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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Vektors, der
eine für
einen anti-angiogenen Faktor codierende Nukleinsäure umfasst, zur Prävention,
Verbesserung und/oder Behandlung von Neovaskularisationen der Hornhaut.
Sie betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen und eine Vorrichtung,
die die lokale und wirksame Verabreichung dieses Vektors erlauben.
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Keratopathien
sind Pathologien der Hornhaut bzw. Cornea traumatischen, chemischen,
infektiösen
oder genetischen Ursprungs. Die häufigsten haben infektiösen viralen
Ursprung wie die herpes- oder zosterartigen Keratopathien (ophthalmischer Zoster,
neuroparalytischer Hornhautentzündung). Die
traumatischen Keratopathien werden durch Schleudern kleiner Gegenstände wie
Scherben von Windschutzscheiben während Verkehrsunfällen hervorgerufen
und die chemischen Keratopathien können durch Verspritzen chemischer
Substanzen auf den Augapfel hervorgerufen werden.
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Die
Gesamtheit dieser Pathologien kompliziert sich oft durch Neovaskularisationen,
die zum großen
Teil für
die Trübung
der Cornea verantwortlich sind, welche zu Blindheit führt. Die
einzige derzeit verfügbare
Behandlung, um das Sehvermögen
des Patienten, der an Erblindungskeratopathie leidet, die durch
Neovaskularisation verkompliziert ist, wieder herzustellen, ist
das Cornea-Transplantat. Obwohl dieser Ansatz wirksam ist, ist er
durch das Fehlen von Transplantaten beträchtlich limitiert: So beobachtet
man in Frankreich einen jährlichen
Mangel an 3000 Transplantaten. Dieser Punkt veranschaulicht die
Notwendigkeit für
neue Behandlungen von Erblindungskeratopathien.
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Das
Auge besteht aus einem vorderen Segment, das die Cornea, die vordere
Kammer, die mit Augenwasser gefüllt
ist, die Iris und die Linse enthält, und
einem hinteren Segment, zu dem die Retina bzw. Netzhaut, die Chorioidea
und der hintere Teil der Lederhaut gehören. Die Hornhaut bzw. Cornea
enthält von
der Oberfläche
zur Tiefe des Auges das Hornhautepithel, die Bowman-Basalmembran,
das Hornhautstroma und die Descernet-Membran, auf der das Hornhautendothel
ruht. Die Cornea, eine fibröse
und transparente Hülle,
enthält
weder Blut- noch Lymphgefäße. Sie
wird durch Diffusion von Metaboliten durch das Augenwasser und Blutgefäße des Limbus (Sclero-Cornea-Verbindung) ernährt und
erhält
einen Teil des O2 direkt aus der äußeren Umgebung.
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Das
Blutgefäßnetz des
Auges stammt von der Arteria ophthalmica durch zwei getrennte Systeme,
die Retinagefäße und das
uveale Gefäßsystem, welches
die vaskulären
Netze der Iris, des Ciliarkörpers
und der Chorioidea umfasst. Dieser Gefäßarm kann bei pathologischen
Zuständen,
die durch eine Verringerung des Blutflusses oder der Sauerstoffmenge
gekennzeichnet sind, modifiziert sein. Neu gebildete Gefäße entstehen
aus kleinen vaskulären Schleifen,
hervorgegangen aus Venolen, am Rand ischämischer Zonen. Die Basalmembran
dieser Venolen teilt sich unter der Wirkung proteolytischer Enzyme
auf und ermöglicht
so eine Migration von Endothelzellen. Diese ändern die Morphologie, vermehren sich,
werden dann hohle Vacuolen, die sich fortschreitend vereinigen werden
und sich zur Bildung von richtigen Gefäßlumen organisieren. Die schlechte
Dichtheit der interendothelialen Verbindungen und die Unterbrechung
der Basalmembran dieser neu gebildeten Gefäße erhöht ihre Permeabilität und bringt einen
Austritt von Erythrozyten mit sich.
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Diese
Neovaskularisation oder Angiogenese ist somit der Ursprung einer
Vielzahl von Sehkrankheiten bzw. Augenkrankheiten, die eine Verringerung der
Sehschärfe,
sogar Blindheit, hervorrufen. Die Proliferation der limbischen Gefäße in den
oberflächlichen
Schichten der Cornea tritt bei zahlreichen pathologischen Zuständen wie
bei bestimmten viralen Keratokonjunktiva, insbesondere bei denen,
die durch das Herpesvirus verursacht werden und Ödemen auf. Eine andere Form
der Neovaskularisation, die geeignet ist, Blindheit nach sich zu
ziehen, tritt in Fällen
von Pterygium auf, in denen die Membram mit konjuktivalem Ursprung
mit Pfortader-Gefäßen von peribullären Konjunktiva
zur Corneaoberfläche
sogar in die Tiefe zum Corneastroma fortschreitet. Die Pterygia
können
auch Corneatransplantate dazu bringen, neue Cornea-Neovaskularisationen
hervorzurufen, was manchmal sehr schwierig ist.
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Die
Erfinder haben ein neues besonders wirksames Verfahren zur Prävention
und/oder Behandlung von Hornhaut-Neovaskularisationen
entwickelt, das in der Verabreichung einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die einen Vektor umfasst, welcher für einen antiangiogenen Faktor
codiert, auf dem Niveau des Auges, kombiniert mit dem Aufbringen
einer weichen Kontaktlinse auf die Hornhaut besteht. Die Kontaktlinse
kann vor, gleichzeitig mit oder nach Verabreichung der Zusammensetzung,
die den Vektor umfasst, eingesetzt werden. Vorzugsweise erfolgt
die Verabreichung der Zusammensetzung, die den Vektor enthält, gleichzeitig
mit dem Einsetzen der Kontaktlinse und noch bevorzugter erfolgt
die Verabreichung durch vorherige Imprägnierung der Kontaktlinse mit
der Zusammensetzung, die den Vektor enthält, vor Aufbringen der Linse
auf die Hornhaut.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung, die den Vektor enthält, kann
in jeder Form vorliegen, die an eine okuläre Verwendung angepasst ist,
und kann insbesondere in Form von Augentropfen oder Augensalbe vorliegen.
In bevorzugter Weise präsentiert
sich die pharmazeutische Zusammensetzung in Form von Augentropfen.
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Zur
Untersuchung der Wirkung der antiangiogenen Faktoren bei der Präventation
und Behandlung der Augenpathologien, die auf Neovaskularisation
basieren, hat die Anmelderin zwei Rattentiermodelle verwendet, welche
Hornhaut-Neovaskularisationen
aufweisen. Die Übertragung
von Nukleinsäuren,
die für
antiangiogene Faktoren codieren, wurde mit Hilfe von defekten rekombinanten
Adenoviren, die für
verschiedene antiangiogene Faktoren codieren, welche durch Instillation
ins Auge oder durch Aufbringen von weichen Linsen, die vorher mit
einer Lösung,
die Adenoviren enthält,
imprägniert
worden waren, durchgeführt.
In unerwarteter Weise hat die Anmelderin bewiesen, dass die Übertragung
eines Vektors, der eine Nukleinsäure
enthält,
die für
einen antiangiogenen Faktor codiert, auf dem Niveau der Cornea mit
Hilfe einer Kontaktlinse, die vorher mit einer Lösung, die den Vektor enthält, imprägniert worden
war, es ermöglicht,
Hornhaut-Neovaskularisationen mit einer bis dahin nicht erreichten
Wirksamkeit zu verhindern und zu behandeln.
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Unter
den verschiedenen antiangiogenen Faktoren, die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind, kann man insbesondere nennen: das N-terminale
Fragment des Plasminogenaktivators uPA (ATF) (Appella et al., J.
Biol. Chem. 262, 4437–4440
(1987), Angiostatin (M. O'Reilly
et al., Cell 79, 1157–1164
(1994) und insbesondere Angiostatin K3 (N-terminales Fragment 1–333 des
humanen Plasminogens), Endostatin (M. O'Reilly et al., Cell 88, 277–285 (1997),
das 16 kDa-Fragment von Prolactin (C. Clapp et al., Endocrinol.
133, 1292–1299
(1993)) oder der Plättchenfaktor
4 PF-4 (S. K. Grupta et al., P.N.A.S., USA 92, 7799–7803 (1995)).
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Eine
erste Aufgabe der Erfindung betrifft die Verwendung eines Vektors,
der eine für
einen antiangiogenen Faktor codierende Nukleinsäure umfasst, zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die dazu bestimmt ist, durch
Imprägnierung einer
weichen Linse und Aufbringen der Linse auf die Hornhaut zur Prävention,
Verbesserung und/oder Behandlung von Hornhaut-Neovaskularisationen verabreicht
zu werden.
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Vorzugsweise
ist die Nukleinsäure,
die für den
antiangiogenen Faktor codiert, eine Nukleinsäure, die für ein Polypeptid codiert, das
unter dem N-terminalen Fragment des Plasminogenaktivators uPA (ATF),
Angiostatin, Angiostatin K3, Endostatin, dem 16 kDA-Fragment von
Prolactin und dem Plättchenfaktor
4 (PF-4) ausgewählt
ist, oder eine Kombination von Nukleinsäuren, die für wenigstens zwei dieser Faktoren
codiert. In noch bevorzugter Weise ist der antiangiogene Faktor
aus dem N-terminalen Fragment des Plasminogenaktivators uPA (ATF)
und Angiostatin K3 ausgewählt.
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Nach
einer besonderen Ausführungsform
ist der antiangiogene Faktor eine Variante der vorstehend genannten
Faktoren. Im Sinn der vorliegenden Erfindung versteht man unter
einer "Variante" eines Polypeptids
oder eines Proteins jedes Analogon, jedes Fragment, jedes Derivat
oder jede mutierte Form, das/die von einem Polypeptid oder einem
Protein abgeleitet ist und das/die die antiangiogene Funktion des
Polypeptids oder des Proteins beibehält. Im natürlichen Zustand können verschiedene Varianten
eines Polypeptids oder eines Proteins vorliegen. Diese Varianten
können
Allelvariationen sein, die durch Unterschiede in der Nukleotidsequenz
der Strukturgene, die für
das Protein codieren, charakterisiert sind, oder können aus
einem differenziellen Splicing oder einer posttranslationalen Modifikationen
resultieren. Diese Varianten können
durch Substitution, Deletion, Addition und/oder Modifikation eines
Aminosäurerestes
oder mehrerer Aminosäurereste
erhalten werden. Diese Modifikationen können durch alle dem Fachmann
bekannten Techniken verwirklicht werden.
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Diese
Varianten sind insbesondere Moleküle, die eine größere Affinität für ihre Fixierungsstellen haben,
Sequenzen, die eine verbesserte Expression in vivo ermöglichen,
Moleküle,
die eine größere Resistenz
gegenüber
Proteasen aufweisen, Moleküle, die
eine größere therapeutische
Wirksamkeit oder geringere Nebenwirkungen oder gegebenenfalls neue
biologische Eigenschaften haben.
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Andere
Varianten, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbar sind,
sind insbesondere Moleküle,
in denen ein Rest oder mehrere Rest ersetzt wurde(n), Derivate,
die durch Deletion von Regionen, die nicht oder weniger bei der
Wechselwirkung mit den betrachteten Bindungsstellen intervenieren
oder eine unerwünschte
Aktivität
exprimieren, erhalten wurden, und Derivate, die im Vergleich zur nativen Sequenz
zusätzliche
Reste enthalten, wie z.B. ein Sekretionssignal und/oder ein Bindungspeptid.
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Die
DNA-Sequenz, die für
den antiangiogenen Faktor codiert und die im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, kann eine cDNA, eine genomische DNA (gDNA)
oder ein Hybridkonstrukt sein, das z.B. aus einer cDNA besteht,
in die ein Intron oder mehrere Introns insertiert sind. Es kann
sich um eine Nukleinsäure
tierischen oder humanen Ursprungs handeln, vorzugsweise handelt
es sich um eine Nukleinsäure
humanen Ursprungs. Es kann sich auch um synthetische oder halb-synthetische
Sequenzen handeln. In besonders vorteilhafter Weise verwendet man
eine cDNA oder eine gDNA. Die Verwendung einer gDNA kann insbesondere
eine bessere Expression in den humanen Zellen zulassen.
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Vorteilhafterweise
wird die Sequenz, die für den
antiangiogenen Faktor codiert, unter die Kontrolle von Signalen
gestellt, die seine Expression in den Zellen des Corneaepithels
zulassen. Vorzugsweise handelt es sich um heterologe Expressionssignale, d.h.
Signale, die sich von denen unterscheiden, die natürlicherweise
für die
Expression des antiangiogenen Faktors verantwortlich sind. Es kann
sich insbesondere um Sequenzen, die für die Expression anderer Proteine
verantwortlich sind, oder um synthetische Sequenzen handeln. Es
handelt sich insbesondre um Promotorsequenzen von Eukaryoten-Genen
oder Virus-Genen. Beispielsweise handelt es sich um Promotorsequenzen,
die vom Genom der Zelle stammen, die man infizieren möchte. Es
kann sich sogar um Promotorsequenzen handeln, die vom Genom eines
Virus stammen, hier eingeschlossen das verwendete Adenovirus. Diesbezüglich kann man
z.B. die E1A-, MLP-, CMV-, LTR-RSV-Promotoren usw. nennen. Außerdem können diese
Expressionssequenzen durch Addition von Aktivierungssequenzen, Regulationssequenzen
modifiziert sein oder eine gewebespezifische Expression erlauben. Es
kann in der Tat besonders interessant sein, Expressionssignale zu
verwenden, die spezifisch oder hauptsächlich in den Zellen der Cornea
aktiv sind, so dass die DNA-Sequenz nur exprimiert wird und ihre Wirkung
nur erzeugt, wenn der Vektor diese Zellen wirksam infiziert hat.
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Die
für einen
antiangiogenen Faktor oder mehrere antiangiogene Faktoren codierende
Nukleinsäure
wird in einen Vektor eingeführt.
Im Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man unter "Vektor" jedes Mittel, das
den Transfer einer Nukleinsäure
in eine Wirtszelle, vorzugsweise auf dem Niveau der Gewebe des Auges
und insbesondere auf dem Niveau der Cornea, zulässt. Der Ausdruck "Vektor" umfasst die viralen
und nicht-viralen Vektoren für
den Transfer einer Nukleinsäure
in vivo oder ex vivo in eine Zelle. Ein Vektortyp zur Durchführung der
Erfindung kann z.B. ein Plasmid, ein Cosmid oder jede nicht durch
ein Virus eingekapselte DNA, ein Phage, ein künstliches Chromosom, ein rekombinantes
Virus usw. sein. Es handelt sich vorzugsweise um ein Plasmid oder
ein rekombinantes Virus.
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Unter
den Vektoren des Plasmid-Typs kann man alle Klonierungs- und/oder
Expressionsplasmide nennen, die dem Fachmann bekannt sind und die im
Allgemeinen einen Replikationsursprung enthalten. Man kann auch
Plasmide nennen, die Replikationsursprünge und/oder Selektionsmarker
enthalten, die so vervollständigt
sind, wie es z.B. in den Patentanmeldungen WO 96/26270 und WO 97/10343
beschrieben ist.
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Unter
den Vektoren vom rekombinanten Virus-Typ kann man vorzugsweise die
Adenoviren, Retroviren, Herpesviren, Lentiviren, Adeno-assoziierte Viren
oder das Virus SV40 nennen. Der Aufbau von rekombinanten Viren dieses
Typs, die bezüglich
der Replikation defekt sind, ist in großem Umfang in der Literatur
beschrieben, ebenso wie die Infektionseigenschaften dieser Viren
(siehe insbesondere S. Baeck und K. L. March (1998), Circul. Research,
Bd. 82, S. 295–305),
T. Shenk, B. N. Fields, D. M. Knipe, P. M. Howley et al. (1996),
Adenoviridae: the viruses and their replication (in virology), S.
211–2148,
EDS – Reavenspublishers/Philadelphia,
P. Yeh und M. Perricaudet (1997), FASEB, Bd. 11, S. 615–623.
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Ein
besonders bevorzugtes rekombinantes Virus zur Durchführung der
Erfindung ist ein defektes rekombinantes Adenovires.
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Die
Adenoviren sind Viren mit linearer Doppelstrang-DNA mit einer Größe von etwa
36 kb (Kilobasen). Es existieren davon verschiedene Serotypen, deren
Struktur und Eigenschaften etwas variieren, die aber eine vergleichbare
genetische Organisation aufweisen. Die rekombinanten Adenoviren können insbesondere
humanen oder tierischen Ursprungs sein. Was die Adenoviren humanen
Ursprungs angeht, so kann man vorzugsweise die nennen, die in der
Gruppe C klassiert sind, insbesondere die Adenoviren des Typs 2
(Ad2), 5 (Ad5), 7 (Ad7) oder 12 (Ad12). Unter den verschiedenen
Adenoviren tierischem Ursprungs kann man vorzugsweise die Adenoviren
vom Hund nennen und insbesondere alle Stämme der Adenoviren CAV2 [Manhattan-Stamm
oder A26/61 (ATCC VR-800) zum Beispiel]. Andere Adenoviren tierischen
Ursprungs sind insbesondere in der Anmeldung WO 94/26914 genannt.
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Das
Genom der Adenoviren enthält
insbesondere an jedem Ende eine invertierte terminale Wiederholungssequenz
(ITR), eine Capsidierungssequenz (Psi), frühere Gene und späte Gene.
Die hauptsächlichen
früheren
Gene sind in den Regionen E1, E2, E3 und E4 enthalten. Unter diesen
sind die Gene, die in der Region E1 enthalten sind, insbesondere
zur viralen Vermehrung notwendig. Die hauptsächlichen späten Gene sind in den Regionen
L1 bis L5 enthalten. Das Genom des Adenovirus Ad5 wurde vollständig sequenziert
und ist in Datenbanken zugänglich
(siehe insbesondere Genbank M73260). Außer Teile wurde sogar die Gesamtheit
anderer adenoviraler Genome (Ad2, Ad7, Ad12 usw.) sequenziert.
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Zu
ihrer Verwendung als rekombinante Vektoren wurden verschiedene Konstrukte,
abgeleitet von den Adenoviren, hergestellt, die verschiedene therapeutische
Gene enthalten. In jedem dieser Konstrukte wurde das Adenovirus
derart modifiziert, dass es zur Replikation in der infizierten Zelle
unfähig
gemacht wurde. So sind die im Stand der Technik beschriebenen Konstrukte
Adenoviren, die bezüglich der
Region E1, die für
die virale Replikation essentiell ist, deletiert sind und auf deren
Niveau die Sequenzen heterologer DNA insertiert sind (Levrero et
al., Gene 101 (1991) 195; Gosh-Choudhury
et al., Gene 50 (1986) 161). Zur Verbesserung der Eigenschaften des
Vektors wurde im übrigen
vorgeschlagen, andere Deletionen oder Modifikationen im Genom des
Adenovirus zu schaffen. So wurde in die Mutante ts125 eine wärmeempfindliche
Punktmutation eingeführt, die
es möglich
macht, dass 72 kDA-Protein der Bindung an DNA (DBP) zu inaktivieren
(Van der Vliet et al., J. Virol., 1975, 15(2) 348–354). Andere
Vektoren enthalten eine Deletion einer anderen Region, die für die virale
Replikation und/oder virale Vermehrung essentiell ist, die Region
E4. Die Region E4 ist in die Regulation der Expression der späten Gene,
in die Stabilität
der späten
nukleären
RNA, in die Extinktion der Expression der Proteine der Wirtszelle
und in die Wirksamkeit der Replikation der viralen DNA involviert.
Adenovirale Vektoren, in denen die Regionen E1 und E4 deletiert
sind, besitzen einen starken Transkriptionshintergrund und eine
Expression der viralen Gene, die sehr reduziert sind. Solche Vektoren
werden z.B. in den Anmeldungen WO 94/28152, WO 95/02697, WO 96/22378
beschrieben. Außerdem wurden
auch Vektoren beschrieben, die eine Modifikation auf dem Niveau
des Gens IVa2 tragen (WO 96/10088).
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist das rekombinante Adenovirus ein humanes Adenovirus
der Gruppe C. Noch bevorzugter handelt es sich um ein Adenovirus
Ad2 oder Ad5.
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Vorteilhafter
Weise enthält
das im Rahmen der Erfindung verwendete rekombinante Adenovirus eine
Deletion in der Region E1 seines Genoms. Im Besonderen enthält es eine
Deletion der Regionen E1a und E1b. Als Beispiele kann man Deletionen nennen,
die die Nukleotide 454–3328;
386–3446 oder
357–4020
betreffen (bezogen auf das Genom des Ad5).
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Nach
einer anderen Variante enthält
das rekombinante Adenovirus, das im Rahmen der Erfindung verwendet
wird, außerdem
eine Deletion in der Region E4 seines Genoms. Insbesondere beeinträchtigt die
Deletion in der Region E4 die Gesamtheit der offenen Leseraster.
Als Beispiele kann man die Deletionen 33466–35535 oder 33093–35535 nennen.
Andere Deletionstypen in der Region E4 sind in den Anmeldungen WO
95/02697 und WO 96/22378 beschrieben.
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Die
Expressionskassette, die die Nukleinsäure enthält, welche für einen
antiangiogenen Faktor codiert, kann an verschiedenen Stellen des
rekombinanten Genoms insertiert sein. Sie kann auf der Ebene der
Region E1, E3 oder E4 als Ersatz deletierter Sequenzen oder zusätzlich zu
diesen insertiert sein. Sie kann auch an einer ganz anderen Stelle außerhalb
der Sequenzen, die zur Produktion der Viren notwendig sind (ITR-Sequenz
und Capsidierungssequenz) insertiert sein.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung versteht man unter "Expressionskassette" einer Nukleinsäure ein
DNA-Fragment, das an spezifischen Restriktionsstellen in einem Vektor
insertiert werden kann; das DNA-Fragment umfasst außer der
Nukleotidsequenz, die für
eine RNA oder ein Polypeptid von Interesse codiert, Sequenzen, die
zur Expression (Enhancer, Promotor(en), Polyadenylierungssequenz
...) der Sequenz von Interesse notwendig sind. Das DNA-Fragment
und die Restriktionsstellen sind so konzipiert, dass sie eine Insertion
des genannten Fragments in ein Leseraster, das für die Transkription und/oder
Translation geeignet ist, sicherstellen.
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Die
rekombinanten Adenoviren sind Produkte einer Capsidierungslinie
("lignée d'encapsidation"), d.h. eine Linie
von Zellen, die fähig
sind, "en trans" eine oder mehrere
defiziente Funktionen im rekombinanten adenoviralen Genom zu ergänzen. Unter
den Capsidierungslinien, die dem Fachmann bekannt sind, kann man
z.B. die Linie 293 nennen, in die ein Teil des Genoms des Adenovirus
integriert wurde.
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Genauer
ausgedrückt,
die Linie 293 ist eine Linie von humanen Embryonierenzellen, die
das linke Ende (ungefähr
11–12%)
des Genoms des Adenovirus, Serotyp 5, (Ad5) enthalten, umfassend
das linke 1TTR, die Capsidierungsregion, die Region E1, einschließlich E1a
und E1b, die Region, die für
das Protein pIX codiert, und einen Teil der Region, die für das Protein
pIVa2 codiert, umfasst. Diese Linie ist fähig, rekombinante Adenoviren,
die bezüglich
der Region E1 defekt sind, d.h. die Region E1 fehlt ganz oder teilweise,
und die fähig
sind, virale Vorräte
zu produzieren, die erhöhte
Titer haben. Diese Linie ist auch fähig, bei zulässiger Temperatur
(32°C) Virusvorräte zu produzieren,
die außerdem
die wärmeempfindliche
Mutation E2 enthalten. Andere Zelllinien, die fähig sind, die Region E1 zu
komplementieren, wurden beschrieben; sie basieren insbesondere auf
Zellen des humanen Lungenkarzinoms A549 (WO 94/28152) oder auf humanen
Retinoblasten (Hum. Gen. Ther. (1996) 215). Im übrigen wurden Linien beschrieben,
die fähig
sind, mehrere Funktionen des Adenovirus zu trans-komplementieren,
beschrieben. Man kann im Besonderen die Linien nennen, die die Regionen
E1 und E4 komplementieren (Yeh et al., J. Virol., Bd. 70 (1996)
S. 559–565;
Cancer Gen. Ther. 2 (1995) 322; Krougliak et al., Hum. Gen. Ther. 6
(1995) 1575 und die Linien, die die Regionen E1 und E2 komplementieren
(WO 94/28152, WO 95/02697, WO 95/27071.
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Die
rekombinanten Adenoviren werden üblicherweise
durch Einführen
von viraler DNA in die Capsidierungslinie, die eine Zelllyse überlebt
hat, nach ungefähr
2 oder 3 Tagen hergestellt (die Kinetik des adenoviralen Zyklus
beträgt
24 bis 36 Stunden). Zur Durchführung
des Verfahrens kann die eingeführte
virale DNA das vollständige
rekombinante virale Genom sein, das gegebenenfalls in einem Bakterium (WO
96/25506) oder in einer Hefe (WO 95/03400) konstruiert wurde, das
in die Zellen transfiziert wurde. Es kann sich auch um ein rekombinantes
Virus handeln, das zum Infizieren der Capsidierungslinie ("lignée d'encapsidation) verwendet
wird. Die virale DNA kann auch in Form von Fragmenten eingeführt werden,
die jeweils einen Teil des rekombinanten viralen Genoms und eine
Homologiezone tragen, welche nach Einführung in die Capsidierungszelle
es ermöglicht,
das rekombinante virale Genom durch homologe Rekombination zwischen den
verschiedenen Fragmenten wieder herzustellen.
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Nach
der Lyse der Zellen werden die rekombinanten viralen Partikel durch
Zentrifugation mit Cäsiumchloridgradienten
isoliert. Ein alternatives Verfahren wurde in der Anmeldung WO 98/00528,
die hier durch Referenz aufgenommen wird, beschrieben.
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Als
Beispiel für
einen Vektor, der zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung zweckdienlich ist, kann man im Besonderen
nennen: das defekte rekombinante Adenovirus, das das Gen enthält, welches
für das
ATF-Fragment codiert (Ad.CMV.ATF), wie es in der Anmeldung WO 98/49321
beschrieben ist, das defekte rekombinante Adenovirus, das das Gen
enthält,
welches für
Angiostatin K3 codiert (Ad-K3), wie es in der Anmeldung WO 98/49321
beschrieben ist.
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Die
Erfindung betrifft auch eine pharmazeutische Zusammensetzung, die
einen Vektor, wie er vorstehend beschrieben wurde, und ein physiologisch
annehmbares Vehikel für
eine Formulierung, die zur Verabreichung ins Auge, insbesondere
zur Instillation, geeignet ist, umfasst. Es kann sich insbesondere
um sterile isotonische Salzlösungen
(Mononatriumphosphat, Dinatriumphosphat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid,
Calciumchlorid oder Magnesiumchlorid usw. oder Mischungen dieser
Salze) oder trockene Zusammensetzungen, insbesondere lyophilisierte,
die durch Zusatz gegebenenfalls von sterilisiertem Wasser oder physiologischem
Serum die Konstitution von gelösten
Bestandteilen erlauben, die für
eine Instillation ins Auge bestimmt sind, handeln.
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Die
zur Instillation oder zur Imprägnierung der
Kontaktlinsen verwendeten Dosen können als Funktion verschiedener
Parameter und insbesondere als Funktion des angewendeten Verabreichungsmodus,
der chemischen Natur der Kontaktlinsen, des zu exprimierenden Gens
oder auch der Dauer der gewünschten
Expression angepasst werden. Im Allgemeinen werden die rekombinanten
Viren gemäß der Erfindung
in Form von Dosen zwischen 104 und 1014 pfu (bzw. kbE) und vorzugsweise von 106 bis 1010 pfu (bzw.
kbE) formuliert und verabreicht. Der Ausdruck pfu bzw. kbE ("plaque forming unit" bzw. "kolonienbildende
Einheit") entspricht
der Infektiösität einer
viralen Lösung
und wird durch Infektion einer geeigneten Zellkultur und Zählen der
Anzahl der infizierten Zellplaques bestimmt. Die Techniken zur Bestimmung des
Titers pfu bzw. kbE einer viralen Lösung sind in der Literatur
gut dokumentiert.
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Darüber hinaus
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch ein chemisches oder biochemisches Transfermittel enthalten.
Unter dem Ausdruck "chemisches
oder biochemisches Transfermittel" versteht man jede Verbindung (d.h.
eine andere als ein rekombinantes Virus), die das Eindringen einer
Nukleinsäure
in eine Zelle erleichtert. Es kann sich um kationische, nicht-virale
Mittel wie kationische Lipide, Peptide, Polymere (Polyethylenimin,
Polylysin), Nanopartikel; oder um nicht-virale, nicht-kationische
Mittel wie nicht- kationische
Liposome, Polymere oder nicht-kationische Nanopartikel handeln.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform umfassen
die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
einen defekten rekombinanten Vektor, der ein Gen enthält, das
für einen
antiangiogenen Faktor codiert, und sie sind für eine intraokuläre Instillation formuliert.
Vorteilhafter Weise enthalten die Zusammensetzungen der Erfindung
104 bis 1014 pfu
und vorzugsweise 106 bis 1010 pfu.
Der Titer der Lösungen, die
zur Imprägnierung
der Kontaktlinsen verwendet werden, liegt zwischen 1 × 106 und 1 × 1012 pfu/ml bzw. kbE/ml und vorzugsweise zwischen
1 × 108 und 1 × 1010 pfu/ml.
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Die
Erfindung betrifft auch einen Kit, umfassend einen Behälter, der
eine pharmazeutische Zusammensetzung, wie sie vorher beschrieben
wurde, enthält
und wenigstens eine Kontaktlinse umfasst, und die Verwendung des
Kits zur Herstellung eines Medikaments, das dazu bestimmt ist, um
zur Imprägnierung
einer Kontaktlinse zur Prävention,
Verbesserung und/oder Behandlung von Hornhaut-Neovaskularisationen
verabreicht zu werden.
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Die
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbaren Kontaktlinsen
sind dem Fachmann gut bekannt und sind vorzugsweise weiche Kontaktlinsen,
wie sie in Künzler
et al. (Chemistry & Industry, 651–655 (1995);
Künzler
et al. (TRIP, Bd. 4(2) 52–59 (1996);
J. Singh et al. (J. M. S. Rev. Macromol. Chem. Phys. C32(3 & 4), 521–534 (1992));
J. C. Wheeler et al. (Journal of Long-Term Effects of Medical Implants, 6
(3 & 4): 207–217 (1996))
beschrieben werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Medikaments,
das zur Prävention,
Verbesserung und/oder Behandlung von Hornhaut-Neovaskularisationen nützlich ist,
dadurch gekennzeichnet, dass es das Mischen eines rekombinanten
Vektors, der eine für
einen antiangiogenen Vektor codierende Nukleinsäure umfasst, mit einem oder
mehreren Adjuvanzien, die kompatibel und pharmazeutisch annehmbar
sind, umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei
diese als erläuternd
und nicht als beschränkend
anzusehen sind.
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LEGENDE DER
FIGUREN
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1:
Darstellung der Expression der β-Galactosidase
durch Immunhistochemie an einem Corneaschnitt, eingeschlossen in
Paraffin (5 μm),
und in Kontakt mit einer Linse, die mit Ad.β-gal 2 × 107 pfu) für 72 h in
Kontakt war. Hämalun-Färbung. (A) Cornea, neovaskularisiert
durch oberflächlichen
Reiben bzw. Kratzen, Vergrößerung × 265. (B)
Radioaktive Markierung von Epithelzellen, entwickelt mit einem Anti-β-gal-Antikörper, Vergrößerung × 1310. (C) Normale avaskuläre Vergleichscornea,
Vergrößerung × 525. (e:
Epithel; en: Endothel; neovx: neu gebildete Gefäße; s: Stroma).
-
2:
Fotografie einer Cornea-Neovaskularisation (schwarzes Dreieck),
induziert durch Nähte (schwarze
Pfeile), die zwei Wochen vorher in der Cornea einer erwachsenen
Ratte angebracht worden waren. Vergrößerung × 24.
-
3:
Präventive
antiangiogene Wirkung einer Linse, die mit einer adenoviralen Lösung imprägniert ist
(Ad.CMV.RTF, (B) und (D); AdK3, (A) und (C)). Vergrößerung × 20. (A)
und (B) entsprechen den Cornea, die während einer Woche mit der Kontaktlinse
in Kontakt blieben; (C) und (D) entsprechen den Cornea, die während 2
Wochen mit der Kontaktlinse in Kontakt blieben.
-
MATERIAL UND
VERFAHREN
-
Allgemeine
Techniken der Molekularbiologie
-
Die
klassischen Verfahren, die in der Molekularbiologie verwendet werden,
wie z.B. präparative Extraktionen
von Plasmid-DNA, die Zentrifugation von Plasmid-DNA mit Cäsiumchlorid-Gradient,
die Elektrophorese auf Agarose- oder Acrylamid-Gelen, die Reinigung
von DNA-Fragmenten durch Elektroelution, die Extraktion von Proteinen
in Phenol oder Phenol-Chloroform, die Präzipitation von DNA in Salzmedium
durch Ethanol oder Isopropanol, die Transformation in Escherichia
coli usw., sind dem Fachmann gut bekannt und sind in der Literatur
umfangreich beschrieben [T. Maniatis et al., "Molecular Cloning, a Laboratory Manual", Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, N.Y., 1982; F. M. Ausubel et al. (Herausg.), "Current Protocols
in Molecular Biology",
John Wiley & Sons,
New York, 1987.
-
Für die Ligationen
werden die DNA-Fragmente entsprechend ihrer Größe durch Elektrophorese an
Agarose- oder Acrylamidgelen getrennt, mit Phenol oder einem Phenol/Chloroform-Gemisch
extrahiert, mit Ethanol präzipitiert,
dann in Gegenwart der DNA-Ligase des Phagen T4 (Biolabs) nach den Empfehlungen
des Lieferanten inkubiert.
-
Die
Auffüllung
der vorstehenden 5'-Enden kann
durch das Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I von E. coli (Biolabs)
nach den Beschreibungen des Lieferanten durchgeführt werden. Die Zerstörung der
vorstehenden 3'-Enden
wird in Gegenwart der DNA-Polymerase des Phagen T4 (Biolabs), die
nach den Empfehlungen des Herstellers verwendet wird, durchgeführt. Die
Zerstörung
der vorstehenden 5'-Enden
wird durch eine Behandlung mit Nuklease S1 durchgeführt.
-
Die
ortsspezifische Mutagenese in vitro durch synthetische Oligodesoxynukleotide
kann nach dem Verfahren durchgeführt
werden, das von Taylor et al. [Nucleic Acids Res. 13 (1985) 8749–8764] entwickelt
wurde, wobei der Kit verwendet wird, der von Amersham vertrieben
wird.
-
Die
enzymatische Amplifikation von DNA-Fragmenten durch die Technik,
die PCR genannt wird [Polymerase-catalyzed Chain Reaction, R. K.
Saiki et al., Science 230 (1985) 1350–1354; K. B. Mullis und F.
A. Faloona, Meth. Enzym. 155 (1987) 335–350] kann durchgeführt werden,
indem "DNA thermal
cycler" (Perkin
Elmer Cetus) nach den Beschreibungen des Herstellers verwendet wird.
-
Die
Bestätigung
der Nukleotidsequenzen kann durch die von Sanger et al. entwickelte
Methode durchgeführt
werden [Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 74 (1977) 5463–5467],
wobei der von Amersham vertriebene Kit verwendet wird.
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Modell
der Hornhaut-Neovaskularisation bzw. Cornea-Neovaskularisation bei der Ratte 30 männliche
erwachsene Wistar-Ratten mit 150 g werden durch eine intraperitoneale
Injektion von 15 mg Ketamin und 1,5 mg Xylazin anästhesiert.
Die allgemeine Anästhesie
wird durch eine topische Anästhesie
mit Hilfe eines Tropfens Oxybuprocain-Hydrochlorid (Novésine®)
auf Corneaniveau vervollständigt.
Es werden zwei Modelle untersucht: ein Modell durch unterbrochene
Nähte und
ein Modell durch Kratzen.
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Modell
durch unterbrochene Nähte:
20 Ratten werden verwendet, um diesen Modus der Induktion zur Cornea-Neovaskularisation
zu beurteilen. Drei unterbrochene Nähte (Nylon 8-0, Nadel 50 μm) werden
quer durch die mittlere Cornea des rechten Auges des Tiers unter
aseptischen Bedingungen angelegt, wobei ein Operationsmikroskop
(Zeiss) verwendet wird. Das nicht operierte linke Auge dient als Vergleich.
Die Cornea werden dann mit einem fotografischen Biomikroskop auf
Entwicklung von Gefäßneubildung
in der Cornea beobachtet. Um die Cornea-Vaskularisation quantitativ zu bestimmen,
als Doppelblindversuch, wird ein Auge in vier identische Cornea-Quadranten aufgeteilt
und in jedem wird die Neovaskularisation in Schritten mit 0,5 bis
0 bis 3 eingeteilt. Somit erstreckt sich die Skala für jedes
Auge von 0 bis 12 (W. Streilen et al. 1996, Invest. Ophtamol. Vis.
Sci. 37: 413–424).
-
Modell
durch Reiben bzw. Kratzen: Das Corneaepithel und das Limbusepithel
des rechten Auges von 10 Ratten werden durch chirurgisches Kratzen für 10 min
mit Hilfe eines Skalpells 15°,
dann durch Erweiterung mit Ethanol (EtOH) (100° unter einem Operationsmikroskop
(Zeiss) herausgezogen (A. HUANG et al. 1988, Ophtalmology 95, 228–235). Die freigelegten
Cornea vernarben in 10 Tagen und vaskularisieren. Die Cornea-Neovaskularisation
wird dann so, wie es für
das Modell durch unterbrochene Nähte
beschrieben wurde, beurteilt, wobei das nicht-operierte linke Auge
als Vergleich dient.
-
Herstellung
und Anbringung der Linse: Die weichen Einweglinsen werden mit einer
Lochzange mit einem Durchmesser unter dem der Cornea der Ratte (3
mm) zugeschnitten, dann werden sie während 1 bis 2 Stunden bei Umgebungstemperatur
mit adenoviralen Lösungen
(AdK3, Ad.CMV.ATF oder Ad.CMVβgal,
jeweils mit 4,5 × 105 pfu bzw. kbE (kolonienbildende Einheit),
106 pfu und 2 × 107 pfu
in Kontakt gebracht. Die Vergleichslösungen werden entsprechend
mit 10% Glycerin als Vehikel, in dem jedes Adenovirus verdünnt ist,
hergestellt. Sobald die Linse auf die rechte Cornea der Ratte gebracht
ist, wird das Auge sorgfältig
wieder geschlossen, indem eine Tarsorraphie durchgeführt wird
(Seide 6.0, Nadel 50 μm)
angewendet wird; das nicht operierte linke Auge dient als Vergleich.
-
Die
Expression des Transgens durch die Adenoviren wird mittels Techniken
(1) der Sichtbarmachung an gefrorenen Schnitten durch Kolorimetrie zum
alleinigen Nachweisen der β-Galactosidase, oder
(2) Immunohistochemie an Paraffinschnitten detektiert.
- (1) Neugeborene Wistarratten erhalten eine Linse mit Ad.CMVβgal auf das
rechte Auge. Dazu werden die Tiere durch Eintauchen in Eis anästhesiert,
dann wird das Augenlid sorgfältig
parallel zu der Öffnungsnahtlinie
mit Hilfe einer Dowell-Schere, die 45° gebogen ist, und einer mikrochirurgischen
Pinzette geschnitten. Sobald die Linse auf der Cornea angeordnet
ist, wird das Auge mit Hilfe von Seide 6.0 wieder verschlossen.
- (2) 12 erwachsene Ratten ohne Cornea-Neovaskularisation (vier
Tiere pro Gruppe) erhalten eine Linse mit Ad.K3 oder Ad.CMV.ATF
oder Ad.CMVβgal
auf das rechte Auge, und drei Ratten mit Neovaskularisation werden
mit einer Linse mit Ad.CMVβgal
operiert. Zum Wiederverschließen des
operierten Auges wird eine Tarsorraphie durchgeführt.
-
Nachweistechniken:
Es werden drei unterschiedliche Techniken verwendet, um β-Galactosidase
zu detektieren. Die Tiere werden durch cervikale Elongation 72 h
nach Einsetzen der Linse getötet,
die Lider werden geöffnet
und die Augen werden mit der Pinzette enukleiert. Die β-Galactosidase
wird auf dem ganzen Auge und an gefrorenen Schnitten mit 14 μm oder an
Paraffinschnitten mit einer Dicke von 5 μm detektiert.
- (i)
Am ganzen Auge: Nach Fixierung in 0,5% Glutaraldehyd während 1
h bei Umgebungstemperatur wird jedes Auge (von einer erwachsenen Ratte
oder einer neugeborenen) in eine PBS 1 ×-Lösung getaucht, die 2 mM MgCl2 enthält,
dann wird es von restlichem Muskelgewebe unter einer Biokularlupe
(Leica) befreit. Jedes Auge wird dann in einer Entwicklungslösung von
5 mM K3Fe(CN)6, 5 mM K4Fe(CN)6,
2 mM MgCl2, 1 mg/ml 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-b-D-galactosid (X-gal)
während
2 Stunden bei 37°C
inkubiert. Nach mehreren Waschgängen
in PBS 1 × wird das
Auge unter der binokularen Lupe fotografiert.
- (ii) Gefrorene Schnitte mit 14 μm: Die Augen einer neugeborenen
Ratte werden unverzüglich
in 0,5% Glutaraldehyd während
1 Stunde bei Umgebungstemperatur fixiert, dann für 30 min in 15% Saccharose
cryogeschützt.
Die Augen werden dann in Becher aus festem Kunststoff, die ein Einschlussmedium
(Tissue Tek) enthalten, gelegt, welches sobald es einmal in Isopentan
bei –30°C gefroren
ist, die Konservierung der Gewebe bei –80°C ermöglicht. Die Augen werden im
Cryostat (Leica) auf 14 μm
geschnitten. Die Entwicklungslösung
wird dann direkt auf die Schnitte in einer feuchten Kammer während 2
Stunden bei 37°C aufgebracht.
Nach dreimaligem Spülen
für 10
Minuten in 1 × PBS
werden die Schnitte mit 1% Neutralrot gegengefärbt, in Bädern mit steigendem Alkoholgehalt:
80°, 95° und 100° dehydratisiert
und dann zwischen Objektträger
und Deckglas in den "Eukitt" montiert.
- (iii) Paraffinschnitte mit einer Dicke von 5 μm: Das Detektionsverfahren
für β-Galactosidase
durch Immunhistochemie ist eine Technik die viel empfindlicher ist
als das klassische Nachweisverfahren durch Kolorimetrie. Nach 48
Stunden Eintauchen in Davidson-Fixierungsmittel werden die Augen
einer erwachsenen Ratte sorgfältig
seziert, um die Linse herauszunehmen, in eine Kunststoffkassette
gelegt und in den Korb eines Geräts
gelegt, das den folgenden Behandlungszyklus durchgeführt: Formalin
10%, 30 min; EtOH 70°,
1 h; EtOH 80°,
1 h; EtOH 100°,
5 × 1
h; Xylol, 2 × 1 h
30; Paraffin, 4 × 1
h. Die Augäpfel
werden dann in das Paraffin gelegt und mit dem Mikrotom (Leica)
in Abschnitte mit 5 μm
geschnitten, und zwar sagittal parallel zum Sehnerv. Die Schnitte
werden auf den vorbehandelten Objektträgern (DAKO) gesammelt.
-
Fixierung
der Schnitte: Um eine immunhistochemische Entwicklung mit einem
Antikörper
gegen β-Galactosidase
(TEBU) zu nutzen, werden die Objektträger in einem Wärmeschrank
mit 56°C
während 48
h getrocknet, dann in 2 Xylolbädern
für 15
min und 2 Bädern
mit 100° EtOH
10 min lang von Paraffin befreit. Sie werden dann einige Minuten
in fließendem Wasser
rehydratisiert.
-
Blockierung
und Permeabilisierung: Die Objektträger werden in einen 0,01 M
Citratpuffer, pH 6, zunächst
5 Minuten lang bei Umgebungstemperatur, dann in einen Mikrowellenofen
bei Stärke
8 (750 Watt) 2 × 5
min gelegt. Nach Rückkehr
auf Umgebungstemperatur werden die Schnitte im Osmosewasser gespült und mit
DAKO-Pen umreift. Um die Gewebeperoxidasen zu eliminieren, die mit
dem Entwicklungskomplex interferieren können und somit die Reaktion
nicht interpretierbar machen können,
verwenden wir 3% H2O2 während 10
Minuten. Die Objektträger
werden dann 30 Minuten lang in einem Gemisch aus 1 × PBS, 2
g/l Gelatine, 0,25% Triton und 3% Rinderserumalbumin (BSA) vorinkubiert,
um die unspezifischen Stellen zu sättigen.
-
Markierung:
Der primäre
Kaninchenantikörper
gegen β-Galactosidase wird
in einem Gemisch aus 1 × PBS,
2 g/l Gelatine und 0,025% Triton 1:1000 verdünnt. Nach einstündiger Inkubation
bei Umgebungstemperatur werden eine kurze Spülung, dann vier weitere von
5 Minuten mit dem Gemisch, das zur Verdünnung des Antikörpers dient,
durchgeführt.
Der sekundäre
biotinylierte Antikörper
gegen Kaninchen, produziert beim Esel (DAKO), wird in 1 × PBS, versetzt
mit 2 g/l Gelatine, 1/200 verdünnt
und dann 30 Minuten lang aufgebracht. Die Objektträger werden dann
gespült,
zunächst
schnell, dann 4 × 5
Minuten, und zwar mit dem Verdünnungsmedium,
bevor der Entwicklungskomplex Streptavidin/Peroxidase (DAKO), in
dem selben Gemisch 1/400 verdünnt,
während
30 Minuten zugesetzt wurde. Nach dem dritten Waschgang mit 5 Minuten
wird das chromogene Substrat, Diaminobenzidin (DAB), zugesetzt.
Die Entwicklungszeit variiert von 2 bis 20 Minuten. Die Reaktion
wird gestoppt, indem die Objektträger in Osmosewasser eingetaucht
werden. Diese werden dann während
1 Minute in Hämalon
gegengefärbt, schnell
mit dem Osmosewasser gespült,
dann für
einige Sekunden in LiCO3 differenziert.
Schließlich werden
sie dehydratisiert, danach in Xylol bis zum Einbau zwischen Objektträger und
Deckgläschen
im Eukitt konserviert.
-
Beispiel 1: Konstruktion
von defekten rekombinanten Adenoviren Ad.CMV.ATF, AdK3 und Ad.CMVβgal.
-
Die
Vektoren wurden nach dem Verfahren konstruiert, das allgemein von
Crouzet et al. (PNAS, Band 94, S. 1414, 1997) beschrieben ist. Details
der Konstruktion der Vektoren Ad.CMV.ATF und AdK3 sind in der Anmeldung
WO 98/49321 beschrieben.
-
Für AdK3 entspricht
das Transgen mit 1 Kb dem N-terminalen Fragment des humanen Plasminogens
(bis zum Rest 333) und schließt
die drei ersten Kringeldomänen
des Angiostatinmoleküls
ein.
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Für Ad.CMV.ATF
ist das Transgen mit 0,5 Kb eine cDNA, die für das N-terminale Fragment
von murinem uPA (Aminosäuren
1 bis 135) codiert, und das Transgen von Ad.CMVβgal enthält eine cDNA mit 3,1 Kb, die
für das
Reportergen von Escherichia coli, lacZ, codiert.
-
Die
Produktion und die Sekretion von adenoviralen Molekülen, ausgehend
von Konstrukten, wurde jeweils durch Northern-Blot und Western-Blot
bestätigt.
Tests auf die in vivo-Inhibierung des Tumorwachstums, der Angiogenese
und der Tumorgenese sowie Tests auf in vitro-Inhibierung der Zellproliferation,
die durch bFGF stimuliert wird, wurden für AdK3 und Ad.CMV.ATF durchgeführt. Die
X-gal-Aktivität von
Ad.CMVβgall
wurde ebenfalls kontrolliert.
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Der
mittlere Titer der Stammlösungen
der rekombinanten Adenoviren, die verwendet werden, ist 4,5 × 108 kbE/ml für AdK3, 109 kbE/ml
für Ad.CMV.ATF
und 6,9 × 1010 kbE/ml für Ad.CMVβgal.
-
Beispiel 2: Effekt eines
Vektors, der für
einen antiangiogenen Faktor codiert, in einem Modell für Cornea-Neovaskularisation
bei der Ratte
-
Der
Effekt der Linse auf das rechte Auge des Tiers wird als Funktion
(1) der Dauer des Kontakts mit der Cornea – 1 Woche oder 2 Wochen –, (2) dem
Vorliegen des Vektors, der für
einen anti-angiogenen Faktor codiert oder nicht, (3) der Neovaskularisation der
Cornea oder nicht untersucht.
-
Um
einen "präventiven" therapeutischen
Effekt des Adenovirus auf die Hornhaut-Neovaskularisation zu untersuchen,
wird die Linse unmittelbar nach Anlegen der drei unterbrochenen
Nähte auf
die Cornea gebracht, während
ein "heilender" Effekt untersucht
wird, indem die Linse auf die Augen gelegt wird, die bereits seit
1 Woche oder 2 Wochen eine Hornhaut-Neovaskularisation bzw. Cornea-Neovaskularisation
aufweisen.
-
Jedes
Adenovirus wird an einer Gruppe von 10 Ratten getestet: 5 zur Beurteilung
des präventiven Effektes
und 5 zur Beurteilung des heilenden Effektes. Eine Gruppe von 10
Ratten mit einer mit Vehikel imprägnierten Linse dient als Vergleich.
-
Beurteilung
der zwei Tiermodelle für
Cornea-Neovaskularisation
-
Das
Modell der Induktion der Cornea-Gefäßneubildung durch das Anlegen
von drei unterbrochenen Nähte
ist sehr wirksam; denn 100% der operierten Tiere weisen eine Cornea-Neovaskularisation
auf und die Cornea der kontralateralen Kontrollaugen ist avaskulär. Die Gefäße konzentrieren
sich ausgehend von den limbischen Gefäßbögen zur Mitte der Cornea und
proliferieren ab der ersten Woche nach dem Eingriff in den Oberflächenschichten
der Cornea.
-
Der
mittlere Score für
jedes Auge, der die Entwicklung der Cornea-Neovaskularisation angibt, ist
2 Wochen nach Anlegen der Nähte
7 ± 2.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Cornea-Neovaskularisation maximal. Im Modell
der Induktion durch oberflächliches Kratzen
der Cornea entwickelten nur 70% der Ratten eine Cornea-Neovaskularisation.
Jedenfalls ist diese homogener als die des vorstehenden Modells,
denn die Gesamtheit der vier Quadranten des Auges nehmen an der
Entwicklung der Neovaskularisation teil, im Gegensatz dazu beobachtet
man im Modell der Nähte,
dass die Anzahl der beteiligten Quadranten variabel ist. Diese Variabilität des Ausmaßes der
neovaskularisierten Corneaoberfläche
steht in enger Abhängigkeit
von der Position der Nähte
bezüglich des
Limbus, ihrer Tiefe im Stroma und ihrer Größe. Der mittlere Score für jedes
Auge ist 2 Wochen nach dem Kratzen 8 ± 2.
-
An
einem Corneaschnitt, der in Paraffin eingeschlossen ist und mit
einem Gemisch aus Periodsäure/Schiff'sche Base/Hämatoxilin
gefärbt
ist, treten die neuen Gefäße vornehmlich
in Corneaepithel, aber auch in Stroma und an der Grenze zum Corneaendothel
auf.
-
Wirksamkeit
des Transfers der adenoviralen Vektoren durch vorherige Imprägnierung
einer Kontaktlinse
-
Makroskopische
Resultate: Nach Inkubation mit der Lösung X-gal weisen die Pupillen
(cupules oculaires) aller Augen, die mit einer imprägnierten Linse
mit Adenovirus-β-galactosidase mit
2 × 107 pfu/μl
imprägniert
worden war, behandelt worden waren, eine blau-gepunktete und sehr
diffuse Färbung auf
der gesamten Cornea bei der neugeborenen Ratte und auf einem großen Bereich
der Cornea bei den erwachsenen Tieren auf. Die blaue Färbung wird
auf keinem der Vergleichsaugen wiedergefunden.
-
Mikroskopische
Resultate: die Markierung, die durch kolorimetrische Entwicklung
der β-Galactosidase
an gefrorenen Schnitten normaler Cornea erhalten wurde, herrscht
im Kern der Cornea-Epithelzellen vor.
-
Auf
Schnitten von neovaskularisierter Cornea, die in Paraffin eingeschlossen
war, wird die durch Immunhistochemie erhaltene Markierung hauptsächlich in
den Kernen der Cornea-Endothelzellen,
aber auch in den Cornea-Epithelzellen und den Epithelzellen des
Ciliarkörpers.
Die Keratozyten des Cornea-Stroma
sowie die pathologischen intrastromalen Endothelzellen sind ebenfalls
markiert (1). Trotz des Signals der Kernlokalisierung,
das mit dem Transgen LacZ verbunden ist, weisen einige Zellen eine
Markierung im Zytoplasma auf, etwa so wie die Entwicklungstechnik.
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Identische
Resultate werden mit Hilfe von Adenovirus erhalten, das für murines
ATF oder für humanes
Angiostatin codiert. Dies konnte durch spezifische immunhistochemische
Reaktionen, wie an Schnitten von Rattenaugäpfeln, welche im Paraffin eingeschlossen
waren, durchgeführt
wurden, bewiesen werden.
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Antiangiogener Effekt
der Linsen, die vorher mit Adenovirus AdCMV.ATF und AdK3 imprägniert worden waren
-
Linsen,
die mit Vehikel imprägniert
worden waren und auf eine Cornea ohne Vaskularisation gebracht wurden,
haben keinen signifikanten angiogenen Effekt.
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Durch
Linsen, die mit Ad.CMVβgal
mit 2 × 107 pfu/μl
getränkt
waren, wurde kein inflammatorisches Phänomen und auch keine Cornea-Neovaskularisation
induziert.
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Ebenso
induzierten Linsen mit Ad.CMV.ATF (106 pfu/μl) und AdK3
(4,5 × 105 pfu/μl)
keine inflammatorische Reaktion an der Cornea, keine Neovaskularisation
noch ein Verschwinden der Limbusvaskularisation.
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Eine
mit Ad.CMV.ATF imprägnierte
Linse, die unmittelbar nach dem Anlegen der drei unterbrochenen
Nähte auf
eine Cornea gelegt wurde, verhindert die Entwicklung der Neovaskularisation,
die nach Anlegen dieser drei Nähte
erwartet wurde, während
der ersten Woche. Dieser Effekt blieb nach zwei Wochen bestehen.
Man beobachtet den selben antiangiogenen Effekt nach einer Woche
Kontakt mit der Cornea bei einer mit AdK3 imprägnierten Linse (3).