DE60022224T2 - Bacillus thuringiensis toxin aktiv gegen formicidae (ameise) - Google Patents

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Description

  • TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
  • Gegenstand dieser Erfindung sind Verfahren und Zusammensetzungen zur Kontrolle von Populationen von Hymenoptera-Insektenschädlingen in der Formicidae-Familie (Ameisen-Familie) unter Verwendung eines neuen Toxins von Bacillus thuringiensis („BT") und die Herstellung. Gegenstand der Erfindung sind insbesondere wirksame Verfahren zur Kontrolle von Populationen verschiedener Feuerameisen der Familie Solenopsis unter Verwendung eines BT-Toxins, das bei der Abtötung von Feuerameisen wirksam ist und ein neuer BT-Stamm, der ein derartiges Toxin produziert.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Ohne den Rahmen der Erfindung einzuschränken, wird ihr Hintergrund in Verbindung mit den Verwendungszwecken der Toxine von Bacillus thuringiensis als Biozide, wie zum Beispiel gegen Feuerameisen beschrieben. Die importierte Feuerameise, Solenopsis invicta, ist eine eingeführte Spezies, die um die 1930er Jahre aus Südamerika in Mobile, Alabama, ankam. Die importierte Feuerameise hat sich rasch über die südlichen Teile der USA ausgebreitet und breitet sich weiterhin in Bereiche von Nordamerika mit mildem Klima und ausreichender Feuchtigkeit und Nahrung aus.
  • Die importierte Feuerameise ist ein landwirtschaftlich und medizinisch wichtiger Schädling, der für Haustiere, die Tierwelt und Menschen schädlich ist. Feuerameisen bedrohen insbesondere obligate auf dem Erdboden lebende Spezies und Jungtiere aller Spezies. Es wird angenommen, dass die importierte Feuerameise für den Rückgang mehrerer nativer Spezies verantwortlich zu machen ist. Die Proliferation der importierten Feuerameise blieb aufgrund der Abwesenheit von Prädatoren, Pathogenen und Parasiten, die ihre Zahlen in ihrer nativen Umgebung kontrollieren, unkontrolliert. Die Feuerameise verursacht in der Regel schmerzhafte Stiche bei Menschen und schwerwiegendere Reaktionen können bei Allergikern auftreten. Hohe Feuerameisendichten sind für die Beschädigung von Straßen, Weiden und elektrischen und mechanischen Ausrüstungen verantwortlich gewesen. Das Auftreten vor kurzem von Kolonien mit mehreren Königinnen hat die Kontrolle der Feuerameisen-Populationen noch schwieriger gemacht. Eine wirksame Verbindung und ein Verfahren zur Kontrolle der Feuerameisenpopulationen, die für Verwender und Verbraucher sicher ist, wird dringend benötigt.
  • Versuche in der Vergangenheit zur Kontrolle der Feuerameise haben die hoch toxischen Chlorkohlenwasserstoffe Heptachlor, Dieldrin und Mirex eingeschlossen. Die EPA hat die Verwendung dieser hoch toxischen, wenn auch relativ wirksamen Verbindungen für alle, außer außergewöhnliche Applikationen, verboten. Zu am häufigsten verwendeten modernen Kontrollverfahren gehören die Chemikalien Hydramethylnon, A vermectin und der synthetische Insektenwachstumsregler Fenoxycarb. Diese Verbindungen müssen regelmäßig erneut appliziert werden und waren nicht zu einem signifikanten Impakt auf schwere Infestationen mit Feuerameisen oder zur Kontrolle der weiteren Ausbreitung fähig. Die Suche nach Kontrollverfahren wird nunmehr in den Bereichen der Freisetzung steriler Insekten und der Einführung von natürlichen Feinden, die beide nur potenzielle Lösungen mit ungewissen Resultaten darstellen, durchgeführt.
  • Bacillus thuringiensis („BT") ist die Gattung und Spezies einer großen Anzahl von Stämmen grampositiver, Sporen bildender Bakterien, die unter bestimmten Bedingungen einen Parasporen-Kristall bilden, der aus insektizidem Protein-Toxin besteht (Bulla, et al., Crit. Rev. Microbiol., 8: 147–204, (1980); Höfte und Whiteley, Microbiol Rev (1989) 53: 242, (1989). Das Toxin selbst ist ein Glycoproteinprodukt aus cry-Genen („Cry" wird zur Bezeichnung des Proteins, „cry" hingegen zur Bezeichnung des Gens verwendet), wie von Höfte (id.) beschrieben wurde. Da die Wirkungen der verschiedenen Cry-Proteine durch Bindung an einzigartige Rezeptoren vermittelt werden, ist die Spezifität der Spezies eines bestimmten BT-Toxins in der Regel recht eingeschränkt, wie durch die von Höfte (id.) vorgeschlagene Originalklassifikation beispielhaft vorgeschlagen wurde: CryI (Lepidoptera-spezifisch); CryII (Lepidoptera- und Diptera-spezifisch); CryIII (Coleoptera-spezifisch) und CryIV (Diptera-spezifisch). Die BT-Toxine wirken im Bürstensaum der Epithelzellen des Mitteldarms von Insekten und obwohl sie hoch insektizid für bestimmte Insekten sind, sind sie gegenüber anderen Organismen, denen es an den Toxin bindenden Rezeptoren mangelt, nicht toxisch (Gill, S. S. et al. Ann. Rev. Entomol (1992) 37: 615).
  • Das im Verlauf der letzten 30 Jahre gezeigte große Interesse an BT-Toxinen hat zur Isolation von mehr als 100 verschiedenen BT-Kristallprotein-Genen und der Entwicklung von Bioinsektiziden zur Kontrolle von Insektenspezies in den Ordnungen Lepidoptera, Diptera, Coleoptera, Hymenoptera, Homoptera, Orthoptera und Mallophaga und gegen Nematoden, Milben und Protozoen geführt (Schnepf et al.. Microbiol. Mol. Biol. Rev. (1998) 62(3): 775). Das BT-Toxin in verschiedenen Formen trägt nun für 90% des weltweiten Verkaufs von nicht chemischen Insektiziden Rechnung.
  • Die US-Patenturkunden Nr. 5260058, 5268297, 5596071 und 5824792 offenbaren Verfahren und Zusammensetzungen zur Kontrolle von Pharao-Ameisen (Monomorium pharaonis) unter Verwendung von Toxin enthaltenden Bakterienzellen von verschiedenen BT-Stämmen.
  • Obwohl diese Toxine angeblich gegen alle Hymenoptera und alle Ameisen wirksam sind, wurden keine Tests über die Pharao-Ameise hinausgehend durchgeführt. Die erfindungsgemäßen Protoxine waren überdies viel größer (120–140 kD) als die hierin beschriebenen.
  • Sekar, V. et al.: PNAS, Vol. 84, Nr. 20, 1987, Seiten 7036–7040 offenbaren das molekulare Klonieren und die Charakterisierung des Insektiziden Kristallprotein-Gens von Bacillus thuringiensis var. tenebrionis.
  • Unter Verwendung eines synthetischen 27-Basen-Oligonukleotids, das einer Strecke von neun N-terminalen Aminosäuren eines tryptischen Fragments von gereinigtem Kristallprotein, var. tenebrionis, als eine Sonde entspricht, wurden rekombinante Kolonien mittels Hybridisierung in situ auf die Anwesenheit des Kristallprotein-Gens durchsucht.
  • Ein offener Leserahmen mit 1932-Basenpaaren mit einer Kodierungskapazität von 73 119 Da wurde mittels der Nukleotidsequenzierungsanalyse des klonierten Kristallproteins identifiziert.
  • US-A- 5338 544 beschreibt ein Cry-II-B-Protein, das als Insektizid gegen Lepidoptera-Insektizid-Zusammensetzungen wirkt, umfassend das Cry II B-Protein und Verfahren zur Verwendung davon.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Es wird erfindungsgemäß ein isoliertes oder rekombinantes Nukleinsäuremolekül bereitgestellt, das eine Nukleotidsequenz umfasst, kodierend ein Protein, das für Formicidae toxisch ist, das eine Aminosäuresequenz umfasst, die über die gesamte Länge von Resten 58 bis 644 von SEQ ID NO: 2 mindestens 99% homolog ist oder das ein 67-kD-Cry-Toxin-Protein von Bacillus thuringiensis kodiert, das für Formicidae toxisch ist, das sich von einer als NRRL Nr. B-30356 hinterlegten biologisch reinen Kultur von Bacillus thuringiensis herleitet.
  • Es wurde erfindungsgemäß auch eine rekombinante Expression der erfindungsgemäßen Nukleotidsequenz in einer Wirtszelle bereitgestellt, die die genannte Nukleotidsequenz funktionsfähig verknüpft an Kontrollsequenzen umfasst.
  • Es wird erfindungsgemäß weiter eine Wirtszelle bereitgestellt, die das erfindungsgemäße Nukleinsäuremolekül enthält.
  • Es ist erfindungsgemäß auch ein Verfahren zur Bereitstellung eines für Formicidae toxischen Proteins eingeschlossen, welches die Kultivierung der erfindungsgemäßen Wirtszellen fördert, um auf diese Weise das genannte Protein zu produzieren.
  • Es ist erfindungsgemäß auch ein gereinigtes Protein eingeschlossen, das für Formicidae toxisch ist, umfassend eine Aminosäuresequenz, die über ihre gesamte Länge von Resten 58 bis 644 von SEQ ID NO: 2 mindestens 99% homolog ist oder umfassend ein 67-kD-Cry-Toxin-Protein, das von einer als NRRL Nr. B-30356 hinterlegten biologisch reinen Kultur von Bacillus thuringiensis produziert wird.
  • Es ist erfindungsgemäß auch eine Köder-Formulierung für Formicidae eingeschlossen, umfassend:
    • (a) das erfindungsgemäße Protein
    • (b) ein Attraktant, umfassend eine Nahrungsquelle für Formicidae.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Reduktion einer Formicidae-Population und/oder Abtöten von Formicidae unter Verwendung des erfindungsgemäßen Proteins, des erfindungsgemäßen Köders oder der erfindungsgemäßen Wirtszelle.
  • Vor dieser Erfindung wurde über keine BT-Toxine berichtet, von denen bekannt war, dass sie bei der Kontrolle von Feuerameisen wirksam sind, noch sind irgendwelche BT-Toxine für diese Indikation gewerblich erhältlich. Es besteht folglich ein Bedarf an einer Biozid-Zusammensetzung, die bei der Kontrolle von Populationen der Feuerameise wirksam ist, aber dennoch für Organismen, bei denen es sich nicht um Insekten handelt, nicht toxisch ist. Ein solches Biozid würde eine breite Applizierbarkeit aufweisen, einschließlich in landwirtschaftlichen, häuslichen, ökologischen und biomedizinischen Bereichen. Aus diesem Grund wäre ein BT-Toxin, das bei der Abtötung von Feuerameisen wirksam ist, besonders erwünscht.
  • Feuerameisen sind Omnivore, obwohl ein großer Anteil ihrer Ernährung Invertebraten umfasst, welche von den Feuerameisen gestochen und getötet werden. Sie ernähren sich auch von toten Tieren und Pflanzengeweben, Samen, sich entwickelndem und reifem Obst und werden vom Nektar und Saftfluss angelockt. Sie werden von Zuckern, bestimmten Aminosäuren, Ionen in Lösung und einigen Ölen angelockt, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren in diesen Nahrungsquellen enthalten.
  • Arbeiterameisen können nur flüssige Nahrungsmittel konsumieren und fast die Hälfte der Ressourcen, die in das Nest zurückgeschleppt werden, liegen in der Form von Flüssigkeiten vor. Von den nahrungssuchenden Arbeiterameisen konsumierte und gelagerte Flüssigkeiten werden über Trophallaxe anderen Arbeiterameisen verfüttert. Sobald die Arbeiterameise wieder in die Kolonie zurückkehrt, werden die Öle langsam an Ammen und von den Ammen an die Larven weitergegeben. Lösliche Zucker zusätzlich zu etwas löslichem Protein und Aminosäuregemischen sind stark anlockend und fördern Trophallaxe unter Arbeiterameisen. Beides verdünnt die Lösung und reduziert die Geschwindigkeit der Bewegung dieser Nährstoffe an die Larven.
  • ungelöste Feststoffe, größer als 0,88 Mikron, werden aus der Flüssigkeit im Pharynx der Arbeiter-Feuerameise ausgesiebt und können von den Arbeiterameisen nicht aufgenommen werden. Die Feststoffe akkumulieren sich in der Bukkalregion als Pellets und werden später ausgestoßen, um Larven im vierten Instar-Stadium zu füttern, die dazu in der Lage sind, Partikel einer Größe von 45 Mikron zu konsumieren. Da von den maturen Larven, nicht aber von den Arbeiterameisen, feste Nahrung verwendet werden kann, bewegen sich die Feststoffe aus dem Feld an diese Larven schneller und direkter als flüssige Nahrungsmittel. Nach der Verarbeitung durch die Larven im vierten Instar kann zuvor feste Nahrung von der Königin und den jungen Larven über Trophallaxe verwertet werden. Da es erwünscht ist, dass Arbeiterameisen Gifte zurück zur Kolonie transportieren und das Gift durch die gesamte Kolonie verteilen, können Erwägungen über die beliebtesten Nahrungsmittel von Feuerameisen zusammen mit der physikalischen Größe des Giftes die Wirksamkeit der Behandlungsmodalitäten beeinflussen.
  • Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung eines BT-Proteins, das aktiv gegen Mitglieder der Formicidae-Familie, insbesondere die importierte Feuerameise, Solenopsis invicta, und verwandte Spezies ist. Gegenstand der Erfindung ist im Allgemeinen die Bereitstellung von BT-Präparationen, die bei der Reduktion der Populationen von Feuerameisen und verwandten Spezies wirksam sind. Gegenstand der Erfindung ist weiter die Bereitstellung neuer Stämme von B. thuringiensis, die Toxine produzieren, die gegen Feuerameisen und verwandte Spezies wirksam sind. Wirksamkeit ist definiert als die Fähigkeit, die Ameisenzahlen in einer lokalen Feuerameisen-Population, in der Regel einer Gemeinschaft in einem Erdhaufentyp, durch Abtöten immaturer und/oder maturer Individuen in der Population, die dem Toxin ausgesetzt sind, zu reduzieren. Die Exposition kann die Form der Aufnahme des gegenständlichen Toxins entweder direkt in einer Köder-Formulierung oder wie in einer Nahrungsquelle exprimiert oder über Trophallaxe annehmen.
  • Gegenstand dieser Erfindung ist die Bereitstellung biologisch reiner Kulturen einer isolierten BT-Bakterienzelle, welche die identifizierenden Merkmale des Stammes UTD-001 (NRRL Nr. B-30356) aufweist.
  • In einer alternativen Ausführungsform wird erfindungsgemäß weiter rekombinante DNA bereitgestellt, die sich aus dem BT-Stamm herleitet, der die identifizierenden Merkmale von UTD-001 aufweist und BT-Cry-Toxin-Proteine kodiert. Diese Merkmale schließen ein Wildtyp-Cry-Protoxin-Protein von ca. 73 kD ein, das nach der proteolytischen Verarbeitung zu einem Toxin von ca. 67 kD aktiviert wird, eine toxische Aktivität gegen Feuerameisen, eine Aktivität zwischen pH 5–7, ein weitgehend wie in 2 gezeigtes SDS-PAGE-Profil und ein weitgehend wie in 3 gezeigtes arbiträr geprimtes PCR-Produktprofil aufweist.
  • Die BT-Cry-Toxine kodierende DNA kann isoliert und als rekombinante DNA mittels Verfahren kloniert werden, die im Stand der Technik, wie zum Beispiel im Standard-Klonierungs-Handbuch von Sambrook, et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, N.Y., 2. Auflage 1989) bekannt sind. Das cry-Gen aus UTD-001 wurde kloniert, und die erfindungsgemäßen Sequenzen sind wie folgt identifiziert:
  • Figure 00070001
  • Gegenstand der Erfindung ist weiter die Bereitstellung von Vektoren zum Klonieren und zur Expression rekombinanter DNA, kodierend BT-Cry-Protoxine oder -Toxine, die für Feuerameisen toxisch sind. Gemäß den im Stand der Technik gezeigten Verfahren können die Vektoren zur Expression des Cry-Protoxin- oder -Toxin-Proteins in verschiedenen Wirtsorganismen gegebenenfalls angepasst werden. Es wird erfindungsgemäß die Verwendung dieser Expressionsvektoren zur Herstellung neuer Wirtsorganismen, die manipuliert sind, um die kodierten Proteine entweder transient, nach der Induktion, oder konstitutiv zu exprimieren, in Erwägung gezogen. Wirtsorganismen schließen die ein, die lediglich als Fabriken für die Herstellung großer Toxinmengen verwendet werden, die dann gereinigt und zu einem Köder formuliert werden. Als Alternative schließen Wirtsorganismen Organismen ein, die manipuliert wurden, um sowohl das Protein zu exprimieren als auch als eine Nahrungsquelle für Feuerameisen zu dienen. Wirtsorganismen können prokaryotische Zellen und eukaryotische Zellen sowie Organismen, wie zum Beispiel Hefe, Fungi, Pflanzen oder Tiere, einschließen.
  • Gegenstand der Erfindung ist weiter die Bereitstellung gereinigter Cry-Protoxine und -Toxine und Zusammensetzungen dieser Proteine, die gegen Formicidae und besonders Solenopsis aktiv sind. Das hierin offenbarte Cry-Protoxin ist gekennzeichnet durch ein Molekulargewicht von ca. 73 kD mittels SDS-PAGE und 72,9 kD mittels Berechnung aus dem konzeptuell translatierten Protein. Das Protoxin wird vermutlich am Rest 55 (zwischen EA) durch Papain und am Rest 57 (zwischen LD) durch Trypsin gespalten, um ein aktives Protein zu produzieren. Folglich wird das Protoxin durch proteolytischen Aufschluss zu einem Toxin von ca. 67 kD reduziert. Es wird jedoch erwartet, dass dieser Spaltungsort einigermaßen flexibel ist, was in kleinen Variationen hinsichtlich der Größe des aktiven Toxins resultiert. Das erfindungsgemäße neue Cry-Toxin kann auch als ein Cry3A-ähnliches Toxin basierend auf seiner engen Homologie zum Cry3A-Toxin von Btt beschrieben werden.
  • Das Cry-Toxin ist für Formicidae, einschließlich Solenopsis invicta, S. richteri, S. xyloni, S. geminatam, S. geminata (anderweitig bekannt als Atta geminata Fabricius oder S. geminata Mayr, S. japonica (anderweitig bekannt als S. fugax var. japonica), S. saevissima, S. orbuloides, S. punctaticeps, eine Varietät der Solenopsis-Spezies, die durch eine Zahl identifiziert ist und die verwandte Feuerameisen-Spezies toxisch. Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung von Verfahren zur Reduktion der Ameisen-Populationen durch Zusammensetzungen, enthaltend von BT-Stämmen mit den identifizierenden Merkmalen von UTD-001 produziertes Cry-Toxin oder -Protoxin.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Ein vollständigeres Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens und Apparates kann durch Bezugnahme auf die folgende ,Ausführliche Beschreibung' erhalten werden, wenn sie im Zusammenhang mit den begleitenden Beispielen betrachtet wird, worin:
  • 1 ein mit Coomassie-Blau gefärbtes SDS-PAGE-Gel der cytoplasmatischen Proteine darstellt, die aus UTD-001 und einer Kontrollspezies, B. thuringiensis, subsp. tenebrionis (Btt) isoliert wurden. Das linke Panel stellt Proteine aus vegetativen Zellen dar, wohingegen das rechte Panel aus Sporen bildenden Zellen besteht. Die Muster weisen eindeutig darauf hin, dass der UTD-001-Stamm ein Cry-Toxin von ca. der gleichen Größe (ca. 67 kD) wie das Cry3A-Protein von Btt aufweist. Die Größenmarker des Molekulargewichts (kD) sind auch angezeigt;
  • 2 ein mit Ethidiumbromid gefärbtes Agarosegel von arbiträr geprimten PCR-Produkten von UTD-001 und der Kontrollspezies von Btt darstellt. Der arbiträre Primer stellte ACGCGCCCT dar. Die Pfeile lassen Banden erkennen, die im Btt-Stamm vorliegen, die im UTD-001-Stamm hingegen abwesend sind. Die Größenmarker M (100-bp-Ladder) sind auf der rechten Seite angezeigt;
  • 3 einen Assay eines Feuerameisen-Toxins, worin gereinigtes, mit Papain behandeltes Toxin mit einem gereinigten Toxin, Rohsporen- und Kristalltoxin und Kontrollen verglichen wird, zeigt;
  • 4A und 4B die SDS-PAGE-Profile des aktivierten Toxins (4A) und Rohsporen- und Kristalltoxin (4B) darstellen. Das Protoxin von 73 kD und das Toxin von 67 kD sind beide in 4B ersichtlich. Die Molekulargewichts-Marker (kD) sind auch angezeigt;
  • 5 das Klonieren des Cry-Toxin-Gens aus einem PCR-Produkt von UTD-001 von 1,8 kb in den TA-Klonierungsvektor pCR2.1 (INVITROGENTM) zur Produktion des pCCRY3-Plasmids erläutert. Bei den verwendeten Primern handelte es sich um Forward: ATGAATCCGAACAATCGAAG und Reverse: TTAATTCACTGGAATAAATTC;
  • 6 die Nukleotidsequenz (SEQ ID NO: 1) des Cry-Protoxins von UTD-001 darstellt; und
  • 7 die Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 2) des Cry-Protoxins von UTD-001 darstellt. Der aktive Toxinanteil befindet sich im Fettdruck. Der Pfeil zeigt vermutliche Spaltungsorte für das Protoxin an.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER DERZEIT BEVORZUGTEN BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Der erfindungsgemäße Gegenstand wird nun hierin nachstehend unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen ausführlicher beschrieben, worin die erfindungsgemäßen bevorzugten Ausführungsformen gezeigt sind. Dieser erfindungsgemäße Gegenstand kann jedoch in vielen verschiedenen Formen verkörpert werden und darf nicht als einschränkend für die hierin dargelegten Ausführungsformen ausgelegt werden; diese Ausführungsformen sind vielmehr dazu bereitgestellt, damit diese Offenbarung gründlich und vollständig ist und dem Fachmann den erfindungsgemäßen Rahmen vollständig vermitteln wird.
  • ABKÜRZUNGEN UND DEFINITIONEN
  • Die folgenden Abkürzungen und Definitionen werden in dieser Anmeldung durchweg verwendet: BT – Bacillus thuringiensis (B. thuringiensis); Btt – Bacillus thuringiensis subsp. tenebrionis; Cry-Toxin – sich aus dem Parasporen bildenden kristallinen Protein herleitendes Toxin; cry – das Cry-Toxin kodierende Gen; EDTA – Dinatriumethylendiamintetraacetat, Dihydrat; kD – Kilo-Dalton; LB – Luria-Bouillon; LC50 – letale Konzentration, die in einer 50%igen Mortalität resultiert; PMSF – Phenylmethansulfonylfluorid und SDS-PAGE – Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese.
  • Der Begriff „x % Homologie" betrifft das Ausmaß, in dem zwei Nukleinsäure- oder Proteinsequenzen, die wie mithilfe des BLAST-Homologie-Alignments bestimmt, wie von T. A. Tatusova und T. L. Madden (1999), „Blast 2 sequences – a new tool for comparing protein and nucleotide sequences", FEMS MICROBIOL LETT. 174: 247–250, beschrieben, und unter Verwendung der folgenden Parameter: Program (blastn) oder (blastp), wie angemessen; Matrix (OBLOSUM62), Reward für ein Match (1); Penalty für ein Mismatch (–2); Open Gap (5) und Extension-Gap (2) Penalties; Gap x-Drop-off (50); Expect (10); Word Size (11); Filter (Off), identisch sind. Ein Beispiel eines Webbasierten Alignment-Programms für zwei Sequenzen unter Verwendung dieser Parameter ist unter http://www.ncbi.nml.nih.gov/gorf/b12.html zu finden. Eine hohe Stringenz wird als Einschluss eines endgültigen Waschschrittes von 0,2 × SSC bei einer Temperatur von 60°C definiert.
  • Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein neues BT-Isolat und Gene davon, die ein neues Toxin kodieren, das gegen Formicidae und besonders Solenopsis aktiv ist.
  • Das neue BT-Isolat, das hierin als Bacillus thuringiensis UTD-001 bekannt ist, wie auch Protoxine und Toxine aus diesem Isolat, können zur Kontrolle von Schädlingen, wie zum Beispiel der Feuerameisen, Carpenter Ameisen, der Argentinischen Ameisen und Pharao-Ameisen verwendet werden.
  • Das BT-Toxin-Gen aus dem Isolat von UTD-001 wurde kloniert und sequenziert und wird in 6 (SEQ ID NO: 1 und 2) dargestellt. Die Kodierungsregion erstreckt sich vom Nukleotid 1 bis zum Ende (1936). Das Protein in 7 stellt 644 Aminosäuren dar und schließt eine Proregion aus Aminosäuren 1 bis 55 oder 57 und eine aktive Region aus Aminosäuren 56 oder 58 bis zum Ende ein. Der pI des Protoxins beträgt 5,67. Das cry-Gen ist 98% homolog mit dem cry3A-Gen von Btt, das relativ zu diesem Zeitpunkt am nächsten zu sein scheint.
  • Das hierin offenbarte neue Toxin ist gegen Ameisen, insbesondere gegen Feuerameisen aktiv. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung des Fachmanns mit einem Solenopsis-aktiven Toxin, Verfahren zur Verwendung des Toxins und Gens, das das Toxin kodiert. Das Gen oder Genfragment, das das Solenopsis-aktive Toxin kodiert, kann kloniert werden, und das Genfragment, kodierend das Toxin-Gen kann über einen rekombinanten DNA-Vektor an geeignete Wirte transferiert werden.
  • Da die Cry-Toxine im Allgemeinen eine sehr breite Reihe von Spezies-Spezifität aufweisen, wird erwartet, dass die erfindungsgemäßen Cry-Toxine Aktivität gegen andere Hymenoptera aufweisen. Studien zur Spezies-Spezifität werden zur Bestätigung dieser Prädiktion durchgeführt.
  • Rekombinante Wirte zur Verwendung als Ameisen-Futterquellen, die die erfindungsgemäßen Cry-Toxine umfassen, können eine weite Varietät von Mikroben- oder Pflanzenwirten einschließen. Die Expression des Toxin-Gens führt, direkt oder indirekt, zur Produktion des Pestizid-Toxins. Ein wichtiges Merkmal dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht darin, dass das produzierte Toxin im Wirt keinen Kristall bilden sollte, so wie dies in BT die Norm ist, weil Feuerameisen während des Fressens große Partikel, wie zum Beispiel den Kristall, ausfiltrieren. Deshalb darf der Wirt keinen Kristall produzieren, der größer als die Partikelgröße ist, die Feuerameisen während des Fressvorgangs ausschließen (z. B. 0,88 Mikron). Selbstverständlich kann das cry-Gen zur Herstellung der aktiven, löslichen Form des Toxins von 67 kD, das um das Problem des Größenausschlusses herumsteuert, manipuliert werden.
  • Mit geeigneten mikrobiellen Wirten, wie z. B. Pseudomonas, können die Mikroben auf den Situs des Schädlings appliziert werden, wo sie proliferieren und aufgenommen werden. Das Ergebnis ist eine wirksame Kontrolle der Feuerameise. Die folgenden Faktoren könnten bei der Auswahl einer Wirtszelle zur erfindungsgemäßen Produktion des Toxins von Bacillus thuringiensis in Betracht gezogen werden: Gen-Wirt-Kompatibilität, Leichtigkeit der Wirtstransformation; Verfügbarkeit von Expressionssystemen; Effizienz der Expression; Stabilität des Toxins im Wirt; das Vorliegen unterstützender genetischer Fähigkeiten und ob der Wirt als eine direkte Nahrungsquelle für das Zielinsekt funktionieren bzw. lediglich als eine Toxinquelle funktionieren soll. Andere Faktoren, die berücksichtigt werden können, schließen die folgenden ein: Pathogenität des Wirts für Tiere und Menschen; Leichtigkeit der Formulierung und Handhabung, Wirtschaftlichkeit, Lagerungsstabilität und dergleichen. Wirte für Mikroorganismus-Nahrungsquellen werden ausgewählt, von denen bekannt ist, dass sie die „Phytosphäre" (Phylloplane, Phyllosphäre, Rhizosphäre und/oder Rhizoplane) von einer oder mehr Nutzpflanze(n) von Interesse besiedeln. Im Allgemeinen sollte der Organismus eine stabile Aufrechterhaltung und die Expression des Gens zum verbesserten Schutz des Toxins aus dem Abbau und der Inaktivierung in der Umwelt bereitstellen.
  • Es ist bekannt, dass eine große Anzahl an Mikroorganismen auf der Phylloplane (der Oberfläche der Pflanzenblätter) und/oder der Rhizosphäre (dem die Pflanzenwurzeln umgebenden Boden) einer weiten Varietät von wichtigen Nutzpflanzen leben und eine bekannte Nahrungsquelle für die Feuerameise darstellen. Diese Mikroorganismen schließen Bakterien, Algen und Fungi ein. Von besonderem Interesse sind Mikroorganismen, wie zum Beispiel Bakterien, zum Beispiel die Gattungen Pseudomonas, Erwinia, Serratia, Klebsiella, Xanthomonas, Streptomyces, Rhizobium, Rhodopseudomonas, Methylophilius, Agrobacterium, Acetobacter, Lactobacillus, Arthrobacter, Azotobacter, Leuconostoc und Alcaligenes; Fungi, insbesondere Hefe, z. B. die Gattungen Saccharomyces, Cryptococcus, Kluyveromyces, Sporobolomyces, Rhodotorula und Aureobasidium.
  • Andere Organismen, die von Feuerameisen als Nahrungsquelle verwendet werden können, gehören in der Phytosphäre lebende Bakterienspezies, wie zum Beispiel: Pseudomonas syringae, P. fluorescens, Serratia marcescens, Acetobacter xylinum, Agrobacterium tumefaciens, Rhodopseudomonas spheroides, Xanthomonas campestris, Rhizobium melioti, Alcaligenes entrophus und Azotobacter vinlandii; und in der Phytosphäre lebende Hefe-Spezies, wie zum Beispiel Rhodotorula rubra, R. glutinis, R. marina, R. aurantiaca, Cryptococcus albidus, C. diffluens, C. laurentii, Saccharomyces rosei, S. pretoriensis, S. cerevisiae, Sporobolomyces roseus, S. odorus, Kluyveromyces veronae und Aureobasidium pollulans. Von besonderem Interesse sind die pigmentierten Mikroorganismen.
  • Die erfindungsgemäßen BT-Stämme können unter Verwendung von Medien aus dem Stand der Technik und Fermentationsverfahren kultiviert werden, bestimmte spezifische Bedingungen sind jedoch hierin offenbart, die in den Stand der Technik fallen. Nach Abschluss eines Fermentationszyklus können die Bakterien geerntet werden, indem zuerst die BT-Sporen und die Parasporen-Kristalle von der Fermentationsbouillon durch im Stand der Technik bekannte Mittel getrennt werden. Die rückgewonnenen BT-Sporen und -Kristalle können durch das Zufügen von Tensiden, Dispergiermitteln, inerten Trägern und anderen Komponenten zur Förderung der Handhabung und Applikation für bestimmte Zielschädlinge zu einem anfeuchtbaren Pulver, flüssigen Konzentrat, Granulaten oder anderen Formulierungen formuliert werden.
  • Im Stand der Technik nicht allgemein bekannt und hierin spezifisch anerkannt ist die Tatsache, dass Feuerameisen spezifisch große Gegenstände, wie zum Beispiel Bakteriensporen und Kristalle aus der Mundhöhle wegfiltrieren und den Eintritt dieser großen Gegenstände in das Verdauungssystem verhindern. Deshalb ist es bei der Herstellung von festen Ködern für die Feuerameise wichtig, dass die Partikelgröße auf 0,88 Mikron oder weniger beschränkt ist, um der Feuerameise die wirksame Aufnahme des Giftes zu erlauben, die Partikelgröße ist jedoch für andere Hymenoptera-Insekten weniger relevant. Als Alternative können die BT-Sporen und -Protoxin-Kristalle mindestens teilweise gereinigt und teilweise in einer Flüssigkeit aufgelöst oder die Kristallgröße durch Zermahlen oder genetische Modifikation reduziert oder das Toxin als lösliche, aktive Proteine zum Umgehen des Größenausschlussmechanismus der Feuerameisen-Abwehr exprimiert werden.
  • Nach vollständiger oder teilweiser Reinigung kann das erfindungsgemäße Pestizid-Toxin in einer Konzentration für die Flüssigkeitsmenge oder zum Auflösen benötigten Flüssigkeit bereitgestellt werden. Die Konzentration des Toxins wird von der Beschaffenheit der bestimmten Formulierung abhängig sehr weitgehend variieren. Das Pestizid kann den Feuerameisen in einer Konzentration von ca. 1% (w/v) angeboten werden, wenn es jedoch in einer trockenen Form mit einem Attraktant bereitgestellt wird, kann sie bei 100 Gew.-% vorliegen. Das Attraktant kann sogar das Toxin selbst oder ein Blotting-Mittel oder -Pulver sein, auf dem das Toxin bereitgestellt wird. Trockenformulierungen werden zum Beispiel von ca. 1–95 Gew.-% des Pestizids aufweisen, wohingegen die Flüssigformulierungen im Allgemeinen von ca. 1–60 Gew.-% der Feststoffe in der Flüssigphase vorliegen. Die Formulierungen können in der Umgebung des/der Hymenoptera-Schädlings/Schädlinge, z. B. Pflanzen, Erde oder Wasser durch Sprühen, Verstäuben, Berieseln, Köder oder dergleichen appliziert werden.
  • BEISPIEL 1: ISOLIERUNG DER STÄMME VON BACILLUS THURINGIENSIS
  • Eine Erdprobe von 1 g wurde mit 10 ml LB gepuffert mit 0,25 M Natriumacetat, pH 6,8, gemischt und unter kräftigem Rühren (ca. 200 U/min) über Nacht bei 30°C inkubiert. Ein Aliquot der Probe von 1,5 ml wurde entfernt und bei 80°C unter Rühren in einem 50 ml fassenden konischen Röhrchen 3 Minuten einem Hitzeschock ausgesetzt. Danach wurden Aliquote von 10, 20 und 100 μl entfernt und auf LB-Medium über Nacht bei 30°C ausplattiert. Am folgenden Tag wurden Kolonien ausgewählt und auf GYS-Platten ausplattiert und über Nacht bei 30°C inkubiert. Das GYS-Medium wird wie folgt hergestellt:
  • Figure 00150001
  • Die Isolate wurden zur Bestimmung, ob kristalline Einschlüsse herbeigeführt wurden, mikroskopisch untersucht. Einschlüsse wurden durch Färbung mit Malachitgrün/Gram-Safranin wie folgt sichtbar gemacht: Die Zellen wurden auf einem Objektträger getrocknet und 15 Minuten mit einer 5%igen wässrigen Malachitgrün-Lösung über siedendem H2O gefärbt. Der Objektträger wurde gespült und 5–6 Minuten mit Gram-Safranin-Lösung gefärbt (die Stammlösung ist eine 2,5%ige Lösung aus Safranin 0 (SIGMATM) in 100 ml EtOH; die Gebrauchslösung stellt eine Verdünnung von 1:10 der Stammlösung in H2O dar). Der Objektträger wird abgespült und getrocknet. Die Sporen färben sich grün/blau an, während sich Kristalle und vegetative Zellen rot anfärben.
  • Es wurden Isolate, die Kristalle zu bilden schienen, bemerkt, die in LB über Nacht bei 30°C gezüchtet wurden und erneut auf GYS-Platten ausgestrichen wurden, um axenische Kulturen zu erhalten. Die Kulturen wurden wieder durch Färben mit Gram-Safranin untersucht, um Isolate zu identifizieren, die Kristalle und Sporen bilden. Solche Kulturen wurden 5 Tage in 7 ml flüssigem GYS gezüchtet, zum Nachweis der Kristall-/Sporenbildung wieder gefärbt und zentrifugiert und 3-mal mit 50 ml Tris-Cl, pH 7,5, 10 mM KCl und 10 mM EDTA gewaschen. Die Pellets wurden lyophilisiert und zum späteren Gebrauch gewogen.
  • BEISPIEL 2: CRY-TOXINPRÄPARATION
  • Zur Präparation von Toxin wird 1 ml der Kultur 1 Minute in einer Tischmikrozentrifuge zentrifugiert, in 200 μl Puffer zur Solubilisierung des Proteins resuspendiert und 10 Minuten gekocht. Die hergestellte Probe wird auf ein 12%iges SDS-PAGE-Gel geladen und eine Elektrophorese durchgeführt. Das Gesamtproteinprofil für jede Probe wurde durch Färbung des Gels mit Coomassie-Blau gefärbt. Sowohl vegetative als auch Sporen bildende Zellen werden auf diese Weise analysiert, und ein Beispiel wird in 1 gezeigt. Es wird angemerkt, dass zur Herstellung der Gesamtproteinextrakte das Protoxin vollkommen in die 67-kD-Form gespalten wurde, weil keine Protease-Inhibitoren verwendet wurden. In Präparationen, in denen die Spaltung unvollständig ist, können gegebenenfalls Dubletten zu sehen sein, und in Präparationen, in denen die Protease-Aktivität vollkommen verhindert wird, ist eine einzelne 73-kD-Bande zu sehen.
  • Isolate, die Cry-Toxin-Proteinprofile von Interesse, wie durch SDS-PAGE bestimmt, enthalten, werden zum Bioassay ausgewählt. Die Isolate werden in 1-Liter-Chargenkulturen enthaltend GYS-Bouillon gezüchtet. Nach der abgeschlossenen Sporenbildung der Kultur, die durch Färbung mit Malachitgrün bestimmt wurde, werden die Kulturen zentrifugiert und die Parasporen-Kristalle werden unter Verwendung mehrerer Beschallungsrunden und Pufferwechsel zentrifugiert. Die gewaschenen Kristalle werden weiter durch Zentrifugation auf einem Saccharosegradienten von 30–80% gereinigt. Die gereinigten Kristalle werden in einem Natriumcarbonat-Puffer solubilisiert und das Protoxin unter Verwendung von Papain oder Trypsin in aktiviertes Toxin umgewandelt. Das aktivierte Toxin wird mithilfe der HPLC oder FPLC gereinigt.
  • Das gereinigte aktive Toxin wird in einem Insekten-Bioassay durch Zufügen variierender Konzentrationen zur Insekten-Nahrung wie vorstehend beschrieben verwendet. Auf diese Weise wurde ein als UTD-001 bezeichneter, gegen die Feuerameise wirksamer BT-Stamm identifiziert. Der Stamm UTD-001 war wie vorstehend beschrieben durch seine Bandierungsmuster des Gesamtproteins gekennzeichnet. Das Bandierungsmuster des Proteins war ähnlich, aber nicht identisch mit dem Bandierungsmuster des Proteins einer Kontroll-Spezies – Btt, wie in 1 gezeigt.
  • Es ist bekannt, dass Btt gegen bestimmte Käfer wirksam ist und ein Cry3A-Toxin enthält. Das Cry3A-Toxin wird als ein ca. 73-kD-Protoxin exprimiert, das durch proteolytische Spaltung zu einem 67-kD-Toxin aktiviert wird. Der Durchschnittsfachmann sollte zur Kenntnis nehmen, dass das Btt-Toxin Toxizitätseigenschaften, wie in 3 erläutert, zum Beispiel Crys-ähnliche Toxine aufweist. Die weitere Charakterisierung des UTD-Stammes wurde durch arbiträre Primer-PCR (2), eines leistungsfähigen Verfahrens zur Identifikation von BT-Serovaren und Stämmen durchgeführt, Brousseau, C., et al., (1993) Appl. Environ. Microbiol. 59: 114–119. Die Profile sind wiederum ähnlich, aber nicht mit dem Kontrollstamm Btt identisch. Im Btt-Stamm liegen insbesondere drei Banden (durch Pfeile angezeigt) vor, die im UTD-001-Stamm nicht vorhanden sind.
  • BEISPIEL 3: REINIGUNG UND AKTIVIERUNG VON CRY-PROTOXIN-KRISTALLEN
  • Eine 1-Liter-Kultur aus einem gegen die Feuerameise wirksamen Btt-Stamm wird 4–6 Tage in modifiziertem GYS-Medium gezüchtet, bis die meisten Zellen lysiert sind. Das die lysierten Zellen enthaltende Medium wird 20 Minuten bei 7500 U/min zentrifugiert. Der Überstand wird verworfen und das Zellpellet in 40 ml fassende Zentrifugenröhrchen überführt. Das Zellpellet wird in 1 M NaCl (30 ml/Röhrchen) resuspendiert und 20 Minuten bei 15 000 U/min zentrifugiert. Zwei sich anschließende Waschschritte werden mit destilliertem Wasser durchgeführt. Die Zellen (2–4 Gramm) werden in zwei Röhrchen in 68%igem RENOGRAFIN®-76 resuspendiert (20,4 ml Renografin®-76 plus einer Lösung aus 3 ml 100 mM EDTA und 6,6 ml 2%igem Triton X-100 in destilliertem H2O) (RENOGRAFIN®-76 ist Diatrizoat-Meglumin und Diatrizoat-Natrium, Hersteller: SQUIBB DIAGNOSTICSTM, New Brunswick, NJ).
  • Die Zelltrümmer werden zum Beispiel durch Zentrifugation 2 Stunden bei 15 000 U/min in einem JA-20- oder Sorvall SS-34-Rotor pelletiert. Der Überstand, enthaltend die Kristalle, wird abpipettiert und in ein gesondertes Zentrifugenröhrchen gegeben. Der Überstand wird unter Verwendung von 1,2-pm-Filterpapier filtriert und nach Zufügen von EDTA auf 3–5 mM und PMSF 0,1 mg/ml 36 Stunden unter Verwendung einer Dialysemembran mit einem Molekulargewicht-Cutoff von 12 000 bis 14 000 gegen destilliertes Wasser dialysiert. Das dialysierte Material wird dann 15 min bei 7 500 U/min zentrifugiert, und der die Kristalle enthaltende Überstand nass bei 4°C gelagert.
  • Die Protoxin-Kristalle werden in 3,3 M NaBr, pH 7,0, und 50 mM Phosphatpuffer enthaltend 1 mM PMSF löslich gemacht. Unlösliche Papainperlen (SIGMATM) werden nach Anleitung des Herstellers aktiviert und dem löslich gemachten Kristalltoxin zur Bewirkung der Spaltung zugefügt. Die Spaltung wird durch Zufügen von Na-p-Tosyl-L-Lysin-Chlormethyl-Keton (TLCK) zu 1,25 mg/ml und 0,2 Volumen Na2CO3 bei pH 10,0 gestoppt. Das gespaltene Toxin wird mittels einer Passage über Sephadex G-75 (AMERSHAM PHARMACIA BIOTECH, INC.TM, Piscataway, NJ) gereinigt, mit 50 mM Na2CO3, pH 10,0, enthaltend 1 mM EDTA, äquilibriert.
  • BEISPIEL 4: ALTERNATIVES VERFAHREN ZUR REINIGUNG UND AKTIVIERUNG VON BT-TOXIN
  • Das Toxin von Bacillus thuringiensis kann aus Cry-Toxin exprimierenden rekombinanten Zellen isoliert werden. So wird zum Beispiel E. coli, enthaltend das cry-Gen hergestellt. Eine 500-ml-Kultur wird dann bis zu einer OD600 von ca. 0,8 gezüchtet. Wenn das rekombinante Gen unter dem Einfluss des lac-Promotors kloniert wird, wird die Expression durch Behandlung mit 0,1 mM Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid (IPTG) über Nacht bei 37°C induziert.
  • Die Zellen werden durch Zentrifugation, zum Beispiel 10 Minuten bei 5 000 U/min in einem JA-14-Rotor pelletiert. Das Zellpellet wird in 25 ml TES-Puffer resuspendiert (50 mM Tris, pH 8,0; 50 mM EDTA; 15% Saccharose). Die Zellen werden durch Behandlung mit Lysozym 30 Minuten bei Raumtemperatur lysiert (0,5 mg/ml Endkonzentration) und PMSF (0,1 mM Endkonzentration), gefolgt von Beschallung, 3 × 1 Minute auf Eis. Der Überstand und die Oberflächentrümmer werden verworfen, und die Zellen werden in 20 ml TTN-Puffer (20 mM Tris, pH 8,0; 2% Triton X-100; 0,5 M NaCl) suspendiert. Die Pellets werden zuerst mit einem Spatel, dann mit einem Dounce-Homogenisator aus Glas suspendiert und dann 15 Minuten bei 12 000 U/min pelletiert. Dieses Waschverfahren wird über 4 Zyklen wiederholt. Das Pellet wird dann 2 × mit 20 ml PBS : Aceton (5 : 1) wie vorstehend gewaschen, gefolgt von einem Waschschritt in PBS (pro Liter: 8 g NaCl; 0,2 g KCl; 1,44 g Na2HPO4; 0,24 g KH2PO4) allein. Das Pellet wird schließlich in 20 ml Na2CO3-Puffer (50 mM Na2CO3, pH 10,0; 5 mM DTT) resuspendiert und kann bei 4°C gelagert oder 4 Stunden bei 37°C zum Löslichmachen des Protoxins geschüttelt werden. Die resultierende milchige Lösung wird zur Entfernung von unlöslichem Material pelletiert und gegebenenfalls kann zusätzliches Natriumcarbonat zugefügt werden.
  • Die Protoxin-Präparation kann auf einem Mini-Gel analysiert werden und sollte ein überwiegend 73-kD-Protoxin plus einiger kleinerer (bakterieller) Proteine aufzeigen. Das Protein kann unter Verwendung des BCA-Proteinreagenzes (PIERCETM) nach den Empfehlungen des Herstellers vor der Behandlung mit Papain quantifiziert werden. Protoxin wird bei 4°C gelagert. Gefrieren führt zur Güteminderung des Protoxins.
  • Die Aktivierung des Protoxins kann als Alternative unter Verwendung von Trypsin durchgeführt werden. TPCK (SIGMATM)-Trypsin wird zum Erhalt eines Verhältnisses von Trypsin : Protoxin von 1 : 20 zugefügt, und das Gemisch wird 15 Minuten bei Raumtemperatur geschüttelt. Das Reaktionsgemisch wird auf Eis gegeben, und ein Aliquot wird auf einem Mini-Gel auf vollkommenen Aufschluss geprüft. Wenn der Aufschluss abgeschlossen ist, wird PMSF zu 100 μM auf Eis zugefügt.
  • Das gespaltene Gemisch wird über Nacht mit 100 mM NaCl, pH 9,5, gegen 20 mM Tris dialysiert. Vor der endgültigen Dialyse sollte die Konzentration des aktivierten Toxins zur Vermeidung von Präzipitation nicht mehr als 2 mg/ml betragen. Die dialysierte Präparation wird durch ein 0,2-μm-Filter filtriert und einer weiteren Reinigung mittels FPLC unterzogen. Die 18%ige B-Fraktion wird anhand der FPLC unter Verwendung eines 100–1000 mM NaCl-Gradienten wie unten beschrieben gesammelt.
  • BEISPIEL 5: REINIGUNG VON CRY-TOXIN MITTELS FPLC
  • Die FPLC-Verfahren wurden gemäß den Standardverfahren einschließlich der folgenden Einzelheiten durchgeführt. TYPISCHES FPLC-PROFIL (MIT EINER HR5-SÄULE AN PORT 3, MIT EINER 1-ml-PROBENSCHLEIFE):
    Figure 00200001
    FPLC-Puffer ,A' (niedriger Salzgehalt): 50 mM Tris, pH 10,0, 100 mM NaCl 5% Glycerol; durch ein 0,2-μm-Filter filtrieren.
    FPLC-Puffer ,B' (hoher Salzgehalt): 50 mM Tris, pH 10,0, 1 M NaCl 5% Glycerol; durch ein 0,2-μm-Filter filtrieren.
  • BEISPIEL 6: MORTALITÄT DER FEUERAMEISE
  • Der hierin beschriebene erfindungsgemäße Gegenstand wurde auf die Identifizierung von BT targetiert, der bei der Abtötung von Populationen der importieren Feuerameise wirksam ist. Es wurden die Merkmale des BT-Toxins zusammen mit den Merkmalen des Darmmilieus in Erwägung gezogen, in dem das Toxin seine toxische Wirkung ausüben muss. Einige BT-Stämme produzieren Toxine, die bei neutralem und niedrigerem pH funktionieren (pH-Bereich von 5–7). Das Darmmilieu verschiedener Insekten kann durch unterschiedliche pH-Werte gekennzeichnet sein. Der Darm der Feuerameisen ist insbesondere ein wenig sauer. Ein gegen Feuerameisen wirksames BT-Toxin muss im Darmmilieu der Feuerameise überleben.
  • 3 ist eine grafische Darstellung, die die Mortalität der Populationen der importierten Feuerameise zeigt, die mit verschiedenen Konzentrationen des BT-Toxins behandelt wurden. Das Verfahren verhält sich kurz wie folgt. Zum Testen einer jeden Konzentration wird eine gesonderte Kolonie von Arbeiterameisen verwendet. Die verschiedenen Konzentrationen werden in einer 10%igen Saccharose-Lösung in destilliertem Wasser für alle Tests kombiniert. Vor dem Test wird den Arbeiterameisen-Kolonien 5 Tage die Nahrung entzogen. Dann werden die 20 Arbeiterameisen für jede Wiederholung 14 Tage in 30 ml fassende Becher gegeben. Die Toxinpräparationen werden nur die initialen 24 Stunden in Becher gegeben, danach werden sie entfernt und durch 10% Saccharose in destillierter wässriger Lösung ersetzt. Die Mortalität (%) wird am Tag 1, 2, 3, 6, 8, 10 und 14 aufgezeichnet. Die Kontrolle besteht nur aus 10% Saccharose in destillierter wässriger Lösung.
  • Die LC50 wurde bisher nicht schlüssig bestimmt, die vorläufigen Ergebnisse von 6 Monate altem Toxin von zweifelhafter Qualität weist jedoch darauf hin, dass die LC50 so niedrig wie 70 ng/ml liegen könnte. Es sind auch Studien zur Bestimmung der Spezies-Spezifität des neuen Cry-Toxins geplant. Es werden insbesondere Bienen und Wespen auf die Wirksamkeit des Toxins getestet.
  • BEISPIEL 7: KLONIEREN DES CRY-GENS AUS UTD-001
  • Das cry-Gen von Stamm UTD-001 ist auf Plasmiden mit einem ähnlichen Größen- und Restriktionsmuster wie dem von dem Kontrollstamm Btt (nicht gezeigt) aufgezeigten, enthalten. Es wird daher angenommen, dass das Gen dem Btt-Gen sehr ähnlich sein könnte. Folglich werden die Primer cry3A-F und cry3A-R (die sich vom cry-Gen von Btt herleiten) zur Amplifikation eines 1,8-kb-Fragments von UTD-001, das einen durch TAQ geschaffenen A-Überhang aufweist, verwendet. Das Fragment wird aus einem niedrig schmelzenden Agarosegel ausgeschnitten und in linearisiertes pCR2.1 mit einem T-Überhang zur Herstellung des pCRRY3-Plasmids (siehe 5 – TA-Klonierungsverfahren durch INVITROGENTM) ligiert.
  • Das Gen wurde sequenziert und wird in 6 zusammen mit der konzeptuell translatierten Aminosäuresequenz des Protoxins in 7 gezeigt. Die Kodierungsregion erstreckt sich von den Nukleotiden 56 oder 58 bis zum Ende. Der vermutliche proteolytische Spaltungsort wird durch den Pfeil angezeigt, und die Toxinsequenz ist in Fettdruck ersichtlich. Das berechnete Molekulargewicht des Protoxins beträgt 72,9 kD, und das Toxin beträgt ca. 67 kD, was mit den Größen, wie mittels SDS-PAGE bestimmt, gut übereinstimmt.
  • Das Gen weist die größte Homologie (98%) zum Cry3A-Gen des als Kontrolle eingesetzten Btt-Stammes auf. Die Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 2) wurde insbesondere mittels BLASTP unter den unter Definitionen vorstehend beschriebenen Suchparametern durchsucht, und es wurden Homologien zu einer Anzahl an Coleoptera-spezifischen Cry-Protoxinen von 73–74 kD gefunden. Die engste Homologie bestand zum Cry3A(A)-Toxin (Zugriffsnummer P07130) aus B. thuringiensis var. tenebrionis mit Homologien, die im Bereich von 632/644 (98%) bis 572/584 (97%) Aminosäure-Identitäten aus variierenden Btt-Isolaten lagen. Die nächst engsten Homologien ergaben sich zum Cry3C(A)-Toxin von B. thuringiensis subsp. kurstaki (Zugriffsnummer Q45744) bei 479/652 (73%) Aminosäure-Identitäten und dem Cry3B(B)-Toxin (Zugriffsnummer Q06117) mit 439/650 (67%) Identitäten. Die Nukleotidsequenz zeigte auf ähnliche Weise 1902/1936 (98%) Nukleotid-Homologie zur Cry3A(A)-Sequenz von Btt.
  • Da das neue Cry-Toxin überraschend eng verwandt mit dem Btt-Toxin war, einem Toxin, von dem bekannt ist, dass es nur gegen Coleoptera wirksam ist, wurde das Btt-Toxin auch auf Wirksamkeit gegen Feuerameisen getestet. Die vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Btt-Toxin gegen die Feuerameise wirksam ist, obwohl mit geringerer Wirksamkeit als der hierin beschriebene Stamm. Folglich wurde unerwartet eine neue Verwendung für das Btt-Toxin im Stand der Technik entdeckt. Diese Aktivität gegen Feuerameisen könnte aufgrund der ungewöhnlichen Ernährungsanforderungen der Feuerameise, die keine großen Feststoffe konsumieren kann, zuvor verdeckt gewesen sein.

Claims (14)

  1. Isoliertes und rekombinantes Nukleinsäuremolekül, umfassend eine Nukleotidsequenz, die ein für Formicidae toxisches Protein kodiert, das eine Aminosäuresequenz umfasst, die über die gesamte Länge von Resten 58 bis 644 von SEQ ID NO: 2 mindestens 99% homolog ist, oder das ein 67-kD-Cry-Toxin-Protein von Bacillus thuringiensis kodiert, das für Formicidae toxisch ist, das sich von einer als NRRL Nr. B-30356 hinterlegten biologisch reinen Kultur von Bacillus thuringiensis herleitet.
  2. Nukleinsäuremolekül nach Anspruch 1, worin genanntes Protein, das für Formicidae toxisch ist, mindestens Reste 58 bis 644 von SEQ ID NO: 2 umfasst.
  3. Nukleinsäuremolekül nach Anspruch 2, worin das Protein, das für Formicidae-Protein toxisch ist, SEQ ID NO: 2 umfasst.
  4. Nukleinsäuremolekül nach Anspruch 3, umfassend eine Nukleotidsequenz von mindestens Nukleotiden 174 bis 1936 von SEQ ID NO: 1.
  5. Nukleinsäuremolekül nach Anspruch 4, umfassend eine Nukleotidsequenz von Nukleotiden 1 bis 1936 von SEQ ID NO: 1.
  6. Rekombinantes Expressionssystem zur Expression der Nukleotidsequenz nach einem der Ansprüche 1 bis 5 in einer Wirtszelle, die genannte Nukleotidsequenz funktionsfähig verknüpft an Kontrollsequenzen umfasst.
  7. Wirtszelle, die das Nukleinsäuremolekül nach Anspruch 6 enthält.
  8. Verfahren zur Produktion eines für Formicidae toxischen Proteins, welches Verfahren das Kultivieren der Zellen nach Anspruch 7 umfasst, um auf diese Weise genanntes Protein zu produzieren.
  9. Gereinigtes Protein, das für Formicidae toxisch ist, umfassend eine Aminosäuresequenz, die über ihre gesamte Länge von Resten 58 bis 644 von SEQ ID NO: 2 mindestens 99% homolog ist, oder umfassend ein 67-kD-Cry-Toxin-Protein, das von einer als NRRL Nr. B-30356 hinterlegten biologisch reinen Kultur von Bacillus thuringiensis produziert wird.
  10. Protein nach Anspruch 9, worin die Aminosäuresequenz Reste 58 bis 644 von SEQ ID NO: 2 umfasst.
  11. Protein nach Anspruch 10, worin die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 2 umfasst.
  12. Ein für Formicidae formulierter Köder, umfassend: (a) Das Protein nach einem der Ansprüche 9 bis 11; und (b) ein Attraktant, umfassend eine Nahrungsquelle für Formicidae.
  13. Verfahren zur Reduktion einer Formicidae-Population, umfassend die Bereitstellung für die genannte Formicidae-Population des Proteins nach einem der Ansprüche 9 bis 11, des Köders nach Anspruch 12 oder der Zellen nach Anspruch 7.
  14. Verfahren zum Abtöten von Formicidae, welches das Kontaktieren genannter Formicidae mit dem Protein nach einem der Ansprüche 9 bis 11 oder dem Köder nach Anspruch 12 oder den Zellen nach Anspruch 7 umfasst.
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