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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein schnelles Verfahren für einen durch Mikrowellen vermittelten
ELISA-Test (MELISA). Die Erfindung betrifft insbesondere ein schnelles
und effizientes Verfahren für
einen durch Mikrowellen vermittelten ELISA-Test (MELISA), bei dem alle wichtigsten
Stufen des ELISA-Tests
unter Mikrowellen-Bestrahlung in kurzer Zeit durchgeführt werden
können.
Dieses Verfahren ist für
die klinische Diagnostik, die Molekularbiologie, die Landwirtschaft,
die Herstellung von Nahrungsmitteln, die Umweltwissenschaften usw.
geeignet.
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Das
erfindungsgemäße ELISA-Verfahren
ist einfach, zeitsparend und kommt ohne zeitraubende, umständliche
Arbeitsgänge
aus. Dieses Verfahren kann auch automatisiert werden.
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Das
vorliegende Verfahren hat den Vorteil gegenüber den bereits bestehenden
ELISA-Verfahren, die gewöhnlich
mehrere Stunden bis 2 Tagen in Anspruch nehmen, dass es innerhalb
von weniger als 10 Minuten durchgeführt werden kann. Es ist besonders
geeignet für
die Diagnose von Krankheiten, bei denen rasche Ergebnisse erforderlich
sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Der
enzymgebundene Immunosorbenstest (ELISA) stellt eine hochempfindliche
Technik dar, die bei der halbquantitativen oder quantitativen Bestimmung
der Konzentration bestimmter Antigene und Antikörper zum Einsatz gelangt. ELISA
stellt heute ein geeignetes Mittel bei der Diagnose von tierischen
und pflanzlichen Erkrankungen dar. Außerdem dient dieser Test auch
dem Screening monoklonaler Antikörper
im Verlauf ihrer Produktion (Douillard, J.Y. und Hoffman, T., 1983),
dem Nachweis von Pestizidrückständen bei
Feldfrüchten (Van
Emon, J.M. und Lopez-Avila, V., 1992) und der Bestimmung von Rückständen in
Umweltproben wie in Boden- und Wasserproben (Linde, D.G. und Goh,
K.S., 1995), dem Nachweis von Apoptose in Gewebekulturen usw. (Salgame,
P. et al., 1996). Zur Durchführung
des ELISA-Tests werden Polystyrol-Mikrotiterplatten ganz allgemein
verwendet, da sie transparent, billig und leicht erhältlich sind,
durch Formen jede erwünschte Form
annehmen können
und durch Adsorption Proteine zu binden vermögen. Die traditionellen ELISA-Verfahren
beruhen auf der Immobilisierung von Antigenen oder Antikörpern auf
der Oberfläche
der Mulden einer Polystyrol-Mikrotiterplatte durch Adsorption. Dies
beruht auf der nichtkovalenten Wechselwirkung zwischen dem Biomolekül und der
Oberfläche
des Polystyrols.
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Das
Adsorptionsverfahren ist jedoch ein zu unwirksames Verfahren, um
hohe Ausbeuten erzielen zu lassen und lässt sich nicht immer dosisabhängig durchführen. Um
dieses Problem der traditionellen Verfahren zu beseitigen, haben
viele Autoren (Satoh, A. et al., 1999) die kovalente Immobilisierung
von Biomolekülen
auf Mikrotiter-Platten vorgeschlagen. Auch die kovalente Bindung
von Immunogenen auf gepfropften Kunststoffoberflächen wurde beschrieben (Larsson,
P.H. et al., 1987). Dennoch erfordert das traditionelle ELISA-Verfahren
eine Durchführungsdauer
von mehreren Stunden bis 2 Tagen. Das ist der Hauptnachteil der
einzelnen ELISA-Verfahren, beruhen sie nun auf der Adsorption oder
der kovalenten Bindung. Bei medizinischen Notfällen geht auf diese Weise bei
der Diagnose wertvolle Zeit verloren, bevor der Patient behandelt
werden kann. In der Landwirtschaft ist ELISA geeignet für den Nachweis
von Pestizidrückständen bei
Feldfrüchten
und in Umweltproben. Aufgrund des oben beschriebenen Nachteils des
ELISA-Verfahrens verzögern
sich Export und Vermarktung von Feldfrüchten, was einen starken Verlust
für den
Export bedeutet.
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Die
Anmelder der vorliegenden Erfindung haben nun ein neues und einzigartiges
Verfahren entwickelt, bei dem ELISA unter Einsatz von Mikrowellen
rasch durchgeführt
werden kann. Seit ca. einem Jahrzehnt sind Mikrowellen dafür bekannt,
dass sie die Immunhistochemie beschleunigen (Boon, M.E. und Kok,
L.P., 1992; Boon, M.E. et al., 1989; Boon, M.E. et al., PCT-Patentanmeldung WO
89/03038; Chiu K.Y. und Chan, K.W., 1987; Hjerpe, A. et al., 1988).
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Die
kovalente Immobilisierung von Antigen oder Antikörper auf einer Polystyrol-Oberfläche durch
Bestrahlung mit Mikrowellen war bisher nicht bekannt. Nicht bekannt
aus dem Stand der Technik ist nämlich
die Tatsache, dass alle Hauptstufen des ELISA-Tests durch Mikrowellenbestrahlung
in so kurzer Zeit durchgeführt werden
können,
dass auch geringste Mengen an Antigenen oder Antikörpern durch
Messen der optischen Dichte nachgewiesen werden können.
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Bekannt
sind jedoch bereits Versuche zur Durchführung einer der Stufen des
ELISA-Tests durch Mikrowellenbestrahlung (Hjerpe, A. et al., 1988),
bei dem Polystyrol-ELISA-Platten zuerst mit von Kaninchen-Anti-karzinoembryonalem
Antigen durch Inkubation über
Nacht bei 4°C
unter nachfolgender Inkubation des Antigens (CEA) beschichtet wurden.
Auf der nachfolgenden Stufe, d.h. nach der Zugabe der enzymverknüpften Antikörper untersuchten
die Autoren die Wirkung der Mikrowellenbestrahlung auf die Reaktionen
zwischen Antigen und Antikörper.
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Bei
einem anderen Versuch derselben Autoren wurden ELISA-Platten zuerst mit
einem normalen Mausserum durch Inkubation über Nacht bei 4°C unter nachfolgender
Inkubation mit nichtmarkiertem Kaninchen-anti-Maus-Ig über Nacht
beschichtet. Auf der darauf folgenden Stufe wurden die PAP (Peroxidase-Antiperoxidase)-Komplexe
der Maus zugesetzt, wonach man die Wirkung der Mikrowellenbestrahlung
auf das die Reaktionsfähigkeitskonstanten
der Reaktionen auf dieser letzten Stufe ermittelte.
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In
einem dritten Versuch beschichteten Hjerpe et al. zuerst die Platten
mit nichtspezifischem Mäuseserum
unter nachfolger Inkubation mit biotinyliertem Pferde-Anti-Maus-IgG.
Die Platten wurden dann verwendet, um die Wirkung der Mikrowellen
bei der nachfolgenden Bindung der Biotin-Avidin-Komplexe zu untersuchen.
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Die
Reaktionsausbeuten waren bei all den obigen Versuchen bei Proben
geringer, die der Mikrowellenbestrahlung unterworfen wurden, verglichen
mit solchen, die nicht durch Mikrowelleneinwirkung stimuliert wurden.
Die Versuche haben ergeben, dass die Mikrowellen einen starken Verlust
an Reaktionsvermögen
bewirken und dass die Gesamtausbeuten ca. 10–15 % betrugen, verglichen
mit dem traditionellen Verfahren, das außerhalb eines Mikrowellenherdes
durchgeführt
wurden. Entsprechend diesen Autoren beruht der verminderte Wert
bei der Mikrowellentechnik auf den zu hohen Temperaturen in den
Mulden, obwohl ein Becher Wasser verwendet wurde, um die überschüssige Mikrowellenenergie
aufzunehmen und als Vorsichtsmaßnahme
die untere Platte gekühlt
wurde.
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Bei
einem weiteren ELISA-Versuch verwendeten die Autoren (Koh und Boon,
1992) ein faseroptisches Thermometer, um die Temperatur unter 40°C zu halten.
Auch hier wurde mit 200 ml Leitungswasser gearbeitet. Außerdem wurde
die Flüssigkeit
in den Mulden gerührt,
indem man durch die Lösung
mit Hilfe von dünnen Kunststoffröhrchen,
die in die Mulden getaucht wurden, Luft bläst. Bei einem Versuch führten die
Autoren nur zwei Stufen durch, und zwar die Stufe der Bindung von
Antikörper
und Konjugat durch Mikrowellenbestrahlung jeweils während 6
Minuten bei 150 Watt.
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Bei
einem anderen Versuch wurden die Stufen der Bindung des Antikörpers, des
Antigens und des Konjugats im Verlaufe von 15, 30 bzw. 30 Minuten
unter Verwendung einer Mikrowellenleistung auf jeder Stufe von 45–50% durchgeführt.
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Die
restlichen Stufen wurden bei beiden Versuchen wie nach dem üblichen
Verfahren durchgeführt.
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Bei
den obigen Versuchen erwiesen sich die ELISA-Werte als weit geringer
als beim traditionellen Verfahren.
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Entsprechend
den Autoren ergab die längere
Einwirkdauer einen höheren
Extinktionswert (ELISA-Wert), der Zeitgewinn war jedoch nicht bemerkenswert.
Bei einer Einwirkdauer von 30 Minuten oder darüber ergab sich kein zusätzlicher
Vorteil. Zu kurze Einwirkzeiten führten zu Extinktionswerten,
die eher niedrig waren und nicht verwendet werden konnten.
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Die
beschriebenen ELISA-Verfahren durch Einwirkung von Mikrowellen haben
mehrere Nachteile:
- 1. Die Ergebnisse (ELISA-Wert)
waren weit schlechter als beim traditionellen Verfahren.
- 2. Der Zeitgewinn war nicht besonders bemerkenswert. Es war
möglich,
vergleichbare Ergebnisse (ELISA-Wert) zu erzielen, indem man den
ELISA-Test außerhalb
des Mikrowellenherdes in derselben Zeit durchführte.
- 3. Es war Wasserkühlung
erforderlich.
- 4. Es war ein Kühlsystem
bzw. eine gekühlte
Bodenplatte erforderlich.
- 5. Erforderlich war ein Rührsystem
in der Mulde der Mikrotiterplatte.
- 6. Nicht alle Stufen wurden durch Mikrowellenenergie durchgeführt und
das beschriebene ELISA-Verfahren lässt sich nur beschränkt oder überhaupt
nicht automatisieren.
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Die
nachfolgenden Druckschriften offenbaren den ELISA-Test und andere
immunologische Reaktionen, die durch die Verwendung von Mikrowellen
verbessert werden:
BUDDE ET AL: "DRASTISCHE VERKUERZUNGEN VON INKUBATIONSZEITEN
BEI IMMUNHAEMATOLOGISCHEN UNTERSUCHUNGEN DURCH EINSATZ VON MIKROWELLENGERAETEN" INFUSIONSTHERAPIE
UND TRANSFUSIONSMEDIZIN, BASEL, CH, Bd. 22, Nr. SUPPL. 01, 1995,
Seiten 92–94,
XP000985251, SSN: 1019-8466.
ZHANG L-Z ET AL: "USE OF MICROWAVES
IN IMMUNOENZYME TECHNIQUES" CLINICAL
CHEMISTRY, AMERICAN ASSOCIATION FOR CLINICAL CHEMISTRY: WINSTON,
US, Bd. 39, Nr. 9, September 1993 (1993-09), Seite 2021, XP000985131, ISSN:
0009-9147.
MARANI ENRICO: "Microwave
applications in neuromorphology and neurochemistry: Safety precautions
and techniques." ME-THODS (ORLANDO),
Bd. 15, Nr. 2, Juni 1998 (1998-06), Seiten 87–99, XP002166951, ISSN: 1046-2023.
DORP
VAN R ET AL: "ELISA
INCUBATION TIMES CAN BE REDUCED BY 2.45-GHZ MICROWAVES" JOURNAL OF CLINICAL
AND LABORATORY IMMUNOLOGY; TREVIOT-KIMPTON PUBLICATIONS, LONDON, GB,
Bd. 34, Nr. 2, Februar 1991 (1991-02), Seiten 87–96, XP000985204, ISSN: 0141-2760.
DORPVAN
R ET AL: "A RAPID
ELISA FOR MEASSUREMENT OF ANTIGLOMERULAR BASEMENT MEMBRANE ANTIBODIES
USING MIKROWAVES" JOURNAL
OF CLINICAL AND LABORATORY IMMUNOLOGY, TREVIOT-KIMPTON PUBLICATIONS,
LONDON, GB, Bd. 40, Nr. 3, 1993, Seiten 135–147, XP000985202, ISSN: 0141-2760.
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Die
Anmelder haben in der vorliegenden Erfindung sämtliche oben angeführten Nachteile
beseitigt. Die thermische Energie von Mikrowellen kann nämlich Biomoleküle sowohl
aktivieren als auch inaktivieren. Ohne entsprechende Bedingungen
können
die Mikrowellen einen teilweisen oder totalen Abbau des Biomoleküls verursachen,
was zu einem niedrigen oder uner wünschten ELISA-Wert führt. Für das nun
gefundene Verfahren sind entsprechende Bedingungen festgestellt
worden, von denen die meisten den beschriebenen Verfahren entgegengesetzt
oder aus dem Stand der Technik überhaupt
nicht bekannt sind. Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden sämtliche
Stufen mit Ausnahme der Farbentwicklung durch Mikrowellenstimulierung durchgeführt. Beim
veröffentlichten
Verfahren wurde die Blockierungsstufe nicht durch Mikrowellenbestrahlung durchgeführt, da
diese eine unspezifische Bindung ergab, wohingegen die Anmelder
in der vorliegenden Erfindung ein Verfahren gefunden haben, bei
dem die Blockierungsstufe in kurzer Zeit durch Mikrowellenbestrahlung
durchgeführt
wird. Eine längere
Einwirkdauer bei der Mikrowellenbestrahlung ergab für das beschriebene Verfahren
einen höheren
ELISA-Wert, wohingegen beim erfindungsgemäßen Verfahren dies zu einem
Abbau des Stoffes bzw. zu einer unspezifischen Bindung führte. Dies
kann darauf beruhen, dass die beim beschriebenen Verfahren verwendete
Wasserkühlung
bzw. das Kühlsystem
den Hauptanteil der Mikrowellenenergie absorbierte, was eine minimale
Mikrowellenwirkung ergab und eine signifikante Wirkung der Zeit
wie beim traditionellen Verfahren. Andererseits bedarf das erfindungsgemäße Verfahren
keiner Wasserkühlung
bzw. eines Kühl-
oder Rührsystems.
Außerdem
ist für
den ELISA-Test erfindungsgemäß etwa nur
ein 200stel (die Farbentwicklungsstufe ausgeschlossen) an Zeit erforderlich
verglichen mit dem traditionellen Verfahren, das ca. 18 Stunden
in Anspruch nimmt, bei vergleichbarem oder sogar besserem ELISA-Wert.
Es besteht daher auch eine große
Möglichkeit,
das Verfahren zu automatisieren.
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Der
bekannte ELISA-Test wurde in einer Mikrotiterplatte durchgeführt, bei
der das Biomolekül
nicht durch kovalente Bindung gebunden wird. Es ist nämlich bekannt,
dass die Mikrowellen leicht die Gesamtheit nichtkovalenter sekundärer Bindung
wie Wasserstoffbindungen, hydrophobe Wechselwirkungen und Van der Waal's-Wechselwirkung
beeinflussen.
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AUFGABEN DER
ERFINDUNG
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Die
Hauptaufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines raschen
und wirksamen Verfahrens zur Durchführung eines enzymverknüpften Immunosorbenstests
zum Nachweis minimaler Mengen an Antigenen oder Antikörpern durch
Spektrofotometrie für
die rasche Diagnose von Erkrankungen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Technik,
die einfach und reproduzierbar ist und keine zusätzlichen Untersuchungen oder
eine teure Ausrüstung
erforderlich macht.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer raschen
Technik, die automatisiert werden kann und menschliche Irrtümer, die
gewöhnlich
von Mensch zu Mensch variieren, auf ein Minimum herabzusetzen vermag.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Im
Hinblick auf die Lösung
der obigen Aufgaben und die Beseitigung des Nachteils des bekannten
ELISA-Verfahrens wird ein rasches und wirksames Verfahren für den durch
Mikrowellen vermittelten ELISA-(MELISA-)Test bereitgestellt, das
folgende Stufen umfasst:
- (i) die kovalente
Immmobilisierung eines Antigens oder Antikörpers auf der aktivierten festen
Oberfläche durch
Mikrowellenbestrahlung,
- (ii) Blockierung der freien Oberfläche mit einem Blockierungsmittel
durch kurze Mikrowellenbestrahlung,
- (iii) Bindung des Antikörpers
oder Antigens durch gesteuerte Mikrowellenbestrahlung,
- (iv) Bindung des Konjugats durch gesteuerte Mikrowellenbe strahlung,
- (v) Zugabe eines Farbstoffsubstrats zu den Mulden und
- (vi) Ermittlung des Absorptionswertes.
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Das
durch Mikrowellen vermittelte ELISA-(MELISA-)-Verfahren wird auf
einer aktivierten Oberfläche
in sehr kurzer Zeit (ca. 10 Minuten) und bei derselben Wirksamkeit
wie beim traditionellen ELISA-Verfahren bei 37°C in 16–18 Stunden durchgeführt.
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Die
Erfindung bietet die Möglichkeit
der Voll- oder Halbautomatisierung des ELISA-Verfahrens.
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Mikrowellen
sind dafür
bekannt, dass sie leicht die Gesamtheit nichtkovalenter sekundärer Bindung wie
Wasserstoffbindungen, hydrophobe Wechselwirkungen und Van der Waal's-Wechselwirkung
beeinflussen.
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Zur
Beseitigung dieses Problems aktivieren die Anmelder die Oberfläche der
Mikrotitermulden, bevor diese zum Einsatz gelangen. Die aktivierte
Oberfläche
immobilisiert dann das Antigen durch eine kovalente Bindung infolge
einer kurzzeitigen Mikrowelleneinwirkung. Dieses kovalent immobilisierte
Antigen ist dann beständig
genug, um einer wiederholten, jedoch kurzzeitigen Mikrowelleneinwirkung,
die für
die Durchführung der
nachfolgenden Stufen des ELISA-Verfahrens erforderlich sind, zu
widerstehen. Die nachfolgenden Stufen der Bindung des Biomoleküls beim
ELISA-Verfahren erfolgen durch nichtkovalente Bindung, die für Mikrowellenenergie
empfänglich
sind. Diese Probleme werden durch Steuerung der Zeit und der Energie
der Mikrowellenbestrahlung auf jeder Stufe beseitigt.
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Die
Neuheit der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das ELISA-Verfahren
an einer aktivierten Oberfläche
durch geführt
wird, die zur Bildung einer kovalenten Bindung an den Proteinliganden
befähigt
ist.
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Eine
weitere Neuheit der vorliegenden Erfindung ist die durch Mikrowellen
vermittelte kovalente Immobilisierung eines Biomoleküls, insbesondere
eines Antigens oder eines Antikörpers
auf der aktivierten Oberfläche.
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Eine
weitere Neuheit ist die gesteuerte Mikrowellenbestrahlung auf jeder
Stufe des ELISA-Verfahrens.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
werden alle Stufen von ELISA wie die Antigenbindung, die Blockierung,
die Bindung des Antikörpers
und die Bindung des Konjugats durch Mikrowellenbestrahlung durchgeführt und
nur die Enzym-Substrat-Reaktion wird außerhalb des Mikrowellenherdes
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Das erfindungsgemäße ELISA-Verfahren
ist sehr schnell mit einem vergleichbaren oder sogar besseren ELISA-Wert als beim traditionellen
Verfahren.
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Eine
weitere Neuheit der Erfindung besteht darin, dass das erfindungsgemäße ELISA-Verfahren
keiner Beschickung mit Wasser bzw. eines Rührsystems bedarf.
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Eine
weitere Neuheit der Erfindung besteht darin, dass das ELISA-Verfahren
vollständig
oder teilweise unter Verwendung einer speziell konstruierten Vorrichtung
automatisiert werden kann.
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Eine
weitere Neuheit der Erfindung besteht darin, dass das Verfahren
auch für
andere Immuntests wie Radioimmun-, Radioimmunsorbens-, Radioallergosorbens-,
Biotin-Avidin/Streptavidin-Immuntests, für Immunblotting, Immunanfärbung, verschiedenen
Typen von ELISA wie Direkt-ELISA, Indirekt-ELISA und Sandwich-ELISA
verwendet werden kann.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Verfahren der enzymverknüpften Immunsorbens-Test-Technik
auf einer aktivierten Mikrotiterplatte, auf einem Modul oder in
einer Mulde durch Einwirkung von Mikrowellen bereit. Die aktivierte
Oberfläche
immobilisiert das Antigen durch kovalente Bindung durch Mikrowellenbestrahlung.
Dieses kovalente immobilisierte Antigen ist beständig genug, um der wiederholten,
jedoch kurzen Einwirkung von Mikrowellen, was für die Durchführung der
nachfolgenden Stufen des ELISA-Verfahrens erforderlich ist, zu widerstehen.
ELISA ist ein mehrstufiges heikles Verfahren, bei dem ungeeignete
Bedingungen auf jeder Stufe die Gesamtergebnisse beeinträchtigen
können.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
wird die inerte feste Oberfläche
wie Polystyrol durch photochemische Reaktion unter trockenen Bedingungen
und unter Verwendung einer photoaktivierbaren Verbindung aktiviert.
Die Aktivierung des festen Trägers
erfolgt dadurch, dass man den mit der photoaktivierbaren Verbindung
beschichteten Träger
der UV-Strahlung oder hellem Sonnenlicht aussetzt. Dieser aktivierte
Träger
wird dann für
mit Mikrowellen vermitteltes ELISA (MELISA) und zur Steuerung von
ELISA zum Nachweis von Antikörpern,
z.B. von E. histolytica und Aspergillus fumigatus, verwendet. Wird
ein unbehandelter Träger
verwendet, kommt es zu keiner Bindung des Biomoleküls durch
Mikrowellenbestrahlung in so kurzer Zeit.
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Die
Mikrowellenbestrahlung erfolgt in einem für Haushaltszwecke verwendeten
Mikrowellenherd (BPL-Sanyo, Indien), der bei einer Frequenz von
ca. 2450 MHz arbeitet.
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Das
Amöbenantigen
wird aus der Kultur von E. hystolytica nach dem veröffentlichten
Verfahren (Sawhney, S. et al., 1980, Sharma, G.L. et al., 1984)
erhalten. Die Proteinkonzentration der Antigene betrug 1,54 mg/ml
entsprechend der Methode von Lowry et al. (Lowry, O.H. et al., 1951).
Das Antigen wurde vor der Durchführung
von ELISA verdünnt
und zur Beschichtung der Mulden wurde eine Konzentration von 1,0 μg pro Mulde
verwendet.
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Als
Beschichtungspuffer wird eine Phosphatpuffer-Kochsalzlösung (PBS),
pH 7,2, 0,01 M, verwendet.
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Als
Waschpuffer wird eine Phosphapuffer-Kochsalzlösung (PBS), pH 7,2, 0,01 M,
zusammen mit 0,1 % Tween 20 verwendet.
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Die
Blockierlösung
stellt man durch Lösen
von 2 % BSA in 0,01 M PBs, pH 7,2, her.
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Die
Substratlösung
stellt man durch Zugabe von 0,067 o-Phenylendiamin und 0,043 % H2O2 in 0,1 M Phosphatcitratpuffer,
pH 4,5, her.
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Hyperimmunsera
gegenüber
E. histolytica erhält
man aus Kaninchen der Rasse Newzealand White nach den Methoden von
Sawhney et al. (Sawhney et al., 1980). Die Antikörpertiter in den Sera werden
durch Geldiffusionstest geprüft.
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Der
Antikörper
(+ve-Sera) von ELISA wird vor der Durchführung von ELISA in PBS verdünnt, wobei für die Versuche
eine Verdünnung
von 1:300 verwendet wird.
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Dem
Kaninchen entnimmt man über
die Ohrvene Blut, bevor man die Immunisierungsdosis des Antigens
von E. histolytica zusetzt, um negative Kontrollsera (-ve-Sera)
zu erhalten. Pro Mulde werden 100 μl verdünnte (1:300) -ve-Sera verwendet.
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Mit
Meerrettich-Peroxidase konjugiertes Anti-Kaninchen-IgG wird von
der Firma Sigma in Form eines lyophilisierten Pulvers vertrieben.
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Nach
der Wiederherstellung wird die optimale Verdünnung durch Schachbrett-Titration
ermittelt. Sie beträgt
1:4000. Diese Verdünnung
wird für
die Versuche verwendet.
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ELISA
ist ein 5-stufiges Verfahren, und zwar umfasst es die Antigenbindung,
die Blockierung, die Antikörperbindung,
die Konjugatbindung und die Farbentwicklung. Jede Stufe von MELISA
wird optimiert, indem man die nachfolgenden Stufen nach dem traditionellen
ELISA-Verfahren durchführt.
Dieses wird so durchgeführt,
dass man die aktivierten Mulden über
Nacht mit dem Antigen bei 4°C
beschichtet, die Mulden innerhalb von 2 Stunden bei 37°C blockiert,
die Antikörper-
und Konjugatbindung jeweils bei 37°C während 2 Stunden durchführt und
die Farbentwicklung, d.h. die Enzym-Substrat-Reaktion bei Raumtemperatur
während
5 Minuten durchführt,
wonach man die Absorption abliest.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt die erste Stufe von ELISA durch kovalente Immobilisierung
des Amöbenantigens
auf der aktivierten Polystyrol-Mikromuldenplatte durch Mikrowellenbestrahlung
bei 700 Watt bei unterschiedlicher Zeitdauer. Die Bindung ist bereits
nach 10 Sekunden nachweisbar und nimmt dann mit zunehmender Bestrahlungsdauer
zu (Tabelle 1). Bei 90 Sekunden ist die Antigenbindung mehr oder weniger
dieselbe wie bei einer Mikrowellenbestrahlung während 70 Sekunden. Die optimale
Zeitdauer für
die Antigenimmobilisierung beträgt
daher 70 Sekunden. Bei Kontrollversuchen während derselben Zeitdauer,
d.h. bei 70 Sekunden bei 37°C,
wurde keine Bindung des Antigens an der aktivierten Polystyroloberfläche festgestellt.
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Auf
der zweiten Stufe von MELISA wird die Blockierung mit 2 % BSA innerhalb
von 10 Sekunden im Mikrowellenherd bei einem Leistungsoutput von
mindestens 700 W zur Blockierung der freien Oberfläche der aktivierten
Oberfläche
durchgeführt.
Ein weiterer Anstieg der Bestrahlungsdauer führte zu einer unspezifischen
Bindung (Tabelle 2).
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Auf
der dritten Stufe von MELISA erfolgt die Antikörperbindung an das immobilisierte
Antigen bei 150 W während
100 Sekunden. Dies ist eine entscheidende Stufe, bei der strenge
Bedingungen wie eine zu lange Zeitdauer oder ein höherer Leistungsoutput
zu einer unspezifischen Bindung führt (s. Tabelle 3). Bei 155
W innerhalb von 50 Sekunden bzw. 100 Sekunden kommt es zu keiner
unspezifischen Bindung. Obwohl die optische Dichte bei 50 Sekunden
sehr niedrig ist, gelten 100 Sekunden als ausgezeichneter Wert,
der zu einem hohen Verhältnis
von -ve- zu +ve-Sera führt.
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Auf
der vierten Stufe von MELISA erfolgt die Konjugatbindung durch Mikrowellenbestrahlung
bei 155 W bei unterschiedlicher Zeitdauer. Ausgezeichnete Ergebnisse
erzielt man bei 100 Sekunden (Tabelle 6). Strenge Bedingungen wie
zu hohe Zeitdauer bzw. zu hoher Energiemenge wie 700 W führen zu
einer unspezifischen Bindung (Tabelle 5).
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Auf
jeder Stufe wird außerhalb
des Mikrowellenherdes während
derselben Zeitdauer ein Kontrollversuch unter denselben Versuchsbedingungen
durchgeführt.
Bei all diesen Versuchen wird ein vernachlässigbarer bzw. unerwünschter
ELISA-Wert (unspezifische Bindung) erzielt.
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Nach
der Optimierung jeder MELISA-Stufe führten die Anmelder alle Stufen
unter optimierten Bedingungen der Mikrowellenbestrahlung ohne Schädigung der
Biomoleküle
durch. Zu diesem Zweck immobilisierten die Anmelder das Antigen
auf der aktivierten Mulde innerhalb von 70 Sekunden und führten die
Blockierung innerhalb von 10 Sekunden und Antikörperbindung innerhalb von 100
Sekunden sowie die Konjugatbindung innerhalb von 100 Sekunden Bestrahlung
durch. Die für
alle diese Stufen erforderliche Gesamtzeit betrug lediglich beim
erfindungsgemäßen Verfahren
280 Sekunden, während
sie beim herkömmlichen
ELISA-Verfahren ca. 18 Stunden betrug.
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Unter ähnlichen
Versuchsbedingungen wurden unter mehrmaliger Wiederholung MELISA
und ELISA durchgeführt,
um E. hystolytica-Antikörper
nachzuweisen. Die dabei erzielten Ergebnisse waren in hohem Maße reproduzierbar,
wie dies Tabelle 7 zeigt.
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Das
MELISA-Verfahren wurde ferner durch Nachweis von Aspergillus fumigatus-Antikörpern aus
Patientenseren überprüft. Das
A. fumigatus-Antigen wird aus einer statischen Kultur entsprechend
dem veröffentlichen
Verfahren (Banerjee, B. et al., 1990) erhalten.
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Die
Proteinkonzentration der Antigene beträgt 12,5 mg/ml entsprechend
der Methode von Lowry et al. (Lowry et al., 1951). Die Immunreaktivität des Antigens
wird durch Verwendung von hyperimmunem Serum, erhalten aus Kaninchen
der Rasse Newzealand White, geprüft.
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Aus
10 Patienten mit allergischer bronchopulmonaler Aspergillose (ABPA)
werden Serenproben gewonnen. Alle diese Patienten erfüllten die
klinischen Kriterien der ABPA, wie seinerzeit beschrieben (Rosenberg,
M. et al., 1997).
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Aus
10 Freiwilligen, die offensichtlich gesund waren und keine respiratorischen
oder andere Erkrankungen aufwiesen, wurden negative Kontrollserenproben
gezogen.
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Als
Kontrollproben für
ELISA wurden gesammelte positive und negative Seren verwendet. Diese
Proben waren sowohl im Hinblick auf MELISA als auch hinsichtlich
des traditionellen ELISA vergleichbar.
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Mit
antimenschlicher IgG konjugierte Meerrettich-Peroxidase wird von
der Firma Sigma als lyophilisiertes Pulver vertrieben. Nach der
Wiederherstellung lag die optimale Verdünnung des Konjugats bei 1:4000,
ermittelt durch Schachbrett-Titration.
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Der
erfindungsgemäße Nachweis
von A. fumigaturs-Antikörpern
(in Patientenseren) stimmt mit den konventionellen ELISA-Verfahren überein (Tabelle
8).
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Die
bei den einzelnen Versuchen erzielten Ergebnisse lassen sich nach
der nachfolgenden Werteskala miteinander vergleichen:
Ausgezeichnet
= ++++
sehr gut = +++
gut = ++
gering = +
unerwünschte Ergebnisse
oder keine Ergebnisse = –
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Die
Gesamtdauer für
die Durchführung
von MELISA beträgt
weniger als 10 min. Die für
die Durchführung
jeder Stufe erforderliche Zeitdauer kann jedoch je nach der Art
der Biomoleküle
unterschiedlich sein, wobei durch geringere Modifizierung der Reaktionsbedingungen,
d.h. geringere Veränderung
der Zeitdauer und der Strahlungsenergie, ausgezeichnete Ergebnisse
erzielt werden.
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Die
vorliegende Erfindung gewährleistet
somit ein schnelles Verfahren für
einen durch Mikrowellen vermittelten enzymgebundenen Immunsorbenstest,
gekennzeichnet durch die Verwendung eines aktivierten Feststoffträgers, das
folgende Stufen umfasst:
- (a) Bereitstellung
eines aktivierten Feststoffträgers,
- (b) Aufbringen eines Biomoleküls, ausgewählt unter einem Antigen oder
einem Antikörper,
durch Lösen
des Biomoleküls
in einem Beschichtungspuffer in der aktivierten Mulde des Feststoffträgers und
Einbringen der Mulde in einen Mikrowellenherd unter nachfolgender
Bestrahlung der Mulde mit Mikrowellen bei einer Frequenz im Bereich
von 2300–2500
MHz bei einem Leistungsoutput im Bereich von 600 bis 900 Watt während 50–100 Sekunden
unter nachfolgenden sorgfältigem
Waschen mit einem geeigneten Waschpuffer,
- (c) Blockierung der freien Stellen der Mulde mit einem auf Stufe
(b) erhaltenen immobilisierten Biomolekül, wie oben angegeben, durch
Aufbringen einer Blockierlösung
auf die Mulde und Bestrahlung im Innern des Mikrowellenherdes bei
einer Frequenz im Bereich von 2300–2500 MHz bei einem Leistungsoutput
im Bereich von 600–800
Watt während
5–20 Sekunden
unter nachfolgendem Waschen mit einem geeigneten Waschpuffer,
- (d) Aufbringen des entsprechenden in einem Puffer gelösten Antikörpers oder
Antigens auf die mit dem auf Stufe (c) erhaltenen Antigen oder Antikörper immobilisierte
Mulde durch Bestrahlung der Mulde im Innern des Mikrowellenherdes
bei einer Frequenz im Bereich von 2300–2500 MHz mit einem Leistungsoutput
im Bereich von 50–200
Watt während
90–200
Sekunden unter nachfolgendem Waschen mit einem Waschpuffer,
- (e) Aufbringen eines geeigneten, in einem geeigneten Puffer
gelösten
Enzymkonjugats auf die auf Stufe (d) erhaltene Mulde und Bestrahlung
der Mulde in einem Mikrowellenherd bei einer Frequenz im Bereich
von 2300–2500
MHz mit einem Leistungssoutput in Bereich von 100–300 Watt
während
50–150
Sekunden unter nachfolgendem Waschen mit einem Waschpuffer und
- (f) Zugabe eines Substrat-Farbstoff-Puffers zu der auf Stufe
(e) erhaltenen Mulde und Halten während 4–10 Minuten in der Dunkelheit
unter nachfolgender Zugabe einer Stopplösung und Messen der optischen
Dichte der Lösung
mit Hilfe eines Spektrophotometers bei einer geeigneten Wellenlänge.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der feste Träger ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Stoffen wie Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Glas, Cellulose,
Nitrocellulose, Silicagel, Polyvinchlorid und Polyanilin.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist der bevorzugte Feststoffträger Polystyrol.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird der Feststoffträger
ausgewählt
unter beliebigen Formen und Größen wie
Bahnen, Platten, Testteilchen wie Perlen und Mikrokügelchen,
Proberöhrchen,
Probestäbchen,
Probestreifen, Mulden, einer ELISA-Platte, einer Mikromuldenplatte
oder eines Moduls.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der für die Immobilisierung der Biomoleküle verwendete
Feststoffträger
ausgewählt
unter beliebigen Trägern
mit wenigstens einer aktiven funktionellen Gruppe, welche zur Bindung
von Ligandenmolekülen
durch kovalente Bindung befähigt
sind.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die funktionelle Gruppe ausgewählt unter Halogenid,
Aldehyd, Acetyl, Epoxid, Succinamid, Isothiocyanat, Acylazid u.a.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann die funktionelle Gruppe bereits im Träger vorliegen
oder sie kann durch übliche
aus dem Stand der Technik bekannte chemische oder photochemische oder
andere Methoden eingearbeitet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die funktionelle Gruppe in den Feststoffträger durch
photochemische Reaktion unter trockenen Bedingungen unter Verwendung
einer photoaktivierbaren Verbindung, ausgewählt unter 4-Fluor-3-nitroazidobenzol,
N-Hydroxysulfosuccinimidyl-4-azidobenzoat und N-Hydroxysulfo-succinimidyl-4-azidosalicylsäure, eingearbeitet.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Polystyroloberfläche durch Beschichten mit 1-Fluor-2-nitroazidobenzol
und Bestrahlen des beschichteten Trägers unter trockenen Bedingungen mit
UV-Strahlung bei 365 nm aktiviert.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Lichtquelle für die photochemische Reaktion
ausgewählt
unter einer UV-Lampe, einem Laserstrahl und hellem Sonnenlicht.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird die Zeitdauer für die Photoreaktion für die Aktivierung
des Feststoffträgers
unter einem Bereich von 10 Sekunden bis 10 Stunden ausgewählt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird die Mikrowellenbestrahlung in einer Mikrowellenapparatur durchgeführt, ausgewählt unter
einem Mikrowellenherd für
Haushaltszwecke, einem speziell konstruierten Mikrowellenherd oder
einer Apparatur oder Kammer, in der Mikrowellen erzeugt werden.
-
Die
erste Stufe des ELISA-Verfahrens wird erfindungsgemäß durch
kovalente Bindung eines Antigens oder eines Antikörpers auf
der aktivierten Platte durch Mikrowellenbestrahlung bei einer Frequenz
von 2300–2500
MHz mit einem Leistungsoutput im Bereich von 600–900 W während einer kurzen Zeitdauer
im Bereich von 50–100
Sekunden durchgeführt.
-
Die
zweite Stufe des ELISA-Verfahrens, d.h. die Blockierstufe, wird
erfindungsgemäß durch
Mikrowellenbestrahlung bei einer Frequenz von 2300–2500 MHz
mit einem Leistungsoutput im Bereich von 600–800 W während einer kurzen Zeitdauer
im Bereich von 5–20
Sekunden durchgeführt.
-
Die
dritte Stufe des ELISA-Verfahrens, die der Bindunmg des Antikörpers bzw.
Antigens entspricht, wird erfindungsgemäß durch Mikrowellenbestrahlung
bei einer Frequenz von 2300–2500
MHz mit einem Leistungsoutput im Bereich von 50–200 W während einer kurzen Zeitdauer
im Bereich von 90–200
Sekunden durchgeführt.
-
Die
vierte Stufe des ELISA-Verfahrens, d.h. die Enzym-Konjugat-Bindung,
wird erfindungsgemäß durch
Mikrowellenbe strahlung bei einer Frequenz von 2300–2500 MHz
mit einem Leistungsoutput im Bereich von 100–300 W während einer Zeitdauer im Bereich
von 50–150
Sekunden durchgeführt.
-
Die
Gesamtdauer der Antigenbindung, Blockierung, Antikörperbindung
und Konjugatbindung liegt erfindungsgemä in einem Bereich von 195 bis
470 Sekunden, während
die Gesamtdauer beim traditionellen Verfahren gewöhnlich in
einem Bereich von 10–24
Stunden liegt.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung kann das Antigen in einem Beschichtungspuffer von
geeigneter Zusammensetzung mit einem pH im Bereich von 6,5 bis 11
bei einem Molaritätsbereich
von 0,005–0,1
M, der mit dem Antigen sowie mit dem Carbonatpuffer und dem Phosphatpuffer
verträglich
ist, gelöst werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der verwendete Waschpuffer ein Gemisch aus Phosphatpuffer
mit einem pH im Bereich von 6,5–11
bei einem Molaritätsbereich
von 0,005–0,1
M und Tween 20 in einem Bereich von 0,05–3 %.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Blockiermittel ausgewählt unter Rinderserumalbumin,
Magermilchpulver und Gelatine.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das Biomolekül
unter einem Antigen oder einem Antikörper ausgewählt. Das Antigen kann ein beliebiges
Biomolekül,
ein beliebiger Mikroorganismus oder eine beliebige Substanz usw.
sein, die eine Immunantwort auslösen
oder eine solche auslösen
können.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Antikörper
ausgewählt unter
Biomolekülen,
die vom Wirt in Reaktion auf die Beimpfung mit dem spezifischen Antigen
erzeugt werden und die Fähigkeit
zur spezifischen Bindung an das Antigen aufweisen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Konjugat ein spezifisches Biomolekül mit einem
Antikörper
bzw. Antigen, der bzw. das mit einem Enzym, ausgewählt unter
Peroxidase oder Alkaliphosphatase, konjugiert ist.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das Enzym durch einen Marker, ausgewählt unter
Chrtomophoren, Fluorophoren u.ä.,
was seinen Nachweis erleichtert, ersetzt sein.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann das erfindungsgemäße Verfahren für weitere
Immunoassays wie Radioimmunoassay, Radioimmunosorbens-Test, Radioallergosorbens-Test,
Biotin-Avidin/Streptavidin-Immunoassay, Immunoblotting, Immunoanfärbung, verschiedene
Arten von ELISA wie Direkt-ELISA, Indirekt-ELISA und Sandwich-ELISA
verwendet werden.
-
Die
Erfindung wird durch die Patentansprüche definiert und mit Hilfe
der nachfolgenden Beispiele näher
erläutert.
-
BEISPIEL 1
-
Aktivierung
des Feststoffträgers
-
Mulden
eines Moduls (12 Mulden-Polystyrolmodul, Fa. Dynatech, USA) werden
mit 1,82 mg 1-Fluor-2-nitro-azidobenzol (FNAB), gelöst in 100 μl Methanol
pro Mulde und in der Dunkelheit entsprechend getrocknet. Die mit
FNAB beschichteten Mulden werden dann 10 min lang mit UV-Licht bei
365 nm in einem UV-Stratalinker 2400 (Stratagene®, USA)
bestrahlt bzw. unter hellem Sonnenlicht während 1 Stunde gehalten. Danach
werden die Mulden mehrmals mit Methanol gewaschen, um den nichtabgebundenen
Linker zu entfernen, und dann bei Raumtem peratur getrocknet. Die
aktivierten Mulden des Moduls werden dann zur Immobilisierung der
Antigene oder Antikörper
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet.
-
VERGLEICHSBEISPIEL 2
-
Immobilisierung
des Entamoeba histolytica-Antigens durch Mikrowellenbestrahlung
-
In
100 μl PBS
verdünntes
E. hystolytica-Antigen wird auf eine aktivierte Mulde eines Moduls
aufgebracht und 10 Sekunden der Mikrowellenbestrahlung (BPL-Sanyo,
Indien) ausgesetzt, und zwar bei einer Frequenz von ca. 2450 MHz
mit einem maximalen Leistungsoutput von ca. 700 W. Die Bestrahlung
erfolgt im Mikrowellenherd bei der höchsten Leistung (Wert 10),
d.h. bei einem Magnetron-Leistungszyklus von 100 % einer Outputleistung
von 700 W.
-
Die
Mulde wird dann sorgfältig
mit Waschpuffer gewaschen, um das nicht abgebundene Antigen zu entfernen.
Die nachfolgenden Stufen werden wie üblich durchgeführt, d.h.
die Blockierung mit Blockierlösung (200 μl), die Bindung
des Antikörpers
(100 μl)
und die Bindung des Anti-Kaninchen-IgG-Meerrettich-Peroxidase-Konjugats
(100 μl)
werden jeweils durch Inkubation vbei 37°C während 2 Stunden durchgeführt. Die
Mulde wird nach jeder Stufe sorgfältig mit Waschpuffer gewaschen.
Die Farbentwicklung erfolgt dann unter Verwendung von 100 μl Substratlösung. Die
Mulde wird dann bei 490 nm in einem ELISA-Ablesegerät abgelesen (Spectramax
190 Mikroplattenspektrophotometer, Molecular Devices Corporation,
Kalifornien 94089) und es werden die Absorptionswerte festgehalten.
Alle Versuche werden in dreifachen Mulden durchgeführt. Ähnliche Versuche
werden auch mit -ve-Sera durchgeführt.
-
Unter
Mikrowellenbestrahlung wird auch ein Kontrollversuch auf ähnliche
Weise, jedoch unter Verwendung unbehandelter Mulden durchgeführt. Ein
weiterer Kontrollversuch wird mit den aktivierten Mulden durch Inkubation
des Antigens bei 37°C
in derselben Zeit mit Mikrowellen durchgeführt. Bei beiden Kontrollreaktionen
kommt es zu keiner Immobilisierung des Antigens.
-
Der
gesamte Versuch wird getrennt davon durch Abänderung der Zeitdauer für die Antigenbindung
bei jeweils 30, 50, 70 bzw. 90 Sekunden wiederholt.
-
Die
Ergebnisse für
die Optimierung der Zeitdauer der Antigenbindung durch Mikrowellenbestrahlung sind
in Tabelle 1 zusammengefasst.
-
VERGLEICHSBEISPIEL 3
-
Blockierung der freien
Oberfläche
mit einem Blockierungsmittel durch Mikrowellenbestrahlung.
-
Das
E. histolytica-Antigen wird durch Mikrowellen in einer aktivierten
Mulde eines Moduls in 70 Sekunden, wie oben angegeben, immobilisiert.
Nach sorgfältigem
Waschen mit einem Waschpuffer werden 200 μl Blockierlösung der Mulde zugegeben und
mit Mikrowellen bei 700 W während
10 Sekunden bestrahlt. Die nachfolgenden Stufen der Antikörper- und
Konjugatbindung erfolgen außerhalb
des Mikrowellenherdes, wie in Beispiel 2 beschrieben. Die Farbentwicklung
und das Ablesen der Absorption erfolgen wie in Beispiel 2.
-
Ähnliche
Versuche werden auch mit -ve-Sera durchgeführt.
-
Um
die optimale Zeit für
die Blockierung zu überprüfen, werden
zwei verschiedene Versuche auf ähnliche
Weise durchgeführt,
nur dass man die Zeit für
die Mikrowellenbestrahlung auf 40 bzw. 60 Sekunden anhebt. Alle
Versuche werden in dreifachen Mulden durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse der Optimierung der Blockierdauer unter Mikrowellenbestrahlung
sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
-
VERGLEICHSBEISPIEL 4
-
Antikörperbindung durch Mikrowellenbestrahlung
bei hohem Energieniveau.
-
E.
histolytica-Antigen wird auf der aktivierten Mulde eines Moduls
durch Mikrowellen bei 700 W während
70 Sekunden unter nachfolgender Blockierung der freien Oberfläche mit
einem Blockiermittel durch Mikrowellenbestrahlung bei 700 W während 10
Sekunden wie in Beispiel 3 immobilisiert. Danach wird auf die Mulde
der Antiamöben-Antikörper (100 μl) aufgegeben.
Die Mulde wird dann mit Mikrowellen während 10 Sekunden bei 700 W
bestrahlt. Nach sorgfältigem
Waschen der Mulden mit Waschpuffer werden die Konjugatbindung und
die nachfolgende Farbentwicklung wie in Beispiel 3 durchgeführt. Ähnliche
Versuche werden auch mit -ve-Sera durchgeführt. Der Versuch wird unter
Abänderung
der Zeit der Mikrowellenbestrahlung (30, 50, 70 bzw. 90 Sekunden)
für die
Bindung der Antikörper,
wobei die übrigen
Bindungen ähnlich
wie oben aufrechterhalten werden, wiederholt. Alle Versuche werden
in dreifachen Mulden durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse für
die Antikörperbindung
durch Mikrowellenbestrahlung bei hohem Energieniveau sind in Tabelle
3 zusammengefasst.
-
BEISPIEL 5
-
Antikörperbindung durch Mikrowellenbestrahlung
bei niedrigem Energieniveau.
-
Die
Versuche werden für
die Antikörperbindung
unter ähnlichen
Bedingungen wie in Beispiel 4 durchgeführt, nur wird die Stufe der
Antikörperbindung
bei niedrigem Energieniveau (155 W) durchgeführt. Die Zeitdauer für die Mikrowellenbestrahlung
beträgt
für vier
unterschiedliche Versuchsserien 10, 50, 100 bzw. 150 Sekunden.
-
Die
Ergebnisse für
die Antikörperbindung
durch Mikrowellen bestrahlung bei niedrigem Energieniveau sind in
Tabelle 4 zusammengefasst.
-
VERGLEICHSBEISPIEL 6
-
Konjugatbindung durch
Mikrowellenbestrahlung bei hohem Energieniveau.
-
Das
E. histolytica-Antigen wird auf einer aktivierten Mulde durch Mikrowellen
bei 700 W während
70 Sekunden unter nachfolgender Blockierung durch Mikrowellen bei
700 W während
10 Sekunden und Antikörperbindung
bei 155 W in 100 Sekunden wie im Beispiel 5 immobilisiert.
-
Dann
werden auf die Mulde 100 μl
Anti-Kaninchen-IgG-Meerrettich-Peroxidase-Konjugat aufgegeben und
mit Mikrowellen bei 700 W bestrahlt. Die Dauer der Mikrowellenbestrahlung
für vier
unterschiedliche Versuchsserien beträgt 5, 10, 15 bzw. 20 Sekunden,
wobei die übrigen
Bedingungen Beispiel 5 entsprechen. Alle Versuche werden in dreifachen
Mulden durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse für
die Konjugatbindung durch Mikrowellenbestrahlung bei hohem Energieniveau
sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
-
BEISPIEL 7
-
Konjugatbindung durch
Mikrowellenbestrahlung bei niedrigem Energieniveau.
-
Die
Versuche werden hier für
die zweite Antikörper-Konjugat-Bindung unter ähnlichen
Bedingungen wie im Beispiel 6 durchgeführt, nur dass die zweite Antikörper-Konjugat-Bindungsstufe
bei niedrigem Energieniveau (155 W) durchgeführt wird. Die Dauer der Mikrowellenbestrahlung
für vier
unterschiedliche Versuchsserien beträgt 50, 100 bzw. 120 Sekunden.
-
Die
Ergebnisse für
die Konjugatbindung durch Mikrowellenbe strahlung bei niedrigem Energieniveau sind
in Tabelle 6 zusammengefasst.
-
BEISPIEL 8
-
Nachweis von E. histolytica-Antikörpern durch
den mikrowellenvermittelten, enzymverknüpften Immunosorbens-Test (MELISA)
und den enzymverknüpften
Immunosorbens-Test (ELISA)
-
Das
E. histolytica-Antigen wird auf der aktivierten Mulde durch Mikrowellen
bei 700 W während
70 sec immobilisiert und mit einer Blockierlösung durch Mikrowellen bei
700 während
10 sec blockiert, wonach, wie in den obigen Beispielen beschrieben,
die Antikörper-Bindung
bei 155 W während
100 sec und die Antikörper-Konjugat-Bindung
bei 155 W während
100 sec erfolgen. Ähnliche
Versuche werden auch mit -ve-Sera durchgeführt. Alle Versuche werden in
doppelten Mulden durchgeführt
und 5 mal wiederholt. Nach jeder Stufe erfolgt eine sorgfältige Wäsche mit
Hilfe eines Waschpuffers.
-
Der
traditionelle ELISA-Test erfolgt mit denselben Reagenzien, demselben
Substrat und demselben Puffer, nur dass alle Stufen ohne Mikrowellenstimulierung
durchgeführt
werden. ELISA wird somit durch Beschichten der aktivierten Mulden
mit Antigen über
Nacht bei 4°C
unter nachfolgender Blockierung, Antikörper- und Konjugat-Bindung
bei 37°C
jeweils während
2 h durchgeführt.
Die Farbentwicklung ist für
das erfindungsgemäße Verfahren
und das traditionelle Verfahren dieselbe.
-
Die
Ergebnisse bezüglich
des Nachweises von E. hystolytic-Antikörpern durch
mikrowellenvermittelten enzymverknüpften Immunosorbens-Test (MELISA)
und enzymnverknüpften
Immunosorbens-Test (ELISA) sind in Tabelle 7 zusammengefasst.
-
BEISPIEL 9
-
Nachweis von A. fumigatus-Antikörpern durch
mikrowellenvermittelten enzymverknüpften Immunosorbens-Test (MELISA)
und enzymverknüpften
Immunosorbens-Test (ELISA)
-
Der
Nachweis von A. fumigatus-Antikörpern
in Patientenseren durch mikrowellenvermittelten enzymverknüpften Immunosorbens-Test
und enzymverknüpften
Immunosorbens-Test (ELISA) erfolgt unter ähnlichen Bedingungen wie in
Beispiel 8, nur dass das Antigen A. fumigatus ist, der Antikörper aus
10 verschiedenen Patientenseren und die Kontrollsera mit unspezifischen
Antikörpern
aus gesunden Probanden stammen und das Konjugat anti-menschliche
IgG-Peroxidase ist. Alle Versuche werden in doppelten Mulden durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse bezüglich
des Nachweises von A. fumigatus-Antikörpern durch
mikrowellenvermittelten enzymverknüpften Immunosorbens-Test (MELISA)
und enzymnverknüpften
Immunosorbens-Test (ELISA) sind in Tabelle 8 zusammengefasst.
-
Tabelle 1.
-
Nachweis von E. hystolytica-Antikörpern durch
Durchführung
der ersten Stufe nach dem MELISA-Verfahren und der restlichen Stufen
nach dem ELISA-Verfahren.
-
- MELISA: Stufe 1. Immobilisierung des Antigens durch Mikrowellenbestrahlung
bei 700 W auf aktivierten Mulden zu unterschiedlichen Zeitpunkten,
wie in der Tabelle angegeben. Kontrolle: 37°C, 70 sec.
- ELISA: (Stufe 2–5)
traditionelles Verfahren.
-
-
Tabelle 2:
-
Nachweis von E. hystolytica-Antikörpern durch
Durchführung
der ersten beiden Stufen nach dem MELISA-Verfahren und der restlichen
Stufen nach dem ELISA-Verfahren.
-
- MELISA: Stufe 1: Antigenbindung 70 sec, 700 W, Stufe 2:
Blockierung, unterschiedliche Zeitdauer, wie in der Tabelle angegeben,
700 W.
- ELISA: (Stufe 3–5),
traditionelles Verfahren.
-
-
Tabelle 3:
-
Nachweis von E. hystolytica-Antikörpern durch
Durchführung
der ersten drei Stufen nach dem MELISA-Verfahren und der restlichen
Stufen nach dem ELISA-Verfahren.
-
- MELISA: Stufe 1: Antigenbindung 70 sec, 700 W,
- Stufe 2: Blockierung, 10 sec, 700 W.
- Stufe 3: Antikörper-Bindung,
unterschiedliche Zeitdauer, wie in der Tabelle angegeben, 700 W.
- ELISA: (Stufe 4 und 5), traditionelles Verfahren.
-
-
Tabelle 4:
-
Nachweis von E. hystolytica-Antikörpern durch
Durchführung
der ersten drei Stufen nach dem MELISA-Verfahren und der restlichen
Stufen nach dem ELISA-Verfahren.
-
- MELISA: Stufe 1: Antigenbindung 70 sec, 700 W,
- Stufe 2: Blockierung, 10 sec, 700 W.
- Stufe 3: Antikörper-Bindung,
unterschiedliche Zeitdauer, wie in der Tabelle angegeben, 155 W.
- ELISA: (Stufe 4–5),
traditionelles Verfahren.
-
-
Tabelle 5:
-
Nachweis von E. hystolytica-Antikörpern durch
Durchführung
der ersten vier Stufen nach dem MELISA-Verfahren und der letzten
Stufe nach dem traditionellen Verfahren.
-
- MELISA: Stufe 1: Antigenbindung 70 sec, 700 W,
- Stufe 2: Blockierung, 10 sec, 700 W.
- Stufe 3: Antikörper-Bindung,
100 sec, 155 W.
- Stufe 4: Konjugatbindeung, unterschiedliche Zeiten, wie in der
Tabelle angegeben, 700 W.
- Stufe 5: Farbentwicklung, 5 min bei Raumtemperatur
-
-
Tabelle 6:
-
Nachweis von E. hystolytica-Antikörpern durch
Durchführung
der ersten vier Stufen nach dem MELISA-Verfahren und der letzten
Stufe nach dem traditionellen Verfahren.
-
- MELISA: Stufe 1: Antigenbindung 70 sec, 700 W,
- Stufe 2: Blockierung, 10 sec, 700 W.
- Stufe 3: Antikörper-Bindung,
100 sec, 155 W.
- Stufe 4: Konjugatbindung, unterschiedliche Zeiten, wie in der
Tabelle angegeben, 155 W.
- Stufe 5: Farbentwicklung, 5 min bei Raumtemperatur
-
-
Tabelle 7:
-
Nachweis von E. hystolytica-Antikörpern: Vergleich
des MELISA-Verfahrens mit dem ELISA-Verfahren.
-
- MELISA: Stufe 1: Antigenbindung 70 sec, 700 W,
- Stufe 2: Blockierung, 10 sec, 700 W.
- Stufe 3: Antikörper-Bindung,
100 sec, 155 W.
- Stufe 4: Konjugatbindeung, 100 sec, 155 W.
- Stufe 5: Farbentwicklung, 5 min bei Raumtemperatur.
- ELISA: Stufe 1, Antigenbindung über Nacht bei 4°C.
- Stufe 2: Blockierung, 2 h bei 37°C.
- Stufe 3: Antikörperbindung,
2 h bei 37°C.
- Stufe 4: Konjugatbindung, 1 h bei 37°C.
- Stufe 5: Farbentwicklung, 5 min bei Raumtemperatur.
-
-
-
Tabelle 8
-
Nachweis von Aspergillus
fumigatus-Antikörpern:
Vergleich des MELISA-Verfahrens mit dem ELISA-Verfahren. Es werden
dieselben Verfahren verwendet wie in Tabelle 7 beschrieben.
-
-
Vorrichtung
für die
Durchführung
des MELISA-Verfahrens Die Vorrichtung für die Durchführung des MELISA-Verfahrens
kann aus folgenden Bauteilen bestehen:
- a) Beschickungskammer:
Die Beschickungskammer dient der au tomatischen Beschickung mit den
Proben oder Reagenzien aus einer vorgegebenen Flasche über ein
dünnes
Rohr und eine geeignete Pumpe auf die Platte bzw. den Modul aus
aktiviertem Polystyrol.
- b) Reaktionskammer: Die Reaktionskammer besteht aus Magnetron,
Absauggebläse
und einer Lichtfokussierung für
die Durchführung
der Stufen der Bindung des Antigens, der Blockierung, der Antikörper-Bindung und
der Antikörper-Enzym-Konjugat-Bindung
durch Mikrowellenbestrahlung und der Enzym-Substrat-Reaktion bei Raumtemperatur
in einer vorprogrammierten Zeit wie in Anspruch 1 angegeben;
- c) Wasch- und Trockenkammer: In dieser Kammer erfolgt das automatische
Waschen und Trocknen der ELISA-Platte bzw. des ELISA-Moduls nach
einem vorprogrammierten Befehl nach jeder Stufe des MELISA-Verfahrens;
- d) Nachweiskammer: Diese Kammer dient dem kolorimetrischen Nachweis
mit Hilfe eines Spektrophotometers;
- e) Transportplattform: Diese dient dem Transport der ELISA-Platte bzw. des ELISA-Moduls
von einer Kammer zur anderen;
- f) Steuerungseinheit: Computer auf Mikroprozessorbasis zur Steuerung
des MELISA-Verfahrens nach Anspruch 1 über eine geeignete Hardware
und Software.
-
Vorteile der Erfindung
-
Die
traditionallen ELISA-Verfahren nehmen gewöhnlich mehrere Stunden bis
2 Tagen in Anspruch, was der Hauptnachteil des Verfahrens ist, das
weltweit nicht nur in der klinischen Diagnostik sondern auch auf anderen
Gebieten verwendet wird.
-
Auf
diese Weise geht in medizinischen Notfällen wertvolle Zeit verloren
für die
Diagnose, bevor der Patient behandelt werden kann. Ein rasches ELISA-Verfahren,
wie es hier erfun den wurde (MELISA) ist vorteilhat und günstig für die Diagnose
von Erkrankungen, für
medizinische Untersuchungen und auf anderen Gebieten. Die Hauptvorteile
des erfindungsgemäßen ELISA-Verfahrens
sind:
- 1. Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich
viel rascher durchführen
als die bereits bekannten ELISA-Verfahren.
- 2. Die Gesamtdauer, die für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich ist, beträgt weniger
als 10 Minuten. Ein zeitraubendes und umständliches Prozedere wird auf
diese Weise umgangen.
- 3. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist sehr empfindlich und bedarf nur minimaler Mengen an wertvollem Antigen
bzw. Antikörper.
- 4. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist sehr genau, da die Enzym-Substrat-Reaktion in Lösung durchgeführt wird
und spektrophotometrisch quantifiziert wird.
- 5. Das Verfahren ist einfach und bedarf keiner zusätzlichen
Untersuchung bzw. eines zusätzlichen
Reagens.
- 6. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist kostengünstig
und bedarf keiner zusätzlichen
Ausrüstung,
abgesehen von einem Mikrowellenherd für Haushaltszwecke, wie er in
den meissten Laboratorien heute üblich
ist.
- 7. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist reproduzierbar, was ein wichtiges Kriterium für das ELISA-Verfahren
ist.
- 8. Das Verfahren bewirkt nur eine minimale bzw. vernachlässigbare
unspezifische Bindung.
- 9. Das Verfahren ist automatisierbar, wodurch menschliche Irrtümer, wie
sie gewöhnlich
von Person zu Person unter schiedlich auftreten können, auf ein Minimum herabgesetzt
werden können.
- 10. Das erfindungsgemäße Verfahren
kommt für
viele andere Immunotests in Frage, wie z.B. für den Radioimmuno-, den Radioimmunosorbens-,
den Radioallergosorbens-, den Biotin-Avidin/Streptavidin-Immun-Test,
Immunblotting, die Immunanfärbung,
verschieden Arten von ELISA wie Direkt-ELISA; Indirekt-ELISA, und
Sandwich-ELISA usw.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist somit ein rasches, wirtschaftliches, reproduzierbares und einfaches
Verfahren, das automatisiert werden kann. Es ist vorteilhaft für den Menschen,
da seine Bedeutung für die
klinische Diagnostik, die Mikrobiologie, Landwirtschaft, Nahrungsmittelherstellung,
Umweltwissenschaft, für
die biomedizinischen Forschung und auf anderen verwandten Gebieten
zunimmt.
-
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-
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