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Stand der
Technik
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Die
Erfindung betrifft eine abgedichtete, isolierende Glaseinheit die
wenigstens zwei Glasplatten umfasst, die voneinander durch wenigstens
ein Abstandshalterelement beabstandet sind, wobei der durch das
Abstandshalterelement und die Platten begrenzte Raum mittels eines
Dichtungssystems, das ein klebendes Dichtungsmittel enthält, das
zwischen dem Abstandshalterelement und den Platten angeordnet ist,
abgedichtet ist, um einen Gasaustausch mit der umgebenden Atmosphäre zu verhindern.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Abstandshalterelement mit
einem Dichtungssystem, um einen durch Glasplatten und ein Abstandshalterelement
begrenzten Raum in einer abgedichteten, isolierenden Glaseinheit
abzudichten.
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Solche
isolierenden Glaseinheiten werden üblicherweise in Gebäude- oder
Bürokomplexen
verwandt; außerdem
enthalten die Einheiten normalerweise zwei oder drei Platten, wobei
auch mehr Platten möglich
sind. Die Abstandshalterelemente sind üblicherweise gewalzt oder extrudiert
und bevorzugt werden Hohlprofile verwandt, in denen das feuchtigkeitsabsorbierende
Material enthalten ist, obwohl vollständig massive oder aus Verbundwerkstoff
gefertigte Ausführungen,
wie z.B. Schaumstoff mit Metallverstärkung, bekannt sind. Der Großteil des
bestehenden Produktionsgeräts
für die
Herstellung von isolierenden Glaseinheiten ist für geschlossene Metall-Abstandshalterelemente
bestimmt und die Kunden sind an diese Konstruktion gewohnt, was
an den fertig zusammengesetzten Einheiten erkennbar ist. Damit die
feuchtigkeitsabsorbierenden Materialien innerhalb der Abstandshalterelemente
zugänglich sind,
sind diese häufig
mit Perforationen auf der dem Raum zwischen den letzten Platten
zugewandten Seite versehen. Das klebende Dichtungsmittel, das die
Abstandshalterelemente mit den Glasplatten verbindet, besteht häufig aus
Butyl-enthaltender Masse mit einem hohen Widerstand gegenüber der
Diffusion verschiedener Gase und Wasser. Das klebende Dichtungsmittel
hat ein höheres
Dichtungs- aber ein niedrigeres Bindungsvermögen als die äußere und festere
Dichtungsmasse, die die Seite des Abstandshalterelements, welche
von dem Raum zwischen den Glasplatten abgewandt ist, bedeckt, und
die Verbindungsstelle zwischen den Glasplatten, d.h. die Kante der
Glaseinheit ausfüllt.
Auch die Fähigkeit
des klebenden Dichtungsmittels, sich Verschiebungen zwischen dem
Abstandshalterelement und der Platte anzupassen, ist infolge der
geringen Abmessung des Dichtungsmittels klein. Da die meisten Abstandshalterelemente
selbst eine faktische Barriere gegen eine Gas- oder Feuchtigkeitsdiffusion
darstellen, besteht der Schwachpunkt bei der Abdichtung in dem klebenden
Dichtungsmittel, weil im Dichtungsmittel durch die thermischen Verschiebungen – ob Winkel-
oder Linearverschiebungen – zwischen
dem Abstandshalterelement und den Platten häufig Risse entstehen.
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Ein
anderes Problem im Stand der Technik ist der Wärme-Übertragungs-Koeffizient im
Kantenbereich der Glaseinheit. Besteht das Abstandshalterelement
aus Metall, so ist der spezifische Isolierwert entlang der Kante
eher niedrig. Das klebende Dichtungsmittel besitzt im Vergleich
zum Abstandshalterelement ein verbessertes Isoliervermögen, jedoch hat
eine Erhöhung
der Stärke
des Dichtungsmittels gleichzeitig auch eine Vergrößerung des
Bereichs, durch den ein Gasaustausch durch das Dichtungsmittel möglich ist,
zur Folge und die Festigkeit des Dichtungsmittels gegenüber Zugkräften wird
verringert, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass Risse entstehen,
zunimmt. Besteht das Abstandshalterelement aus synthetischen Materialien,
so ist der Wärmeisolierwert
erhöht,
doch wegen der Diffusionseigenschaften des Materials muss ein Film
oder ein anderes Gas-undurchlässiges
Material, z.B. Metall, in das synthetische Abstandshalterelement
eingebettet sein.
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Eine
Lösung
für das
oben genannte Problem wird in
EP 613 990 B2 beschrieben, wo ein U-förmiges Abstandshalterelement
aus einem Polymermaterial mit einem dünnen Film aus einem Gas-undurchlässigen Material
verwendet wird. Die Schenkel der U-Form werden auf konventionelle
Weise mit den Glasplatten verbunden. Diese Konstruktion kann sich den
Winkelverschiebungen der Flächen
anpassen, da die Schenkel des Abstandshalterelements elastisch sind.
Wegen der quer verlaufenden Basis der U-Form ist die Fähigkeit,
sich an Linearverschiebungen, die senkrecht zur Ebene der Glasplatten
verlaufen, anzupassen, sehr beschränkt, wodurch das Risiko, dass
im Dichtungsmittel Risse entstehen, weiter besteht. Außerdem kann
die Konstruktion nicht mit dem bestehenden Produktionsgerät eingesetzt
werden. Darüber
hinaus ist die offene Konstruktion des Abstandshalterelements, das
sichtbares feuchtigkeitsabsorbierendes Material enthält, von
außen sichtbar,
was aus Vermarktungsgründen
ein unerwünschtes
Merkmal ist.
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US
Patent 5,290,611 beschreibt ein Abstandshalterelement aus Verbundwerkstoff
mit einer Hohlprofil-Konstruktion, aber mit überlappenden freien Enden.
Die Seiten des Abstandshalterelements sind durch Dichtungsmittel
mit den Glasplatten verbunden. Diese Konstruktion hat bezüglich der
Linearverschiebungen und des Produktionsgeräts die gleichen Nachteile wie
das Europäische
Patent.
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WO
99/15753 beschreibt ein geschlossenes hohles Abstandshalterelement
aus einem Polymermaterial, das mit einem für Gas undurchlässigen Film beschichtet
ist oder ihn enthält.
Das Element hat seitliche Flansche, die mit dem Körper des
Elements durch Verbindungselemente verbunden sind und sich mehr
oder weniger parallel zu dem Körper
erstrecken. Die nach Außen
gewandten Seiten der Flansche sind mit den Glasplatten verbunden,
wodurch sich das Anpassungsvermögen
der Konstruktion an Winkelverschiebungen erhöht. Doch auch diese Konstruktion
hat die gleichen Nachteile wie das oben erwähnte Europäische und US Patent.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Das
besondere Merkmal der isolierenden Glaseinheit gemäß der Erfindung
besteht darin, dass das Dichtungssystem ein biegsames Element beinhaltet,
das aus einem Filmstreifen aus einem Material, das für eine Gas-/Feuchtigkeits-Diffusion
undurchlässig
ist, gebildet ist, wobei der Filmstreifen einen ersten Filmabschnitt,
der an dem Abstandshalterelement befestigt ist, wenigstens einen
zweiten Filmabschnitt, der sich parallel zu dem Abstandshalterelement
und in einem Abstand hiervon erstreckt und an einer benachbarten
Glasplatte mittels des klebenden Dichtungsmittels befestigt ist,
und ferner einen dritten Übergangsabschnitt
des Filmstreifens zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt,
der einen wesentlichen Teil eines Spalts zwischen dem Abstandshalterelement
und der benachbarten Glasplatte überbrückt, umfasst.
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Der
biegsame Filmstreifen besteht bevorzugt aus rostfreiem Stahl oder
einem anderen Metall, das als Barriere gegenüber einer Gas-/Feuchtigkeits-Diffusion
fungiert, aber es sind auch andere Materialien, wie beispielsweise
Polymere oder Laminate, möglich.
Unter „biegsam" versteht man die
quer verlaufende Nachgiebigkeit oder Elastizität des Films, jedoch nicht notwendigerweise
die Nachgiebigkeit in der Fläche
des Films. Das Abstandshalterelement kann aus Metall bestehen, um
mit bestehendem Produktionsgerät
verwendet werden zu können
und den Kundenerwartungen bezüglich
der sichtbaren Form zu entsprechen, jedoch sind auch Abstandshalterelemente
aus Polymermaterial oder aus Verbundswerkstoffen möglich. Während der
erste Abschnitt und die zweiten Abschnitte des Filmstreifens jeweils
mit einen Abstandshalterelement und einer Glasplatte befestigt sind,
bildet der dritte Abschnitt eine Diffusions-Barriere im dazwischen
liegenden dritten Raum und ermöglicht
so einen größeren Spalt
zwischen Platte und Abstandshalterelement für Winkel- und Linearverschiebungen
(Parallelverschiebungen) und sogar für simultane Verschiebungen,
ohne das klebende Dichtungsmittel zu belasten und wirkt dadurch einer
Rissebildung im Dichtungsmittel als Folge mechanischer Belastung
entgegen beziehungsweise macht diese unmöglich. Außerdem kann die Höhe der Schicht
des klebenden Dichtungsmittels auf ein Minimum reduziert werden,
wodurch sich der Diffusions-Bereich des Dichtungsmittels, durch
den ein Austausch von Gas und Dampf zwischen der Abdeckung in der
Einheit und der umgebenden Atmosphäre möglich ist, verkleinert. Da
durch elastischen Streifen die mechanische Belastung auf das klebende Dichtungsmittel
verringert wird, kann die Höhe
des Dichtungsmittels von der Kante der Glaseinheit zum Zwischenraum
zwischen den Platten erhöht
werden, wodurch sich der Weg, den die Feuchtigkeit entlang der Schnittstelle
zwischen Platte und Dichtungsmittel zurück legen muss, verlängert. Und
schließlich
kann auch die Wärmeisolierung
an der Kante zwischen dem Abstandshalterelement und den Platten
verbessert werden, da der Spalt zwischen der Platte und den Abstandshalterelement
mehr oder weniger mit Gas oder einem Material mit einem relativ
hohen Wärmeisoliervermögen gefüllt werden
kann.
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Das
Abstandshalterelement gemäß der Erfindung
ist insofern besonders, als das Dichtungssystem ein biegsames Element
umfasst, welches aus einem Filmstreifen aus einem Material, das
für eine Gas-/Feuchtigkeits-Diffusion
undurchlässig
ist, gebildet ist, wobei der Filmstreifen einen ersten Filmabschnitt,
der an einem Abstandshalterelement befestigt ist, wenigstens einen
zweiten Filmabschnitt, der sich parallel zu und dem Abstandshalterelement und
in einem Abstand hiervon erstreckt, wobei der zweite Filmabschnitt
so bemessen und angeordnet ist, dass er mittels des klebenden Dichtungsmittels an
einer Glasplatte befestigt ist, und ferner einen dritten Übergangsabschnitt
des Filmstreifens zwischen dem ersten und den zweiten Filmabschnitten,
der die zweiten und dritten Abschnitte miteinander verbindet, umfasst.
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Das
erfinderische Abstandshalterelement mit einem oder mehreren an ihm
befestigten Filmstreifen kann auch als getrente Einheit hergestellt und
geliefert und zu einem späteren
Zeitpunkt mit Glasplatten in eine abgedichtete, isolierende Einheit montiert
werden. Das klebende Dichtungsmittel kann bei der Fertigung des
Abstandshalterelements auf den zweiten Abschnitt des Filmstreifens
aufgetragen und als Fertigelement zu einem späteren Zeitpunkt mit den Glasplatten
verbunden werden. Alternativ können
der zweite Abschnitt des Filmstreifens oder der Filmstreifen des
Dichtungssystems des Abstandshalterelements frei von dem klebenden
Dichtungsmittel belassen und dieses erst bei einer späteren Montage
in die Glaseinheit aufgetragen werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird eine gegenüberliegende
Seite des zweiten Abschnitts des Filmstreifens durch eine elastische und/oder
plastisch verformbare Masse unterstützt, die zwischen dem Abstandshalterelement
und dem zweiten Abschnitt des Filmstreifens angeordnet ist. Wird
der Filmstreifen mit bestehendem Produktionsgerät aufgetragen, so ist es nötig, den
freien Abschnitt des Filmstreifens während der Montage der Glaseinheit
zu unterstützen,
wobei die verformbare Masse dabei als Unterstützung des freien Abschnitts dienen
kann. Für
die verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung sind zahlreiche verschiedene Materialien verwendbar,
einschließlich
rein plastischer oder rein elastischer Materialien oder auch Materialien,
die beide Eigenschaften in sich vereinen. Des Weiteren kann die
verformbare Masse klebend oder nicht-klebend sein, je nachdem, welche
Eigenschaften jeweils benötigt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfassend die verformbare Masse ist die Abmessung der Masse, die
als Abstand zwischen dem Abstandshalterelement und dem zweiten Abschnitt
des Filmstreifens bemessen ist, größer als die Abmessung des klebenden
Dichtungsmittels, die als Abstand zwischen dem zweiten Abschnitt
des Filmstreifens und einer benachbarten Glasplatte bemessen ist.
Mit dieser Konstruktion kann das klebende Dichtungsmittel einen
größeren Teil
der Verformung, die durch die jeweiligen relativen Verschiebungen
der Platten und des Abstandshalterelements entsteht, ausgleichen, auch
wenn die verformbare Masse die gleichen mechanischen Eigenschaften
wie das klebende Dichtungsmittel besitzt. Eine größere Verformbarkeit
kann auch erreicht werden, indem das Nachgiebigkeitsvermögen der
Masse zwischen dem Abstandshalterelement und dem Filmstreifen im
Vergleich zu dem des klebenden Dichtungsmittels zwischen dem Filmstreifen
und einer der Glasplatten vergrößert wird.
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Bei
der Verwendung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfassend
bestehende Abstandshalterelemente, ist es vorteilhaft, den ersten Abschnitt
des Filmstreifens durch Verbinden mit wenigstens einer äußeren Oberfläche des
Abstandshalterelements zu befestigen, wodurch jegliche geometrische
Veränderung
des Abstandshalterelement-Abschnitts vermieden wird. In einer anderen
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann der dritte Abschnitt des Filmstreifens mit einer
Faltung zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt des Filmstreifens
sowie einer elastischen und/oder verformbaren Masse, die zwischen
einander zugewandten Seiten des ersten und des zweiten Abschnitts
des Filmstreifens angeordnet ist, angeordnet sein. In diesem Fall wird
eine verformbare Masse verwendet, wie sie in einer vorherigen Ausführungsform
beschrieben wurde, d.h. mit dem Filmstreifen-Abschnitt in Form eines umgedrehten „U", bei dem die Masse
zwischen den Schenkeln angeordnet ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird der erste Abschnitt des Filmstreifens mit dem Abstandshalterelement
in einem in Längsrichtung
verlaufenden Schlitz im Abstandshalterelement verbunden. Der Schlitz
kann durch Schneiden, Schmelzen, Extrusion, Walzprofilieren oder
anderen Umformungsverfahren gebildet werden, wobei der Filmstreifen-Abschnitt
in Zusammenhang mit dem Umformungsverfahren befestigt werden kann.
Alternativ kann der Streifen in dem Schlitz durch Verbinden befestigt
werden. In allen Fällen
wird die Diffusion entlang der Schnittstelle zwischen dem Abstandshalterelement
und dem ersten Abschnitt des Filmstreifens auf ein Minimum reduziert.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung erstreckt sich der Filmstreifen über den Zwischenraum zwischen
den Glasplatten als kontinuierliche Bahn mit zwei seitlichen zweiten
Abschnitten, wobei sich jeder der seitlichen zweiten Abschnitte
auf einer Seite eines mittleren ersten Abschnitts befindet und dazwischen
dritte Abschnitte des Filmstreifens vorhanden sind, wobei jeder
zweite Abschnitt mit einer Platte durch Verbinden mit dem klebenden
Dichtungsmittel verbunden ist. Der erste Abschnitt kann beispielsweise
mit der dem Inneren der Glaseinheit zugewandten Oberfläche des
Abstandshalterelements verbunden werden, wodurch eine ununterbrochene
Diffusions-Barriere von Platte zu Platte, bis auf den schmalen Abschnitt
des klebenden Dichtungsmittels entlang der Platten, entsteht. Diese
Ausführungsform
kann in der Art verändert
werden, dass das Abstandshalterelement aus wenigstens zwei in Längsrichtung
verlaufenden, in gegenseitigem Eingriff befindlichen Teilen besteht
und dass der Filmstreifen zwischen den Teilen des Abstandshalterelements
durch Klemmen oder Einrastwirkung der Teile befestigt ist.
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Wenn
die Abstandshalterelemente in ein synthetisches Material, möglicherweise
mit einer eingebetteten Metall-Diffusions-Barriere eingeschmolzen
werden, kann es von Vorteil sein, dass der erste Abschnitt des Filmstreifens
an dem Abstandshalterelement durch Einbetten in das Abstandshalterelement
befestigt ist.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
des Abstandshalterelements mit Dichtungssystem sind in den Ansprüchen 12–18 beschrieben.
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Die Zeichnung
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Im
Folgenden werden die Ausführungsformen
der Erfindung detaillierter in Zusammenhang mit den Zeichnungen
beschrieben, wobei:
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1 einen
Ausschnitt durch eine untere Kante einer aus dem Stand der Technik
bekannten Glaseinheit mit einem herkömmlichen Dichtungssystem zeigt,
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2 einen
Teilausschnitt aus einer ersten Ausführungsform eines Dichtungssystems
einer Glaseinheit gemäß der Erfindung
zeigt,
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3 einen
Teilausschnitt aus einer zweiten Ausführungsform eines Dichtungssystems
einer Glaseinheit gemäß der Erfindung
zeigt,
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4 einen
Teilausschnitt aus einer dritten Ausführungsform eines Dichtungssystems
einer Glaseinheit gemäß der Erfindung
mit verändertem Abstandshalterelement
zeigt,
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5 einen
Ausschnitt durch eine obere Kante einer vierten Ausführungsform
einer Glaseinheit gemäß der Erfindung
mit zweiteiligem Abstandshalterelement zeigt, das als Abdeckung
für einen
verdeckten Wickelmechanismus dient,
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6 einen
Teilausschnitt aus einer fünften Ausführungsform
eines Dichtungssystems in einer Glaseinheit gemäß der Erfindung zeigt,
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7 einen
Teilausschnitt aus einer sechsten Ausführungsform eines Dichtungssystems
in einer Glaseinheit gemäß der Erfindung
mit einem zweiteiligen Abstandshalterelement zeigt,
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8 einen
Teilausschnitt durch eine Kante einer siebenten Ausführungsform
eines Dichtungssystems in einer Glaseinheit gemäß der Erfindung zeigt und
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9 einen
Teilausschnitt aus einer achten Ausführungsform eines Dichtungssystems
in einer Glaseinheit gemäß der Erfindung
zeigt.
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Beschreibung
der Ausführungsformen
der Erfindung
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Die
im Stand der Technik bekannte Anordnung einer abgedichteten, isolierenden
Glaseinheit wird in 1 beschrieben, wobei 1 die
Glasplatten bezeichnet, 2 das Abstandshalterelement, 3 das
Verbindungs-, oder auch Nachgiebigkeitsmaterial, das die Glasplatten
und das Abstandshalterelement 2 in relativer Position hält, aber
ein eher schwaches Diffusions-Barriere-Vermögen hat, und 4 das
klebende Dichtungsmittel, üblicherweise
eine Butyl-Verbindung
mit gutem Diffusions-Barriere-Vermögen, um einen Gas- und/oder
Feuchtigkeitsaustausch im Raum 5 in der Glaseinheit oder
einen Gasaustausch mit der umgebenden Atmosphäre zu verhindern. Durch thermische
Veränderungen
in der Glaseinheit während
der Benutzung entstehen die mit M bezeichneten Kraftmomente in dem
Dichtungssystem der isolierenden Glaseinheit; des Weiteren entstehen
Linear- oder Parallelkräfte,
die in der mit L bezeichneten Richtung wirken. Diese Kräfte verformen
das elastische Verbindungsmaterial 3 und spannen das klebende
Dichtungsmittel 4, mit dem Risiko, dass Risse in dem Dichtungsmitteln 4 oder
in den Schnittstellen 6 zwischen Dichtungsmittel 4 und
Platte 1 oder zwischen Dichtungsmittel und Abstandshalter 2 entstehen.
Da der Durchmesser des Dichtungsmittels klein sein muss, um den
Diffusions-Bereich zwischen dem Raum 5 und der umgebenden
Atmosphäre
zu verringern, ist das Anpassungsvermögen des Dichtungsmittels 4 eher
gering.
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In
einer ersten Ausführungsform
wie in 2 dargestellt, wird ein herkömmliches Abstandshalterelement 2 verwendet, üblicherweise
aus gewalztem oder extrudiert Aluminium oder rostfreiem Stahl, wobei
ein Filmstreifen 8 auf jeder Seite des Abstandshalterelements 2 angeordnet
ist; diese Ausführungsform
ist vorteilhaft, wenn bestehende Abstandshalterelemente, Produktionsgerät und Glaseinheit-Abmessungen
verwendet werden sollen. Der Streifen 8 besteht aus einem
Material, das für
Feuchtigkeits- und Gasdiffusion undurchlässig ist, beispielsweise aus
Aluminium oder Polyvinyliden oder Metall-/Plastik-Schichtverbundstoffen
und ist in Längsrichtung
in der Art gefaltet, dass drei Abschnitte entstehen: ein erster
Abschnitt 9, der an der Seite des Abstandshalterelements 2 mit
klebendem Dichtungsmittel 4 befestigt ist, ein zweiter
Abschnitt 10, der an der benachbarten Glasplatte 1 mit
klebendem Dichtungsmittel 4 befestigt ist, und ein dritter
Abschnitt 11, der die zwei anderen Abschnitte 9, 10 verbindet.
Diese Varianten der Erfindung verhindert, dass Risse im Dichtungsmittel 4 durch
Winkel- oder Linearverschiebungen der Platten 1 entstehen,
da sich das Verbindungsmaterial 3, das die Platten 1 und
das Abstandshalterelement 2 zusammen hält, den Bewegungen einfach
anpasst. Das Vermögen,
Linearverschiebungen zwischen Abstandshalterelement 2 und
Platte 1 auszugleichen, kann noch vergrößert werden, wenn der dritte
Abschnitt 11 länger
ist, als in 2 dargestellt, beispielsweise
durch eine mehrseitige Falzung oder Faltenbalg-Falzung.
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In
der zweiten, bevorzugten Ausführungsform
wie in 3 dargestellt, die grundsätzlich der Anordnung aus 2 entspricht,
kann ein herkömmliches
Abstandshalterelement 2 verwendet werden, wobei jedoch
der Spalt 12 zwischen Abstandshalterelement 2 und
Glasplatte 1 vergrößert ist,
um eine bessere Isolierung an der Kante der Glaseinheit zu erreichen,
da dies infolge der mechanischen Verbindung mit der Kante der Einheit,
häufig
Abstandshalterelemente aus Metall umfassend, die thermische Verbindung
der Glaseinheit darstellt. Hier ist auch der dritte Abschnitt 11 des
Filmstreifens 8 vergrößert. Der Zwischenraum
zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt 9, 10 ist
mit Füllmaterial 14 ausgefüllt, bestehend
aus einem Teil oder, wie in der Darstellung, aus zwei Teilen 14 und
unterstützt
den zweiten Abschnitt des Filmstreifens 10 bei der Montage
der Glaseinheit, wobei der Abstandshalterrahmen mit Elementen 2 und
Streifen 8 mittels des Dichtungsmittels 4 mit
den Platten 1 verbunden ist. Das Material 14 gleicht
bei der Herstellung der Glaseinheiten außerdem Unregelmäßigkeiten
und Ungenauigkeiten in den Bauteilen und im Produktionsgerät aus. Hierbei kann
bestehendes Produktionsgerät
verwendet werden. Das Füllmaterial 14 kann
beispielsweise Polymerschaumstoff, ein Elastomer, ein Wachs oder
jedes andere Material sein, das ein geeignetes Elastizitäts- oder
Nachgiebigkeitsvermögen
hat, das selbsthaftend oder mittels Klebstoff an dem Filmstreifen 8 haftet,
und das ein geeignetes Wärmeisoliervermögen hat.
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4 stellt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung mit einem abgeänderten
Abstandshalterelement 16, das in Metall oder Plastik gepresst sein
kann, dar. An der Seite des Abstandshalterelements 16 befindet
sich eine Ausnehmung 17, um den ersten Abschnitt 9 des
Filmstreifens 8 mit klebendem Dichtungsmittel 4 und
Füllmaterial 14 aufzunehmen. Der
Spalt 12 kann für
die Isolierung im Bereich des Filmstreifens 8 breit sein,
während
gleichzeitig die Ausnehmung 17 das Anbringen des Filmstreifens 8 an
der Seite des Abstandshalterelements 16 erleichtert.
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In
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung wie in 5 dargestellt, umfassend einen eingebauten,
verdeckten Wickelmechanismus 18 zwischen den Glasplatten,
kann ein Abstandshalterelement 19 installiert sein, bestehend
aus zwei Teilen 20, 21, wobei eines der Teile 20 mit
einer Filmstreifen-Verbindung 22 zwischen dem Abstandshalterelement 19 und
den Platten 1 ausgestattet ist. Der Filmstreifen kann wie
in irgendeiner der 2–4 angeordnet
sein.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung wie in 6 dargestellt, beinhaltet ein
herkömmliches
Abstandshalterelement 2 und einen einzelnen Filmstreifen 24,
der sich zwischen beiden Glasplatten 1 erstreckt und an
ihnen befestigt ist. Der Streifen 24 hat einen mittleren,
ersten Abschnitt 9 mit zwei seitlichen zweiten Abschnitten 10,
die jeweils mit einer Glasplatte 1 mit klebendem Dichtungsmittel
verbunden sind. Zwei dritte Abschnitte 11, wobei sich jeder der
zwei Abschnitte auf einer Seite eines ersten Abschnitts 9 befindet,
verbinden die Abschnitte 9 und 10 und überbrücken einen
Großteil
des Spalts zwischen Abstandshalterelement 2 und Glasplatte 1.
Der Raum zwischen dem zweiten Abschnitt 10 des Filmstreifens 24 und
dem Abstandshalterelement 2 kann, wie in den vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen,
mit Füllmaterial 14 gefüllt oder
einfach ein Luftspalt sein. Der erste Abschnitt 9 wird
mittels Klebstoff mit der Seite 25 des Abstandshalterelements 2, welche
dem innenliegenden Raum 5 der Glaseinheit zugewandt ist,
verbunden. Bis auf mögliche
Löcher durch
die Seite 25 und Abschnitt 9 für einen Zugang zu dem feuchtigkeitsabsorbierenden
Material in dem hohlen Abstandshalterelement 2 bedeckt
der Filmstreifen 24 das Abstandshalterelement 2 vollständig, wobei
die Anzahl der Elemente des klebenden Dichtungsmittels 4 von
vier auf zwei reduziert wird, mit ähnlichen Folgen wie für den Diffusions-Bereich durch
das Dichtungsmittel 4 und für die Anzahl der Schnittstellen
zwischen dem Dichtungsmittel 4 einerseits und dem Abstandshalterelement
oder dem Filmstreifen andererseits, wobei die Schnittstellen einen
anderen Weg für
die Gas- oder Feuchtigkeits-Diffusion darstellen.
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In 7 wird
ein aus zwei Teilen bestehendes Abstandshalterelement 27 mit
einem inneren Teil 28, welcher dem inneren Raum 5 zugewandt
ist, und einem äußeren Teil 29,
welcher dem Verbindungsmaterial 3 zugewandt ist, dargestellt,
wobei die Teile 28, 29 durch eine in Längsrichtung
verlaufende Einrastverbindung 30 ineinander greifen. Der
Filmstreifen 24 bildet eine kontinuierliche Bahn zwischen
den Platten 1, wie in der in 6 beschriebenen
Ausführungsform
dargestellt. Der erste und mittlere Abschnitt 9 des Filmstreifens
ist in die Einrastverbindung 30 zwischen den 28, 29 geklemmt,
während
die anderen Abschnitte 10, 11 ähnlich wie in der in 6 dargestellten
Ausführungsform
beschrieben, angeordnet sind. Das Abstandshalterelement 27 besteht bevorzugt
aus Verbundwerkstoffen, aus Plastik oder Aluminium, oder aus Kombinationen
unterschiedlicher Materialien in unterschiedlichen Teilen 28, 29 des
Abstandshalters, um eine einfache Einrastwirkung ohne Beschädigung des
Filmstreifens 8 zu gewährleisten. 7 ist
ohne Füllmaterial
zwischen Abschnitt 10 und Abstandshalter 27 dargestellt,
jedoch kann hier, wie in den anderen Ausführungsformen, auch Füllmaterial
verwendet werden.
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8 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, wobei ein Abstandshalterelement 32, beispielsweise
aus Metall, auf jeder Seite einen Filmstreifen 8 hat, und
die ersten Abschnitte 9 der Streifen in den Schlitzen 33 auf
jeder Seite des Abstandshalterelements 32 befestigt sind.
Die Befestigung kann durch Verbinden mit Klebstoff oder Dichtungsmitel
oder durch Klemmen der Seiten des Schlitzes 33 um den Abschnitt 9 des
Filmstreifens erfolgen, wobei letzteres entweder nach der Befestigung
der Filmstreifen 8 in den Schlitzen 33 oder während des Walzpressens
des Abstandshalterelements 32 erfolgt.
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In
der in 9 beschriebenen Ausführungsform wird ein Abstandshalterelement 35 aus
einem Verbundwerkstoff, beispielsweise aus Plastik, mit einer inneren
Diffusions-Barriere 36 dargestellt. Hier kann der erste
Abschnitt 9 des Filmstreifens 8 durch Koextrusion
oder Schmelzen, ähnlich
wie in 8 beschrieben, in die Seite des Abstandshalterelements 35 eingebettet
oder in einem Schlitz 37 befestigt sein. Dadurch wird das
gute Wärmeisoliervermögen des
Abstandshalterelements aus Verbundwerkstoff mit dem mechanischen
Anpassungsvermögen des
elastischen oder biegsamen Filmstreifens 8 kombiniert.
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Das
klebende Dichtungsmittel 4 auf dem zweiten Abschnitt 10 kann
bereits während
der Herstellung des Abstandshalterelements 2, 16, 19, 27, 32, 35,
umfassend einen oder mehrere Filmstreifen, ausgeordnet werden, wobei
das frei liegende Dichtungsmittel während der Lagerung und des
Transports beispielsweise mit einem nicht-klebenden Papierstreifen
bedeckt würde.
Das Abstandshalterelement 2, 16, 19, 27, 32, 35,
umfassend einen Filmstreifen, kann dem Hersteller der Glaseinheit
aber auch ohne Dichtungsmittel 4 auf dem zweitem Abschnitt 10 des
Filmstreifens geliefert werden, wobei in diesem Fall das Dichtungsmittel
während
der Montage der abgedichteten, isolierenden Glaseinheit aufgetragen
würde.
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Auch
das Füllmaterial 14 für den Zwischenraum
kann, je nach Bedarf, bereits während
der Herstellung des Abstandshalterelements 2, 16, 19, 27, 32, 35 und
vor der Auslieferung als Teileinheit oder aber später während der
Montage der Glaseinheit eingesetzt werden.
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Alle
beschriebenen Ausführungsformen
zeigen hohle Abstandshalterelemente, aber selbstverständlich können auch
massive oder poröse
Abstandshalterelemente aus geeignetem Material für die erfinderische Glaseinheit
mit Abstandshalterelement verwendet werden.
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Auch
die Kombinationen unterschiedlicher Merkmale aus den verschiedenen
Ausführungsformen
fallen unter den Schutzbereich der Ansprüche.