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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Absorbierung eines Aufpralls
für ein
auf Zug beanspruchtes Kabel, umfassend eine Hülle zur Aufnahme eines Kabelabschnittes,
wobei die Form der Hülle
derart gewählt ist,
dass mindestens ein Teil der durch Zug auf das Kabel erzeugten Kräfte von
dem Kabel auf die Hülle übertragen
wird, wobei die Hülle
plastisch verformbar ist, wenn der Teil der Kräfte einen vorbestimmten Wert überschreitet.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls ein Schutzschild gegen Steinschlag.
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Die
in steilem Gelände
eingesetzten Schutzschilde zum Schutz der unterhalb liegenden Bereiche
gegen Steinschlag bestehen oft aus Stahlseilnetzen. Diese Netze
sind entweder aus durch ein Umrandungsseil verbundenen diagonalen
Maschen mit durch Flansche befestigten Schnittpunkten oder aus über Hülsen mit einem
Umrandungskabel verbundenen Ringen hergestellt. Die Struktur zum
Auffangen großer
Steine kann auch aus durchgehenden Seilen gebildet sein, die durch
Führungsrohre
parallel zueinander gehalten werden und die mit einem Metalldrahtnetz
zum Auffangen kleinerer Steine bespannt sind.
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Die
Schutzschilde sind einerseits über
Verbindungsseile in dem Gelände
verankert und andererseits mit festen oder gelenkigen Stützen verbunden.
Der Stützenfuß wird auf
ein in dem Gelände
eingesetztes Fundament montiert und jede Stütze wird durch hangaufwärts und
seitlich am oberen Teil der Stütze
angebrachte Abspannseile in ihrer Position fixiert.
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Um
bei einem Aufprall großer
Steine die Fähigkeit
zur Energieabsorption der Barriere über die Grenzen der elastischen
Verformbarkeit des Netzes hinaus zu erhöhen, werden auf die Abspannseile
sowie auf die Verbindungsseile, möglicherweise auf die Umrandungsseile,
Vorrichtungen zur Absorbierung eines Aufpralls montiert, welche
unter der Bezeichnung Bremsblöcke
bekannt sind.
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Eine
weit verbreitete Bremsblockart besteht aus einem Seilring, der zwischen
2 Seilabschnitte der Abspannseile eingesetzt ist und mit Hilfe einer
kleinen Backe mit zwei Flanschen, die mit einem vorbestimmten Anzugsmoment
miteinander befestigt werden, eine Bremsschlaufe bildet, so dass
ein Reibblock entsteht. Der Umfang der Bremsschlaufe beträgt häufig etwa
1,5 m. Die kleine Backe, oder eine andere ähnliche Reibplatte, kann auch
direkt an einem schlaufenförmig
ausgebildeten Seilabschnitt des Abspannseils befestigt sein. Derartige
Bremsblöcke
werden beispielsweise in der
US
5,435,524 beschrieben. Ein wesentlicher Nachteil dieser Vorrichtung
zur Absorbierung eines Aufpralls rührt daher, dass das Bremsen
davon abhängt,
wie fest die Reibplatte gespannt ist. Ist sie zu stark gespannt,
so funktioniert der Bremsblock nicht, ist sie zu schwach gespannt, so
funktioniert er zu leicht, mit einer geringen Aufnahme der Reibenergie.
Selbst wenn die Flansche mit einem vorbestimmten Anzugsmoment blockiert
sind, zum Beispiel mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels, so
kann damit höchstens
ein erster Einsatz unter den vorgesehenen Bedingungen gewährleistet
werden. Hat sich erst ein Seil ein paar Zentimeter im Reibblock
verschoben, sind die später
erfolgenden Einsätze
nicht mehr vorhersehbar. Zudem ist das System für atmosphärische Einflüsse sehr
empfindlich: Rost oder Feuchtigkeit verändern die Wechselwirkung zwischen
Seil und Block.
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Um
diesen Nachteil zu beheben, wurden weitere Reibvorrichtungen vorgeschlagen,
die von der Anspannungskraft unabhängig sind und bei denen das
Seil innerhalb eines Gehäuses
auf Reibnasen oder Rollen geführt
wird. Die EP-531574,
CH-684704, FR-2605653 und FR-2576047 beschreiben derartige Vorrichtungen. Diese
Vorrichtungen sind teurer herzustellen als die eingangs beschriebenen
Reibschlaufen.
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Ein
weiterer wesentlicher Nachteil, den alle oben beschriebene Reibvorrichtungen
aufweisen, besteht darin, dass die Energieabsorption lediglich über die
Reibung erfolgt. Diese kann die Absorbierung sehr hoher Energiemengen
innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums nicht einleiten.
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Um
diesen Nachteil zu beheben, wurden Vorrichtungen zur Absorbierung
von Aufprallen vorgeschlagen, die auf dem Prinzip der plastischen
Verformung beruhen. Die
EP 877122 beschreibt
eine Schlaufe zur Energieabfuhr für Tragseile, umfassend einen
oder mehrere Abschnitte von Sicherungsseilen, die über Hülsenpaare
parallel auf dem Tragseil montiert sind. Das oder die Sicherungsseile
reißen,
bevor das Tragseil beschädigt
wird. Diese Vorrichtung wird teuer und schwer einsetzbar, wenn die
Anzahl der Sicherungsabschnitte pro Abführschlaufe höher ist
als 3 bzw. 4. Da jeder Abschnitt reißt, bevor der nächste belastet
wird, erzeugt der Aufschlag eines großen Steins eine Reihenfolge
von pulsierten Schlägen,
die den Zusammenbruch der gesamten Vorrichtung hervorrufen können.
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Die
EP 494046 beschreibt eine
Absorptionsvorrichtung der eingangs genannten Art. In dieser Vorrichtung
wird das Seil, das gegebenenfalls brutalen Zügen ausgesetzt ist, innerhalb
eines Rohres geführt,
das die Form einer oder mehrerer Schraubenwindungen aufweist; die
beiden Enden dieses Rohres überlappen
einander und sind durch einen Flansch miteinander verbunden. Ein
Zug auf das Kabel bewirkt die je nach Stärke des Zuges elastische oder
plastische Verformung des Rohres, die mit einer Verringerung des
Durchmessers der Schraube einhergeht. Bei einem schwachen oder mittelstarken
Aufprall ermöglicht
diese Vorrichtung eine reproduzierbare Energieabsorption. Bei starken
Schlägen
jedoch ist die weitere plastische Verformung des Rohres schwer vorhersehbar.
Sie kann auf eine Stelle einer Windung des Rohres begrenzt sein
und ein Biegen oder Brechen des Rohres an dieser Stelle bewirken,
während
der übrige
Teil der Windung kaum verformt wird. In diesem Fall wird das Seil
selbst verbogen und an dieser Stelle endgültig beschädigt. Diese Gefahr erhöht sich
bei wiederholten Aufschlägen:
bei einem weiteren bzw. bei weiteren Schlägen wird eine leichte plastische Verformung
eines Bereiches der Windung eine auf den gleichen Bereich begrenzte
starke plastische Verformung einleiten. Derartige geschwächte Bereiche
können
fast unsichtbar sein und beim zeitweiligen Überprüfen der Konstruktion leicht übersehen
werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, Vorrichtungen zur Absorbierung
eines Aufpralles für
ein auf Zug beanspruchtes Seil bzw. Kabel vorzuschlagen, welche
die vorgenannten Nachteile nicht aufweisen. Insbesondere besteht
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Vorrichtung
zur Absorbierung eines Aufpralls vorzuschlagen, deren Wirksamkeit
von menschlichen Faktoren, wie zum Beispiel von einem mehr oder
minder sorgfältigen
Festziehen beim Montieren, unabhängig
ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zur Absorbierung vorzuschlagen, die unabhängig von meteorologischen Faktoren zum
Einsatz gelangt. Eine noch weitere Aufgabe der Erfindung besteht
darin, eine Vorrichtung zur Absorbierung eines Aufpralls vorzuschlagen,
die nachdem lediglich ein Teil ihrer Energieabsorptionskapazität in Anspruch
genommen wurde, noch eine Restfunktion sicher aufweist. Schließlich ist
eine letzte Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Absorbierung
eines Aufpralls vorzuschlagen, deren Funktionszustand bei Prüfungen leicht
zu kontrollieren ist.
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Diese
Aufgaben werden mit einer Vorrichtung zur Absorbierung eines Aufpralls
der eingangs genannten Art gelöst,
bei der die Hülle
aus mehreren einzelnen Sicherungselementen besteht, die derart angeordnet sind,
dass der Teil der Kräfte,
der durch den in der Hülle
untergebrachten Kabelabschnitt übertragen
wird und die plastische Verformung verursacht, nacheinander auf
benachbarte Sicherungselemente dieser Hülle ausgeübt wird, und die ein Haltemittel
umfasst, mit dem ein Teil des Kabels in dem verbleibenden Teil der
Hülle gehalten
wird, solange noch mindestens ein nicht gebrochenes Sicherungselement
der Hülle übrig bleibt.
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Unter „Sicherungselement" im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist ein Element zu verstehen, das unter mechanischer Belastung
elastisch verformbar ist, und bricht, wenn die mechanischen Belastungen
eine bestimmte Stärke übersteigen.
Erfindungsgemäß absorbieren
die Sicherungselemente die Energie eines Aufpralls zunächst durch
plastische Verformung und später,
indem sie brechen. Da die Sicherungselemente sich nacheinander verformen
und schließlich
brechen, wenn die Vorrichtung einen Schlag erhalten hat, der genügt, um lediglich
einen ersten Teil der Sicherungselemente zu verformen und gegebenenfalls
zu brechen, bleibt ein zweiter Teil der Elemente funktionstüchtig. Dank
des Haltemittels, das einen Kabelabschnitt in dem übrig gebliebenen
Teil der Hülle
festhält,
kann dieser übrig
gebliebene Teil noch einen Aufprall absorbieren, der der Anzahl
an unversehrten Elementen entspricht. Am Ende des Vorgangs der Verformung
und des Bruchs der Hülle
ist das Kabel vollständig
freigelegt und arbeitet nach seinen eigenen Merkmalen.
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Vorzugsweise
kann die Hülle
den henkel- oder schlaufenförmig
ausgebildeten Kabelabschnitt unterbringen, der die auf das Kabel
ausgeübten
Zugkräfte
auf diese überträgt, und
weist mindestens eine Öffnung auf,
durch welche die beiden Drähte,
die den henkel- oder schlaufenförmig
ausgebildeten Kabelabschnitt verlängern, hindurch geführt werden
können.
Bei einem Zug auf das Kabel verformt sich somit das Sicherungselement,
das am Rand der Öffnung
liegt, als erstes. Dann überträgt sich
die Verformung, und danach der Bruch, von einem Element auf das
andere.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Sicherungselemente stapelbare Ringe, deren
Abmessungen derart sind, dass der henkel- oder schlaufenförmig ausgebildete
Kabelabschnitt hindurch geführt
werden kann, und besteht die Hülle
aus einem Stapel der stapelbaren Ringe, welche über ein Mittel zum Halten des
Stapels untereinander befestigt sind.
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Diese
Ringe können
Scheiben in unterschiedlicher Form sein. Die Ringe des Stapels können kreisförmig sein.
Sie können
auch elliptisch ausgebildet sein. Die Form der Ringe kann in Abhängigkeit
ihrer Position im Stapel variieren; insbesondere können die
Ringe im mittleren Teil des Stapels kreisförmig sein, während die Ringe
zur Schonung des Kabels an einem oder an beiden Enden eine elliptische
Form aufweisen können.
Die Ringe können
die gleiche Steifheit im gesamten Stapel aufweisen; die Steifheit
kann sich auch im Stapel ändern,
wobei dies entweder durch die Wahl der Ringabmessungen oder durch
die Wahl des Materials erreicht wird. Insbesondere können die
Ringe, die als letzte brechen sollen, widerstandsfähiger sein,
um den Übergang von
dem Verhalten der Anordnung Kabel + Absorbiervorrichtung zum mechanischen
Verhalten des Kabels allein zu begünstigen.
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Insbesondere
können
diese Ringe metallene Lochscheiben sein, die mittels mindestens
einer Schweißnaht
miteinander verschweißt
sind, wobei die Schweißnaht
dazu dient, den Stapel der Lochscheiben zusammenzuhalten. Der Ringstapel
kann auch in einer gemeinsamen Hülse
untergebracht sein, beispielsweise in einem Kunststoffrohr, das
um die Scheiben gespritzt oder über
diese gestülpt
wird, oder ähnlichem.
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Vorzugsweise
sind die Abmessungen der Ringe, insbesondere deren Dicke, und die
Beschaffenheit der Werkstoffe, aus denen sie bestehen, derart gewählt, dass
bei einem Zug auf das Kabel ein Element der Hülle sich zu verformen beginnt,
bevor das davor beanspruchte vorherige Element vollständig bricht.
Durch eine derartige Wahl des Werkstoffs und der Abmessungen, wird
das Auftreten von pulsierten Kräften
bzw. Schlägen
vermieden oder es wird zumindest deren Amplitude verringert.
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Als
Haltemittel dient jedes beliebige Teil, das in der Lage ist, einen
in die Hülle
eingeführten
Kabelabschnitt zu halten und zu blockieren. Ein besonders einfach
herzustellendes Haltemittel besteht aus einer Achse, deren Länge größer ist
als die größte Innenabmessung
der Ringe. Diese Achse wird in die Spitze des Henkels oder Schlaufe
eingeführt,
die von dem Ende des Stapels vorspringt, das dem Ende gegenüberliegt,
aus dem die beiden Drähte
geführt
werden. Eine derartige Achse kann insgesamt eine zylindrische Form
und zwei Vertiefungen aufweisen, die derart ausgebildet sind, dass
sie mit zwei Teiloberflächen
desjenigen Ringes in Kontakt bringbar und anbringbar sind, der eines
der Enden des Stapels bildet.
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Um
zu vermeiden, dass die Achse aus dieser Position herausrutscht,
insbesondere weil aufgrund des Windes oder eines Zuges das Abspannseil
oder das Kabel schwingt, kann die Achse Befestigungsmittel aufweisen,
mit denen sie an dem Kabel und/oder an dem Ring befestigt werden
kann, der das Ende der Vorrichtung bildet, aus welcher der Henkel
bzw. die Schlaufe des Kabels herausragt. Dieser Ring kann entsprechende Vertiefungen,
Bohrungen oder Nasen aufweisen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich für den Fachmann
aus der nun folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform,
die mit Bezug auf die Zeichnung gegeben wird. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Absorbierung eines
Aufpralls, wobei ein Kabel in der Hülle eingeführt ist;
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2 eine
Schnittdarstellung einer Lochscheibe entlang ihrer Achse;
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3 eine
perspektivische Ansicht einer Endachse der Vorrichtung,
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4 die
am Stapel eingreifende Achse aus 3,
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5, 6, 7 und 8 Bilder,
die eine Vorrichtung zur Absorbierung eines Aufpralls vor Beginn
eines Zugversuches, nach dem Beginn des Versuches, während des
Versuches bzw. gegen Ende des Versuches, zeigen.
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9 3
Schaltbilder Längung
des Kabels/Zugkraft.
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1 zeigt
die Hülle
(1) einer Vorrichtung zur Absorbierung eines Aufpralls,
bestehend aus einem Stapel metallener Lochscheiben 2, 3.
Die in der Mitte des Stapels befindlichen Lochscheiben 2 sind
kreisförmig, während die
endseitigen Scheiben oder Lochscheiben 3 leicht elliptisch
sind. Die Lochscheiben sind mittels zwei Schweißnähten miteinander verschweißt, von
denen die eine, 4, in 1 zu sehen
ist, während
die zweite im Wesentlichen dieser ersten diametral gegenüberliegt.
Diese Schweißnähte genügen, um
den Stapel zu halten und dabei gleichzeitig eine relativ schwache
mechanische Verbindung zwischen den Scheiben zu gewährleisten,
so dass diese, unter den einwirkenden Verformungskräften ihr
eigenes mechanisches Verhalten aufweisen. Ein Abschnitt eines verdrillten
Metallkabels C ist derart ausgebildet, dass er einen Henkel bildet, dessen
Spitze 5 aus dem unteren Ende des Stapels herausragt, während die
beiden Drähte 6 und 7,
die den Henkel in Richtung der beiden Enden des Kabels verlängern, beide
aus dem oberen Ende des Stapels herausragen. Die quer zur letzten
Lochscheibe angeordnete Achse 13 blockiert die Spitze 5 des
Henkels mit Bezug auf den Stapel und verhindert das Herausrutschen
des Kabels. Die Enden der Achse 13, die auf der letzten Lochscheibe
ruhen, sind verjüngt
und mit 2 Punkten an diese Lochscheibe geschweißt.
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Eine
weitere Ausführungsform
dieser Achse ist in 3 zu sehen. Diese insgesamt
zylindrische Achse 12 weist zwei Abflachungen 8 und 9 zur
Begrenzung der Verformung der endseitigen Lochscheibe auf und liegt,
wie 4 zeigt, mit diesen beiden Abflachungen 8 und 9 auf
der letzten Lochscheibe auf. Diese Achse weist ebenfalls zwei durchgehende
Bohrungen 10 und 11 auf. Diese Bohrungen dienen
dazu, durch die Verwendung von nicht dargestellten Mitteln, wie
zum Beispiel geknoteten Metalldrähten,
die Position der Achse 12 im Kontakt mit der Spitze des
durch das Kabel gebildeten Henkels auch dann zu halten, wenn die
Bremse durch einen Sturm oder einen heftigen Zug auf ein Kabelende
heftig geschüttelt
wird. Der Durchmesser der Achse 12 beträgt annähernd die Hälfte des Außendurchmessers der Lochscheiben.
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2 zeigt
einen Schnitt durch eine Lochscheibe und zeigt dabei ihre geometrischen
Parameter, nämlich
die Länge
der Lochscheibe L in Richtung ihrer Achse, die Dicke der Lochscheibe
E und den Außendurchmesser
der Lochscheibe D. Die Steifheit einer Lochscheibe ist proportional
zu ihrer Dicke E und die Steifheit der Absorbiervorrichtung hängt, für einen
gegebenen Werkstoff, hauptsächlich
von der Dicke E der Lochscheiben ab. Zudem ist die Steifheit der
Vorrichtung proportional zum E-Modul des Werkstoffes. Stahl St 37-2
hat sich als vorteilhaft erwiesen, da er weder zu steif – eine zu
hohe Steifheit würde
unter einer Belastung unmittelbar zum Bruch ohne vorherige plastische
Verformung führen – noch zu
biegsam ist – eine
zu hohe Biegsamkeit würde
zu einer fast gleichzeitigen Verformung und Zerstörung einer
zu hohen Anzahl an Lochscheiben führen.
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Die
Länge L
der Lochscheiben ist für
die Gesamtfunktion der Vorrichtung wichtig. Sind die Lochscheiben
lang, so treten aufeinander folgende Schläge auf, wenn die Scheiben nacheinander
zu Bruch gehen. Sind die Lochscheiben kurz, so neigen sie dazu,
während
der Verformung übereinander
zu gleiten. Lochscheiben aus Stahl St 37-2 haben vorzugsweise eine
Länge im
Bereich zwischen 5 und 12 mm. Die besten Ergebnisse wurden mit einer
Länge von
7 mm erzielt, unabhängig
von der Dicke E der Lochscheibe. Die für die Funktionstüchtigkeit
der Vorrichtung, d.h. für
die Verformung und das aufeinander folgende Brechen der Lochscheiben, erforderliche
Kraft hingegen ist von der Länge
L der Lochscheibe nur geringfügig
abhängig.
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Beispiel 1: Ablauf des
Zerstörungsvorgangs
bei einer Vorrichtung zur Absorbierung eines Aufpralls
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Der
Versuch wurde mit einem Stapel von 65 Lochscheiben, der eine Länge von
7 mm, einen Durchmesser von 70 mm und eine Dicke von 5 mm aufwies,
durchgeführt.
Das Bild in 5 zeigt die unversehrte Vorrichtung
zu Beginn des Versuchs. Die beiden Drähte des Kabels sind leicht
angespannt. Die Zugkraft drückt die
oben auf dem Bild zu sehende Achse, die von der Spitze des durch
das Kabel gebildeten Henkels umgeben ist, gegen die obere Lochscheibe.
Wie auf dem Bild zu sehen ist, sind die in der Nähe der Achse liegenden Lochscheiben
oval, wobei die große
Achse sich in der Mittelebene der Spitze des Kabelhenkels befindet. Nimmt
die auf die beiden Drähte
des Kabels ausgeübte
Kraft zu, so beginnen die ersten unteren Lochscheiben sich zu verformen.
Das Bild in 6 zeigt den Beginn der Zerstörung der
Vorrichtung: die Lochscheibe Nr. 1 ist bereits gebrochen, die Lochscheiben
Nr. 2 und 3 sind stark verformt, die Lochscheiben 4 und 5 beginnen sich
zu verformen, die anderen Lochscheiben befinden sich noch in ihrem
ursprünglichen
Zustand. Das Bild 7 zeigt die Vorrichtung in der
mittleren Versuchsphase: im unteren Teil des Bildes sind zahlreiche
gebrochene Lochscheiben zu sehen, und die drei unteren Lochscheiben
im übrig
gebliebenen Teil der Vorrichtung sind dabei sich zu verformen. Die
darüber
liegenden Lochscheiben haben sich noch nicht verformt. Das Bild in 8 zeigt
eine Versuchsphase, kurz vor dem Ende des Vorgangs, das heißt, die
vier letzten Lochscheiben stehen kurz davor zu brechen.
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Beispiel 2: Einfluss der
Dicke der Lochscheiben auf die absorbierte Energie
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9 zeigt
drei Diagramme A/F, Längung
des Kabels/aufgebrachte Zugkraft, für drei Lochscheibenstapel in
St 37-2, wobei die drei Stapel die gleiche Gesamtlänge von
750 mm, den gleichen Außendurchmesser
von 70 mm aufweisen und jede einzelne Lochscheibe eine Länge von
7 mm aufweist. Die Dicke einer jeweiligen Lochscheibe ist 6 mm,
5 mm bzw. 4 mm. Diese Versuche zeigen, dass, wenn die Vorrichtung
Lochscheibe für
Lochscheibe bricht, die Brechkraft im Wesentlichen konstant, ohne
wesentliche Pulsstöße, bleibt. Die
Brechkraft steigt mit der Dicke: die mittleren Kräfte betragen
120, 85 und 55 kN bei Dicken von 6, 5 bzw. 4 mm. Die absorbierte
Energie beträgt
180 kJ, 127 kJ bzw. 82 kJ. Die Versuche zeigen auch, dass die Längung des
Kabels im Betrieb im Wesentlichen durch das Verschwinden des henkelförmigen Abschnitts
bedingt ist, und dass keine bedeutende plastische Längung des
Kabels selbst eintritt.
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Beispiel 3:
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Tabelle
1 fasst die Ergebnisse der mit zwei unterschiedlichen Stahlarten
und mit Lochscheiben unterschiedlicher Abmessungen durchgeführten Versuche
zusammen. Die Tabelle stellt den Einfluss der Dicke und der Länge der
Lochscheibe auf das Verhalten der Vorrichtung während deren Zerstörung dar.
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Alle
Versuche zeigen, dass zwischen den Abmessungen der Lochscheiben
und der Funktionskraft der Vorrichtung eine gute Korrelation besteht.
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Die
Versuche zeigen auch, dass das Kabel nach einem ersten Einsatz der
Vorrichtung zur Absorbierung von Energie nur sehr wenig in Mitleidenschaft
gezogen wurde; es bleibt somit funktionstüchtig und verwendbar. Nach
dem Einsatz der Vorrichtung bleibt das Kabel gespannt und es verfügt noch über seinen
gesamten Eigenwiderstand, so dass es in der Lage ist, die Funktion,
für die
es bestimmt war, zu übernehmen.
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Aus
der gesamten oben gegebenen Beschreibung ergibt sich, dass diese
Vorrichtung zur Absorbierung eines Aufpralls extrem einfach herzustellen
und sehr wirksam ist, um eine große Menge an Energie abzuführen. Durch
sinnvolle Wahl der Abmessungen kann sie unterschiedlichsten Verwendungen
angepasst werden.
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Wird
die Vorrichtung auf ein Abspannseil eines Schutzschildes gegen Steinschlag
montiert, so kann die Vorrichtung die kinetische Energie der in
das Netz fallenden Steine absorbieren und das Kabel hält weiterhin
die gesamte Masse zurück.
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Bei
Prüfungen
ist leicht ersichtlich, ob die Vorrichtung zum Einsatz gekommen
ist, da der Bruch der Lochscheiben gut sichtbar ist. Ist der Großteil der
Lochscheiben noch unversehrt, so braucht das Kabel nach einem ersten
Einsatz nicht ersetzt zu werden.
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