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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen bei der Herstellung
von teilchenförmigen
Polymeren, insbesondere von Polystyrol-Teilchen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders zur Herstellung von EPS-Perlen, man kann die Verfahren aber
zur Herstellung eines beliebigen teilchenförmigen Polymers heranziehen,
das durch Suspensionspolymerisation herstellbar ist, insbesondere
von Styrolhomo- und copolymeren und Vinylhomo- und copolymeren.
Beispiele geeigneter Monomere umfassen vinylaliphatische Monomere wie
Ester von Acryl- und Methacrylsäure,
Acrylnitril und vinylaromatische Monomere wie Styrol und substituierte
Styrole.
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Jährlich werden
Millionen Tonnen schäumbares
Polystyrol (expandable polystyrene, EPS) hergestellt. Das EPS wird
in Perlenform hergestellt und zur Herstellung vielfältiger Erzeugnisse
verwendet, die zum Beispiel von dünnwandigen Bechern oder Verpackungsmaterial
bis zu großen
Blöcken
reichen, die im Bauwesen Verwendung finden.
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Die
verschiedenen Endanwendungen erfordern EPS-Perlen unterschiedlicher
Größe, üblicherweise
wie folgt:
- 200-600 um – Becher
und Tabletts
- 400-800 μm – dünnwandiges
Verpackungsmaterial
- 600-1100 μm – normales
Verpackungsmaterial
- 900-2000 μm – Isolierplatten
und Blockmaterialien.
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EPS-Perlen
außerhalb
des vorgegebenen Größenbereichs
werden üblicherweise
als "nicht sezifikationsgerechtes" Material betrachtet
und bedingen erheblich niedrigere Preise.
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EPS
wird normalerweise durch ein Suspensionspolymerisationsverfahren
hergestellt, bei dem Styrol in Gegenwart eines Radikalgenerators
polymerisiert wird. Die so hergestellten Polystyrol- (PS) Perlen
werden mit einem Treibmittel imprägniert, üblicherweise einem C1-4-Kohlenwasserstoff wie Pentan, wobei man
die schäumbaren
Polystyrol- (EPS) Perlen erhält.
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Die
Suspensionspolymerisation liefert jedoch PS-Perlen mit einer breiten
Größenverteilung und
man muss die PS- bzw. EPS-Perlen der Größe nach klassieren, d. h. in
Fraktionen mit geeignetem Teilchengrößenbereich für die gewünschte Endanwendung
trennen.
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Obgleich
der EPS-Hersteller durch eine Variation der Bedingungen der Suspensionspolymerisation
die Fraktion der Polymerperlen mit der jeweils gewünschten
Größe, z. B.
für dünnwandige
Verpackungsmaterialien, optimieren kann, findet sich dennoch ein
großer
Anteil der gesamten Perlenausbeute in weniger erwünschten
Qualitäten
oder weist nicht spezifikationsgerechte Größen auf.
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Sekisui
beschreibt in der GB-A-1416405 ein Verfahren, bei dem man die Suspensionspolymerisation
von Styrol in Gegenwart einer Polystyrolsaat mit einer kleineren
Teilchengröße als dem
gewünschten Modalwert
des Endprodukts durchführt.
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Das
Sekisui-Verfahren kann üblicherweise als
zweistufige Suspensionspolymerisation durchgeführt werden. Die erste Stufe
wird beendet, sobald sich relativ kleine Perlen, z. B. mit einer
Modalgröße von etwa
900 μm gebildet
haben. Die kleinen Perlen werden dann sortiert, um übermäßig kleine
und übermäßig große Fraktionen
zu entfernen, wobei eine PS-Saat z. B. mit einer Größe von 400
to 1800 μm
zurückbleibt;
man verwendet die Saat dann in der zweiten Stufe der Suspensionspolymerisation,
um PS-Perlen mit einer engeren Größenverteilung um die gewünschte Teilchengröße zu erhalten
als man sie bei der üblichen
Suspensionspolymerisation erreicht. Auch dieses Verfahren führt jedoch
zu einem Produkt, das eine breite Teilchengrößenverteilung aufweist und
der Sortiervorgang ist aufwändiger,
weil er an den kleineren Teilchen durchgeführt werden muss, die in der
ersten Polymerisationsstufe erzeugt werden.
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Die
EPS-Güten,
die nach dem herkömmlichen
und dem Sekisui-Verfahren erhalten werden, enthalten eine Teilchengrößenstreuung,
z. B. Teilchendurchmesser, die sich um mehrere Hundert μm unterscheiden.
Dies wirkt sich nachteilig aus auf die Verarbeitung der EPS-Perlen
zu geschäumten
Polystyrolerzeugnissen.
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Bei
der Herstellung eines geschäumten
Polystyrolprodukts schäumt
man die EPS-Perlen
erst zu freifließenden
geschäumten
Teilchen vor, üblicherweise
mit Dampf bei einer Temperatur von weniger als 100°C, und tempert
diese dann in einem Silo, durch das man Luft leitet, bevor man sie
in eine Form einbringt und mit Dampf heizt, üblicherweise bei 110 bis 120°C, um das
Schäumen
zu vervollständigen und
die Teilchen zu verschmelzen.
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Die
Temperzeit ist erforderlich, damit die vorgeschäumten Teilchen die notwendige
Elastizität
für den
Formvorgang entwickeln.
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Die
Teilchengrößenverteilung
der EPS-Perlen bildet sich in den vorgeschäumten Perlen nicht einfach
ab, statt dessen verbreitert sich die Größenverteilung und es bildet
sich eine breite Dichtestreuung, da sich unter gleichen Bedingungen
die kleineren EPS-Perlen weniger und die größeren Perlen mehr ausdehnen,
was dazu führt,
dass das Tempersilo ein Gemisch mit kleinen Teilchen hoher Dichte und
großen
Teilchen niedriger Dichte enthält.
Die kleineren Teilchen hoher Dichte setzen sich im Tempersilo ab,
was zu einer ungleichmäßigen Mischung der
vorgeschäumten
Teilchen, die aus dem Silo in die Formen gefüllt werden, und demzufolge
zu Schwankungen der Enddichten und -festigkeiten der Formkörper führt. Daher
führt die
breite Teilchengrößenverteilung
der sortierten EPS-Perlen und damit der vorgeschäumten Teilchen zu Schwierigkeiten
bei der Herstellung geschäumter
Polystyrolprodukte und schwankender Produktqualität und erschwert
die Kontrolle der Produktqualität.
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Wir
haben gefunden, dass die Herstellung im Wesentlichen monodisperser
Polymersaatteilchen (d. h. mit einheitlicher Größe) gelingt, die in der Suspensionspolymerisation
zur Bildung größerer, aber immer
noch im Wesentlichen monodisperser Polymerteilchen verwendet werden
können,
zum Beispiel im Wesentlichen monodisperser EPS-Teilchen mit einer
Größe, die
sich für
typische Endanwendungen der EPS eignet. Dieses Verfahren zur Herstellung von
Polymerteilchen ist in der WO 99/19375 beschrieben.
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Da
das Produkt im Wesentlichen monodispers ist, ist eine mechanische
Mahlung nicht erforderlich, was zu beträchtlichen Einsparungen bei
den Herstellungsapparaturen und der Verfahrensdauer führt. Darüber hinaus
entstehen keine unerwünschten
Qualitäten,
wodurch die Gesamtausbeuteerheblich steigt und der Abfall verringert
wird. Außerdem werden
die Probleme im Zusammenhang mit einem breiten Teilchengrößenbereich
innerhalb eines sortierten EPS-Produkts
vermieden oder vermindert.
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Die
Zyklen der Teilchengrößenexpansion
im Herstellungsverfahren für
Polystyrolteilchen der WO 99/19375 sind relativ zeitaufwändig; wir
haben nun gefunden, dass man das Verfahren beschleunigen kann, wenn
man in wenigstens einem Expansionszyklus die Saat in einem Verfahren
vorquillt, das dem Ugelstad-Polymerisationsverfahren ähnelt, das
in der EP-B-3905 (Sintef) und US-A 4,530,956 (Ugelstad) beschrieben
ist.
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Man
kann Polymerperlen herstellen, indem man ein Monomer und einen Polymerisationsinitiator (oder
-katalysator) in die Polymersaat in einer wässrigen Dispersion eindiffundiert.
Die Saat quillt, und nach der Initiierung der Polymerisation, z.
B. durch Erwärmen
unter Aktivierung des Initiators, bilden sich größere Polymerteilchen. Die maximale
Volumenzunahme durch Quellen und Polymerisation beträgt normalerweise
etwa × 5
oder weniger. Der verstorbene Professor John Ugelstad fand, dass
man das Quellvermögen
der Saat auf eine Volumenzunahme von × 125 oder sogar noch mehr
erhöhen
kann, wenn man eine organische Verbindung mit relativ niedrigem
Molekulargewicht und geringer Wasserlöslichkeit in die Saat eindiffundiert,
bevor man die Hauptmenge an Monomer zum Quellen der Saat verwendet.
Der Effekt beruht auf Entropie und weniger auf der chemischen Beschaffenheit
der organischen Verbindung.
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Zweckmäßigerweise
verwendet man zu diesem Zweck den Polymerisationsinitiator. Man
kann organische Lösungsmittel,
z. B. Aceton oder einen Teil des Monomers, verwenden, um die Diffusion
der organischen Verbindung in die Saat zu verbessern. Man kann dieses "Ugelstad-Polymerisationsverfahren", das zum Beispiel
in der EP-B-3905 (Sintef) und US-A 4,530,956 (Ugelstad) beschrieben
ist, zur Herstellung monodisperser Teilchen verwenden, indem man
gegebenenfalls mehrere Quell- und Polymerisationstufen bis zum Erreichen
der gewünschten
Teilchengröße ausführt.
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In
einer vereinfachten Version des Ugelstad-Verfahrens kann man das
verbesserte Quellvermögen
einfach durch die Verwendung oligomerer Saat-Teilchen erzielen,
wobei z. B. das gewichtsmittlere Molekulargewicht des Oligomers
bis zu 50 Monomereinheiten oder bis zu 5000 Dalton entspricht.
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung daher ein Verfahren zur Herstellung
von Polymerteilchen mit einem Modalwert der Teilchengröße von wenigstens
50 μm, vorzugsweise
wenigstens 70 μm,
z. B. wenigstens 120 μm,
bei dem man
- (a) ein erstes teilchenförmiges Polymersaatmaterial
(mit in einer Ausführungsform
einem Modalwert des Teilchendurchmessers von höchstens 50 μm, vorzugsweise höchstens
40 μm, insbesondere
höchstens
30 μm) gewinnt;
- (b) unter Verwendung des ersten Saatmaterials eine Suspensionspolymerisation
durchführt,
wobei man ein zweites teilchenförmiges
Polymersaatmaterial erhält,
dessen Modalwert des Teilchendurchmessers größer ist als der des ersten Saatmaterials,
und gegebenenfalls unter Verwendung des zweiten Saatmaterials wenigstens
eine weitere Suspensionspolymerisation durchführt, wobei man ein teilchenförmiges Polymersaatmaterial
mit einem Modalwert der Teilchengröße von mehr als 50 μm erhält, vorzugsweise
mehr als 70 μm,
insbesondere mehr als 120 μm,
wobei die Zunahme des Modalwerts des Teilchendurchmessers im Schritt
(b) wenigstens × 2
vorzugsweise × 4,
insbesondere wenigstens × 10,
z. B. × 10
bis × 15;
beträgt
und
- (c) das teilchenförmige
Produkt aus Schritt (b) gegebenenfalls imprägniert und/oder wärmebehandelt
und/oder oberflächenmodifiziert;
das
dadurch gekennzeichnet ist, dass man bei wenigstens einer im Schritt
(b) durchgeführten Suspensionspolymerisation
- (i) eine wässrige
Dispersion bildet, die ein Polymersaatmaterial, eine organische
Verbindung (z. B. einen Polymerisationsinitiator) mit einem Molekulargewicht
von weniger als 5000 Dalton und einer Wasserlöslichkeit von weniger als 10–2 g/L
bei 25°C,
einen Stabilisator und gegebenenfalls ein organisches Lösungsmittel
(z. B. Aceton oder einen Teil des nachstehend angesprochenen Monomers)
umfasst;
- (ii) die organische Verbindung in das Saatmaterial eindiffundieren
lässt,
wobei man ein aktiviertes Saatmaterial erhält; und
- (iii) das aktivierte Saatmaterial unter Ausführung einer Suspensionspolymerisation
mit einem Monomer (z. B. Styrol) und einem Polymerisationsinitiator
in Kontakt bringt.
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Alternativ
kann die Zunahme des Modalwerts des Teilchendurchmessers im Schritt
(b) im obigen Verfahren wenigstens × 1,5, z. B. wenigstens × 1,8 betragen.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
sind die Saat und das fertige Produkt vorzugsweise im Wesentlichen
monodispers.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
stellt man in der Saataktivierungsstufe (Schritte (i) und (ii)),
vorzugsweise eine wässrige
Dispersion der Polymersaat her, die gleichzeitig eine "Öl-in-Wasser"-Emulsion der organischen Verbindung,
vorzugsweise eines Polymerisationsinitiators wie Dibenzoylperoxid,
ist. Die Aufnahme der organischen Verbindung durch die Polymersaat
kann durch Mitverwendung eines organischen Lösungsmittels unterstützt werden,
in dem die organische Verbindung löslich ist, z. B. einem Lösungsmittel
wie einem Keton (z. B. Aceton), Alkanol, Ether, usw. oder insbesondere
einem Monomer wie einem Styrol. Wenn die organische Verbindung ein Polymerisationsinitiator
ist und insbesondere wenn ein Monomer als Lösungsmittel verwendet wird,
erfolgt der Schritt der Dispersionsbildung (i) vorzugsweise bei
einer Temperatur unterhalb der Aktivierungstemperatur des Initiator,
damit man die Bildung neuer Teilchen vermeidet, z. B. bei einer
Temperatur zwischen 10 und 65°C,
vorzugsweise zwischen 20 und 55°C,
insbesondere 25 und 50°C,
besonders bevorzugt zwischen 30 und 45°C.
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Nach
der Aufnahme der organischen Verbindung hebt man die Temperatur
der Dispersion vorzugsweise auf einen Wert an, bei dem der Polymerisationsinitiator
aktiv ist, z. B. 60 bis 100°C,
vorzugsweise 70 bis 95°C,
insbesondere 75 bis 90°C,
und setzt das Monomer zu, vorzugsweise als wässrige Emulsion oder einzelne
Monomerphase. Zur Herstellung von Teilchen mit Modalwerten der Größe bis zu 80 μm ist es
bevorzugt, das Monomer als wässrige Emulsion
zuzugeben; zur Herstellung von Teilchen mit Modalwertender Größe über 40 μm, insbesondere über 80 μm und besonders über 100 μm (z. B.
bis zu 1500 μm),
ist es zweckmäßig, das
Monomer als einphasiges Material zuzugeben.
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Sowohl
für die
organische Verbindung als auch das Monomer erfolgt die Emulsionbildung
vorzugsweise mit einem Intensivmischer, z. B. einem Hochdruckhomogenisator
oder einem Rotor-Stator-Mischer wie einem Ultra-Turrax-Homogenisator, so
dass die Emulsionströpfchen
einen Modalwert des Durchmessers von weniger als 15 μm, vorzugsweise weniger
als 10 μm
aufweisen.
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Das
Polymerisationsmedium enthält
vorzugsweise einen Polymerisationsinhibitor in der wässrigen
Phase, z. B. Kaliumiodid, um die Bildung neuer Teilchen zu verhindern.
Die Verwendung von Kaliumiodid eliminiert weitgehend das Feingut
und seine Verwendung stellt einen weiteren Aspekt der Erfindung
dar. In diesem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
polymer Teilchen durch Suspensions- (oder Dispersions-) polymerisation, vorzugsweise
Saatsuspensions- (oder -dispersions-) polymerisation, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass man in der wässrigen Phase einen wasserlöslichen
Polymerisationsinhibitor, vorzugsweise Kaliumiodid, mitverwendet.
Man kann diesen zu Beginn der Polymerisationstufe zugeben (d. h.
bei Zugabe des Monomers oder zu Beginn der Zugabe der Hauptmenge
des Monomers); es ist aber bevorzugt, weiteren Inhibitor während der
Polymerisation zuzugeben. Der wasserlösliche Initiator kann in einer
Konzentration von zum Beispiel 1 bis 50 Gew.-ppm, vorzugsweise 3
bis 30 ppm zugegeben werden.
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Die
Zugabe des Monomers und des Initiators erfolgt vorzugsweise über eine
längere
Zeitspanne, z. B. 1 bis 15 Stunden, vorzugsweise 1 bis 10 Stunden,
insbesondere 1 bis 8 Stunden; die Monomerzugabegeschwindigkeit kann
konstant sein, sie wird jedoch vorzugsweise im Verlauf der Zeitdauer
gesteigert. Diese Zugabe kann portionsweise sein, ist aber vorzugsweise
kontinuierlich. Vorzugsweise rührt
man das Polymerisationgemisch während
der Zugabe.
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In
wenigstens einem abschließenden
Polymerisationszyklus des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Temperatur
des Polymerisationsgemisches vorzugsweise zum Ende der Polymerisationsstufe
erhöht,
z. B. um 10 bis 40°C,
vorzugsweise um 25 bis 35°C,
um den Gehalt an nicht umgesetztem Monomer zu verringern. Die Temperaturerhöhung beträgt vorzugsweise
etwa 0,1 bis 2,0°C/min,
vorzugsweise 0,2 bis 1,0°C/min,
und man hält
das Polymerisationsgemisch vorteilhaft bei der erhöhten Temperatur
bis die Analyse ergibt, dass nicht umgesetzte Monomere im Wesentlichen
verschwunden sind, z. B. 30 bis 120 Minuten lang.
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Wie
vorstehend erwähnt,
gibt man das Monomer vorzugsweise in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion zu; diese Emulsion umfasst
vorzugsweise Wasser, Monomer, Initiator (z. B. Trigonox 117 und
BPO), und ein oberflächenaktives
Mittel (z. B. ein oberflächenaktives
Mittel in Form eines Poloxamers oder eines ethoxylierten Sorbitanesters
wie Tween 20).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
die sich besonders zur Herstellung von Teilchen mit einem Modalwert der
Teilchengröße von 50
bis 120 μm
eignet, umfasst ein Polymersaat-Aktivierungs- und Polymerisationszyklus
die folgenden Schritte:
- (A) Man bildet eine
wässrige
Dispersion der Polymersaat, die in der wässrigen Phase einen sterischen
Stabilisator umfasst (z. B. einen Celluloseether oder eine anorganische
Verbindung wie Tricalciumphosphat (TCP));
- (B) man bringt die Dispersion auf 38 bis 42°C und mischt eine Lösung eines
Initiators im Monomer (z. B. Styrol) unter mäßigem Mischen ein, wobei man
eine Emulsion/Lösung
des Initiators erhält;
- (C) man lässt
den Initiator in die Saat diffundieren, z. B. über 30 bis 120 Minuten, vorzugsweise
etwa 60 Minuten;
- (D) man bringt die "aktivierte" Dispersion auf eine Temperatur,
bei der der Initiator aktiviert wird (z. B. 60 bis 95°C, vorzugsweise
70 bis 90°C),
und gibt eine wässrige
Lösung
eines Polymerisationsinhibitors zu (z. B. KI) und startet die kontinuierliche Zugabe
einer Emulsion von Wasser, Monomer, Stabilisator, Polymerisationsinitiator
und gegebenenfalls einem öllöslichen
Polymerisationsinitiator, und Inhibitor;
- (E) man setzt die Zugabe der Monomeremulsion fort, gegebenenfalls
unter ein- oder mehrfacher Zugabe von weiterem wasserlöslichen
Inhibitor; und gegebenenfalls
- (F) bringt man das Polymerisationsgemisch auf eine höhere Temperatur,
z. B. 90 bis 100°C,
um das Monomer abzureichern (vorzugsweise nach beendeter Monomerzugabe).
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Mann
kann diese Aktivierungs- und Polymerisationszyklen wiederholen,
um Polymerteilchen der gewünschten
Größe herzustellen.
Vorzugsweise erfolgt bei jedem solchen Zyklus eine Teilchenvolumenzunahme
von wenigstens × 5.
So kann man zum Beispiel eine anfängliche Polymersaat mit einem
Modalwert des Durchmessers von 20 μm zweckmäßigerweise in zwei Polymerisationszyklen
erst in eine solche mit einem Modalwert des Durchmessers von 40 μm und dann
einem Modalwert des Durchmesser von 80 μm umwandeln. Vorzugsweise wird
die Saat auf diese Weise von 5 bis 25 μm auf 70 bis 90 μm (z. B. in
2 oder 3 Expansionszyklen) und von 70 bis 90 μm auf 200 bis 2000 μm (z. B.
in 2 bis 5 Expansionszyklen) expandiert.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
kann der Schritt (b) die Entfernung zu großer oder zu kleiner Teilchen
aus dem so hergestellten Saatmaterial umfassen, so dass man ein
im Wesentlichen monodisperses Saatmaterial erhält, vorzugsweise umfasst er jedoch
keine solche Entfernung.
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Die
Gesamtanzahl an Suspensionspolymerisationstufen, die man im erfindungsgemäßen Verfahren
anwendet, beträgt üblicherweise
bis zu 12, vorzugsweise bis zu 8. Üblicherweise erfordert der Übergang
von weniger als 50 μm
auf mehr als 500 μm mehr
als eine Stufe, im Allgemeinen zwei oder mehr, vorzugsweise drei
oder vier Stufen. Zweckmäßigerweise
ist für
eine Saat mit einer Größe von mehr
als 100 μm
das Teilchenvolumenwachstum pro Stufe wenigstens × 2,74,
z. B. wenigstens × 4,
und weniger als × 60,
vorzugsweise weniger als × 30,
vorzugsweise × 5
bis × 25,
z. B. × 5
bis × 15.
Für eine
Saat mit einer Größe von weniger
als 100 μm ist
das Teilchenvolumenwachstum pro Stufe vorzugsweise zwischen × 2,74 und × 50, z.
B. × 4
bis × 40,
insbesondere zwischen × 5
und × 30,
besonders bevorzugt × 6
bis × 15,
z. B. etwa × 8.
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Gewünschtenfalls
kann man ein Gemisch von zwei oder mehreren Populationen von im
Wesentlichen monodispersen Saatpolymeren mit unterschiedlichen Modalwerten
des Durchmessers in der vorliegenden Erfindung verwenden, um ein
multimodales, vorzugsweise ein bimodales, Endprodukt herzustellen,
das man relativ einfach sortieren kann, um unterschiedliche im Wesentlichen
monodisperse Qualitäten
herzustellen, die z. B. solchen EPS- Qualitäten entsprechen, wie sie für unterschiedliche
Endanwendungen bevorzugt sind.
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Unter
Modalwert der Teilchengröße wird
die häufigste
Teilchengröße für messbare
Teilchen verstanden, wie sie aus der mit einem Teilchengrößenmessgerät wie dem
Coulter LS 130 Teilchengröße-Analyzer
bestimmten Teilchengrößenverteilung abzulesen
ist, z. B. ein Modalwert der Teilchengröße in der Verteilung der Teilchengröße gegen
den prozentualen Anteil am Gesamtteilchenvolumen.
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Unter
im Wesentlichen monodispers wird verstanden, dass für eine Teilchenvielzahl
(z. B. wenigstens 100, vorzugsweise wenigstens 1000) die Teilchen
einen Variationskoeffizienten (CV) von weniger als 20%, zum Beispiel
weniger als 15%, vorzugsweise weniger als 12%, insbesondere weniger
als 11%, stärker
bevorzugt weniger als 10% und am meisten bevorzugt etwa 8% aufweisen.
Der CV wird als Prozentwert bestimmt nach
worin Mittelwert der mittlere
Teilchendurchmesser und Standardabweichung die Standardabweichung der
Teilchengröße ist.
Der CV wird vorzugsweise am Hauptmodus bestimmt, d. h. indem man
eine monomodale Verteilungskurve an die gemessenen Teilchengrößenverteilung
anpasst. So bleiben unter Umständen
einige Teilchen unter- bzw. oberhalb des Modalwerts der Größe bei der
Berechnung unberücksichtigt,
die zum Beispiel auf etwa 90%, oder vorzugsweise etwa 95%, der gesamten
Teilchenzahl (d. h. der messbaren Teilchen) beruht. Diese Bestimmung
des CV kann mit einem Coulter LS 130 Teilchengröße-Analyzer durchgeführt werden.
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Der
erforderliche Monodispersitätsgrad
für die
Saat und die vergrößerten Teilchen
jeder Vergrößerungsstufe
variiert mit fortschreitender Vergrößerung. Für die anfängliche Saat und die Saat früher Stufen
ist ein hoher Monodispersitätsgrad
wünschenswert
und auch ein Sortieren des Produkts kann erwünscht sein. Wenn das Produkt
einer Polymerisationsstufe einen CV von etwa 25% aufweist, wird
es in der Regel vorzugsweise sortiert, damit man eine Saat mit einem
CV von weniger als 25%, vorzugsweise weniger als 20% für die nachfolgende
Stufe erhält.
Für eine
Saat mit einem Modalwert der Größe von weniger
als 150 μm
beträgt
der CV insbesondere weniger als 5%. Für eine Saat mit einem Modalwert
der Größe von mehr
als 150 μm
beträgt
der CV vorzugsweise etwa 10% oder weniger.
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Die
einzelnen Polymerisationsstufen im erfindungsgemäßen Verfahren sind dadurch
gekennzeichnet, dass man sie in unterschiedlichen Reaktorkammern
durchführt
oder unter Zugabe von weiterem Monomer und vorzugsweise auch von
weiterem Suspensionsmedium im gleichen Reaktor durchführt. Das
weitere Monomer wird vorzugsweise kontinuierlich zugegeben, bis
die gewünschte
Monomermenge zugegeben ist. Diese Zugabe kann mit einer konstanten
Geschwindigkeit erfolgen, vorzugsweise erhöht man jedoch die Zugabegeschwindigkeit
mit fortschreitender Zugabe, wobei die Erhöhung allmählich oder schrittweise sein
kann.
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Das
anfängliche,
im Wesentlichen monodisperse Polymersaatmaterial, das man für die erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzt, kann man zweckmäßigerweise
nach einem beliebigen Verfahren herstellen, das ein im Wesentlichen
monodisperses Polymerprodukt liefert, z. B. durch ein in einem organischen
Lösungsmittel
durchgeführtes
Dispersionspolymerisationsverfahren oder vorzugsweise durch das
Ugelstad- (Sintef-) Verfahren, das zum Beispiel in der US-A 4,336,173 und US-A
4,459,378 beschrieben ist. Monodisperse Polymerteilchen, die nach
dem Sintef-Verfahren hergestellt sind, sind im Handel von Dyno Specialty
Polymers AS, Norwegen unter dem Handelsnamen Dynospheres® erhältlich, typischerweise
mit Modalteilchengrößen im Bereich von
2 bis 30 μm.
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Das
Ugelstad-Verfahren ist ein "aktiviertes Quell-" Verfahren und weniger
eine Suspensionspolymerisation weil die Polymerisation erst initiert
wird, nachdem das gesamte Monomer in der Ausgangspolymersaat absorbiert
ist. Im Gegensatz dazu wird bei einer Saat-Suspensionspolymerisation,
wie vorliegend beschrieben, die wachsende Saat kontinuierlich mit
frischem Monomer und Initiator in Kontakt gebracht.
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Weniger
bevorzugt kann man das anfängliche
Polymersaatmaterial auch durch ein Verfahren herstellen, das zu
einem polydispersen Produkt führt, z.
B. ein herkömmliches
Suspensionspolymerisationsverfahren, wobei man das polydisperse
Produkt dann der Größe nach
trennt, um eine im Wesentlichen monodisperse Teilchenpopulation
zu erhalten.
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Die
anfänglichen
monodispersen Teilchen können
in eine größere, im
Wesentlichen monodisperse Polymersaat durch ein Suspensionspolymerisationsverfahren
umgewandelt werden, wie es im Wesentlichen in der US-A 5,147,937
(Frazza) beschrieben ist, wobei man die Anzahl und Dauer der einzelnen
Polymerisationsstufen so auswählt,
dass man ein fertiges im Wesentlichen monodisperses Saatprodukt
des gewünschten
Modalwerts der Teilchengröße erhält. Im Allgemeinen
entspricht der gewünschte
Modalwert der Teilchengröße für das fertige
Saatprodukt einer Größe, aus
der in einer oder, weniger bevorzugt, mehr als einer Polymerisationsstufe
in einem einzigen Reaktor das fertige Suspensionspolymerisationsprodukt
mit der gewünschten Medianteilchengröße hergestellt
wird. Daher liegt der Modalwert der Größe der fertigen Saat üblicherweise innerhalb ±10% von
170 μm,
340 μm,
600 μm und 925 μm für die Herstellung
fertiger Produktperlen mit einem Größenmodalwert von 400, 600,
1000 and 1300 μm,
d. h. solchen, die sich zum Beispiel als unterschiedliche Qualitäten EPS-Perlen
eignen.
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Es
ist besonders überraschend,
dass die weitgehende Monodispersität der Teilchen trotz des Ausmaßes des
eintretenden Teilchengrößenwachstums,
z. B. eines mehrstufigen Wachstums von anfänglichen μm-großen Ugelstad-Teilchen zum Millimeter-großen Endprodukt,
erhalten bleibt.
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Wir
haben gefunden, dass dieses mehrstufige Wachstum vorteilhaft ist,
da die Bedingungen des Polymerisationsverfahrens für jede Wachstumsstufe getrennt
optimiert werden können
und es die Durchführung
der letzten Wachstumsstufe unter Verfahrensbedingungen und einer
Verfahrenssteuerung erlaubt, die bei der Herstellung von Millimeter-großer Teilchen
durch Suspensionspolymerisation üblich sind.
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Die
Durchführung
des Ugelstad-Verfahrens zur Erzeugung der μm-großen anfänglichen Saat ist relativ zeitaufwändig und
teuer; Zeitbedarf und Kosten steigen mit zunehmender Teilchengröße stark
an. Die handelsüblichen
Ugelstad-Teilchen sind außerdem
zu klein, als dass man sie in einer einstufigen Suspensionspolymerisation
zur Herstellung von EPS-Teilchen handelsfähiger Qualität verwenden könnte; daher
stellten diese Teilchen keinen nahe liegenden Ausgangspunkt für die Anwendung
als Polymersaat für
EPS dar, zum Teil aufgrund der Kostens und zum Teil, weil man erwartetet,
dass die Monodispersität
während
des Wachstumsprozesses verloren gehen würde. Bei Anwendung einer mehrstufigen Suspensionspolymerisation
zur Durchführung
des Wachstumsprozesses bleibt jedoch nicht nur die Monodispersität im Wesentlichen
erhalten sondern verteilen sich auch die Kosten des Ugelstad-Verfahrens – so kann
1 g eines 20 μm
Ugelstad-Produkts in etwa 275 kg eines 1300 μm Endprodukts umgewandelt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
und Produkte werden nun anhand des Beispiels des Styrolpolymerisationssystems
näher beschrieben.
Wie vorstehend erwähnt,
sind die Verfahren jedoch anwendbar auf andere Polymere und Produkte,
obgleich EPS ein besonders wichtiges Produkt ist.
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Die
verwendeten anfänglichen
Saatteilchen sind vorzugsweise Polystyrol-Teilchen wie Dynospheres® (Dyno
Specialty Polymers AS, Lillestrom, Norwegen), die nach dem Sintef-Verfahren hergestellt
sind, besonders bevorzugt Teilchen mit einem Modalwert der Größe im Bereich
von 0,5 bis 50 μm, insbesondere
5 bis 30 μm,
und am meisten bevorzugt etwa 10-20 μm. Alternativ kann es sich um
größenfraktionierte
Polystyrol-Teilchen handeln, die nach Standard-Emulsionspolymerisationverfahren
hergestellt sind, z. B. mit einem Modalwert der Größe von 0,05
bis 1,0 μm,
oder Polystyrol-Teilchen mit einem Modalwert der Größe von bis
zu 20 μm,
insbesondere 1 bis 10 μm,
die durch Dispersionspolymerisation in einem organischen Lösungsmittel
hergestellt sind. Man kann die anfänglichen Saatteilchen dann
in einem stufenweisen Suspensionspolymerisations-Verfahren vergrößern, wobei
man fertige Saatteilchen mit einem Modalwert der Größe von bis
zu 1000 μm erhält, wovon
sich wenigstens eine Stufe eines oben beschriebenen Aktivierungsschrittes
bedient. Eine oder mehrere der Polymerisationsstufen können jedoch
im Wesentlichen gemäß der Beschreibung
in US-A. 5,147,937 sein.
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Beim
Verfahren der US-A 5,147,937 vereinigt man eine wässrige Dispersion
der Saatteilchen mit einer wässrigen
Emulsion eines wasserunlöslichen
Monomers oder Monomergemi sches und eines öllöslichen radikalischen Polymerisationsinitiators oder
eines Vorläufers
dafür mit
einer solchen Geschwindigkeit, dass eine dem gesamten anfänglichen
Saatpolymergewicht entsprechende Menge Monomer bzw. Monomergemisch
innerhalb einer Spanne von 45 bis 120, vorzugsweise 60 bis 90, Minuten
mit der Dispersion vereinigt wird. Das Vereinigen erfolgt vorzugsweise
bei einer Temperatur, die mindestens so hoch wie diejenige ist,
bei der der Initiator oder Vorläufer
aktiviert wird, und man hält
das Reaktionsgemisch bei einer Temperatur, bei der der Initiator
oder Vorläufer
aktiviert ist, bis die Saat um den gewünschten Wert gewachsen ist,
geeigneterweise bis das Monomer verbraucht ist. Man wiederholt das
Verfahren dann, bis die gewünschte
Endteilchengröße erreicht
ist.
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Vorzugsweise
hält man
beim erfindungsgemäßen Verfahren
den Monomergehalt des Reaktionsgemisches zu jedem gegebenen Zeitpunkt
bei höchstens
20 Gew.-%, stärker
bevorzugt höchstens 10
Gew.-%, bezogen auf den Polymergehalt.
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Vorzugsweise
vergrößert jede
Wachstumsstufe das Teilchenvolumen um 1,1 × bis 1000 ×, z. B. 1,5 × bis 60 ×, stärker bevorzugt
2 × bis
50 ×,
insbesondere 2 × bis
30 × (z.
B. 3 × bis
30 ×),
stärker
bevorzugt 4 × bis
30 × (z.
B. 4 × bis
25 ×,
oder 4 × bis 20 ×), und
am meisten bevorzugt 6 × bis
25 × (z.
B. 6 × bis
15 ×).
Allerdings sollte vorzugsweise die Volumenzunahme bei den Stufen
höchstens
15 × sein
(d. h. das Volumen höchstens
auf das fünfzehnfache
zunehmen), insbesondere bei der Herstellung kleinerer Teilchen.
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Man
kann als Monomer reines Styrol oder Styrolderivat oder alternativ
ein Gemisch eines Styrols und/oder eines Styrolderivats und gegebenenfalls
eines nicht-styrolischen Comonomers, z. B. ein übliches Comonomer für Styrol,
verwenden. Styrol und Styrolderivative wie Alkylstyrole (z. B. C1-3-Alkylstyrole wie o-Methylstyrol, m-Methylstyrol,
p-Methylstyrol, Dimethylstyrol, Ethylstyrol, Ethylmethylstyrol usw.)
und Halogenstyrole (z. B. p-Chlorstyrol oder 2,4-Dichlorstyrol),
und andere übliche
oder nicht übliche
Styrole können
zur Herstellung von Homopolymeren oder Copolymeren verwendet werden.
Im Allgemeinen stellen jedoch Styrole und vor allem Styrol selbst
das Haupt- oder einzig verwendete Monomer dar, das man zum Aufwachsen
auf die Saatteilchen verwendet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet man Aminostyrol (insbesondere 4-Aminostyrol) als Comonomer,
besonders bevorzugt in der letzten Suspensionspolymerisationstufe.
Auf diese Weise kann man direkt aminfunktionalisierte Teilchen herstellen.
Derartige funktionalisierten Teilchen eigenen sich besonders zur
Anwendung bei organischen Festphasensynthesen, z. B. von Peptiden
und Oligonucleotiden und kleinen organischen Molekülen, bei Trennungen,
z. B. in der Chromatographie, und als Verträglichmacher. Das Aminostyrol
wird vorteilhaft mit einem Styrolcomonomer (z. B. Styrol) in einem Gewichtsverhältnis von
1:2 bis 1:10, insbesondere einem Gewichtsverhältnis von 1:2,5 bis 1:5. In
dieser Ausführungsform
liegt in den erzeugten Teilchen im Allgemeinen eine Vernetzung infolge
der Einwirkung von organischen Lösungsmitteln
im Polymerisationsverfahren vor.
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Andere
verwendbare Comonomere umfassen ethylenisch ungesättigte Monomere,
zum Beispiel Acrylsäure
und -ester (wie Acrylsäure,
Methylacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat, Methacrylsäure, Methylmethacrylat
und Ethylmethylmethacrylat), Maleinsäure und Ester davon (z. B.
Dimethylmaleat, Diethylmaleat und Dibutylmaleat), Maleinsäuereanhydrid,
Fumarsäure
und Ester davon (z. B. Dimethylfumarat und Diethylfumarat), Vinylmonomere
und Acrylnitril.
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Nicht-styrolische
Comonomere machen vorzugsweise 0 Gew.-% oder 1 bis 40 Gew.-% des
in einer Wachstumsstufe zugesetzten Polymers aus. Zum Beispiel kann
man Acrylsäure-Methacrylat-Comonomere
als nicht-styrolische Comonomere verwenden, zum Beispiel kann man
Ethylendimethacrylat, (EDMA), Hydroxyethylmethacrylat (HEMA), Methylmethacrylat
(MMA), Glycidylmethacrylat (GMA), Acrylsäure, Methylacrylat, Ethylacrylat,
Butylacrylat, Methacrylsäure,
Ethylmethylmethacrylat verwenden. Jedoch kann man Methylmethacrylat
zu 100% als Monomer verwenden.
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Die
Saatteilchen bestehen vorzugsweise aus einem Polymer, das analog
zu dem während
der Wachstumsstufe zugesetzten Polymer ist, für die die Polymersaat verwendet
wird, oder einem zumindest damit kompatiblen Polymer. Daher ist
die Ugelstad-Saat vorzugsweise überwiegend
ein Styrol-Polymer, insbesondere an ihrer Oberfläche.
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Neben
einfachen ethylenischen Comonomeren kann man auch vernetzungsfähige Comonomere verwenden,
zum Beispiel Divinylbenzol und Polyethylenglycoldimethacrylat. Derartige
vernetzbare Comonomere warden im Allgemeinen in relativ kleinen Mengen
verwendet.
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Beispiele
geeigneter Polymerisationsinitiators umfassen organische Peroxide
wie Dibenzoylperoxide und Lauroylperoxid, Peroxyester wie t-Butylperoxybenzoat
und t-Butylperoxypivalat und Azoverbindungen wie Azobisisobutyronitril
und Azobisdimethylvaleronitril. Diese können in üblichen Konzentrationen (z.
B. 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 to 4 Gew.-%, bezogen auf
das Monomer) verwendet werden; man gibt sie vorzugsweise als Lösung im Monomer
oder Monomergemisch oder in einem inerten organischen Lösungsmittel,
z. B. Benzol, Toluol oder Dichlorpropan zu. Wenn man ein organisches Lösungsmittel
verwendet, liegt dieses vorzugsweise in einer untergeordneten Menge
relative zum Polymergehalt vor.
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Es
ist bevorzugt, wenigstens einen öllöslichen
Polymerisationsinhibitor zu verwenden, der im Monomer oder Monomergemisch
vorliegt, um eine Polymerisation in Saat-freien Monomertröpfchen und damit
die Nukleierung neuer Teilchen zu verhindern. Ein derartiger Inhibitor
hat vorzugsweise ein hohes Molekulargewicht (z. B. wenigstens 300
Dalton) und eine geringe Wasserlöslichkeit,
um die Diffusion durch die Wasserphase zu verringern. Der Inhibitor kann
zum Beispiel eine phenolische Verbindung (wie 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxytoluol,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan,
4,4-Butyliden-bis(3-methyl-6-t-butylphenol), 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol (erhältlich als
Irganox 1330), 2,2'-Methylenbis(6-t-butyl-4-methylphenol),
eine Schwefelverbindung (wie Dilaurylthiodipropionat, 4,4'-Thiobis(3-methyl-6-t-butyl-phenol)),
oder ein Amin (wie N,N'-Di-β-naphthyl-p-phenylendiamin
und N-phenyl-N-isopropyl-p-phenylendiamin)
sein.
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Man
verwendet den Inhibitor zweckmäßigerweise
in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf den Initiator.
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Wie
bei gewöhnlichen
Suspensionspolymerisationen ist es auch bevorzugt, einen oder mehrere Stabilisatoren
im Reaktionsmedium mitzuverwenden. Es ist besonders bevorzugt, einen
Suspensionsstabilisator (d. h. einen sterischen Stabilisator) in
der wässrigen
Saatsuspension und einen Emulsionsstabilisator in der wässrigen
Monomeremulsion, die dieser zugefügt wird, mitzuverwenden. Beispiele
geeigneter Stabilisatoren umfassen ionische, ethoxylierte ionische,
nicht-ionische und polymere amphiphile Moleküle und anorganische Teilchen,
z. B. wasserlösliche
hochmolekulare Materialien, Tricalciumphosphat (TCP), Cellulosen
(einschließlich
Celluloseether wie Alkylcelluloseether, insbesondere C1-4-Alkylcelluloseether;
und Hydroxyalkylalkylcelluloseether, insbesondere Hydroxy-C1-4-alkyl-C1-4-alkylcelluloseether,
zum Beispiel Hydroxyalkylmethylcellulosen wie Hydroxypropylmethylcellulosen,
die zum Beispiel als Methocel K-100 erhältlich sind), Polyole, Polyvinylalkohole,
Polyalkylenoxide und anorganische Materialien wie Calciumphosphat
und Magnesiumpyrophosphat. Celluloseether und TCP sind bevorzugt
als Suspensionsstabilisatoren, besonders zur Herstellung von großen Polymerteilchen.
Vorzugsweise liegen diese Stabilisatoren zu 10 bis 60% Gew./Gew., insbesondere
15 bis 55% Gew./Gew., bezogen auf die anfängliche Polymersaat in jedem
Polymerisationszyklus vor. Für
Celluloseether beträgt
die Stabilisatorkonzentration zweckmäßigerweise bis zu 25% Gew./Gew.,
während
für anorganische
Stabilisatoren wie TCP die Stabilisatorkonzentration vorteilhaft
bis zu 55% Gew./Gew., z. B. 1 bis 55% Gew./Gew., zweckmäßigerweise
30-55% Gew./Gew. beträgt,
bezogen auf die anfängliche
Polymersaat im Polymerisationszyklus. TCP ist besonders bevorzugt,
da es in diesen hohen Konzentrationen verwendet werden kann und
weil es umweltverträglich
ist.
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Bei
den Emulsionsstabilisatoren kann es sich zum Beispiel um oberflächenaktive
Mittel, z. B. Poloxamere oder andere Polyalkylenoxide wie Tweens
handeln. Außerdem
kann man Emulsionsstabilisatoren wie Nonylphenolpolyethylenoxide,
die 20 bis 150 Ethylenoxideinheiten enthalten, verwenden, z. B.
Berol 274 oder Igepal CO 990. Alternativ kann man ionische oder
ethoxylierte ionische oberflächenaktive
Mittel verwenden. Diese Stabilisatoren liegen vorzugsweise in der
Monomeremulsion, z. B. in Konzentrationen von 0,1 bis 2 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf den Monomergehalt.
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Vorzugsweise
ist der in der (den) letzten Polymerisationsstufe(n) verwendete
ein anorganischer fester teilchenförmiger Suspensionsstabilisator,
wie ein Phosphate (z. B. Tricalciumphosphat), der in einem Waschschritt
ohne Weiters vom Produkt entfernt werden kann. Suspensionsstabilisatoren
werden im Allgemeinen zu 0,5 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Saat,
verwendet.
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Üblicherweise
erfolgt die Saatherstellung aus einer kleineren Saat in einem Reaktor
(z. B. einem 0,5 L bis 10 L Autoklavenreaktor), der über einen
Rührer,
Ein- und Auslassflansche und Temperatursteuereinrichtungen verfügt.
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Man
befüllt
den Reaktor mit der anfänglichen oder
Saat oder der Saat einer späteren
Stufe, einem Suspensionsstabilisator, entionisiertem Wasser und, wenn
die Saat klein ist (z. B. weniger als 50 μm, insbesondere weniger als
30 μm) vorzugsweise
auch einem wasserlöslichen
Inhibitor wie Natriumnitrat. Soweit in den frühen Stufen des Teilchenwachstums auch
ein Inhibitor verwendet wird, wird dieser üblicherweise in einer Konzentration
von 0,001 bis 0,005 Gew.-% im Wasser verwendet.
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Die
Saat macht üblicherweise
bis zu 65 Gew.-%, z. B. 1 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 to 60 Gew.-%,
der wässrigen
Suspension and der Stabilisator üblicherweise
0,5 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die
Saat aus.
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Man
erhöht
die Temperatur der Saatsuspension üblicherweise auf etwa 70 bis
100°C, vorzugsweise
78 bis 92°C
und gibt eine Monomeremulsion zu.
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Die
Monomeremulsion wird üblicherweise hergestellt,
indem man den öllöslichen
Initiator und den öllöslichen
Inhibitor (z. B. Dibenzoylperoxid und Irganox 1330) im Styrolmonomer
(oder Monomergemisch) löst
und mit einer wässrigen
Lösung
eines Emulsionsstabilisators (z. B. Berol 274 oder Igepal CO 990)
mischt. Die Öl-
(Monomer-) phase macht vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-% der Monomeremulsion
aus, die durch ein beliebiges zweckmäßiges Emulgierverfahren hergestellt
wird, z. B. durch Verwendung eines Rotor-Stator-Mischers wie eines
Ultra-Turax.
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Was
die Emulgierung betrifft, ist es bei einer kleineren Saat von besonderer
Bedeutung, dass die Tröpfchengröße der Monomeremulsion
klein ist; im Allgemeinen ist es in jeder gegebenen Stufe bevorzugt,
dass die Tröpfchen
der Monomeremulsion kleiner sein sollen als die verwendeten Saatteilchen.
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Demzufolge
ist es bevorzugt, die Emulsion zu bilden, indem man das Gemisch
durch einen Druckhomogenisator oder mehrere Rotor-Stator-Stufen
leitet. Auf diese Weise wird die Bildung übergroßer Tröpfchen minimiert. Alternativ
kann man das Gemisch nacheinander durch eine Reihe von separaten
Rotor-Statoren leiten oder mehrfach durch einen einzelnen Rotor-Stator-Mischer umpumpen.
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Man
bringt das Monomer oder die Monomeremulsion dann zweckmäßigerweise
kontinuierlich unter Rühren
in die Suspension im Reaktor ein, vorzugsweise unter Verwendung
einer Pumpe mit einstellbarer Pumprate. Die Einbringrate wird vorzugsweise
bei 0,1 bis 2,0 g, insbesondere 0,15 bis 1,0 g und starker bevorzugt
etwa 0,15 bis 0,8 g, insbesondere 0,15 bis 0,6 g, Monomer/Stunde
pro Gramm Polymer im Reaktor, d. h. die Einbringrate wird vorzugsweise
während
der Zugabedauer erhöht.
Sobald die Monomerzugabe vollständig
ist, wird das Reaktionsgemisch gerührt, bis das Monomer aufgebraucht
ist, z. B. etwa 2 Stunden, oder die Polymerisation wird durch Zugabe
eines Chaser (d. h. einer Monomerzusammensetzung mit einer hohen Konzentration
an Initiator) oder durch Anheben der Reaktortemperatur zum Ende
gebracht. Gewünschtenfalls
kann man einen zweiten Polymerisationsinitiator, der bei einer höheren Temperatur
aktiviert wird als der erste, verwenden.
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Am
Ende jeder derartigen Polymerisationsstufe bestimmt man vorzugsweise
die Teilchengrößen (mit
einem Coulter-Counter) und berechnet die in den folgenden Stufen
verwendeten Monomermengen entsprechend.
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Falls
sich erweist, dass eine Polymerisationsstufe eine unerwünscht große Teilchengrößenverteilung
liefert, sollte man die Volumengrößenzunahme für die folgenden
Wiederholungen der gleichen Wachstumsstufe reduzieren. Man kann
das Produkt jedoch dennoch für
weitere Wachstumsstufen verwenden, wenn man es zur Entfernung übermäßig kleiner
oder übermäßig großer Teilchen
sortiert.
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Nach
beendeter Polymerisation kann man die vergrößerten Teilchen entfernen und
gegebenenfalls waschen, um unerwünschte
Stabilisatoren, Initiator usw. zu entfernen.
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Die
Stabilität
der Polymerisationssuspension und das Molekulargewicht des erzeugten
Polymers hängen
auf verschiedene Weise von einer Reihe Variablen ab (z. B. der Monomerzugabegeschwindigkeit,
Initiatorkonzentration, Temperatur, Emulsionströpfchengröße, Saatgröße usw.).
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Stabilität erfordert
das Vermeiden einer Koagulation. Man erreicht dies üblicherweise,
indem man sicherstellt, dass die Monomerkonzentration in den Saatteilchen
etwa 20-25 Gew.-%
nicht übersteigt, vorzugsweise übersteigt
sie nicht etwa 10 bis 20% und besonders bevorzugt übersteigt
sie nicht etwa 10 Gew.-%. Eine zu hohe Monomerkonzentration kann man
vermeiden, indem man die Initiatorkonzentration anhebt (obgleich
dies das Molekulargewicht des gebildeten Polymer, die Viskosität des Polymers
und sein Glasübergangstemperatur
verringert) oder indem man die Monomerzugabegeschwindigkeit reduziert
(was das Molekulargewicht des Polymers und die Reaktionszeit erhöht). Daher
muss man bei der Durchführung
des Verfahrens im Wesentlichen die Initiatorkonzentration und Monomerzugabegeschwindigkeit
abgleichen, um eine Koagulation zu vermeiden und das gewünschte Molekulargewicht
innerhalb einer annehmbaren Verfahrensdauer zu erreichen.
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Der
Wassergehalt der Phasen kann im Allgemeinen ohne besondere Probleme
variiert werden, obgleich die Stabilität leiden kann, wenn die Suspensionsphase
einen zu geringen Wassergehalt aufweist.
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Der
Emulgatorgehalt, d. h. der Gehalt an Emulsionsstabilisator, ist
gleichfalls nicht kritisch, obgleich bei zu geringem Gehalt die
Stabilität
leidet und bei zu hohem Gehalt Mizellenbildung und demzufolge Feingutbildung
auftreten können.
Im Allgemeinen kann man das erfindungsgemäße Verfahren durchführen, wobei
weniger als etwa 1 Gew.-% Feingut gebildet wird.
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Ausgehend
von Dynospheres® mit
typischerweise 10-20 μm
kann man eine Vergrößerung auf Teilchen
voller Größe mit zum
Beispiel einem Modalwert der Größe von 200
bis 1300 μm
typischerweise in 5 oder mehr Stufen erreichen, z. B.
- Stufe
1: 10 bis 40 μm,
z. B. 20 bis 40 μm
- Stufe 2: 40 bis 80 μm
- Stufe 3: 80 bis 250 μm,
z. B. 80 bis 200 μm
- Stufe 4: 200 bis 650 μm,
z. B. 200 bis 400 μm
oder 250 bis 650 μm
- Stufen 5 und folgende: 400 bis 2000 μm, z. B. 400 bis 600 μm oder bis
zu 1300 μm
oder 650 bis 1700 μm.
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Zur
Herstellung von EPS-Perlen müssen
die PS-Perlen mit einem Treibmittel beladen werden, d. h. einem
Material, das das Polymer nicht lost oder allenfalls leicht quillt
und einen Siedepunkt aufweist, der niedriger ist als der Erweichungspunkt
des Polymers und bei Umgebungstemperatur gasförmig oder flüssig ist,
oder einem Feststoff, der ein Gas erzeugen. Üblicherweise verwendet man
einen gegebenenfalls substituierten aliphatischen Kohlenwasserstoff
mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 3 bis 5 Kohlenstoffatomen,
und einem Siedepunkt im Bereich von –50 bis +50°C, z. B. Propan, Pentan, Cyclopentan,
Cyclobutan, Methylchlorid, Ethylchlorid, Dichlordifluormethan (oder
andere Freone), Propylen, Butylen usw. Pentan oder Butan sind bevorzugt. Man
gibt das Treibmittel üblicherweise
während
der letzten Polymerisationstufe oder -stufen oder dem fertigen Polymerisationsprodukt
zu, gegebenenfalls nach der Isolierung, Waschen, Trocknen usw. Man kann
auch Gemische von Treibmitteln verwenden.
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Gewünschtenfalls
können
die Teilchen auch mit einem Fammhemmer behandelt werden, z. B. Hexabromcyclododecan,
oder man kann sie oberflächenbehandeln,
um andere Materialien mit einer gewünschten Eigenschaft, z. B.
antistatische Hilfsmittel, oder funktionelle und reaktive chemische
Gruppen anzubringen.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
sind nicht nur nützlich
zur Herstellung von EPS-Perlen,
sie können
auch zur Herstellung von Polymerperlen für viele andere Anwendungen
herangezogen werden. Insbesondere kann man im Wesentlichen monodisperse Teilchen
herstellen, die sich zur Verwendung als Ionenaustauscherharze eignen
(z. B. zur Wasserreinigung). Solche Harzperlen erfordern im Allgemeinen einen
gewissen Vernetzungsgrad (z. B. mit Divinylbenzol) der Polymermatrix
und können
im Anschluss an die Perlenbildung derivatisiert werden, z. B. durch Sulphonierung
durch Behandlung mit Schwefelsäure,
um saure Ionenaustauscherharzperlen herzustellen, oder durch Aminierung
eines in der letzten Stufe oder einer der letzten Stufen der Polymerisation
eingesetzten reaktiven Comonomers, z. B. Chlormethylstyrol, um ein
basisches Ionaustauscherharz herzustellen. Diese Harze haben den
Vorteil, dass beim wiederholten Verwenden und Spülen eine geringere Neigung
zur Perlengrößenseparation
im Harzbett auftritt. Dieses Problem führt zu verminderten Gebrauchseigenschaften.
Für Ionenaustauschanwendungen
beträgt
die Perlengröße im Allgemeinen
etwa 100 bis 500 μm.
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Weitere
Anwendungsbeispiele umfassen die Verwendung als Substrate für die Erzeugung
von Bibliotheken bei der kombinatorischen Chemie, wobei die weitgehende
Monodispersität
der Teilchen zu einer verbesserten Verteilung der Bibliotheksglieder bei
der Bibliothekserzeugung nach Split- und Mischtechniken führt. Für diese
Anwendung werden die Perlen, soweit nicht bei der Herstellung der
Perlen ein geeignet funktionalisiertes Comonomer (z. B. Aminostyrol)
verwendet worden ist, im Allgemeinen im Anschluss an die Herstellung
umgesetzt, um eine Oberflächenfunktionalität einzuführen, die
zur Anbindung der Bibliotheksglieder geeignet ist. Wiederum können Perlengrößen von
100 bis 500 μm üblicherweise
verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäß hergestellten
können auch
als Pigmente oder Additive für
Anstrichmittel (z. B. als Ersatz für TiO2),
als Spacer (z. B. in LCD's),
als Reibungsminderer, als Gleitmittel, als Trägermaterialien für Zellen,
Enzyme oder Katalysatoren, als Träger für Wirkstoffe für Depotformulierungen,
als Filter, als Mikrolinsen, als Träger für Hilfsstoffe für Klebstoffe,
als Fließmarker
verwendet oder thermisch geformt werden, z. B. durch Sintern, um
Filter oder Filterkuchen herzustellen, die eine hohe Poreneinheitlichkeit
haben.
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Man
kann die Teilchen auch als Hilfsstoff in anderen Polymeren, insbesonder
Polyolefinen wie Polyethylen und Polypropylen, Polycarbonaten, ABS und
Polystyrolen (z. B. GPPS und HIPS) verwenden. Die Zugabe von niedermolekularen
Teilchen kann zur Verbesserung der Fließeigenschaften erfolgen, z.
B. zur Verbesserung des Schmelzflussindex oder zur Modifizierung
der Molekulargewichtsverteilung.
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Für viele
derartige Anwendungen ist eine gewisse Porosität der Teilchen erforderlich,
z. B. bei deren Einsatz als Katalysatoren oder Enzymträger. Man kann
dies relative einfach erreichen, indem man den Vernetzungsgrad der
Polymermatrix steuert und indem man einen Porenbildner (z. B. Toluol,
Pentan oder ein beliebiges anders flüchtiges oder gasbildendes Mittel,
das gegenüber
dem Polymer nicht reaktov ist) in Monomeremulsion mitverwendet,
die man in der letzten Stufe oder einer der späteren Polymerisationsstufen
verwendet.
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Gewünschtenfalls
kann ein poröses
Teilchen beladen werden, z. B. mit einem Wirkstoff, Katalysator,
Enzym oder dergleichen, und dann mit einer weiteren Polymerschicht
versehen werden, um das beladene Gut einzuschließen oder seine Freisetzung
zu verzögern.
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Man
kann poröse
Teilchen nicht nur als einfache Träger verwenden, sondern auch
als Quelle kontrollierter Porosität in Keramiken, Polymermembranen
usw.
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Auf
alle vorliegend verwiesenen Literaturstellen wird vollinhaltlich
Bezug genommen.
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Die
Erfindung wird nun mit Bezug auf die folgenden nicht einschränkenden
Beispiele und die beigefügten
Zeichnungen näher
veranschaulicht, wobei:
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1 ein
Schaubild ist, das Temperatur des Reaktionsgemisches in Abhängigkeit
von der Zeit zeigt und die Stufen angibt, zu denen im Beispiel 2 verschiedene
Reagenzien zugefügt
werden; und
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2 eine
Auftragung ist, die die Monomerzugabegeschwindigkeit gegen die Zeit
im Beispiel 2 zeigt.
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BEISPIEL 1
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In
einem Reaktor legte man 1929 kg einer wässrigen Suspension von 55 kg
20 [mu]m Polystyrol Dynospheres(R), 18 kg Celluloseether (Methocel K100)
(pre-dissolved in Wasser) und 1600 kg Wasser vor. Man rührte die
Suspension mit 40 rpm und erwärmte
auf 40°C
innerhalb [1/2] Stunde.
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Man
löste 1.0
kg Dibenzoylperoxid (75% in Wasser) in 10 kg Styrol in einem 10
L Kessel mit einem herkömmlichen
Propellorrührer.
Nach vollständiger
Auflösung
füllte
man die Lösung
in den Reaktor. Man hielt die Suspension auf 40°C über 1 Stunde und erhöhte auf
80°C innerhalb
1[1/2] Stunde.
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Man
stellte eine Styrolmonomeremulsion her, indem man 385 kg Styrol,
3.0 kg Benzoylperoxid (75% in Wasser) 30 minuten mischte. Dann gab
man 770 kg Wasser und 1.66 kg Tween 20 stabilizer dazu, emulgierte
das Gemisch und füllte
es innerhalb von 8 Stunden mit einer Rate von 90.75 kg/h, 115.09
kg/h, 133.5 kg/h, 146.3 kg/h, 156.2 kg/h, 165 kg/h, 173 kg/h und
177.5 kg/h für
jeweils eine Stunde in den Reaktor.
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Nach
10 Minuten bei 80°C
versetzte man den Reaktor mit 5 g KI gelöst in 12.5 g Wasser und nach
2 Stunden bei 80°C
gab man weitere 15 g KI gelöst
in 37.5 g Wasser dazu.
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Nach
beendeter Polymerisationsreaktion hielt man das Reaktionsgemisch
auf 80°C
weitere 2 Stunden.
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Man
isolierte das Produkt und bestimmte die Teilchengrößenverteilung
mit einem Coulter Counter 256.
- Durchmesser (modal): 39-41 μm
- CV: 5-6%
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BEISPIEL 2
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In
einem Reaktor legte man 1929 kg einer wässrigen Suspension von 50 kg
der 40 [mu]m Teilchen von Beispiel 1, 11 kg Celluloseether (Methocel K100),
und 1863 kg Wasser vor. Den Celluloseether löste man zuvor in Wasser.
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Man
rührte
die Suspension mit 40 rpm und erwärmte auf 4°C über [1/2] Stunde.
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Man
löste 0.25
kg Dibenzoylperoxid (75% in Wasser) in 10 kg Styrol und mischte
die Lösung
in die Suspension. Man hielt die Suspension/Emulsion was bei 40°C über 1 Stunde
und erhöhte
dann auf 80°C innerhalb
1[1/4] Stunde.
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Man
stellte eine Styrolmonomeremulsion her, indem man 385 kg Styrol,
770 kg Wasser, 1,66 kg Tween 20 Stabilisator, 0,4 kg Trigonox und
3,0 kg Benzoylperoxid (75% in Wasser) mischte. Man emulgierte das
Gemisch und gab es innerhalb von 8 Stunden mit einer Geschwindigkeit
von 90,75 kg/h (1 Stunde), 115,09 kg/h (1 Stunde), 133,50 kg/h (1
Stunde), 146,26 kg/h (1 Stunde), 156,14 kg/h (1 Stunde), 165,38
kg/h (1 Stunde), 173,04 kg/h (1 Stunde) und 177,50 kg/h (1 Stunde)
in den Reaktor. Man erwärmte
das Reaktionsgemisch dann innerhalb von 2[1/4] Stunden auf 110°C, hielt
es 1 Stunde bei 110°C
und kühlte
es dann ab. Zu Beginn der Zugabe der Monomeremulsion und 2 Stunden
danach gab man 5 g KI in 50 g Wasser zu.
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Das
Produkt wurde isoliert und bezüglich
der Teilchengrößenverteilung
analysiert.
- Durchmesser (modal): 79-81 μm
- CV: 5-6%
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BEISPIEL 3
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In
einem Reaktor legte man 1359 kg Saat einer wässrigen Suspension von 70 kg
seeds 40 (d.h. Polystyrol-Saat mit einheitlich 40 μm, erhältlich von Dyno
Specialty Polymers AS). Man rührte
die Suspension mit 40 rpm.
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Man
füllte
Tricalciumphosphat (TCP) 14 kg, und Nacconol G90 (Alkylarylsulfonat)
0.039 kg direkt in den Reaktor und erwärmte die Suspension auf 40°C.
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Man
löste 2,8
kg Dibenzoylperoxid (75Gew.-% in Wasser) in 20 kg Styrol in einem
Glasreaktor. Bei 40°C
im Polymerisationsreaktor füllte man
diese Lösung
in den Reaktor. Man hielt die Suspension 1 Stunde bei 40°C und erhöhte dann
innerhalb etwa 1 Stunde auf 80°C.
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Man
mischte 470 kg Styrol und 5,5 kg Dibenzoylperoxid (BPO) (75% in
Wasser) über
1 Stunde. Sobald die Temperatur im Reaktor 80°C betrug, gab man diese Styrol/BPO-Lösung innerhalb
von 5 Stunden mit konstanter Geschwindigkeit in den Reaktor.
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Nach
3 Stundes bei 80°C
füllte
man 10 kg Tricalciumphosphat und 0,028 kg Nacconol G90 in den Reaktor.
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Man
hielt die Temperatur nach beendeter Zugabe des Styrol/BPO weitere
2 Stunden bei 80°C. Der
Restmononergehalt betrug etwa 3%.
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Man
isolierte das Produkt und analysierte es.
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Ergebnisse:
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- Durchmesser (modal): 79,5 μm
- Aspekt: TCP vorhanden
- CV (Hauptpeak): 8,9% (Coulter LS)
- Molekulargewicht: 86800
- Mw/Mn: 2,47
- Schmelzflussrate: 150 g/10 min (200°C, 3 kg).
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BEISPIEL 4
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In
einem Reaktor legte man 274 kg einer wässrigen Suspension von 60 kg
Dynoseeds 40 (d.h. Polystyrol-Saat mit einheitlich 40 μm) und eine
Stabilisatorlösung
von 12 kg Methocel K-100
und 1493 kg Wasser vor. Man rührte
die Suspension mit 40 rpm und erwärmte auf 40°C.
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Man
löste 1,47
kg Dibenzoylperoxid (75% in Wasser) in 8,8 kg Styrol in einem Glasreaktor.
40°C im
Polymerisationsreaktor füllte
man diese Lösung
in den Reaktor. Man hielt die Suspension 1 Stunde bei 40°C und erhöhte dann
innerhalb etwa 1 Stunde auf 80°C.
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Man
stellte eine Styrolmonomeremulsion her, indem man 353 kg Styrol
und 5,1 kg Dibenzoylperoxid (75% in Wasser), 708 kg Wasser und 1,52
kg Tween 20 mischte. Sobald die Temperatur im Reaktor 80°C betrug,
gab man diese Emulsion innerhalb von 5 Stunden mit konstanter Geschwindigkeit
in den Reaktor.
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Nach
10 Minuten bei 80°C
füllte
man 5 g in Wasser gelöstes
KI in den Reaktor.
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Nach
3 Stunden bei 80°C
füllte
man 15 g in Wasser gelöstes
KI in den Reaktor.
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Man
hielt die Temperatur nach beendeter Zugabe der Emulsion weitere
2 Stunden bei 80°C.
Der Restmononergehalt betrug etwa 1,5%.
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Man
isolierte das Produkt und analysierte es.
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Ergebnisse:
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- Durchmesser (modal): 83,3 μm
- CV (Hauptpeak): 7,9% (Coulter LS)
- Molekulargewicht: 99700
- Mw/Mn: 2,55
- Schmelzflussrate: 100 g/10 min (200°C, 8 kg).
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Die
Perlen der Beispiele 3 und 4 wurden zu Proben von Polypropylen,
Polyethylen, Polycarbonat und ABS (Acrylonitril/Polybutadien/Styrol)
zugegeben: In allen Fällen
führte
die Zugabe von 5 Gew.-% Perlen zu einer erheblichen Zunahme des
Schmelzflussindex.
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BEISPIEL 5
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In
einem Reaktor legte man 556 kg Saat einer wässrigen Suspension von 70 kg
Dynoseeds 40 (40 μm
Polystyrolsaats) vor. Man rührte
die Suspension mit 40 rpm.
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Man
gab Tricalciumphosphat und Nacconol G90 (Alkylarylsulfonat) direct
in den Reaktor und erwärmte
die Suspension auf 40°C.
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Man
löste 2,8
kg Dibenzoylperoxid (75% in Wasser) in 20 kg Styrol in einem Glasreaktor.
Bei 40°C
im Polymerisationsreaktor füllte
man diese Lösung
in den Reaktor. Man hielt die Suspension 1 Stunde bei 40°C und erhöhte dann
innerhalb etwa 1 Stunde auf 80°C.
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Man
bereitete eine Styrolmonomerlösung vor,
indem man 470 kg Styrol und 1,68 kg Dibenzoylperoxid (BPO) (75%
in Wasser) 1 Stunde mischte. Sobald die Temperatur im Reaktor 80°C betrug,
füllte man
diese Styrol/BPO-Lösung über 5 Stunden
mit konstanter Geschwindigkeit in den Reaktor.
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Nach
3 Stunden bei 80°C
füllte
man 10 kg Tricalciumphosphat und 0,025 kg Nacconol G90 in den Reaktor.
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Man
hielt die Temperatur nach beendeter Zugabe des Styrol/BPO weitere
2 Stunden bei 80°C. Der
Restmonomergehalt betrug etwa 3,5%.
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Man
isolierte das Produkt und analysierte es.
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Ergebnisse:
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- Durchmesser (modal): 81,1 μm
- CV (Hauptpeak): 9,4% (Coulter LS)
- Molekulargewicht: 132000
- Mw/Mn: 2,47
- Reststyrol: 3,7%