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Erfindungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zur Zulassungssteuerung, Leitweglenkung
und Gebührenberechnung in
Paketnetzen. Insbesondere betrifft die Erfindung die Verwendung
solcher Verfahren beim Betreiben von Netzen, die mehrere Verbindungsgüten unterstützen.
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Stand der
Technik
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Eine
Vereinbarung über
die Verbindungsgüte
(SLA – Service
Level Agreement) ist ein Vertrag zwischen dem Bereitsteller von
Paketnetzdiensten und einem seiner Kunden (d.h. Teilnehmer), der
irgendeine Mindestdienstgüte
angibt, die bei der Bearbeitung von mit einer Anwendung oder einem
Dienst identifizierten Verbindungen erfüllt oder überschritten werden muß. Ein Maß der Leistung,
die eine SLA angeben kann, ist der Betrag an Bandbreite, der auf
Bedarf zur Verfügung
stehen muß.
Es wird ein virtuelles privates Netz (VPN – Virtual Private Network)
definiert, wenn die SLA den Betrag an Bandbreite angibt, die bei
Bedarf in jedem einer Menge von dem Kunden zugeordneten Strömen zur
Verfügung
gestellt werden muß.
Ein "Strom" ist in diesem Zusammenhang
ein Knotenpaar σ des
Netzes, das aus einem Ursprungsknoten und einem Zielknoten bezüglich von
Verbindungen besteht, im Zusammenhang mit einer bestimmten Dienstklasse
s. Die verschiedenen möglichen
Dienstklassen können
z.B. Sprache, Daten, E-mail,
Dateiübertragungen,
Web-Browsing und Video umfassen. Ein Paketnetz ist beispielsweise
ein das ATM-, IP- oder Frame-Relay-Protokoll unterstützendes
Netz.
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Der
Begriff "Verbindung" wird zur Bezeichnung
jeder kommunizierenden Transaktion bzw. ausgeprägten Unterteilung einer kommunizierenden
Transaktion benutzt, die gewöhnlich
als ein Ruf, eine Verbindung oder ein Fluß bezeichnet wird.
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Im
Betrieb eines Paketnetzes müssen
mit verschiedenen Kunden identifizierte ankommende Verbindungen
für die
gleichen Netzressourcen wie beispielsweise Verbindungsstrecken-Bandbreitenkapazität konkurrieren.
Zusätzlich
besteht ein Wettbewerb für
die gleichen Ressourcen durch Verbindungen unterschiedlicher Dienstklassen,
ob sie zum gleichen Kunden gehören
oder zu unterschiedlichen Kunden. In einer derartigen Umgebung ist
es schwierig, für
jeden Kunden beständig
die von ihm in jeder Dienstklasse geforderte Dienstgüte bereitzustellen
und dabei auch das Netz gewinnbringend zu betreiben.
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Ein
Versuch zum Lösen
dieses Problems besteht darin, die Bandbreitenbelastungen Xsr des
Netzes zur optimalen Berücksichtigung
der erwarteten Verkehrsverläufe
auszulegen. Hier ist die Sollast Xsr die auf einem Dienstleitweg
(s, r), d.h. auf einem Leitweg r zwischen einem gegebenen Ursprung-Ziel-Paar
in einer gegebenen Dienstklasse s zu führende bemessene Bandbreite.
Ein Auslegungsverfahren, bei dem die statistischen Eigenschaften
von Kommunikationsverkehr ausdrücklich
erkannt werden, ist beispielsweise in dem D. Mitra et al. am 29.12.1998
unter dem Titel "Optimization
Method for Routing and Logical Network Design in Multi-Service Networks" (Optimierungsverfahren
zur Leitweglenkung und logischen Netzauslegung in Mehrdienstenetzen)
erteilten und gemeinsam hiermit zugewiesenen US-Patent Nr. 5,854,903
beschrieben. Eine Erweiterung dieses beispielhaften Auslegungsverfahrens
für virtuelle
private Netze ist in EP-A-0952741 beschrieben.
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Ein
auf Konzepten bezüglich
des Verkehrsflusses mit mehreren Leistungsmerkmalen basierendes Auslegungsverfahren
ist in der unter der Veröffentlichungsnummer
EP- A-10764.72 veröffentlichten
EP-Anmeldungs-Nr. 00 306 514.1 beschrieben.
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Obwohl
solche Offline-Verfahren der Netzauslegung nützlich sind, bieten sie nicht
von sich aus die Fähigkeit,
auf Verkehrsverhalten in Echtzeit zu reagieren. Aufgrund der zufallsmäßig schwankenden
Beschaffenheit von Verkehr gibt es jedoch häufig mögliche Gewinne im Gesamtverkehrswert
oder dem Gesamtertrag, der realisiert werden könnte, wenn Leitwegentscheidungen
durch Echtzeitmessungen unterrichtet sein könnten.
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In
EP-A-0 790 726 ist ein Verfahren offenbart, bei dem in einer Verbindungsstrecke
mit Kapazität
C jeder Verbindungsklasse k eine nominelle Kapazität Ck zugeteilt wird. Wenn eine Anforderung empfangen
wird, eine Verbindung von Klasse k auf eine Verbindungsstrecke von
Kapazität
C zu leiten, bestimmt das Verfahren, ob, wenn die Verbindung der
Klasse k angenommen wird, die Klasse k 'unterbelastet' oder 'überbelastet' wird, wobei 'überbelastet' bedeutet, daß die gegenwärtig geleiteten
Verbindungen zuzüglich
der angeforderten Verbindung die gesamte, der Klasse k zugeteilten
nominellen Kapazität
aufbrauchen werden. Wenn die Klasse k unterbelastet ist, wird die
Verbindung angenommen, wenn es auf der Verbindungsstrecke genügend Kapazität gibt,
die Verbindung zu führen.
Wenn die Klasse k überbelastet
ist, wird die Verbindung angenommen, wenn es auf der Verbindungsstrecke
genügend
Kapazität
gibt, die Verbindung zu führen
und dabei die unterbelasteten Klassen zu schützen.
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Kurze Beschreibung
der Erfindung
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren
entspricht dem Anspruch 1.
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Es
sind Verfahren zur Netzverwaltung entwickelt worden, die Messungen
von Verkehrslast (d.h. von Verkehrsbandbreite) anwenden, um einen
größeren Wirkungsgrad
bei dem Betrieb des Netzes zu erreichen. Bei einem Aspekt umfaßt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum Entscheiden, ob eine ankommende Verbindung
auf einem ausgewählten
möglichen
Dienstleitweg zu leiten ist. Gemäß dem vorliegenden
Verfahren wird der mögliche
Dienstleitweg in Abhängigkeit
davon, wie sich seine gemessene Belastung mit seiner Sollast vergleichen
läßt, als überbelegt
oder unterbelegt klassifiziert. Ein möglicher Dienstleitweg, der überbelegt
ist, wird nur dann als genügend
verfügbare
Bandbreitenkapazität
aufweisend, um die ankommende Verbindung zu führen, erachtet, wenn jede seiner
Verbindungsstrecken verfügbare
Kapazität
aufweist, die um einen hier als die Bandbreitenreservierung bezeichneten
Rest mehr als ausreichend ist.
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Bei
einem weiteren Aspekt umfaßt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Berechnen von Gebührenerträgen, bei
dem inkrementale Erträge
für einen
gegebenen Strom davon abhängig
sind, ob der Netzdiensteanbieter als bezüglich des gegebenen Stroms
zu einer SLA konform erachtet wird. Gemäß einer Ausführungsform
muß der
als konform erachtete Diensteanbieter mindestens einen vertraglich
vereinbarten Bruchteil des Lastangebots (d.h. angebotene Strombandbreite)
führen,
wenn das Lastangebot innerhalb einer vertraglich vereinbarten Grenze
liegt, muß aber
nur eine angegebene Last führen,
wenn das Lastangebot die vertraglich vereinbarte Grenze überschreitet.
Für angeboteten
Strombandbreite, die verloren geht, während der Diensteanbieter nicht
konform ist, wird eine Ertragsbuße erhoben.
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Bei
einem noch weiteren Aspekt umfaßt
die vorliegende Erfindung die Durchführung aller nachfolgenden Schritte am
Eingangsknoten für
eine für
einen gegebenen Strom bestimmte ankommende Verbindung:
Bestimmen,
ob jede von mindestens einigen möglichen
Dienstleitswegen für
die ankommende Verbindung überbelegt
und unterbelegt ist; aus Messungen angebotener und geführter Belastung,
Bestimmen, ob das Netz zu einem Zustand, z.B. dem oben beschriebenen
SLA-zustand, konform
ist; Leiten der ankommenden Verbindugng gemäß einem Verfahren, das vorzugsweise
unterbelegte Dienstleitwege auswählt;
und Ansammeln eines positiven Ertragsinkrements in mindestens einem
Zeitfenster für
verarbeitete Belastung aufgrund der geleiteten Verbindung.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
ein kommentiertes Flußdiagramm,
das Konformitätsentscheidungen
gemäß eines
beispielhaften Typs von SLA darstellt. Nach der Darstellung sind
vier Ergebnisse möglich,
in Abhängigkeit
davon: (i) ob der Kunde vertraglich vereinbarte Begrenzungen des
Lastangebots in einem gegebenen Strom erfüllt oder nicht, und (ii) ob
der Diensteanbieter (der in der FIG. angezeigte "SP")
eine vertraglich vereinbarte Menge des Lastangebots führt oder
nicht.
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2 ist
ein Flußdiagramm
von Ertragsberechnungen eines inkrementalen Stroms gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung in einem Aspekt. Am Endsummierungspunkt in der Nähe des Unterteils
der Figur wird ein positives Ertragsinkrement für verarbeitete Last und ein
negatives Abzugsinkrement für
verlorene Belastung kombiniert, um ein Netto-Stromertragsinkrement zu bilden.
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3 ist
ein Flußdiagramm
der Bestimmung des Belastungszustandes eines Dienstleitweges durch Vergleichen
von gemessener Belastung mit Sollast entsprechend einer beispielhaften
Ausführungsform
der Erfindung in einem Aspekt.
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4 ist
ein Flußdiagramm
von Bandbreitenschutz in Leitweglenkungsentscheidungen gemäß einer beispielhaften
Ausführungsform
der Erfinding in einem Aspekt.
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5 ist
ein Flußdiagramm
der Bearbeitung einer Anforderung einer neuen Verbindung für einen
gegebenen Strom gemäß der Erfindung
in einer Ausführungsform.
Im Verfahren der 5 enthalten ist das Bandbreitenschutzverfahren
der 4.
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6 ist
ein Diagramm einer beispielhaften Form von Bandbreitenschutz, der
angewandt werden könnte,
wenn VPN vom Netz unterstützt
werden.
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7 ist
ein schematisches Diagramm eines fiktiven Kommunikationsnetzes,
das als Grundlage für die
im Beispielsabschnitt unten beschriebenen numerischen Untersuchungen
benutzt wird.
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Ausführliche
Beschreibung
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Eine
beispielhafte, für
die Ausübung
der Erfindung relevante SLA schreibt für jeden Strom (s, σ) ein Summenbandbreitenangebot
Usσ (das "vertraglich vereinbarte
Bandbreitenangebot")
und eine Summen-Bandbreitenleistung
Vsσ (die "vertraglich vereinbarte
Bandbreitenleistung"),
Vsσ < Usσ vor.
Implizit ist das Verhältnis Vsσ/Usσ das
vertraglich vereinbarte Flußannahmeverhältnis für den Strom.
Es ist zu beachten, daß dieses
Verhältnis
nicht genau Eins sein kann, da aufgrund der statistischen Beschaffenheit
des ankommenden Verkehrs nur ein Netz mit unendlicher Kapazität garantieren
könnte,
daß 100%
ankommender Verbindungen angenommen werden.
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Um
zu bestimmen, ob Konformität
mit den Vorgaben der SLA besteht, werden Schätzungen der tatsächlichen
angebotenen und geleisteten Bandbreiten auf Grundlage von Messungen
durchgeführt.
Bandbreite kann direkt durch Untersuchung der angebotenen und verarbeiteten
Pakete gemessen werden. Als Alternative können Verbindungen gezählt werden
und die Gesamtbandbreite aus jeder der Verbindungen zugeordneten effektiven
Bandbreiten geschlossen werden. (Effektive Bandbreite wird ausführlicher
unten beschrieben). In beiden Fällen
ist es vorteilhaft, daß die
Bandbreitenmessungen am Eingangsknoten, d.h. am Ursprungsknoten des
entsprechenden Stroms durchgeführt
werden.
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Anfänglich wird
ein SLA-Überwachungsverfahren
beschrieben, das auf Verkehrshöhenabrechnung beruht.
Später
wird ein Beispiel von SLA-Überwachung
besprochen, das auf Paketebenen- (das heißt, auf Datenebenen)abrechnung
beruht. Bei den unten beschriebenen numerischen Untersuchungen wurde
Verbindungsebenenabrechnung benutzt.
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Bei
einem beispielhaften Meßverfahren
werden hier als "SLA-Fenster" bezeichnete Zeitfenster
benutzt und auch exponentielle Glättung. Die SLA-Fensterlänge τ und der
Glättungsparameter αSLA werden
ebenfalls vorteilhafterweise in der SLA vorgegeben.
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V ~sδ(n)
sei ein Meßwert
geleisteter Strombandbreite im Zeitfenster n und U ~sδ(n)
sei ein Meßwert
angebotener Strombandbreite im gleichen Zeitfenster. Da jede Messung
ein gewisses Maß an
Schätzung
umfaßt, wird
in der folgenden Besprechung auf diese Werte als "geschätzte" Bandbreitenwerte
Bezug genommen.
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In
der nachfolgenden Besprechung wird es wahlfrei sein, ob geglättete oder
ungeglättete
Werte von V ~sσ(n)
und U ~sδ(n)
benutzt werden. (Geglättete
Werte wurden in den unten beschriebenen numerischen Untersuchungen benutzt).
Um jedoch eine Form von Glättung
darzustellen, die in diesem Zusammenhang nützlich ist, sollen V ~ SM / sσ(n) und U ~ SM / sσ(n)
geglättete
Werte darstellen, und V ~ RAW / sσ(n) und U ~ RAW / sσ(n) sollen entsprechende rohe, d.h.
ungeglättete
Werte darstellen. Dann ist gemäß einem
beispielhaften Glättungsverfahren
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Gemäß einer
beispielhaften SLA ist ein konformer Kunde einer, dessen angebotene
Strombandbreite den vertraglich vereinbarten Betrag nicht überschreitet.
Der Diensteanbieter verspricht, den gleichen Bruchteil der geschätzten angebotenen
Bandbreite für
den Anteil vertraglich vereinbarter geleisteter zu vertraglich vereinbarter
angebotener Bandbreite zu führen.
Wenn der Diensteanbieter einen geringeren Bruchteil als versprochen
führt,
wird er als nicht konform erklärt
und zahlt eine Buße
für jede
verlorene (d.h. nicht geführte)
Verbindung, während
sich der Diensteanbieter im nicht konformen Zustand befindet.
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Andererseits
ist der Kunde nicht konform, wenn er mehr Strombandbreite als den
vertraglich vereinbarten Betrag anbietet. In diesem Fall verspricht
der Diensteanbieter, nur den vertraglich vereinbarten Betrag geleisteter
Bandbreite zu führen.
Der Diensteanbieter wird als nicht konform erklärt, wenn er den vertraglich vereinbarten
Betrag nicht führt.
In diesem Fall zahlt er eine Buße
für verlorene
Verbindungen, z.B. für
verlorene Bandbreite bis zum vertraglich vereinbarten Betrag.
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Vorteilhafterweise
findet die Überwachung
von Kunden- und
Diensteanbieterkonformität
und die Erklärung entsprechender
konformer und nicht konformer Zustände am Eingangsknoten statt.
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Die 1 zeigt
einen beispielhaften Entscheidungsvorgang für SLA-Konformität. Im Block
5 wird der Schätzwert U ~sσ(n)
der angebotenen Strombandbreite mit dem vertraglich vereinbarten
Wert Usσ verglichen.
Der Schätzwert
der angebotenen Bandbreite (und wie unten ersichtlich sein wird
auch der Schätzwert
der geleisteten Bandbreite) wird am Ende des n-ten SLA-Fensters
bestimmt. Die variable "SLA_state", die den Wert "konform" annimmt, wenn der
Diensteanbieter SLA-konform ist, und sonst den Wert "nicht konform", wird jedoch als
gleichförmig über das
gesamte Fenster behandelt. (Allgemeiner gesagt wird das Paar von
Variablen, die die jeweiligen Zustände von SLA-Konformität des Kundens
und des Diensteanbieters beschreiben, als gleichförmig über das
gesamte Fenster behandelt). Es wurde festgestellt, daß diese
Annäherung
bei der Steuerung der Verarbeitungslast hilft und eine Durchschnittsbildung
erlaubt und allgemein die Genauigkeit erhöht.
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Die
Ausgabe des Blocks 5 ist "ja",
wenn der Schätzwert
angebotener Bandbreite nicht größer als
der vertraglich vereinbarte Wert ist. In diesem Fall ist der Kunde
SLA-konform wie
durch die linke Seite des Gitters unten in der Figur dargestellt,
d.h. Quadranten A und B. wenn die Ausgabe des Blocks 5 "nein" ist, ist der Kunde
nicht SLA-konform wie durch Quadranten C und D dargestellt.
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Die
Prüfung,
ob der Diensteanbieter SLA-konform ist (was wiederum den Wert der
variablen SLA_state bestimmt), nimmt in Abhängigkeit von dem Ergebnis des
Blocks 5 unterschiedliche Formen an. Im Falle eines konformen
Kundens gilt die Prüfung
des Blocks 10. Im Block 10 werden Verhältnisse
von geleisteter Bandbreite zu angebotener Bandbreite verglichen.
Wenn das Verhältnis
Vsσ/Usσ vertraglich
vereinbarter Werte nicht größer als
das Verhältnis V ~sσ(n)/U ~sσ(n)
von Schätzwerten
ist, wird der Diensteanbieter wie im Quadranten A der Figur als
SLA-konform für
das Fenster n erklärt.
Ansonsten wird wie im Quadranten B angezeigt der Diensteanbieter
als nicht SLA-konform erklärt.
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Im
Fall eines nicht konformen Kunden steht die Prüfung des Blocks 15.
Gemäß der Prüfung des
Blocks 15 wird der Diensteanbieter als SLA-konform für das Fenster
n erklärt,
wenn der vertraglich vereinbarte Betrag Vsσ geleisteter
Bandbreite nicht größer als
der geschätzte
Betrag V ~sσ(n)
ist wie im Quadranten C der Figur angezeigt. Ansonsten wird der
Diensteanbieter wie im Quadranten D angezeigt als nicht konform
erklärt.
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Jede
Verbindung, die geführt
wird, erzeugt Erträge
für den
Diensteanbieter und erhöht
ein Flußertragsmaß Wsσ(n).
Beispielsweise wird wie in 2 gezeigt
ein vorhergehendes Summen-Ertragsmaß Wsσ(n–1) (im Block 20 der
Figur dargestellt) am Summierungspunkt 30 um den im Block 25 gezeigten
gegenwärtigen
Betrag erhöht,
um das gegenwärtige
Summen-Ertragsmaß Wsσ(n)
für das
SLA-Fenster n zu
bilden (Block 35). Das gegenwärtige Inkrement des Blocks 25 ist
das Produkt der Anzahl Msσ(n) von Verbindungen des
im Fenster n geführten
Stroms (s, σ)
und eines Stromertragsparameters wsσ. Als
Beispiel aber nicht begrenzend ist zu bemerken, daß in numerischen
Untersuchungen wsσ gleich dem Produkt der
effektiven Bandbreite ds und der mittleren
Haltezeit hs von Verbindungen der Dienstklasse
s gesetzt wurde. Die effektive Bandbreite kann so eingestellt werden,
daß sie
in einem einzigen Parameter verschiedene Faktoren auf Paketebene
wie beispielsweise Bursthaftigkeit, Laufzeit, Jitter und Verlust
an Netzelementen berücksichtigt.
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Wenn
der Diensteanbieter Verbindungen verliert, während er sich in einem Zustand
von Nicht-SLA-Konformität befindet,
muß er
möglicherweise
eine Buße
zahlen. In der beispielhaften Anordnung der 2 wird ein
vorhergehender Wert penaltysσ(n–1) eines Summen-Flußabzugsmaßes (Block 55)
am Summierungspunkt 60 durch das gegenwärtige Abzugsinkrement erhöht, um einen
gegenwärtigen
Wert penaltysσ(n)
des Summenmaßes
für das
Fenster n (Block 65) zu bilden. Das gegenwärtige Abzugsinkrement
ist der im Block 40 der FIG. gezeigte Wert. Am Multiplikator 50 wird
jedoch dem gegenwärtigen
Abzugsinkrement ein multiplikatives Gewicht von 0 erteilt (in welchem
Fall es nicht zu dem Summenwert im Block 65 hinzugefügt wird),
wenn der Diensteanbieter im Fenster n SLA-konform ist. Ansonsten
erhält
das Abzugsinkrement ein multiplikatives Gewicht von 1.
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Wie
im Block 40 dargestellt ist das Abzugsinkrement beispielhafterweise
das Produkt von drei Faktoren: dem Stromertragsparameter wsσ,
der Anzahl Nsσ(n)
von Verbindungen des Stroms (s, σ),
die im SLA-Fenster n verlorengegangen sind, und einem einstellbaren
Abzugsmultiplikator msσ, der typischerweise größer als 1
ist.
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Verschiedene
alternative Abzugsstrukturen sind ebenfalls leicht zu implementieren.
Beispielsweise wird durch die Abzugsstruktur der 2 der
Diensteanbieter für
alle Verbindungen belastet, die verlorengehen, während der SLA-zustand des Netzes
im Quadranten D der 1 liegt, selbst wenn der Betrag
angebotener Bandbreite den in der SLA vorgegebenen weit überschreitet.
Um grobe Überschreitungen
des Verkehrsangebots zu unterbinden, wird es in manchen Fällen vorteilhaft
sein, den Faktor Nsσ(n) im Block 40 der 2 so
zu begrenzen, daß er
nur die Differenz zwischen den gemessenen (d.h. geschätzten) und
vertraglich vereinbarten Werten geleisteter Bandbreite einschließt.
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Am
Summierungspunkt 70 werden der Summen-Stromertragswert des Blocks 35 und
der Summen-Stromabzugswert
des Blocks 65 als positive bzw. negative Beiträge zum Netto-Stromertrag
W_netsσ(n) nach
der Darstellung im Block 75 kombiniert. Summieren von W_netsσ(n) über alle
Ströme
ergibt ein netzweites Maß W_net(n)
von Summen-Nettoertrag wie im Block 80 dargestellt.
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In
der vorangegangenen Besprechung wurde es als wahlfrei behandelt,
ob für V ~sσ(n)
und U ~sσ(n)
geglättete
oder ungeglättete
Werte benutzt werden. Es wird jedoch gegenwärtig angenommen, daß es besonders vorteilhaft
sein wird, die Bestimmung des SLA-Zustandes auf geglätteten Werten
beruhen zu lassen, aber den Ertrag und die Abzugswerte auf Grundlage
der ungeglätteten
Messungen angebotener und in jedem Zeitfenster geleisteter Bandbreite
zu berechnen.
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Wie
oben erwähnt
besteht eine Alternative zur Überwachung
auf Verbindungsebene im Messen der angebotenen und geleisteten Bandbreite
auf Paket-(bzw. Daten-)ebene. Beispielsweise lassen sich Leaky-Bucket-Verfahren leicht
zur Durchführung
solcher Messungen benutzen. (Leaky-Bucket-Messungen besagen, wieviel
Bandbreite geleistet wurde und wieviel fallengelassen oder als nicht
konform markiert wurde. So läßt sich
leicht auf das Betragsangebot schließen). Im Zusammenhang mit Messungen
auf Paketebene soll ωsσ den durch
den Diensteanbieter erzeugten Ertrag zum Führen eines Einheitsbetrags
an Daten auf dem Strom (s, σ) darstellen.
So ist ein in diesem Zusammenhang für den inkrementalen Gewinn
an Ertrag für
das Fenster n geeigneter Ausdruck
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Eine
Abzugsstruktur, von der angenommen wird, daß sie besonders vorteilhaft
im Zusammenhang mit Messungen auf Paketebene ist, ist durch die
Vorschriften (i)–(iii)
unten für
den Wert des inkrementalen Abzugs für das Zeitfenster n, d.h. für penaltysσ(n)-penaltysσ(n–1) definiert.
Die Vorschriften werden bezüglich
der Quadranten A–D
der 1 gesetzt.
- (i) Wenn der Netz-SLA-Zustand
für den
Strom (s, σ)
im Quadrant A oder C liegt, ist der inkrementale Abzug Null.
- (ii) Wenn der SLA-Zustand im Quadrant B liegt, dann ist der
inkrementale Abzug
- (iii) Wenn der SLA-Zustand im Quadrant D liegt, beträgt der inkrementale
Abzug
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Die
Schreibweise [...]+ bedeutet, daß wenn die
eingeklammerte Menge weniger als Null beträgt, sie auf Null gesetzt werden
sollte.
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Wie
bemerkt wird vorteilhafterweise ein Offline-Auslegungsverfahren zur Zuteilung (in
statistischem Sinn) des Verkehrsangebots für jeden Strom unter den zulässigen Leitwegen
für diesen
Strom eingesetzt. Aus der Auslegungsphase zum SLA-Verwaltungsverfahren
weitergeleitete Informationen enthalten im allgemeinen U
sσ und
V
sσ wie
auch die bemessenen Dienstleitwegbelastungen X
sr.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die Belastungen X
sr aus der Rohausgabe der Auslegung abzuleiten,
die auf Mittelwerten von Verkehrsbandbreite beruht, auf eine Weise,
die zusätzliche
Kapazität
in Erwartung von Verkehrsveränderlichkeit
reserviert. Wenn daher das Auslegungsverfahren einen Mittelwert
M
sr von auf einem Dienstleitweg geführter Summenbandbreite
ergibt, wird der entsprechende Lastparameter X
sr gleich
M
sr zuzüglich
eines auf Verkehrsveränderlichkeit
bezogenen Zusatzinkrements gesetzt. Obwohl beispielsweise die Standardabweichung
als ein solches Maß von
Veränderlichkeit
benutzt werden könnte,
hat sich herausgestellt, daß durch
die Quadratwurzel des Mittelwerts ein ausreichendes Maß bereitgestellt
wird. Dementsprechend hat sich als vorteilhaft herausgestellt, X
sr = M
sr +
zu
setzen, wobei γ eine
kleine nicht negative Zahl, typischerweise um 0,5 ist. Auf ähnliche Weise
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, V
sσ =
M
sσ –
zu
setzen, wobei β eine
weitere kleine nicht negative Zahl, ebenfalls typisch um 0,5 ist.
Bei dem vorangegangenen Ausdruck ist M
sσ die
mittlere geleistete Summenbandbreite auf dem Strom (s, σ), die aus
dem Auslegungsverfahren erhalten wird. Mit zunehmendem β nimmt der
vertraglich vereinbarte Betrag V
sσ geleisteter
Bandbreite mit zunehmender Verkehrsveränderlichkeit steiler ab. So
ist Erhöhen
von β dafür geeignet,
zunehmende Abneigung des Diensteanbieters gegen Übernahme von Abzügen für verlorengegangene
Verbindungen widerzuspiegeln. Andererseits wird durch ein zunehmendes β auch allgemein
das vertraglich in der SLA vereinbarte Flußannahmeverhältnis V
sσ/U
sσ verringert.
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Wahlweise
kann eine Abzugsstruktur für
verlorene Verbindungen wie oben beschrieben im Auslegungsverfahren
enthalten sein, obwohl sich daraus eine gewisse zusätzliche
Komplexität
ergibt. Bei den numerischen Untersuchungen, über deren Ergebnisse unten
berichtet wird, ist die Abzugsstruktur nicht im Auslegungsverfahren
enthalten gewesen.
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Auch
lassen sich alternative Ertragsstrukturen leicht implementieren.
Beispielsweise könnte
der Diensteanbieter wünschen,
einen Aufschlag zur Bearbeitung von Verbindungen mit dem vertraglich
vereinbarten Bandbreitenwert zu verlangen, wenn der Betrag angebotener
Bandbreite den vertraglich vereinbarten Wert überschreitet, d.h. wenn der
Netzzustand im Quadrant C der 1 liegt.
In einem derartigen Fall kann ein Ertragsparameter der zweiten Schicht,
der größer als
der grundlegende Stromertragsparameter wsσ ist,
angewandt werden, wenn der Netzzustand im Quadrant C liegt. Ein
solcher Parameter der zweiten Schicht kann beispielsweise auf alle
geleistete Bandbreite angewandt werden, oder er kann veranlaßt werden,
nur für
den vertraglich vereinbarten Betrag überschreitende geleistete Bandbreite
zu gelten.
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In
der als "Leitwegklassifikation" bezeichneten Phase
der Netzverwaltung wird von jedem Eingangsknoten für jedes
Zeitfenster n eine Variable statussr(n)
bewertet, die auf der über
Verbindungen angesammelten Bandbreitenlast jedes Dienstleitwegs
(s, r) vom Eingangsknoten aus beruht, und eine Datenbank dieser
Variablen unterhält.
Jede Variable statussr(n) wird zu Beginn
des Zeitfensters n berechnet und bleibt während des Fensters fest. Diese
Zustandsvariable wird für
jeden zulässigen
Leitweg r für
jeden Strom berechnet, für
den der gegebene Knoten der Eingangsknoten ist, für jeden
entsprechenden Ausgangsknoten und für jede Dienstklasse s.
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3 zeigt
ein beispielhaftes Verfahren zur Bewertung von statussr(n).
Im Block 85 wird die gemessene Bandbreitenlast ZSr(n) auf dem Dienstleitweg (s, r) zu Beginn
des Fensters n mit der Sollast Xsr verglichen. Wie
bei Block 90 angezeigt wird der Belastungszustand des Dienstleitweges
als "unterbelegt" erklärt (d.h.
statussr(n) wird gleich US (undersubcribed)
gesetzt), wenn die gemessene Belastung nicht größer als die Sollast ist. Wie
bei Block 95 angedeutet wird der Belastungszustand als "überbelegt" erklärt (statussr(n)
gleich OS (oversubscribed) gesetzt), wenn die gemessene Belastung
größer als
die Sollast ist. Der Belastungszustand von Dienstleitwegen ist bei
der Implementierung der hier als "Leitweglenkung und Zulassungssteuerung" bezeichneten Phase,
die unten beschrieben wird, von wichtiger Bedeutung.
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Nunmehr
wird ein beispielhaftes Verfahren zum Messen der Dienstleitweg-Bandbreitenlast
Zsr(n) unter Verwendung von aus örtlichen
Messungen am Eingangsknoten berechneten Größen beschrieben. Dieses Meßverfahren
beruht auf einem Fenster mit Länge τ und auf
exponentieller Glättung
mit einem Glättungsparameter α. Ein ähnliches
Verfahren, das möglicherweise
andere Werte von Fensterlänge
und Glättungsparameter
benutzt, läßt sich
leicht auf die Berechnung der angebotenen und verarbeiteten Strombelastungen U ~sσ(n)
und V ~sσ(n)
anwenden.
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t
soll einen Zeitwert im n-ten Fenster darstellen, d.h. (n–1) τ ≤ t < nτ. Ysr(t) soll die Summenbandbreitennutzung auf
Dienstleitweg (s, r) zur Zeit t bezeichnen. Es ist zu beachten,
daß sich
Ysr(t) mit jeder neuen Verbindung um eine
Einheit der effektiven Bandbreite ds erhöht und mit
jedem Verbindungsabgang um den gleichen Betrag erniedrigt.
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Y sr(n)
soll die mittlere Bandbreitennutzung auf dem Dienstleitweg über das
n-te Fenster bezeichnen, d.h.
Z
sr(n+1)
soll die exponentiell geglättete
Schätzung
von Bandbreitennutzung summiert über
Verbindungen auf dem Dienstleitweg zu Beginn des (n+1)ten Fensters
bezeichnen.
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Dann
beträgt
gemäß dem vorliegenden
Verfahren Zsr(n + 1)= αZsr(n)
+ (1–α)Y sr(n).
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Es
ist in dieser Hinsicht zu beachten, daß, da nur der Eingangsknoten
Verbindungen auf dem Dienstleitweg (s, r) aufgebaut haben wird,
ohne Störung
von anderen Knoten (die natürlich
bezüglich
Verbindungen für
ihre eigenen Ströme
Eingangsknoten sein können),
stehen ihm alle notwendigen Lastinformationen zur Verfügung.
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Uns
nunmehr einer Beschreibung von Steueralgorithmen zu Leitweglenkung
und Zulassungssteuerung zuwendend, ist als erstes zu beachten, daß diese
Algorithmen eine als virtuelle Partitionierung (VP – Virtual
Partitioning) bekannte Methodik anwenden. Bei der VP-Methodik wird
die Bandbreitenkapazität
jeder Verbindungsstrecke 1 als eine Ressource erachtet, die ein
Gegenstand des Wettbewerbs durch alle Dienstleitwege ist, in denen
die Verbindungsstrecke 1 enthalten ist. Bei der vorliegenden Anwendung
von VP wird denjenigen konkurrierenden Dienstleitwegen, die (zu
einer gegebenen Zeit) unterbelegt sind, Priorität gegenüber überbelegten Dienstleitwegen
erteilt. Wie unten erläutert
wird diese Priorität
durch ein hier als Bandbreitenschutz (BP – Bandwidth Protection) bezeichnetes
Verfahren implementiert, wenn neue, einem gegebenen Strom zugeordnete
Verbindungen aufgebaut werden. Es ist zu beachten, daß bei Verbindungsaufbau
in einer beispielhaften Implementierung der Eingangsknoten zu jeder
Verbindungsstrecke auf einem interessierenden Dienstleitweg eine
Anforderung und eine Anzeige des Wertes von statussr(n)
für den
interessierenden Dienstleitweg und das gegenwärtige Zeitfenster n sendet.
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Nunmehr
wird das Bandbreitenschutzverfahren unter Bezugnahme auf 4 beschrieben.
Dieses Verfahren wird vorteilhafterweise am Eingangsknoten durchgeführt. l soll
eine durch den möglichen
Dienstleitweg durchlaufene Verbindungsstrecke darstellen, Cl soll die Bandbreitenkapazität der Verbindungsstrecke
l darstellen, und yl(t) soll die Gesamtbandbreitennutzung auf
der Verbindungsstrecke zur Zeit t des Verbindungsaufbaus darstellen.
(Natürlich
kann yl(t) Cl nicht überschreiten.)
(s, r) soll einen möglichen
Dienstleitweg darstellen, der zur Leitweglenkung einer ankommenden
Verbindung ausgewählt
worden ist.
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Am
Block 100 der Figur wird eine Bestimmung getroffen, ob
der Zustand des möglichen
Dienstleitwegs im gegenwärtigen
Fenster n unterbelegt ist (d.h. ob statussr(n)
gleich US ist). Wenn der Dienstleitweg als unterbelegt identifiziert
wird, wird im Block 105 eine weitere Bestimmung getroffen,
ob es auf dem Dienstleitweg genügend
verfügbare
Bandbreite gibt, um die Verbindung anzunehmen. Im Block 105 wird
genügende
Bandbreite nur dann erachtet, wenn es zur Verbindungsaufbauzeit
für jede
durch den möglichen
Dienstleitweg durchlaufene Verbindungsstrecke l genügend übrige Kapazität gibt,
um die effektive Bandbreite ds der ankommenden
Verbindung aufzunehmen, d.h. nur, wenn für alle l∊ (s, r),
yl(t) + ds ≤ Cl. Wenn diese Bedingung erfüllt ist,
wird die Verbindung wie im Block 115 angezeigt angenommen.
Ansonsten wird die Verbindung wie im Block 120 angezeigt
abgewiesen.
-
Wieder
auf Block 100 Bezug nehmend ist der Dienstleitweg überbelegt,
wenn bestimmt wird, daß er nicht
unterbelegt ist (d.h. statussr(n) ist gleich
OS). In diesem Fall wird im Block 110 die Bestimmung getroffen, ob
es auf dem Dienstleitweg genügend
verfügbare
Bandbreite gibt, um die Verbindung anzunehmen. Die am Block 110 angewandte
Prüfung
ist anspruchsvoller als die im Block 105 angewandte Prüfung. Im
Block 110 muß jede
durch den Dienstleitweg durchlaufene Verbindungsstrecke l nicht
nur für
die effektive Bandbreite ds sondern auch
für eine
Bandbreitengröße Rd ^, die
hier als Bandbreitenreservierung bezeichnet wird, übrige Kapazität aufweisen.
Das heißt
die Verbindung wird nur dann (am Block 125) angenommen,
wenn für
alle l∊ (s, r), yl(t) + ds + Rd ^ ≤ Cl. Ansonsten wird die Verbindung abgewiesen
(am Block 130).
-
Durch
die Bandbreitenreservierung Rd ^ wird das vorliegende Leitwegverfahren
gezwungen, unterbelegten Dienstleitwegen in zweierlei Hinsicht Priorität zu erteilen.
Erstens muß ein
Versuch, eine Verbindung auf einem überbelegten Dienstleitweg zu
leiten, einer anspruchsvolleren Prüfung genügen, als ein Leitwegversuch auf
einem unterbelegten Dienstleitweg. Zweitens wird durch Erzwingen
der Bandbreitenreservierung sichergestellt, daß nach erfolgreicher Leitweglenkung
einer Verbindung auf einem überbelegten
Dienstleitweg jede Verbindungsstrecke entlang diesem Leitweg immer
noch Kapazität
aufweist, um eine Verbindung auf mindestens einem unterbelegten
Dienstleitweg zu führen,
in dem diese Verbindungsstrecke enthalten ist. (In Abhängigkeit von
dem Wert von R kann übrige
Kapazität
bestehen, um Verbindungen auf mehreren unterbelegten Dienstleitwegen
zu führen.)
-
Die
hier beschriebene Bandbreitenreservierung ist das Produkt von zwei
Faktoren: dem Bandbreitenschutzparameter R und einer Größe d ^. Der
Bandbreitenschutzparameter ist eine einstellbare kleine positive Zahl
typischerweise im Bereich von 1,0–2,0 und beispielhaft rund
1. Die Größe d ^ ist
z.B. die größte effektive Bandbreite über alle
Dienstklassen; d.h.
-
Es
ist zu beachten, daß ein
Versuch, eine Verbindung auf einem ausgewählten Dienstleitweg aufzubauen,
nur dann erfolgreich sein wird, wenn alle Verbindungsstrecken auf
dem Dienstleitweg die Verbindung nach Implementierung des Bandbreitenschutzverfahrens
der 4 annehmen.
-
Wie
bemerkt stellt die Größe yl(t) die Gesamtbandbreitennutzung auf einer
Verbindungsstrecke l für Verbindungsaufbauzeit
t dar. Es gibt verschiedene Weisen für den Eingangsknoten zur Erfassung
dieser Informationen betreffs Bandbreitennutzung auf den zu relevanten
Leitwegen gehörenden
Verbindungsstrecken. Ein Ansatz besteht darin, daß der Eingangsknoten
nach Bedarf Erkundungsanfragen aussendet, beispielhafterweise durch
Aussenden spezialisierter Erkundungspakete, die Nutzungsinformationen
von den relevanten Routern abrufen. Ein solcher Ansatz ist wirkungsvoll,
trägt aber
eine relativ große
Menge von Zeichengabeverkehrs-Overhead
zum Netz bei, was in mindestens einigen Fällen als ungünstig angesehen
werden könnte.
Ein manchmal als "periodische Überflutung" bezeichneter alternativer
Ansatz besteht darin, daß der
Eingangsknoten periodische Anforderungen an das Netz für Nutzungsinformationen
rundsendet. Durch diesen Ansatz wird zwar weniger Verkehrs-Overhead
als durch die Verwendung von Erkundungspaketen zugefügt, aber
spät im Rundsendezyklus
vor der nächsten
Anforderung muß der
Eingangsknoten im allgemeinen überholte
Informationen benutzen.
-
Bei
einem dritten Ansatz, der in mindestens einigen Fällen als
vorteilhaft erachtet wird, werden Nutzungsinformationen angewandt,
die der Eingangsknoten durch vorhergehende Verbindungsaufbauanforderungen
erfaßt
hat. Bei diesem Ansatz liegt der Vorteil darin, daß er wenig
oder keinen Zeichengabeverkehrs-Overhead hinzufügt und für mindestens einige Leitwege
so aktuell wie der jüngste
Leitweglenkungsversuch ist. Die Benutzung vorhergehender Verbindungsaufbauversuche
zur Erfassung von Verbindungsstreckennutzungsinformationen wird
beispielsweise in EP-A-0 777 362 besprochen.
-
Uns
nunmehr der 5 zuwendend, ist dort im Block 135 eine
Anforderung zum Leiten einer neuen Verbindung für Strom (s, σ) dargestellt.
Blöcke 140 und 145 stellen einen
Versuch zum Leiten der Verbindung gemäß einem als Sticky Routing
(haftende Leitweglenkung) bekannten Verfahren dar. Sticky Routing
wird beispielsweise bei R.J. Gibbens et al. "Dynamic alternative routing – modeling
and behavior" (dynamische
alternative Wegelenkungsmodellierung und Verhaltensweise), Proc.
12. Int. Teletraffic Congress, Torino, 3.4A.3.1-3.4.A.3.7 (1988) beschrieben.
-
Der
Eingangsknoten hat die Wahlmöglichkeit,
zu versuchen, die neue Verbindung auf jedem zulässigen Leitweg für den relevanten
Strom zu leiten. Gemäß dem Verfahren
Sticky Routing wird bevorzugt, den letzten Dienstleitweg zu benutzen,
auf dem eine Verbindung für
den gleichen Strom erfolgreich geleitet wurde. Bei unserem beispielhaften
Verfahren der 5 kann jedoch ein solcher letzter
(im Block 140 als "current
(s, r)" bezeichneter)
Dienstleitweg nur dann ausgewählt
werden, wenn er im gegenwärtigen
Zeitfenster n unterbelegt ist. Wenn daher der Prüfung auf den Zustand Unterbelegt
des Blocks 140 genügt
wird, wird der Dienstleitweg current (s, r) wie im Block 145 angezeigt
für den
Leitweglenkungsversuch ausgewählt.
-
Wenn
der Prüfung
des Blocks 140 nicht genügt wird, dann wird wie im Block 150 angezeigt
eine Bestimmung getroffen, ob es im gegenwärtigen Zeitfenster irgendeinen
Dienstleitweg in der zulässigen
Leitwegmenge R(s, σ)
gibt, der unterbelegt ist. Wenn es mindestens einen derartigen Dienstleitweg
gibt, wird eine Menge RUS(s, σ; n) der
zulässigen
Dienstleitwege im Zeitfenster n definiert und wie im Block 155 angezeigt wird
ein Mitglied dieser Menge, beispielhafterweise ein zufallsmäßig gewähltes Mitglied
für den
Leitweglenkungsversuch ausgewählt.
-
Wenn
im Block 150 keine zulässigen
unterbelegten Dienstleitwege gefunden werden, dann wird wie im Block 160 angedeutet
ein bevorzugter der verfügbaren überbelegten
Dienstleitwege ausgewählt.
Der bevorzugte überbelegte
Dienstleitweg ist derjenige, der als maximal unterbelastet bestimmt
wird. In diesem Zusammenhang ist der Betrag an Unterbelastung der
Betrag, um den die Sollast Xsr die Summen-Bandbreitennutzung
Ysr(t) auf einem Dienstleitweg zur Zeit
t überschreitet.
So ist der maximal unterbelastete Leitweg der Leitweg der zulässigen Leitwegmenge,
der die Größe Ysr(t) – Xsr minimiert. Es ist zu beachten, daß die Bestimmung
eines maximal unterbelasteten Leitwegs leicht am Eingangsknoten
bestimmt wird, da der Eingangsknoten im Besitz der Werte von Ysr(t) und Xsr ist.
-
Sobald
ein Dienstleitweg ausgewählt
worden ist, wird der Versuch, die Verbindung auf dem ausgewählten Leitweg
aufzubauen, im Block 165 ausgeführt, wo das Bandbreitenschutzverfahren
der 5 implementiert ist. Im Block 170 wird
eine Bestimmung getroffen, ob der Leitweglenkungsversuch erfolgreich
war. Wenn ja, dann wird gemäß Sticky
Routing, sofern benutzt, das den letzten erfolgreichen Dienstleitweg
current (s, r) enthaltende Register aktualisiert, wie im Block 175 angezeigt.
Wenn die Prüfung
im Block 170 einen erfolglosen Versuch anzeigt, dann kann
die Verbindung verlorengehen oder als Alternative kann ein neuer
Versuch gemacht werden, die Verbindung gemäß einem unten beschriebenen
Verfahren zu leiten, das als Crankback bezeichnet wird (Zurückverweisung).
-
Wenn
Sticky Routing angewandt wird, dann wird, wenn die Prüfung am
Block 170 einen erfolglosen Leitweglenkungsversuch anzeigt,
current (s, r) auf einen Wert Null gesetzt wie am Block 180 angezeigt.
-
Wenn
ein Versuch zum Aufbauen einer Verbindung auf einem ausgewählten Dienstleitweg
fehlgeschlagen ist, wird die Wahrscheinlichkeit, daß der Dienstleitweg
eine weitere Verbindungsaufbauanforderung annehmen kann, anfänglich gering
sein, aber mit der Zeit ansteigen. Dementsprechend wird es im allgemeinen vorteilhaft
sein, den ausgewählten
Dienstleitweg für
eine Zeitdauer Trec, die als Recovery Time
(Erholungszeit) bezeichnet wird, aus der Betrachtung zu entfernen.
Die Entfernung eines solchen Leitweges aus dem Leitwegauswahlverfahren
für eine
Zeitdauer Trec ist in 5 am
Block 180 angezeigt.
-
Wie
am Block 185 angezeigt werden Überwachungsdaten mit den Ergebnissen
des Verbindungsaufbauversuchs der Blöcke 135–180 aktualisiert.
Mit "Überwachungsdaten" sind Informationen
gemeint, die bei Zustandsentscheidungen, Ertrags- und Abzugsberechnungen
und dergleichen zu benutzen sind. Zu solchen Informationen gehören beispielsweise
Einträge
in Datenbänken
am Eingangsknoten, die die Anzahl von bearbeiteten und blockierten
Verbindungen, die geleistete und blockierte Bandbreite und dergleichen
verfolgen.
-
Wie
bemerkt kann, wenn der Verbindungsaufbauversuch fehlgeschlagen ist,
durch Anwenden eines Zurückverweisungsverfahrens
ein neuer Aufbauversuch getätigt
werden. Gemäß einem
beispielhaften Zurückverweisungsverfahren
wird das Verfahren der Blöcke 140–185 nach
dem Block 185 solange wiederholt, bis die neue Verbindung
geleitet worden ist, oder bis die Aufbauanforderung eine angegebene
Anzahl von Malen fehlgeschlagen ist. In mindestens einigen Fällen könnte es
vorteilhaft sein, Zurückverweisung
nur dann anzuwenden, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind.
Beispielsweise wird bei einer Form selektiver Zurückverweisung
ein neuer Aufbauversuch nur dann ausgeführt, wenn Verlust der Verbindung
dem Diensteanbieter einen Abzug einbringen würde, d.h. nur wenn der Diensteanbieter
bezüglich
des relevanten Stroms gegenwärtig nicht-SLA-konform
ist.
-
Es
ist oben bemerkt worden, daß aus
der Offline-Auslegungsweise
zum SLA-Verwaltungsprozeß weitergegebene
Informationen im allgemeinen den Sollwert Usσ angebotener
Strombandbreite, den Sollwert Vsσ geleisteter
Strombandbreite und die Mittelwerte Msr von
auf den entsprechenden Dienstleitwegen entsprechend jedem Strom
geführter
Summenbandbreite enthalten. Aus diesen Werten Msr werden
wie bemerkt die bemessene Dienstleitwegbelastungen Xsr erhalten.
-
Auch
ist oben bemerkt worden, daß ein
VPN definiert wird, wenn die SLA den Betrag an auf Bedarf zur Verfügung zu
stellender Bandbreite in jedem einer Menge von durch den Kunden
identifizierten Strömen angibt.
Das oben beschriebene Konzept von SLA-Konformität hinsichtlich der angebotenen
und geleisteten Strom-Bandbreite
läßt sich
leicht dahingehend erweitern, sich mit Konformitätsfragen zu befassen, wo ein
VPN angegeben worden ist. Das heißt, wo vordem die Prüfungen der
Blöcke 10 und 15 der 1 auf
für einen
gegebenen Strom (s, σ)
spezifische Größen Vsσ,
Usσ, V ~sσ(n), U ~sσ(n)
angewandt wurden, werden die gleichen Prüfungen nunmehr auf analoge
Größen V (ν) / s,δ, U (ν) / s,δ, V ~ (ν) / s,δ(n), U ~ (ν) / s,δ(n)
angewandt, die für
einen gegebenen Teilstrom (s, σ, ν) spezifisch
sind, der zu einem bestimmten VPN mit dem Index ν gehört. Ein solcher Teilstrom wird
als "VPN-Strom" bezeichnet.
-
So
läßt sich
leicht eine wie oben in Verbindung mit der 2 besprochene
Ertrags- und Abzugsstruktur entwickeln, um den Nettoertrag abzudecken,
den der Diensteanbieter von einem Kunden durch Betreiben eines VPN
für den
Kunden einsammeln kann.
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Als
Eingabe in die Offline-Auslegungsphase können ein oder mehrere VPN angegeben
werden. In einem solchen Fall können
Dienstleitwegbelastungen X (ν) / sr, die analog den früher erwähnten Belastungen Xsr sind aber für den Verkehr bestimmter VPN ν spezifisch
sind, direkt oder nach Abänderung
aus der Ausgabe der Auslesungsphase erhalten werden. Die Belastungen
X (ν) / sr werden als "VPN- Dienstleitweg-Sollasten" bezeichnet.
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Es
ist oben bemerkt worden, daß verschiedene
Dienstleitwege (sowohl für
den gleichen Strom als auch für
unterschiedliche Ströme)
um begrenzte Bandbreitenkapazität
auf diesen Verbindungsstrecken konkurrieren, die unter den Dienstleitwegen
geteilt werden. Wenn zuviel Verkehr durch eine gegebene Verbindungsstrecke
geleitet wird, kann ein Netzstau entstehen. Das vorliegende Bandbreitenschutzverfahren
trägt zur
Verhinderung solcher Staus bei, indem es Verbindungsstreckenbandbreite
auf überbelegten
Dienstleitwegen reserviert, die für dieselben Verbindungsstrecken
schneidende unterbelegte Dienstleitwege zur Verfügung gestellt werden können.
-
Bei
der Einführung
von VPN erscheinen zusätzliche
Wettbewerbsformen. Beispielsweise können verschiedene VPN nunmehr
um die gleiche Verbindungsstreckenbandbreite konkurrieren und innerhalb
eines einzigen VPN können
unterschiedliche Ströme
wie auch zum gleichen Strom gehörende
unterschiedliche Leitwege um die gleiche Verbindungsstreckenbandbreite
konkurrieren. Diese Wettbewerbsformen werden leicht durch eine einfache
Erweiterung des Bandbreitenschutzverfahrens der 4 behandelt.
Das frühere
Konzept wird durch Definieren einer neuen Variablen status (ν) / sr(n) erweitert,
die zu der oben definierten Variablen statussr(n)
analog ist, aber spezifisch für
einen zum VPNν gehörenden Dienstleitweg
ist. Ein VPN-Dienstleitweg (s, r; ν) wird als unterbelegt erklärt und status (ν) / sr(n)
wird gleich US gesetzt, wenn die gemessene Last Z (ν) / sr(n) auf dem VPN-Dienstleitweg (s,
r; ν) im
Zeitfenster n nicht größer als
die Sollast X (ν) / sr ist. Ansonsten wird der VPN- Dienstleitweg als überbelegt erklärt und status (ν) / sr(n)
wird gleich OS gesetzt.
-
Wie
im Verfahren der 4 wird eine Bandbreitenreservierung
Rld ^ auferlegt, wenn eine Verbindung auf einen überbelegten
VPN-Dienstleitweg geleitet wird.
-
Innerhalb
eines gegebenen VPN kann auch ein Wettbewerb zwischen den verschiedenen,
diesem VPN zugeordneten Dienstklassen bestehen. Das heißt es wird
oft der Fall sein, daß der
Eigentümer
eines VPN weniger an der Verbindungsannahmerate für eine bestimmte
Dienstklasse als an der Summen-Annahmerate von Verbindungen aller
Klassen interessiert ist. Ein solcher VPN-Eigentümer wird zu verhindern wünschen, daß Verbindungen
einer bestimmten Dienstklasse die Netzressourcen dominieren und
Verbindungen anderer Klassen ausdrängen. In einem solchem Umfeld
ist es nützlich,
ein gegebenes VPN-Ursprungs-Ziel-Paar
als überbelegt
zu kennzeichnen, wenn es mehr als seinen Sollanteil von Verkehr
erhält.
Eine neue Verbindung einer beliebigen Dienstklasse wird nur dann
zwischen einem überbelegten
Paar geleitet, wenn dem sich ergebenden VPN-Dienstleitweg eine Bandbreitenreservierung
R (ν) / 2d ^ auferlegt wird.
-
Als
allgemeine Regel wird der Bandbreitenreservierungsparameter R1 allen VPN im Netz gemein sein, während der
Bandbreitenreservierungsparameter R (ν) / 2 für jedes VPN getrennt ausgehandelt
wird. Im allgemeinen wird R (ν) / 2 mindestens so groß wie R1 sein.
-
Die
vorliegenden Konzepte werden ausführlicher unter Bezugnahme auf
6 beschrieben.
Im Kasten
190 nimmt die Variable status (ν) / sr(n) wie oben erläutert den
Wert US oder OS an. Im Kasten
195 wird eine weitere Variable
status (ν) / sr(n) eingeführt.
Diese weitere Variable wird unter Bezugnahme auf eine VPN-Sollast X (ν) / δ definiert,
die durch Summieren der Lastvariablen X (ν) / sr über alle Dienstklassen und
alle zulässigen
Leitwege erhalten wird. Das heißt
wobei R
(ν)(s, σ) die zulässige Leitwegmenge
für den
VPN-Strom (s, σ; ν) ist. Die
Sollast X (ν) / σ wird mit einer gemessenen Last Z (ν) / σ(n) gleich der geleisteten
Bandbreite im Zeitfenster n für
VPN-Ströme
(s, σ; ν), summiert über alle
Dienstklassen, verglichen. Wenn Z (ν) / σ(n) nicht größer als X (ν) / σ ist, wird die Variable
status (ν) / σ(n) gleich US gesetzt. Ansonsten wird sie gleich OS gesetzt.
-
Quadrant
A der Figur stellt den Zustand dar, in dem sowohl status (ν) / sr(n) als
auch status (ν) / σ(n) gleich US sind. In diesem Fall wird eine ankommende
Verbindung zur Leitweglenkung auf dem vorgeschlagenen Dienstleitweg
angenommen, ohne eine Bandbreitenreservierung aufzuerlegen.
-
Quadrant
B der Figur stellt den Zustand dar, in dem status (ν) / sr(n) OS ist, aber
status (ν) / σ(n) US ist. In diesem Fall wird die Verbindung nur dann angenommen,
wenn eine Bandbreitenreservierung R1d ^ zur
Verfügung steht.
-
Quadrant
C der Figur stellt den Zustand dar, in dem status (ν) / sr(n) US ist, aber
status (ν) / σ(n) OS ist. In diesem Fall wird die Verbindung nur dann angenommen,
wenn eine Bandbreitenreservierung R (ν) / 2d ^ zur Verfügung steht.
-
Quadrant
D der Figur stellt den Zustand dar, in dem status (ν) / sr(n) und status (ν) / σ(n)
beide OS sind. In diesem Fall wird die Verbindung nur dann angenommen,
wenn beide oben beschriebenen Bandbreitenreservierungen zur Verfügung stehen,
d.h. nur wenn eine Gesamtbandbreitenreservierung (R1 +
R2 (ν))d ^ zur Verfügung steht.
-
Der
Fachmann wird aus der vorangegangenen Besprechung erkennen, daß VPN-Verkehr
auf verschiedenen Anhäufungsebenen
untersucht werden kann. Auf einer niedrigen Anhäufungsebene kann der Verkehr
auf der Ebene von VPN-Dienstleitwegen untersucht werden, die durch
das Triple von Indizes (s, r; ν)
identifiziert werden. (Es versteht sich, daß alle Leitwege r, auf die
Bezug genommen wird, irgendeinem gegebenen Ursprungs-Ziel-Paar σ entsprechen,
das aus einem Ursprungs-, d.h. Eingangsknoten σ1 und
einem Ziel-, d.h. Ausgangsknoten σ2 besteht.) Auf höherer Ebene wird Verkehr über alle
Leitwege entsprechend einem gegebenen Strom angehäuft. Dadurch
wird die durch das Triple von Indizes (s, σ; ν) identifizierte Ebene des VPN-Stroms
definiert.
-
Auf
einer noch höheren
Ebene wird der VPN-Stromverkehr über
alle Dienstklassen angehäuft.
Dadurch wird die durch das Paar Indizes (σ; ν) identifizierte Ebene der VPN-Pipe
definiert. Es versteht sich, daß die
oben definierte Variable status (ν) / σ(n) sich auf Verkehrsbelastung auf
der Ebene der VPN-Pipe bezieht.
-
Auf
einer noch höheren
Ebene wird VPN-Pipe-Verkehr über
verschiedene Ursprungs-Ziel-Paare σ angehäuft, die sich einen gemeinsamen
Eingangsknoten σ1 teilen. Anders gesagt wird der gesamte
VPN-Pipe-Verkehr von einem gegebenen Eingangsknoten zusammengehäuft. Dadurch
wird die durch das Paar Indizes (σ1; ν)
identifizierte VPN-Hose-Ebene definiert (Schlauch).
-
Das
oben unter Bezugnahme auf 6 beschriebene
Verfahren ist dafür
ausgelegt, die Bandbreitenteilung durch VPN-Dienstleitwege und VPN-Pipes
zu regeln. In mindestens einigen Fällen wird es vorteilhaft sein,
das Verfahren der 6 auf einer höheren oder
niedrigeren Anhäufungsebene
als der VPN-Pipe-Ebene anzuwenden. Das heißt eine zu status (ν) / σ(n) analoge
Variable läßt sich σ leicht auf
der Ebene des VPN-Stroms oder der VPN-Hose-Ebene ausarbeiten und im Verfahren der 6 als
Ersatz für
status (ν) / σ(n) anwenden.
-
Beispiel
-
Es
ist eine numerische Fallstudie durchgeführt worden, die auf einem fiktiven
Netz mit acht Knoten (N = 8) basiert, von dem 10 Paare wie in 7 gezeigt
direkt verbunden sind. Das Netz besitzt 20 geleitete Verbindungsstrecken
(L = 20) eine in jeder Richtung für jedes verbundene Knotenpaar.
Die typische Bandbreite einer geleiteten Verbindungsstrecke beträgt OC3 =
155 Mbps, mit Ausnahme der Argonne (3) und Princeton (4) und auch
Houston (8) und Atlanta (7) verbindenden Verbindungsstrecken, die
Bandbreiten von 2 × OC3
= 310 Mbps aufweisen. Ein Maß der
Gesamtressourcen im Netz ist 24 OC3-Sprünge.
-
Es
gibt sechs Dienstklassen: Sprache, Daten 1, Daten 2, Daten 3, Daten
4 und Video, jeweils indexiert mit s = 1, 2, ..., 6. Die effektiven
Bandbreiten einzelner Flüsse
dieser Klassen sind ds = 16, 48, 64, 96,
384 und 640 uBps. Sprache (s = 1) und Video (s = 6) sind laufzeitempfindliche
Dienstklassen und ihre zulässigen
Leitwegmengen R(s, σ)
bestehen nur aus Leitwegen mit der Mindestanzahl von Sprüngen. Es
gibt insgesamt 68 Leitwege für
jeden dieser zwei Dienstklassen. Die übrigen vier sind Datendienstklassen,
die alle laufzeitunempfindlich sind. Ihre zulässigen Leitwegmengen R(s, σ), s = 2,
3, 4, 5 sind identisch und bestehen aus Leitwegen mit höchstens
vier Sprüngen.
Für jedes
derartige s gibt es insgesamt 160 Leitwege.
-
Die
mittleren Dauern oder Haltezeiten hs von
Flüssen
dieser Dienstklassen sind wie folgt: hs =
1, 1, 1, 4, 4, 6, 67, wo die Zeiteinheit 3 Minuten beträgt. So dauern
Videoflüsse
durchschnittlich 20 Minuten.
-
Als
nächstes
werden die den Strömen
(s, σ) angebotenen
Summenbandbreiten Usσ beschrieben, die auch
in der SLA angegeben und bei der Auslegung benutzt werden. Es werden
die Matrizen US = {Usσ},
s = 1, 2, ..., 6 definiert, und weiterhin wird der Kompaktheit halber
eine einzige Basismatrix U definiert, aus der Us = ksU erhalten wird, wobei ks ein
skalarer Multiplikator ist. Die Multiplikatoren sind ks =
0,39, 0,14, 0,12, 0,14, 0,11, 0,10. Das gesamte Verkehrsangebot
für die
Echtzeitdienste (s = 1 und 6) wird annähernd durch das für Datendienste
ausgewogen. In der Tabelle I wird die Matrix U wiedergegeben.
-
Die
Umwandlung von verarbeiteten Flüssen
in Ertrag wird auf der Basis berechnet, daß 16 uBps Bandbreite, die für eine Zeiteinheit
geleistet wird, eine Ertragseinheit erzeugt.
-
Die
Auslegung für
die Fallstudie wurde durch die bei D. Mitra et al., "ATM network design
and optimization: A multirate loss network framework" (ATM-Netzauslegung
und -optimierung: Ein Rahmen für
ein Vielfachraten- Verlustnetzwerk),
IEEE/ACM Trans. Networking 4 531–543 (1996) beschriebenen Verfahren
durchgeführt.
Die Auslegung ergibt die Flußannahmeverhältnisse
für einzelne
Ströme,
die 0,99 überschreiten.
-
Es
werden drei Szenarios in Betracht gezogen, jeweils mit einem ausgeprägten Verkehrsverlauf,
das durch die Menge tatsächlich
angebotenen Summenverkehrs für
alle Ströme
(s, σ),
d.h. für
alle Dienstklassen und Eingangs-Ausgangs-Knotenpaare gekennzeichnet
ist. Die Verkehrsverläufe
sind:
- (i) NORMAL: der Idealfall, wo das Verkehrsangebot
U(sσ) zu
den angegebenen Größen in der
SLA und Auslegung identisch ist.
- (ii) SYMMETRISCH ABNORMAL: die Hälfte der willkürlich ausgewählten Knotenpaare
weisen überhaupt kein
Verkehrsangebot auf, während
die andere Hälfte
Verkehrsangebote für
jede der Dienstklassen aufweisen, die das Zweifache der SLA/Sollwerte
sind.
- (iii) UNSYMMETRISCH ABNORMAL: 25% aller willkürlich ausgewählten Knotenpaare
weisen tatsächliches
Verkehrsangebot für
jede der Dienstklassen auf, die das Zweifache ihrer jeweiligen Werte
in der SLA/Auslegung sind, während
das tatsächliche
Verkehrsangebot für
die übrigen
75% wie erwartet ist.
-
Es
wird angenommen, daß die
Lebensdauern oder Haltezeiten der Flüsse exponentiell verteilt sind.
-
Während der
Nettoertrag W_net(...) und penalty(...) oben als kumulativ definiert
worden sind, gelten die in diesem Abschnitt dargestellten Ergebnisse
für Zeiteinheit,
d.h. erhalten aus den Summenmengen durch Teilen durch die Länge der
simulierten Zeit.
-
Der
Musterweg (Zeit und Profil jeder Flußanforderung) wurde identisch
für alle
Versuche in einem gegebenen Szenario wiedergegeben. Für jeden
Versuch werden 10 Millionen Flüsse
simuliert. Die hier gemeldeten Statistiken basieren auf Ergebnissen,
die nach einer Übergangszeit
gesammelt wurden, die als groß genug gewählt wurde,
um einen stationären
Zustand zu erreichen. Die Anzahl von Flüssen, die zu den Statistiken
beitragen, ist groß genug,
um die Vertrauensintervalle vernachlässigbar klein zu machen.
-
Die
in dieser Untersuchung interessierenden Parameter sind β, der Kompensationsparameter
in der Auslegungs/SLA-Schnittstelle; α und τ, der exponentielle Glättungsparameter
und die Fensterlänge
im Meßverfahren
und, bedeutsamerweise, R, der Bandbreitenschutzparameter.
-
Die
Meßparameter
sind empirisch gewählt.
Ein größeres α bedeutet
größere Glättung, genau
wie eine größere Fensterlänge. Erhöhen von
einem von diesen verbessert die Güte der Messung, aber zu Kosten
einer langsameren Reaktion auf bedeutsame Verkehrsschwankungen.
Bei den vorliegenden Untersuchungen wurde festgestellt, daß ein zufriedenstellender
Kompromiß darin
besteht, τ gleich
Eins zu setzen, der Größenordnung
der Durchschnittshaltezeit, und α als
0,8 zu haben. Auch wurden für
die hier gemeldeten Ergebnisse der Glättungsparameter und die Fensterlänge im SLA-Überwachungsverfahren als die
gleichen wie oben angenommen.
-
Auswirkung des Bandbreitenschutzes.
-
Die
Auswirkung des Bandbreitenschutzes auf den Nettoertrag wird in Tabelle
II, III und IV für
normale, symmetrisch abnormale bzw. unsymmetrisch abnormale Szenarios
angedeutet. Für
diese Untersuchungen wurden die Parameter γ und β als 0,5 festgelegt. Die selektiven
Zurückverweisungen
(Crankbacks) und Erholungszeitmechanismen wurden hier nicht angewandt.
-
Es
wurde festgestellt, daß die
Auswirkung des Bandbreitenschutzes und des Abzugsmultiplikators
auf den Nettoertrag für
normale Verkehrszustände
gering war. Dies ist zu erwarten, da der Leitweglenkungsalgorithmus
besonders für
diesen Verkehrszustand optimiert ist, um den Ertrag zu maximieren,
und die SLA auch so ausgearbeitet worden ist, daß die tatsächliche geleistete Bandbreite
sehr nahe am Bandbreitenangebot liegt, was ein kleines Verlustverhältnis andeutet.
Infolgedessen ist der Abzug im Vergleich zum gesamten erzeugten
Ertrag unbedeutend. Darüberhinaus
verringert sich der erzeugte Gesamtertrag leicht mit Erhöhung des
Bandbreitenschutzes. Dieses Verhalten zeigt an, daß Bandbreitenschutz
aufgrund der bursthaftigen Beschaffenheit des Verkehrsangebots selbst
im Normalzustand angewandt wird.
-
Uns
als nächstes
dem symmetrischen abnormalen Verkehrsverlauf zuwendend wird zum
erstenmal eine wahrnehmbare Lücke
zwischen dem Bandbreitenangebot und der tatsächlichen geleisteten Bandbreite beobachtet,
obwohl das gesamte Bandbreitenangebot beinahe normal ist. Am wichtigsten
ist nunmehr die Auswirkung des Bandbreitenschutzes; während der
Schutz keinen drastischen Verlust hinsichtlich des gesamten erzeugten
Ertrags einführt,
wird der Abzug um eine Größenordnung
verringert, wenn eine Einheit Bandbreitenschutz angewandt wird,
und um eine weitere Hälfte,
wenn zwei Einheiten Bandbreitenschutz angewandt werden. Im Fall
des unsymmetrischen abnormalen Verkehrs wird dieses Verhalten verstärkt und
bei beiden Szenarios ist ersichtlich, daß ein geringer Schutz überraschend
nützlich
und ausreichend ist. Je nach benutztem Abzugsmultiplikator zeigen
die Ergebnisse an, daß hier
ein Optimalwert für
den Bandbreitenschutzparameter entweder 1 oder 2 ist.
-
Auswirkung des Kompensationsparameters
in der Schnittstelle Auslegung/SLA.
-
Die
Tabelle V zeigt die Auswirkung der Veränderung von β für die drei
Szenarios, wenn der Bandbreitenschutzparameter R = 1, wobei die
anderen Parameter die gleichen wie oben sind.
-
TABELLE
I Basismatrix
U in Mbps
-
TABELLE
II Verkehrsszenario
NORMAL
-
TABELLE
III Verkehrsszenario
SYMMETRISCH ABNORMAL
-
TABELLE
IV Verkehrsszenario
UNSYMMETRISCH ABNORMAL
-
TABELLE
V Auswirkung
von β für jedes
Verkehrsszenario