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Umfang der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Mischungen von β-Hydroxyalkylamiden und deren
Verwendung als Vernetzungsmittel auf dem Gebiet der Pulverlacke.
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Stand der
Technik
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Die
Verwendung von β-Hydroxyalkylamiden
als wärmehärtende Mittel
auf dem Gebiet der Anstriche und insbesondere die Verwendung von
tetrafunktionellen β-Hydroxyalkylamiden,
z.B. des β-Hydroxyalkylamids
von Adipinsäure
der nachfolgenden Formel (I), ist gut bekannt.
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Diese
Verbindungen werden hauptsächlich
bei der Herstellung von auf Polyesterharz basierenden Pulverlacken,
wobei die Harze freie Carboxylgruppen aufweisen, eingesetzt, einem
Gebiet, auf dem β-Hydroxyalkylamide
bemerkenswerte und vorteilhafte Vernetzereigenschaften bieten: die
wärmehärtende Reaktion, welche
aus der Veresterung zwischen den Hydroxylgruppen des β-Hydroxyalkylamids
sowie den Carboxylgruppen des Polyesterharzes gemäß dem nachfolgenden
Schema besteht:
findet
in der Tat bei einer geringeren Temperatur statt als normale Veresterungsreaktionen
zwischen Alkoholen und Carbonsäuren.
Dank der Aktivierung der Hydroxylgruppe durch die Amidgruppe in β-Position
beginnt diese Reaktion bereits ab 150 °C stattzufinden und macht folglich
die Verwendung von β-Hydroxyalkylamiden
in der Technologie für
die Herstellung von wärmehärtenden
Pulverlacken, wo die "Brenn"-Temperaturen der Lacke üblicherweise
zwischen 140 °C
und 220 °C
betragen, möglich.
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Gegenüber diesen
vorteilhaften Eigenschaften entwickeln β-Hydroxyalkylamide, wenn als
Vernetzungsmittel für
Polyesterpolymere mit freien Carboxylgruppen eingesetzt, Wasser
in einem Umfang von ungefähr
4 mol/mol des Vernetzungsmittels und dieses verursacht Oberflächendefekte,
wie beispielsweise "Nadellöcher" und "Krater", in dem Film des
Lackprodukts.
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Das
Reaktionswasser, welches sich innerhalb der Lackschicht bildet,
entwickelt sich tatsächlich
nach der Bildung des Films, wenn die Veresterungsreaktion stattfindet.
Aufgrund der hohen involvierten Temperaturen kommt das Wasser in
der Form von Dampf heraus, zerreißt den Film und erzeugt Blasen.
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Diese
Oberflächendefekte
erscheinen in einem umso größeren Ausmaß, desto
größer die
Filmdicke ist. In diesem Zusammenhang ist bekannt, dass es auf dem
Gebiet der Pulverlacke notwendig ist, die Dicke des Films durch
eine rigorose Steuerung der in der Phase des elektrostatischen Sprühens aufgebrachten
Dicke unterhalb von 100 μm
aufrechtzuerhalten, um Filme ohne Oberflächendefekte zu erhalten.
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Dies
stellt einen beträchtlichen
Nachteil dar, weil eine Steuerung dieser Art nicht immer möglich ist, wenn
geformte Gegenstände
beschichtet werden, auf denen der Anstieg in dem elektrischen Feld
an den zugespitzten Teilen und Ecken größere Dicken des abzulagernden
Anstrichs verursacht.
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Um
dieses Phänomen
einzudämmen,
werden im Allgemeinen entgasende Additive eingesetzt, welche durch
Fördern
der Austreibung von Gas und/oder Wasser die Bildung von Oberflächendefekten
in dem Anstrichfilm begrenzen.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr. EP-A-322 834 (PPG Ind. Inc.) beispielsweise
beschreibt eine wärmehärtende Pulverlackzusammensetzung
basierend auf amorphen Polyesterharzen mit freien Carboxylgruppen,
welche tetrafunktionelle β-Hydroxyalkylamide
als Vernetzungsmittel enthält.
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Nachdem
diese auf Metallsubstrate aufgebracht wurden, werden diese Pulverlacke
durch Erhitzen in einem Ofen auf eine Temperatur zwischen 150 °C und 200 °C einer Wärmehärtung unterworfen.
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Um
die Luft zu entfernen, welche der Fusion des Pulverlacks während des
wärmehärtenden
Verfahrens folgend in dem Film eingeschlossen verbleibt, wird ein
Entgasungsmittel, insbesondere Benzoin, zugefügt.
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Die
in der EP-A-322 834 beschriebene Zusammensetzung erscheint in jedem
Falle nicht für
die Herstellung von weißen
Anstrichen, leicht gefärbten
Anstrichen oder transparenten Anstrichen geeignet zu wein, weil
diese, wenn einer Wärmehärtung unterzogen,
einen gewissen Grad an Verdunklung aufweist, welche sich mit ansteigender
Menge an zugefügtem
Benzoin, ansteigender Temperatur und ansteigender Einbrennzeit erhöht.
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Gemäß der EP-A-322
834 liegt die zum Sicherstellen eines guten Entgasungseffekts benötigte Menge an
Benzoin zwischen 0,6 und 0,8 % und dies verursacht eine beträchtliche
Gelbfärbung
des Lacks während der "Einbrenn"-Phase.
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Mit
geringeren Mengen an Benzoin andererseits nimmt die kritische Dicke
des Films, d.h. die maximale, ohne die Anwesenheit von jeglichen
Oberflächendefekten
erhältliche
Dicke, beträchtlich
ab: eine Verringerung der Menge von Benzoin auf 0,2 %, um einen
geringen Grad an Gelbfärbung
des Anstrichs sicherzustellen, verursacht bereits in einem Film
mit einer Dicke von 80 bis 90 μm
das Auftreten von Oberflächendefekten.
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Diese
Versuche heben folglich die Unmöglichkeit
des Erhaltens eines an Oberflächendefekten
freien Films mit einer Dicke von größer als 100 μm ausgehend
von auf Polyesterharz basierenden Zusammensetzungen enthaltend β-Hydroxyalkylamide
als Vernetzungsmittel hervor, wobei die Harze freie Carboxylgruppen aufweisen,
sofern nicht Entgasungsadditive zugesetzt werden, mit daraus folgendem
Anstieg der Kosten und der Komplexität des Herstellungsverfahrens
und ebenfalls mit einer daraus folgenden Verschlechterung der optischen
Eigenschaften des erhaltenen Anstrichs, wie bereits erwähnt wurde.
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Der
Einsatz von tetrafunktionellen β-Hydroxyalkylamiden
alleine als Vernetzungsmittel von Polyesterharzen mit freien Carboxylgruppen
ergibt ein anderes Problem, welches mit dem großen Unterschied der Polarität zwischen
Vernetzungsmittel und Polyesterharz verbunden ist, und welches die
Homogenisierung zwischen den beiden Verbindungen während der
Herstellung des Pulverlacks erschwert.
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Weil
eine schlechte Homogenisierung der zwei Verbindungen dann zu geringeren
mechanischen und ästhetischen
Eigenschaften des Endprodukts führt
(die Oberfläche
des Films, welcher gehärtet
wurde, kann beispielsweise uneben ausgebreitet sein und durch das
so genannte "Orangenschalen"-Phänomen beeinträchtigt sein),
ist es notwendig, das Vermischen durch Schmelzen in einem Extruder
unter drastischen Arbeitsbedingungen, d.h. bei hohen Temperaturen
und hohen Geschwindigkeiten der Extruderschnecke, durchzuführen und
hin und wieder eine Doppelextrusion vorzunehmen.
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Ein
Versuch, um diese Nachteile zu überwinden,
wurde durch DSM NV unternommen, welche in der europäischen Patentanmeldung
Nr. EP-A-652 911 die Verwendung von N,N-(2-Hydroxyethyl)acetamid
in Kombination mit einem tetrafunktionellen β-Hydroxyalkylamid als Vernetzungsmittel
beschreiben. Obgleich eine gewisse Wirksamkeit beim Begünstigen
des Entgasens während
der Vernetzungsphase aufweisend, ist diese Verbindung in Wasser
sehr gut löslich
und ist bei der Einsatztempe ratur flüssig. Diese Eigenschaften machen
N,N-(2-Hydroxyethyl)acetamid auf dem Gebiet der Pulverlacke auf
der Basis von carboxylierten Polyesterharzen praktisch unverwendbar:
dessen Einarbeitung in die Feststoffmischung, welche das Rohmaterial zum
Herstellen der Pulverlacke ausmacht, belegt tatsächlich, dass es problematisch
ist, und diese Verbindung tendiert während der Lagerung des Endproduktes
dazu, als flüssige
Komponente zu wandern, was ein Sintern der Pulverkörner verursacht.
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Es
bleibt daher das Problem offen, wärmehärtende, auf Polyesterharz basierende
Pulverlackzusammensetzungen, wobei die Harze freie Carboxylgruppen
aufweisen, enthaltend β-Hydroxyalkylamide
als wärmehärtende Mittel
erhältlich
zu haben, welche nicht den Einsatz von hohen Mengen an Entgasungsadditiven erfordern
und welche nicht die zuvor für
die bekannten Produkte beschriebenen Nachteile aufweisen und gleichzeitig
gute mechanische und ästhetische
Eigenschaften aufrechterhalten.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Anmelderin hat nunmehr erkannt, dass die Verwendung einer Mischung
enthaltend wenigstens zwei β-Hydroxyalkylamide
mit einer unterschiedlichen β-Hydroxyalkylamidfunktionalität in geeigneten
molaren Verhältnissen
als Vernetzungsmittel unerwartete Vorteile bei der Herstellung von
auf Polyesterharz basierenden, wärmehärtenden
Pulverlacken aufweist, wobei die Harze freie Carboxylgruppen aufweisen.
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Diese
vernetzenden Mischungen haben sich tatsächlich beim Begünstigen
der Austreibung von Wasser, welches sich im Verlauf des Vernetzungsverfahrens
bildet, als wirksam erwiesen und haben keine Probleme der Einarbeitung
und der Homogenisierung bei den Schritten des Verarbeitens und der
Lagerung der Pulverlacke gezeigt und ermöglichen es folglich, Anstrichfilme
zu erhalten, welche bei Dicken von mehr als 130 μm von Oberflächendefekten frei sind und
ferner gute mechanische Eigenschaften und gute Eigenschaften bezüglich Glanz,
Haftung und Beständigkeit
gegenüber
atmosphärischen
Mitteln aufweisen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher eine Vernetzermischung für Polymere
mit freien Carboxylgruppen, welche für die Herstellung von Pulverlacken
geeignet ist, wenigstens eine β-Hydroxyalkylamidverbindung
mit einer β-Hydroxyalkylamidfunktionalität von 4
und wenigstens eine β-Hydroxyalkylamidverbindung
gemäß der Formel
(II) enthält:
in der R eine lineare oder
verzweigte C
2-C
10-Alkylgruppe
mit einer β-Hydroxyalkylamidfunktionalität von 2
ist und eine durchschnittliche β-Hydroxyalkylamidfunktionalität zwischen
2,1 und 3,9 aufweist.
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Der
die Vernetzermischung enthaltende Pulverlack und das Verfahren für dessen
Herstellung bilden weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung.
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Die
Eigenschaften und Vorteile der β-Hydroxyalkylamidmischungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung als Vernetzungsmittel werden in der nachfolgenden Beschreibung
im Detail erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1:
ein IR-Spektrum von wie in dem Beispiel 1 beschrieben, erhaltenem
N,N-(2-Hydroxyethyl)-4-t-butylbenzamid.
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2:
durch Auftragen eines Graphens der während des Härtens des Lacks gemessenen
Viskosität als
eine Funktion der Zeit, wie in Beispiel 11, erhaltene, viskosimetrische
Kurven für
die Pulverlacke von Beispiel 3 (Kurve a) und die Lacke von Vergleichsbeispiel
4 (Kurve b).
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3:
durch Auftragen eines Graphens der während des Härtens des Lacks gemessenen
Viskosität als
eine Funktion der Zeit, wie in Beispiel 11, erhaltene, viskosimetrische
Kurven für
die Pulverlacke von Beispiel 5 (Kurve c) und die Lacke von Vergleichsbeispiel
6 (Kurve d).
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4:
durch Auftragen des Graphen für
die Dauerhaftigkeit des Glanzes als eine Funktion der Zeit der Aussetzung
des Lacks gegenüber
den Teststandards gemäß der ASTM
G 53-84, wie in Beispiel 12, erhaltene, Lackalterung.
- --X--
zeigt die für
den Lack von Beispiel 3 erhaltene Kurve, wenn der Einfallswinkel
für Licht
60° beträgt
- --- ---
zeigt die für
den Lack von Beispiel 4 (Vergleich) erhaltene Kurve, wenn der Einfallswinkel
für Licht
60° beträgt
- ---♢--- zeigt die für
den Lack von Beispiel 3 erhaltene Kurve, wenn der Einfallswinkel
für Licht
20° beträgt
- --Δ--
zeigt die für
den Lack von Beispiel 4 (Vergleich) erhaltene Kurve, wenn der Einfallswinkel
für Licht
20° beträgt
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5:
durch Auftragen des Graphen der Prozentzahl der Dauerhaftigkeit
des Glanzes als eine Funktion der Zeit der Aussetzung des Lacks
gegenüber
dem Test gemäß dem ASTM
G 53-84 Standards, wie in Beispiel 12, erhaltene, Lackalterungskurven.
- --X-- zeigt die für
den Lack von Beispiel 5 erhaltene Kurve, wenn der Einfallswinkel
für Licht
60° beträgt
- --- ---
zeigt die für
den Lack von Beispiel 6 (Vergleich) erhaltene Kurve, wenn der Einfallswinkel
für Licht
60° beträgt
- --Δ--
zeigt die für
den Lack von Beispiel 5 erhaltene Kurve, wenn der Einfallswinkel
für Licht
20° beträgt
- ---♢--- zeigt die für
den Lack von Beispiel 6 (Vergleich) erhaltene Kurve, wenn der Einfallswinkel
für Licht
20° beträgt
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Mit β-Hydroxyalkylamidfunktionalität ist gemäß der vorliegenden
Erfindung die Anzahl der β-Hydroxyalkylamidgruppen
pro Molekül
des Vernetzungsmittels gemeint, wohingegen die durchschnittliche
Anzahl der β-Hydroxyalkylamidgruppen
der Vernetzermischung als durchschnittliche β-Hydroxyalkylamidfunktionalität definiert
ist.
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Mit
kritischer Dicke des Films ist gemäß der vorliegenden Erfindung
die maximale Dicke des Lackfilms gemeint, welche ohne gebildete
Oberflächendefekte,
wie beispielsweise Blasen, Krater oder Nadellöcher, erhalten werden kann.
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Die
Vernetzermischung, welche Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist, enthält
wenigstens zwei Verbindungen mit β-Hydroxyalkylamidgruppen
und ist dadurch gekennzeichnet, dass diese eine durchschnittliche β-Hydroxyalkylamidfunktionalität zwischen
2,1 und 3,9, vorzugsweise zwischen 2,2 und 3,8, aufweist.
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Diese
Vernetzungsmischung enthält
wenigstens eine Verbindung mit einer β-Hydroxyalkylamidfunktionalität von vier
und wenigstens eine Verbindung gemäß der Formel (II) mit einer β-Hydroxyalkylamidfunktionalität von zwei.
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Unter
den Verbindungen mit einer Funktionalität von vier ist das β-Hydroxyalkylamid
von Adipinsäure oder
N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxyethyl)adipamid
der nachfolgenden Formel (I) für
die Implementierung der vorliegenden Erfindung besonders geeignet:
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In
den vorliegenden Verbindungen der Formel (II) kann der Substituent
R, mit Bezug zu dem Carbonyl, in der ortho-, meta- oder para-Position
befindlich sein und befindet sich bevorzugt in der para-Position.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verbindung mit einer β-Hydroxyalkylamidfunktionalität von zwei
durch die. zuvor genannte Formel (II) definiert, in der R eine verzweigte
Alkylgruppe ist und R insbesondere bevorzugt ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus t-Butyl, i-Propyl und Pentyl.
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Besonders
bevorzugt für
die Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verbindung der Formel (II), in
der der Substituent R t-Butyl ist und mit Bezug zu dem Carbonyl
in der para-Position gefunden wird.
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Die
Verbindung der Formel (II), in der der Substituent R t-Butyl in
der para-Position mit Bezug zu dem Carbonyl ist, repräsentiert
einen weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Diese
Verbindungen sind durch eine geringe Löslichkeit in Wasser und eine
geringe Polarität
gekennzeichnet, was diese mit dem Polyesterharz kompatibler macht,
und setzen keine Gerüche
oder schädlichen Verbindungen
frei, wenn mit dem Polyesterharz heiß vermischt. Diese Verbindungen
gemäß der Formel
(II) sind folglich entweder an sich oder vermischt mit der Verbindung
gemäß der Formel
(I) für
die Herstellung von Pulverlacken mit einer Basis von carboxylierten
Polyesterharzen besonders geeignet.
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Die
vorliegenden β-Hydroxyalkylamidverbindungen
gemäß der Formel
(II) können
durch Reaktion der entsprechenden Alkylbenzoesäure oder eines ihrer Derivate,
beispielsweise dem Chlorid oder dem Ester der Säure, mit Diethanolamin hergestellt
werden.
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Diese
Reaktion wird in einem organischen Lösemittel, beispielsweise in
Toluol, bei Temperaturen zwischen 10 °C und 40 °C durchgeführt. Die Aufreinigung des Endprodukts
wird mittels eines oder mehrerer Waschschritte mit Wasser durchgeführt.
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Die
Mischungen der β-Hydroxyalkylamide,
welche den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden, sind für die Verwendung
als Vernetzungsmittel für
Polymere mit freien Carboxylgruppen geeignet und insbesondere für carboxylierte
Polyesterharze, beispielsweise Polyesterharze mit einem zahlengemittelten
Molekulargewicht Mn zwischen 1.000 und 6.000, bevorzugt zwischen
2.000 und 3.500, geeignet.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung geeignete Polymere haben eine Säurezahl
zwischen 15 und 100 mg KOH pro g des Harzes, vorzugsweise zwischen
25 und 50 mg KOH pro g des Harzes, sowie eine Glasübergangstemperatur
zwischen 35 °C
und 90 °C,
bevorzugt zwischen 50 °C
und 70 °C.
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Die
für die
Herstellung der Pulverlacke gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzten Polyester können mit der herkömmlichen
Polymerisierungstechnik durch Polykondensation von aromatischen
oder aliphatischen polyfunktionellen Carbonsäuren oder deren Derivaten mit
Glykolen oder Polyglykolen in einem solchen Verhältnis, das der resultierende
Polyester häufig
durch Carbonsäuregruppen
terminiert ist, hergestellt werden.
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Beispiele
für für die Herstellung
der Polyesterharze geeignete Polycarbonsäuren sind aromatische Säuren, wie
beispielsweise Terephthalsäure,
Isophthalsäure,
Phthalsäure
sowie 1,2,4-Benzoltricarbonsäure, und
aliphatische Säuren,
wie beispielsweise Bernsteinsäure,
Adipinsäure,
Tetrahydrophthalsäure,
Hexahydrophthalsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure
sowie Cyclohexandicarbonsäure.
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Beispiele
für für die Herstellung
der vorliegenden Polyesterharze geeignete polyfunktionelle Alkohole sind
Mono- und Polyethylenglykole, Mono- und Polypropylenglykole, Neopentylglykol,
2-Methyl-1,3-propylenglykol,
Hydroxypivalylhydroxypivalat, 2-Butyl-2-ethyl-1,3-propylenglykol, Cyclohexandimethanol,
1,4-Butandiol, 1,3-Butandiol, 1,2-Butandiol, 1,2-Hexandiol und 1,6-Hexandiol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolethan und Pentaerythritol.
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Für die Implementierung
der vorliegenden Erfindung geeignete Polyester sind beispielsweise
die kommerziellen Produkte Sirales PE 178® und
Sirales PE 278®.
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Das
Harz Sirales PE 178® hat die folgenden Eigenschaften:
- Säurezahl:
35 mg KOH pro g an Harz
- Hydroxylzahl: 5 mg KOH pro g an Harz
- Viskosität
bei 200°C
(ICI Kegel/Platte): 4.250 mPa·s
- Glasübergangstemperatur
Tg: 66,5 °C.
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Das
Harz Sirales PE 278® hat die nachfolgenden
Eigenschaften:
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- Säurezahl:
35 mg KOH pro g an Harz
- Hydroxylzahl: 10 mg KOH pro g an Harz
- Viskosität
bei 200°C
(ICI Kegel/Platte): 5.500 mPa·s
- Glasübergangstemperatur
Tg: 62,2 °C.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Pulverlacke ist derart, dass das
molare Verhältnis
zwischen den Gesamthydroxylgruppen der β-Hydroxyalkylamidverbindungen
der Vernetzermischung und der Carboxylgruppen des Polyesterharzes
zwischen 2:3 und 3:2 beträgt.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Pulverlacke gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst die nachfolgenden Schritte:
- i) Vermischen
des Polyesterbindemittels mit dem Vernetzungsmittel und optional
mit geeigneten Additiven in einem Mischer,
- ii) Zuführen
der in Schritt i) erhaltenen heißen Mischung in einen Einzel-
oder Doppelschneckenextruder, vorzugsweise bei einer Temperatur
zwischen 80 °C
und 140 °C,
wobei die Extruderschnecke nicht erhitzt wird und die Schneckengeschwindigkeit
weniger als 120 Upm beträgt,
- iii) Mahlen und Sieben des aus dem Extruder in dem vorherigen
Schritt erhaltenen, geschmolzenen Produkts, um so Pulverlack mit
einer Partikelgröße von weniger
als 150 μm,
vorzugsweise weniger als 100 μm, zu
erhalten.
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Die β-Hydroxyalkylamidvernetzungsmittel
können
innig miteinander vorvermischt und in Schritt i) als eine Mischung
zugefügt
werden oder können
in Schritt i) getrennt voneinander zugegeben werden.
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Das
bifunktionelle Vernetzungsmittel der Formel (II) gemäß der vorliegenden
Erfindung weist eine geringe Löslichkeit
in Wasser und eine geringere Polarität als das tetrafunktionelle β-Hydroxyalkylamid
der Formel (I) auf und dies verleiht diesem eine bessere Affinität für, für die Herstellung
von dem Pulverlack eingesetzte, carboxylierte Polyesterharze mit
geringer Polarität,
was folglich auch das Vermischen der Lackkomponenten in dem Extruder
weniger problematisch macht.
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Mit
anderen Worten ist es bei der Implementierung der vorliegenden Erfindung
nicht erforderlich, extreme Extruderbedingungen anzuwenden und hohe
mechanische Energie einzusetzen, um die Polyesterharze mit der Vernetzermischung
kompatibel zu machen, um so eine gute Ausbreitung des Lackfilms
zu erhalten, und es werden tatsächlich
auch mit einer nicht erhitzten Extruderschnecke und mit Schneckengeschwindigkeiten
von weniger als 60 UpM gute Ergebnisse erreicht.
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Die
Anmelderin hat des Weiteren überraschend
herausgefunden, dass die Verwendung der bifunktionellen β-Hydroxyalkylamide
der Formel (II) in Kombination mit den tetrafunktionellen β-Hydroxyalkylamiden der
Formel (I) als Vernetzungsmittel bei der Herstellung von Pulverlacken
die Entfernung des Reaktionswassers begünstigt, um folglich die Bildung
von Oberflächendefekten
zu verringern, d.h., um es folglich möglich zu machen, die Filmdicke,
bei der diese Defekte erscheinen, auf über 130 μm gegenüber den 80 bis 90 μm der Lacke
gemäß dem Stand
der Technik, welche lediglich das tetrafunktionelle Vernetzungsmittel
enthal ten, zu erhöhen,
selbst wenn der Arbeitsgang mit einer Menge von 0,2 % an Benzoin-Entgasungsadditiven
durchgeführt
wird.
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Zusätzlich zum
Aufweisen einer hohen kritischen Dicke weisen die mit der vorliegenden
Vernetzermischung erhaltenen Pulverlacke gute mechanische Eigenschaften
und gute Eigenschaften hinsichtlich Glanz und Haftung auf.
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Die
die β-Hydroxyalkylamidmischung
gemäß der vorliegenden
Erfindung als Vernetzungsmittel enthaltende Pulverlackzusammensetzungen
sind zum Anstreichen von aus der breitesten Vielzahl von Materialien hergestellten
Gegenständen
geeignet. Des Weiteren sind diese Lacke, weil diese eine beträchtliche
Beständigkeit
gegenüber
atmosphärischen
Mitteln aufweisen, insbesondere zur Verwendung beim Anstreichen
von im Freien befindlichen Gegenständen und Strukturen geeignet.
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Neben
dem Polyesterbindemittel und der Vernetzermischung können die
vorliegenden Pulverlacke ebenfalls die herkömmlicherweise auf diesem Gebiet
eingesetzten Additive, wie beispielsweise mineralische Füllstoffe,
Pigmente, Streichmittel und Entgasungsmittel, enthalten.
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Die
vorgenannten Eigenschaften der vorliegenden Pulverlacke wurden durch
Unterwerfen der Lacke gegenüber
herkömmlichen ästhetischen
Beurteilungen und den Bestimmungen der mechanischen Eigenschaften
gemäß den internationalen,
auf dem Gebiet der Pulverlacke eingesetzten Standards, evaluiert.
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Die
Beispiele, welche folgen, werden wiedergegeben, um eine nicht beschränkende Erläuterung
der vorliegenden Erfindung vorzunehmen.
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BEISPIEL 1
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Herstellung von N,N-(2-Hydroxyethyl)-4-t-butylbenzamid
der Formel (II), in der R 4-t-Butyl ist
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197
g (1 mol) an 4-t-Butylbenzoesäurechlorid
werden über
3 Stunden tröpfchenweise
zu einer Suspension bestehend aus 231 g (2,2 mol) Diethanolamin
und 340 g Toluol unter fortwährendem
Rühren
und unter Arbeiten bei einer Temperatur von weniger als 20 °C zugefügt. Am Ende
dieser Zugabe wird die Reaktionsmischung unter Rühren für weitere 3 Stunden bei derselben
Temperatur belassen und dann werden, immer noch unter Rühren, bis
zu der vollständigen
Präzipitation
des Amids 200 g Wasser zugefügt.
Das so erhaltene kristalline Präzipitat
wird filtriert; dann wird dieses mit ungefähr 300 g an Wasser gewaschen,
bis ein neutraler pH erreicht ist, um so einen Gehalt an aus Diethanolaminhydrochlorid
und Diethanolamin bestehenden Verunreinigungen von weniger als 0,1
% zu erreichen.
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Das
so erhaltene Feststoffprodukt wird bei 50 °C bis 60 °C vakuumgetrocknet. Auf diese
Weise werden 246 g (0,93 mol) an N,N,(2-Hydroxyethyl)-4-t-butylbenzamid (Schmelzpunkt:
89 °C bis
90 °C) erhalten.
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Die 1 zeigt
das zwischen 4.000 und 400 cm–1 aufgenommene Infrarotspektrum
des wie zuvor beschrieben hergestellten N,N-(2-Hydroxyethyl)-4-t-butylbenzamids
(in Nujol).
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BEISPIEL 2
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Herstellung von N,N-(2-Hydroxyethyl)-4-t-butylbenzamid
der Formel (II), in der R 4-t-Butyl ist
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192,2
g (1 mol) Methyl-4-t-butylbenzoat und 131 g (1,25 mol) Diethanolamin
werden in 100 g Toluol suspendiert; dann werden 12,5 g einer 30
%-igen Lösung
von Natriummethylat in Methanol zugegeben.
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Dem
Produkt wird erlaubt, unter Rühren
für ungefähr 30 Stunden
bei einer Temperatur von 30 °C
bis 35 °C
zu reagieren, wobei von Zeit zu Zeit in der Apparatur ein Vakuum
erzeugt wird, um den Methanol zu verdampfen. Auf diese Weise wird
reichlich Amidpräzipitat
erhalten, zu dem weitere 100 g Toluol gegeben werden, um das Rühren zu
verbessern. Anschließend
wird das Produkt auf 4 °C
bis 5 °C
abgekühlt
und das Präzipitat
wird filtriert. Mit dem Präzipitat
werden drei Waschschritte durchgeführt, zuerst mit 100 g Toluol
und dann zweimal mit insgesamt 400 g Wasser, bis der Gehalt an aus
Diethanolamin bestehenden Verunreinigungen unter 0,1 % gebracht
ist. Das Feststoffprodukt wird bei 50 °C bis 60 °C vakuumgetrocknet, um 240 g
kristallinen Feststoff zu erhalten, welcher als N,N-(2-Hydroxyethyl)-4-t-butylbenzamid
(Schmelzpunkt: 88,5 °C
bis 90 °C) identifiziert
wurde.
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BEISPIEL 3
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Herstellung
eines Pulverlacks enthaltend die Mischung aus Vernetzungsmitteln
gemäß der vorliegenden
Erfindung
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Der
Pulverlack wurde durch Vermischen der in der nachfolgenden Tabelle
aufgelisteten Rohmaterialien in einem Mischer hergestellt:
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Als
tetrafunktionelles Vernetzungsmittel wurde N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxyethyl)adipamid
gemäß der Formel
(I) eingesetzt, wohingegen das bifunktionelle Vernetzungsmittel
das N,N-(2-Hydroxyethyl)-4-t-butylbenzamid
des Beispiels 1 war.
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Die
Durchschnittsfunktionalität
der Mischung der Vernetzungsmittel betrug 2,7.
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Die
so erhaltene Mischung wurde in einen Einzelschneckenextruder BUSS
PLK 46 eingefüllt.
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Die
Extrusionsbetriebsbedingungen waren wie folgt:
- Manteltemperatur:
120 °C
- Extruderschnecke: nicht erhitzt
- Geschwindigkeit der Extruderschnecke: 110 UpM.
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Nachdem
diese Masse abgekühlt
wurde, wurde die Extrusionsmasse gemahlen und gesiebt, um so einen
Pulverlack mit einer Partikelgröße von weniger
als 100 μm
zu erhalten.
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BEISPIEL 4 (VERGLEICH)
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Herstellung eines Pulverlacks
enthaltend das tetrafunktionelle β-Hydroxyalkylamid
der Formel (I) als Vernetzungsmittel
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Wie
in dem Beispiel 3 arbeitend wurde ein Pulverlack mit der nachfolgenden
Zusammensetzung erhalten:
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Das
tetrafunktionelle Vernetzungsmittel war N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxethyl)adipamid
der Formel (I).
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Die
Extrusions-, Mahl- und Siebarbeitsvorgänge wurden wie vorstehend für das Beispiel
3 beschrieben ausgeführt.
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BEISPIEL 5
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Herstellung eines Pulverlacks
enthaltend die Mischung von Vernetzungsmitteln gemäß der vorliegenden
Erfindung
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Die
Herstellung von Beispiel 3 wurde unter denselben Arbeitsbedingungen
unter Einsatz eines anderen carboxylierten Polyesterharzes wiederholt.
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Die
Zusammensetzung des Pulverlacks ist in der nachfolgenden Tabelle
wiedergegeben:
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Als
tetrafunktionelles Vernetzungsmittel wurde das N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxethyl)adipamid der Formel
(I) eingesetzt, wohingegen das bifunktionelles Vernetzungsmittel
das N,N-(2-Hydroxy)-4-t-butylbenzamid
aus Beispiel 1 war.
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Die
Durchschnittsfunktionalität
der Mischung der Vernetzungsmittel betrug 3,0.
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Die
Extrusions-, Mahl- und Siebarbeitsvorgänge wurden wie in dem Beispiel
3 beschrieben durchgeführt.
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BEISPIEL 6 (VERGLEICH)
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Herstellung eines Pulverlacks
enthaltend das tetrafunktionelle β-Hydroxyalkylamid
der Formel (I) als Vernetzungsmittel
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Wie
in Beispiel 3 arbeitend wurde ein Pulverlack mit der nachfolgenden
Zusammensetzung hergestellt:
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Das
tetrafunktionelle Vernetzungsmittel war N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxethyl)adipamid
der Formel (I).
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Die
Extrusions-, Mahl- und Siebarbeitsvorgänge wurden wie in Beispiel
3 beschrieben durchgeführt.
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BEISPIEL 7
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Herstellung
eines Pulverlacks enthaltend die Mischung von Vernetzungsmitteln
gemäß der vorliegenden
Erfindung
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Ein
Pulverlack mit derselben Zusammensetzung wie dem in dem Beispiel
3 beschriebenen Lack wurde unter Änderung der Extrusionsbedingungen
hergestellt.
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Die
Betriebsbedingungen des BUSS PLK 46 Extruders waren wie folgt:
- Manteltemperatur:
120 °C
- Extruderschnecke: nicht erhitzt
- Geschwindigkeit der Extruderschnecke: 54 UpM
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Die
Mahl- und Siebarbeitsvorgänge
wurden statt dessen wie in dem Beispiel 3 beschrieben durchgeführt.
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BEISPIEL 8 (VERGLEICH)
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Herstellung eines Pulverlacks
enthaltend das tetrafunktionelle β-Hydroxyalkylamid
der Formel (I) als Vernetzungsmittel
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Ein
Pulverlack mit derselben Zusammensetzung wie dem des in dem Beispiel
4 beschriebenen Lacks wurde unter geänderten Extrusionsbedingungen
hergestellt.
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Die
Betriebsbedingungen des BUSS PLK 46 Extruders waren wie folgt:
- Manteltemperatur:
120 °C
- Extruderschnecke: nicht erhitzt
- Geschwindigkeit der Extruderschnecke: 54 UpM
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Die
Mahl- und Siebarbeitsvorgänge
wurden wie in dem Beispiel 3 beschrieben durchgeführt.
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BEISPIEL 9
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Anwendung der wie in den
Beispielen 3 bis 8 beschriebenen Lacke auf einem Gegenstand
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Die
wie in den Beispielen 3 bis 8 beschrieben, erhaltenen Pulverlacke
wurden auf UNICHIM-Stahlblechen mit einer Dicke von 0,5 mm unter
Einsatz einer WAGNER Mod. EPM 200 elektrostatischen Pistole mit einer
Koronaentladungsbeladung mit einer elektrischen Feldspannung von
60 kV aufgebracht. Die Wärmehärtung wurde
durch Inkubieren der angestrichenen Stahlbleche in einem Luftzirkulationsofen
bei einer Temperatur von 180 °C
für 20
Minuten durchgeführt.
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BEISPIEL 10
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Bestimmung der kritischen
Dicke des im Beispiel 9 erhaltenen Films für die Lacke der Beispiele 3
bis 6
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Wie
in dem Beispiel 9 beschrieben arbeitend, wurden vier Proben mit
einer Dicke zwischen 50 und 150 μm
hergestellt, wobei eine für
jeden der gemäß den Beispielen
3 bis 6 hergestellten Lacke eingesetzt wurde.
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Dann
wurden die unterschiedlichen Dicken der Filme unter Einsatz eines
SHEEN Dickenmessgerätes, Mod.
SE 1000 FNS in den von Oberflächendefekten
freien Flächen
und in den Flächen,
in denen das Phänomen
der Blasenbildung erschien, gemessen.
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Die
so erhaltenen Ergebnisse sind in der unten stehenden Tabelle zusammengefasst,
wobei für
jeden Film zuerst die Dicke der von Defekten freien Flächen und
dann die Dicke der Defekte aufweisenden Flächen angegeben ist:
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BEISPIEL 11
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Bestimmung des Viskositätsunterschieds
während
des Wärmehärtens der
Lacke der Beispiele 3 bis 6
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Die Änderung
der Viskosität
während
des Wärmehärtens der
wie in den Beispielen 3 bis 6 beschrieben, hergestellten Pulverlacke
wurde unter Einsatz eines von RHEOMETRICS hergestellten DYNAMIC STRESS
RHEOMETER DSR-Viskosimeters isotherm bei 150 °C mit einer Platte/Platte-Anordnung
in dem "dynamic
time sweep" Modus
mit einer Belastung von 500 Pa und einer Frequenz von 1 Hz arbeitend
gemessen.
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Die
so gemessenen Viskositätswerte
für die
Lacke der Beispiele 3 und 4 und für diejenigen der Beispiele
5 und 6 wurden auf einem Graphen als eine Funktion der Zeit aufgetragen,
um die in der 2 und in der 3 gezeigten
viskosimetrischen Kurven zu erhalten.
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Die 2 zeigt
die für
die Lacke der Beispiele 3 und 4 erhaltenen viskosimetrischen Kurven.
Es kann beobachtet werden, dass der die Mischung der Vernetzungsmittel
gemäß der vorliegenden
Erfindung enthaltende Lack von Beispiel 3 einen Viskositätsgrad aufweist,
welcher beträchtlich
niedriger ist und welcher ferner für eine viel längere Zeitspanne
aufrechterhalten wird als in dem Fall des lediglich das tetrafunktionelle,
wärmehärtende Mittel
hergestellt wie in dem Vergleichsbeispiel 4, wo die bekannte Technik
angewendet worden ist, enthaltenden Lacks. Die längere Plastikhaltbarkeit des
vorliegenden Lacks begünstigt
so die Entfernung von Reaktionswasser auch für tiefere Filmdicken.
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Das
während
des Wärmehärtens der
Lacke der Beispiele 5 und 6 erhaltene Viskositätsmuster ist in der 3 wiedergegeben.
Der Lack aus Beispiel 5, welcher eine Basis der Mischung der Vernetzungsmittel gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweist, hat beim Schmelzen eine Viskosität, welche
während
des Filmbildungsschritts niedriger ist, und, was noch wichtiger
ist, eine Plastiklaufzeit, welche länger ist als die des lediglich
das gemäß Beispiel
6 hergestellte, tetrafunktionelle Vernetzungsmittel des Standes
der Technik enthaltenden Lackes. Dies begünstigt die Austreibung von
Reaktionswasser, auch wenn geringe Mengen an Benzoinentgasungsmittel
eingesetzt werden.
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BEISPIEL 12
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Evaluierung der Beständigkeit
gegenüber
atmosphärischen
Mitteln der Lacke der Beispiele 3 bis 6
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Die
Beständigkeit
gegenüber
der so genannten "Verwitterung", d.h. gegenüber der
Wirkung von atmosphärischen
Mitteln, wurde wie für
die in den Beispielen 3 bis 6 beschrieben, hergestellten Lacke mittels eines
beschleunigten Tests gemäß den ASTM
G 53-84-Standards mit einem von der Firma Q-Panel hergestellten
QUV-Verwitterungsgerät
bestimmt.
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Die
Pulverlacke, welche auf von Q-Panel hergestellten chromplattierten
Aluminiumpaneele aufgebracht wurden und welche einer Wärmehärtung für 15 Minuten
bei 180 °C
unterworfen wurden, wurden in Zyklen von 4 Stunden Licht von UVB
313-Lampen und von 4 Stunden Dunkelheit mit Kondensation ausgesetzt. Die
durch das schwarze Paneel aufgenommenen Temperaturen betrugen 60 °C während der
Lichtperiode und 50 °C
während
der Dunkelheitsperiode mit Kondensation. Alterung der Lacke wurde
durch Messen des Glanzverlustes während der Aussetzung über die
Zeit mit einem Einfallswinkel des Lichts von 60° bestimmt. Die Messung wurde
mit einem Einfallswinkel des Lichts von 20° wiederholt. Für die Evaluierung
des Glanzes wurde ein SHEEN Glanzmeter Mod. 155 eingesetzt.
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Die
Graphen der 4 und 5 geben
die für
Einfallswinkel des Lichts von 60° und
20° gemessenen Prozentzahlwerte
der Dauerhaftigkeit des Glanzes für die Lacke der Beispiele 3
und 4 bzw. für
diejenigen der Beispiele 5 und 6 als eine Funktion der Aussetzungszeit
ausgedrückt
in Stunden wieder.
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Die
erhaltenen, in den 4 und 5 wiedergegebenen
Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung der Vernetzermischung gemäß der vorliegenden
Erfindung in den Pulverlacken die Beständigkeit der Lacke gegenüber atmosphärischen
Mitteln verglichen zu den Lacken enthaltend alleine das tetrafunktionelle
Vernetzungsmittel nicht substantiell verändert.
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BEISPIEL 13
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Evaluierung der mechanischen
und ästhetischen
Charakteristika der Lacke der Beispiele 3 bis 8
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Die
Pulverlacke, welche in den Beispielen 3 bis 6 hergestellt wurden
und welche wie in dem Beispiel 9 beschrieben für 20 Minuten bei 180° einer Wärmehärtung unterzogen
wurden, wurden herkömmlichen ästhetischen
Evaluierungen und der Bestimmung der mechanischen Charakteristika
gemäß den herkömmlicherweise
angewendeten, internationalen Standards auf dem Gebiet der Pulverlacke
unterworfen.
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Insbesondere
wurde die Dicke des Lackfilms unter Einsatz eines SHEEN Dickenmessgeräts, Mod.
SE 1000 FNS, gemessen, wohingegen der Glanz bei einem Einfallwinkel
von Licht von 60° gemäß dem ASTM
D 523-Standards unter Einsatz eines SHEEN Mod. 155 Instruments evaluiert
wurde.
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Der
weiße
Punkt wurde gemäß dem CIE
LAB 76-Standard unter Einsatz eines BYK Color View reflectance colorimeter
bestimmt.
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Das
zum Messen der Dehnung gemäß der DIN
53156-Standards
eingesetzte "Dehnungstestgerät" war ein Ericksen
Mod. 229- Instrument,
wohingegen für
die Evaluierung der Gardner-Vorwärts-
und -Rückwärtsschlagwirkung
gemäß den ASTM
D2794-Standards ein von BYK GARDNER hergestelltes Schlagwirkungstestgerät eingesetzt
wurde.
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Die
nachfolgend zusammengefassten Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung
der Vernetzermischung, verglichen mit den ausschließlich das
tetrafunktionelle Vernetzungsmittel enthaltenden Lacken gemäß dem Stand
der Technik, die vorgenannten Eigenschaften nicht verändert.
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Die
Lacke der Beispiele 5 und 6 zeigten, wenn einer mechanischen und ästhetischen
Charakterisierung wie in dem Fall der Beispiele 3 und 4 ausgesetzt,
keine Unterschiede, wenn die Mischung der wärmehärtenden Mittel eingesetzt wurden.
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Die
mechanischen und ästhetischen
Charakteristika der gemäß dem Beispiel
9 für die
Lacke der Beispiele 7 und 8 hergestellten Filme wurden wie zuvor
beschrieben durchgeführt
und die entsprechenden Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
zusammengefasst.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Abnahme der mechanischen Energie während der
Extrusionsphase bei der Herstellung der Pulverlacke die Vermischung
des Polyesterharzes mit der Vernetzermischung der vorliegenden Erfindung
nicht beeinflusst und tatsächlich
die Ausbreitung des Lacks aus Beispiel 7 verglichen mit der der
Lacke aus den Beispielen 3 und 5 praktisch unverändert bleibt.
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Im
Gegenteil, der Einsatz von wenig mechanischer Energie während der
Extrusion führt
zu einer geringen Vermischung des Polyesterharzes mit dem tetrafunktionellen
Vernetzungsmittel der Formel (I) in dem wie in dem Beispiel 8 beschrieben
hergestellten, aus dem Stand der Technik bekannten Lack und dieses
geringe Vermischen verursacht eine Verschlechterung in den mechanischen
Eigenschaften. Auch die ästhetische Erscheinung
der Lacke gemäß Beispiel
8 wurden verglichen mit denen der Lacke der Beispiele 3, 5 und 7
als schlecht befunden, weil diese zu einem großen Ausmaß das "Orangenhaut"-Phänomen
aufweisen.