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Die
Erfindung betrifft Polypeptid-Reportermoleküle, die mit künstlichen
oder Zellmembranen assoziieren können.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner Polypeptid-Reportermoleküle, welche
auch von hochspezifischen Proteasen spaltbar sind. In jeder Ausführungsform
sind die Polypeptid-Reportermoleküle insbesondere nützlich für die Entwicklung
neuer Pharmazeutika und für
Diagnosen.
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Die
meisten eiweißartigen
Moleküle
und anderen Substanzen in einer Zelle sind nicht in gleichen Mengen über die
Zelle hinweg verteilt. Im Gegenteil, die meisten Substanzen, und
insbesondere eiweißartige
Substanzen, werden in bestimmten Teilen einer Zelle lokalisiert.
Zum Beispiel werden viele Proteine in oder nahe der Plasmamembran
einer Zelle lokalisiert. Für
mindestens einige der lokalisierten eiweißartigen Moleküle und anderen
Substanzen ist die richtige Verteilung in einer Zelle von entscheidender
Wichtigkeit für
die Funktion dieser Moleküle
oder dieser anderen Substanzen in der Zelle.
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Die
richtige Verteilung eines eiweißartigen
Moleküls
oder einer anderen Substanz in einer Zelle kann auf vielen verschiedenen
Wegen abgesichert werden. Ein Weg, ein eiweißartiges Molekül auf einen
bestimmten Ort in einer Zelle zu zielen, verläuft über das Modifizieren des Moleküls während oder
nach seiner Synthese. Modifizierungen wie Glykolsylierung, Phosphorylierung,
proteolytische Spaltung usw. während
oder nach der Proteinsynthese sind in der Vergangenheit ausführlich untersucht
worden. Eine in letzterer Zeit entdeckte enzymkatalysierte Proteinmodifikation
ist die kovalente Ver bindung mit Lipidmolekülen. Durch diese hydrophobe
Modifikation werden überwiegend
hydrophile Proteine, welchen membranbindende Strukturen fehlen,
in hydrophobe Proteine umgewandelt, und es wird die Bindung der
modifizierten Proteine an Membranen (z.B. Kernhülle, Plasmamembran) unterstützt, was
sich auf die biologische Aktivität
des Proteins auswirkt (Schmidt, 1989).
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Zum
Beispiel fand man heraus, dass die gesättigten Fettsäuren, Stearin-,
Palmitin- und Myristinsäure, meistens
mit Proteinen in eukaryotischen Zellen verbunden sind (McIlhinney,
1990). Jede dieser Fettsäuren kennzeichnet
verschiedene Subpopulationen einer begrenzten Anzahl von Zellproteinen
(Sepp-Lorenzino u.a., 1989, Maltese u.a., 1987, Maltese, 1990).
Myristinsäure
wird normalerweise über
eine Amidbindung mit einem N-terminalen
Glycin von Proteinen während
deren Synthese verbunden (Wilcox u.a., 1987). Die verbundene Myristinsäure ist
stabil und weist eine ähnliche
Halbwertzeit wie das Protein auf, an welches es gebunden ist (McIlhinney,
1990). Bei der Palmitoylierung werden die Fettsäuren post-translatorisch über eine
alkalilabile Esterbindung mit den Proteinen verbunden. Diese Bindung
ist normalerweise biologisch labil, mit einem Turnover, der schneller
ist als der des Proteins (McIlhinney, 1990).
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Prenylierte
Proteine werden entweder durch ein 15-Kohlenstoff(C15)-Isoprenoid, Farnesyl
(F), oder ein 20-Kohlenstoff(C20)-Isoprenoid,
Geranylgeranyl (GG), modifiziert. Die C-terminale Aminosäuresequenz der
zu modifizierenden Proteine dient dazu, die Addition eines dieser
Isoprenoide zu dirigieren (Maltese, 1990, Glomset u.a., 1990). Auf
diese Weise werden Signalmoleküle, darunter
Ras- und G-Proteine, durch eine Folge post-translatorischer Modifikationen des
C-terminalen CAAX-Motivs
(C = Cystein, A = Aliphatischer Rest (Val oder Ile), X = verschieden]
auf das innere Blättchen
der Plasmamembran gezielt.
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Die
Erkennung minimaler erkennbarer Sequenzen, wie das CAAX-Motiv, beinhaltet
eine kovalente Verbindung eines Lipids mit der Sulfhydrylgruppe
des Cysteins (C), welches sich vier Aminosäuren von dem C-Ende entfernt
befindet (Casey u.a., 1989, Reiss u.a., 1990), gefolgt von einer
Protease-Entfernung der AAX-Tripeptide und einer Methyl-Veresterung
des entstehenden prenylierten Cysteincarboxyl-Endes (Hancock u.a.,
1989). Proteine, die mit CAAX-Boxen enden, wobei X Leucin oder Isoleucin
ist, werden durch das Enzym Geranylgeranyl-Transferase I (GGTase
I) mit dem C20-Geranylgeranylpyrophosphat (GGPP) modifiziert (Yokoyama
u.a., 1991). In Proteinen, in denen X meistens Methionin (M), Serin
(S), Cystein (C), Alanin (A) oder Glutamin (E) ist, wird das C15-Isoprenoid Farnesyl
durch das Enzym Farnesyl-Transferase (FTase) von Farnesylpyrophosphat
(FPP) übertragen
(Reiss u.a., 1990, Reiss u.a., 1991, Moores u.a., 1991). Daher werden
Proteine, die C-terminales CAA (MSCAE) und CAAL enthalten, durch
FTase und entsprechend GGTase prenyliert (Clarke 1992, Schafer u.a.,
1992, Zhang u.a., 1996).
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Obwohl
FTase und GGTase I sowohl FPP als auch GGPP binden können, kann
nur GGTase I beide auf Proteinsubstrate übertragen. FTase hingegen kann
nur einige GGTase-I-Substrate farnesylieren (Armstrong u.a., 1995).
Eine dritte verwandte Prenyltransferase, GGTase II, erkennt CARX-Boxen
nicht, überträgt aber
stattdes sen GG von GGPP auf Proteine, die in XXCC oder XCXC enden,
welche doppelt geranylgeranyliert werden (Seabra u.a., 1992, Khosravi-Far
u.a., 1992), wobei X und C die oben angegebene Bedeutung haben.
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Die Rolle der lipiddirigierten
Lokalisierung und des Ras bei Krebserkrankungen
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Zellen
reagieren auf Signale von extrazellulären Stimulantien über ein
kompliziertes Netzwerk hochregulierter Vorgänge, welche zusammenfassend
als Signalübertragungswege
bezeichnet werden. Die Anregung dieser Wege führt zu Veränderungen der Transkriptionsaktivität (Karin
u.a., 1995, Hill u.a., 1995). Während
normale Zellen auf extrazelluläre
Stimulantien richtig reagieren, haben viele präkanzeröse und kanzeröse Zellen
diese Fähigkeit
verloren und zeigen ein anomales Signalverhalten. Ras, ein Mitglied
der großen Überfamilie
der GTP-bindenden Proteine (G-Proteine), spielt eine zentrale Rolle
als molekularer Schalter, welcher zwischen extrazellulären Rezeptoren
und intrazellulären
Effektorproteinen vermittelt, welche ihrerseits Wachstumsregulierungswege
regulieren (Lowy u.a., 1993). Einer dieser Effektoren ist eine Serin/Threonin-Kinase, Raf
(Pronk u.a., 1994), welche mitogen aktivierte Protein-Kinase (MAPK)
phosphoryliert.
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Ras
ist aktiv, wenn es an GTP gebunden ist, und inaktiv, wenn es an
GDP gebunden ist. Das Zyklieren von aktiv zu inaktiv wird durch
die intrinsische GTPase-Aktivität des Proteins
durchgeführt.
Einige Mutationen in Ras heben die GTPase-Aktivität auf und
führen
zu konstitutiv aktiven Formen des Proteins. Daher senden Ras-Proteine,
die im aktiven GTP-gebundenen Zustand feststecken, konstitutiv Wachstumssignale
aus und zeigen ihre onkogene Aktivität (Lowy u.a., 1993, Koshravi-Far u.a., 1994).
Eine onkogene Aktivität
kann aber auch aus einer ÜberExpression
normaler Ras-Proteine resultieren (Barbacid, 1987).
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Es
gibt drei Ras-Gene der Säugetiere,
welche vier hochhomologe 21 kDa-Proteine codieren: H-, N-, K(i4)A- und K(i4)B-Ras.
K(i4)A- und K(i4)B-Ras werden durch Spleißvarianten des Ki-Ras-Gens
codiert (Barbacid, 1987, Lowy u.a., 1993). Onkogene Mutationen in
Ras-Genen, insbesondere
Ki4B-Ras und N-Ras, tragen zur Bildung von 30% verschiedener menschlicher
Bösartigkeiten
bei. Mutations-Ras-Gene wurden in 50% der kolorektalen, 90% der
Bauchspeicheldrüsen-
und 20 der Lungenkrebserkrankungen gefunden. Die Störung des
Ras-Signalweges könnte
ein bedeutendes Potenzial als chemopräventive Strategie gegen Krebserkrankungen
aufweisen (Bos 1988, Bos 1989, Barbacid 1987).
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Es
sind viele Ansätze
in Erwägung
gezogen worden, um der onkogenen Funktion des Ras entgegenzuwirken,
aber der größte Fortschritt
für die
Entwicklung neuer Chemotherapeutika gegen Ras-induzierte Zellumwandlung
fokussierte auf der Inhibition des Enzyms FTase. Diese Strategie
basiert auf der Beobachtung, dass die vier Ras-Proteine, synthetisiert
als biologisch inaktive cytosolische Proteine, für onkogene Aktivität eine post-translatorische
Modifikation mit einer Farnesyl-Komponente
benötigen.
Es war in der Tat für
einige Zeit bekannt, dass die Assoziation von Ras mit dem inneren
Blättchen
der Plasmamembran für
dessen Umwandlungsaktivität
benötigt
wird (Willumsen u.a., 1984). Man begann jedoch erst damit, mögliche antineoplastische
(Anti krebs-)Pharmazeutika zu entdecken, als die Biochemie der post-translatorischen
Modifikationen des Ras, welche zur Membranassoziation führen (Casey
u.a., 1989, Hancock u.a., 1989, Schafer u.a., 1989), entschlüsselt war.
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Zusätzliche
Lipidmodifikationen der stromaufwärts des CAAX befindlichen Cysteine
mit einer Palmitoylgruppe stabilisieren die Assoziation der H-,
N- und KiA-Ras-Proteine
mit der Plasmamembran weiter (Hancock u.a., 1990). KiB-Ras andererseits
wird nicht palmitoyliert, enthält
aber oberhalb des farnesylierten Cysteins einen Polylysin-Strang,
von welchem man annimmt, dass er die Wechselwirkung des Proteins
mit der Plasmamembran weiter stabilisiert (Hancock u.a., 1990).
Obwohl das Zielen des Ras auf die Plasmamembran verschiedene Schritte
umfasst, scheint die Farnesylierung der einzige Schritt zu sein,
der erforderlich und ausreichend für die Umwandlungsaktivität des Ras
ist (Jackson u.a., 1990, Kato u.a., 1992). Deswegen ist FTase bei
der Entwicklung neuer Antikrebsmittel zu einem der am meisten untersuchten
Objekte geworden. Das therapeutische Ziel ist, aus dieser neuen
Information Nutzen zu ziehen und sie in neue biologische und pharmakologische
Agenzien umzusetzen, die eine größere Wirksamkeit
und geringere Toxizität
aufweisen als derzeit erhältliche
cytotoxische Krebsmittel (Gibbs u.a., 1997).
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Eine
vernünftige
Gestaltung von FTase-Inhibitoren kann in drei breite Kategorien
unterteilt werden (Gibbs u.a., 1997, Keloff u.a., 1997): (i) Verbindungen,
die mit dem Isoprenoid FPP konkurrieren, (ii) Verbindungen, die
mit dem Tetrapeptid CAAX konkurrieren, und (iii) Bisubstrat-Analoge,
welche Merkmale sowohl der FPP- als auch der CAAX-Nachahmer kombinieren.
Das Problem bei (I) ist, dass Verbindungen, die mit FPP konkurrieren,
die hohe Affinität
der FTase für
FPP überwinden
müssen.
FTase bindet FPP mit niedriger nanomolarer Affinität, während die
Zellkonzentrationen des FPP nahezu mikromolar sind. Inhibitoren
der FTase benötigen
daher ein sehr festes Ki und müssten
unter anderen Enzymen, die FPP verwenden (z.B. Squalen-Synthase),
sehr selektiv für
FTase sein. Probleme bei den CAAX-Peptidnachahmern (ii) sind eine
zelluläre
Protease-Labilität
und eine beeinträchtigte
Membrandurchlässigkeit,
welche von C-terminalem
Carboxylat verursacht wird. Verschiedene Peptidbindungsmodifikationen
und ein Arzneimittelvorstufendesign durch temporäres Maskieren der Carboxylatladung
erwiesen sich als ausreichend, um zellaktive Arzneimittel zu erzeugen. Viele
dieser Verbindungen enthielten jedoch immer noch eine Thiolgruppe,
welche der Oxidation unterliegt und metabolisch reaktiv ist. Bisubstrat-Inhibitoren
(iii) wurden aus enzymologischen Studien der FTase hergeleitet, welche
einen sequentiellen Mechanismus aufdeckten. Dies brachte die Idee
hervor, dass Verbindungen, welche den Übergangszustands-FTase-FPP-CAAX-Ternärkomplex
nachahmen, leistungsfähige
FTase-Inhibitoren wären.
Es sind leistungsfähige
Bisubstrat-Inhibitoren gefunden worden, aber die große Größe dieser
Moleküle
kann ihre pharmakologischen Eigenschaften in vivo beseitigen.
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Andere
Ansätze,
Inhibitoren irgendeines Enzyms zu erhalten, beziehen sich auf geplante
Zufallsdurchsuchungen entweder von Naturprodukten (Mikroorganismen,
Böden,
Pflanzen) oder von Bibliotheken synthetischer Chemikalien. Solche
Durchsuchungen liefern einen immensen Fundus an Strukturen für Zufalls-Screenings
und stellen ein starkes Mittel dar, um chemische Anhaltspunkte zu
erhalten, welche durch die herkömmliche
medizinische Chemie für
die weitere Entwicklung modifiziert werden können (Sebti u.a., 1997). Durch eine
Vielfalt von Zufallsdurchsuchungen wurden eine Zahl von FTase-Inhibitoren
identifiziert. Zum Beispiel wurde in einer Sammlung von Antihistaminen
eine Klasse neuer nicht-peptidischer tricyclischer FTase-Inhibitoren ohne
Sulfhydryl gefunden, welche mit FPP konkurrierende Inhibitoren sind
(Bishop u.a., 1995). Diese Verbindungen weisen jedoch, verglichen
mit CAAX-Nachahmern, eine eher niedrige Leistungsfähigkeit
auf, was sie für
die Auswertung in vivo ungeeignet macht (Gibbs u.a., 1994). In letzterer
Zeit ist im Zuge anderer FPP-nachahmender Enzym(Squalen-Synthase)-Inhibitoren
eine vielversprechende neue Klasse konkurrenzfähiger FTase-Inhibitoren entdeckt
worden (Aoyama u.a., 1998). Die Aktivität chemisch optimierter Analoger
ist mit CAAX-nachahmenden FTase-Inhibitoren zu vergleichen.
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In
Zellen blockieren FTase-Inhibitoren die zelluläre Farnesylierung. In diesen
Studien wird die Farnesylierung und die Geranylgeranylierung von
Proteinen durch Inkubation von Zellkulturen mit der FPP-Vorstufe [3H]Mevalonat
untersucht (Hancock u.a., 1989, Kohl u.a., 1993, James u.a., 1993).
Dennoch ist in Zellversuchen die Konzentration von FTase-Inhibitoren,
die erforderlich ist, um deren Funktion zu herbeizuführen, häufig 1000
Mal höher
als die IC50 zur Inhibition von FTase in vitro, was starke Beschränkungen
für die
Zellaktivität anzeigt.
Die Inhibition von Ras-vermittelten Zelleffekten durch FTase-Inhibitoren
wurde auf ähnliche
Weise in Zellkulturversuchen demonstriert, welche die Schlüssel-Phänotypen
der Zellumwandlung überwachen.
Verankerungs-abhängiges
(Kunststoff, Kohl u.a., 1993, James u.a., 1993) und -unabhängiges Wachstum (Weich-Agar,
Kohl u.a., 1993), die Geschwindigkeit des Wachstums in Monoschicht
(James u.a., 1993), morphologische Umwandlung und Veränderungen
im Zytoskelett (Prendergast u.a., 1994).
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Die
biochemische Spezifizität
von FTase-Inhibitoren steht außer
Frage, da diese Agenzien die Geranylgeranylierung von Proteinen
nicht blockieren (Gibbs u.a., 1993, Kohl u.a., 1993, James u.a.,
1993, Bishop u.a., 1995, Cox u.a., 1994). Es ist jedoch wichtig
zu erwähnen,
dass berichtet wurde, dass der Ras-Mutationszustand menschlicher
Tumore nicht mit deren Empfindlichkeit für FTase-Inhibitoren in Wechselbeziehung steht.
Es ist darüber
hinaus nicht richtig, FTase-Inhibitoren als spezifische Ras-Inhibitoren
zu bezeichnen, da FTase-Inhibitoren auf mindestens 18 farnesylierte
Proteine abzielen, von denen einige für die bösartige Umwandlung wichtig
sind (James u.a., 1994). Ein Beispiel ist die Unterdrückung der
src-Umwandlung durch FTase-Inhibitoren (James u.a., 1993). Der biochemische
Mechanismus, durch welchen FTase-Inhibitoren zur Tumor-Inhibition führen, ist
daher ein wichtiger Punkt. Die Fähigkeit
von FTase-Inhibitoren, die Ras-abhängige konstitutive Aktivierungs-MAPK-Kaskade
zu blockieren, ist heute anerkannt (Cox u.a., 1994, James u.a., 1994).
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Nicht-farnesyliertes
onkogenes Ha-Ras kann einen dominanten negativen Effekt aufweisen
und kann die Funktion membrangebundenen Ras unter einigen Umständen hemmen
(Stacey u.a., 1991). FTase-Inhibitoren können die Anhäufung cytosolischer
Komplexe von GTP-gefangenem Ras mit seinen Effektoren wie z.B. Raf
induzieren (Lerner u.a., 1995, Miyake u.a., 1996). Dies führt schließlich zur
Absonderung der Ras-Effektor-Targets. In Tumoren, in denen Ras GTP-gefangen
ist, kann cytosolisches Ras sich daher als ein dominantes negatives
Protein anhäufen,
welches das Tumorwachstum weiter hemmt. Da FTase-Inhibitor-vermitteltes cytosolisches
Ras des wilden Typs seine Effektoren nicht absondert und daher nicht
den dominanten negativen Phänotyp
aufweist, ist die beobachtete Inhibition für Tumorzellen selektiv. Darüber hinaus
wurde in verschiedenen Studien berichtet, dass die Konzentrationen
von FTase-Inhibitoren wie BZA-5B
und FTI-277, die benötigt
wurden, um die Aktivitäten
von Enzymen im MAP-Kinaseweg zu blockieren, niedriger waren als
jene, die erforderlich waren, um die Ras-Prozessierung vollständig zu hemmen. Dies lässt ebenfalls
vermuten, dass nicht-farnesyliertes aktiviertes Ras ein dominanter
Inhibitor der Funktion des farnesylierten aktivierten H-Ras in den
FTase-Inhibitor-behandelten Zellen ist. Daher könnte eine teilweise Inhibition
der Ras-Prozessierung zu einer selektiven Inhibition des onkogenen,
nicht aber des normalen Signalverhaltens führen (James u.a., 1994, Lerner
u.a., 1995).
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Ein
Nachteil der Studien, welche Zellen benutzen, die durch Ras onkogen
umgewandelt sind, um den Mechanismus der Funktion der FTase-Inhibitoren
zu untersuchen, ist, dass H-Ras benutzt wurde und bald entdeckt
wurde, dass das am weitesten verbreitete K-Ras gegen FTase-Inhibitoren
beträchtlich
resistent war (James u.a., 1994, Lerner u.a., 1995). Es werden viel
höhere
Konzentrationen an Inhibitor benötigt,
um KB-Ras zu hemmen, als H-Ras.
Ein attraktiver Mechanismus für
diese Resistenz ist, dass KB-Ras von GGTase-I prozessiert wird,
wenn FTase blockiert ist (Lerner u.a., 1995, Whyte u.a., 1997, Rowell
u.a., 1997). In vitro ist KB-Ras ein Substrat für für GGTase-I (James u.a., 1995b).
GGTase-I-Inhibitoren
blockieren die KB-Ras-Prozessierung in KB-Ras-umgewandelten Zellen, was einen
pharmakologischen Beweis dafür
liefert, dass in Zellen eine Cross-Prenylierung auftreten kann (Lerner
u.a., 1995b). Diese Beobachtungen unterstreichen die Notwendigkeit,
für die
In-vitro- und In-vivo-Tests möglicher
Inhibitoren KB-Ras-umgewandelte
Zellen zu benutzen.
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Sehr
kürzlich
wurde gezeigt, dass. das gleichzeitige Aussetzen von FTase- und
GGTase-I-Inhibitoren in menschlichen Tumoren für die Inhibition der onkogenen
KB-Ras-Prenylierung benötigt
wird, während
jeder Inhibitor allein ausreichend ist um das menschliche Tumorwachstum
in xenogenen Transplantaten in der nackten Maus zu unterdrücken (Sun
u.a., 1998). Die Tatsache, dass GGTase-I-Inhibitoren eine eigene
Anti-Tumor-Aktivität
aufweisen, lässt
vermuten, dass einige Substrate für GGTase-I für die bösartige
Umwandlung wichtig sind (Sun u.a., 1998). Ebenfalls sind FTase-Inhibitoren,
welche die KB-Ras-Prozessierung nicht hemmen können, wirksam bei der Inhibition
des Tumorwachstums, was vermuten lässt, dass andere farnesylierte Proteine
als Ras existieren, welche für
die bösartige
Umwandlung wichtig sind (Sun u.a., 1998).
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In
einem zweiten In-vivo-Modell induzierte ein FTase-Inhibitor einen dramatischen
Rückgang
bei Mamma- und Speicheldrüsenkarzinomen
in einem viralen Ha-Ras-Onkomaus-Modell (Kohl u.a., 1996). In diesen transgenen
Mäusen
werden die FTase-Inhibitoren auf schon existierende Tumore angewendet,
im Gegensatz zu Nacktmaus-Tumormodellen.
Es war eine chronische Anwendung des In hibitors erforderlich, da
die Tumore nach Beendigung der Behandlung wieder auftraten (Kohl
u.a., 1996). Sowohl im Nacktmaus- als auch im Onkomaus-Modell wurde
eine Wirksamkeit in Abwesenheit starker mikroskopischer Toxizität erzielt,
was vermuten lässt,
dass solche FTase-Inhibitoren wirksame und sichere Agenzien für die Behandlung
menschlicher Krebserkrankungen sein könnten (Omer u.a., 1997). Bislang
wurde keine Toxizität
in Mäusen
beschrieben, die mit irgendeinem der getesteten FTase-Inhibitoren
behandelt wurden. Diese Beobachtung steht in scharfem Kontrast zu
Untersuchungsergebnissen bei kürzlich
entwickelten Chemotherapeutika, welche häufig in ihrer höchsten zulässigen Dosis
verwendet werden müssen,
um eine Antitumoraktivität
zu erzielen (Gibbs u.a., 1997).
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Obwohl
die biologischen Ergebnisse, die man mit FTase-Inhibitoren erhält, weitestgehend anerkannt sind,
sind die genauen Gründe
für die
fehlende Toxizität
für normale
Zellen in Kultur- ebenso wie in Tierstudien nicht gesichert. Zum
Beispiel ist das Wachstum Ras-umgewandelter
Kulturzellen viel empfindlicher für FTase-Inhibitoren, verglichen
mit deren normalen Mutterzellen. Davon ausgehend, dass eine Ras-Funktion
für alle Zellen
wesentlich zu sein scheint, ist es etwas unerwartet, dass normale
Zellen relativ unempfindlich für
FTase-Inhibitoren sein sollen. Gibbs u.a. (1997) haben eine Anzahl
möglicher
Erklärungen
für diese
Effekte vorgeschlagen: (i) Funktionell überflüssige Wachstumsfaktor-Netzwerke
in normalen Zellen, welche diesen ermöglichen, das Herunterregeln
der Ras-Funktion zu tolerieren. Mit anderen Worten, die Vermehrung
normaler Zellen ist abhängig
von mehr als einem Wachstumsfaktor, und ein Wachstumsfaktor aktiviert
mehrere intrazelluläre
Signalwege (Keloff u.a., 1997). (ii) Im Fall von KB-Ras könnte eher
eine Geranylgeranylierung stattfinden als eine Farnesylierung, und
KB-Ras des wilden Typs kann auch kritische biologische Funktionen
bereitstellen. Eine Kreuzprenylierung (Geranylgeranylierung) des
unmutierten Ras in Abwesenheit funktioneller FTase ist jedoch keine
zufriedenstellende Erklärung,
weil sich dann die Frage stellt, warum Zellen mit mutiertem N- oder Ki-Ras
für FTase-Inhibitoren
empfindlich sind (Omer u.a., 1997, Gibbs u.a., 1997). (iii) Nicht
alle farnesylierten Proteine weisen dasselbe Maß an FTase-Inhibition in Zellen
auf. Daher kann eine selektive Inhibition von H-Ras-vermitteltem
gegen KB-Ras-vermitteltes
Signalverhalten ein fortgesetztes Wachstum normaler Zellen ermöglichen
(James u.a., 1995b). (iiii) Gemäß (iii)
kann die Funktion farnesylierter Proteine, die an der Zellumwandlung
beteiligt sind, empfindlicher für
die Wirkung eines FTase-Inhibitors sein, als es die Funktionen derselben
Proteine in normalen Zellen sind. Somit kann das quantitative Verhältnis zwischen
der Funktion eines bestimmten Proteins und dessen Farnesylierungsgrad
variieren, was seinerseits das Maß an Inhibition der Farnesylierung
bestimmt, das erforderlich ist, um die biologische Funktion zu blockieren.
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Menschliche
Krebserkrankungen, die mutiertes Ras aufweisen, weisen typischerweise
andere genetische Veränderungen
wie den Verlust von Tumor-Suppressoren auf (Gibbs u.a., 1996). Eine
kritische Frage ist es gewesen, ob die Beseitigung der Ras-Funktion
in einem komplexen genetischen Hintergrund einen Antitumor-Effekt bringen wird.
Die Arbeit von Shirasawa u.a. (1993) hat Beweis dafür erbracht,
dass Ras eine kriti sche Funktion in Tumorzellen, die Mutationen
in anderen Onkogenen oder Tumor-Suppressorgenen aufweisen, beibehält. Speziell
unterbrach Shirasawa genetisch das mutierte KB-Ras-Gen in verschiedenen
menschlichen Kolon-Zelllinien, von denen bekannt war, dass sie andere
Mutationen aufwiesen, und beobachtete, dass die Zellen in einem
Nacktmaus-Tumor-Explantationsmodell nicht länger tumorerzeugend waren (Shirasawa u.a.,
1993).
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Die
Tatsache, dass GGTase-I-Inhibitoren auch das menschliche Tumorwachstum
hemmen, wenn auch mit geringerer Wirkung als FTase-Inhibitoren,
lässt vermuten,
dass außer
farnesylierten Proteinen auch geranylgeranylierte Proteine eine
wichtige Rolle bei der bösartigen
Umwandlung spielen.
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Die
biologischen Wirkungen von FTase-Inhibitoren lassen vermuten, dass
sie nicht richtigerweise als spezifische Inhibitoren des Ras angesehen
werden (Gibbs u.a., 1997). Dessen ungeachtet haben FTase-Inhibitoren
einen bemerkenswerten therapeutischen Index in Zellkulturen und
in Mäusen
demonstriert (Gibbs u.a., 1994, Kohl u.a., 1994). Schließlich ist
es ein wichtiger klinischer Aspekt, ob die Anwendung von FTase-Inhibitoren
zu Arzneimittelresistenzen führen
wird. Eine FTase-Inhibitor-Resistenz ist beobachtet worden, sowohl
in Zellkulturen als auch in Tieren (Kohl u.a., 1995, Prendergast
u.a., 1996). Daher wird die letzte Entscheidung über den Nutzen von FTase-Inhibitoren
fallen, wenn Verbindungen mit geeigneten pharmakologischen Profilen in
der Klinik getestet werden (Omer u.a., 1997).
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Antikrebsmittel
und Apoptose
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Die
Apoptose oder der programmierte Zelltod dient als Hauptmechanismus
für die
genaue Regulierung der Zellenanzahlen und als Verteidigungsmechanismus,
um unerwünschte
und potenziell gefährliche
Zellen zu entfernen, wie z.B. virusinfizierte Zellen oder Zellen
mit einem DNA-Schaden oder einer Wachstums-Deregulierung, welche
Vorstufen von Tumorzellen werden könnten. Defekte in der Aktivierung
oder Ausführung des
apoptotischen Weges können
daher zur Entwicklung einer Onkogenese führen. Ein wichtiges Ereignis beim
Fortschreiten vieler Bösartigkeiten
ist der Verlust der Funktion des p53-Tumorsuppressorgens. Das p53-Protein,
ein Kern-DNA-bindendes
Protein, ist an der Herbeiführung
der Apoptose beteiligt, die durch einen DNA-Schaden und unangemessene
Onkogen-Aktivierung ausgelöst
wird. Es ist ein Transskriptionsaktivator einer bestimmten Gruppe
von Zielgenen, darunter die Zellwachstums-Inhibitoren p21WAF1 und
Gadd45, und tritt direkt in Wechselwirkung mit vielen Zellproteinen
(Wang und Harris, 1997). Das p53-Gen ist bei der Mehrzahl der menschlichen
Bösartigkeiten
häufig
mutiert, was die Wichtigkeit der p53-abhängigen
Apoptose bei der Kontrolle des Krebswachstums vermuten lässt (Bellamy,
1996).
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Es
hat kürzlich
breite Anerkennung erfahren, dass das Abtöten von Zellen, welches durch
Antikrebsmittel hervorgerufen wird, das Ergebnis eines programmierten
Zelltodes ist (Weinberg 1996). Insbesondere ist das p53-Tumorsuppressorprotein
eng mit der Aktivierung eines apoptotischen Weges in Reaktion auf
die Behandlung mit einer Bestrahlung oder einer Chemotherapie verbunden.
Es scheint so zu sein, dass Arzneimittel mit verschiedenen Wirkungsarten
Reaktionen auslösen,
welche die Apoptose bewirken (Smets, 1994). Antimetaboliten wie
Purin- und Cytidin-Analoge und Topoisomerase-Inhibitoren lösen die
Herbeiführung
des Zelltodes durch Störung
der DNA-Replikation und durch Inhibition aus. Anders als die DNA-schädigenden
Agenzien führen
die taxoiden Arzneimittel, welche auf die Stabilisierung des Mikrotubulisystems
abzielen, die Zellen über
p53-unabhängige Wege
zur Apoptose. Der Einblick in den Wirkungsmechanismus der derzeitigen
Antikrebs-Chemotherapie hat zu einer Suche nach Agenzien geführt, welche
die Apoptose herbeiführen,
entweder über
p53 oder andere Regulationsproteine.
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Die
Apoptose wird durch eine Folge von Ereignissen reguliert, welche
zu stereotypen biochemischen und morphologischen Veränderungen
führt,
wie z.B. Membranverklumpung, Zellschrumpfung, Chromatinkondensation,
DNA-Spaltung und Fragmentierung der Zelle in membrangebundene apoptotische
Körper.
Das zentrale Ereignis auf dem apoptotischen Weg ist die Aktivierung
einer Hierarchie von Interleukin-1B(IL-1B)-umwandelndem-Enzym(ICE)-ähnlichen Proteasen oder Caspasen,
einer Familie der Cystein-Proteasen mit einem absoluten Erfordernis
für die
Spaltung hinter einem Aspartinsäurerest
(für einen Überblick
siehe Cohen 1997, Thornberry und Lazebnek, 1998). Diese hochspezifischen
Proteasen werden als inaktive Proenzyme synthetisiert und werden
durch Spaltung an speziellen Asp-Resten in aktive Enzyme umgewandelt,
gefolgt von der Assoziation einer großen und einer kleinen Untereinheit,
um ein Heterodimer zu bilden.
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Caspasen
sind enge Homologe des Caenorhabditis elegans ced-3 Genproduktes,
von dem gezeigt wurde, dass es essentiell für die Apoptose während der
Nematodenentwicklung ist (Shaham und Horvitz, 1996). Sie vermitteln
die Proteolyse einer abgeschlossenen Zahl spezifischer Proteine,
was zu einer irreversiblen Leitung der Zellen führt, sich einer Apoptose zu
unterziehen. Die Caspase-abhängige Spaltung
inaktiviert Proteine, welche an Reparaturmechanismen des Zellzyklus
beteiligt sind (darunter die Kernproteine, Poly-ADP-Ribose-Polymerase
(PARP) und DNA-abhängige
Kinase), führt
zur Zersetzung von Strukturproteinen wie Laminen oder aktiviert
Proteine, proapoptotisch zu werden (p21-aktivierte Kinase und die
Caspasen selbst). Es wurde gezeigt, dass auch die Signalübertragungsproteine
MEKK1, p21-aktivierte Kinase 2, die fokale Adhäsions-Kinase, Ras-GTPase-aktivierendes Protein
und Raf-1 Caspasesubstrate sind (Idmann u.a., 1998). Die wesentliche
Rolle der Caspaseaktivität
in der Ausführungsphase
des apoptotischen Prozesses wird durch die Tatsache veranschaulicht,
dass die Inhibition der Caspasen im Allgemeinen zur Inhibition der
Apoptose führt.
Es tragen jedoch verschiedene Caspasen verschieden zu dem apoptotischen
Programm in verschiedenen Zelltypen bei.
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Die
Caspasen zielen für
die Spaltung auf Proteine ab, basierend auf dem Vorliegen eines
Tetrapeptid-Erkennungsmotivs, einer Minimalsequenz, die für die Proteolyse
erforderlich ist. Die Sequenz dieses Motivs unterscheidet sich unter
den Caspasen deutlich, und einige Proteine, welche die optimale
Tetrapeptidsequenz enthalten, werden nicht wirksam gespalten, was
bedeutet, dass tertiäre
Strukturelemente die Substraterkennung beeinflussen können (Thornberry,
1997). Dessen ungeachtet können
alle Schwierigkeiten mit der Proteolyse ei nes bestimmten Peptids überwunden
werden durch das Hinzufügen
einer zusätzlichen
Aminosäuresequenz,
welche der Zielsequenz entspricht, die das Tetrapeptid flankiert.
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Die
vierzehn bislang identifizierten Caspasen der Säugetiere können als Auslöser- oder
Stromaufwärts-Caspasen (z.B. Caspase-2,
-8 und -10) oder als Effektor- oder Stromabwärts-Caspasen (z.B. Caspase-3,
-6 und -7) klassifiziert werden, wobei die letzteren die entscheidenden
Vollstrecker des apoptotischen Weges sind. Spezifische Peptid-Inhibitoren
von Caspase-3 und -7 wie Z-DEVD-Fluormethylketon beeinträchtigen
die meisten Formen der Säugetier-Apoptose
(Gurtu u.a., 1997). Tumor-Nekrosefaktor, FAS-Ligand und chemotherapeutische
Arzneimittel können
durch die Aktivierung von Caspase-3 (Nagata 1997), welche für die Proteolyse
einer großen
Zahl von Substraten, darunter PARP, entweder vollständig oder
teilweise verantwortlich ist, eine Apoptose herbeiführen. Caspase-3
erkennt ein Asp-Xaa-Xaa-Asp(DXXD)-ähnliches
Motiv (DEVD in PARP und DNA-abhängiger
Kinase), mit dem Erfordernis eines Asp in der P1-Position und einer
markierten Präferenz
für ein
Asp in der P4-Position. Caspase-1 dagegen spaltet an der natürlich vorkommenden
Sequenz Y-V-H-D-*-A, wobei „*" die Spaltungsstelle
kennzeichnet.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft zwei Haupt-Ausführungsformen neuer Polypeptid-Reportermoleküle. Die
erste Ausführungsform
betrifft ein Polypeptid-Reportermolekül, welches mindestens eine
zur Emission eines Signals fähige
Nachweisdomäne
und mindestens eine Verankerungsdomäne umfasst. Die Membranverankerungsdomäne fördert direkt
oder indirekt die Assoziation des Polypeptid-Reportermoleküls mit einem
subzellulären
Kompartiment oder vorzugsweise mit einer Membran. Der Grad und die
Geschwindigkeit der Membranassoziation des Polypeptid-Reportermoleküls kann
durch Analysieren des Signals, welches von der Nachweisdomäne emittiert
wird, überwacht
oder untersucht werden. Dieses Signal stellt eine Markierung für den Membranassoziationszustand
des Membranverankerungsabschnitts oder des Polypeptid-Reportermoleküls als ganzes
bereit. Somit können
Behandlungen oder Agenzien auf ihre Fähigkeit getestet werden, die
Membranassoziation oder -lokalisierung zu verändern, indem man das von der
Nachweisdomäne
emittierte Signal beobachtet oder misst. Zum Beispiel sind die Polypeptid-Reportermoleküle der ersten
Ausführungsform
insbesondere nützlich
für das
Suchen nach einer Verbindung, welche die Lipidierung verändert, durch:
- A) das Bereitstellen einer Membran;
- B) das Bereitstellen eines Polypeptid-Reportermoleküls, welches
mindestens eine Nachweisdomäne
umfasst, die ein Fluoreszenz, Lumineszenz-, radioaktives oder Farbsignal
emittieren kann oder eine Resonanzenergie absorbieren kann, welche
dann auf ein zweites Molekül übertragen
(emittiert) wird, welches ein nachweisbares Signal emittiert; und
mindestens eine Membranverankerungsdomäne, welche eine zur Förderung
der Farnesylierung ausreichende Aminosäuresequenz eines Ras-Gens oder
einer Variante davon umfasst;
- C) das Bereitstellen von Bedingungen, welche ermöglichen,
dass das Polypeptid-Reportermolekül mit der Membran assoziiert;
- D) das Bereitstellen von Bedingungen, welche die Emission eines
Signals von der Nachweisdomäne
ermögli chen;
- E) das Beobachten oder Messen des von der Nachweisdomäne emittierten
Signals;
- F) das Wiederholen der Schritte A) bis E) in Gegenwart einer
zu testenden Verbindung;
- G) das Vergleichen der in Gegenwart und Abwesenheit der getesteten
Verbindung emittierten Signale, um die Wirkung der Verbindung auf
die Lipidierung zu ermitteln.
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Die
Polypeptid-Reportermoleküle
der ersten allgemeinen Ausführungsform
sind ähnlich
nützlich
für die Beurteilung
der Empfindlichkeit einer Zelle für ein Chemotherapeutikum durch:
- A) das Bereitstellen eines Polypeptid-Reportermoleküls, welches
mindestens eine Nachweisdomäne
umfasst, die ein Fluoreszenz, Lumineszenz-, radioaktives oder Farbsignal
emittieren kann oder eine Resonanzenergie absorbieren kann, welche
dann auf ein zweites Molekül übertragen
(emittiert) wird, welches ein nachweisbares Signal emittiert; und
mindestens eine Membranverankerungsdomäne, welche eine zur Förderung
der Lipidierung ausreichende Aminosäuresequenz umfasst;
- B) das Bereitstellen einer zu testenden Zelle;
- C) das Bereitstellen von Bedingungen, welche ermöglichen,
dass das Polypeptid-Reportermolekül mit Zellmembranen assoziiert;
- D) das Bereitstellen von Bedingungen, welche die Emission eines
Signals von der Nachweisdomäne
ermöglichen;
- E) das Beobachten oder Messen des von der Nachweisdomäne emittierten
Signals;
- F) das Wiederholen der Schritte A) bis E) in Gegenwart des zu
testenden Agens;
- G) das Vergleichen der in Gegenwart und Abwesenheit des getesteten
Agens emittierten Signale, um die Empfindlichkeit einer Zelle auf
das (die) getestete(n) Chemotherapeutikum(-a) zu beurteilen.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung dort, wo die auf Empfindlichkeit für ein Chemotherapeutikum
analysierten Zellen bösartige
Zellen von einem Patienten sind, ferner ein Verfahren zum Auswählen einer geeigneten
antineoplastischen Therapie für
die Behandlung dieses Patienten bereit.
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Die
zweite Haupt-Ausführungsform
betrifft ein Polypeptid-Reportermolekül, welches ferner mindestens
eine Erkennungsstelle für
hochspezifische Protease umfasst. Die Proteolyse des Polypeptid-Reportermoleküls an einer
Erkennungsstelle für
hochspezifische Protease ruft ein Signal von der Nachweisdomäne hervor oder
verändert
dies. Insbesondere umfasst das Polypeptid-Reportermolekül:
- – mindestens
eine zur Emission eines Signals fähige Nachweisdomäne;
- – mindestens
eine Erkennungsstelle für
hochspezifische Protease;
- – mindestens
eine Membranverankerungsdomäne,
welche die Assoziation des Polypeptid-Reportermoleküls mit einer
Membran oder einem subzellulären
Kompartiment fördert;
wobei die Proteolyse des Polypeptid-Reportermoleküls an der
mindestens einen Erkennungsstelle für hochspezifische Protease
ein Signal von der Nachweisdomäne
hervorruft oder verändert.
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Über die
zweite Ausführungsform
hinweg versteht es sich, dass die Membranverankerungsdomäne durch
eine subzelluläre
Verankerungsdomäne
ersetzt werden kann, welche die Assoziation des Polypeptid-Reportermoleküls mit einem
subzellulären
Kompartiment fördert.
Das subzelluläre
Kompartiment muss nicht membranartig sein und umfasst daher den
löslichen
Teil von: Zellkern, Cytosol, Matrix und Membranzwischenräume von
Mitochondrien, Vakuolen, Lysosomen, Golgi-Apparaten, Peroxisomen
und anderen subzellularen Kompartimenten. Dessen ungeachtet verändert die
Spaltung einer Erkennungsstelle für hochspezifische Protease
das Signal von der Nachweisdomäne,
vorzugsweise durch Freigabe dieses Abschnitts des Polypeptid-Reportermoleküls von der
Verankerungsdomäne,
vorzugsweise dadurch, dass der Nachweisdomäne ermöglicht wird, durch die Zelle
hindurch zu diffundieren oder zu einem anderen subzellulären Kompartiment zu
migrieren.
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Das
Polypeptid-Reportermolekül
der zweiten Ausführungsform
liefert ein Werkzeug für
eine Anzahl hier offenbarter Verfahren. Die vorliegende Erfindung
stellt daher ferner Verfahren zum Suchen nach hochspezifischen Proteasen,
Verfahren zum Untersuchen der Wirkungen bioaktiver Agenzien auf
die Proteolyse durch Proteasen mit hochspezifischer Aktivität und Verfahren
zum Überwachen
der biologischen Wirkungen einer hochspezifischen Proteolyse, wie
die Neigung einer Zelle, sich einer Apoptose zu unterziehen, bereit.
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Im
Zusammenhang der Hauptausführungsformen
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Agens zu finden, welches
eine Substanz und/oder ein eiweißartiges Molekül in einer
Zelle umverteilen kann. Solch ein Agens kann dazu fähig sein,
mindestens teilweise die Funktion der Substanz und/oder des eiweißartigen
Moleküls
in der Zelle zu verändern.
Die Veränderung
der Funktion der Substanz und/oder des eiweißartigen Moleküls kann
zu einem zumindest teilweise veränderten
Phänotyp
der Zelle führen.
Ein Agens, welches zumindest teilweise den Phänotyp einer Zelle verändern kann,
kann für
die Entwicklung von Medikamenten für die Behandlung oder Verhinderung
einer Krankheit verwendet werden. Zum Beispiel werden in einem nicht
beschränkenden
Beispiel wie Krebs die Zellen mit einem Agens versehen, welches
ein oder mehrere eiweißartige Moleküle in Krebszellen
umverteilen kann, und als Ergebnis dessen wird der bösartige
Phänotyp
der Krebszellen zumindest teilweise vermindert. Die vorliegende
Erfindung versieht den Durchschnittsfachmann mit Werkzeugen und
Verfahren, um die Umverteilung eines eiweißartigen Moleküls in einer
Zelle oder unter zellulären
Kompartimenten zu überwachen,
wodurch wirksame Agenzien für
die Behandlung von Krebserkrankungen und anderen Zell-Anomalitäten ausgewählt werden.
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Die
Fähigkeit,
die Umverteilung eines eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle zu überwachen,
kann auch von Wichtigkeit für
die Entwicklung von Behandlungen für andere Erkrankungen wie infektiöse Erkrankungen oder
Erbkrankheiten sein. Ein nicht beschränkendes Beispiel einer solchen
Erbkrankheit ist die Zystische Fibrose, bei welcher eine häufig auftretende
Mutation des CFTR-Proteins
einen Verteilungsdefekt aufweist. Normales CFTR wird zur Plasmamembran
einer Zelle transportiert, wo es seine Funktion als Innenkanal ausüben kann.
Das besagte häufig
auftretende mutierte CFTR ordnet sich nicht richtig an der Plasmamembran
an. Die Mittel und Verfahren der Erfindung können deshalb auch angewendet werden,
um Agenzien mit der Fähigkeit auszuwählen, die
Verteilung des mutierten CFTR in eine geeignete Plasmamembranverteilung
zu verändern, um
Medikamente für
die Behandlung der Cystischen Fibrose zu entwickeln.
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In
einer Erscheinungsform verwendet die Erfindung ein eiweißartiges
Molekül,
welches eine(n) Lokalisierungsteil oder -domäne umfasst, wobei die Lokalisierungsdomäne eine
bestimmte Verteilung des eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle bewirkt, für
die Ermittlung, ob ein Agens, mit welchem die Zelle versehen wird, die
Verteilung des eiweißartigen
Moleküls
in der Zelle verändern
kann.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Agens zu finden, welches die
Verteilung des eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle zumindest teilweise beeinträchtigen und/oder zumindest
teilweise verändern
kann. Vorzugsweise kann das Agens die Funktion des eiweißartigen
Moleküls
in der Zelle verändern.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Analysen zum
Ermitteln von Agenzien zu entwickeln, welche die Verteilung des
eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle zumindest teilweise beeinträchtigen oder zumindest teilweise
verändern
und dadurch Agenzien mit einer möglichen
Wirksamkeit bei der Veränderung
der Funktion des Moleküls
in einer Zelle zumindest vorauswählen.
Vorzugsweise sind die Analysen geeignet für das Screening einer großen Zahl
verschiedener Agenzien mit einer Einstellung auf einen vorzugsweise
hohen Durchsatz.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Pharmazeutika
zu entwickeln, welche mindestens eines oder mehrere der besagten
Agenzien für
die Behandlung von Erkrankungen umfassen. Es ist auch eine Aufgabe
der Erfindung, Analysen für
die phänotypische
Charakterisierung einer Zelle zu entwickeln, basierend auf der Fähigkeit
eines Agens, ein eiweißartiges
Molekül
in der Zelle zumindest teilweise umzuverteilen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1. K562-LNC-EGFP-RasF-Zellen, welche auf
die Membran gezieltes EGFP bei niedriger (A, 240×) und hoher (B, 480×) Vergrößerung exprimieren.
Das Zielen von EGFP wird durch den Umriss der Membran offensichtlich.
Einige Zellen zeigen exzentrische helle Flecken, welche sich im
Golgi-Apparat befinden können.
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2. Hinzufügung des wohlbekannten Farnesyl-Transferase-Inhibitors
FTI-276 (5 μM)
zu den K562-LNC-EGFP-RasF-Zellen
bei niedriger (A, 240×)
und hoher (B, 480×)
Vergrößerung.
Die Inhibition der Farnesylierung führt zu einer Störung der
Membranlokalisierung.
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3. MT4-LNC-EFGP-DEVD-RasF-Zellen (A) exprimieren
auf die Membran gezieltes EGFP. DEVD ist eine Erkennungsstelle für Caspase-3
und -7, Schlüsselenzyme,
welche an der Apoptose beteiligt sind, und befindet sich zwischen
der Farnesylierungs-Signalsequenz und EGFP. Die Spaltung dieser
Verbinder-Sequenz durch Caspasen, nachdem sie dem Apoptoseverursacher
Staurosporin ausgesetzt wurde, meldet eine Apoptose. (B) Die Herbeiführung der
Apoptose (10 μM
Staurosporin, 4 h) in MT4-LNC-EFGP-DEVD-RasF-Zellen zeigt sich durch
verringertes EGFP-Membranzielen.
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4. (A) MT4-LNC-EFGP-RasF-Zellen exprimieren
auch EGFP auf Membranhöhe.
Das Protein enthält
kein DEVD zwischen der Farnesylierungs-Signalsequenz und EGFP. (B)
Die Herbeiführung
der Apoptose durch Staurosporin (4 h) veränderte die Zellmorphologie,
führte,
verglichen mit 3B, aber nicht zu einer markierten
Translokation von EGFP.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypeptid-Reportermoleküle, welche
mindestens eine zur Emission eines Signals fähige Nachweisdomäne und mindestens
eine Membranverankerungsdomäne
umfassen. Die Membranverankerungsdomäne fördert direkt oder indirekt
die Assoziation des Polypeptid-Reportermoleküls mit einer Membran. Der Grad
und die Geschwindigkeit der Membranassoziation des Polypeptid-Reportermoleküls kann
durch Analysieren des Signals, welches von der Nachweisdomäne emittiert
wird, überwacht
oder untersucht werden. In einigen Ausführungsformen umfasst das Polypeptid-Reportermolekül mindestens
eine Erkennungsstelle für
hochspezifische Protease. Die Proteolyse des Polypeptid-Reportermoleküls an einer
Erkennungsstelle für
hochspezifische Protease ruft ein Signal von der Nachweisdomäne hervor
oder verändert dies.
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In
einer Erscheinungsform stellt die Erfindung ein Verfahren zur Ermittlung
der Fähigkeit
eines Agens, zumindest teilweise die Verteilung einer Substanz in
Beziehung zu einer oder mehreren Membran(en) oder Membrankompartimenten
zu beeinträchtigen,
umfassend:
- A) das Bereitstellen einer Membran;
B) das Bereitstellen eines Polypeptid-Reportermoleküls, welches
einen Nachweisteil umfasst, welcher nachgewiesen werden kann, und
mindestens einen Lokalisierungsteil, welcher direkt oder indirekt
die Assoziation des Nachweisteils mit einer Membran fördern kann;
- C) das Bereitstellen von Bedingungen, welche ermöglichen,
dass das Polypeptid-Reportermolekül mit der Membran assoziiert;
- D) das Bereitstellen von Bedingungen, welche die Emission eines
Signals von dem Nachweisteil ermöglichen;
- E) das Beobachten oder Messen des von dem Nachweisteil emittierten
Signals;
- F) das Wiederholen der Schritte A) bis E) in Gegenwart eines
zu testenden Agens;
- G) das Vergleichen der in Gegenwart und Abwesenheit der getesteten
Verbindung emittierten Signale.
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In
einer Ausführungsform
enthält
das Polypeptid-Reportermolekül
oder sein Nachweisteil eine Vielzahl von Nachweisdomänen, welche
dieselben oder unterschiedliche sein können und dieselben oder unterschiedliche
Signale emittieren können.
In einer Ausführungsform
verändert
sich ein von einer Nachweisdomäne
emittiertes Signal in Reaktion auf eine Veränderung (wie z.B. Spaltung,
Phosphorylierung oder Ligandenbindung) in irgendeinem Teil des Moleküls. Der
Nachweisteil, oder die -domäne,
kann derselbe Teil sein wie die Lokalisierungsdomäne oder
ein anderer. Die Funktion einer Nachweisdomäne ist es, den Nachweis des
Polypeptid-Reportermoleküls
zu ermöglichen,
insbesondere seine Verteilung sichtbar zu machen. In einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Polypeptid-Reportermolekül das eiweißartige
Molekül
oder einen funktionellen Teil, ein Derivat und/oder Analogon davon.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Polypeptid-Reportermolekül eine Lokalisierungsdomäne, welche
das eiweißartige
Molekül
oder ein funktioneller Teil, ein Derivat und/oder Analogon davon
ist, und einen Nachweisteil.
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In
einer weiteren Ausführungsform
weist ein Polypeptid-Reportermolekül innerhalb
des Schutzbereichs der Erfindung eine lokalisierte Verteilung in
einer Zelle auf, bevor die Zelle mit einem Agens versehen wird.
Es können
jedoch auch Polypeptid-Reportermoleküle mit einer im Wesentlichen
gleichmäßigen Verteilung
in einer Zelle, bevor die Zelle mit dem Agens versehen wird, für die Erfindung
verwendet werden, zum Beispiel für
die Ermittlung der Fähigkeit
eines Agens, eine lokalisierte Verteilung eines Polypeptid-Reportermoleküls mit einer
gleichmäßigen Verteilung
in einer Zelle herbeizuführen.
Vorzugsweise ist ein Polypeptid-Reportermolekül in einer Membran einer Zelle
lokalisiert, insbesondere in der Plasmamembran.
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Innerhalb
des Schutzbereichs der Erfindung kann einer Zelle ein Agens hinzugefügt werden,
um die Abtrennung eines Teils, welcher zumindest teilweise die Verteilung
eines eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle ermittelt, von (einem) anderen Teil(en) des eiweißartigen
Moleküls
zu verhindern oder herbeizuführen,
wodurch zumindest teilweise die Verteilung des/der anderen Teils/Teile
verändert
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
verändert
die Verhinderung oder Herbeiführung
der Abtrennung zumindest teilweise eine Funktion der Zelle. Ein
bevorzugtes Verfahren zur Verhinderung oder Herbeiführung einer
Abtrennung ist die Verhinderung oder Herbeiführung einer proteolytischen
Spaltung, vorzugsweise einer speziellen kurzen Aminosäuresequenz
in dem eiweißartigen
Molekül.
Vorzugsweise ist die proteolytische Spaltung eine Caspasespaltung.
Am besten wird die proteolytische Spaltung durch eine hochspezifische
Protease vermittelt.
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In
der Praxis einer Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Polypeptid-Reportermolekül eine oder mehrere
Aminosäuresequenzen,
welche eine Erkennungssequenz für
eine hochspezifische Protease codieren, und fungiert daher als ein
Target oder Substrat für
die hochspezifische Protease. Die Erkennungssequenz kann irgendwo
in dem Reporter auftreten, vorzugsweise innerhalb der Nachweisdomäne oder
zwischen der Nachweis- und der Membranverankerungsdomäne. Die
Erkennungssequenz kann daher einen separaten Aminosäurestrang
umfassen oder einen Teil der Verankerungs- oder Nachweisdomänen umfassen.
Die Erkennungssequenz kann eine einzelne hochspezifische Spaltungsstelle
sein oder mehrere Stellen für
dieselbe oder andere hochspezifische Spaltungen. Beispielhafte Anordnungen überzähliger und
verschachtelter Spaltungsstellen werden von Nicholson (1999) offenbart.
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In
einer Ausführungsform
ist die Nachweisdomäne
ein fluoreszierendes Protein, in welches eine kurze Erkennungssequenz
eingefügt
worden ist. In einer anderen Ausführungsform sind Aminosäuren des
fluoreszierenden Proteins durch ortsspezifische Mutagenese mutiert
worden, um eine Erkennungsdomäne
für hochspezifische
Protease zu codieren. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass die Nachbarstellung
der Erkennungs- und der Nachweisdomäne deren Funktion nachteilig
beeinflusst, wird der Durchschnittsfachmann erkennen, dass einige
Polypeptid-Reportermoleküle,
welche eine hochspezifische Spaltungsstelle innerhalb einer Nachweisdomäne umfassen,
möglicherweise
nicht aktiv sind. Dessen ungeachtet gehört das Design und die Untersuchung
geeigneter Konstrukte eindeutig zu den Fähigkeiten des Routiniers, außerdem können die
hierin beschriebenen Polypeptid-Reportermoleküle unter
Anwendung von Routineverfahren, wie jenen bei Sambrook u.a. (1989)
beschriebenen, konstruiert werden.
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Wie
sie hierin verwendet wird, ist eine hochspezifische Protease eine
natürlich
vorkommende oder genetisch veränderte
Protease, welche eine Proteinstruktur höherer Ordnung (sekundär, tertiär oder quartär), oder,
insbesondere, eine begrenzte Sequenz linearer Aminosäuren erkennt.
In einer sehr bevorzugten Ausführungsform
erkennt und spaltet eine hochspezifische Protease ein Polypeptid
bei einer oder wenigen einzelnen Aminosäuresequenzen. Diese Aminosäuresequenzen
sind komplex genug, um nicht häufig
in der Natur aufzutreten, demzufolge umfasst die Erkennungssequenz
dort, wo die Protease eine Aminosäuresequenz erkennt, mindestens
drei und vorzugsweise vier oder mehr Aminosäuren. Eine hochspezifische
Protease spaltet daher nicht mehr als 1 von 100, vorzugsweise nicht
mehr als 1 von 500, insbesondere nicht mehr als 1 von 1000, noch
besser nicht mehr als 1 von 5000 willkürlich gewählten natürlich vorkommenden Proteinen
in einem Organismus. Am besten spaltet eine hochspezifische Protease
weniger als 2, 3, 4, 5, 10 oder 20 natürlich vorkommende Proteine
in einem Organismus. In der Praxis der vorliegenden Erfindung kann
jede bekannte oder vermutete Spaltungs(Erkennungs)-Stelle für hochspezifische
Protease verwendet werden. Diese Stellen können natürlich vorkommende Sequenzen
oder abgeleitete Consensus-Sequenzen umfassen.
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Es
wird ferner angemerkt, dass die genaue Spaltungsstelle für eine hochspezifische
Protease für
die Praxis der vorliegenden Erfindung nicht ermittelt werden muss.
Solange die Aminosäuresequenz
der Spaltregion ermittelt wird, kann in der Tat diese Region oder
ein Abschnitt dieser Region in ein Polypeptid-Reportermolekül innerhalb
des Schutzbereichs der Erfindung eingebaut werden. Umgekehrt ist
es auch nicht notwendig, über
ihre Neigung, ein Protein zu spalten, dessen Sequenz ermittelt werden
kann, hinaus die Identität
einer hochspezifischen Protease zu kennen. Wenn eine Zielregion
definiert werden kann, dann kann die Aktivität jeder hochspezifischen Protease
gemäß der vorliegenden
Erfindung nachgewiesen oder ermittelt werden. Demzufolge kann durch
Vergleichen der Aktivität
einer hochspezifischen Protease in Gegenwart und Abwesenheit eines
Agens der Effekt des Agens auf die Protease analysiert werden.
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Erkennungsstellen
für Säugetier-Proteasen
und menschliche Proteasen werden bevorzugt und beinhalten sowohl
lösliche
als auch membranassoziierte Proteasen. In einer Ausführungsform
kann eine im Allgemeinen lösliche
Proteaseaktivität
durch Einführung
einer heterologen Membranverankerungssequenz als ein rekombinantes
Fusionsprotein mit einer Membran assoziiert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die hochspezifische Erkennungsstelle durch eine Protease gespalten,
welche an der Apoptose beteiligt ist, zum Beispiel eine Caspase
(z.B. Caspase-1, Caspase-2, Caspase-3, Caspase-4, Caspase-5, Caspase-6,
Caspase-7, Caspase-8, Caspase-9, Caspase-10, Caspase-11, Caspase-12,
Caspase-13 (ERICE),
Caspase-14) oder andere Mitglieder der ICE-ced3-Genfamilie (siehe Thornberry u.a.,
1997). Für
den Zweck der vorliegenden Erfindung wird der Caspaseaktivator Granzym
B hier auch als eine Caspase bezeichnet. Ebenso bevorzugt wird ein
Abschnitt der cytosolischen Domäne
des Beta-Amyloid-Vorstufenproteins (APP) (Cescato u.a., 2000), insbesondere
die Region, welche den Caspase-ähnliche
Erkennungs-Consensus (IVL)ExD enthält (Weidemann u.a., 1999),
und Regionen, welche Alpha-, Beta- oder Gamma-Sekretase-Stellen
enthalten; Sequenzen, welche die Spaltungsstelle von Carboxypeptidase
A1 (CPA) codieren (Hamstra u.a., 1999); weitere bevorzugte Caspase-Zielproteine
sind in Tabelle 1 von Stroh und Schulz-Osthoff offenbart (1998).
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Natürlich vorkommende
und Consensus-Spaltungsstellen für
die Caspasen sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt, und weitere Zielsequenzen
können
durch Positions-Scannen kombinatorischer Bibliotheken abgeleitet
werden (Thornberry u.a., 1997), oder, herkömmlicher, durch Aufreihen der
Spaltungsstellen natürlich vorkommender
Substrate. Beispielhafte Spaltungsstellen und Umgebungssequenzen
werden bei Nicholson, 1999; Stennicke und Salvesen, 1999; Stroh
und Schulz-Osthoff, 1998; und in der PCT-Veröffentlichung WO 99/18856 bereitgestellt.
Beispielhafte Substrate sind WEHD (Caspase-1), DEHD (Caspase-2),
W/LEGD (Caspase-4 und -5), VEHD (Caspase-6), LETD (Caspase-7), IETD (Caspase-8),
LEHD (Caspase-9),
(I/L/V/P)EHD (Caspase-11) und IEPD (Granzym B).
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Weitere
und nicht beschränkende
hochspezifische Proteasen für
die Praxis der vorliegenden Erfindung, für welche die Erkennungsstellen
bekannt oder ausreichend definiert sind, sind im „Handbook
of Proteolytic Enzymes",
Hrsg. A. J. Barrett, N. D. Rawlings & J. F. Woessner (Academic Press,
London 1998), definiert. Akzeptable Zielerkennungsstellen sind auch
bekannt für
Kathepsine wie: Kathepsin B, welche Cystein-Proteasen sind, die
bei Krebserkrankungen eine Rolle spielen und eine breite Spezifizität aufweisen,
gekennzeichnet durch eine große
hydrophobe Aminosäure
oder Arginin an P2; Kathepsin D, Aktivstellen-Aspartyl-Proteasen,
die bei Brustkrebs und anderen Krebserkrankungen eine Rolle spielen,
spezifisch für
hydrophobe Aminosäuren
an P1 und P1'; Kathepsin
K, eine Cystein-Protease, welche möglicherweise an Osteoporose beteiligt
ist, für
deren Erkennungs-/Spaltungsstelle eine hydrophobe Aminosäure an P2
erforderlich ist. Ebenfalls akzeptabel sind alle Erkennungssequenzen
für die
18 Matrix-Metallaproteasen, welche bei verschiedenen Aspekten von
Krebs, Zellmigration und Entzündungen
eine Rolle spielen, darunter MMP-2
(Kollagenase IV), dessen optimales Substrat durch die Formel Hyp-Xaa-Pro-Leu-Ala-*-Met-Phe-Gly-Xaa-Hyp
gegeben ist. Weitere Sequenzen sind z.B. die Thrombin-Erkennungssequenz
für Fibrinogen,
Val-Pro-Arg-*-Ser-Phe-Arg;
die hochspezifische Sequenz D-R-V-Y-I-H-P-F-H-L-*-L-V-Y-S des Renins (einer Aspartin-Protease,
welche durch Spalten und Aktivieren von Angiotensinogen den Blutdruck
reguliert); die Erkennungssequenz C-P-G-R-*-V-V-G-G-S der Urokinase (eine Serin-Protease
und ein Plasminogen-Aktivator, welche(r) bei Krebserkrankungen eine
Rolle spielt); auch Sequenzen für
Tryptasen, wie die Consensuss-Erkennungssequenz Gln(Glu)-X-Arg der
Tryptase Clara (Kido u.a., 1999). Tryptasen sind Serin-Proteasen, welche
bei allergischen Entzündungen
und Asthma eine Rolle spielen, deren Erkennungsstellen im Allgemeinen
durch Lys oder Arg an P2 und Pro an P3 oder P4 gekennzeichnet sind.
Ebenfalls anwendbar sind Erkennungssequenzen für Elastasen, insbesondere die
Serin-Protease Leukozyt-Elastase,
welche bei Lungenkrankhei ten und Asthma eine Rolle spielt, und deren
Erkennungsstelle durch Leu, Val, Ala, Ser oder Cys an P1 gekennzeichnet
ist. Ebenfalls anwendbar sind die Erkennungsstellen jeder der Proteasen, überwiegend
des Serin-Typs,
welche an der Koagulation beteiligt sind, Kinin/Kallikrein und Komplementkaskaden,
ebenso wie jene verschiedener Zellhaftungsmoleküle (CAMS) (z.B. Hoffman u.a.,
1998); prostataspezifisches Antigen (PSA) (Coombs u.a., 1998); und
die Beta- und Gamma-Sekretasen, welche bei der Alzheimer-Krankheit
eine Rolle spielen (Selkoe und Wolfe, 2000; Capell u.a., 2000; Sudoh
u.a., 2000).
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Erkennungsstellen
für virale
und bakterielle Proteasen werden für die Praxis der Erfindung
ebenfalls bevorzugt. Anwendbare Spaltungsstellen sind z.B., jedoch
nicht darauf beschränkt,
die Consensus-Spaltungsstelle D(E)-X-X-X-X-C(T)-*-S der HCV-Serin-Protease,
Spaltungsstellen für
die Herpesvirus-Serin-Proteasefamilie, darunter die Consensus-Spaltungssequenz
V(L,A)-N(D,Q,E)-A-*-S
und Erkennungsstellen für
Coronavirus- und
Poliovirus-Proteasen und Rhinovirus-3C-Cystein-Proteasen, welche zwischen Gln- und
Gly-Resten spalten. Ähnlich
anwendbar sind die Spaltungsstellen der HIV-1-Protease, wie zum Beispiel IRKILFLDGI (Christopher
u.a., Biochemistry 1989, 28(26), 9881–90), und die HSV-1-Consensus-Spaltungsstelle
LVLASSSF (O'Boyle
u.a., 1997).
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Ebenfalls
bevorzugt sind die Erkennungsstellen für Metalloproteasen von S. macescens,
L. pneumophila, P. aeruginosa und anderen Bakterien, welche für opportunistische
Infektionen charakteristisch sind. Die P. aeruginosa-Spaltungsstelle
folgt dem Consensus X-F-*-F(L,Y,V)-A.
Ebenfalls bevorzugt sind die Erkennungsse quenzen der IgA-spezifischen
Proteasen von verschiedenen pathogenen Bakterien wie die N. gonorrhoeae-,
N. meningitidis- und H. influenzae-Serin-Proteasen und die S. pneumoniae
und S. sanguis-Metalloproteasen, welche Pro-Thr- und Pro-Ser-Bindungen
in den Prolin-reichen Gelenkregionen des IgA spalten. Ebenfalls
anwendbar ist die Erkennungsstelle für die D-Ala-D-Ala-Dipeptidase
VanX, eine Metalloprotease grampositiver Bakterien, welche ein Vancomycinbindungs-Target
zerstört.
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Erkennungsstellen
für Parasit-Proteasen
werden ebenfalls bevorzugt, darunter die Malaria-Plasmepsine, Aspartyl-Proteasen,
welche an der Hämoglobinzersetzung
beteiligt sind und hydrophobe Phe- oder Leu-Reste an P1 und P1' bevorzugen, ebenso
wie Stellen für
die Shistosoma-Aspartyl- und Leismania-Cystein-Proteasen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Assoziation oder Disassoziation
eines vollständigen
Polypeptid-Reportermoleküls oder
eines Abschnitts davon und einer Membran. In einer Ausführungsform
umfasst die Membran ein Zell-Lysat. In einer anderen Ausführungsform
umfasst die Membran gereinigte oder teilweise gereinigte Zellmembranen,
zum Beispiel Kern-, Plasma-, Mitochondrien-, Endosom- oder Golgi-Membranen oder
Vesikel. In einer anderen Ausführungsform
umfasst die Membran eine künstliche
Lipidmembran wie z.B. ein Vesikel, Liposom oder eine Lipid-Mono-
oder Doppelschicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Membranen in einer intakten Zelle enthalten. Geeignete
Zellen sind prokaryotische und eukaryotische Zellen, darunter, aber
nicht beschränkt
darauf, E. coli, Hefe-, Insekten- und
Säugetierzellen.
Bei Zellen von vielzelligen Tieren umfasst eine intakte Zelle sowohl
In-vivo- als auch Ex-vivo-Zellen
und beinhaltet daher den gesamten Bereich von immortalisierten oder
frisch isolierten Kulturzellen bis zu intakten Patienten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Zelle von einem Patienten, hiermit definiert als irgendeine
Person oder nichtmenschliches Tier. Solche nichtmenschlichen Tiere
sind z.B. alle domestizierten und wild lebenden Wirbeltiere, vorzugsweise,
aber nicht darauf beschränkt:
Mäuse,
Ratten, Hasen, Fische, Vögel, Hamster,
Hunde, Katzen, Schweine, Schafe, Pferde, Rinder und nichtmenschliche
Primaten. In einer sehr bevorzugten Ausführungsform ist der Patient
menschlich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Membran von oder in einer Tumorzelle, vorzugsweise einer
umgewandelten, bösartigen
oder kanzerösen
Zelle, vorzugsweise von einem Patienten. Die Tumorzelle kann von
einem soliden oder nicht-soliden Tumor sein, welcher von irgendeinem
Zelltyp oder irgendeiner Körperstelle
stammt, darunter, aber nicht darauf beschränkt, Zellen, welche von Krebserkrankungen
des Gehirns, der Lunge (z.B. kleinzellige oder nicht-kleinzellige),
des Eierstocks, der Brust, der Prostata, der Haut und des Dickdarms
abgezweigt wurden, ebenso wie von Karzinomen und Sarkomen. Ebenfalls
bevorzugt werden metastatische Zellen und Zellen von der Ursprungsstelle
eines Tumors. Wie der Fachmann erkennt, ist es in einigen Ausführungsformen
wünschenswert,
einen Klon der Zellen zu erhalten oder mehrere Tumorzellen von demselben
Patienten, derselben Metastase, Zellmasse oder Zelllinie zur Verwendung
in Mehrfach-, Wiederholungs- oder Vergleichsanalysen.
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Bedingungen,
welche die Assoziation eines Polypeptid-Reportermoleküls mit einer Membran ermöglichen,
werden im Allgemeinen von einer intakten Zelle oder einem ganzen
Zell-Lysat bereitgestellt. Wo die Lokalisierungsdomäne ein Signal
für enzymkatalysierte
Lipidierung umfasst, enthält
die intakte Zelle oder das Lysat ein geeignetes Lipidierungsenzym.
Wo die Membran eine hochreine subzelluläre Membrankomponente umfasst,
vorzugsweise in einer wässrigen
Lösung,
kann es zu bevorzugen sein, die Membran mit einem Lipidierungsenzym
zu ergänzen,
zum Beispiel durch Hinzufügen
einer löslichen
zellulären
Fraktion eines Zell-Lysats. Wo die Lokalisierungsdomäne eine
direkte Assoziation mit einem membranassoziierten Molekül wie einem
Protein, Lipoprotein oder Glycoprotein fördert, beinhalten geeignete
Bedingungen eine Membran, welche das geeignete membranassoziierte
Molekül
enthält,
vorzugsweise in einer wässrigen
Lösung
oder einem Puffer. Wenn natürlich
die Lokalisierungsdomäne
eine direkte Assoziation mit Lipidkomponenten der Membran dirigiert,
dann können
geeignete Bedingungen eine wässrige
Lösung
natürlich
abgezweigter oder synthetischer Membranlipide beinhalten, welche
Glycerolipide, Phospholipide, Sphingolipide, Cholesterin, Choline,
Ethanolamine, myo-Inositol und Ähnliches
oder Kombinationen daraus sein können.
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Bedingungen,
welche die Emission eines Signals von dem Nachweisteil ermöglichen,
hängen
von dem gewählten
Nachweissystem ab, werden aber dessen ungeachtet vom Fachmann gut
verstanden. Zum Beispiel werden eigenfluoreszierende Proteine am
besten in einer wässrigen
Umgebung nachgewiesen, während
der Nachweis enzymatischer Signale (z.B. von alkalischer Phosphatase,
Luci ferase oder Beta-Galactosidase) das Hinzufügen fremder Substrate erfordern
kann.
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Nicht
beschränkende
Beispiele für
Polypeptid-Reportermoleküle,
welche für
die vorliegende Erfindung verwendet werden können, sind K-Ras-GFP-Fusions-Chimären. K-Ras, ein kleines
GTP-bindendes Protein, zielt GFP durch eine C-terminale Farnesylgruppe
und eine nahe polybasische Region auf die Plasmamembran. Es wurde
gezeigt, dass die K-Ras-GFP-Fusions-Chimäre in einem dynamischen Gleichgewicht
vorliegt, welches schnell zwischen einer plasmamembrangebundenen
Form und einer cytosolischen Form wechselt (Yokoe u.a., 1996). GFP
war nicht allgemein als Cotransfektions-Markierung verwendet worden,
weil es nach der Fixierung und der Permeabilisierung mit Ethanol
aus den Zellen entweicht. Um dieses Problem zu vermeiden, fusionierten
Jiang u.a. (1998) GFP mit der Sequenz, welche die Farnesylierungs-
und Palmitoylierungssignale zum Zielen des H-Ras auf die Plasmamembran
liefert.
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Ein
anderes nicht beschränkendes
Beispiel eines Polypeptid-Reportermoleküls ist EGFP-(DEVD)-RasF, wobei
DEVD eine Caspase-Spaltungserkennungs-Signalsequenz ist, welche
zu einer proteolytischen Spaltung eines Nachweisteils des Polypeptid-Reportermoleküls führt, welches
nachgewiesen werden kann. Natürlich
kann sich in einer alternativen Ausführungsform das DEVD-Erkennungssignal
innerhalb der Nachweisdomäne
befinden, derart, dass der Reporter fluoreszierende Eigenschaften
behält,
bis er von einer Caspase gespalten wird.
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So
wie hier verwendet umfasst ein Lokalisierungsteil eine oder mehrere
Lokalisierungsdomänen.
Eine Lokali sierungsdomäne
umfasst irgendeine Aminosäuresequenz,
welche eine Assoziation mit einer künstlichen oder Zellmembran
oder einem subzellulären
Kompartiment, welches löslich
sein kann, direkt oder indirekt fördert. Dessen ungeachtet wird
eine Lokalisierungsdomäne,
wie hier verwendet, so verstanden, dass sie eine Vielzahl trennbarer
Aminosäuresequenzen
umfasst, von denen jede die Assoziation mit einer Membran oder einem
subzellulären
Kompartiment direkt oder indirekt fördern kann. In bevorzugten
Ausführungsformen
stellen Lokalisierungsdomänen
Mittel zum Verankern einer Nachweisdomäne in einer Membran bereit.
Wenn sie in die hier beschriebenen Polypeptid-Reportermoleküle eingebaut
ist, dann umfasst daher eine Lokalisierungsdomäne vorzugsweise mindestens
eine Verankerungsdomäne,
vorzugsweise mindestens eine Membranverankerungsdomäne. In bevorzugten
Ausführungsformen
umfasst die Membranverankerungsdomäne ein oder mehrere Signale
für enzymkatalysierte
Lipidierung, darunter, aber nicht darauf beschränkt, Signale für die Myristoylierung,
die Palmitoylierung und insbesondere die oben erörterte Geranylgeranylierung
oder Farnesylierung.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Lipidierungs-Signal
von einer Ras-Sequenz abgeleitet, vorzugsweise H-, N-, K(i4)A- oder
K(i4)B-Ras, insbesondere Ki4B-Ras und N-Ras. In einer Ausführungsform
umfasst die Lipidierungs-Signalsequenz eine Farnesylierungs-Signalsequenz
eines Ras-Proteins oder eines funktionellen Teils, Derivats und/oder
Analogons davon. In bevorzugten Ausführungsformen umfasst die Ras-Sequenz
die Polylysin-Region des Ki4B-Ras oder N-Ras, einschließlich Varianten
davon. Wie hier verwendet, umfasst eine Variante eine ähnliche
Aminosäuresequenz,
welche kon servative Aminosäure-Substitutionen
aufweist, welche aber im Wesentlichen dieselbe Membranassoziationsneigung
aufweist. Beispiele für konservative
Substitutionen sind die Substitution eines aliphatischen Restes
mit einem anderen, wie Ile, Val, Leu oder Ala untereinander, oder
Substitutionen eines polaren Restes mit einem anderen, wie zwischen
Lys und Arg; Glu und Asp, oder Gln und Asn (siehe Zubay, 1983).
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Weitere
akzeptable Lipidierungssignale können
von Abschnitten GTP-bindender Proteine abgeleitet werden und können Peptide
beinhalten, welche das MGC-Motiv von G-Protein-Alpha-Untereinheiten
(z.B. die Alpha-Untereinheiten von Gi, G0 und Gz) codieren
(Galbiati u.a., 1999; Parenti u.a., 1993; Koegl u.a., 1994); cAMP-abhängigen Protein-Kinasen
und verschiedenen retroviralen Hüllproteinen.
In einer intakten Zelle wird ein Myristoylierungs-, Palmitoylierungs-,
Geranylgeranylierungs- und Farnesylierungssignal dazu neigen, die bevorzugte
Assoziation eines Polypeptid-Reportermoleküls mit dem inneren Blättchen der
Plasmamembranen zu fördern.
Dagegen wird eine Membranverankerungsdomäne, welche ein Signal für die Hinzufügung von
Glykosylphosphatidylinositol (GPI) umfasst, dazu neigen, das Polypeptid-Reportermolekül auf das äußere Blättchen der
Plasmamembran in einer intakten Zelle zu zielen (z.B. Seaton u.a.,
2000; und Marcic u.a., 2000).
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Eine
Membranverankerungsdomäne
umfasst ferner Sequenzen, welche direkt mit einer Membran oder Membrankomponenten
assoziieren. In einer Ausführungsform
ist die Membranverankerungsdomäne
ein Lipid, ein Steroid, ein aliphatischer oder ein auf andere Weise
lipophiler Teil. In einer anderen Ausführungsform ist die Membran verankerungsdomäne eine
Peptid-, Lipopeptid- oder Glykopeptidsequenz, welche spezifisch mit
einer Membrankomponente in Wechselwirkung tritt. In einer Ausführungsform
ist die Membranverankerungsdomäne
ein Lectin, welches an einen Kohlenhydrat-Teil eines membranassoziierten
Proteins bindet. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Membranverankerungsdomäne eine
Peptidsequenz, welche von einem membranassoziierten Protein spezifisch
erkannt wird. Nicht beschränkende
Beispiele sind das von Georget u.a. (1997) beschriebene Androgenrezeptorsystem;
Protein-Kinase-Sequenzen, darunter Protein-Kinase-C(PKC)-Sequenzen
wie die von Sakai u.a. beschriebenen (1997); Caveolin-bindende Sequenzen
(z.B. Galbiati u.a., 1999); Plasmamembran-G-Protein-gekoppelte Rezeptoren wie der
Parathyroid-Rezeptor
(Conway u.a., 1999); membranassoziierte virale Sequenzen wie die
Nef-Verankerungsregion (Welker u.a., 1998).
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Membranverankerungsdomäne eine Polypeptid-Signalsequenz
für die
co-translatorische oder post-translatorische Insertion eines Polypeptids
direkt in eine Membran. Solche Signalsequenzen sind auf dem Fachgebiet
wohlbekannt und beinhalten das γ-Faktor-Leader-Peptid
von Saccharomyces; die Signalsequenz für IL-7, beschrieben in US-Patentschrift
4,965,195; die Signalsequenz für
den IL-2-Rezeptor, beschrieben bei Cosman u.a. (1984); das IL-4-Signalpeptid,
beschrieben in EP-367
566; das Typ-I-IL-1-Rezeptorsignalpeptid, beschrieben in US-Patentschrift
4,968,607; und das Typ-H-IL-1-Rezeptorsignalpeptid,
beschrieben in EP-460 846.
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Ebenso
akzeptabel sind Leader-Sequenzen für die post- translatorische Insertion in Mitochondrienmembranen
und spezifische Zielsequenzen für
das endoplasmatische Retikulum, den Golgi-Apparat, Peroxisomen,
Kernmembranen oder jedes andere membranartige zelluläre Subkompartiment.
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Alternativ
kann das Polypeptid-Reportermolekül ein Zielsignal für ein subzelluläres Kompartiment
enthalten, an Stelle eines Membranankers. Das Zielsignal stellt
eine Verankerungsdomäne
zum Behalten des Reporters in einem löslichen subzellulären Kompartiment
wie dem Zellkern bereit. Die Zieldomäne kann von einem DNA-bindenden Protein
sein (z.B. einem Transskriptionsfaktor, einer Helicase, Topoisomerase
oder Polymerase) oder von einem DNA-assoziierten Protein wie ein
nukleosomes oder nukleoläres
Protein. Zum Beispiel kann ein kleines fluoreszierendes Protein
wie GFP über
eine kurze Verbindersequenz, welche eine Caspase-3-Spaltungsstelle
enthält,
an NFkappaB fusioniert werden. Wenn er in
einer Zelle exprimiert wird, wird der Reporter durch den NFkappaB-Anker auf den Zellkern gezielt und
kann durch die Expression eines Signals von der Nachweisdomäne beobachtet
werden. Nach der Spaltung an der Caspase-3-Stelle wird das GFP jedoch von
seinem nuklearen Anker befreit und diffundiert durch die Zelle.
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Davon
ausgehend, dass Caspasen oder irgendeine Protease im Zellkern aktiv
sein können,
könnte man
vorhersehen, dass Reportergene, welche auf den Zellkern gezielt
werden, durch Entfernung eines Zielsignals durch Proteasespaltung „entzielt" werden können. Somit
können
Reportergenprodukte, außer
dem Membran-Zielen, auch durch Einbau einer Verankerungsdomäne für einen
gewünschte
subzellulären
Ort spezifisch an andere Orte gezielt werden (Chatterjee u.a., 1997).
In der Tat tragen Polypeptide, welche für den Zellkern bestimmt sind,
spezifische Zielsignale, welche als Nukleare Lokalisierungssignale
(NLS) bezeichnet werden, welche die Translokation über die
Kernhülle
katalysieren. von Reportergenprodukten, insbesondere jenen mit weniger
als etwa 70 kDa, welche durch eine Protease-Spaltungsstelle mit
einem NLS verbunden sind, erwartet man, dass sie nach der Proteasespaltung
vom Zellkern zum Zellplasma diffundieren. Umgekehrt erwartet man
von Reportergenprodukten mit weniger als etwa 70 kDa, welche durch
Protease-Spaltungsstellen miteinander verbunden sind, um ein Bindungsprotein
von mehr als 70 kDa zu bilden, dass sie nach der Spaltung vom Cytosol
zum Zellkern diffundieren.
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Die
Spaltung des nuklearen Enzyms Poly-(ADP-Ribose)-Polymerase (PARP) ist ein nützlicher
Indikator für
einen programmierten Zelltod. Es wird von einer 116 kDa-Form zu 24 kDa- und
89 kDa-Fragmenten gespaltet. Es wird angenommen, dass hauptsächlich Caspase-3
und Caspase-7 für
die PARP-Spaltung während der
Apoptose verantwortlich sind (Cohen u.a., 1997). Daher kann in einer
Ausführungsform
eine Kernverankerungsdomäne
das gesamte PARP umfassen oder einen Abschnitt des PARP, welcher
ein NLS enthält.
Ein Bindungsprotein, welches eine GFP-Nachweisdomäne umfasst, die durch eine
Caspase-Spaltungsstelle mit einem PARP (oder einem NLS von einem
PARP) verbunden ist, wird sich an dem Zellkern-Kompartiment lokalisieren.
Nach Spaltung durch eine Caspase wird der GFP-Abschnitt vom Zellkern
diffundieren und dadurch ein verändertes
Nachweissignal emittieren.
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Die
Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung können auf
eines oder eine Vielzahl von Agenzien angewendet werden, also auf
ein oder mehrere Agenzien. Wie es hier verwendet wird, umfassen
Agenzien Verbindungen, darunter: Chemikalien; kleine Moleküle wie Peptide
und Nukleinsäuren;
Pflanzen-, Bakterien-, Pilz- oder Tierextrakte, welche bioaktive
Moleküle
enthalten können;
bekannte oder vermutete karzinogene Agenzien; Inhibitoren, Liganden
oder Substrate von Enzymen, welche an der Proteolyse, Glykosylierung,
Phosphorylierung, Lipidierung und Proteolyse beteiligt sind; und
bekannte und vermutete Chemotherapeutika und Kombinationen davon.
Bekannte Chemotherapeutika sind z.B. ionisierende Strahlung, Cisplatin-Transferrin,
Fluoxetin, Staurosporine, Vinblastin, Methotrexat, 5-Fluoruracil und Leucovorin,
weitere Beispiele findet man im Physicians' Desk Reference (2000).
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Wie
es hier verwendet wird, können
Agenzien ferner Behandlungsverläufe
mit Bestrahlung und/oder Verbindungen umfassen, darunter In-vitro-Annäherungen
an Behandlungsverläufe
in einem Patienten. Ein Behandlungsverlauf kann solche Faktoren
wie den Zeitverlauf, die Reihenfolge, die Konzentration, die Dosis
und das Verfahren der Anwendung jeder Komponente einer Behandlung
in Betracht ziehen.
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Daher
kann ein Agens der Erfindung irgendein bioaktives Agens sein, zum
Beispiel, aber nicht darauf beschränkt, eine Verbindung wie ein
Molekül,
ein Peptid oder ein eiweißartiges
Molekül.
Ein Agens kann auch ein Virus, ein Phage, ein Prion, eine prokaryotische
oder eukaryotische Zelle oder eine oder mehrere Wellenlängen elektromagnetischer
Strahlung sein. Vorzugsweise ist das Agens eine Verbindung. Vorzugsweise
wird das Agens in einer Menge verwendet, die für eine normale Zelle nicht
toxisch ist. Vorzugsweise kann das Agens die Plasmamembran einer
Zelle passieren.
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In
einer Ausführungsform
ist ein Agens ein eiweißartiges
Molekül.
In einer anderen Ausführungsform ist
ein Agens ein eiweißartiges
Molekül,
welches von einer Nukleinsäure
codiert wird, wobei das Agens durch Versehen der Zelle mit einer
Nukleinsäure,
welche das eiweißartige
Molekül
codiert, einer Zelle bereitgestellt wird. Ein Agens kann direkt
oder indirekt auf ein Polypeptid-Reportermolekül wirken. Eine mögliche indirekte Wirkung
ist zum Beispiel die Aktivierung eines Signalweges durch ein Agens,
wobei die Signalisierung zu einer Veränderung in der Zelle führt, was
zu einer Umverteilung des Polypeptid-Reportermoleküls führt, wie
durch Messung oder Nachweis von Veränderungen in einem von dem
Nachweisteil emittierten Signal angezeigt wird.
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Wie
er hier verwendet wird, umfasst ein Nachweisteil eine oder mehrere
Nachweisdomänen.
Eine Nachweisdomäne
ist irgendeine Aminosäuresequenz,
ein Molekül
oder ein Abschnitt davon, welche/-s/-r direkt oder indirekt ein
nachweisbares Signal erzeugen kann. Wie sie hier verwendet wird,
wird eine Nachweisdomäne
auch so verstanden, dass sie eine Vielzahl an trennbaren Aminosäuresequenzen,
Molekülen
oder Abschnitten davon umfasst, von welchen jede/-s/-r direkt oder
indirekt ein nachweisbares Signal erzeugen kann.
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Wie
er hier verwendet wird, kann ein Nachweisteil oder eine -domäne ein(e)
resonante(r), farbige(r), farberzeugende(r), immunogene(r), fluoreszierende(r),
lumineszierende(r) oder radioaktive(r) Sonde oder Teil sein. Ein
Nachweisteil kann auch ein eiweißartiges Molekül sein,
welches nachgewiesen werden kann, z.B. ein Enzym wie Beta-Galactosidase,
Luciferase, alkalische Phosphatase, Beta-Lactamase usw. Ein Nachweisteil kann
auch irgendein Molekül
sein, welches mit herkömmlichen
Techniken nachgewiesen werden kann, die verwendet werden, um eiweißartige
Moleküle
zu etikettieren, darunter, aber nicht darauf beschränkt, die
Anwendung Epitop-spezifischer Antikörper und die Konjugation kleiner
fluoreszierender Moleküle.
In einer Ausführungsform
umfasst ein Nachweisteil einen transkriptionellen Regulator, wie
das heterologe Reportersystem, welches in US-Patentschrift 5,776,675
an Broad beschrieben ist.
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Vorzugsweise
ist eine Nachweisdomäne
ein fluoreszierender, ein radioaktiver, ein lumineszierender und/oder
ein gefärbter
Teil. Vorzugsweise ist der fluoreszierende Teil ein fluoreszierendes
Protein, hiermit definiert als irgendein Polypeptid, welches ein
fluoreszierendes Signal emittieren kann, welches über der
Hintergrundfluoreszenz einer intakten Zelle oder Membranzusammensetzung
nachweisbar ist. Geeignete fluoreszierende Proteine sind z.B. Rotes
Fluoreszierendes Protein (RFP) von der Spezies der Indopazifischen
Seeanemone Discosoma, Grünes
Fluoreszierendes Protein (GFP), abgezweigt von Aequorea victoria,
und funktionelle Teile, Derivate, Analoge und/oder funktionell verbesserte
Versionen davon. Ein nicht beschränkendes Beispiel einer funktionell
verbesserten Version des GFP ist verbessertes Grünes Fluoreszierendes Protein
(Enhanced GFP, EGFP), beschrieben bei Yang u.a., 1996. RFP, GFP
und verbesserte Versionen von GFP (EYFP, EGFP, ECFP und EBFP) sind
erhältlich
von Clonetech. Für
den Zweck der vorliegenden Erfindung können diese Polypeptide austauschbar
verwendet werden und können
hier zusammenfassend als GFP bezeichnet sein.
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RFP
und GFP sind eigenfluoreszierende Proteine, welche ohne das Erfordernis
irgendwelcher zellulärer
Faktoren eine Fluoreszenz erzeugen, was die Proteine ideal für Studien
in lebendem Gewebe macht. Die erfolgreichste Anwendung von GFP ist
die Rahmenfusion mit Proteinen gewesen und die anschließende Expression
in Zellen, um deren Verteilung und Schicksal zu überwachen. GFP ist erfolgreich
praktisch auf jede Hauptorganelle der Zelle gezielt worden, darunter
die Plasmamembran (Tsien, 1998). GFP ist durch Fusion mit K-Ras
(Yokoe u.a., 1996), mit den letzten 20 Aminosäureresten von H-Ras (Jiang
u.a., 1998), mit einer Pleckstrin-Homologie(PH)-Domäne
(Stauffer u.a., 1998) oder mit einem Glykosylphosphatidylinotisol-Anker
(De Angelis u.a., 1998) auf die Plasmamembran gezielt worden. De
Angelis und seine Mitarbeiter entdeckten, dass dann, wenn zwei GFP-Moleküle in Nachbarschaft
gebracht werden, Spektralveränderungen
auftreten, welche ihnen ermöglichten,
einen ratiometrischen Selbstassoziationsindex zu definieren (De
Angelis u.a., 1998). Dieser Aspekt kann verwendet werden, um Screening-Analysen
mit hohem Durchsatz zu entwickeln.
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Andere
mögliche
Anwendungen des etikettierten GFP beim cytotoxischen Arzneimittel-Screening
sind die Fusions-Chimären mit
einem Kernporen-Membranprotein (Imreh u.a., 1998) oder einer Kern-RNA-Helicase
(Valdez u.a., 1998). Die integrierte Fusion mit dem Kernporen-Membranprotein
POM121-GFP wird in verschiedenen Zellinien korrekt auf die Kernporen
gezielt und kann als Markie rung für nicht-invasive Studien der Kernporenverteilung
und Kernhüllendynamik
verwendet werden. Durch Überwachen
der Kernhülle
ist es auch möglich,
zwischen apoptotischen und nekrotischen Prozessen zu unterscheiden,
was beim Screening von toxischen Chemikalien nützlich sein kann. Die POM121-GFP-Fluoreszenz
um die Zellkernumgebung herum ist schwächer oder fehlt in apoptotischen
Zellen, im Gegensatz zu der unbeeinträchtigten Fluoreszenz in nekrotischen
Zellen. Auch die durch Arzneimittel herbeigeführte Translokation der nukleolaren
RNA-Helicase/des GFP-Fusionsproteins vom Nukleolus zum Nukleoplasma
kann bei der Ermittlung der Wirksamkeit cytotoxischer Agenzien nützlich sein
(Valdez u.a., 1998). Ein anderer auf GFP basierender Nachweis des
programmierten Zelltodes (Apoptose) wurde von Xu u.a. (1998) beschrieben.
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Für die Praxis
der vorliegenden Erfindung sind die Absorption und Übertragung
von Energie, mit der folgenden Emission eines nachweisbaren Signals,
funktionell äquivalent
zur direkten oder indirekten Emission oder Produktion eines Signals
durch eine Nachweisdomäne.
Und in einer Ausführungsform
der Erfindung kann die Nachweisdomäne eine oder mehrere Komponenten
eines Fluoreszenzresonanz-Energieübertragungs(FRET)-Systems umfassen.
Solche Aspekte können
auch genutzt werden, um Screening-Analysen mit hohem Durchsatz zu
entwickeln. FRET ist ein Vorgang, bei welchem ein angeregtes Fluorophor
(ein Resonanzgeber) seine Energie des angeregten Zustands auf ein
lichtabsorbierendes Molekül
(einen Resonanzempfänger) überträgt.
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In
der Praxis der vorliegenden Erfindung können sich die Resonanzgeber
und die Resonanzempfänger
auf demsel ben Molekül
befinden. In einer Ausführungsform
kann ein Polypeptid-Reportermolekül, welches eine Membranzieldomäne, mindestens
eine Erkennungsstelle für
hochspezifische Protease und eine Resonanzgeber-Nachweisdomäne umfasst,
ein erstes Molekül
umfassen, die verbleibende Komponente des FRET-Systems kann dann
eine Membranzieldomäne
und eine Resonanzempfängerdomäne umfassen.
Dieses zweite Molekül
kann, muss aber nicht notwendigerweise, eine Erkennungsstelle für hochspezifische
Protease enthalten. Die Spaltung des ersten Moleküls durch
die hochspezifische Protease verändert
die gemeinsame Membranassoziation der beiden Moleküle, wodurch
das Resonanzsignal verändert
wird. Natürlich
sind für
den Fachmann andere Kombinationen zweiteiliger FRET-Systeme leicht
ersichtlich. Resonanzübertragungssysteme,
welche bei der Erzeugung und dem Nachweis eines Signals von der
Nachweisdomäne
nützlich sein
können,
sind z.B. jene in den US-Patentschriften 5,047,321; 5,340,716 und
5,709,994 an Loken, Ullman bzw. Pease beschriebenen.
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Eine
Resonanzübertragung
kann zwischen zwei verschieden gefärbten Mutationen des GFP auftreten,
wenn sie in enge Nachbarschaft gebracht werden (Mitra u.a., 1996).
Die Störung
der räumlichen
Assoziation zwischen den Proteinen beseitigt den FRET-Effekt. Wenn
zum Beispiel GFP und Blaues Fluoreszierendes Protein (BFP), ein
blaues Derivat des GFP, durch ein kurzes Peptid verbunden sind,
welches die Caspase-3-Erkennungssequenz DEVD enthält, dann
kann die Aktivierung der intrazellulären Protease Caspase-3 während der
Apoptose durch die FRET-Analyse überwacht
werden. Betrachtet man die Schlüsselrolle
der Caspase-3, dann basiert die Überwachung
des Apoptoseprozesses in lebenden Zellen gewöhnlich auf dem Nachweis der
Caspase-3-Aktivierung unter Verwendung fluorogener Proteasesubstrate,
welche die DEVD-Erkennungssequenz enthalten.
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Wie
hier offenbart kann eine Veränderung
oder das Fehlen einer Veränderung
in der subzellulären
Lokalisierung oder Membranassoziation eines Polypeptid-Reportermoleküls durch
Nachweisen oder Ermitteln des Signals, welches von einer oder mehreren
Nachweisdomänen
emittiert wird, analysiert werden. Das Nachweisen bezieht sich auf
die Gegenwart oder Abwesenheit eines Signals in einer bestimmten
Zelle, einer Membran oder einem subzellulären Kompartiment, z.B. das
Erscheinen eines Signals, wo vorher keines emittiert wurde, oder
das Verschwinden eines vorher zu beobachtenden Signals. Das Ermitteln
umfasst das Nachweisen, beinhaltet aber ferner eine Messung der
relativen Intensität
oder Geschwindigkeit der Veränderung
eines Signals.
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Wie
sie hier verwendet wird, kann eine Lokalisierungsdomäne irgendein
Molekül
oder eine Substanz sein, welche(s) die Verteilung eines eiweißartigen
Moleküls
oder einer anderen Substanz in einer intakten Zelle, einem Zell-Lysat,
welches eine Membran enthält,
einer Lösung,
welche eine Membran enthält,
einem subzellulären
Kompartiment oder einem löslichen
Teil einer Organelle bekunden kann. Vorzugsweise ist die Lokalisierungsdomäne ein eiweißartiges
Molekül
einer Zelle oder ein funktioneller Teil, ein Derivat und/oder ein
Analogon davon.
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Die
besagte Zelle kann eine prokaryotische Zelle oder eine eukaryotische
Zelle sein. In einer Ausführungsform
wird ein Polypeptid-Reportermolekül innerhalb des Schutzbereichs
der Erfindung in einem Lysat der Zelle, welches Zellmembranen umfasst
und nach den Standardmethoden gereinigt oder angereichert sein kann,
erzeugt oder damit vermischt. In einer anderen Ausführungsform
wird das Polypeptid-Reportermolekül einer künstlichen Lipidmembran, wie
z.B. einer Micelle, ausgesetzt. Ein nicht beschränkendes Beispiel einer intakten
Zelle ist ein pathogenes Bakterium. Eine Veränderung in der Verteilung eines
eiweißartigen
Moleküls, welches
von einem pathogenen Bakterium codiert wird, kann zumindest teilweise
die Pathogenizität
des pathogenen Bakteriums verändern.
Wenn die besagte Zelle eine tierische oder menschliche Zelle ist,
dann wird bevorzugt, dass das eiweißartige Molekül zumindest
teilweise an einer Erkrankung des Tieres oder des Menschen beteiligt
ist.
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In
einer Ausführungsform
ist die besagte Zelle eine Tumorzelle, eine umgewandelte Zelle,
ein Neoplasma, eine Krebszelle oder ein Derivat davon, wie z.B.
eine etablierte Zelllinie einer Tumor- oder Krebszelle. Die Zelllinie
kann aus Kulturzellen oder Patientenzellen von neuem erzeugt werden,
oder die Zelllinie kann von einem Unternehmen erhalten werden, welches
eine Gewebesammlung unterhält.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst die Zelle ein Pathogen, wobei das eiweißartige Molekül ein Molekül ist, welches
von Nukleinsäure
des Pathogens codiert wird. Ein nicht beschränkendes Beispiel eines solchen
Pathogens ist ein Virus. Eine Veränderung in der Verteilung eines
eiweißartigen
Moleküls,
welches von einem Virus codiert wird, kann zumindest teilweise die
Virulenz des Virus verändern.
Ein nicht beschränkendes
Beispiel einer Lokalisierungsdomäne,
welche in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist
die Pleckstrin-Homologie(PH)-Domäne (Stauffer
u.a., 1998). PH-Domänen
können
in einer Vielfalt von Enzymen gefunden werden. Sie sollen an Phosphatidylinotisol-Lipide
in Membranen binden. Auf diese Weise dient die PH-Domäne von Phospholipase
C d1 durch Binden an Phosphatidylinotisol-4,5-biphosphat in Membranen
als Lokalisierungsmodul. Es wurde gezeigt, dass eine GFP-PH-Fusion
nach einer Rezeptorstimulation von der Plasmamembran dissoziiert,
was zeigt, dass Phosphatidylinotisol-4,5-biphosphat eine zweite
Botenfunktion haben kann (Stauffer u.a., 1998). Die letztere Studie
beschrieb eine vorübergehende
Dissoziierung von GFP-PH von der Plasmamembran, gefolgt von einer
schnellen Rückverteilung
zu der Plasmamembran (3 bis 8 Minuten), was dieses für potenzielle
Inhibitoren beider Prozesse relativ unpraktisch zu erfassen macht.
Vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, verteilen die Lokalisierungsdomänen der
Erfindung nach mehr als 10 Minuten, nachdem eine Zelle mit einem
Agens der Erfindung versehen worden ist, an ihren ursprünglichen
Ort zurück.
Am besten verteilen die Lokalisierungsdomänen der Erfindung nicht nennenswert
an ihren ursprünglichen
Ort zurück, nachdem
eine Zelle mit einem Agens der Erfindung versehen worden ist.
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Die
Verteilung kann auf eine oder mehrere bestimmte Organellen oder
einen anderen unterscheidbaren Teil in einer Zelle oder einem Zell-Lysat
begrenzt sein. Die Verteilung kann jedoch auch eine Verteilung über die
gesamte Zelle oder eine cytoplasmische Verteilung sein.
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Eine
Lokalisierungs- oder Verankerungsdomäne, vorzugsweise eine Membranverankerungsdomäne, ist
ein Teil, welches sich selbst und/oder ein verbundenes Molekül an einem
bestimmten Ort in einer Zelle oder an einer sub zellulären Membran
lokalisieren kann. Eine Membranverankerungsdomäne kann einen eiweißartigen
Teil mit der ihm innewohnenden Fähigkeit
umfassen, sich selbst und/oder ein verbundenes Molekül an einem
bestimmten Ort in einer Zelle zu lokalisieren. Alternativ kann eine
Membranverankerungsdomäne
ein Teil mit der Fähigkeit
sein, an ein anderes Molekül
zu binden, wobei das andere Molekül an einem bestimmten Ort in
einer Zelle lokalisiert ist. Des Weiteren kann eine Membranverankerungsdomäne auch
eine Signalsequenz zum Modifizieren der Lokalisierungsdomäne und/oder
eines verbundenen Moleküls
umfassen, wobei die Modifizierung die Verteilung der Membranverankerungsdomäne und/oder
des verbundenen Moleküls
hinsichtlich einer Zellmembran beeinflusst und vorzugsweise verändert. Vorzugsweise
ist die Signalsequenz zur Modifizierung der Membranverankerungsdomäne und/oder
eines verbundenen Moleküls
eine Signalsequenz, welche von einem zellulären Enzymmechanismus zur Befestigung
eines oder mehrerer hydrophober Teile an der Membranverankerungsdomäne und/oder
den verbundenen Molekülen
erkannt werden kann.
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Vorzugsweise
ist ein hydrophober Teil der Erfindung eine Fettsäure, ein
Isoprenoid und/oder ein Lipid. Vorzugsweise ist ein hydrophober
Teil der Erfindung ein Inositol-Lipid, vorzugsweise ein Phosphatidylinositol-Lipid oder ein Glykosylphosphatidylinositol-Lipid.
Ferner bevorzugt wird ein hydrophober Teil, welcher eine Fettsäure ist,
vorzugsweise eine gesättigte
Fettsäure
wie Stearin-, Palmitin- oder Myristinsäure. Ferner bevorzugt wird
ein hydrophober Teil, welcher ein Isoprenoid ist, vorzugsweise das
15-Kohlenstoff(C15)-Isoprenoid Farnesyl (F) oder das 20-Kohlenstoff(C20)-Isoprenoid
Geranylgeranyl (GG). Allgemein bevorzugt werden hydrophobe Teile,
welche Isopren(C5)-Einheiten und Derivate und/oder Analoge davon
umfassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst eine Membranverankerungsdomäne eine
Lokalisierungsdomäne
eines Ras-Proteins. Ras-Proteine umfassen eine Farnesylierungs-Signalsequenz, welche
zumindest teilweise die Verteilung der Ras-Proteine auf die Plasmamembran
bestimmt. Ansätze, Ras-Farnesylierungs-Inhibitoren als potenzielle
Chemotherapeutika für
die Behandlung von Ras-bezogenen Krebserkrankungen zu entwickeln,
beinhalten In-vitro- und In-vivo-Tests. Basierend auf Unterschieden
in den Affinitäten
der Ras-Proteine
für Farnesyl-Protein-Transferase
(FPTase) ist es insbesondere wichtig, die inhibitorische Aktivität hinsichtlich
K-Ras festzustellen, der Form des Ras, die bei menschlichen Krebserkrankungen am
häufigsten
mutiert ist (Kelloff u.a., 1997).
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Die
Inhibition der FPTase-Aktivität
kann ermittelt werden durch Messen des Einbaus von tritiiertem Farnesylpyrophosphat
in rekombinante Ras-Proteine oder Ras-bezogene Peptide. Für diese Analysen (Reiss u.a.,
1990; Gibbs u.a., 1993; Kohl u.a., 1994; James u.a., 1995) wurde
FPTase entweder aus gereinigten oder (halb)rohen Extrakten von E.
coli oder Säugetier-Zelllinien
erhalten (Prendergast u.a., 1994). Die Selektivität der Inhibitoren
für FTase,
relativ zu Geranylgeranyl-Transferasen (GGTasen), kann über den
Einbau tritiiertem Geranylgeranylpyrophosphat in geeignete Empfängersubstrate
ermittelt werden. Typischerweise wird die Selektivität der Inhibitoren
für Squalen-Synthase
ermittelt, welche die rückführende Dimerisierung
von FPP zur Bildung von Squalen katalysiert (Cohen u.a., 1995).
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Die
Inhibition der Ras-Prozessierung wird herkömmlicherweise in intakten Zellen über das
Exprimieren von Ras-Proteinen durchgeführt und wird metabolisch mit
tritiiertem Mevalonat gekennzeichnet. In die Proteine werden Metaboliten
der Mevalonsäure,
wie Farnesylpyrophosphat, eingebaut (Hancock u.a., 1989). Strahlungs-gekennzeichnete Proteine
wie Ras können
in der Folge mit spezifischen Antikörpern immungefällt werden
(Hancock u.a., 1989). Andere zelluläre Analysen, welche die biologische
Aktivität
der FTase-Inhibitoren demonstrieren (Gibbs u.a., 1996), beinhalten
die Inhibition von Ras-vermittelten Zelleffekten wie Verankerungs-unabhängigem Wachstum
(Kohl u.a., 1993; Kohl u.a., 1994), das Umstellen (James u.a., 1993)
des morphologischen Phänotyps
(z.B. Zusammenklumpung mehrerer Schichten, Seeburg u.a., 1984) und
Veränderungen
im Zytoskelett (Prendergast u.a., 1994).
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Die
Aktivität
von FPT-Inhibitoren auf das Wachstum von Ras-abhängigen Tumoren, welche von
umgewandelten menschlichen (xenografisches Transplantat) oder Nagetier(Isotransplantat)-Zellinien
stammen, welche Mutations-Ras-Gene tragen, kann in Nacktmäusen ausgewertet
werden (Hara u.a., 1993). Ein anderes In-vivo-Krebsmodell beinhaltet,
dass transgene Mäuse
unter Kontrolle des Mäusebrusttumor-Virus-Promotors ein
aktiviertes Ha-Ras-Gen
beherbergen. Diese Onkomäuse
entwickeln regellos Mamma- und Speicheldrüsenkarzinome. In diesem Modell
bewirken FTase-Inhibitoren einen Tumor-Rückgang (Kohl u.a., 1996). Die
Assoziierung aktivierter Ras-Gene
mit onkogener Umwandlung in Versuchstieren ist heute anerkannt (Barbacid, 1990).
Die chemopräventive
Aktivität
von FTase-Inhibitoren kann in chemisch indu zierten Tumormodellen
untersucht werden, welche sich auf mutierte Ras-Gene von Mäusen (Matzinger
u.a., 1995), Ratten (Singh u.a., 1994) und Hamster (van Kranen u.a.,
1991) beziehen.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid-Reportermolekül bereit,
welches zwei oder mehr Membranverankerungsdomänen umfasst, wobei vorzugsweise
eine eine Signalsequenz für
die Lipidmodifikation der Lokalisierungsdomäne umfasst und eine zweite
einen Polylysin-Strang umfasst.
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Das
Kultivieren einer Zelle, welche irgendein Polypeptid-Reportermolekül der Erfindung
umfasst, kann durch jedes geeignete Verfahren zum Kultivieren der
Zelle durchgeführt
werden, vorausgesetzt, dass die Zeit zwischen dem Versehen der Zelle
mit dem Agens und dem Ermitteln der Verteilung zumindest eines Teils
des Polypeptid-Reportermoleküls
in der Zelle lang genug ist, um den Nachweis oder die Ermittlung
einer Veränderung
in der Verteilung des Polypeptid-Reportermoleküls zu ermöglichen.
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Eine
Veränderung
in der Verteilung eines Polypeptid-Reportermoleküls in einer Zelle als Ergebnis
des Versehens der Zelle mit einem Agens bezieht sich im Zusammenhang
der Erfindung auf ein beobachtetes Endergebnis und nicht auf ein
Verfahren, mit welchem das Ergebnis erreicht wird. Zum Beispiel
kann das Ergebnis durch eine tatsächliche Veränderung in der Verteilung des
bestimmten Polypeptid-Reportermoleküls von einem Ort in einer Zelle
zu einem anderen Ort in einer Zelle bewirkt werden. Alternativ kann
eine offensichtliche Umverteilung eines Polypeptid-Reportermoleküls durch
ein Umlen ken neu synthetisierter, in einigen Fällen modifizierter, Polypeptid-Reportermoleküle an einen
neuen Ort in einer Zelle bewirkt werden, als Ergebnis des Versehens
der Zelle mit einem Agens. In diesem nicht beschränkenden
Beispiel können
Polypeptid-Reportermoleküle,
welche synthetisiert wurden, bevor die Zelle mit einem Agens versehen
wurde, durch ein Turnover der früher
synthetisierten Moleküle
verschwinden. Eine Veränderung
in der Verteilung der Polypeptid-Reportermoleküle kann auch durch eine Kombination
dieser Prozesse oder über
völlig
andere Prozesse bewirkt werden.
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Das
Signal oder die Veränderung
des Signals von einem Polypeptid-Reportermolekül kann eine Markierung für eine Zellfunktion
bereitstellen. Daher stellt eine Erscheinungsform der Erfindung
ein Verfahren zur Ermittlung der Fähigkeit eines Agens bereit,
zumindest teilweise eine bestimmte Funktion in einer Zelle zu beeinflussen,
umfassend:
- – das Versehen einer Zelle
oder Membran mit einem Polypeptid-Reportermolekül, welches einen Nachweisteil
umfasst, welcher nachgewiesen werden kann, und eine Lokalisierungsdomäne, welche
zumindest teilweise die Verteilung des Polypeptid-Reportermoleküls in der
Zelle ermitteln kann,
- – das
Versehen einer Zelle oder Membran mit dem Agens,
- – das
Kultivieren der Zelle oder das Inkubieren der Membran, und
- – das
Ermitteln der Verteilung zumindest des Nachweisteils in der Zelle
oder Membran.
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Auf ähnliche
Weise stellt eine andere Erscheinungsform der Erfindung ein Verfahren
zur Ermittlung der Fähig keit
eines oder mehrerer Agenzien, zumindest teilweise die Verteilung
eines eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle zu stören,
umfassend:
- – das Versehen einer Zelle
oder Membran mit einem Polypeptid-Reportermolekül, welches einen Nachweisteil
umfasst, welcher nachgewiesen werden kann, und mindestens eine Lokalisierungsdomäne, welche zumindest
teilweise die Verteilung des eiweißartigen Moleküls in der
Zelle ermitteln kann;
- – das
Versehen einer Zelle oder Membran mit dem/den einen oder mehreren
Agenzien, das Kultivieren der Zelle oder das Inkubieren der Membran,
und das Ermitteln der Verteilung zumindest eines Teils des Polypeptid-Reportermoleküls in der
Zelle oder Membran.
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Vorzugsweise
liegt ein Polypeptid-Reportermolekül, mit welchem eine Zelle versehen
wird, vor dem Kontakt mit dem/den einen oder mehreren Agenzien wirksam
nur nahe der Plasmamembran vor. Vorzugsweise wird die Verteilung
des Polypeptid-Reportermoleküls
durch eine Modifikation der Lokalisierungsdomäne verändert.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die Lokalisierungsdomäne
eine Lipidierungs-Signalsequenz, vorzugsweise eine Farnesylierungs-Signalsequenz.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Lipidierungs-Signalsequenz ein Teil, Derivat oder Analogon
einer Farnesylierungs-Signalsequenz
eines kleinen GTP-bindenden Proteins, vorzugsweise eines Ras-Proteins,
am besten eines c-Ha-Ras-Proteins.
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Eine
Membran kann zum Beispiel durch Versehen einer intakten Zelle mit
einer Nukleinsäure,
welche das Polypeptid-Reportermolekül codiert, mit einem Polypeptid-Reportermolekül versehen
werden, oder alternativ kann das Polypeptid-Reportermolekül ein eiweißartiges
Molekül
sein, welche von dem Genom der Zelle codiert ist. Das Polypeptid-Reportermolekül kann einer
Zelle oder Membranlösung
auch in Form eines eiweißartigen
Moleküls
bereitgestellt werden. Wenn ein eiweißartiges Molekül einer
Zelle direkt bereitgestellt wird, dann kann es zum Beispiel einer
Zelle oder Membran als Lösung,
Kolloid oder Partikel vorgelegt werden, welches durch Phagocytose,
Pinocytose, Elektroporation oder Fusion mit einer anderen Zelle
oder einem Membranvesikel in eine Zelle eingebaut werden kann. Wo
eine Membran in Abwesenheit einer intakten Zelle mit einem Polypeptid-Reportermolekül versehen
wird, kann der Reporter transkribiert und/oder vor Ort translatiert werden
oder in Form eines eiweißartigen
Moleküls
mit der Membran vermischt werden.
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Daher
kann ein Polypeptid-Reportermolekül einer Membran in jedem Vektor
(Trägermedium)
bereitgestellt werden, welcher zum Einführen des Polypeptid-Reportermoleküls in die
Membran geeignet ist. Wie er hier verwendet wird, umfasst ein Vektor
jede/-s/-n Medium, Virus, Lösung,
Partikel, Episom, Transgen, DNA oder RNA, welche/-s/-r zum Einführen eines
Polypeptid-Reportermoleküls
in eine Membran geeignet ist. Zum Beispiel kann eine Membran in
einer Zelle mit dem Polypeptid-Reportermolekül versehen werden durch Kontaktieren
der Zelle mit dem Polypeptid-Reportermolekül, wonach das Polypeptid-Reportermolekül in die
Zelle eintritt. Eine Zelle kann jedoch auch durch ein Verfahren
mit einem Polypeptid-Reportermolekül versehen werden, welches
das Kontaktieren der Zelle mit einem Nukleinsäure-Übermitt lungsmedium umfasst,
das Nukleinsäure
umfasst, welche das Polypeptid-Reportermolekül codiert. Ein Nukleinsäure-Übermittlungsmedium
kann jede Art von Nukleinsäure-Übermittlungsmedium
sein, darunter, aber nicht darauf beschränkt, ein Calciumphosphat-Präzipat oder
Liposome. Eine geeignete wässrige
Lösung
für die
Elektroporation von Nukleinsäure in
eine Zelle wird in der vorliegenden Erfindung auch als ein geeignetes
Nukleinsäure-Übermittlungsmedium angesehen.
Vorzugsweise ist das Nukleinsäure-Übermittlungsmedium
ein Viruspartikel oder ein funktioneller Teil, Derivat und/oder
Analogon davon. Vorzugsweise ist das Nukleinsäure-Übermittlungsmedium ein Adenoviruspartikel,
ein adenoassoziierter Viruspartikel oder ein Retroviruspartikel
oder ein funktioneller Teil, Derivat und/oder Analogon davon. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Nukleinsäure-Übermittlungsmedium ein
Retroviruspartikel, welcher von der stabilen Verpackungs-Zelllinie PT67 LNC-EGFP-(DEVD)-RasF
oder PT67 LNC-EGFP-RasF
produziert wird.
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Die
Zelle kann jeder Zelltyp sein, von welchem man eine Funktion darin
verändern
oder eine Veränderung
beobachten können
möchte.
Die Zelle kann eine prokaryotische Zelle oder eine eukaryotische
Zelle sein. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Zelle eine Krebszelle. In einer anderen Ausführungsform wird
die Zelle verdächtigt,
eine geringe Empfindlichkeit für
das Agens aufzuweisen, zum Beispiel, aber nicht darauf beschränkt, eine
Krebszelle, welche verdächtigt
wird, eine geringe Empfindlichkeit für ein Antikrebsmittel aufzuweisen.
In einer Ausführungsform
weist die Zelle eine geringe Empfindlichkeit für ein erstes Agens, zum Beispiel
aufgrund der Tatsache, dass die Zelle eine arzneimittelresistente
oder multi-arzneimittelresistente Krebszelle ist, und ein oder mehrere
andere Agenzien werden hinzugefügt,
um zu ermitteln, ob die geringe Empfindlichkeit für das erste
Agens durch Verändern
der Verteilung eines eiweißartigen
Moleküls,
welches an einem Prozess beteiligt ist, der die geringe Empfindlichkeit
der Zelle für
das erste Agens bewirkt, verändert werden
kann.
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Mit
der Offenbarung der vorliegenden Erfindung kann der Durchschnittsfachmann
Agenzien mit der Fähigkeit
auswählen,
die Verteilung eines Polypeptid-Reportermoleküls in einer Zelle zu verändern. In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung eines Mittels und/oder ein Verfahren
für einen
Prozess der Entwicklung neuer Arzneimittel mit hohem Durchsatz bereit,
bei welchem eine große
Zahl unterschiedlicher Agenzien auf ihre Wirkung auf die Verteilung
eines Polypeptid-Reportermoleküls
der Erfindung durchsucht werden kann. Wie er hier verwendet wird,
bezieht sich der Begriff „hoher
Durchsatz" auf eine
Einstellung, wobei ein Verfahren der Erfindung in einer kurzen Zeitspanne
viele Male durchgeführt
wird, zum Beispiel, aber nicht darauf beschränkt, die Automatisierung zumindest
eines signifikanten Teils des Verfahrens. In solchen Ausführungsformen
kann ein Verfahren der Erfindung in einer relativ kurzen Zeit wiederholt
durchgeführt
werden, um die Fähigkeit
einer Vielzahl von Agenzien zu analysieren, die Verteilung eines
Polypeptid-Reportermoleküls
in einer Zelle zu beeinflussen.
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Viele
Variationen des Screenings mit hohem Durchsatz sind auf dem Fachgebiet
bekannt und für
die Praxis der vorliegenden Verfahren anwendbar. Allgemein beinhalten anwendbare
Verfahren die Anwendung der konfokalen Mikroskopie, des ArrayScan(Cellomics,Pittsburgh,PA)-Screeningsystems
für großen Inhalt (siehe
Conway u.a., 1999) und der Autofokus-Mikroskopietechniken von Leblans
und Van Donink, beschrieben in US-Patentanmeldung 09/521,618, eingereicht
am 8. März
2000.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung eines Agens bereit, welches
zumindest teilweise die Verteilung einer Substanz oder eines eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle beeinflussen kann, zur Ermittlung, ob das Agens zumindest
teilweise eine Funktion der Zelle verändern kann. In einer anderen
Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung eines Agens bereit, welches
zumindest teilweise die Verteilung einer Substanz oder eines eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle beeinflussen kann und für die Herstellung eines Medikaments
zumindest teilweise eine Funktion in der Zelle verändern kann.
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In
einer Erscheinungsform stellt die Erfindung Mittel und Verfahren
für die
phänotypische
Charakterisierung einer Zelle und ein Verfahren zum Messen eines
Phänotyps
einer Zelle bereit. In einer Ausführungsform der Erfindung ist
diese Zelle eine Tumor-, Neoplasma- oder kanzeröse Zelle. Das Verfahren kann
angewendet werden, um die Fähigkeit
einer Zelle zu ermitteln, auf ein bestimmtes Agens oder eine Behandlung
zu reagieren. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zelle von
einem Patienten abgezweigt. Vorzugsweise wird das Verfahren angewendet,
um die Empfindlichkeit einer Zelle von einem Patienten für ein bestimmtes Agens
oder eine Art der Behandlung zu ermitteln. Die Beobachtungen hinsichtlich
der Empfindlichkeit der Patientenzellen können dann verwendet werden,
um ein Behandlungsschema nach Maß auszuarbeiten, um den Patienten
hinsichtlich einer Erkrankung oder eines Erkrankungsrisikos zu behandeln.
In einer Ausführungsform
kann der gemessene Phänotyp
ein arzneimittelresistenter Phänotyp,
vorzugsweise ein Farnesylierungs-Inhibitions-resistenter Phänotyp sein.
In einer anderen Ausführungsform
ist der gemessene Phänotyp eine
Empfindlichkeit für
ein Agens oder eine Behandlung. Die Erfindung stellt ebenso ein
Verfahren zum Messen eines Phänotyps
medizinaler Empfindlichkeit bereit. Vorzugsweise beinhaltet die
besagte Charakterisierung die Ermittlung der Empfindlichkeit einer
Zelle für
ein bestimmtes Agens.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung steht die Zelle im Verdacht, eine geringe Empfindlichkeit
für das
Agens aufzuweisen, vorzugsweise steht eine Krebszelle unter dem
Verdacht, eine geringe Empfindlichkeit für ein Antikrebsmittel aufzuweisen.
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In
einer Erscheinungsform stellt die Erfindung die Verwendung von Mitteln
und Verfahren der Erfindung für
die Entwicklung neuer Arzneimittel mit hohem Durchsatz bereit.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird eine Zelle mit einem Polypeptid-Reportermolekül versehen,
indem die Zelle mit einem Nukleinsäure-Übermittlungsmedium kontaktiert
wird, welches exprimierbare Nukleinsäure umfasst, die das Polypeptid-Reportermolekül codiert,
und die Zelle kultiviert wird, um eine Expression des Polypeptid-Reportermoleküls zu erhalten.
Vorzugsweise ist das Nukleinsäure-Übermittlungsmedium
ein Viruspartikel oder ein funktioneller Teil, Derivat und/oder Analogon
davon, vorzugsweise ein Adenovirus-Partikel, ein adenoassoziierter
Viruspartikel oder ein Retrovirus-Partikel. Insbesondere ist das
Nukleinsäure-Übermittlungsmedium
ein Retrovirus-Partikel, welcher von den stabilen Verpackungs-Zelllinien
PT67 LNC-EGFP-(DEVD)-RasF
oder PT67 LNC-EGFP-RasF produziert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Suchen nach einer
Verbindung bereit, welche die Aktivität einer hochspezifischen Protease
verändert,
umfassend:
- – das Bereitstellen einer Membran;
das Bereitstellen eines Polypeptid-Reportermoleküls, welches mindestens eine
zur Emission eines Signals fähige
Nachweisdomäne
umfasst; mindestens eine Erkennungsstelle für hochspezifische Protease;
mindestens eine Membranverankerungsdomäne, welche die Assoziation
des Polypeptid-Reportermoleküls
mit einer Membran oder einem subzellulären Kompartiment fördert; wobei
die Proteolyse des Polypeptid-Reportermoleküls an der mindestens einen
Erkennungsstelle für
hochspezifische Protease ein Signal von der Nachweisdomäne hervorruft
oder verändert;
- – das
Bereitstellen von Bedingungen, welche die Emission eines Signals
von der Nachweisdomäne
ermöglichen;
- – das
Nachweisen oder Ermitteln des von der Nachweisdomäne emittierten
Signals;
- – das
Wiederholen der obigen Schritte in Gegenwart einer zu testenden
Verbindung;
- – das
Vergleichen der in Gegenwart und Abwesenheit der getesteten Verbindung
emittierten Signale.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Analysieren der Emp findlichkeit
einer Zelle für
ein Chemotherapeutikum, umfassend:
- – das Bereitstellen
einer zu untersuchenden Zelle;
- – das
Exprimieren eines Polypeptid-Reportermoleküls, welches mindestens eine
zur Emission eines Signals fähige
Nachweisdomäne
umfasst; mindestens eine Erkennungsstelle für hochspezifische Protease; mindestens
eine Membranverankerungsdomäne,
welche die Assoziation des Polypeptid-Reportermoleküls mit einer
Membran fördert;
wobei die Proteolyse des Polypeptid-Reportermoleküls an der
mindestens einen Erkennungsstelle für hochspezifische Protease
in der Zelle ein Signal von der Nachweisdomäne hervorruft oder verändert;
- – das
Nachweisen oder Ermitteln des von der Nachweisdomäne emittierten
Signals;
- – das
Wiederholen der obigen Schritte in Gegenwart eines zu testenden
Chemotherapeutikums;
- – das
Vergleichen der in Gegenwart und Abwesenheit des getesteten Agens
emittierten Signale.
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Noch
eine andere bevorzugte Ausführungsform
umfasst ein Verfahren zum Auswählen
einer chemotherapeutischen Therapie, umfassend:
- – das Bereitstellen
einer Vielzahl von bösartigen
Zellen von einem Patienten;
- – das
Einführen
eines Polypeptid-Reportermoleküls
in die Zellen, welches mindestens eine zur Emission eines Signals
fähige
Nachweisdomäne
umfasst; mindestens eine Erkennungsstelle für hochspezifische Protease;
mindestens eine Membranverankerungsdomäne, welche die Assoziation
des Polypeptid-Reportermoleküls
mit einer Membran fördert;
wobei die Proteolyse des Polypeptid-Reportermoleküls an der mindestens
einen Erkennungsstelle für
hochspezifische Protease in der Zelle ein Signal von der Nachweisdomäne hervorruft
oder verändert;
- – das
Analysieren der Empfindlichkeit durch Nachweisen oder Ermitteln
von der Nachweisdomäne
emittierten Signals in Gegenwart und Abwesenheit von zumindest einem
Chemotherapeutikum; und
- – das
Auswählen
einer geeigneten chemotherapeutischen Therapie zur Behandlung des
Patienten.
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In
einer anderen Erscheinungsform der Erfindung wird ein Polypeptid-Reportermolekül in eine
Zelle eingeführt,
indem die Zelle einem Vektor ausgesetzt wird, welcher eine Nukleinsäure umfasst,
welche die Expression des Polypetid-Reportermoleküls dirigieren
kann.
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In
einer anderen Erscheinungsform stellt die Erfindung ein Polypeptid-Reportermolekül bereit,
welches einen Nachweisteil und eine Lokalisierungsdomäne umfasst,
welches ferner einen Verbindungsteil umfasst, welcher den Nachweisteil
und die Lokalisierungsdomäne
verbindet. Vorzugsweise umfasst der Verbindungsteil eine spezifisch
spaltbare Aminosäuresequenz,
vorzugsweise eine Erkennungssequenz für hochspezifische Protease.
Vorzugsweise kann die Aminosäuresequenz
von einer Caspase gespalten werden. Vorzugsweise umfasst die Lokalisierungsdomäne eine
Lokalisierungsdomäne
von RasF oder einem funktionellen Teil, Derivat und/oder Analogon
davon. Vorzugsweise umfasst der Nachweisteil ein eigenfluoreszierendes
Protein, wie z.B. verbessertes grünes fluoreszierendes Protein
oder einen funktionellen Teil, ein Derivat und/oder Analogon davon.
Insbesondere ist das Polypeptid-Reportermolekül Verbessertes Grünes Fluoreszierendes
Protein-(DEVD)-RasF
oder ein funktioneller Teil, Derivat und/oder Analogon davon.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verbessertes Grünes Fluoreszierendes Protein-RasF oder
einen funktionellen Teil, ein Derivat und/oder Analogon davon bereit.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Zelle bereit, welche ein erfindungsgemäßes Polypeptid-Reportermolekül umfasst.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polypeptid-Reportermolekül in der Zelle exprimiert.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Nukleinsäure bereit, welche ein Polypeptid-Reportermolekül der Erfindung
oder einen funktionellen Teil, ein Derivat und/oder Analogon davon
codiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Nuleinsäure-Übermittlungsmedium,
oder einen -Vektor, bereit, welches/-r eine Nukleinsäure umfasst,
die ein Polypeptid-Reportermolekül
der Erfindung oder einen funktionellen Teil, ein Derivat und/oder
Analogon davon codiert.
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In
einer Erscheinungsform stellt die Erfindung die Verwendung einer
Lokalisierungsdomäne
eines zellulären
eiweißartigen
Moleküls
in einem Polypeptid-Reportermolekül bereit zum Auswählen eines
Agens, welches zumindest teilweise die Verteilung des eiweißartigen
Moleküls
in einer Zelle, welche das eiweißartige Molekül umfasst,
beeinflussen kann, aus einer Gruppe von Agenzien.
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Mit
dem Begriff „Lipidierungs-Signalsequenz", wie er hier verwendet
wird, ist eine Signalsequenz gemeint, als dessen Ergebnis ein Molekül wird einem
oder mehreren Lipidteilen versehen wird.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
welche lediglich beispielhaft sind und in keiner Weise beschränkend sein
sollen.
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BEISPIELE
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Konstrukte
und Zelllinien
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Die
Idee war es, EGFP durch Verwendung einer Farnesylierungs-Signalsequenz
auf die Plasmamembran zu zielen. Das CAAX-Motiv ist die einzige
Erkennungsstelle für
das Enzym Farnesyl-Transferase; somit liefert die Addition von CAAX-Sequenzen
an ektopische Proteine diesen Substrate für die Farnesylierung. Die letzten
20 Aminosäuren
des c-Ha-Ras sorgen für
eine Farnesylierung und Palmitoylierung zum Zielen des Ras-Proteins
auf die Plasmamembran. Wir fusionierten die C-terminale Membranziel-Signalsequenz
des menschlichen c-Ha-ras1 (J00277, NCBI) an das C-terminale Ende
des EGFP (Clontech).
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Farnesylierungsanalyse
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Zwanzig
Aminosäuren
des C-terminalen Endes des c-Ha-ras1,
welche sich im Exon 4 befanden, wurden durch Polymerase-Kettenreaktion(PCR)-Klonierung
an das C-Ende der EGFP-Codierungssequenz addiert.
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Die
PCR-Verstärkung
des EGFP wurde mit einem 3'(antisense)-Primer
(SEQ ID NO 1 und SEQ ID NO 2) durchgeführt, welcher die folgenden
Regionen enthält,
welche unten in-sense dargestellt sind: (i) die Codons der 6 C-terminalen
Aminosäurereste
des EGFP, (ii) stromabwärts
gefolgt von den Codons, welche den 20 C-terminalen Aminosäureresten des c-Ha-ras1 entsprechen,
(iii) der Reihe nach gefolgt von einer Hind-III-Schnitt(Adapter)-Stelle, (iiii) endend
mit einer irrelevanten tctgtc-Sequenz, von welcher man annimmt, dass
sie die Hind-III-Digerierung erleichtert. Man beachte, dass durch
diese PCR die Mehrfach-Klonierungs-Stelle des pEGFP-C1 gelöscht wurde
und das Stop-Codon (*) des c-Ha-ras1 enthalten ist.
-
-
Das
antisense-Oligonucleotid, welches bei der PCR-Reaktion verwendet wurde, war
5'GACAGAAAGCTTTCAGGAGAGCACACACTTGCAGCTCATGCAGCCGGGG
CCACTCTCATCAGG
AGGGTTCAGCTTCTTGTACAGCTCGTCCAT 3'
(SEQ
ID NO: 3)
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Caspaseanalyse
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Für das Apoptose-Konstrukt
wurde derselbe Primer verwendet, außer dass eine Sequenz, welche DEVD
(d.h. die Caspase-3- und Caspase-7-Spaltungsstelle) codierte, zwischen
EGFP und der Ras-Plasmamembran-Zielsignalsequenz enthalten war (SEQ
ID NO: 4 und SEQ ID NO: 5).
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Das
antisense-Oligonukleotid, welches bei der PCR-Reaktion verwendet wurde, war:
5'GACAGAAAGCTTTCAGGAGAGCACACACTTGCAGCTCATGCAGCCGGGGCCACTCTCATCAGGAGGGTTCAGCTTGTCCACCTCGTCCTTGTACAGCTCGTCCAT
3' (SEQ ID NO: 6)
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In
der Farnesylierungsanalyse und in der Caspaseanalyse wurde derselbe
5'(sense)-Primer
verwendet. In diesem Primer, unten dargestellt, ist eine Kozak-Sequenz
eingebaut, weil pLNCX, der Expressionsvektor für das EGFP-(DEVD)-Farnesyl,
keine Kozak-Sequenz enthält.
Von dieser Sequenz nimmt man an, dass sie die Translation verbessert.
Von 5' bis 3' enthält der Primer
(i) eine irrelevante gacaga-Sequenz, welche die Hind-III-Stelle
flankiert, von der man annimmt, dass sie die Hind-III-Digerierung erleichtert,
(ii) eine Region, welche mit der Kozak-Sequenz übereinstimmt (unterstrichen),
und (iii) 15 Nucleotide der EGFP-codierenden Sequenz, welche den
5 N-terminalen Aminosäureresten
entsprechen und die Kozak-Sequenz überlappen. Das Sense-Oligonukleotid
bei der PCR-Reaktion war identisch mit diesem unten angegebenen.
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Die
PCR ergab als EGFP-(DEVD)-RasF bezeichnete Fragmente, welches in
der Hind-222-Region des retroviralen Vektors pLNCX kloniert wurde.
Das resultierende Konstrukt pLNC-EGFP-(DEVD)-RasF wurde durch Sequenzanalyse
bestätigt.
pLNCX, abgezweigt vom Moloney-Maus-Leukämievirus (Mo-MuLV), ist für eine retrovirale
Genübermittlung
und Expression vorgesehen (Miller und Rosman, 1989). Dieser Vektor
enthält ein
Neomycin-Resistenz(N)-Gen,
gesteuert von einem 5'-viralen
LTR (L), für
die antibiotische Selektion in eukaryotischen Zellen und eine Klonierungsstelle
X (Hind III, Hpal und Clal) stromabwärts von einem unmittelbar Cytornegalovirus(C)-benachbarten frühen Promotor.
Die y-Sequenz ist ein erweitertes virales Verpackungssignal, welches
dafür benötigt wird,
dass das virale Vektor-Transkript in Virionen verpackt wird. pLNCX
enthält nicht
die viralen Strukturgene (gag-pol und env), welche für die Partikelbildung
und Replikation erforderlich sind. Sie können jedoch in Verpackungs-Zelllinien
in trans bereitgestellt werden, welche diese Gene stabil exprimieren.
Eine solche kommerziell erhältliche
Zelllinie, PT67, exprimiert die gag-pol- und env-Gene von zwei separaten
Plasmiden. Das env(envelope)-Gen, welches den viralen Tropismus
bestimmt, ermöglicht,
dass virale Partikel, welche durch PT67-Zellen gebildet werden,
eine breite Vielfalt von Ziel-Zelltypen infizieren.
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Nach
der Infektion tritt in der Zielzelle eine umgekehrte Transkription
und eine stabile chromosomale Integration des viralen Vektors auf.
Wenn die Zielzellen keine viralen Komplementärgene enthalten, dann bleibt der
retrovirale Vektor, welcher das/die Gen(e) von Interesse enthält, in Form
eines replikationsuntauglichen Provirus integriert.
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Die
amphotrope Verpackungs-Zelllinie PT67 (Clontech) wurde mit pLNC-EGFP-(DEVD)-RasF
transfiziert (Pfx-2, Invitrogen) und in 400 μg/ml-G418 selektiert. In den überlebenden
Kolonien tritt die Transkription von (einem) stabil integrierten
Plasmid(en) pLNC-EGFP-(DEVD)-RasF
auf. Die resultierende LNC-EGFP-(DEVD)-RasF-mRNA wird in EGFP-(DEVD)-RasF und
das Neomycin-Resistenzprotein
translatiert und wird ebenfalls replikationsuntaugliche Virionen
verpackt. Daher produziert das PT67-pLNC-EGFP-(DEVD)-RasF konstitutiv
virale Partikel, welche das EGFP-(DEVD)-RasF und das Neomycin-Resistenzgen zur
selben Zeit übertragen
können.
Diese amphotropen Virionen schaffen die Flexibilität, schnell
neue Zelllinien zu entwickeln, welche EGFP-(DEVD)-RasF-Proteine stabil exprimieren.
Auf diese Weise wurden die K562- und MT4(Suspensions)-Zelllinien
für 96
h mit virusproduzierenden (adhäsiven) PT67-pLNC-EGFP-RasF- und entsprechend
PT67-pLNC-EGFP-(DEVD)-RasF-Zellen co-kultiviert. Der Gen-Transfer, welcher
in den K562 und MT4-Zellen als Transduktion bezeichnet wird, ließ sich leicht
durch Fluoreszenzmikroskopie beobachten.
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Die
K562(MT4)-Zellen wurden vom PT67-pLNC-EGFP-(DEVD)-RasF getrennt, und
nicht-transduzierte K562(MT4)Zellen wurden durch Selektion in 400 μg/ml-G418
entfernt. Die verbleibenden fluoreszierenden K562(MT4)-Zellen wurden durch
fluoreszenzaktivierte Zellsortierung unter Verwendung einer automatischen Zellablagerungseinheit
direkt in 96 Well Plates kloniert. Das Gating war so eingestellt,
dass nur stark fluoreszierende Zellen in den Vertiefungen abgelagert
wurden, welche 50 μl
eines 100%igen foetalen Kälberserums enthielten.
Nach 1 h wurden 200 μl
RPMI-Medium (+10% foetales Kälberserum),
welches G418 enthielt, hinzugefügt,
wobei eine Endkonzentration von 400 μg/ml angestrebt wurde. Zwei
Wochen später
wurden durch visuelle Inspektion unter Verwendung eines Fluoreszenzmikroskops
geeignete Klone selektiert und mit K562-LNC-EGFP-RasF oder MT4-LNC-EGFP-(DEVD)-RasF bezeichnet.
Dasselbe Transduktionsschema kann im Prinzip auf jede Zelllinie
von Interesse angewendet werden. Wenn die Ziel-Zelllinie wie der
Produzent adhäsiv
ist, dann kann man sich eine Co-Kultur ohne physischen Kontakt vorstellen.
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Farnesyl-Transferase-Inhibitionsanalyse
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Wenn
EGFP-RasF ein Substrat für
die Farnesyl-Transferase ist und daher farnesyliert wird, erwarten wir
zu beobachten, dass die Fluoreszenz des EGFP auf Plasmamembran-Höhe zu sehen
ist. Eine nahe mikroskopische Untersuchung von K562-Zellen (1, Vergrößerung 240× (A) und 480× (B)) zeigt
deutlich, dass dies tatsächlich
der Fall ist. Der Umriss der Plasmamembran zeigt daher an, dass
die EGFP-Modifizierung mit einem Membranzielsignal bewirkte, dass
EGFP sich zur Plasmamembran umlokalisierte. In Zellen, welche EGFP
ohne eine Farnesylierungs-Signalsequenz exprimieren, wird die Fluoreszenz über die
gesamte Zelle beobachtet. Hinsichtlich der hellen Flecken in den
Zellen spekulie ren wir, dass dies EGFP repräsentiert, welches auf die Region
um den Golgi-Apparat herum gezielt wurde.
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Nachdem
sie Farnesyl-Transferase-Inhibitoren ausgesetzt worden sind, sollte
in diesen Zellen eine Störung
der Farnesylierung und demzufolge der Membranverteilung beobachtet
werden. Die Wirkung des wohlbekannten Farnesyl-Transferase-Inhibitors
FTI-276 (Calbiochem) ist in 2 (Vergrößerung 240× (A) und 480× (B)) dargestellt.
Bei ausreichend hohen Konzentrationen (> 5 μM)
verschwindet die EGFP-Kompartimentierung fast vollständig nach
der Zugabe des Inhibitors. Die Farnesyl-Transferase-Inhibition führt offensichtlich zur
Entfernung von EGFP-(DEVD)-RasF vom inneren Blättchen der Plasmamembran und
verteilt es gleichmäßig über die
Zelle. Diese Translokation von EGFP ist Grund genug für uns, anzunehmen,
dass die (digitale) Abbildung und eine geeignete Bildanalyse uns
ermöglichen
sollte, diesen Prozess zu quantifizieren. Im Hinblick auf die Tatsache,
dass Ras-Proteine für
eine onkogene Aktivität
eine post-translatorische Modifikation mit einem Farnesyl-Teil benötigen, und
dass man der Meinung ist, dass Farnesyl-Transferase-Inhibitoren
ein Potenzial als Antikrebsmittel haben, ist diese Zellanalyse sehr
gut geeignet für
das Auffinden neuer Arzneimittel, welche spezifisch die Farnesylierung
beeinträchtigen.
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Caspaseanalyse
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Der
Einbau einer Caspaseerkennungsstelle (DEVD) zwischen dem EGFP-C-Ende
und der Farnesylierungs-Signalsequenz führt auch zum Zielen auf die
Plasmamembran der MT4-Zellen (3A). Die DEVD-Sequenz
beeinträchtigt
offensichtlich nicht die Farnesylierung. Die Spaltung des DEVD-Pentapeptids durch
Caspase-3 und/oder Caspase-7
ist ein etabliertes Anzeichen der Apoptose. MT4-Zellen wurden gewählt, weil
wir kürzlich
in diesen Zellen eine durch Staurosporin herbeigeführte Caspase-3-Aktivität unter
Verwendung des fluorogenen Ac(N-Acetyl)-DEVD-AMC-Substrats (Pharmingen, Ergebnisse
nicht dargestellt) zeigen konnten. Nachdem die MT4-LNC-EGFP-DEVD-RasF-Zellen für 4 Stunden
10 μM Staurosporin
ausgesetzt werden, verschwindet das Membranzielen des EGFP teilweise
(3B), wie es aus der einheitlichen Fluoreszenzverteilung
in den Zellen gefolgert werden kann.
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Diese
Beobachtung kann erklärt
werden, wenn man eine Caspase-3/7-Spaltung an der DEVD-Stelle annimmt,
wodurch die Verbindung zwischen EGFP und dem Membranzielsignal aufgebrochen
wird. Wenn die Translokation des EGFP von dem wohlbekannten Apoptoseverursacher
Staurosporin bewirkt wird, dann erwarten wir nicht, dass dieses
Phänomen
in MT4-LNC-EGFP-RasF-Zellen auftritt, welchen die DEVD-Spaltungsstelle
fehlt. 4B zeigt, dass dies tatsächlich der
Fall ist. In dieser Figur ist zu sehen, dass, obwohl Staurosporin
innerhalb von Stunden die Zellmorphologie beeinflusst, wie es abzuleiten
ist aus der abgerundeteren Form, verglichen mit den unregelmäßig geformten
Zellen in 4A (kein Staurosporin hinzugefügt), keine
auffällige
Translokation des EGFP auftritt. Der einzige Unterschied zwischen
MT4-LNC-EGFP-RasF und MT4-LNC-EGFP-DEVD-RasF ist das Vorliegen der
DEVD-Spaltungsstelle, welche DEVD anzeigt, oder nicht, und daher
ist die Caspase-3/7-Aktivität an der
Entfernung von EGFP von der Plasmamembran beteiligt.
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ZITIERTE LITERATUR
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