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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Polynucleotidkonstrukte
zum Screenen und Gewinnen von hochexprimierenden Zellen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Herstellung von stabilen Säugetierzelllinien,
die ein heterologes Gen von Interesse exprimieren, beginnt mit der
Transfektion einer selektierten Zelllinie mit dem heterologen Gen
und üblicherweise
einem selektierbaren Markergen (z.B. NeomycinR).
Das heterologe Gen und das selektierbare Gen können in einem einzelnen Vektor
kloniert und daraus exprimiert werden oder aber aus zwei getrennten
Vektoren, die co-transfiziert wurden. Wenige Tage nach der Transfektion
werden die Zellen in Medium gegeben, das das Selektionsmittel (z.B.
G418 für
neoR-Marker) enthält, und bei Selektion 4–8 Wochen
kultiviert. Nachdem sich wirkstoffresistente Kolonien oder Foci
gebildet hatten, werden diese Zellen isoliert, vermehrt und auf
Expression des erwünschten
Genprodukts gescreent. Werden das Gen von Interesse und das selektierbare
Markergen aufgrund von fehlender physikalischer Bindung zwischen
dem selektierbaren Markergen und dem Produktgen an getrennten Vektoren
kloniert, die in die Wirtszelle co-transfiziert sind, so ist Überleben
unter Wirkstoffselektion kein gutes Zeichen für stabile Einführung und
Expression des Gens von Interesse in der Wirtszelle. Die transfizierte
Zellpopulation kann eine Fülle
von nicht-produktiven Klonen enthalten. Das Ausplattieren und Kultivieren
aller transfizierten Zellen einschließlich zahlreicher Nicht-Produzenten
konsumiert viel Zeit, Mühe
und teure Materialien wie Medium, Serum und Wirkstoffe. Typischerweise
ist das Screenen einer großen
Anzahl an Kolonien oder Foci erforderlich, um Zellen zu isolieren,
die hohe Konzentrationen des Produkts von Interesse exprimieren.
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Mehrere
Verfahren wurden bisher verwendet, um Gentransformation und -expression
zu überwachen. Diese
Verfahren umfassen die Verwendung von Reportermolekülen wie
Chloramphenicol-Acetyltransferase oder β-Galactosidase oder die Bildung
von Fusionsproteinen mit Kodiersequenzen für β-Galactosidase, Glühwürmchen- Luciferase und bakterielle
Luciferase. Diese Expressionstests erfordern, dass diese Zellen
fixiert und mit exogen zugesetzten Substraten oder Co-Faktoren inkubiert
werden, wodurch die Zellprobe zerstört wird, und können nur
eingeschränkt
verwendet werden, wenn Zelllebensfähigkeit aufrechterhalten werden muss.
Ein Verfahren, das auf der Co-Expression von E.-coli-β-gal-Enzym
basiert, ermöglicht
zytometrisches Sortieren von Lebendzellen (Nolan et al., PNAS USA
85, 2603–2607
(1988)). Hierbei ist jedoch eine hypotonische Behandlung erforderlich,
um die Zellen mit dem fluorogenen Substrat vorzubeladen, und die
Aktivität muss
nach einer bestimmten Zeitspanne vor dem Sortieren inhibiert werden.
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Das
Aufkommen von grünfluoreszierendem
Protein (GFP) als Reportermolekül
stellte mehrere Vorteile beim Screenen und Identifizieren von Zellen,
die das heterologe Gen exprimieren, bereit. Co-Expression von GFP
ermöglicht
Echtzeitanalyse und das Sortieren von Transfektanten durch Fluoreszenz
ohne das Erfordernis von zusätzlichen
Substraten oder Cofaktoren und ohne Zerstörung der Zellprobe. Die Verwendung
von GFP als Reportermolekül
zur Überwachung
von Gentransfer wurde in verschiedenen Veröffentlichungen beschrieben.
Chalfie et al. beschreiben im US-Patent Nr. 5.491.084 ein Verfahren
zur Selektion von Zellen, die ein Protein von Interesse exprimieren,
das Co-Transfektion von Zellen mit einem DNA-Molekül, das eine
Sequenz enthält,
die für
ein Protein von Interesse kodiert, und einem zweiten DNA-Molekül, das für GFP kodiert, und
anschließendes
Selektieren von Zellen, die GFP exprimieren, umfasst. Gubin et al.
beschreiben in Biochem. Biophys. Res. Commun. 236, 347–350 (1997),
Transfektion von CHO-Zellen mit einem Plasmid, das für GFP und
neo kodiert, um die stabile Expression von GFP in Abwesenheit von
selektiven Wachstumsbedingungen zu untersuchen. Mosser et al. beschreiben
in Biotechnique 22, 150–154
(1997), die Verwendung eines Plasmids, das eine dicistronische Expressionskassette
enthält,
die für
GFP und ein Targetgen kodiert, in einem Verfahren zum Screenen und
Selektieren von Zellen, die induzierbare Produkte exprimieren. Das
Targetgen wurde an einen steuerbaren Promotor gebunden. Das Plasmid
inkorporiert eine virale interne Ribosomeneintrittsstelle (IRES),
um die Expression einer dicistronischen mRNA, die sowohl für GFP als
auch ein Protein von Interesse kodiert, zu ermöglichen. Dieses von Mosser
beschriebene Plasmid enthält
kein selektierba res Gen; das selektierbare Gen wird in einem getrennten
Plasmid bereitgestellt, das mit dem GFP/Targetgen-kodierenden Plasmid
nacheinander transfiziert oder co-transfiziert wird. Diesem Expressionssystem
fehlt räumliche
und transkriptionale Bindung zwischen dem Gen von Interesse, dem
Wirkstoff-selektierbaren Marker und GFP. Levenson et al., Human
Gene Therapy 9, 1233–1236
(1998), beschreiben Retrovirusvektoren, die einen einzelnen Promotor,
gefolgt von einer Mehrfach-Klonierungsstelle,
eine virale interne Ribosomeneintrittsstellen-(IRES-)Sequenz und
ein selektierbares Markergen enthalten. Die verwendeten selektierbaren
Marker waren jene, die Resistenz gegenüber G418, Puromycin, Hygromycin
B, Histidinol D und Phelomycin verliehen, und umfassten auch GFP.
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Frühere Vektoren,
die eine interne Ribosomeneintrittsstelle inkorporieren, abgeleitet
von Elementen der Picornavirus-Familie, worin die IRES zwischen
dem Produktgen und dem stromab gelegenen selektierbaren Markergen
angeordnet ist, wurden bereits beschrieben (siehe Pelletier et al.,
Nature 334, 320–325
(1988); Jang et al., J. Virol. 63, 1651–1660 (1989); und Davies et
al., J. Virol. 66, 1924–1932
(1992)).
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GFP
wurde bereits erfolgreich an andere Wirkstoff-resistente Genprodukte
fusioniert (siehe z.B. Bennett et al., Biotechniques 24, 478–482 (1998);
Primig et al., Gene 215, 181–189
(1998)). Bennett et al. beschreiben ein GFP, das an ein ZeomycinTM-Resistenzgen
(Zeo®)
fusioniert ist, um einen bifunktionellen selektierbaren Marker zur
Identifikation und Selektion von transfizierten Säugetierzellen
zu bilden. Primig beschreibt einen GFPneo-Vektor zur Untersuchung
von Enhancern.
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Lucas
et al. beschreiben in Nucleic Acids Res. 24, 1774–1779 (1996),
Expressionsvektoren für CHO-Zellen,
die sowohl den amplifizierbaren selektierbaren Marker DHFR als auch
eine cDNA von Interesse aus einem einzelnen primären Transkript über differenzielles
Spleißen
exprimieren. Crowley beschreibt im US-Patent Nr. 5.561.053 ein Verfahren
zur Selektion von hochproduzierenden Wirtszellen unter Verwendung eines
DNA-Konstrukts, das ein amplifizierbares selektierbares Gen, das
innerhalb eines Introns angeordnet ist, und ein Produktgen stromab
enthält.
Sowohl das amplifizierbare selektierbare Gen als auch das Produktgen
unterliegen der Steu erung einer einzelnen Transkriptionsregulationsregion.
Die Zellen werden unter Bedingungen kultiviert, um Genamplifikation
auftreten zu lassen. Die Vektoren und Selektionsverfahren von Lucas
et al. und Crowley binden kein GFP ein, um Screening zu erleichtern.
In diesen und anderen Berichten wurde GFP nie in Verbindung mit
einem amplifizierbaren selektierbaren Marker in einem einzelnen
Vektor verwendet, um ein Protein von Interesse zu exprimieren.
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Die
EP 0711835 beschreibt Expressionskonstrukte,
die einen Selektionsmarker wie den dominanten Selektionsmarker Hygromycin-B-Phosphotransferase
(HPH) enthalten. HPH ist eng mit dem amplifizierbaren Gen DHFR verbunden,
um ihre Co-Amplifikation
als ein doppeldominanter Marker zu fördern. Die DHFR/HPH-Fusion
ist operabel an denselben Promotor wie das Gen von Interesse („Fremdgen") gebunden, wodurch
eine räumliche
und transkriptionelle Bindung zwischen dem amplifizierbaren Gen
und dem Gen von Interesse aufrechterhalten wird (siehe
1).
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Aus
der obigen Erläuterung
geht eindeutig hervor, dass es Entwicklungspotential für ein besseres
Expressionssystem gibt, das die Effizienz von Selektion von und
Screening auf rekombinante(n) Zellen, die hohe Konzentrationen eines
erwünschten
Produkts exprimieren, verbessert. Es wäre von Vorteil, das Gen von
Interesse und die selektierbaren Marker in einem einzelnen Vektor
zur Verfügung
zu haben und in der Lage zu sein, auf rekombinante Wirtszellen zu
selektieren, die das Gen von Interesse amplifizierten, um das Produktionsniveau
zu optimieren. Weiters wäre
es von Vorteil, wenn das Screeningverfahren das Screenen von großen Mengen
an Zellen zugleich ermöglichte
und weniger arbeitsintensiv wäre.
Die vorliegende Erfindung kommt den Einschränkungen herkömmlicher
Vektoren und Screeningverfahren bei und stellt weitere Vorteile
bereit, die aus der nachstehenden detaillierten Beschreibung klar
hervorgehen werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Vektoren bereit, die ein effizienteres
Verfahren zur Identifikation und Selektion von bzw. auf stabile(n)
eukaryotische(n) Zellen, die hohe Konzentrationen eines erwünschten
Produkts exprimieren, ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Polynucleotid bereit, das die folgenden
drei Komponenten umfasst: a) ein amplifizierbares selektierbares
Gen; b) ein grün
fluoreszierendes Protein-(GFP-)Gen; und c) zumindest eine Klonierungsstelle
zur Insertion einer selektierten Sequenz, die für ein erwünschtes Produkt kodiert, worin die
selektierte Sequenz operabel an entweder das amplifizierbare selektierbare
Gen oder das GFP-Gen und an einen Promotor gebunden ist. Das Polynucleotid
umfasst zwei Transkriptionseinheiten.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das amplifizierbare selektierbare Gen aus der aus den Genen, die
für Dihydrofolatreductase
(DHFR) und Glutaminsynthetase kodieren, bestehenden Gruppe ausgewählt. Das
DHFR-Gen ist am meisten bevorzugt.
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Die
GFPs, die zur Verwendung in den Polynucleotiden der Erfindung geeignet
sind, umfassen Wildtyp- sowie mutiertes GFP. In einer Ausführungsform
kodiert das Polynucleotid für
eine GFP-Mutente, die eine höhere
Fluoreszenz-Intensität
als das Wildtyp-GFP aufweist. Ein spezifisches mutiertes GFP ist
GFP-S65T mit einer Serin-zu-Threonin-Substitution
an Aminosäure
65 des Wildtyp-Proteins aus Aequorea victoria.
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Die
Polynucleotide gemäß den vorangehenden
Ausführungsformen
umfassen weiters ein Intron zwischen dem Promotor und der selektierten
Sequenz, wobei das Intron durch eine 5'-Spleißdonorstelle und eine 3'-Spleißakzeptorstelle
definiert ist. Introns, die zur Verwendung in den vorliegenden Vektoren
geeignet sind, sind vorzugsweise effiziente Introns, die eine Spleißeffizienz
von zumindest 95% bereitstellen. Ein Konstrukt enthält das amplifizierbare
selektierbare GFP-Fusionsgen innerhalb des Introns positioniert,
worin sowohl das Fusionsgen als auch die selektierte Sequenz operabel
aneinander und an den Promotor, der 5' vom Intron vorhanden ist, gebunden
sind.
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In
Bezug auf alle Zwei-Transkriptionseinheiten-Konstrukte, die hierin
beschrieben werden, geht eindeutig hervor, dass die Positionen des
amplifizierbaren selektierbaren Gens und des GFP-Gens umgekehrt werden
können,
d.h. ihre Positionen sind untereinander austauschbar.
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Die
Erfindung stellt weiters ein Polynucleotid mit zwei Transkriptionseinheiten
bereit, worin das Polynucleotid eine erste Transkriptionseinheit,
die einen ersten Promotor gefolgt von einem Intron und der selektierten
Sequenz umfasst; und eine zweite Transkriptionseinheit, die einen
zweiten Promotor und ein Intron 3' vom zweiten Promotor umfasst; umfasst.
Das Intron in der ersten Transkriptionseinheit ist das erste Intron,
und das Intron in der zweiten Transkriptionseinheit ist das zweite
Intron; beide, das erste und das zweite Intron, sind durch eine
5'-Spleißdonorstelle
und eine 3'-Spleißakzeptorstelle
definiert, wodurch eine Spleißeffizienz von
zumindest 95 bereitgestellt wird. In dieser Ausführungsform kann das amplifizierbare
selektierbare Gen im Intron in der ersten Transkriptionseinheit
positioniert sein, worin sowohl das amplifizierbare selektierbare
Gen als auch die selektierte Sequenz operabel an den ersten Promotor
gebunden ist, während
das GFP 3' vom leeren
zweiten Intron positioniert und operabel an den zweiten Promotor
in der zweiten Transkriptionseinheit gebunden ist. Umgekehrt kann
das GFP-Gen im Intron in der ersten Transkriptionseinheit und das
amplifizierbare selektierbare Gen in der zweiten Transkriptionseinheit
positioniert sein. Die zweite Transkriptionseinheit kann weiters
eine selektierte Sequenz umfassen, die operabel an den zweiten Promotor
gebunden ist. Die selektierte Sequenz in der ersten Transkriptionseinheit
ist die erste selektierte Sequenz, und die selektierte Sequenz in
der zweiten Transkriptionseinheit ist die zweite selektierte Sequenz,
worin die zweite selektierte Sequenz für ein zweites erwünschtes
Produkt innerhalb des Polynucleotids kodiert. Im Konstrukt dieser
Konfiguration kann das amplifizierbare selektierbare Gen im ersten
Intron positioniert und das GFP-Gen im zweiten Intron positioniert
sein. Alternativ dazu können
die Positionen dieser zwei Genen umgekehrt werden.
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In
einer separaten Ausführungsform
des Polynucleotids, das zwei Transkriptionseinheiten zusätzlich zum
zweiten Intron enthält,
kann die zweite Transkriptionseinheit weiters eine IRES 3' von der zweiten
selektierten Sequenz umfassen. In einem Polynucleotid dieser Konfiguration
ist das amplifizierbare selektierbare Gen im ersten Intron positioniert
und operabel an den ersten Promotor gebunden, und das GFP-Gen ist 3' von der IRES positioniert
und operabel an den zweiten Promotor gebunden.
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In
den vorangehend genannten Polynucleotiden, die zwei Transkriptionseinheiten
und einen Promotor in jeder Einheit enthalten, können dieselben oder unterschiedliche
Promotortypen als erster Promotor und zweiter Promotor verwendet
werden. Es werden Polynucleotide bereitgestellt, worin einer oder
mehrere der Promotoren in den Transkriptionseinheiten ein induzierbarer
Promotor ist/sind. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Promotor
in der Transkriptionseinheit oder den Transkriptionseinheiten der
CMV-IE- oder der SV40-Promotor.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
enthalten die Polynucleotide der Erfindung eine selektierte Sequenz,
die für
ein Protein kodiert, das aus der aus Cytokinen, Lymphokinen, Enzymen,
Antikörpern
und Rezeptoren bestehenden Gruppe ausgewählt ist. In spezifischen Ausführungsformen
kodiert die selektierte Sequenz für Neuronotrophin-3, Desoxyribonuclease,
Gefäßendothelwachstumsfaktor,
Immunglobulin und Her2-Zelloberflächenprotein.
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Ist
das erwünschte
Produkt ein mehrkettiger (z.B. ein heterodimerer) Rezeptor, so kann
die erste selektierte Sequenz für
eine Polypeptidkette des mehrkettigen Rezeptors kodieren, und die
zweite selektierte Sequenz kann für eine zweite Polypeptidkette
des Rezeptors kodieren. Ist das mehrkettige Protein ein Immunglobulin,
so kann die erste selektierte Sequenz für die schwere Immunglobulinkette
(H) kodieren, und die zweite selektierte Sequenz kodiert für die leichte
(L-)Kette. In bevorzugten Ausführungsformen
ist das aus dem Polynucleotid exprimierte Immunglobulin ein humanisiertes
Immunglobulin. Die Erfindung stellt ein Polynucleotid bereit, in
dem die selektierten Sequenzen für
einen Anti-IgE-Antikörper
kodieren. In einer spezifischen Ausführungsform ist der Anti-IgE
der humanisierte E26-Antikörper
voller Länge
mit der Aminosäuresequenz
aus Seq.-ID Nr. 1 (H-Kette) und Seq.-ID Nr. 2 (L-Kette), die in 13A bzw. 13B gezeigt
sind.
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Ein
Polynucleotid der Erfindung, das in einer eukaryotischen Wirtszelle
repliziert, wird ebenfalls bereitgestellt.
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Die
Erfindung stellt auch Wirtszellen bereit, sowohl Bakterien- als
auch eukaryotische Wirtszellen, die die Polynucleotide der Erfindung
enthalten. Eine bevorzugte Säugetierzelle
ist eine Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zelle. Ist das in den Konstrukten
vorhandene amplifizierbare selektierbare Gen das DHFR-Gen, so ist
die bevorzugte Wirtszelle eine CHO-Zelle mit einem DHFR–-Phänotyp. Die
Erfindung stellt Wirtszellen bereit, die ein erwünschtes Produkt produzieren,
das aus der aus Neuronotrophin-3, Desoxyribonuclease, Gefäßendothelwachstumsfaktor,
Her2 und Anti-IgE-Antikörper bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
erwünschten
Produkts durch Einführen
eines Polynucleotids der Erfindung in eine geeignete eukaryotische
Zelle, Kultivieren der resultierenden eukaryotischen Zelle unter
Bedingungen, um das erwünschte
Produkt zu exprimieren, und Gewinnen des erwünschten Produkts. Vorzugsweise
wird das erwünschte
Produkt aus der Zelle sekretiert, wobei es aus dem Kulturmedium
gewonnen werden kann.
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Eine
Zelle, die ein erwünschtes
Produkt exprimiert, kann durch Einführen eines Polynucleotids der
Erfindung in eine Population eukaryotischer Zellen und Isolieren
der resultierenden Zellen, die das grün fluoreszierende Gen und das
amplifizierbare selektierbare Gen exprimieren, gewonnen werden,
wobei Expression von diesen Genen ein Hinweis darauf ist, dass die
Zelle auch das erwünschte
Produkt exprimiert. Zellen, die das grün fluoreszierende Protein exprimieren,
können
durch Sortieren unter Verwendung des fluoreszenzaktivierten Zellsortierers
(FACS) isoliert werden, um hochfluoreszierende Zellen, die vorzugsweise
die hellsten 1%–10%
der fluoreszierenden Zellen innerhalb der sortierten Population
sind, zu sortieren und klonieren.
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Die
Zellen können
wiederholten Sortierdurchgängen
unterzogen werden, um die hellsten fluoreszierenden Zellen anzureichern.
Die Zellen werden zwischen jedem Sortier- und Klonierungsdurchgang
eine bestimmte Zeit lang, vorzugsweise etwa zwei Wochen lang, kultiviert.
Vorzugsweise werden die Zellen während dieses
Zeitraums in Selektionsmedium kultiviert. Vorzugsweise werden die
Zellen während
dieser Zeitspanne in Selektionsmedium kultiviert. Vorzugsweise werden
die hochfluoreszierenden Zellen in Selektionsmedium kultiviert,
das ein geeignetes Amplifikationsmittel enthält, um zumindest das amplifizierbare
selektierbare Gen und die selektierte Sequenz zu amplifizieren.
Genamplifikation kann durch Aussetzen der Zellen gegenüber ansteigenden
Mengen des Amplifikationsmittels in Kultur erreicht werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das amplifizierbare selektierbare Gen-DHFR und das Amplifikationsmittel Methotrexat.
Nachdem die Zellen Genamplifikation durch Kultivieren in Gegenwart
des Amplifikationsmittels unterzogen wurden, werden die Zellen näher analysiert,
um Expression des erwünschten
Proteins zu bestätigen
und die hochproduzierenden Zellen zu identifizieren und isolieren.
In einer Ausführungsform
wird Expression des erwünschten
Proteins durch Analysieren der Zellen auf RNA, die für das erwünschte Produkt
kodiert, unter Verwendung des Verfahrens von RT-PCR bestimmt, worin
die Menge an spezifischer RNA auf das Produktionsniveau des erwünschten
Produkts hinweist.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
schematisch 9 Beispiele für
Konstruktentwürfe.
Gen bezieht sich auf das Gen von Interesse; leer bezeichnet ein
Intron ohne ein insertiertes Gen; DHFR-GFP bezieht sich auf das
Fusionsgen.
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2 zeigt die Translationsprodukte und ihre
relativen Mengen, die aus verschiedenen Transkripten resultieren,
gespleißt
und ungespleißt.
Die 2A, 2B und 2C entsprechen
den Konfigurationen 1, 3 bzw. 4 in 1. Goi steht
für Gen
von Interesse; TU, Transkriptionseinheit; T1–4 beziehen sich auf die verschiedenen
Transkripte aus der angegebenen Region des Konstrukts.
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3 zeigt
schematisch Intron- und IRES-Kombinationen in einem Vektor, der
eine einzelne Transkriptionseinheit zur Expression des Gens von
Interesse aufweist. Für
GFP-Selektion kann das GFP-Gen ein im Intron liegendes Gen (transkriptional
gebunden) sein, nach der IRES-Sequenz (translational gebunden) liegen
oder als ein Fusionsprotein, das an einen selektierbaren Marker
gebunden und im Intron oder nach der IRES-Sequenz angeordnet ist,
exprimiert werden.
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4 zeigt
Intron- und IRES-Kombinationen in mehrfachen Transkriptionseinheiten-Konfigurationen zur
Expression der beispielhaften E26-Antikörper-Schwer- und -Leichtkette,
um den vollständigen
E26-Antikörper
zu bilden.
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5 zeigt
ein beispielhaftes, im Intron liegendes DHFR-Intron-Vektorkonstrukt,
pSV15.ID.LLn, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist.
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6 zeigt
ein Beispiel für
den Zwei-Transkriptionseinheiten-Vektor zur Expression von VEGF;
siehe 1, Konfiguration 4.
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7 zeigt,
dass GFP-Protein in Zelllysaten, das durch ELISA gemessen wurde,
mit GFP-Fluoreszenz, die mittels FACS gemessen wurde, in 18 GFP-exprimierenden
Klonen korrelierte (Korrelationskoeffizient = 0,99, p < 0,0001). Die Fehlerbalken
waren Standardabweichungen aus zumindest zwei ELISA-Datenpunkten.
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8A zeigt
NT3-Produktivität
gegenüber
GFP-Fluoreszenz in 17 NT3-GFP-produzierenden
Klonen (Korrelationskoeffizient = 0,68, p = 0,0018); 8B zeigt
relative NT3-RNA- gegenüber
NT3-Produktivität (Korrelationskoeffizient
= 0,89, p < 0,0001).
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9A zeigt
DNase-Produktivität
gegenüber
GFP-Fluoreszenz in 15 DNase-GFP-produzierenden Klonen
(Korrelationskoeffizient = 0,52, p < 0,048); die Fehlerbalken waren Standardabweichungen
von zumindest 3 ELISA-Datenpunkten. 9B zeigt
relative DNase-RNA- gegenüber
DNase-Produktivität
(Korrelationskoeffizient = 0,90, p < 0,0001). Die Fehlerbalken waren Standardabweichungen
von zwei RT-PCR-Messungen.
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10 zeigt die Durchflusszytometrieprofile
von CHO-Zellen, die VEGF und GFP exprimieren. 10A zeigt das Fluoreszenzprofil von Zellen zwei
Wochen nach Transfektion kurz vor dem ersten Sortierdurchgang. Die
Fluoreszenzintensität
der rechten Peaks beträgt
0,025 mfe. Die Hintergrundfluoreszenz der nicht-transfizierten Zellen
betrug 0,0005 mfe. 10B zeigt das Fluoreszenzprofil
von Zellen kurz vor dem dritten Sortierdurchgang. Die mittlere Fluoreszenzintensität betrug
1,2 mfe. Diese Zellen wurden durch Sammeln von 35.000 Zellen mit
der Fluoreszenz der obersten 2,5% bei der ersten Sortierung und
50.000 Zellen mit der Fluoreszenz der obersten 1,5% bei der zweiten
Sortierung erhalten. Die Zellen wurden zwei Wochen lang zwischen
den Sortierdurchgängen
gezüchtet.
Zellen mit der Fluoreszenz der obersten 0,5% wurden mittels FACS kloniert. 10C zeigt das Fluoreszenzprofil des Klons mit
der höchsten
Fluoreszenz. Die Fluoreszenzintensität betrug 5,0 mfe.
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11A zeigt VEGF-Produktivität gegenüber GFP-Fluoreszenz in 48 VEGF-GFP-produzierenden Klonen
(Korrelationskoeffizient = 0,70, p < 0,0001). Konzentrationen von VEGF
waren der Durchschnitt von zumindest 3 Datenpunkten. Die Fehlerbalken
waren Standardabweichungen. 11B zeigt
relative VEGF-RNA- gegenüber
VEGF-Produktivität
(Korrelationskoeffizient = 0,90, p < 0,0001). 11C zeigt
relative GFP-RNA- gegenüber
GFP-Fluoreszenz (Korrelationskoeffizient = 0,78, p < 0,0001). 11 D zeigt relative VEGF-RNA gegenüber relativer
GFP-RNA (Korrelationskoeffizient = 0,71, p < 0,0001). Die Fehlerbalken waren Standardabweichungen
von zwei RT-PCR-Messungen. Die Menge von VEGF- oder GFP-RNA wurde
bezogen auf die RNA im Klon mit der höchsten Fluoreszenz normalisiert.
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12 zeigt
einen Vergleich von VEGF-Produktivität unter den 5 besten produzierenden
Genen, die entweder durch zufälliges
Auswählen
und Screenen von VEGF-Klonen
(leere Quadrate) oder durch FACS-Sortieren basierend auf GFP-Fluoreszenzintensität und Klonieren
von VEGF-GFP-produzierenden Zellen (leere Kreise) gewonnen wurden;
und unter den 5 besten Populationen in MTX, die entwe der durch zufälliges Auswählen von
VEGF-produzierenden Populationen (3 aus 25 nM, 1 aus 50 nM und 1
aus 100 nM) (volle Quadrate) oder durch Fluoreszenzmikroskopie-Screenen
von VEGF-GFP-produzierenden Zellen (2 aus 25 nM und 3 aus 50 nM)
(volle Kreise) erhalten wurden.
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13 zeigt die Aminosäuresequenzen der schweren Ketten
voller Länge
(13A, Seq.-ID Nr. 1) und der leichten Ketten voller
Länge (13B, Seq.-ID Nr. 2) des Anti-IgE-Antikörpers E26.
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14 zeigt
E26-Antikörper-Expressionsniveaus
aus verschiedenen GFP-Konfigurationen.
Die Markierung unter jedem Balken des Diagramms bezeichnet in der
Reihenfolge 5' zu
3' den Promotor,
der verwendet wurde, um die H-Kette zu transkribieren (SV40 oder
MPSV = Myeloproliferativer Sarkomviruspromotor und Enhancer oder
VISNA = ein Lentivirus P/E), den selektierbaren Marker im ersten
Intron (DHFR, GFP, PD=Puromycin/DHFR-Fusion, DHFR/GFP=Fusion), den
Promotor, der verwendet wurde, um die L-Kette zu transkribieren,
und den Marker, der im zweiten Intron der zweiten Transkriptionseinheit
vorhanden ist. Leer bezieht sich auf ein leeres Intron; IR/GFP bezieht
sich auf IRES gefolgt von GFP-Gen mit dem zweiten leeren Intron.
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15 zeigt
die mittleren GFP-Werte von Zellen, die E26 aus Vektoren mit verschiedenen
Konfigurationen von GFP exprimieren.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Diese
Erfindung stellt Vektoren bereit, die das amplifizierbare selektierbare
Gen, das GFP-Gen und eine Sequenz, die für ein erwünschtes Produkt kodiert, umfassen,
worin diese Elemente in einem einzelnen Vektor vorhanden sind und
worin zwei oder mehrere dieser Elemente der Transkriptionssteuerung
desselben Promotors unterliegen. Expression von GFP zusammen mit
einem amplifizierbaren selektierbaren Marker liefert ein effizienteres
Verfahren der Selektion und Identifikation von eukaryotischen Zellen,
die ein heterologes Gen bei hohen Konzentrationen exprimieren. Der
amplifizierbare selektierbare Marker ermöglicht nicht nur Selektion
von stabilen transfizierten Säugetierzelllinien,
sondern ermöglicht
auch Amplifikation des heterologen Gens von Interesse. Wie nachstehend
gezeigt erreichten die Vektoren und Verfahren der Erfindung hohe
Expression von Proteinen mit variierenden Charakteristika. Diese
Proteine umfassen Enzyme, Antikörper,
sekretierte Proteine, Zelloberflächenrezeptoren
sowie neue Proteine mit bisher unbekannter Funktion, deren offene Leseraster
aus Sequenzdatenbanken gebildet oder zusammengefügt wurden. Somit sind die Vektoren
der Erfindung im Rahmen von Hochdurchsatz-Screenen auf dem Gebiet
der Genomforschung ebenfalls nützlich.
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GFP-Fluoreszenz
stellt ein nicht-invasives Verfahren für früheres und rascheres Screenen
von transfizierten Zellen bereit. Die geringe Größe von GFP ermöglicht das
Beibehalten einer kleinen Gesamtgröße der Vektoren, wodurch hohe
Transformations- und Transfektionseffizienz erzielt werden kann.
Grün fluoreszierendes
Protein erfordert keine Substrate, Co-Faktoren oder Enzyme für seine
Fluoreszenz, was das Protein darin einzigartig macht, dass es in
Echtzeit nachgewiesen werden kann. Die Detektion von intrazellulärem GFP
erfordert nur Bestrahlung durch nahes UV- oder Blaulicht. Da GFP
keine Färbungsverfahren
erfordert, ist es eine bessere Alternative als herkömmliche
Enzym- und Antikörper-basierte
Verfahren zur Überwachung
von Genexpression in einzelnen Zellen. Expression von GFP scheint
Zellwachstum oder -funktion nicht zu stören. Die GFP exprimierenden
Zellen können
mittels fluoreszenzaktiviertem Zellsortieren aussortiert werden.
Der FACS kann mehr als 2.000 Zellen/s, zwischen etwa 3.000–10.000
Zellen/s, sortieren, was es ermöglicht,
eine große Anzahl
an Zellen zu screenen, um hochproduktive Klone zu finden. Er reduziert
die Arbeitsmenge erheblich und ermöglicht die Gewinnung hochproduzierender
Klone, wenn keine ELISA für
das erwünschte
Protein verfügbar
ist.
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Es
wird angenommen, dass engere räumliche
sowie transkriptionale und translationale Bindung zwischen dem amplifizierbaren
selektierbaren Markergen und dem Gen von Interesse die Wahrscheinlichkeit
von Co-Amplifikation von beiden Genen unter Selektionsdruck erhöhen würde. Anfänglich jedoch
war die Gesamtheit des integrierten Expressionsvektors und der Transkriptionsbindung
zwischen dem Produktgen von Interesse und dem amplifizierbaren Gen
sowie dem GFP-Reportergen bei Amplifikation nicht vorhersagbar.
Es war möglich,
dass das Gen von Interesse und/oder das GFP-Gen während der
Amplifikation deletiert werden kann, wie davor bereits in Bezug
auf das DHFR-Gen berichtet wurde (Kaufman et al., Mol. & Cell. Biol. 12, 1069–1076 (1981);
Kaufman & Sharp,
J. Mol. Biol. 159, 601–621
(1982)). Überraschenderweise
zeigte, wie in den Beispielen veranschaulicht wird, die Verwendung
der Polynucleotide der Erfindung eine gute Korrelation zwischen
Expression des erwünschten
Proteins (durch RNA und Produkttiter) und GFP-Fluoreszenz, was auf eine
gute Co-Expressionseffizienz von zwei verbundenen Transkriptionseinheiten
und keinen sichtbaren Verlust dieser Gene während der Amplifikation hinweist.
-
Die
Erfindung zeigte auch, dass Sortieren von Zellen nach dem Kriterium
der Intensität
von GFP-Fluoreszenz unter Verwendung des FACS die Wahrscheinlichkeit
erhöhte,
hochproduzierende Klone zu erhalten. Tatsächlich wurden durch FACS-Sortieren
höherproduzierende
Klone als durch zufälliges
manuelles Auswählen
von 144 Klonen und Screenen durch ELISA erhalten (siehe 12).
FACS-Sortieren würde
besonders nützlich
sein, um hochproduzierende Klone für Moleküle zu erhalten, die schwierig
zu exprimieren sind. Die Versuche hierin zeigen auch, dass Klone,
die mittels FACS-Sortieren erhalten werden, mit MTX amplifiziert werden
könnten,
um höherproduzierende
Klone zu erhalten.
-
Darüber hinaus
zeigte die Erfindung, dass die Menge an RNA des erwünschten
Proteins sehr gut mit dem Produkttiter korrelierte und dass daher
hochproduzierende Klone durch Messen der Menge von RNA des erwünschten
Proteins in den hochfluoreszierenden Klonen erhalten werden können. Dies
ist zum Screenen auf biologische Aktivitäten sehr nützlich, wenn sekretierte Proteine
unbekannter Funktion aus der DNA-Sequenz-Datenbank exprimiert werden.
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Definitionen
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Ein „Polynucleotid" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine nicht natürlich
vorkommende, rekombinant produzierte, polymere Form von Nucleotiden
beliebiger Länge,
entweder von Ribonucleotiden oder Desoxyribonucleotiden, oder auf
Analoga davon. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die Primärstruktur
des Moleküls
und umfasst somit doppel- und einzelsträngige DNA sowie doppel- und
einzelsträngige
RNA. Sie umfasst auch modifizierte Polynucleotide wie methylierte
und/oder verkappte Polynucleotide. Das Polynucleotid kann entweder
ein Isolat sein oder in ein anderes Nucleinsäuremolekül, z.B. in einen Expressionsvektor
oder das Chromosom einer eukaryotischen Wirtszelle, integriert sein.
Polynucleotid umfasst selbstreplizierende Plasmide. Die Bezeichnungen „Konstrukt" und „Vektor" werden hierin mit „Polynucleotid" synonym verwendet. Vektor
umfasst Shuttle- und Expressionsvektoren. Typischerweise umfasst
das Plasmidkonstrukt auch einen Replikationsursprung (z.B. den CoIE1-Replikationsursprung)
und einen selektierbaren Marker (z.B. Ampicillin- oder Tetracyclin-Resistenz) zur Replikation
bzw. Selektion der Plasmide in Bakterien. Ein Polynucleotid oder Konstrukt
umfasst auch einen Expressionsvektor, muss jedoch nicht einer sein.
Ein „Expressionsvektor" bezieht sich auf
ein Konstrukt, das die erforderlichen Regulationselemente zur Expression
von zumindest dem amplifizierbaren selektierbaren Gen, dem GFP-Gen
und der selektierten Sequenz in der Wirtszelle enthält.
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Wie
hierin verwendet bezieht sich ein „fluoreszierendes Protein" auf jedes beliebige
Protein, das ausreichende Fluoreszenz emittiert, um Fluoreszenzdetektion
des Proteins intrazellulär
z.B. durch Fluoreszenzmikroskopie oder Durchflusszytometrie zu ermöglichen.
Vorzugsweise können
Wirtszellen, die fluoreszierende Proteine exprimieren, unter Verwendung
eines fluoreszenzaktivierten Zellsortierers (FACS) nachgewiesen werden.
Beispiele für
fluoreszierende Proteine umfassen grün, cyan, blau, gelb sowie andere
fluoreszierende Proteine aus dem Unterstamm der Coelenterata, den
Cnidaria (Nesseltieren). Die für
das fluoreszierende Protein kodierenden Sequenzen können natürliche (Wildtyp-)Gene
oder Varianten von Genen sein, die synthetisch, z.B. durch gentechnische
Veränderung,
hergestellt werden. Ein bevorzugtes fluoreszierendes Protein ist grün fluoreszierendes
Protein (GFP), vorzugsweise aus Aequorea victoria. In einer Ausführungsform
wird die Aequorea-GFP-Mutante S65T (nachstehend beschrieben) verwendet.
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Zwei
gut charakterisierte GFPs stammen aus der Qualle Aequorea victoria
und aus einer Koralle (Renilla reniformis). GFPs aus Aequorea und
Renilla transmutieren jeweils blaue Chemolumineszenz aus einem bestimmten
primären
Photoprotein zu grüner
Fluoreszenz. Aequorea-GFP ist ein Protein aus 238 Aminosäureresten.
Das Protein wird mit blauem Licht mit einem größeren Absorptionspeak bei 395
nm und einem kleineren Peak bei 475 nm angeregt und emittiert grünes Licht
bei 508–509
nm. Das reife gereinigte Protein ist hoch stabil, bleibt bis zu
65°C, pH
11, 1% SDS oder 6 M Guanidinumchlorid fluoreszierend und gegenüber den meisten
Proteasen über
mehrere Stunden hinweg resistent. Renilla-GFP ist ein noch stabileres
Protein als Aequorea-GFP; es zeigt einen einzigen Absorptionspeak
bei 498 nm mit einem Emissionspeak bei 509 nm. Ein Bericht zu den
Eigenschaften von Aequorea- und
Renilla-GFPs ist in Chalfic et al., Science 263, 802–805 (1994),
und in Cubitt et al., Trends Biochem. 20, 448–455 (1995), zu finden. GFP
kann sowohl in transformierten prokaryotischen als auch eukaryotischen
Zellen fluoreszieren.
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Die
Erfindung umfasst die Verwendung von jeder/m beliebigen Form oder
Derivat von GFP, die bzw. das ausreichend Fluoreszenz emittiert,
um Fluoreszenzdetektion von intrazellulärem GFP durch Durchflusszytometrie
unter Verwendung eines fluoreszenzaktivierten Zellsortierers (FACS)
oder durch Fluoreszenzmikroskopie zu ermöglichen. GFP, das im Rahmen
der Erfindung verwendbar ist, umfasst Wildtyp-GFP sowie natürlich vorkommende
(durch spontane Mutation) oder durch Rekombination gentechnisch
veränderte
Mutanten und Varianten, trunkierte Versionen und Fragmente, funktionelle Äquivalente,
Derivate, Homologe und Fusionen der natürlich vorkommenden oder Wildtyp-Proteine.
Zahlreiche Mutationen in und rund um die chromophore Struktur von
GFP (rund um die Aminosäuren
64–68)
wurden bereits beschrieben. Diese Mutationen resultieren in Modifikationen
der Spektraleigenschaften, der Schnelligkeit chromophorer Bildung,
des Extinktionskoeffizienten und der physikalischen Eigenschaften
des GFP. Diese Formen von GFP können
im Vergleich zum Wildtyp-GFP veränderte
Anregungs- und Emissionsspektren aufweisen oder können über größere Stabilität verfügen. Die
mutierten GFPs können
mit erhöhter
Intensität
oder mit sichtbar anderen Farben als das Wildtyp-Protein fluoreszieren,
können
z.B. fluoreszierende Proteine mit Blau-, Gelb- oder Rotverschiebung sein,
worin die DNA, die diese Gene von den Proteinen enthält, im Handel
erhältlich
ist (Clontech, Palo Alto, CA; Quantum Biotechnologies, Montreal,
Kanada). Mutanten mit gesteigerter Fluoreszenz im Vergleich zum Wildtyp-GFP
stellen ein sehr viel empfindlicheres Detektionssystem bereit. Mutanten
können
im Vergleich zu den 2 Peaks, die für das native Protein charakteristisch
sind, einen einzelnen Anregungspeak aufweisen, können gegenüber Lichtbleichung resistent
sein oder können
raschere Oxidation zu Fluorophor aufweisen. Die Aequorea-GFP-Mutante
S65T beispielsweise (Heim et al., Nature 373, 663–664 (1995)),
in der Ser65 durch Thr substituiert ist, bietet gegenüber dem
Wildtyp-GFP mehrere Vorteile darin, dass die Mutante sechsfach höhere Helligkeit
als Wildtyp-GFP, raschere Fluorophorbildung, keine Photoisomerisation
und nur sehr langsame Lichtbleichung bereitstellt. Modifikationen
von Ser65 zu Thr oder Cys resultieren in GFPs, die bei 509 nm weiter
maximal emittieren, jedoch einen einzelnen Anregungspeak aufweisen,
der zu 488 nm bzw. 473 nm rotverschoben ist. Dies hat mehrere Vorteile
darin, dass die Anregungspeaks besser mit jenen, die bereits mit
Fluoreszenzmikroskopen und fluoreszenzaktivierten Zellsortierern
(FACS) für
FITC verwendet wurden, übereinstimmen.
Darüber
hinaus erfolgt chromophore Bildung dieser Mutanten rascher, und
der Extinktionskoeffizient ist größer als jener des wtGFP (Wildtyp-GFP),
was in einem stärkeren
Fluoreszenzsignal resultiert (Heim et al. (1995), s.o.). Andere
GFP-Mutanten weisen Codons auf, die für Säugetierzellexpression optimiert
sind sowie größere Fluoreszenz
als das ursprüngliche
GFP-Gen aufweisen (siehe Bennet (1998), s.u.; Crameri et al., Nature
Biotechnol. 14, 315–319
(1996)).
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„Humanisierte" oder andere modifizierte
Versionen von GFP, einschließlich
Basensubstitution zur Veränderung
der Codonpräferenz,
die Expression in Säugetierzellen
auf hohem Niveau begünstigen,
sind zur Verwendung in den Konstrukten der Erfindung geeignet (siehe
z.B. Hauswirth et al., US-Patent Nr. 5.874.304; Haas et al., US-Patent Nr. 5.795.737).
GFP-Mutanten, die fluoreszieren und durch Bestrahlung mit weißem Licht
nachgewiesen werden, werden in der WO 9821355 beschrieben. Wiederum
andere mutierte GFPs werden im US-Patent Nr. 5.804.387 (Cormack
et al.) und der WO 9742320 (Gaitanaris et al.) beschrieben. GFP wurde
funktionell als Fusionsprotein exprimiert (siehe z.B. Marshall et
al., Neuron 14, 211–215
(1995); Olson et al., J. Cell. Biol. 130, 639–650 (1995); Bennett et al.,
Biotechniques 24, 478–482
(1998)). Die in der vorliegenden Erfindung nützlichen GFP-Fusionsproteine
umfassen Fusionen mit dem amplifizierbaren selektierbaren Marker,
der die kombinierten Eigenschaften von amplifizierbarer Selektion
und Fluoreszenz der einzelnen Proteine verleiht. Ein Beispiel für solch
ein Fusionsprotein ist ein GFP-DHFR-Fusionsprotein. Daher umfasst „grün fluoreszierendes
Proteingen", wie
es hierin verwendet wird, Sequenzen, die für jedes beliebige der vorangehenden
Polypeptide kodieren.
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Ein „selektierbares
Markergen" ist ein
Gen, das es Zellen ermöglicht,
das Gen, für
oder gegen das spezifisch selektiert werden soll, in Gegenwart eines
entsprechenden Selektionsmittels zu tragen. Beispielsweise kann
ein antibiotisches Resistenzgen als ein positives selektierbares
Markergen verwendet werden, das ermöglicht, dass auf die Wirtszelle,
die mit dem Gen transformiert ist, in Gegenwart des entsprechenden
Antibiotikums positiv selektiert wird; eine nicht-transformierte
Wirtszelle wäre
unter den Selektionskulturbedingungen nicht zu Wachstum oder Überleben
in der Lage. Selektierbare Marker können positiv, negativ oder
bifunktionell sein. Positive selektierbare Marker ermöglichen
Selektion auf Zellen, die den Marker tragen, während negative Selektionsmarker
ermöglichen,
dass Zellen, die den Marker tragen, selektiv eliminiert werden.
Typischerweise verleiht ein selektierbares Markergen Resistenz gegenüber einem
Wirkstoff oder kompensiert einen metabolischen oder katabolischen
Mangel in der Wirtszelle. Die hierin verwendeten selektierbaren
Markergene, einschließlich
der amplifizierbaren selektierbaren Gene, umfassen Varianten, Fragmente,
funktionelle Äquivalente,
Derivate, Homologe und Fusionen des nativen selektierbaren Markergens,
solange das kodierte Produkt die selektierbare Eigenschaft beibehält. Nützliche
Derivate weisen im Allgemeinen wesentliche Sequenzähnlichkeit
(auf der Ebene der Aminosäuren)
in Regionen oder Domänen
des selektierbaren Markers, die mit der selektierbaren Eigenschaft
in Verbindung stehen, auf. Zahlreiche verschiedene Markergene wurden bereits
beschrieben, einschließlich
bifunktioneller (d.h. positiver/negativer) Marker (siehe z.B. die
WO 92/08796, veröffentlicht
am 29. Mai 1992, und die WO 94/28143, veröffentlicht am 8. Dezember 1994).
Selektierbare Gene, die üblicherweise
mit eukaryotischen Zellen verwendet werden, umfassen beispielsweise
die Gene für
Aminoglykosidphosphotransferase (APH), Hygromycinphosphotransferase
(hyg), Dihydrofolatreductase (DHFR), Thymidinkinase (tk), Glutaminsynthetase,
Asparaginsynthetase und Gene, die für Resistenz gegen Neomycin
(G418), Puromycin, Histidinol D, Bleomycin und Phleomycin kodieren.
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Ein „amplifizierbares
selektierbares Gen" weist
die Eigenschaften eines selektierbaren Markergens wie zuvor definiert
auf, kann jedoch darüber
hinaus unter geeigneten Bedingungen amplifiziert werden (d.h. zusätzliche
Kopien des Gens werden gebildet, die in intrachromosomaler oder
extrachromosomaler Form überleben).
Das amplifizierbare selektierbare Gen kodiert üblicherweise für ein Enzym,
das für
Wachstum von eukaryotischen Zellen unter diesen Bedingungen erforderlich
ist. Das amplifizierbare selektierbare Gen kann beispielsweise für DHFR (Dihydrofolatreductase)
kodieren, wobei das Gen amplifiziert wird, wenn eine damit transfizierte
Wirtszelle in Gegenwart des selektiven Mittels Methotrexat (Mtx)
gezüchtet
wird. Die in Tabelle I unten angegebenen Beispiele für selektierbare
Gene sind auch amplifizierbare selektierbare Gene. Ein Beispiel
für ein
selektierbares Gen, das im Allgemeinen nicht als ein amplifizierbares
Gen betrachtet wird, ist das Neomycin-Resistenzgen (Cepko et al.,
s.o.).
-
Verweise
im Zusammenhang mit der Co-Transfektion eines Gen zusammen mit einem
genetischen Marker, der Selektion und darauf folgende Amplifikation
ermöglicht,
sind z.B. in Kaufman, Genetic Engineering, J. Setlow (Hrsg.), Plenum
Press, New York, Bd. 9 (1987); Kaufman & Sharp, J. Mol. Biol. 159, 601 (1982);
Ringold et al., J. Mol. Appl. Genet. 1, 165–175 (1981); Kaufman et al.,
Mol. Cell Biol. 5, 1750–1759
(1985); Kaetzel & Nilson,
J. Biol. Chem. 263, 6244–6251
(1988); Hung et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83, 261–264 (1986); Kaufman
et al., EMBO J. 6, 87–93
(1987); Johnston & Kucey,
Science 242, 1551–1554
(1988); Urlaub et al., Cell 33, 405–412 (1983), zu finden. Für einen Übersichtsartikel über amplifizierbare
selektierbare Gene, die in Tabelle I angeführt sind, siehe Kaufman, Methods
in Enzymology 185, 537–566
(1990).
-
TABELLE
I Amplifizierbare
selektierbare Gene und ihre Selektionsmittel
-
Ein
bevorzugtes amplifizierbares selektierbares Gen ist das Gen, das
für Dihydrofolatreductase (DHFR)
kodiert, die für
die Biosynthese von Purinen erforderlich ist. Zellen, denen das
DHFR-Gen fehlt, wachsen nicht in Medium, dem Purine fehlen. Das
DHFR-Gen ist daher als ein dominanter selektierbarer Marker nützlich,
um Gene in solchen Zellen zu selektieren und amplifizieren, die
in Purin-freiem Medium wachsen. Das in Verbindung mit einem DHFR-Gen
verwendete Selektionsmittel ist Methotrexat (Mtx).
-
Wie
hierin verwendet bezieht sich „Selektionsmedium" auf Nährstofflösung, die
zum Züchten
von eukaryotischen Zellen verwendet wird, die das selektierbare
Gen enthalten und exprimieren, und umfasst daher ein „Selektionsmittel". Im Handel erhältliche
Medien wie Ham's
F10 (Sigma), Minimal Essential Medium ([MEM], Sigma), RPMI-1640
(Sigma) und Dulbecco's
Modified Eagle's
Medium ([DMEM], Sigma) sind Beispiele für Nährstofflösungen. Darüber hinaus kann jedes der in
Ham & Wallace,
Meth. Enz. 58, 44 (1979), Barnes & Sato,
Anal. Biochem. 102, 255 (1980); in den US-Patenten Nr. 4.767.704;
4.657.866; 4.927.762; oder 4.560.655; der WO 90/03430; WO 87/00195;
US-Patent Re. 30.985 oder US-Patent Nr. 5.122.469 beschriebenen
Medien als Kulturmedium verwendet werden. Jedes dieser Medien wird
nach Bedarf mit Hormonen und/oder anderen Wachstumsfaktoren (wie
Insulin; Transferrin oder epidermalem Wachstumsfaktor), Salzen (wie
Natriumchlorid, Calcium, Magnesium und Phosphat), Puffern (wie HEPES),
Nucleosiden (wie Adenosin und Thymidin), Antibiotika (wie GentamycinTM-Wirkstoff), Spurenelementen (definiert
als anorganische Verbindungen, die üblicherweise in Endkonzentrationen
im Mikromolarbereich vorhanden sind) und Glucose oder einer gleichwertigen
Energiequelle ergänzt.
Das Medium wird häufig
mit Serum, z.B. fötalem
Kälber-
oder Pferdeserum, als eine Quelle für Hormone, Wachstumsfaktoren
und andere Elemente ergänzt.
Jede andere erforderliche Ergänzung
kann bei geeigneten Konzentrationen, die Fachleuten bekannt sind,
ebenfalls eingebunden werden.
-
Die
Bezeichnung „Selektionsmittel" bezieht sich auf
eine Substanz, die das Wachstum oder Überleben einer Wirtszelle stört, der
ein bestimmtes selektierbares Gen fehlt. Beispiele für Selektionsmittel
sind oben in Tabelle I angegeben. Das Selektionsmittel umfasst vorzugsweise
ein „Amplifikationsmittel", das für die vorliegenden
Zwecke als ein Mittel zur Amplifikation von Kopien des amplifizierbaren
Gens definiert ist. Das Selektionsmittel kann auch das Amplifikationsmittel
sein, sofern das als Basis dienende selektierbare Markergen ein amplifizierbarer
selektierbarer Marker ist. Mtx ist beispielsweise ein Selektionsmittel,
das für
die Amplifikation des DHFR-Gens
nützlich
ist. Siehe Tabelle I für
Beispiele zu Amplifikationsmitteln.
-
„Selektierte
Sequenz" oder „Produktgen" oder „Gen von
Interesse" tragen
hierin dieselbe Bedeutung und beziehen sich auf eine Polynucleotidsequenz
mit beliebiger Länge,
die für
ein Produkt von Interesse kodiert. Typischerweise weist die selektierte
Sequenz eine Länge
im Bereich von 1–20
Kilobasen (kb), vorzugsweise von 1–5 kb, auf. Das Gen von Interesse
ist ein heterologes Gen in Bezug auf die Wirtszelle. Die selektierte
Sequenz kann ein Gen voller Länge
oder ein trunkiertes Gen, ein Fusions- oder markiertes Gen sein und kann eine
cDNA, eine genomische DNA oder ein DNA-Fragment sein und ist vorzugsweise
eine cDNA. Die selektierte Sequenz kann die native Sequenz, d.h.
die natürlich
vorkommende(n) Form(en), sein oder kann, wie erwünscht, mutiert oder in anderer
Weise modifiziert sein. Diese Modifikationen umfassen Humanisierung, Codonersetzung,
um Codonverwendung in der selektierten Wirtszelle zu optimieren,
oder Markierung. Die selektierte Sequenz kann für ein sekretiertes, zytoplasmatisches,
nukleares, membrangebundenes oder Zelloberflächen-Polypeptid kodieren. Expression
der selektierten Sequenz sollte für die Wirtszelle nicht schädlich sein
oder die Zellfähigkeit
beeinträchtigen.
Das „erwünschte Produkt" umfasst Proteine,
Polypeptide und Fragmente davon, Peptide und Antisense-RNA, die
in der Lage sind, in der selektierten eukaryotischen Wirtszelle exprimiert
zu werden. Die Proteine können
Hormone, Cytokine und Lymphokine, Antikörper, Rezeptoren, Adhäsionsmoleküle, Enzyme
und Fragmente davon sein. Die erwünschten Proteine können als
Agonisten oder Antagonisten dienen und/oder therapeutische oder
diagnostische Verwendungen aufweisen. Die vorliegenden Polynucleotide
sind für
die Expression erwünschter
Produkte mit Säugetier-Ursprung
sehr geeignet, obwohl Mikroben- und Hefeprodukte auch produziert
werden können.
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Die
Bezeichnungen „Polypeptid" und „Protein" werden synonym verwendet,
um auf Polymere von Aminosäuren
mit beliebiger Länge
Bezug zu nehmen. Diese Bezeichnungen umfassen auch Proteine, die posttranslational
durch Reaktionen modifiziert werden, die Glykosylierung, Acetylierung
und Phosphorylierung umfassen. Die Bezeichnung „Peptid" bezieht sich auf kürzere Abschnitte von Aminosäuren, die
im Allgemeinen weniger als etwa 30 Aminosäuren lang sind.
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Die
Bezeichnung „Antikörper" oder „Immunglobulin" wie hierin verwendet
umfasst monoklonale Antikörper,
polyklonale Antikörper,
multispezifische (z.B. bispezifische Antikörper), einkettige Antikörper einschließlich sFv-Dimere,
Antikörperfragmente
(z.B. Fab, Fab',
F(ab')2,
Fv) und Diabodies, solange sie die erwünschte biologische Aktivität aufweisen.
Die Antikörper
können
aus jeder beliebigen Spezies stammen und umfassen humanisierte Antikörper. „Humanisierte" Formen von nicht-menschlichen (z.B.
murinen) Antikörpern sind
chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.B.
Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder andere
Antigen-bindende
Subsequenzen von Antikörpern),
die eine Minimalsequenz enthalten, die von nicht-menschlichem Immunglobulin
abstammt. Im Großteil
der Fälle
sind humanisierte Antikörper
menschliche Immunglobuline (Rezipienten-Antikörper), in denen Reste aus einer
komplementaritätsbestimmenden
Region (CDR) des Rezipienten durch Reste aus einer CDR eines Antikörpers einer
nicht-menschlichen Spezies (Donor-Antikörper) wie z.B. Maus, Ratte
oder Kaninchen mit der erwünschten
Spezifität,
Affinität
oder Funktion ersetzt werden. In manchen Fällen werden Fv-Gerüstregionreste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche Reste
ersetzt. Darüber
hinaus können
humanisierte Antikörper
Reste umfassen, die weder im Rezipientenantikörper noch in den importierten
CDR- oder Gerüstsequenzen
zu finden sind. Diese Modifikationen werden vollzogen, um Antikörperleistung
weiter zu verfeinern und optimieren. Im Allgemeinen umfasst der
humanisierte Antikörper
im Wesentlichen alle von zumindest einer, typischerweise zwei, variablen
Domäne(n),
in der/denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen eines nicht-menschlichen
Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen alle der
FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Consensussequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
umfasst im Optimalfall auch zumindest einen Teil einer konstanten
Immunglobulinregion (Fc), typischerweise jenen eines menschlichen
Immunglobulins. Nähere
Details sind in Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Reichmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992),
zu finden.
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„Regulationselemente" wie hierin verwendet
beziehen sich auf in cis vorhandene Nucleotidsequenzen, die für Transkription
und Translation von GFP-Gen, dem ampli fizierbaren selektierbaren
Gen und der selektierten Sequenz von Interesse zu Polypeptiden erforderlich
sind. Die Transkriptionsregulationselemente umfassen normalerweise
einen Promotor 5' von
der zu exprimierenden Gensequenz, Transkriptionsinitiations- und
-terminationsstellen und Polyadenylierungssignalsequenz. Die Bezeichnung „Transkriptionsinitiationsstelle" bezieht sich auf
die Nucleinsäure
im Konstrukt, die der ersten Nucleinsäure entspricht, die in das
primäre Transkript
inkorporiert wird, d.h. auf den mRNA-Vorläufer; die Transkriptionsinitiationsstelle
kann mit den Promotorsequenzen überlappen.
Die Bezeichnung „Transkriptionsterminationsstelle" bezieht sich auf
eine Nucleotidsequenz, die normalerweise am 3'-Ende eines zu transkribierenden Gens
von Interesse oder des zu transkribierenden Abschnitts vorhanden
ist und die RNA-Polymerase dazu veranlasst, Transkription zu beenden. Die
Polyadenylierungssignalsequenz oder das poly-A-Additionssignal sorgt
für das
Signal für
die Spaltung an einer spezifischen Stelle am 3'-Ende von eukaryotischer mRNA und für die posttranslationale
Addition im Nucleus von einer Sequenz von etwa 100–200 Adeninnucleotiden
(polyA-Schwanz) an das gespaltene 3'-Ende. Die Polyadenylierungssignalsequenz
umfasst die Sequenz AATAAA, die etwa 10–30 Nucleotide stromauf von der
Spaltungsstelle angeordnet ist, plus eine Stromab-Sequenz.
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Der
Promotor kann konstitutiv oder induzierbar sein. Ein Enhancer (d.h.
ein cis-wirkendes
DNA-Element, das auf einen Promotor so wirkt, dass Transkription
gesteigert wird) kann erforderlich sein, um in Verbindung mit dem
Promotor zu funktionieren, um das mit einem Promotor alleine erhaltene
Expressionsniveau zu steigern, und kann als ein Transkriptionsregulationselement
eingebunden sein. Häufig
umfasst das den Promotor enthaltende Polynucleotidsegment auch die
Enhancersequenzen (z.B. CMV IE P/E; SV40 P/E; MPSV P/E). Spleißsignale
können,
sofern erforderlich, eingebunden werden, um gespleißte Transkripte
zu erhalten. Um ein sekretiertes Polypeptid zu produzieren, umfasst
die selektierte Sequenz im Allgemeinen eine Signalsequenz, die für ein Leaderpeptid
kodiert, das das neu synthetisierte Polypeptid auf und durch die
ER-Membran steuert, wo das Polypeptid zur Sekretion geleitet werden
kann. Das Leaderpeptid ist häufig,
jedoch nicht durchwegs, am Aminoterminus eines sekretierten Proteins
vorhanden und wird durch Signalpeptidasen ab gespalten, nachdem das
Protein die ER-Membran durchquert hat. Die selektierte Sequenz umfasst
im Allgemeinen, jedoch nicht notwendigerweise, ihre eigene Signalsequenz.
Fehlt die native Signalsequenz, so kann eine heterologe Signalsequenz
an die selektierte Sequenz fusioniert werden. Zahlreiche Signalsequenzen
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und aus Sequenzdatenbanken
wie GenBank und EMBL erhältlich.
Translationsregulationselemente umfassen eine Translationsinitiationsstelle
(AUG), ein Stoppcodon und ein poly-A-Signal für jedes einzelne zu exprimierende
Polypeptid. In manchen Konstrukten ist eine interne Ribosomeneintrittsstelle
(IRES) eingebunden. IRES wird nachstehend definiert.
-
Eine „Transkriptionseinheit" definiert eine Region
innerhalb eines Konstrukts, die ein oder mehrere zu transkribierende
Gene enthält,
worin die innerhalb dieses Segments enthaltenen Gene operabel aneinander gebunden
sind und aus einem einzelnen Promotor transkribiert werden, und
infolge dessen sind die verschiedenen Gene zumindest transkriptional
verbunden. Mehr als ein Protein oder Produkt kann aus jeder Transkriptionseinheit
transkribiert und exprimiert werden. Jede Transkriptionseinheit
umfasst die Regulationselemente, die für die Transkription und Translation
von jedem beliebigen aus selektierter Sequenz, GFP und amplifizierbaren
selektierbaren Markergenen, die innerhalb der Einheit enthalten
sind, sowie jeglichen zusätzlichen
selektierbaren Markergenen, die operabel an eine dieser drei Komponenten
in derselben Transkriptionseinheit gebunden sein können, erforderlich
sind. 6 zeigt als eine Veranschaulichung davon ein Konstrukt,
das zwei getrennte Transkriptionseinheiten umfasst; DHFR und das
erwünschte
Protein werden aus der ersten Transkriptionseinheit exprimiert,
und GFP wird aus der zweiten Transkriptionseinheit exprimiert. In
der ersten Transkriptionseinheit sind DHFR-Gen und die selektierte
Sequenz, die für
das erwünschte
Produkt kodiert, operabel aneinander und an den SV40-Promotor gebunden.
Transkription erfolgt durch die DHFR und die selektierte Sequenz
zum poly-A-Signal, wodurch ein Primärtranskript voller Länge gebildet
wird, das für
beide Gene kodiert. Jedes dieser Gene in der Transkriptionseinheit
weist sein eigenes Translationsinitiationscodon, ATG, auf. Die zweite
Transkriptionseinheit umfasst das GFP-Gen und Regulationselemente,
die für
GFP-Expression erforderlich sind. Das GFP-Gen wird unabhängig aus
einem zweiten SV40-Promotor innerhalb des Konstrukts transkribiert.
Jede Transkriptionseinheit enthält
ihren eigenen Promotor, wobei jedoch der Typ des Promotors derselbe
oder ein unterschiedlicher sein kann. Im in 2 dargestellten
Beispiel verwenden die erste und die zweite Transkriptionseinheit
denselben Promotortyp, in diesem Fall SV40-Promotor.
-
Ein „Promotor" bezieht sich auf
eine Polynucleotidsequenz, die Transkription eines Gens oder einer Sequenz,
an die sie operabel gebunden ist, steuert. Ein Promotor umfasst
Signale für
RNA-Polymerasebindung und Transkriptionsinitiation. Die verwendeten
Promotoren sind im Zelltyp der Wirtszelle, in der Expression der
selektierten Sequenz erwartet wird, funktionell. Eine große Anzahl
an Promotoren, einschließlich
konstitutiver; induzierbarer und reprimierbarer Promotoren aus zahlreichen
verschiedenen Quellen, sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
(und in Datenbanken wie GenBank identifiziert) und als oder innerhalb
von klonierte(n) Polynucleotide(n) erhältlich (aus z.B. Hinterlegungsorten
wie ATCC sowie anderen kommerziellen oder privaten Quellen). Mit
induzierbaren Promotoren steigt oder sinkt die Aktivität des Promotors
als Reaktion auf ein Signal. Der c-fos-Promotor beispielsweise wird
insbesondere bei Bindung von Wachstumshormon an seinen Rezeptor
an der Zelloberfläche
gebunden. Der Tetracyclin-(tet-)Promotor, der die Tetracyclin-Operatorsequenz (tetO)
enthält,
kann durch ein Tetracyclin-reguliertes Transaktivatorprotein (tTA)
induziert werden. Bindung des tTA an die tetO wird in Gegenwart
von tet inhibiert (Mosser et al. (1997), s.o.). Für andere
induzierbare Promotoren einschließlich jun, fos und Metallothionein
und Hitzeschockpromotoren siehe z.B. Sambrook et al., s.o.; und
Gossen et al. Induzierbare Genexpressionssysteme für höhere eukaryotische
Zellen sind in Curr. Opi. Biotech. 5, 516–520 (1994), zu finden. Zu
den eukaryotischen Promotoren, die als starke Promotoren für Expression
auf hohem Niveau identifiziert wurden, zählen früher SV40-Promotor, später Adenovirus-Hauptpromotor, Maus-Metallothionein-1-Promotor,
lange terminate Rous-Sarkomvirus-Wiederholung und menschlicher unmittelbarer
früher
Zytomegalie-Virus-Promotor
(CMV).
-
Ein „Enhancer" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine Polynucleotidsequenz, die Transkription eines
Gens oder einer Kodiersequenz, an das bzw. die sie operabel gebunden
ist, steigert. Anders als Promotoren sind Enhancer relativ ausrichtungs- und positionsunabhängig und
wurden 5' (Lainins
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 993 (1981)) oder 3' (Lusky et al., Mol.
Cell Bio 3, 1108 (1983)) von der Transkriptionseinheit, innerhalb
eines Introns (Banerji et al., Cell 33, 729 (1983)) sowie innerhalb
der Kodiersequenz selbst (Osborne et al., Mol. Cell Bio. 4, 1293
(1984)) gefunden. Daher können
Enhancer stromauf oder stromab von der Transkriptionsinitiationsstelle
oder in erheblichen Distanzen vom Promotor platziert werden, obwohl
Enhancer in der Praxis physikalisch und funktionell gesehen mit
Promotoren überlappen
können.
Zahlreiche Enhancer sind aus vielen verschiedenen Quellen auf dem
Gebiet der Erfindung bekannt (und in Datenbanken wie GenBank identifiziert)
und als oder innerhalb von klonierte(n) Polynucleotidsequenz(en)
(aus z.B. Hinterlegungsorten wie der ATCC sowie anderen kommerziellen
oder privaten Quellen) erhältlich.
Zahlreiche Polynucleotide, die Promotorsequenzen (wie den üblicherweise
verwendeten CMV-Promotor) umfassen, umfassen auch Enhancersequenzen.
Alle starken Promotoren beispielsweise, die zuvor genannt wurden,
enthalten auch starke Enhancer. Bendig, Genetic Engineering 7, 91
(Academic Press, 1988).
-
Die
Bezeichnung „Intron" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine nichtkodierende Nucleotidsequenz variierender
Länge,
die normalerweise innerhalb zahlreicher eukaryotischer Gene vorhanden
ist und aus einem neu transkribierten mRNA-Vorläufer durch den Spleißvorgang
entfernt wird. Im Allgemeinen erfordert der Spleißvorgang,
dass die 5'- und
3'-Enden des Introns
korrekt gespalten und die resultierenden Enden der mRNA exakt verbunden
werden, sodass eine reife mRNA mit dem passenden Leseraster für Proteinsynthese
gebildet wird. Ein in den Konstrukten dieser Erfindung nützliches
Intron ist im Allgemeinen ein effizientes Intron, das sich durch
eine Spleißeffizienz
auszeichnet, die in den meisten abgeleiteten Transkripten zu Expression
des erwünschten
Produkts führt
und gleichzeitig auch ausreichend ungespleißte Transkripte für Expression
des selektierbaren Markergens (selektierbaren Markergens, das innerhalb
des Introns kloniert und durch die Enden dieses Introns gebunden
ist) in ausreichenden Mengen für
Selektion bereitstellt. Das effiziente Intron weist vorzugsweise
eine Spleißeffizienz
von etwa 80 bis 99%, vorzugsweise etwa 90 bis 99%, auf. Intron-Spleißeffizienz
kann durch Quantifizieren der gespleißten Transkripte gegenüber den
ungespleißten
Transkripten voller Länge,
die das Intron enthalten, unter Verwendung von auf dem Gebiet der
Erfindung bekannten Verfahren, wie beispielsweise quantitativer
PCR oder Northern-Blot-Analyse, unter Einsatz von für die Transkripte
geeigneten Sonden leicht bestimmt werden. Siehe z.B. Sambrook et
al., s.o., und andere allgemeine Klonier-Handbücher. Umkehrtranskriptions-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR) kann verwendet werden, um RNA-Proben, die Gemische aus
gespleißten
und ungespleißten
mRNA-Transkripten enthaften, zu analysieren. Fluoreszenzmarkierte
Primer, die darauf abzielen, das Intron zu umspannen, werden beispielsweise
verwendet, um sowohl gespleißte
als auch ungespleißte
Targets zu amplifizieren. Die resultierenden Amplifikationsprodukte
werden dann durch Gelelektrophorese getrennt und durch Messen der
Fluoreszenzemission der geeigneten Bande(n) quantifiziert. Ein Vergleich
wird angestellt, um die Menge von gespleißten und ungespleißten Transkripten,
die in der RNA-Probe vorhanden sind, zu bestimmen.
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Introne
weisen hochkonservierte Sequenzen an jedem oder nahe von jedem Ende
des Introns auf, die für
Spleißen
und Intronentfernung erforderlich sind. Wie hierin verwendet bezieht
sich „Spleißdonorstelle" oder „SD" oder „5'-Spleißstelle" auf die konservierte
Sequenz, die die Exon-Intron-Grenze am 5'-Ende des Introns unmittelbar umgibt,
während
das Exon die Nucleinsäure
5' zum Intron umfasst.
Die Bezeichnung „Spleißakzeptorstelle" oder „SA" oder „3'-Spleißstelle" bezieht sich hierin
auf die Sequenz, die die Intron-Exon-Grenze am 3'-Ende des Introns unmittelbar umgibt,
während
das Exon die Nucleinsäure
3' zum Intron umfasst.
Ein „effizientes
Intron" umfasst
eine Spleißdonorstelle
und eine Spleißakzeptorstelle,
die zur Spleißung
von Messenger-RNA-Vorläufern
bei einer Häufigkeit
zwischen etwa 80 bis 99%, vorzugsweise 90 bis 95%, noch bevorzugter
zumindest 95%, wie durch auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren
wie quantitative PCR bestimmt wird, führen. Zahlreiche Spleißdonor-
und Spleißakzeptorstellen
wurden bereits charakterisiert, und Ohshima et al., J. Mol. Biol.
195, 247–259
(1987), liefern hierzu einen Überblick.
Beispiele für
effiziente Spleißdonorsequenzen
umfassen die Wildtyp-(WT-)ras-Spleißdonorsequenz
und die GAC:GTAAGT-Sequenz. Eine bevorzugte Spleißdonorstelle
ist eine „Spleißdonor-Consensussequenz", und eine bevorzugte
Spleißak zeptorstelle
ist eine „Spleißakzeptor-Consensussequenz"; diese Consensussequenzen
sind evolutionär
hochkonserviert. Die Consensussequenzen sowohl für Spleißdonor- als auch Spleißakzeptorstellen
in den mRNAs höherer
Eukaryoten sind in Molecular Biology of the Cell, 3. Auflage, Alberts
et al. (Hrsg.), Garland Publishing, Inc., New York, S. 373, 12–53 (1994), gezeigt. Die Consensussequenz
für die
5'-Spleißdonorstelle
ist C/A (C oder A) AG:GUAAGU (worin der Doppelpunkt die Stelle von
Spaltung und Ligation bezeichnet). Die 3'-Spleißakzeptorstelle tritt innerhalb
der Consensussequenz (U/C)11NCAG:G auf.
Andere effiziente Spleißdonor-
und -akzeptorsequenzen können
unter Verwendung der Verfahren zur Messung von Spleißeffizienz
leicht bestimmt werden.
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Eine „interne
Ribosomeneintrittsstelle" oder „IRES" beschreibt eine
Sequenz, die Translationsinitiation unabhängig vom Gen 5' der IRES funktionell
fördert
und die Translation von zwei Cistronen (offenen Leserastern) aus
einem einzelnen Transkript in einer Säugetierzelle ermöglicht.
Die IRES stellt eine unabhängige
Ribosomeneintrittsstelle für
Translation des offenen Leserasters unmittelbar stromab (stromab
wird hierin synonym mit 3' verwendet)
davon bereit. Anders als bakterielle mRNA, die polycistronisch sein
kann, d.h. für
mehrere verschiedene Polypeptide kodiert, die nacheinander aus den
mRNAs translatiert werden, sind die meisten mRNAs von Tierzellen
monocistronisch und kodieren für
die Synthese von nur einem Protein. Mit einem polycistronischen
Transkript in einer eukaryotischen Zelle würde Translation an der dem
5'-Ende am nächsten liegenden
Translationsinitiationsstelle beginnen, am ersten Stoppcodon enden,
und das Transkript würde
aus dem Ribosom freigesetzt werden, was zur Translation von nur
dem ersten kodierten Polypeptid in der mRNA führt. In einer eukaryotischen
Zelle ermöglicht
ein polycistronisches Transkript mit einer IRES, die operabel an den
zweiten oder darauf folgenden offenen Leseraster im Transkript gebunden
ist, die aufeinander folgende Translation von diesem offenen Stromab-Leseraster,
um die zwei oder mehreren Polypeptide, für die dasselbe Transkript kodiert,
zu bilden. Die Verwendung von IRES-Elementen bei der Vektorkonstruktion
wurde bereits früher
beschrieben, siehe z.B. Pelletier et al., Nature 334, 320–325 (1988);
Jang et al., J. Virol. 63, 1651–1660 (1989);
Davies et al., J. Virol. 66, 1924–1932 (1992); Adam et al.,
J. Virol. 656, 4985–4990
(1991); Morgan et al., Nucl. Acids Res. 20, 1293–1299 (1992);
Sugimoto et al., Biotechnology 12, 694–698 (1994); Ramesh et al.,
Nucl. Acids Res. 24, 2697–2700
(1996); Mosser et al. (1997), s.o.
-
„Operabel
gebunden" bezieht
sich auf eine Aneinanderlagerung von zwei oder mehreren Komponenten,
worin die so beschriebenen Komponenten in einer Beziehung zueinander
stehen, die es ihnen erlauben, in ihrer gewünschten Weise zu funktionieren.
Ein Promotor und/oder Enhancer sind beispielsweise operabel an eine
Kodiersequenz gebunden, wenn er in cis wirkt, um die Transkription
der gebundenen Sequenz zu steuern oder zu modulieren. Im Allgemeinen,
jedoch nicht notwendigerweise, sind die DNA-Sequenzen, die „operabel
gebunden" sind,
zusammenhängend
und, sofern es erforderlich ist, zwei Proteinkodierregionen zu verbinden,
oder im Fall eines Sekretionsleaders, zusammenhängend und in Leseraster. Obwohl
jedoch ein operabel gebundener Promotor im Allgemeinen stromauf
von der Kodiersequenz angeordnet ist, ist er nicht notwendigerweise
mit ihr zusammenhängend.
Enhancer müssen
nicht zusammenhängend
sein. Ein Enhancer ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden,
wenn der Enhancer Transkription der Kodiersequenz steigert. Operabel
gebundene Enhancer können
stromauf, innerhalb oder stromab von Kodiersequenzen und in erheblichen
Distanzen vom Promotor angeordnet sein. Eine Polyadenylierungsstelle
ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden, wenn sie am Stromabende
der Kodiersequenz angeordnet ist, sodass Transkription durch die
Kodiersequenz zur Polyadenylierungssequenz stattfindet. Bindung
erfolgt durch rekombinante Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, z.B. unter Verwendung von PCR-Technik, durch Anellieren oder
durch Ligation an geeigneten Restriktionsstellen. Sind keine geeigneten
Restriktionsstellen vorhanden, so werden die synthetischen Oligonucleotidadaptoren
oder -Linker gemäß herkömmlicher
Praxis verwendet.
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Die
Bezeichnung „Expression" wie hierin verwendet
bezieht sich auf Transkription oder Translation, die innerhalb einer
Wirtszelle auftritt. Das Expressionsniveau eines erwünschten
Produkts in einer Wirtszelle kann auf Grundlage von entweder der
Menge an entsprechender mRNA, die in der Zelle vorhanden ist, oder der
Menge des erwünschten
Produkts, für
das die selektierte Sequenz kodiert, bestimmt werden. mRNA, die beispielsweise
aus einer selektierten Sequenz transkribiert wird, kann durch PCR
oder durch Northern-Hybridisierung quantifiziert werden (siehe Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press (1989)). Protein, für das eine selektierte Sequenz
kodiert, kann mittels verschiedener Verfahren, z.B. durch ELSIA,
durch Testen auf die biologische Aktivität des Proteins oder unter Einsatz
von Tests, die von solcher Aktivität unabhängig sind, wie Western-Blotting
oder Radioimmuntest, unter Verwendung von Antikörpern, die bei Umsetzung des
Proteins dieses erkennen und binden, quantifiziert werden. Siehe
Sambrook et al. (1989), s.o.
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Eine „Wirtszelle" bezieht sich auf
eine Zelle, in die ein Polynucleotid der Erfindung eingeführt wird. Wirtszelle
umfasst sowohl prokaryotische Zellen, die zur Vermehrung des Konstrukts
dienen, um Plasmidmaterial zu bilden, als auch eukaryotische Zellen
zur Expression der selektierten Sequenz. Typischerweise sind die
eukaryotischen Zellen Säugetierzellen.
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Das
Verfahren der „Polymerasekettenreaktion" oder „PCR" wie hierin verwendet
bezieht sich im Allgemeinen auf ein Verfahren, worin geringe Mengen
eines spezifischen Teils einer Nucleinsäure, RNA und/oder DNA amplifiziert
werden, wie im US-Patent
Nr. 4.683.195, ausgegeben am 28. Juli 1987, beschrieben wird. Im Allgemeinen
muss Sequenzinformation von den Enden der Region von Interesse oder
darüber
hinaus verfügbar
sein, sodass Oligonucleotidprimer entworfen werden können; diese
Primer weisen eine identische oder ähnliche Sequenz wie die gegenüberliegenden
Stränge
an der zu amplifizierenden Matrix auf. Im Allgemeinen umfasst das
PCR-Verfahren wiederholte Zyklen von Primerextensionssynthese unter
Verwendung von zwei DNA-Primern, die in der Lage sind, vorzugsweise
an eine Matrixnucleinsäure,
die die zu amplifizierende Nucleotidsequenz umfasst, zu hybridisieren.
Die 5'-terminalen
Nucleotide der zwei Primer können
mit den Enden des amplifizierten Materials zusammenfallen. PCR kann
verwendet werden, um spezifische RNA-Sequenzen, spezifische DNA-Sequenzen
aus genomischer Gesamt-DNA und cDNA, die aus zellulärer Gesamt-RNA
transkribiert ist, Bakteriophagen oder Plasmidse quenzen und dergleichen
zu amplifizieren. Für
allgemeine Informationen siehe Mullis et al., Cold Spring Harbor
Symp. Quant. Biol. 51, 263 (1987); Erlich et al., PCR Technology,
Stockton Press, NY (1989); Wang & Mark,
70–75,
und Scharf, 84–98,
beides in PCR Protocols, Academic Press (1990). Wie hierin verwendet
wird PCR als ein Beispiel, jedoch nicht als das einzige Beispiel,
für ein
Nucleinsäure-Polymerasereaktionsverfahren
zur Amplifikation einer Nucleinsäurentestprobe
betrachtet, das eine bekannte Nucleinsäure (DNA oder RNA) als Primer
verwendet. Wie hierin verwendet umfassen PCR-Verfahren RT-PCR.
-
Literaturverweise
-
Bei
der praktischen Durchführung
der vorliegenden Erfindung werden, außer ausdrücklich anders festgelegt, herkömmliche
Verfahren der Molekularbiologie und dergleichen, die im Bereich
der Erfindung liegen, zum Einsatz gebracht. Solche Verfahren werden
in der Literatur ausführlich
beschrieben. Siehe z.B. Molecular Cloning: A Laboratory Manual (J.
Sambrook et al., Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
N.Y. (1989)); Current Protocols in Molecular Biology (F. Ausubel
et al. (Hrsg.) (1987), aktualisierte Ausgabe); Essential Molecular
Biology (T. Brown (Hrsg.), IRL Press (1991)); Gene Expression Technology
(Goeddel (Hrsg.), Academic Press (1991)); Methods for Cloning and
Analysis of Eukaryotic Genes (A. Bothwell et al. (Hrsg.), Bartlett
Publ. (1990)); Gene Transfer and Expression (M. Kriegler, Stockton
Press (1990)); Recombinant DNA Methodology (R. Wu et al. (Hrsg.),
Academic Press (1989)); PCR: A Practical Approach (M. McPherson
et al., IRL Press bei Oxford University Press (1991)); Oligonucleotide
Synthesis (M. Gait, Hrsg. (1984)); Cell Culture for Biochemists
(R. Adams (Hrsg.), Elsevier Science Publishers (1990)); Gene Transfer
Vectors for Mammalian Cells (J. Miller & M. Calos (Hrsg.), (1987)); Mammalian
Cell Biotechnology (M. Butler, Hrsg. (1991)); Animal Cell Culture
(J. Pollard et al. (Hrsg.), Humana Press (1990)); Culture of Animal
Cells, 2. Auflage (R. Freshney et al. (Hrsg.), Alan R. Liss (1987));
Flow Cytometry and Sorting (M. Melamed et al. (Hrsg.), Wiley-Liss
(1990)); die Serien Methods in Enzymology (Academic Press, Inc.);
und Animal Cell Culture (R. Freshney (Hrsg.), IRL Press (1987); und
M. Wirth & H.
Hauser, Genetic Engineering of Animal Cells, in: Biotechnology,
Bd. 2, A. Puhler (Hrsg.), VCH, Weinheim, 663–744 (1993).
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Ausführungsformen
der Erfindung
-
Die
Erfindung stellt Konstrukte bereit, die zum Screenen, Selektieren
und Isolieren von Zellen, die hohe Konzentrationen eines Gens oder
einer Sequenz von Interesse exprimieren, nützlich sind. Zahlreiche Varianten
des grundlegenden Konstruktentwurfs sind möglich, und Beispiele hierzu
werden nachstehend im Detail gegeben. Fachleute werden erkennen,
dass Modifikationen an den vorliegenden Vektoren vollzogen werden
können,
ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Auch wird verstanden
werden, dass wünschenswerte
Eigenschaften, die Kloniervorgänge
erleichtern, in die Gene von Interesse und die Vektoren mittels
gentechnischer Veränderung
durch Verfahren, die auf dem Gebiet der DNA-Rekombinationstechnik
Routine sind, eingeführt
werden können.
-
Amplifizierbare
selektierbare Gene zur Verwendung in den Polynucleotiden der Erfindung
werden oben im Abschnitt der Definitionen in Form von Beispielen
angeführt.
Vorzugsweise ist das amplifizierbare selektierbare Gen das Gen,
das für
DHFR kodiert. Transfektanten, die das DHFR-Gen tragen, können anfänglich für das Kultivieren
der Zellen in Kulturmedium, das Mtx enthält, ausgewählt und durch diesen Kultivierungsvorgang
identifiziert werden. Die transfizierten Zellen werden gegenüber immer
größer werdenden
Mengen an Mtx ausgesetzt, um auf Wirtszellen zu selektieren, die
Amplifikation erfahren haben, was in Mehrfachkopien des DHFR-Gens
und gleichzeitig in Mehrfachkopien des Gens von Interesse und der
Sequenzen, die physikalisch mit der DHFR-Sequenz verbunden sind,
resultiert (US-Patent Nr. 4.713.339; Axel et al., US-Patent Nr. 4.634.665;
Axel et al., US-Patent Nr. 4.399.216; Schimke, J. Biol. Chem. 263,
5989 (1988)). DNA, die für
DHFR kodiert, ist erhältlich;
ein Maus-DHFR-cDNA-Fragment
wurde von Simonsen & Levinson,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80, 2495–1499 (1983), und im US-Patent
Nr. 5.561.053 beschrieben.
-
Fluoreszierende
Proteine und insbesondere grün
fluoreszierende Proteine, die in der Erfindung einsetzbar sind,
sind oben im Abschnitt „Definitionen" beschrieben. Ein Überblick
zu GFP, seine Verwendungen und zu Mikroskopieanordnung und Fluoreszenzfilter
zur Detektion von GFP-Fluoreszenz ist in Ausubel et al., Current
Protocols in Molecular Biology, Beilage 34, Abschnitt 9.7C (1996),
zu finden. Ein bevorzugtes fluoreszierendes Protein ist GFP, vorzugsweise
aus der Qualle, Aequorea victoria. In einer Ausführungsform wird die Aequorea-GFP-Mutante
S65T verwendet. Die Struktur von Aequorea-Wildtyp-GFP und die dafür kodierende cDNA
werden in Prasher et al., Gene 111, 229–233 (1992); Chalfie et al.,
s.o. (1994), beschrieben. (Diese Sequenz weist eine durch PCR geschaffene Änderung
auf; Codon 80 wurde von Glu zu Arg (CAG zu CGG) geändert.)
Das für
GFP kodierende Plasmid pGFP10.1 ist unter der ATCC-Zugriffsnummer
75547 erhältlich
(siehe Chalfie, US-Patent Nr. 5.491.084). Eine Beschreibung von
Nucleinsäuren,
die für
mutierte GFPs kodiert, ist z.B. im US-Patent Nr. 5.625.048; US-Patent Nr.
5.777.079; US-Patent Nr. 5.804.387, in den Patentveröffentlichungen
WO 9806737, WO 9821355, WO 9742320 und in Chalfie et al., WO 9521191,
zu finden. Andere grün fluoreszierende
Proteinmutanten mit gesteigerter zellulärer Fluoreszenz im Vergleich
zum Wildtyp-Protein werden z.B. in Nataranjan et al., J. Biotechnol.
62, 29–45
(1998); und Crameri et al., Nature Biotechnol. 14, 315–319 (1996),
beschrieben. Mutierte GFPs können
durch zufällige
oder ortsgerichtete Mutagenese der GFP-Gene gebildet werden (ortsgerichtete
Mutagenese kann unter Verwendung von z.B. dem In-vitro-Phagemiden-Mutagenese-Set
Muta-Gene von Bio-Rad
durchgeführt
werden). Vektoren, die verschiedene GFP-Genvarianten einschließlich GFP,
das an den CMV-Promotor gebunden ist, enthalten, sind im Handel,
beispielsweise bei Clontech Laboratories, Inc., Palo Alto, CA; und
Quantum Biotechnologies Inc., Montreal, Kanada, erhältlich.
Diese GFP-Geninserts
können
aus den Vektoren gemäß den Anweisungen
des Herstellers ausgeschnitten werden.
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Eine
Beschreibung der funktionellen Komponenten von Säugetierexpressionsvektoren
einschließlich spezifischer
Beispiele für
Promotoren, Enhancer, Terminations- und Polyadenylierungssignale
und Spleißsignale
ist in Sambrook et al., s.o. (1989), Kapitel 16: Expression of
Cloned Genes in cultured Mammalian Cells, und den darin zitierten
Verweisen zu finden.
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Jede
Transkriptionseinheit enthält
einen Promotor, eine Transkriptionsterminationssequenz und eine poly-A-Signalsequenz
stromab von den Kodiersequenzen, die in dieser Transkriptionseinheit
vorhanden sind. Die Promotorsequenz kann mit der Transkriptionsinitiationsstelle überlappen.
Verschiedene poly-A-Stellen sind bekannt, z.B. SV40-, Hepatitis
B- oder BGH-(Rinderwachstumshormon-)polyA. Darüber hinaus umfasst jede Kodiersequenz
ihre eigene Translationsinitiationsstelle (AUG) und ihr eigenes
Stoppcodon. Diese Regulationselemente, sofern sie nicht schon als
Teil des Gens von Interesse vorhanden sind, sowie andere wünschenswerte
Eigenschaften, die den Kloniervorgang erleichtern, können in
das Gen und in die Vektoren mittels gentechnischer Veränderung
durch Verfahren, die auf dem Gebiet der DNA-Rekombinationstechnik Routine sind,
eingeführt
werden.
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Das
Konstrukt enthält
zumindest einen Promotor, um die Transkription der selektierten
Sequenz, die für
das erwünschte
Produkt kodiert, des amplifizierbaren selektierbaren Gens und des
grün fluoreszierenden Proteingens
zu steuern. Der verwendete Promotor ist einer, der in der Zelle,
in der Expression des amplifizierbaren selektierbaren Gens, des
grün fluoreszierenden
Proteins (GFP) und der selektierten Sequenz erwartet wird, funktionell
ist. Ist die Wirtszelle beispielsweise eine Säugetierzelle, so wird der verwendete
Promotor ein Promotor, der in Säugetierzellen
funktionell ist, vorzugsweise ein Säugetier- oder Viruspromotor
sein. Der normalerweise mit dem Gen von Interesse assoziierte Promotor
kann verwendet werden, vorausgesetzt, solche Promotoren sind mit
den Wirtszellen-Expressionssystemen kompatibel.
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Virale
Promotoren, die aus den Genomen von Viren gewonnen werden, umfassen
Promotoren aus Polyomavirus, Geflügelpockenvirus (UK 2.211.504,
veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenovirus (wie Adenovirus 2 oder 5), Herpes-Simplex-Virus
(Thymidinkinasepromotor), Rinderpapillomavirus, Vogelsarkomvirus,
Zytomegalie-Virus, ein Retrovirus (z.B. MoMLV oder RSV LTR), Hepatitis-B-Virus,
Myeloproliferativen Sarkomviruspromotor (MPSV), VISNA und Simianvirus
40 (SV40). Heterologe Säuge tierpromotoren
umfassen z.B. den Actin-Promotor, Immunglobulinpromotor, Hitzeschockproteinpromotoren.
Die eben erwähnten
Promotoren sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
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Die
frühen
und späten
Promotoren des SV40-Virus werden leicht als Restriktionsfragment
erhalten, das den SV40-Virus-Replikationsursprung enthält. Fiers
et al., Nature 273, 113 (1978); Mulligan & Berg, Science 209, 1422–1427 (1980);
Pavlakis et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78, 7398–7402 (1981).
Der unmittelbar frühe
Promotor des menschlichen Zytomegalie-Virus (CMV) ist leicht als
HindIII-E-Restriktionsfragment zu gewinnen. Greenaway et al., Gene
18, 355–360
(1982). Ein Promotor für
eine breite Palette an Wirten, wie der frühe SV40-Promotor oder Rous-Sarkomvirus-LTR, ist zur Verwendung
in den vorliegenden Expressionsvektoren geeignet.
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Im
Allgemeinen wird ein starker Promotor verwendet, um Transkription
und Expression des erwünschten
Produkts auf hohem Niveau zu erreichen. Zu den eukaryotischen Promotoren,
die als starke Promotoren für
Expression auf hohem Niveau identifiziert wurden, zählen der
frühe SV40-Promotor,
der späte
Adenovirus-Hauptpromotor, der Maus-Metallothionein-I-Promotor, die
lange terminale Rous-Sarkomvirus-Wiederholung
und menschlicher unmittelbar früher
Zytomegalie-Virus-Promotor (CMV oder CMV IE). In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist der Promotor ein früher
SV40- oder ein früher
CMV-Promotor.
-
Die
verwendeten Promotoren können
konstitutiv oder regulierbar, z.B. induzierbar, sein. Beispiele
für induzierbare
Promotoren umfassen jun, fos und Metallothionein und Hitzeschockpromotoren.
Siehe z.B. Sambrook et al., s.o. Einer oder beide Promotoren der
Transkriptionseinheiten können
ein induzierbarer Promotor sein. In einer Ausführungsform wird das GFP aus
einem konstitutiven Promotor exprimiert, während ein induzierbarer Promotor
die Transkription des Gens von Interesse und/oder des amplifizierbaren
selektierbaren Markers steuert.
-
Die
Transkriptionsregulationsregion in höheren Eukaryoten kann eine
Enhancersequenz umfassen. Zahlreiche Enhancersequenzen aus Säugetiergenen,
z.B. aus Globin-, Elastase-, Albumin-, α-Fetoprotein- und Insulingenen,
sind bekannt. Ein geeigneter Enhancer ist ein Enhancer aus einem
Eukaryotenzellvirus. Beispiele umfassen den SV40-Enhancer auf der
späten
Seite des Replikationsursprungs (bp 100–270), den Enhancer des unmittelbar
frühen
Zytomegalie-Virus-Promotors (Boshart et al., Cell 41, 521 (1985)),
den Polyom-Enhancer auf der späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer. Siehe auch
Yaniv, Nature 297, 17–18
(1982), bezüglich
Enhancer-Elementen zur Aktivierung eukaryotischer Promotoren. Die
Enhancersequenzen können
in den Vektor an einer Position 5' oder 3' zum Gen von Interesse eingeführt werden, sind
jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' zum Promotor angeordnet.
-
Manchmal
geht dem Polynucleotid, das für
das selektierbare Gen und/oder das Gen von Interesse kodiert, DNA
voraus, die für
eine Signalsequenz kodiert, die eine spezifische Spaltungsstelle
am N-Terminus des reifen Proteins oder Polypeptids aufweist. Im
Allgemeinen kann die Signalsequenz eine Komponente sein, die im
Grundexpressionsvektor eingebaut ist, oder sie kann ein Teil des
selektierbaren Gens oder des erwünschten
Produktgens sein, das in den Expressionsvektor insertiert ist. Wird
eine heterologe Signalsequenz verwendet, so ist dies vorzugsweise
eine, die durch die Wirtszelle erkannt und verarbeitet (z.B. durch
eine Signalpeptidase gespalten) wird. Für Säugetierzellexpression kann
die native Signalsequenz des Proteins von Interesse verwendet werden,
wenn das Protein aus einem Säugetier
stammt. Alternativ dazu kann die native Signalsequenz durch andere
geeignete Säugetier-Signalsequenzen ersetzt
werden, wie beispielsweise Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden
derselben oder verwandter Spezies sowie virale Sekretionsleader,
beispielsweise das Herpes-Simplex-gD-Signal. Die DNA für solch
eine Vorläuferregion
ist in Leseraster operabel an das selektierbare Gen oder Produktgen
gebunden.
-
Die
Säugetier-Expressionsvektoren
enthalten typischerweise prokaryotische Sequenzen, die die Vermehrung
des Vektors in Bakterien erleichtern. Daher kann der Vektor andere
Komponenten wie beispielsweise einen Replikationsursprung (d.h.
eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
in einer oder mehreren selektierten Wirtszelle(n) zu replizieren)
und antibiotische Resistenzgene zur Selektion in Bakterien aufweisen.
Zusätzliche(s)
eukaryotische(s) selektierbare(s) Gen(e) kann bzw. können inkorporiert
werden. Im Allgemeinen ist in Kloniervektoren der Replikationsursprung
einer, der es dem Vektor ermöglicht,
unabhängig
von der chromosomalen Wirts-DNA zu replizieren, und umfasst Replikationsursprünge oder
autonom replizierende Sequenzen. Solche Sequenzen sind durchwegs
bekannt, z.B. der CoIE1-Replikationsursprung in Bakterien. Verschiedene
virale Ursprünge
(SV40, Polyom, Adenovirus, VSV oder BPV) sind für Klonierungsvektoren in Säugetierzellen
nützlich.
Im Allgemeinen ist ein eukaryotisches Replikon für Expression in Säugetierzellen nicht
erforderlich, außer
es wird extrachromosomale (episomale) Replikation beabsichtigt (der
SV40-Ursprung kann typischerweise nur verwendet werden, weil er
den frühen
Promotor enthält).
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Die
vorliegenden Konstrukte können
zahlreiche verschiedene Nucleotidsequenzinserts aufnehmen. Um Insertion
und Expression verschiedener Gene von Interesse aus den Konstrukten
und Expressionsvektoren der Erfindung zu erleichtern, sind die Konstrukte
mit zumindest einer Klonierstelle zur Insertion jedes beliebigen
Gens von Interesse entworfen. Vorzugsweise ist die Klonierstelle
eine Mehrfachklonierstelle, d.h. eine, die mehrere Restriktionsstellen
enthält.
DNA-Kassetten, die Mehrfachklonierstellen aufweisen, können aus
im Handel erhältlichen
Kloniervektoren isoliert werden.
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Jedes
Konstrukt oder jeder Expressionsvektor enthält zumindest eine selektierte
Sequenz, die für
ein Produkt von Interesse kodiert. In einer spezifischen Ausführungsform
enthält
der Expressionsvektor zwei selektierte Sequenzen in separaten Transkriptionseinheiten,
um zwei erwünschte
Produkte, z.B. eine schwere und eine leichte Kette eines Immunglobulins,
zu exprimieren.
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Die „selektierte
Sequenz" kodiert
für ein
erwünschtes
Produkt wie ein Protein, Polypeptid, Peptid oder ein Fragment davon
oder sogar eine Antisense-RNA. Das Polypeptid kann eine Untereinheit
eines mehrkettigen Proteins, z.B. eines Immunglobulins oder eines
Rezeptors, sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erwünschte Produkt
menschlichen Ursprungs oder humanisiert, wie z.B. humanisierte Antikörper, und Hybrid-
oder Fusionsproteine mit menschlichen Teilen. Die Hybrid- und Fusionsproteine
umfassen Ig-Fusionsproteine und Proteine, die an eine tag- oder
andere Markierung wie z.B. eine Polyhistidin-Markierung oder eine Epitopmarkierung
fusioniert sind. Auf dem Gebiet der Erfindung sind verschiedene
Markierungen bekannt. In einer Ausführungsform ist das erwünschte Produkt
ein therapeutisches Protein oder Peptid. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Protein ein sekretiertes Protein. Sekretierte oder lösliche Formen
von normalerweise membrangebundenen Proteinen können aus trunkierten Genen
gebildet werden, in denen die für
die Transmembrandomäne
kodierenden Sequenzen deletiert sind. Das sekretierte Polypeptid
kann beispielsweise die extrazelluläre(n) Domäne(n) (ECD) der Gene voller
Länge umfassen.
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Beispiele
für Säugetierpolypeptide
oder -proteine umfassen Hormone, Cytokine und Lymphokine, Antikörper, Rezeptoren,
Adhäsionsmoleküle und Enzyme.
Eine nicht vollständige
Liste erwünschter
Produkte umfasst z.B. menschliches Wachstumshormon, Rinderwachstumshormon,
Nebenschilddrüsenhormon,
thyreotropes Hormon, Follikel-stimulierendes Wachstumshormon, Luteinisierungshormon;
Hormonfreisetzungsfaktor; Lipoproteine, α-1-Antitrypsin; Insulin-A-Kette;
Insulin-B-Kette; Proinsulin; Calcitonin; Glucagon; Moleküle wie Renin;
Gerinnungsfaktoren wie Faktor VIIIC, Faktor IX, Gewebefaktor und
von-Willebrands-Faktor, gerinnungshemmende Faktoren wie Protein
C, Atrial natriuretic factor, Lungentensid; einen Plasminogenaktivator, wie
Urokinase oder menschlicher Urin- oder Gewebetyp-Plasminogenaktivator
(t-PA); Bombesin; Thrombin; hämopoetischen
Wachstumsfaktor; Tumornekrosefaktor-α und -β; Enkephalinase; RANTES (regulationsaktiviert,
normalerweise T-Zell-exprimiert und -sekretiert); menschliches Makrophagen-Entzündungsprotein (MIP-1-alpha);
ein Serumalbumin wie menschliches Serumalbumin; Müllersche
Inhibitionssubstanz; Relaxin-A- oder -B-Kette; Prorelaxin; Maus-Gonadotropin-assoziiertes
Peptid; DNase; Inhibin; Activin; Rezeptoren für Hormone oder Wachstumsfaktoren;
Integrin; Protein A oder D; Rheumafaktoren; ein neurotropher Faktor wie
aus Knochen gewonnener neurotropher Faktor (BDNF), Neurotrophin-3,
-4, -5 oder -6 (NT-3, NT-4, NT-5 oder NT-6), Wachstumsfaktoren einschließlich Gefäßendothelwachstumsfaktor
(VEGF), Nervenwachstumsfaktor wie NGF-β; aus Blutplättchen gewonnener Wachstumsfaktor
(PDGF); Fibroblastenwachstumsfaktor wie aFGF, bFGF, FGF-4, FGF-5,
FGF-6; epidermaler Wachstumsfaktor (EGF); transformierender Wachstumsfaktor
(TGF) wie TGF-alpha und TGF-beta, einschließlich TGF-β1, TGF-β2, TGF-β3, TGF-β4 oder TGF-β5; insulinähnlicher Wachstumsfaktor-1
und -II (IGF-1 und IGF-11); des(1-3)-IGF-1 (Gehirn-IGF-1), insulinähnliche Wachstumsfaktor-Bindungsproteine;
CD-Proteine wie CD-3, CD-4, CD-8 und GD-19; Erythropoietin; osteoinduktive
Faktoren; Immunotoxine; ein morphogenetisches Knochenprotein (BMP);
ein Interferon wie Interferon-α,
-β und -γ; Koloniewachstum
stimulierende Faktoren (CSFs), z.B. M-CSF, GM-CSF und G-CSF; Interleukine
(ILs), z.B. IL-1 bis IL-10; Superoxiddismutase; T-Zell-Rezeptoren, Oberflächenmembranproteine,
z.B. HER2, den Zerfall beschleunigender Faktor; virales Antigen
wie beispielsweise ein Teil der AIDS-Hülle; Transportproteine, homing-Rezeptoren;
Addressine; Regulationsproteine; Antikörper; chimäre Proteine wie Immunoadhäsine und
Fragmente von jedem beliebigen der oben aufgelisteten Polypeptide.
Beispiele für
bakterielle Polypeptide oder Proteine umfassen z.B. alkalische Phosphatse
und β-Lactamase.
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Bevorzugte
Polypeptide und Proteine hierin sind therapeutische Proteine wie
TGF-β, TGF-α, PDGF, EGF,
FGF, IGF-1, DNase, Plasminogenaktivatoren wie t-PA, Gerinnungsfaktoren
wie Gewebefaktor und Faktor VIII, Hormone wie Relaxin und Insulin,
Cytokine wie IFN-γ,
chimäre
Proteine wie TNF-Rezeptor-IgG-Immunoadhäsin (TNFr-IgG) oder Antikörper wie Anti-IgE. Bevorzugte
therapeutische Proteine sind jene menschlichen Ursprungs oder „humanisierte" Proteine wie humanisierte
Antikörper.
In spezifischen Ausführungsformen
kodiert die selektierte Sequenz für ein Protein, das aus der
aus Neuronotrophin-3, Desoxyribonuclease, Gefäßendothelwachstumsfaktor, HER2-Rezeptor
und Immunglobulin bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
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Erwünschte Produktgene
oder -sequenzen können
aus Phagendisplay-Bibliotheken, cDNA-Bibliotheken oder genomischen
DNA-Bibliotheken gewonnen werden. Das Gen oder die Sequenz von Interesse
kann mittels PCR-Verfahren unter Verwendung geeigneter Primer isoliert
oder chemisch synthetisiert werden. Bibliotheken werden mit Sonden
(wie Antikörpern
oder Oligonucleotiden) gescreent, die entworfen sind, um das selektierbare
Gen oder das Produktgen (oder das/die Protein(e), für das/die
es kodiert) zu identifizieren. Screening der cDNA oder genomischen
Bibliothek mit der selektierten Sonde kann unter Verwendung von
herkömmlichen
Verfahren, die in den Beispielen 10–12 von Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
New York (1989), beschrieben werden, durchgeführt werden.
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Es
gilt zu verstehen, dass die zuvor beschriebenen Elemente in geeignetem
Leseraster gebunden sind. Weiters gilt zu verstehen, dass die Vektoren
der Erfindung Additionen von Sequenzen und Stellen aufweisen können, die
das Konstruieren und Klonieren oder Optimieren von Expression in
der selektierten Wirtszelle erleichtern.
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Die
meisten Expressionsvektoren sind „Shuttle"-Vektoren, d.h. sie sind zu Replikation
in zumindest einer Klasse von Organismen in der Lage, können jedoch
zur Expression in andere Organismen transfiziert werden. Ein Vektor
wird beispielsweise in E. coli kloniert, und anschließend wird
derselbe Vektor in Hefe- oder Säugetierzellen
zur Expression transfiziert, obwohl er nicht in der Lage ist, unabhängig von
dem Wirtszellenchromosom zu replizieren.
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Zur
Analyse, um korrekte Sequenzen in den Konstrukten zu bestätigen, werden
Plasmide aus den Transformanten hergestellt, durch Restriktion analysiert
und/oder mittels auf dem Gebiet der Erfindung bekannter Verfahren
sequenziert.
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Die 1 bis 6 zeigen
schematisch Beispiele für
die verschiedenen Konfigurationen der Elemente in Expressionsvektoren,
von denen manche Ausführungsformen
der Erfindung sind. Die Konfiguration des GFP und des amplifizierbaren
selektierbaren Markers (und jedes beliebigen zusätzlichen selektierbaren Markers)
sowie die Beschaffenheit der Promotor/Enhancer-Regionen, die für Expression
eines bestimmten erwünschten
Proteins optimal sind, können
von Fachleuten leicht durch Testen verschiedener Konfigurationen und
Elemente und Vergleichen der resultierenden Produktivität des erwünschten
Proteins bestimmt werden. Aus praktischen Gründen wird in den folgenden
Beispielen auf das DHFR-Gen und dessen Genfusionen Bezug genommen,
es gilt jedoch zu verstehen, dass jedes beliebige geeignete amplifizierbare
selektierbare Gen anstelle von DHFR eingesetzt werden kann. Unabhängig davon,
ob das Konstrukt eine oder mehrere Transkriptionseinheiten aufweist,
umfasst jede der Transkriptionseinheiten die für die Transkription und Translation der
selektierten Sequenz, des GFP und der amplifizierbaren selektierbaren
Markergene in den geeigneten Wirtszellen erforderlichen Elemente
innerhalb dieser Einheit. Diese Elemente, sofern sie nicht bereits
als Teil des Gens vorhanden sind, können mittels gentechnischer
Veränderung
durch auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren der DNA-Rekombinationstechnik
in die Konstrukte eingeführt
werden. Im Allgemeinen werden der Promotor und andere Transkriptions-
und Translationsregulationselemente so ausgewählt, dass sie das Expressionsniveau
und Sekretionsniveau (sofern relevant) des erwünschten Produkts optimieren.
Die Regulationselemente in der zweiten Transkriptionseinheit können dieselben
wie jene sein, die in der ersten Transkriptionseinheit verwendet
werden, z.B. der SV40-Promotor, und dieselbe poly-A-Signalsequenz-Quelle kann
sowohl in die erste als auch die zweite Transkriptionseinheit kloniert
werden.
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Ein
Polynucleotid, das eine einzelne Transkriptionseinheit umfasst,
aus der der amplifizierbare selektierbare Marker, das erwünschte Protein
und GFP exprimiert werden, wird in 1, Reihe
1 und 2, dargestellt. Im Konstrukt mit der einzelnen Transkriptionseinheit
wird der Promotor und gegebenenfalls ein Enhancer stromauf von den
Sequenzen, die für
ein erwünschtes
Protein, einen amplifizierbaren Marker und GFP kodieren, angeordnet.
Der Enhancer wird praktischerweise, muss jedoch nicht, zusammenhängend mit
dem Promotor platziert, um zur Förderung
von Transkription aktiv zu sein. Eine Transkriptionsterminationssequenz
und ein polyA-Signal
sind stromab von den drei Komponenten (dem amplifizierbaren selektierbaren
Marker, der selektierten Sequenz und den GFP-Genen) vorhanden. Die
Sequenz, die das polyA-Signal enthält, das in den in den Arbeitsbeispielen
unten beschriebenen Konstrukten vorhanden ist, umfasst eine Transkriptionsterminationsstelle.
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DHFR,
das erwünschte
Protein und GFP können
aus einem Promotor exprimiert werden, um die Co-Expressionseffizienz
zu verbessern. GFP und DHFR können
beispielsweise als ein Fusionsprotein exprimiert werden, oder eine
IRES kann den Bedarf an einem zweiten Promotor zur Expression von
GFP umgehen. In den in 1, Reihe 1 und 2, gezeigten
Konstrukten wird das beispielhafte amplifizierbare selektierbare
Gen, DHFR, an das GFP-Gen fusioniert, um ein DHFR-GFP-Fusionsgen
zu bilden. Jede der Stromauf- und Stromab-Kodiersequenzen (im ersten
Beispiel in 1, Reihe 1, ist die Stromauf-Kodiersequenz
DHFR-GFP-Fusionsgen; im zweiten Beispiel, gezeigt in Reihe 2, ist
die Stromauf-Kodiersequenz die selektierte Sequenz) weist ihr Translationsstoppsignal
auf. Translation initiiert wiederum die Stromab-Kodiersequenz. Diese Szenarien ermöglichen
Expression von zwei separaten Proteine aus einem einzelnen Promotor.
Es gilt zu verstehen, dass die Positionierung des Promotors/Enhancers,
des Translationsstoppsignals, der Translationsinitiationsstelle, der
Transkriptionsterminationsstelle und des polyA-Signals in Bezug
auf die verschiedenen Komponenten in jeder Transkriptionseinheit
wie hierin beschrieben für
alle nachstehend beschriebenen Konstrukte gilt.
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Die
Polynucleotide der Erfindung sind vorzugsweise so konfiguriert,
dass sie den Großteil
des Transkripts auf Expression des erwünschten Produkts lenken, während sie
es gleichzeitig, bei einem festgelegten Verhältnis, an Expression des amplifizierbaren
selektierbaren Gens binden, um Selektion auf stabile Transfektanten
zu ermöglichen.
Für Säugetierexpressionsvektoren
wird bevorzugt, über
ein Intron 5' eines
Gens (Gen von Interesse, GFP oder anderes selektierbares Gen) für verbesserte
Expression zu verfügen.
Intron-modifizierte selektierbare Gene umfassen die Kodiersequenz
eines selektierbaren Gens und ein Intron, das die Konzentration
an selektierbarem Protein reduziert, das vom selektierbaren Gen
produziert wird. (WO 92/17566; Abrams et al., J. Biol. Chem. 264
(24), 14016–14021
(1989)).
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Vorzugsweise
weist das in den Konstrukten der Erfindung vorhandene Intron effiziente
Spleißdonor- und
Spleißakzeptorstellen
wie zuvor definiert auf, sodass Spleißen des primären Transkripts
bei einer Häufigkeit über 90%,
vorzugsweise von zumindest 95%, auftritt. Auf diese Weise werden
zumindest 95% der Transkripte in das erwünschte Produkt translatiert
und 5% oder weniger in den amplifizierbaren selektierbaren Marker,
sofern einer im Intron angeordnet ist. In einer Ausführungsform
wird ein Intron mit Consensus-Spleißdonor- und -akzeptorstellen
verwendet. Die zur Verwendung in den vorliegenden Konstrukten geeigneten
Introne weisen im Allgemeinen eine Länge von zumindest 91 Nucleotiden,
vorzugsweise von zumindest etwa 150 Nucleotiden, auf, da Introne,
die kürzer
als die angegebene Nucleotidanzahl sind, zu weniger effizienter
Spleißung
neigen. Die obere Grenze für
die Länge
des Introns kann bis zu 30 kb oder mehr reichen. Das hierin verwendete
Intron ist jedoch im Allgemeinen weniger als etwa 10 kb lang.
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Introne,
die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
werden auf geeignete Weise durch jedes beliebige von zahlreichen
Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs bekannt sind, wie
Isolierung aus einer natürlich
vorkommenden Nucleinsäure
oder de-novo-Synthese, hergestellt. Die in zahlreichen natürlich vorkommenden
eukaryotischen Genen vorhandenen Introne wurden bereits identifiziert und
charakterisiert. Mount, Nucl. Acids Res. 10, 459 (1982). Künstliche
Introne, die funktionelle Spleißstellen umfassen,
wurden auch beschrieben. Winey et al., Mol. Cell Biol. 9, 329 (1989);
Gatermann et al., Mol. Cell Biol. 9, 1526 (1989). Introne können aus
natürlich
vorkommenden Nucleinsäuren,
beispielsweise durch Verdau einer natürlich vorkommenden Nucleinsäure mit
einer geeigneten Restriktionsendonuclease oder durch PCR-Klonierung
unter Verwendung von Primern; die zu Sequenzen an den 5'- und 3'-Enden des Introns
komplementär
sind, gewonnen werden. Alternativ dazu können Introne mit definierter
Sequenz und Länge
durch In-vitro-Deletionsmutagenese
eines bestehenden Introns oder synthetisch unter Verwendung verschiedener Verfahren
der organischen Chemie hergestellt werden. Narang et al., Meth.
Enzymol. 68, 90 (1979); Caruthers et al., Meth. Enzymol. 154, 287
(1985); Froehler et al., Nucl. Acids Res. 14, 5399 (1986).
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In
einer Ausführungsformen
ist das verwendete Intron das Intron des Vektors pRK, der eine SD,
die aus dem unmittelbar frühen
CMV-Gen abgeleitet ist, und eine SA-Stelle aus einer variablen Region des IgG-H-Ketten-Gens
enthält,
wie in Lucas et al., Nucl. Acids Res. 24, 1774–1779 (1996), Suva et al.,
Science 237, 893–896
(1997), und dem US-Patent Nr. 5.561.053 beschrieben ist. Das selektierbare
Gen oder Fusionsgen wird innerhalb des Introns unter Verwendung
jedes beliebigen der verschiedenen bekannten Verfahren zur Modifikation
einer Nucleinsäure
in vitro insertiert. Gene können
in das Intron außerhalb
der Consensussequenz und ohne Unterbrechen der Sequenzen, die zum
Spleißen
wichtig sind, insertiert werden. Typischerweise wird ein selektierbares
Gen zuerst durch Spalten des Introns mit einer Restriktionsendonuclease
und anschließend
durch kovalentes Binden der resultierenden Restriktionsfragmente
an das selektierbare Gen in der korrekten Ausrichtung für Wirtszellenexpression,
beispielsweise durch Ligation mit Ligase, in ein Intron eingeführt. Fehlen
geeignete Restriktionsstellen innerhalb des Introns, so können sie
unter Verwendung von Linkern und Oligonucleotiden durch PCR, Ligation
oder Restriktion und Anellierung eingeführt werden. Ein Beispiel für Intronmodifikation
ist in Lucas et al. (1996), s.o., beschrieben.
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Die
IRES kann variierende Längen
aufweisen und aus verschiedenen Quellen, z.B. aus Encephalomyocarditis-Virus-(EMCV-)
oder Picornavirus-Genomen, stammen. Verschiedene IRES-Sequenzen
und ihre Konstruktion werden z.B. in Pelletier et al., Nature 334,
320–325
(1988); Jang et al., J. Virol. 63, 1651–1660 (1989); Davies et al.,
J. Virol. 66, 1924–1932
(1992); Adam et al., J. Virol. 65, 4985–4990 (1991); Morgan et al.,
Nucl. Acids Res. 20, 1293–1299
(1992); Sugimoto et al., Biotechnology 12, 694–698 (1994); Ramesh et al.,
Nucl. Acids Res. 24, 2697–2700
(1996); und Mosser et al. (1997), s.o., beschrieben. In einer Ausführungsform
wird die IRES von ECMV in den Vektoren der Erfindung verwendet.
Die Stromab-Kodiersequenz wird operabel an die IRES, beispielsweise
bei etwa 8 Basen oder mehr stromab vom 3'-Ende der IRES oder in jeder beliebigen
Entfernung, die die Expression des Stromab-Gens nicht negativ beeinflusst,
gebunden. Die optimale oder zulässige
Entfernung zwischen der IRES und dem Beginn des Stromab-Gens kann
durch Variieren der Entfernung und Messen von Expression als eine
Funktion der Entfernung leicht bestimmt werden.
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Anstatt
das amplifizierbare selektierbare Gen mit dem GFP-Gen zu fusionieren,
können
die zwei Gene getrennt in der einzelnen Transkriptionseinheit vorhanden
sein. Somit umfasst ein dritter Konstruktentwurf, der in 1,
Reihe 3, abgebildet ist, in der Reihenfolge 5' zu 3' ein Intron, dem eine selektierte Sequenz
folgt, und eine IRES. In einer Ausführungsform ist das DHFR-Gen
innerhalb des Introns angeordnet, und das GFP-Gen ist stromab von
der IRES platziert. In solch einem Konstrukt kodiert das primäre ungespleißte Transkript
für alle
drei Komponenten, wobei jedoch nur die DHFR- und die GFP-Gene translatiert
werden. Die DHFR-Sequenzen werden jedoch aus dem primären Transkript
mit großer
Häufigkeit
gespleißt,
und das resultierende gespleißte
Transkript wird translatiert, um das erwünschte Produkt und GFP zu bilden.
In einer alternativen Ausführungsform
wird das GFP-Gen innerhalb des Introns platziert, und das DHFR-Gen
liegt stromab von der IRES.
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Die
Konstrukte können
zwei Expressions-/Transkriptionseinheiten umfassen, wie in 1,
Reihen 4–9,
gezeigt wird. Das in 1, Reihe 4, abgebildete Zwei-Transkriptionseinheiten-Konstrukt
umfasst eine selektierte Sequenz. Die Reihen 5–9 zeigen Konstrukte, worin
zwei selektierte Sequenzen insertiert werden können, eine pro Transkriptionseinheit.
Jede der zwei Transkriptionseinheiten umfasst einen Promotor und
gegebenenfalls einen Enhancer, eine Transkriptionsterminationsstelle
und eine polyA-Signalsequenz. Die zweite Transkriptionseinheit kann
dieselbe oder eine andere Art von Promotor verwenden, als in der
ersten Transkriptionseinheit verwendet wird. Beide Transkriptionseinheiten
können
beispielsweise den SV40-Promotor verwenden. Eine oder beide der
Transkriptionseinheiten können
ein Intron umfassen.
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1,
Reihe 4, zeigt ein Konstrukt, worin die erste Transkriptionseinheit
DHFR in einem Intron (dem ersten Intron) enthält, gefolgt von der selektierten
Sequenz. Die zweite Transkriptionseinheit umfasst das GFP-Gen. Die
zweite Transkriptionseinheit umfasst vorzugsweise ein Intron (das
als das zweite Intron bezeichnet wird) unmittelbar 5' vom GFP. Die drei
Kodiersequenzen sind physikalisch stets in einem Vektor aneinander
gebunden, werden jedoch unabhängig
voneinander von zwei Promotoren transkribiert. Das aus der ersten
Transkriptionseinheit produzierte primäre Transkript kodiert sowohl
für DHFR
als auch die selektierte Sequenz, wobei jedoch nur das DHFR-Gen
zum Produkt translatiert wird. Vorzugsweise weisen zumindest 95%
der Transkripte ein ausgespleißtes
DHFR-Gen auf und translatieren zum erwünschten Produkt. In der zweiten
Transkriptionseinheit produzieren, sofern das GFP stromab eines
Introns platziert ist, sowohl gespleißte als auch ungespleißte Transkripte
aus dieser Transkriptionseinheit GFP.
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Werden
die DHFR- und GFP-Gene aus separaten Transkriptionseinheiten exprimiert,
so sind ihre Positionen untereinander austauschbar, sodass das DHFR-Gen
in die erste Transkriptionseinheit und GFP in die zweite Transkriptionseinheit
oder umgekehrt platziert werden kann.
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Das
vorangehende, die zwei Transkriptionseinheiten, wovon jede ein Intron
aufweist, umfassende Konstrukt ist zur Expression von zwei Genen
von Interesse wie in 1, Reihe 5, gezeigt nützlich.
Die zweite Transkriptionseinheit kann eine zweite selektierte Sequenz
und das GFP-Gen im zweiten Intron umfassen, beides Kodiersequenzen,
die operabel an denselben Promotor gebunden und aus eben diesem
selben Promotor transkribiert werden.
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In
wiederum einer anderen Ausführungsform
des obigen Konstrukts, das zwei Transkriptionseinheiten und zwei
Introne umfasst, wird, anstatt das GFP-Gen innerhalb des zweiten
Introns in der zweiten Transkriptionseinheit zu platzieren, eine
IRES zwischen der zweiten selektierten Sequenz und dem GFP-Gen platziert (1,
Reihe 6). Sowohl die zweite selektierte Sequenz als auch das GFP-Gen
aus der zweiten Transkriptionseinheit werden aus der dicistronischen
Nachricht translatiert.
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In
wiederum einer anderen alternativen Konfiguration des obigen Konstrukts,
das zwei Transkriptionseinheiten und zwei Introne umfasst, wird
ein DHFR-GFP-Fusionsgen
innerhalb des ersten Introns platziert (1, Reihe
7). Das zweite Intron kann ohne jegliches Insert bleiben (in den
Figuren als leer angegeben), oder ein anderes selektierbares Markergen
kann in das Intron insertiert werden.
-
In
wiederum anderen Variationen des Konstrukts, das zwei Transkriptionseinheiten
und zwei Introne umfasst, wird das erste Intron in der ersten Transkriptionseinheit
leer gelassen, wobei jedoch eine IRES stromab vom ersten Gen von
Interesse insertiert wird, was Translation eines Stromab-DHFR-GFP-Fusionsgens
ermöglicht.
Die zweite Transkriptionseinheit umfasst das zweite Intron, gefolgt
von einem zweiten Gen von Interesse (1, Reihe
8). Gegebenenfalls kann ein anderes selektierbares Markergen (ein
anderes als das amplifizierbare selektierbare Gen und das GFP-Gen)
innerhalb des zweiten Introns platziert werden, oder das Intron
kann ohne ein insertiertes Gen bleiben.
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Schließlich kann
die erste Transkriptionseinheit in der Reihenfolge 5' zu 3' ein erstes Intron,
die erste selektierte Sequenz, eine IRES und DHFR umfassen; die
zweite Transkriptionseinheit kann ein zweites Intron, eine zweite
selektierte Sequenz, eine IRES und das GFP-Gen in dieser Reihenfolge
umfassen (1, Reihe 9).
-
Expressionsvektoren
mit zwei oder mehreren Transkriptionseinheiten sind zur Expression
von Proteinen nützlich,
die heterodimer oder mehrkettig sind. Die erste und die zweite selektierte
Sequenz im Vektor können
für die
zwei Polypeptidketten eines heterodimeren Rezeptors kodieren. Beispielsweise
kann die erste selektierte Sequenz in der ersten Transkriptionseinheit
für eine
schwere (H) Immunglobulinkette kodieren und die zweite selektierte
Sequenz in der zweiten Transkriptionseinheit kodiert für die leichte
(L) Immunglobulinkette. Zur Expression von Antikörper-H- und -L-Kette ist die bevorzugte
Konfiguration die Anordnung des selektierbaren Markers (DHFR oder
Puromycin-DHFR-Fusion) im Intron 5' zur H-Kette und des GFP-Gens im Intron
5' der L-Kette.
-
Transfektion
und Wirtszellen
-
Die
Plasmide können
in Bakterienwirtszellen vermehrt werden, um DNA-Material für Subklonierungsschritte
oder zur Einführung
in eukaryotische Wirtszellen herzustellen. Transfektion von eukaryotischen
Wirtszellen kann durch jedes beliebige Verfahren, das auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt ist und z.B. in Sambrook et al., s.o., beschrieben
wird, durchgeführt
werden. Transfektionsverfahren umfassen Lipofektion, Elektroporation,
Calciumphosphat-Co-Fällung,
Rubidiumchlorid- oder Polykation(wie DEAE-Dextran-)vermittelte Transfektion,
Protoplastenfusion und Mikroinjektion. Vorzugsweise ist die Transfektion
eine stabile Transfektion. Das Transfektionsverfah ren, das optimale
Transfektionshäufigkeit
und Expression des Konstrukts in der bestimmten Wirtszelllinie und
im bestimmten Wirtszelltyp bereitstellt, wird bevorzugt. Geeignete
Verfahren können
durch Routineverfahren bestimmt werden. Für stabile Transfektanten werden
die Konstrukte integriert, sodass sie innerhalb des Wirtschromosoms
stabil aufrechterhalten werden.
-
Wirtszellen,
die für
Expression der selektierten Sequenz und des amplifizierbaren selektierbaren
Markers geeignet sind, umfassen eukaryotische Zellen, vorzugsweise
Säugetierzellen.
Insekten- und Pflanzenzellen können
auch mit geeigneten Promotoren verwendet werden (z.B. Baculoviruspromotor
in Sf9-Insektenzellen). Der Zelltyp sollte in der Lage sein, das
für das
erwünschte
Protein kodierende Konstrukt zu exprimieren, das Protein zu verarbeiten
und ein sekretiertes Protein zur Zelloberfläche für Sekretion zu transportieren.
Verarbeitung umfasst co- und post-translationale Modifikation wie
Leaderpeptidspaltung, GPI-Anbindung, Glykosylierung, Ubiquitinierung
und Disulfidbindungsbildung. Kulturen von sich unbegrenzt vermehrenden
Wirtszellen, die für
Transfektion einsetzbar sind, und In-vitro-Zellkultur und dergleichen,
die typischerweise zur gentechnischen Veränderung verwendet werden, werden
bevorzugt. Beispiele für
nützliche
Säugetier-Wirtszelllinien
sind Affennieren-CV1-Linie,
transformiert mit SV40 (COS-7, ATCC CRL 1651); menschliche embryonale Nierenlinie
(293 oder 293-Derivate, die an Wachstum in Suspensionskultur angepasst
sind; Graham et al., J. Gen Virol. 36, 59 (1977); Babyhamster-Nierenzellen
(BHK, ATCC CCL 10); DHFR–-Chinahamster-Eierstockzellen
(ATCC-CRL-9096); dp12.CHO-Zellen, ein Derivat von CNO/DHFR- (EP
307.247, veröffentlicht
am 15. März
1989); Maus-Sertolizellen (TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980));
Affennierenzellen (CV1 ATCC CCL 70); Nierenzellen von der Afrikanischen
Grünen
Meerkatze (VERO-76, ATCC CRL-1587); menschliche Zervixkarzinomzellen
(HELA, ATCC CCL 2); Hundenierenzellen (MDCK, ATCC CCL 34); Büffelrattenleberzellen
(BRL 3A, ATCC CRL 1442); menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL
75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065); Mausbrusttumor (MMT
060562, ATCC CCL51); TRI-Zellen (Mather et al., Annals N.Y. Acad.
Sci. 383, 44–68
(1982)); PEER menschliche akute lymphoblastische Zelllinie (Ravid
et al., Int. J. Cancer 25, 705–710
(1980)); MRC-5-Zellen; FS4-Zellen; menschliche Hepatomlinie (Hep
G2), menschli che HT1080-Zellen, KB-Zellen, JW-2-Zellen, Detroit-6-Zellen,
NIH-3T3-Zellen, Hybridom- und Myelomzellen. Embryonale Zellen, die
zur Bildung transgener Tiere verwendet werden, sind ebenfalls geeignet
(z.B. Zygoten und embryonale Stammzellen).
-
Eine
geeignete Wirtszelle, wenn ein Wildtyp-DHFR-Gen verwendet wird,
ist die Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zelllinie, der DHFR-Aktivität fehlt,
ATCC CRL-9096, hergestellt und vermehrt wie von Urlaub & Chasin, Proc.
Nat. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980), beschrieben, sowie Derivate
von dieser Zelllinie, einschließlich
der dp12-Zelllinie. Um das DHFR-Amplifikationsverfahren auf andere
Zelltypen auszuweiten, kann ein mutiertes DHFR-Gen, das für ein Protein
mit reduzierter Empfindlichkeit gegenüber Methotrexat kodiert, in Verbindung
mit Wirtszellen verwendet werden, die normale Mengen an einem endogenen
Wildtyp-DHFR-Gen enthalten (siehe Simonsen & Levinson, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 80, 2495 (1983); Wigler et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77,
3567–3570
(1980); Haber & Schimke,
Somatic Cell Genetics 8, 499–508
(1982)).
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Screening
und Selektion
-
Bakterien,
die mit dem GFP-Gen transformiert sind, können unter Verwendung einer
Langwellen-UV-Lampe auf Fluoreszenz gescreent werden.
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Nach
der Transfektion von Säugetierzellen
werden die Zellen typischerweise etwa 2 Tage lang in nicht selektivem
Medium gezüchtet.
Die Zellen werden etwa 18–48
h nach der Transfektion in Selektionsmedium gegeben und etwa 2–4 Wochen
in selektiver Kultur gehalten. Ist ein zweites selektierbares Markergen,
das nicht das amplifizierbare selektierbare Gen ist, im Expressionsvektor
vorhanden, so können
die Zellen für
Expression der beiden Markergene gleichzeitig durch Zusatz von beiden
selektiven Mitteln zum Kulturmedium selektiert werden. Zellen können beispielsweise
für DHFR-Expression
in Gegenwart von Methotrexat und gleichzeitig für Hygromycinresistenz selektiert
werden. Die Kulturbedingungen wie Temperatur, pH und dergleichen
sind jene, die davor für
die für
Expression selektierte Wirtszelle verwendet wur den, und werden durchschnittlichen
Fachleuten bekannt sein. Zellen, die Selektion überleben, werden dann z.B.
mittels FACS auf Fluoreszenz gescreent.
-
Die
Selektion von rekombinanten Wirtszellen, die höhere Konzentrationen eines
erwünschten
Proteins exprimieren, ist im Allgemeinen ein Verfahren mit mehreren
Schritten. Transfizierte Zellen werden auf Expression des GFP und/oder
des amplifizierbaren selektierbaren Markers gescreent, um Zellen
zu identifizieren, die den Expressionsvektor inkorporiert haben.
Typischerweise werden die transfizierten Wirtszellen Selektion auf Expression
des/r selektierbaren Marker(s) durch Kultivieren in Selektionsmedium
für etwa
2 Wochen unterzogen. Hiernach werden die überlebenden Zellen zum Screenen
und Sortieren durch Durchflusszytometrie oder Fluoreszenzmikroskopie
auf Expression von GFP vereinigt. Die Durchflusszytometer werden
im Allgemeinen mit Fluoresceinisothiocyanat-(FITC-)Filter ausgestattet,
um Fluoreszenz nachzuweisen. Die Zellen werden typischerweise mehreren
Durchgängen,
vorzugsweise zumindest zwei Durchgängen, von aufeinander folgenden
Sortierungsschritten unterzogen. Die hellsten Zellen aus den frühen FACS-Sortierungsschritten
können für darauf
folgendes Kultivieren und weiteres Sortieren vereinigt werden; im
letzten Sortierungsdurchgang werden dann die einzelnen Klone herausgetrennt.
Wiederholtes Sortieren reichert die hohe, stabile Fluoreszenzzellpopulation
an. Typischerweise werden Zellen etwa 1–3 Wochen lang gezüchtet, noch
typischer 2 Wochen zwischen den Sortierungsdurchgängen, wobei
dies von der Vermehrungsgeschwindigkeit der bestimmten Wirtszelle
abhängt.
Jede beliebige Anzahl oder jeder Prozentsatz von fluoreszierenden
Zellen kann sortiert werden. Typischerweise werden die hellsten
1–10%
fluoreszierender Zellen (Fluoreszenzintensität wird in mfe-Einheiten gemessen,
die durch FACS-Analyse bestimmt werden) in der analysierten Population
im ersten und im zweiten Sortierungsdurchgang aussortiert, und einige
wenige Zellen werden in den darauf folgenden Sortierungsschritten
aussortiert. Im ersten Durchgang beispielsweise werden die hellsten
5% fluoreszierender Zellen sortiert, im zweiten Durchgang werden
die hellsten 1% der Zellen gesammelt, und im dritten Durchgang werden
die hellsten 0,5% der Zellen isoliert und kloniert. Suspensions-
oder anhaftende Zellen werden typischerweise in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) sortiert und in Wachstumsmedium gesammelt. Die sortierten Zellen
können
mit oder ohne Selektion kultiviert werden. Fluoreszenzsortieren
und Selektion/Amplifikation können
nacheinander oder gleichzeitig erfolgen.
-
Fluoreszenzmikroskopie
zur Detektion von Fluoreszenz wird auf dem Gebiet der Erfindung
gelehrt, siehe z.B. Bennett et al., Biotechniques 24, 4778–482 (1998).
Durchflusszytometrieverfahren zur Detektion von fluoreszierenden
Zellen und Analyse von GFP können
wie in den nachstehenden Beispielen oder in der Literatur beschrieben
(siehe z.B. Subramanian & Srienc
(1996), s.o., Ropp et al., Cytometry 21, 309–317 (1995); Nataranjan et
al., J. Biotechnol. 62, 29–45
(1998); Mosser et al., S. 152 (1997), s.o.) durchgeführt werden.
Kurz zusammengefasst werden die transfizierten Zellen bei einer
Lichtwellenlänge,
die für
das besondere mutierte GFP-Protein geeignet ist, unter solchen Bedingungen,
dass das GFP sichtbares fluoreszierendes Licht emittiert, beleuchtet.
Die Anregungs- und Emissionswellenlänge variiert mit dem bestimmten
verwendeten fluoreszierenden Protein und wird im Allgemeinen vom
Hersteller/Zulieferer der GFP-Mutante beschrieben werden. Fluoreszenzintensität wird unter
Verwendung von z.B. einem FACSCAN- oder FACSCalibur-Durchflusszytometers
gemessen.
-
Nach
dem Fluoreszenzsortieren werden einzelne Klone in geeignetem Selektionsmedium
kultiviert, um auf Klone zu selektieren, die Amplifikation von zumindest
dem amplifizierbaren selektierbaren Gen, und üblicherweise auch von benachbarten,
physikalisch damit verbundenen Sequenzen, erfahren hatten. Die Konzentration
von Selektionswirkstoff und Zellen, die für die Selektion von „amplifizierten" Zellen geeignet
ist, hängt
von der Zelllinie ab und kann mittels Routineverfahren bestimmt
werden, wie beispielsweise durch Variieren der Wirkstoffkonzentration
oder der Anzahl der Zellen, um im Allgemeinen etwa 5% Überleben
in einer Kurve zur Wirkstofftötung
zu erreichen. Es wird bevorzugt, eine niedrige Wirkstoffkonzentration
beizubehalten und eher die Zellanzahl zu variieren.
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Das
in Verbindung mit einem DHFR-Gen verwendete Selektionsmittel ist
Methotrexat (Mtx), und hell fluoreszierende Zellen werden für Amplifikation
des DHFR-Gens und des Produktgens durch Aussetzung gegenüber stetig
ansteigenden Mengen an Mtx selektiert. Transfizierte Zellen werden
in GHT-freiem Medium, das Mtx in einer anfänglichen Konzentration, die
typischerweise im Bereich von zwischen etwa 1 nM und 1.000 nM, noch
typischer zwischen 50 nM und 500 nM, liegt, enthält, kultiviert. Die Konzentration
von Mtx kann schrittweise durch Steigerungen um z.B. 100 nM erhöht werden.
Weniger als 100% Überleben
oder Konfluenz sollte erhalten werden.
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Transfektanten,
die die Wirkstoffselektion überleben
und vorzugsweise auch intensive Fluoreszenz zeigen, können dann
analysiert werden, um Synthese des erwünschten Produkts durch Analysieren
der Proteine oder mRNA zu bestätigen.
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Analyse der Transfektanten
-
Genamplifikation
und/oder -expression kann in einer Probe direkt, beispielsweise
durch herkömmliches
Southern-Blotting, Northern-Blotting, um die Transkription von mRNA
zu quantifizieren (Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201–5205 (1980)),
durch Dot-Blotting (DNA-Analyse) oder in-situ-Hybridisierung unter
Verwendung einer in geeigneter Weise markierten Sonde, basierend
auf den hierin bereitgestellten Sequenzen, gemessen werden. Verschiedene
Markierungen können
verwenden werden, wobei Radioisotope, insbesondere 32P,
am üblichsten
sind. Es können
jedoch auch andere Verfahren verwendet werden, wie beispielsweise
die Verwendung von Biotin-modifizierten Nucleotiden zur Einführung in
ein Polynucleotid. Das Biotin dient dann als die Stelle für Bindung
an Avidin oder Antikörper,
die mit zahlreichen verschiedenen Markierungen, wie Radionucliden,
Fluoreszenz, Enzymen und dergleichen, markiert werden können. Alternativ
dazu können
Antikörper
verwendet werden, die spezifische Duplexe, einschließlich DNA-Duplexe,
RNA-Duplexe und DNA-RNA-Hybridduplexe oder DNA-Protein-Duplexe,
erkennen. Die Antikörper
wiederum können
markiert sein, und der Test kann dort durchgeführt werden, wo der Duplex an
eine Oberfläche
gebunden ist, sodass bei der Bildung von Duplex an der Oberfläche die
Gegenwart von Antikörper,
der an den Duplex gebunden ist, nachgewiesen werden kann.
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Proteintiter
kann mittels verschiedener Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, z.B. durch ELISA unter Verwendung von z.B. einem Antikörper, Liganden,
Rezeptor oder jedem beliebigen Bindungspartner des erwünschten
Proteins, getestet werden. Gegenwart des erwünschten Produkts kann auch durch
einen funktionellen Test getestet werden. Ist das erwünschte Produkt
beispielsweise ein sekretiertes Enzym, so würde der funktionelle Test das
Testen des Zellüberstandes
auf enzymatische Wirkung auf ein Substrat umfassen. Andere immunologische
Verfahren wie Immunfällung,
Western-Blotting und Sondieren mit Antikörper, immunhistochemische Färbung von
Gewebeschnitten und Tests von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten können verwendet
werden, um die Expression von Genprodukt direkt zu quantifizieren.
Mit immunhistochemischen Färbungsverfahren
wird eine Zellprobe hergestellt, typischerweise durch Dehydratation
und Fixation, gefolgt von Umsetzung mit markierten Antikörpern, die
für das
gebundene Genprodukt spezifisch sind, worin die Markierungen üblicherweise
per Sichtprüfung
nachweisbar sind, wie z.B. Enzymmarkierungen, Fluoreszenzmarkierungen,
Lumineszenzmarkierungen und dergleichen. Ein besonders empfindliches
Färbungsverfahren,
das zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet ist, wird
von Hsu et al., Am. J. Clin. Path. 75, 734–738 (1980), beschrieben. Die
im Überstand
oder im Lysat vorhandenen Proteine können direkt oder indirekt markiert
sein. Biosynthetische und andere Verfahren zur Markierung von Proteinen
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
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Transkriptionsniveaus
sind nützliche
indirekte Indikatoren für
das Niveau der erwünschten
Proteinsynthese. RNA kann mittels Routineverfahren wie PCR, RT-PCR
oder Northern-Blot-Analyse unter Verwendung geeigneter Primer, Oligonucleotide
oder Sonden analysiert werden. In der bevorzugten Ausführungsform
wird die mRNA durch quantitative PCR analysiert, die nützlich ist,
um die Spleißeffizienz
zu bestimmen, und Proteinexpression wird unter Verwendung von ELISA
gemessen.
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Das
Protein von Interesse wird vorzugsweise aus dem Kulturmedium als
ein sekretiertes Polypeptid gewonnen, oder es kann aus Wirtszelllysaten
gewonnen werden, wenn es ohne ein Sekretionssignal exprimiert wird.
Wird das Produktgen in einer rekombinanten Zelle, die nicht menschlichen
Ursprungs ist, exprimiert, so ist das Pro dukt von Interesse vollständig frei
von Proteinen oder Polypeptiden menschlichen Ursprungs. Es ist jedoch
erforderlich, das Produkt von Interesse von rekombinanten Zellproteinen
oder -polypeptiden zu reinigen, um Präparate zu erhalten, die in
Bezug auf das Produkt von Interesse im Wesentlichen homogen sind. In
einem ersten Schritt wird das Kulturmedium oder Lysat zentrifugiert,
um partikuläre
Zelltrümmer
zu, entfernen. Das Produkt von Interesse wird hiernach von kontaminierenden
löslichen
Proteinen und Polypeptiden gereinigt, beispielsweise durch Fraktionierung
an Immunaffinitäts-
oder Ionenaustauschsäulen;
Ethanolfällung; Umkehrphasen-HPLC;
Chromatographie auf Siliciumdioxid oder einem Kationenaustauschharz
wie DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE Ammoniumsulfatfällung; Gelelektrophorese
unter Verwendung von beispielsweise Sephadex G-75; Chromatographie
auf Plasminogensäulen,
um das Produkt von Interesse zu binden, und Protein-A-Sepharose-Säulen, um Kontaminanten wie
IgG zu entfernen.
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Ein
Set, das ein oder mehrere Polynucleotide der Erfindung in einem
geeigneten Gefäß wie z.B.
einer Phiole enthält,
kann bereitgestellt werden. Die Expressionsvektoren umfassenden
Polynucleotide können
zumindest eine Klonierungsstelle zur Insertion einer selektierten
Sequenz von Interesse enthalten oder können ein spezifisches Gen von
Interesse aufweisen, das bereits im Vektor vorhanden ist. In einer
Ausführungsform enthält das Polynucleotid
im Set zwei Transkriptionseinheiten, mit dem DHFR-Gen im Intron
einer Transkriptionseinheit und dem GFP-Gen stromab des zweiten
Introns in einer zweiten Transkriptionseinheit. Das Polynucleotid
kann in einer dehydratisierten oder lyophilisierten Form oder in
einer wässrigen
Lösung
bereitgestellt werden. Das Set kann einen Puffer zur Rekonstitution
des dehydratisierten Polynucleotids umfassen. Andere Reagenzien
können
im Set eingebunden sein, z.B. Reaktionspuffer, positive und negative
Kontrollvektoren zum Vergleich. Im Allgemeinen umfasst das Set auch
Anweisungen zur Verwendung der darin enthaltenen Reagenzien.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele besser
verständlich
sein, die als Veranschaulichung der Erfindung dienen sollen.
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BEISPIELE
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Abkürzungen
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CHO,
Chinahamster-Eierstock; dNTP, Desoxyribonucleosidtriphosphat; DHFR,
Dihydrofolatreductase; DNase, Desoxyribonuclease; ELISA, enzymgekoppelte
Immunadsorptionsbestimmung; FACS, fluoreszenzaktivierter Zellsortierer;
FAM, 6-Carboxyfluorescein;
FBS, fötales
Rinderserum; GFP, grün
fluoreszierendes Protein; GHT, Glycin, Hypoxanthin und Thymidin;
IRES, interne Ribosomeneintrittsstelle; kb, Kilobase; kDa, Kilodalton;
mfe, Million Fluorescein-Äquivalenz;
MTX, Methotrexat; NT3, Neuronotrophin-3; PBS, phosphatgepufferte
Kochsalzlösung;
PCR, Polymerasekettenreaktion; TAMRA, 6-Carboxytetramethylrhodamin; VEGF,
Gefäßendothelwachstumsfaktor.
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Beispiel 1
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Beispiel
1 beschreibt die Konstruktion und Expression verschiedener erwünschter
Proteine, von grün fluoreszierendem
Protein (GFP) und DHFR, aus einem einzelnen Vektor in Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zellen.
Die Versuche zeigten, dass hochproduzierende Klone mittels FACS-Sortierung
basierend auf GFP-Expression gewonnen werden könnten. Ein Zwei-Promotor-System
wurde verwendet, um das erwünschte
Protein und GFP zu exprimieren. DHFR und das erwünschte Protein wurden aus einer
Transkriptionseinheit exprimiert, und GFP wurde aus einer separaten
Transkriptionseinheit exprimiert (1 und 6).
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Transfizierte
Zellen wurden in Selektionsmedium gezüchtet und auf Fluoreszenz von
GFP sortiert und durch FACS kloniert. Die folgenden unterschiedlichen
erwünschten
Proteine (Enzym und Wachstumsfaktor) wurden aus diesem repräsentativen
Expressionsvektor exprimiert: Neuronotrophin-3 (NT3), Desoxyribonuclease
(DNase) und Gefäßendothelwachstumsfaktor
(VEGF). FACS-Sortierung erhöhte
die Wahrscheinlichkeit stark, hochproduzierende Klone zu erhalten.
Insgesamt wurde eine gute Korrelation zwischen der erwünschten
Protein-RNA oder GFP-RNA und zwischen Pro duktivität des erwünschten
Proteins und der GFP-Fluoreszenz in den erwünschten, Protein-GFP-produzierenden
Klonen beobachtet (siehe die 8A–B, 9A–B und 11A–D),
was auf eine gute Co-Expressionseffizienz von zwei gebundenen Transkriptionseinheiten hinweist.
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1. Materialien und Verfahren
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1.1 Konstruktion von Plasmiden
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Wie
in Lucas et al., in Nucleic Acid Res. 24, 1774–1779 (1996), beschrieben,
wurde ein Vektor, der das DHFR-Gen im Intron enthielt, durch Insertieren
der Maus-DHFR-cDNA
in das Intron des Expressionsvektors pRK konstruiert (Suva et al.,
Science 237, 893–896
(1987)). Expressionsvektor pRK wird durch den unmittelbar frühen CMV-Genpromotor
und -enhancer (CMV IE P/E) gesteuert und weist eine Spleißdonorstelle
aus dem CMV-IE-Gen und eine Spleißakzeptorstelle aus einem IgG-Schwerketten-Variabelregionen-Gen
auf (Eaton et al., Biochem. 25, 8343–8347 (1986)). Eine EcoRV-Stelle
wurde in eine BstX1-Stelle, die 36 Basen stromab von der SD des
144-bp-Introns von pRK vorhanden ist, insertiert. Ein stumpfendiges
678–bp-Fragment,
das die Maus-DHFR-cDNA enthielt (Simonsen & Levinson (1983), s.o.), wurde in
die EcoRV-Stelle insertiert.
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5 zeigt
einen DHFR-Intronvektor, pSV15.ID.LLn (Lucas et al. (1996), s.o.),
der eine Größe von 5141
bp aufweist und eine Klonierlinkerregion (ClaI bis HindIII-Mehrfachklonierstelle)
enthält,
die durch Fettdruck markiert ist. Der Vektor pSV17.ID.LLn ist mit
diesem Vektor bis auf die Ausnahme, dass die Mehrfachklonierstelle
umgekehrt ist, sodass die HindIII-Stelle an Position 1289 und ClaI
an 1331 liegt, identisch (nicht dargestellt).
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Um
GFP mit DHFR alleine zu exprimieren, wurde ein EcoRI-HindIII-Fragment
aus pCMV.S65T.GFP (Ropp et al., Cytometry 21, 309–317 (1995)),
das für
GFPS65T kodierende cDNA enthielt, in eine Klonier-Linkerregion des
dicistronischen DHFR-Intronvektors,
der in Lucas et al. (1996), s.o., beschrieben wird, insertiert.
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Um
ein erwünschtes
Protein (z.B. NT3, DNase oder VEGF) mit GFP zu exprimieren, wurde
die AvrII-1900-Stelle stromab von der Klonier-Linkerregion des DHFR-Intronvektors zu
einer SpeI-Stelle konvertiert. Dieser modifizierte Vektor wurde
mit AvrII an 369 und KpnI an 1550 verdaut, und das 4-kb-KpnI-AvrII-Hauptkettenfragment
wurde isoliert. Davor wurde NT3, DNase oder VEGF165-cDNA
in den DHFR-Intronvektor kloniert. Ein 2-kb-AvrII-KpnI-Fragment,
das für
DHFR kodierende cDNA und eines von NT3, DNase oder VEGF enthielt,
wurde aus diesen Vektoren isoliert und mit dem zuvor erwähnten KpnI-AvrII-Hauptkettenfragment
ligiert, um NT3-, DNase- oder VEGF-Expressionsvektoren mit einer
einzelnen SpeI-Stelle
zu erhalten. Aus einem Vektor, der jenem in pSV15.ID.LLn ähnlich ist,
außer
dass er das DHFR-Gen nicht enthält,
wurde ein AvrII-AvrII-Fragment, das die für GFPS65T kodierende cDNA und
die SV40-polyA enthielt, in die SpeI-Stelle kloniert, um eine zweite
Transkriptionseinheit zu erhalten, die GFP unter dem zweiten SV40-Promotor, der 5' vom GFP im Vektor
vorhanden ist, exprimiert. 6 zeigt
ein Beispiel für
den Zwei-Transkriptionseinheiten-Vektor zur Expression von VEGF.
Sowohl DHFR, das Gen von Interesse, als auch GFP weisen ihre ATG-Initiationsstellen
auf.
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1.2 Zellkultur und Transfektionen
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DP12-Zellen,
ein CHO-K1-DUX-B11-(DHFR-)Derivat, wurden in 50:50-F12/DMEM-Medium, ergänzt mit
2 mM L-Glutamin; 10 μg/ml
Glycin, 15 μg/ml
Hypoxanthin, 5 μg/ml
Thymidin und 5% fötalem
Rinderserum (Gibco BRL Life Technologies, Gaithersburg, MD), gezüchtet. CHO-Zellen,
die in einer Platte mit 100 mm Durchmesser (bis zu etwa 80–85% Konfluenz)
gezüchtet
wurden, wurden mit linearisiertem Plasmid (15 μg) transfiziert. Transfektionen
für Expression
von GFP alleine, NT3 mit GFP (NT3, wie in Rosenthal et al., Neuron 4,
767–773
(1990), beschrieben) oder DNase mit GFP (DNase, wie in Shak et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 9188–9192 (1990), beschrieben)
wurden mit Lipofectamin (Gibco BRL) durchgeführt, und Transfektionen für Expression
von VEGF alleine (Leung et al., Science 246, 1306–1309 (1989))
oder VEGF mit GFP wurden mit SuperFect (Qiagen Inc., Santa Clarita;
CA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
Transfizierte CHO-Zellen wurden in GHT-freiem F12/DMEM-Medium (Medium,
dem Glycin, Hypoxanthin und Thymidin fehlt), ergänzt mit 2 mM L-Glutamin und
5% dialysiertem fötalem
Rinderserum, gezüchtet.
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Um
Zellen in Methotrexat (MTX) zu züchten,
wurden transfizierte Zellen in Medium gegeben, das 10 nM MTX (Sigma,
St. Louis, MO) enthielt, und die MTX-Konzentration wurde schrittweise über einen
bestimmten Zeitraum angehoben. Für
Korrelationsstudien von GFP-Fluoreszenz und Produktivität des erwünschten Proteins
wurden die Zellen zu 1,5 Million Zellen pro 100 mm Platte überimpft
und 2 Tage lang für
Produktivitätsmessungen
kultiviert. Überstände wurden
geerntet, und die Menge des produzierten erwünschten Proteins wurde mittels
ELISA gemessen. Produktivität
(pg/Zelle/Tag) wurde als pg/((Ct-CO)t/In(Ct/C0)) berechnet, worin
C0 und Ct für
die Anfangs- und Endanzahl der Zellen und t für die Inkubationszeit steht.
Für Produktivitätsstudien
an Zellen, die in MTX gezüchtet
wurden, wurde MTX in das Medium eingebunden.
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1.3 FACS
-
Durchflusszytometrieanalyse
und Sortieren wurden wie zuvor beschrieben unter Verwendung eines EPICS-Elite-ESP-Zytometers
(Coulter Corp. Hialeach, FL), ausgestattet mit einem Argonionenlaser,
durchgeführt
(Ropp et al., Cytometry 21, 309–317
(1995)). Die Anregungswellenlänge
betrug 488 nm, und die Emissionswellenlänge betrug 525 ± 25 nm.
Zellen in 100-mm-Schale wurden trypsiniert und in 2% dia-filtriertem FBS in
PBS resuspendiert. Propidiumiodid wurde zugesetzt, und die Zellen
wurden bei 1.000–3.000
Zellen/s in phosphatgepufferter Kochsalzlösung sortiert und in Wachstumsmedium
gesammelt. Einzelzellklonieren in 96-Well-Platten erfolgte unter
Verwendung des Autoclone-Systems, mit dem das Zytometer ausgestattet
war. Fluoreszenzintensität
von Klonen wurde unter Verwendung entweder von FACScan- oder FACSCalibur-Durchflusszytometer
(Becton Dickinson, San Jose, CA) gemessen. Kalibrierpartikel (4700 – 3,3 × 105 Fluoresceinäquivalenz; Spherotech, Inc.,
Libertyville, IL) wurden verwendet, um eine Standardkurve zu erstellen.
Die Fluores ceinäquivafenz
der mittleren geometrischen Fluoreszenzintensität von Zellen wurde berechnet
und im Rahmen der Datenanalyse verwendet.
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1.4 ELISA
-
Für GFP-ELISA
wurden ELISA-Platten mit 2 μg/ml
polyklonalem Kaninchen-Antikörper gegen
Wildtyp-GFP (Clonetech, Palo Alto, CA) in 50 mM Carbonatpuffer,
pH 9,6, bei 4°C über Nacht
beschichtet. Die Platten wurden mit 0,5% Rinderserumalbumin in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
bei Raumtemperatur 1 h lang blockiert. Seriell verdünnte Proben
und Standards (Wildtyp-GFP) in phosphatgepufferter Kochsalzlösung, die
0,5% Rinderserumalbumin, 0,05% Polysorbat 20 enthielt, wurden zu
den Platten zugesetzt, und die Platten wurden 1 h lang inkubiert.
An die Platte gebundenes GFP wurde durch Zusetzen von biotinyliertem
polyklonalem Kaninchen-Antikörper
zum Wildtyp-GFP, gefolgt von Streptavidinperoxidase (Sigma) und
3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin
(Kirkegaard & Perry
Laboratories) als Substrat nachgewiesen. Die Platten wurden zwischen den
Verfahrensschritten gewaschen. Absorption wurde bei 450 nm an einem
Vmax-Plattenleser (Molecular Devices, Sunnyvale, CA) abgelesen.
Die Standardkurve wurde unter Verwendung eines Anpassungsprogramms
(vier Parameter, nicht lineare Regressionskurve) (entwickelt bei
Genentech) angepasst. Datenpunkte, die in den linearen Bereich der
Standardkurve fielen, wurden zur Berechnung der GFP-Konzentration
in den Proben verwendet. Der Testbereich erstreckte sich von 0,16–10 ng/ml.
NT3, DNase oder VEGF in den Überständen wurden
auch unter Verwendung einer ELISA vom Sandwich-Typ gemessen. NT3-ELISA
verwendete echten polyklonalen Schwein-Antikörper gegen rekombinantes menschliches
NT3 (Genentech) zur Beschichtung und biotinylierten echten polyklonalen
Schwein-Antikörper
zur Detektion. Der Testbereich erstreckte sich von 0,10–6,25 ng/ml.
DNase-ELISA verwendete polyklonalen Ziegen-Antikörper gegen rekombinante menschliche
DNase (Genentech) zur Beschichtung und biotinylierten polyklonalen
Kaninchen-Antikörper
zur Detektion. Der Testbereich erstreckte sich von 0,39–25 ng/ml.
VEGF-ELISA verwendete einen monoklonalen Antikörper gegen VEGF zur Beschichtung
und biotinylierten monoklonalen Antikörper zur Detektion. Der Testbereich erstreckte
sich von 0,015–1
ng/ml (Shifren et al., J. Clin. Endocrinol. Metab. 81, 3112–3118 (1996)).
-
1.5 RNA-Quantifizierung
-
Gesamt-RNA
wurde unter Verwendung des RNeasy-Minisets (Qiagen) hergestellt,
und die Konzentration wurde mittels Absorption bestimmt. RT-PCR
wurde in einem 7700 Sequence Detector (PE Applied Biosystems, Foster
City, CA) unter Verwendung von Reagenzien, die bei PE Applied Biosystems
erworben wurden, durchgeführt.
Die Sequenzen der 5'-
und 3'-Endprimer
und Sonde waren GTGGAGAGGGTGAAGGTGATGC (Seq.-ID Nr. 3); CGAAAGGGCAGATTGTGTGGAC
(Seq.-ID Nr. 4) bzw. FAM-TAACCGCTACCGGGACAGGAAAATGGT-TAMRA
(Seq.-ID Nr. 5) für
GFP, AGAGTCACCGAGGGGAGTA (Seq.-ID Nr. 6), CGTAGGTTTGGGATGTTTTG (Seq.-ID Nr. 7) bzw. FAM-ACGGGCAACTCTCCTGTCAAACAAT-TAMRA (Seq.-ID
Nr. 8) für
NT3, AGCCACTGGGACGGAACA (Seq.-ID Nr. 9), ACCGGGAGAAGAACCTGACA (Seq.-ID
Nr. 10) bzw. FAM-CTGACCAGGTGTCTGCGGTGGACAG-TAMRA
(Seq.-ID Nr. 11) für
DNase und TCGCCTTGCTGCTCTACCTC (Seq.-ID Nr. 12), GGCACACAGGATGGCTTGA
(Seq.-ID Nr. 13) bzw. FAM-CCAAGTGGTCCCAGGCTGCACCCAT-TAMRA (Seq.-ID
Nr. 14) für
VEGF. Das Reaktionsgemisch wies 1 × Puffer A, 4 mM Magnesiumchlorid,
eine optimale Konzentration von Primern (20 nM für GFP, 50 nM für NT3 und
VEGF, 25 nM für
DNase), 100 nM Sonde, 50 ng Gesamt-RNA, 0,3 mM dNTP (oder 0,6 mM
dUTP anstelle von 0,3 mM dTTP), RNase-Inhibitor (400 U/ml), MuLV-Umkehrtranskriptase
(250 U/ml), TaqGold (25 U/ml) in einem Reaktionsvolumen von 50 μl auf. Die
PCR-Zyklusbedingung lautete 48°C,
30 min; 95°C,
10 min; 40 Zyklen bei 95°C,
30 s, und 60°C,
2 min. Die amplifizierten PCR-Produkte wiesen bei der Analyse auf
dem Agarosegel – 1%
SeaKem LE, 3% NuSieve 1:3 (FMC BioProducts, Rockland, ME) – das erwartete
jeweilige Molekulargewicht auf (536 bp für GFP, 243 bp für NT3, 159
bp für
DNase und 202 bp für
VEGF).
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1.6 Statistische Analyse
-
Daten
aus den Korrelationsstudien wurden unter Verwendung von Korrelationskoeffizient
mit p-Wert aus Fishers r-zu-z-Transformation (StatView program,
Abacus Concepts, Berkeley, CA) analysiert.
-
2. Resultate
-
2.1 Expression von GFP
alleine
-
DHFR–-CHO-Zellen
wurden mit dem GFP-Expressionsvektor transfiziert. Transfizierte
Zellen wurden im GHT-freien Medium gezüchtet und mittels FACS zu verschiedenen
Fluoreszenzpopulationen sortiert. Um hochfluoreszierende Klone zu
erhalten, wurden die hellsten 5% der Zellen sortiert. Es wurden
Zellen mit sechsfach höherer
Fluoreszenz erhalten. Nach zwei Wochen Vermehrung wurden diese Zellen
einem zweiten Sortiervorgang unterzogen, wobei die hellsten 1% der
Zellen gesammelt wurden. Nach weiteren zwei Wochen Vermehrung wurden
die hellsten 0,4% der Zellen in einer dritten Sortierung kloniert.
Achtzehn Klone mit verschiedenen Fluoreszenzintensitäten wurden
durch Fluoreszenzmikroskopie selektiert. Die Klone mit der höchsten Fluoreszenz
wiesen eine Fluoreszenzintensität
von 1,4 mfe auf.
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Zur
Bestimmung von GFP-Konzentration in diesen Klonen wurden Lysate
durch 15-minütige Inkubation
der Zellen in einer konfluenten 100-mm-Schale mit 0,35 ml von 150
mM NaCl, 50 mM HEPES, 0,5% Triton X100, das 1 mM AEBSF enthielt,
11 U/ml Aprotinin und 50 mM Leupeptin (ICN Biomedicals, Aurora,
OH) auf Eis hergestellt. Die Zellkerne wurden bei 14.000 U/min in
der Eppendort-Zentrifuge pelletiert, und die Überstände wurden abgenommen und eingefroren
bis zur Durchführung
der Tests gelagert. GFP-Konzentration in Zelllysat wurde bezogen
auf die Gesamtproteinkonzentration, die unter Verwendung des BCA-Proteintestsets (Pierce,
Rockford, IL) gemessen wurde, normalisiert.
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Die
Analyse dieser Klone zeigte, dass die mittels FACS gemessene GFP-Fluoreszenz sehr
gut mit GFP im Zelllysat korrelierte, wie durch ELISA gemessen wurde
(Korrelationskoeffizient = 0,99, p < 0,0001; 7). Daher
stellte die GFP-Fluoreszenz
der Zelle quantitativ die Menge von zellulärem GFP-Protein in diesen Klonen
dar. Dies stimmt mit den früheren
Berichten überein,
die zeigten, dass GFP-Fluoreszenz
ein gutes Maß für den Gesamt-GFP-Gehalt
in vorübergehend
transfizierten CHO-Zellen war (Subramanian et al., J. Biotechnol.
49, 137–151
(1996), und Natarajan et al., J. Biotechnol. 62, 29–45 (1998)). Ähnlich wie
in früheren Berichten
(Gubin et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 236, 347–350 (1997))
wurde keine offensichtliche Wirkung von GFP auf CHO-Zellvermehrung
beobachtet. Die FACS-Profile
von diesen Klonen blieben während der
zwei Untersuchungswochen dieselben und veränderten sich nicht, wenn sie
eingefroren und neuerlich kultiviert wurden.
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Lysate
von manchen selektierten Klonen wurden an einem 16%igen SDS-Polyacrylamidgel
unter reduzierenden Bedingungen analysiert (Laemmli et al., Nature
227, 680–685
(1970)). Protein-Blotting und Sondieren mit Antikörper auf
Wildtyp-GFP ergaben
eine einzelne Bande mit dem erwarteten Molekulargewicht von 27 kDa
(Prasher et al., Gene 111, 229–233
(1992)).
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Manche
der hochfluoreszierenden Zellen, die aus dem ersten Sortierungsdurchgang
erhalten wurden, wurden bei ansteigenden Konzentrationen von MTX
im Lauf von zwei Monaten gezüchtet.
Die Klone wurden aus Zellen, die in 50 nM (36 Klone) und in 100
nM (14 Klone) MTX gezüchtet
wurden, manuell ausgewählt
und mittels Fluoreszenzmikroskopie gescreent. Fluoreszenzintensitäten von
sechs selektierten 50-nM-Klonen
und fünf
selektierten 100-nM-Klonen wurden mittels FACS gemessen. Die Klone
mit der höchsten
Fluoreszenz aus 50 und 100 nM MTX wiesen Fluoreszenzintensitäten von
1,6 bzw. 3,2 Millionen Fluorescein-Äquivalenz (mfe) auf. Im Vergleich
dazu wiesen die Klone mit höchster
Fluoreszenz, die durch wiederholtes FACS-Sortieren erhalten wurden,
eine Fluoreszenzintensität
von 1,4 mfe auf (7). FACS-Sortieren selektierte
demnach Klone mit Fluoreszenz, die mit jener von Klonen in 50 nM
MTX vergleichbar war. Der Klon mit 3,2 mfe Fluoreszenz aus 100 nM
MTX wies 2,3fach höhere
Fluoreszenz, gemessen mittels FACS, und 2,2-mal mehr zelluläres GFP, gemessen
durch ELISA, als der Klon mit 1,4 mfe auf, der durch FACS-Sortieren gewonnen
wurde. Dies zeigt, dass die Korrelation zwischen GFP- Fluoreszenz, gemessen
durch FACS, und zellulärem
Protein, gemessen durch ELISA, die in den durch FACS-Sortieren erhaltenen
Klonen beobachtet wurde, auf Klone mit einer Fluoreszenz von bis
zu 3,2 mfe ausgeweitet werden könnte.
Abgesehen von dem Vorteil, dass FACS-Sortieren weniger arbeitsaufwendig
ist, umgeht dieses Verfahren auch die Probleme von Heterogenität und Instabilität, die manchmal
mit Klonen auftreten, die in MTX alleine selektiert wurden (Kaufman & Sharp (1982),
Schimke (1992), s.o.).
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2.2 Expression von NT3
oder DNase mit GFP
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CHO-Zellen
wurden mit einem DHFR-Intronvektor, der für Neuronotrophin-3 (NT3) (Rosenthal
et al., Neuron 4, 767–773
(1990)) oder Desoxyribonuclease (DNase) (Shak et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87, 9188–9192
(1990)) kodierende cDNA enthielt, transfiziert, und für GFP, DHFR
und NT3 oder DNase kodierende cDNA wurde in einer Transkriptionseinheit
exprimiert, und GFP wurde in einer zweiten Transkriptionseinheit exprimiert
(1, Reihe 4, und 6). Etwa
zwei Wochen nach Selektion, oder wenn ausreichend Zellen für das Sortieren
vorhanden waren, wurden transfizierte Zellen sortiert und mittels
FACS kloniert. Die Klone mit hoher Fluoreszenz wurden durch Sortieren
der hellsten 5% der Zellen im ersten Sortierungsdurchgang, Züchten der
Zellen zwei Wochen lang und Klonieren der besten 4% (NT3) oder 2%
(DNase) der Zellen im zweiten Sortierungsdurchgang gewonnen. Siebzehn
NT3-GFP-Klone und 15 DNase-GFP-Klone mit unterschiedlichen Fluoreszenzintensitäten wurden
mittels Fluoreszenzmikroskopie selektiert.
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Eine
Korrelation zwischen Produktivität
und GFP-Fluoreszenz wurde in 17 NT3-GFP-produzierenden Klonen (Korrelationskoeffizient
= 0,68, p = 0,0018; 8A) und in 15 DNase-GFP-produzierenden
Klonen (Korrelationskoeffizient = 0,52, p = 0,048; 9A)
gezeigt. (Die Produktivität
des Klons mit nicht nachweisbarer NT3- oder DNase-Produktion wurde
unter Verwendung der jeweiligen ELISA-Testgrenze berechnet.) Demnach
steigerte das Sortieren von Zellen gemäß GFP-Fluoreszenz durch FACS
die Wahrscheinlichkeit, hochproduzierende Klone zu gewinnen. NT3-GFP-Klone
wiesen im Vergleich mit DNase-GFP-Klonen mit ähnlicher GFP-Fluoreszenz eine
viel geringere Produktivität
auf, sogar wenn das Molekulargewicht von NT3 (15 kD für ein Monomer,
Rosenthal et al., Neuron 4, 767–773
(1990)) und DNase (29 kD; Shak et al. (1990)) berücksichtigt
wurde. NT3 ist dafür
bekannt, als ein Pro-Protein synthetisiert und dann zur reifen Form
verarbeitet zu werden, und wurde als schwierig zu exprimieren erkannt.
FACS-Sortieren würde
besonders nützlich
sein, um hochproduzierende Klone für Moleküle zu gewinnen, die schwierig
zu exprimieren sind.
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NT3-
oder DNase-RNA, gemessen durch RT-PCR unter Verwendung von Echtzeit-PCR, korrelierte
in den einzelnen Klonen bezüglich
der Produktivität
sehr gut (Korrelationskoeffizient = 0,91, p < 0,0001 sowohl für NT3 als auch DNase, 8B und 9B).
Die Menge von RNA wurde in Bezug auf die Menge von RNA des Klons
mit der höchsten
Fluoreszenz normalisiert.
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2.3 Vergleich der Gewinnung
von Klonen, die VEGF stark produzieren, durch FACS-Sortieren gegenüber zufälliges Auswählen von
Klonen
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Gefäßendothelwachstumsfaktor
(VEGF) (Leung et al., 1989) wurde mit GFP exprimiert. Transfizierte Zellen
wurden durch FACS sortiert und kloniert. VEGF ist ein potentes Mitogen
für Gefäßendothelzellen
in vitro und ein angiogener Faktor in vivo. Transfizierte Zellen
wurden mittels FACS sortiert und kloniert. Um hochfluoreszierende
Klone zu erhalten, wurden die besten 2,5% der Zellen sortiert, und
35.000 Zellen wurden abgenommen. Nach zusätzlichen zwei Wochen der Vermehrung
wurden die besten 1,5% der Zellen in einem zweiten Sortierungsdurchgang
sortiert, wobei 50.000 Zellen abgenommen wurden. Nach zusätzlichen
zwei Wochen der Vermehrung wurden die besten 0,5% der Zellen in
einem dritten Sortierungsdurchgang sortiert. Das wiederholte Sortieren
reicherte die Population hochfluoreszierender Zellen an.
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Die
Fluoreszenzintensität
betrug 0,025 mfe für
die hochfluoreszierende Population der nicht sortierten Zellen (10A), 0,12 mfe für Zellen aus dem ersten Sortierungsdurchgang
und 1,2 mfe für
Zellen aus dem zweiten Sortierungsdurchgang (10B).
Die Fluoreszenz des Klons mit der höchsten Fluoreszenz, der aus dem
dritten Sortierungsdurchgang gewonnen wurde, betrug 5,0 mfe (10C). Bei Betrachtung mittels Fluoreszenzmikroskopie
konnte sehr helle Fluoreszenz gesehen werden, die über das
gesamte Zytoplasma und den Zellkern verteilt war, was mit früheren Berichten übereinstimmt
(Ogawa et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 11899–11903 (1995);
Subramanian et al., J. Biotechnol. 49, 137–151 (1996)). Achtundvierzig
Klone mit unterschiedlicher Fluoreszenz, einschließlich 15
hochfluoreszierender Klone, die wie zuvor beschrieben gewonnen wurden,
wurden mittels Fluoreszenzmikroskopie für Korrelationsstudien ausgewählt.
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Eine
Analyse dieser Klone zeigte, dass hochfluoreszierende Klone große Mengen
an VEGF produzierten, und VEGF-Produktivität korrelierte gut mit GFP-Fluoreszenz
(Korrelationskoeffizient = 0,70, p < 0,0001; 11A).
FACS-Sortierung war demnach zur Gewinnung hochproduzierender Klone
sehr nützlich.
Darüber hinaus
korrelierte VEGF-Produktivität
mit VEGF-RNA sehr gut (Korrelationskoeffizient = 0,90, p < 0,0001; 11B), und GFP-Fluoreszenz korrelierte gut mit
GFP-RNA (Korrelationskoeffizient = 0,78, p < 0,0001; 11C).
Weiters korrelierte VEGF-RNA gut mit GFP-RNA (Korrelationskoeffizient
= 0,71, p < 0,0001; 11D).
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Zwei
Monate waren erforderlich, um Klone mittels FACS zu gewinnen, die
VEGF hoch produzierten. Die FACS-Sortierungsschritte könnten durch
weniger langes Warten zwischen den Sortierungsdurchgängen verkürzt werden,
außer
wenn die Zwei-Wochen-Phase
zwischen den Durchgängen
die Häufigkeit
spontan ampfifizierter Klone steigert (Johnson et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 80, 3711–3715
(1983)).
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Vier
VEGF-GFP-Klone wurden mit MTX amplifiziert und in 500 nM MTX über einen
Zeitraum von zweieinhalb Monaten kloniert. Die Produktivität blieb
für die
zwei Klone dieselbe und ergab 3,3 pg/Zelle/Tag, was darauf schließen lässt, dass
hochproduzierende Klone eine höhere
Konzentration von MTX zur Amplifikation benötigen könnten. Die Produktivität sank in
manchen Klonen aus dem Klon, der 1,9 pg/Zelle/Tag produzierte, stieg
jedoch im Fall des Klons, der 1,3 pg/Zelle/Tag produzierte, auf
4–5 pg/Zelle/Tag
an. Demnach könnten Klone,
die durch FACS-Sortierung erhalten werden, mit MTX amplifiziert
werden, um höher
produzierende Klone zu erhalten.
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Um
höher produzierende
Klone auf herkömmliche
Weise zu erhalten, wurden CHO-Zellen
in 100-mm-Platten mit dem VEGF-Expressionsvektor transfiziert, und
die Hälfte
der Zellen wurde in sechs 100-mm-Platten in GHT-freiem Medium ausplattiert.
Zwei Wochen nach der Transfektion wurden 144 Klone (24 Klone aus
jeder Platte) per Zufallssystem manuell ausgewählt und auf 96-Well-Platten
transferiert und auf VEGF-Produktion mittels ELISA gescreent. Vierundzwanzig
VEGF-Klone wurden auf 12-Well-Platten zur weiteren Bewertung transferiert.
Neun Klone wurden selektiert, und ihre Produktivitäten wurden
gemessen. Der Klon mit der höchsten
Produktion, der durch zufälliges
Auswählen
von Klonen erhalten wurden, produzierte 0,71 pg/Zelle/Tag. Dahingegen
produzierte der Klon mit der höchsten
Produktion, der mittels FACS erhalten wurde, 4,4 pg/Zelle/Tag. Demnach
selektierte das FACS-Sortierungsverfahren
hochproduzierende Klone in effizienter Weise, und höher produzierende
Klone wurden demnach mittels FACS-Sortierung erhalten.
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Um
zu bewerten, ob GFP-Fluoreszenz zum Selektieren hochproduzierender
Klone in MTX nützlich sei,
wurden VEGF- und VEGF-GFP-produzierende Zellen bei steigenden Konzentrationen
von MTX im Zeitraum von eineinhalb Monaten gezüchtet. Zellen wurden aus sieben
VEGF-GFP-Klonen (4 aus 25 nM und 3 aus 50 nM MTX) genommen, die
durch Fluoreszenzmikroskopie ausgewählt worden waren. Alle sieben
produzierten eine gute Menge an VEGF (0,6–3,2 pg/Zelle/Tag). Im Vergleich
dazu produzierten Zellen, die aus 45 zufällig ausgewählten VEGF-Klonen in MTX (10
aus 25 nM und 15 aus 50 nM und 20 aus 100 nM) herausgenommen wurden,
nicht mehr als 2,4 pg/Zelle/Tag. Fluoreszenzmikroskopie selektierte
demnach gut produzierende Zellen in MTX, was darauf hinweist, dass
FACS für
das weitere Screenen von in MTX ausgewählten Zellen nützlich wäre. Produktivität der besten
fünf produzierenden
Klone, die entweder durch zufällige
Auswahl der Klone oder durch FACS-Sortieren gewonnen wurden, und der fünf am besten
produzierenden Populationen in MTX, die entweder durch zufällige Auswahl
von Populationen oder durch Fluoreszenzmikroskopie gewonnen wurden,
sind in 12 gezeigt.
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Beispiel 2
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Beispiel
2 beschreibt die Expression eines humanisierten Anti-IgE-Antikörpers (E26)
aus einem Vektor, in dem das Antikörper-Schwerketten-(H-)Gen in
eine Transkriptionseinheit kloniert wird und das Leichtketten-(L-)Gen
aus einer zweiten Transkriptionseinheit transkribiert wird. Eine
Beschreibung des E26-Antikörpers ist
in der WO 99/01556, veröffentlicht
am 14. Jänner
1999, zu finden. 4 zeigt die verschiedenen Konfigurationen
der Vektoren, die zur Expression von E26-Antikörper in DHFR–-DP12-CHO-Zellen verwendet
werden. Keine Translationseinheit bedeutet, dass kein Gen-Insert
in das Intron kloniert wurde (leeres Intron). Wie aus der Fig. klar
hervorgeht, sind die H-Kette und die L-Kette des Antikörpers in
ihrer Position in den zwei Transkriptionseinheiten untereinander
austauschbar. In ähnlicher
Weise sind die Positionen des GFP und des amplifizierbaren selektierbaren
Markers in dem ersten oder zweiten Intron ebenfalls untereinander
austauschbar. In einem Konstrukt wurde der selektierbare Marker,
Puromycin, innerhalb des ersten Introns kloniert, dem zweiten Intron
wurde kein Gen-Insert eingeführt,
und das DHFR-GFP-Fusionsgen wurde 3' von der IRES insertiert (4,
mittlere Reihe).
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15 zeigt
die Resultate einer GFP-FACS-Analyse von E26-Antikörper-exprimierenden Zellpools. Die
mittleren GFP-Werte (log-GFP) wurden über 100 der kontrollierten
Zellen bestimmt. Antikörperexpressionsniveaus
wurden auch unter identischen Bedingungen für jeden Pool nach 48 h getestet
(14) und in Hinsicht auf Korrelation mit der GFP-Expression
verglichen. Pools, die in 10 nM Mtx (10 nM) für höhere Stringenz selektiert wurden,
zeigten im Vergleich zu jenen, die in GHT-Minus-Medium, einem minimalen Strigenzstandard
für die
DHFR-Arbeitsvorschrift (D), selektiert wurden, Steigerungen sowohl
bezüglich
der Produktivität
als auch bezüglich
der mittleren GFP-Fluoreszenz. Zwei der GHT-Minus-selektierten Pools
wurden ebenfalls sortiert, und Zellen mit den besten 5% Fluoreszenzwerten
wurden vermehrt und neuerlich auf Antikörperexpression und GFP-Fluoreszenz
bewertet. In jedem Fall verbesserte sich Antikörperexpression mit Fluoreszenz
(Sortierung). In allen Fällen
zeigte die Platzierung des selektierbaren Markers (DHFR oder Puromycin- DHFR-Fusion) im Intron
5' zur H-Kette und
des GFP-Gens im Intron 5' zur
L-Kette konsequent korrelative Beziehungen bei Expression und GFP-Bestimmung.
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