DE60021994T2 - Verfahren und System zur adaptiven Zuweisung von Anrufaufgaben - Google Patents

Verfahren und System zur adaptiven Zuweisung von Anrufaufgaben Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Verfahren und Systeme für die Zuteilung von Ressourcen zur Durchführung anrufbezogener Aufgaben und insbesondere spezifisch auf die Zuteilung von Ressourcen in einer Netzwerkumgebung, in der redundante Ressourcen für die Implementierung der anrufbezogenen Aufgaben zur Verfügung stehen.
  • Derzeit existieren eine Reihe alternativer Architekturen zur Unterstützung der Anruffunktion für Telefonie-Endgeräte in einem Ortsnetz (Local Area Network, LAN) wie beispielsweise Telefone und/oder telefoniefähige Rechner in einer Firmenumgebung. Eine private Nebenstellenanlage (NStAnl) kann eingesetzt werden, um eingehende und ausgehende Anrufe an den Telefonie-Endgeräten, die sich in den Räumlichkeiten des Eigentümers der NStAnl befinden, zu unterstützen. Herkömmliche NStAnl übernehmen die gesamte Anrufverarbeitung für die unterstützten Telefonie-Endgeräte. Zu diesen Anrufverarbeitungs-Funktionen gehört auch die Unterstützung von anrufbezogenen Leistungsmerkmalen, beispielsweise Anrufweiterleitung und Sprachnachrichten-Übermittlung, zusätzlich zu der erforderlichen Wegewahl für eingehende und ausgehende Anrufe.
  • Als Alternative zu der zentralisierten Architektur bietet die verteilte Anrufverarbeitung die Möglichkeit, zumindest einen Teil der anrufbezogenen Leistungsmerkmale an den Telefonie-Endgeräten selbst zu implementieren, beinhaltet jedoch typischerweise auch ein Gerät (eine „zentral ansteuerbare Einheit"), welches von sämtlichen Telefonie-Endgeräten genutzt wird. Beispielsweise können Personal-Computer, auf denen ein ToL-Client läuft (ToL = Telephony over Local Area Network, Telefonie über LAN), anrufbezogene Leistungsmerkmale wie Anrufweiterleitung abwickeln, während ein Gatekeeper dazu dient, Leistungsmerkmale zu aktivieren und in eingeschränktem Umfang Verwaltungsfunktionen auszuführen, beispielsweise das Übersetzen von Adressen oder Feature Services. NStAnl können ebenfalls so eingerichtet werden, dass sie Ressourcen für die verteilte Anrufverarbeitung bereitstellen.
  • Dementsprechend liegt ein Vorteil der verteilten Anrufverarbeitung darin, dass die anrufbezogenen Aufgaben an den Telefonie-Endgeräten selbst ausgeführt werden können. Damit wird die zentral ansteuerbare Einheit (beispielsweise ein Gatekeeper) des Systems entlastet und kann somit ausschließlich die Verarbeitungsaufgaben übernehmen, die nur auf der zentral ansteuerbaren Einheit implementiert werden können. Der Gatekeeper oder eine vergleichbare Einheit können als eine universelle zentrale Steuereinheit (CPU, Central Processing Unit) angesehen werden, während die Telefonie-Endgeräte als Randbereichs-CPU betrachtet werden. Indem die universelle CPU für Aufgaben reserviert wird, die obligatorisch von dieser zentralen Steuereinheit auszuführen sind, lassen sich die Verzögerungen, die durch die innerhalb der universellen CPU ausgeführten Operationen entstehen, kontrollieren.
  • Gängige Programmiersprachen, die in der zentral ansteuerbaren Einheit in einer verteilten Anrufverarbeitungsumgebung benutzt werden, sind unter anderem C und C++. Die Programmiersprache an den Telefonie-Endgeräten kann hiervon abweichen. Rechner, auf denen ToL-Clients laufen, arbeiten häufig mit der Programmiersprache JAVA® (JAVA ist ein eingetragenes Warenzeichen von Sun Microsystems). Im Hinblick auf die anrufbezogenen Leistungsmerkmale ist die JAVA-Sprache oft weniger effizient als C oder C++. Entsprechend können einfache Anrufverarbeitungsfunktionen, die auf dem Personal- Computer eines Anwenders ausgeführt werden, einen beträchtlichen prozentualen Anteil der Verarbeitungsressourcen dieses Rechners in Anspruch nehmen. Ferner wird es aufgrund der Anforderungen an die Rechenleistung, die sich aus der Durchführung von anrufbezogenen Aufgaben ergeben (beispielsweise Anrufweiterleitung), zu Verzögerungen kommen. Diese Verzögerungen sind bei Rechnern mit geringerer Leistung entsprechend stärker. Eine Lösung dieses Problems besteht darin, jedes Telefonie-Endgerät mit einer CPU auszustatten, die für andere Software-Anwendungen möglicherweise unnötig viel Leistung bietet, die jedoch erforderlich ist, um die effiziente Abwicklung aller anrufbezogenen Aufgaben, die von den Telefonie-Endgeräten auszuführen sind, sicherzustellen. Der Nachteil dieser Lösung ist, dass sie für ein Unternehmen oder eine sonstige Organisation, das/die eine Anzahl solcher Telefonie-Endgeräte einsetzt, erhebliche Kosten mit sich bringt.
  • Eine Teillösung hierfür besteht darin, die Implementierung spezifischer anrufbezogener Leistungsmerkmale auf die zentral ansteuerbare Einheit zu verlagern, auch wenn diese Leistungsmerkmale eigentlich auf Endgeräte-Ebene implementiert werden könnten. Als ein Beispiel könnte etwa die Voicemail-Funktion mithilfe eines Servers implementiert werden, der mit einem Gatekeeper verbunden ist, statt die Voicemail-Funktion unmittelbar am ToL-Client zur Verfügung zu stellen. Diese Teillösung wird je nach den Betriebsbedingungen mehr oder weniger Vorteile bieten. Tatsächlich kann sie unter bestimmten Bedingungen sogar negative Auswirkungen haben, beispielsweise bezogen auf das aktuelle Volumen von Anrufverkehr und/oder die aktuelle Inanspruchnahme eines bestimmten anrufbezogenen Leistungsmerkmals, das zentral implementiert ist, obwohl es auf Endgeräte-Ebene implementiert werden könnte.
  • Benötigt wird also ein Verfahren und ein System für die Bereitstellung von Ressourcen für die verteilte Anrufverarbeitung, ohne dass hierfür unter bestimmten Betriebsbedingungen unnötigerweise Systemleistung geopfert werden muss.
  • Auf einem verwandten Gebiet der Technik beschreibt das von Choquier et al. angemeldete U.S.-Patent Nr. 5.774.668 eine zentralisierte Architektur für ein Online-Dienste-Netzwerk. Dieses Online-Dienste-Netzwerk umfasst eine Anzahl von Anwendungsservern sowie eine Anzahl von Gateway-Rechnern, die über ein LAN miteinander verbunden sind. Die Anwendungsserver sind dabei in Dienstegruppen angeordnet, wobei jede Dienstegruppe einem bestimmten Dienst entspricht. Die Anwendungsserver einer bestimmten Dienstegruppe werden „repliziert", worunter per Definition eine Anordnung zu verstehen ist, bei der alle Anwendungsserver in einer Gruppe dieselbe Serveranwendung ausführen, sodass die Server der betreffenden Gruppe gemeinsam ein und denselben Dienst implementieren. Bei diesem gemeinsamen Dienst kann es sich beispielsweise um ein Bulletin-Board-System (BBS) handeln. Bei den Gateway-Rechnern gehen Dienstanforderungen von den Client-Rechnern ein, welche von Endanwendern genutzt werden. Sobald eine solche Anforderung, ein so genannter Request, eingeht, greifen die Gateway-Rechner auf eine Service-Map zu, um die replizierten Anwendungsserver zu finden, auf denen aktuell die entsprechende Dienstanwendung läuft, und wenden dann ein Lastverteilungsverfahren an, um aus dieser Gruppe von Anwendungsservern einen Server auszuwählen, dessen Arbeitsbelastung gerade relativ niedrig ist. Somit stehen innerhalb der zentralisierten Architektur des Systems Mechanismen zur Verfügung, mit deren Hilfe die Arbeitsbelastung dynamisch gleichmäßig auf die Anwendungsserver in diesem zentralisierten System verteilt werden kann. Darüber hinaus beinhaltet die Architektur Mechanismen für die dynamische Zuteilung von Verarbeitungsressourcen, beispielsweise Anwendungsservern, zu spezifischen Online-Diensten, sodass Schwankungen bei der Nutzung bestimmter Online-Dienste effizient abgefangen werden.
  • Die Erfindung ist in den unabhängigen Ansprüchen definiert, auf die hiermit Bezug genommen wird. Weitere vorteilhafte Funktionen und Leistungsmerkmale werden in den abhängigen Ansprüchen ausführlich erläutert.
  • Ein Verfahren und ein System gemäß den verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung nutzen die adaptive verteilte Anrufverarbeitung, um in einem breiten Spektrum von Betriebsbedingungen eine hohe Systemleistung zu erzielen. Das System umfasst eine zentral ansteuerbare Einheit, die mindestens zum Teil die Anruffunktion für eine Anzahl von Telefonie-Endgeräten unterstützt. Ein solches Verfahren beinhaltet die Befähigung der zentral ansteuerbaren Einheit, bestimmte anrufbezogene Leistungsmerkmale (wie beispielsweise Anrufweiterleitung) zu implementieren, sowie die Befähigung der Telefonie-Endgeräte, dieselben Leistungsmerkmale zu implementieren, sodass die entsprechenden Ressourcen redundant vorhanden sind. Zudem wird ein Schema für die Zuweisung von Aufgaben eingerichtet, durch das Anforderungen der Leistungsmerkmale auf Grundlage der aktuell vorhandenen Ressourcen bearbeitet werden können. Für jede derartige Anforderung nach Implementierung eines spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmals, für das redundante Ressourcen zur Verfügung stehen, kann die Zuweisung gegebenenfalls adaptiv erfolgen, das heißt, sie beruht mindestens teilweise auf der aktuellen Verfügbarkeit entsprechender Verarbeitungsressourcen in mindestens der zentral ansteuerbaren Einheit und/oder dem spezifischen Telefonie-Endgerät, die/das dieser Anforderung zugeordnet ist.
  • In den bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei den Telefonie-Endgeräten um Personal-Computer, auf denen eine ToL-Client-Software läuft. Die zentral ansteuerbare Einheit kann ein Gatekeeper oder ein anderes Gerät sein, das über entsprechende Funktionalität verfügt. Beispielsweise kann die zentral ansteuerbare Einheit als ein Server ausgeführt sein, der vorzugsweise speziell für die Unterstützung von Telefonie-Leistungsmerkmalen reserviert ist.
  • In diesem Fall kann der Schritt der Befähigung der besagten zentral ansteuerbaren Einheit das Konfigurieren eines Servers und der Schritt der Befähigung des besagten Telefonie-Endgeräts das Konfigurieren telefoniefähiger Rechner umfassen. Ebenfalls in der bevorzugten Ausführungsform kann die Feststellung der Verfügbarkeit von Verarbeitungsressourcen zum jeweiligen Zeitpunkt die Erstellung einer Prognose zu Verzögerungen beinhalten, welche bei Ausführung des angeforderten anrufbezogenen Leistungsmerkmals in der zentralen Steuereinheit (CPU) entstehen könnten. Liegt die voraussichtliche Verzögerung unterhalb eines vorab definierten Verzögerungsschwellenwerts, wird die Implementierung des angeforderten Leistungsmerkmals an die zentral ansteuerbare Einheit verwiesen. Andernfalls, wenn die voraussichtliche Verzögerung größer ist als der vorab definierte Verzögerungsschwellenwert, wird dem Telefonie-Endgerät, das dem Anruf zugeordnet ist, die Aufgabe zugewiesen, das angeforderte Leistungsmerkmal zu implementieren. Der vorab definierte Verzögerungsschwellenwert kann auf der voraussichtlichen Verzögerung an dem Telefonie-Endgerät basieren, wenn dem Telefonie-Endgerät die Implementierung des angeforderten Leistungsmerkmals zugewiesen wurde. In einer alternativen Ausführungsform basiert die Zuweisung statt auf der Auswahl eines feststehenden Verzögerungsschwellenwerts darauf, dass die aktuelle Verfügbarkeit von Verarbeitungsressourcen sowohl an der zentral ansteuerbaren Einheit als auch an dem Telefonie-Endgerät ermittelt wird und die beiden Werte miteinander verglichen werden.
  • Die voraussichtlichen Verzögerungen an der zentral ansteuerbaren Einheit sind abhängig von der verfügbaren Verarbeitungsleistung. Entsprechend dem Schema für die Aufgabenzuweisung kann die zentral ansteuerbare Einheit so lange für die Ausführung jeder anrufbezogenen Aufgabe, für die redundante Ressourcen zur Verfügung stehen, zugewiesen werden, bis infolge vorheriger Anforderungen ein vorab definierter Schwellenwert für die Verarbeitungsleistung erreicht ist. Ist der vorab definierte Schwellenwert einmal erreicht, werden alle weiteren Anforderungen von anrufbezogenen Leistungsmerkmalen den Telefonie-Endgeräten zugewiesen. Eine Zuweisung zu der zentral ansteuerbaren Einheit erfolgt erst dann wieder, wenn aufgrund von Änderungen im Verkehrsaufkommen oder durch andere Bedingungen die verfügbare Verarbeitungsleistung wieder auf ein Niveau unterhalb des vorab definierten Schwellenwertes absinkt.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei den Telefonie-Endgeräten um Telefone und bei der zentral ansteuerbaren Einheit um eine NStAnl oder eine ähnliche Vermittlungseinrichtung. In dieser Ausführungsform müssen die Telefone so konfiguriert sein, dass sie die Implementierung der spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmale unabhängig von der NStAnl zulassen. So kann es sich beispielsweise bei den Telefonen um Komforttelefone handeln, die für die Unterstützung der Anrufweiterleitung konfiguriert sind.
  • In einer weiteren Ausführungsform ist die zentral ansteuerbare Einheit ein Server, der speziell für ein bestimmtes anrufbezogenes Leistungsmerkmal reserviert ist, und handelt es sich bei den Telefonie-Endgeräten um Telefone. Auch hier müssen die Telefone in der Lage sein, die nötigen Kapazitäten für die Verarbeitung digitaler Signale zur Verfügung zu stellen, damit moderne anrufbezogene Leistungsmerkmale implementiert werden können. In einer Anwendung dieser Ausführungsform ist der Server für die Bereitstellung der Voicemail-Funktion reserviert, während die einzelnen Telefone redundante Ressourcen für die Bearbeitung von Voicemail-Nachrichten (beispielsweise die Regelung der Lautstärke) zur Verfügung stellen. Anforderungen der Voicemail-Funktion werden dem Server zugewiesen, bis ein Schwellenwert erreicht wird, der anzeigt, dass die voraussichtlichen Verzögerungswerte im Zusammenhang mit dem Hinterlassen oder Bearbeiten von Voicemail-Nachrichten auf dem Server höher sein werden als die voraussichtlichen Verzögerungswerte im Zusammenhang mit dem Hinterlassen oder Bearbeiten von Voicemail-Nachrichten an den einzelnen Telefonie-Endgeräten.
  • Durch die dynamische und adaptive Verteilung der Arbeitslast zwischen der zentral ansteuerbaren Einheit (zentrale CPU) und den Telefonie-Endgeräten (Randbereichs-CPU) kann ein System die Ressourcen einer zentral ansteuerbaren Einheit unter Bedingungen geringer Belastung oder normaler Belastung voll ausschöpfen, ohne jedoch in Situationen mit hoher Belastung unangemessene Verzögerungen zu verursachen. Die Lastverteilungsfunktion kann so konfiguriert werden, dass die „beweglichen" Leistungsmerkmale immer am optimalen Ort ausgeführt werden, entweder an der zentral ansteuerbaren Einheit oder an den Telefonie-Endgeräten.
  • Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren zur Zuteilung von Ressourcen für die Ausführung eines anrufbezogenen Leistungsmerkmals in einer Umgebung, in der die Ausführung des besagten Leistungsmerkmals entweder an einer zentralen Anrufverarbeitungseinrichtung oder an Telefonie-Endgeräten, an die Anrufe gerichtet werden, implementiert werden kann, umfasst das besagte Verfahren folgende Schritte:
    Identifizieren eines Anrufs, für den das besagte Leistungsmerkmal relevant ist, einschließlich des Identifizierens des besagten Telefonie-Endgeräts, das ein Teilnehmer in besagtem Anruf ist, wobei die aktuellen voraussichtlichen Verzögerungen in der Ausführung des besagten Leistungsmerkmals mittels der besagten zentralen Anrufverarbeitungseinrichtung verglichen werden mit den voraussichtlichen Verzögerungen in der Ausführung des besagten Leistungsmerkmals an dem besagten Telefonie-Endgerät; und
    Entscheiden, ob das besagte Leistungsmerkmal durch die besagte zentrale Anrufverarbeitungseinrichtung oder durch das besagte Telefonie-Endgerät ausgeführt werden soll, gestützt auf die Ergebnisse des besagten Vergleichsschritts.
  • Der Vergleichsschritt kann Folgendes umfassen: Überwachen der besagten aktuellen voraussichtlichen Verzögerungen auf Basis eines Schwellenwertes der verfügbaren Verarbeitungsleistung, Zuweisen der Ausführung des besagten Leistungsmerkmals zu besagtem Telefonie-Endgerät, wenn die besagte verfügbare Verarbeitungsleistung an besagter zentraler Anrufverarbeitungsfunktion den besagten Schwellenwert überschreitet.
  • Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden verschiedene ihrer Ausführungsformen beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei:
  • 1 eine schematische Ansicht eines Telefoniesystems enthält, das die adaptive verteilte Anrufverarbeitung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst;
  • 2 die Verzögerungen der Anrufverarbeitung grafisch als Funktion der Anrufverarbeitungslast darstellt;
  • 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Systems, das die adaptive verteilte Anrufverarbeitung beinhaltet, enthält;
  • 4 eine dritte Ausführungsform eines Systems zeigt, das die adaptive verteilte Anrufverarbeitung gemäß der Erfindung umfasst; und
  • 5 die Abfolge der Schritte im Prozess zur Ausführung der adaptiven verteilten Anrufverarbeitung zeigt.
  • Bezug nehmend auf 1 wird ein Netzwerk 10 dargestellt, das aus Arbeitsstationen besteht und für die Verteilung der Last zwischen einer zentral ansteuerbaren Einheit und einer Anzahl von Telefonie-Endgeräten ausgelegt ist. In der gezeigten bevorzugten Ausführungsform ist das Netzwerk ein ToL-System, das eine Anzahl untereinander verbundener Personal-Computer 12, 14, 16 und 18 enthält. Jeder dieser Personal-Computer ist so programmiert, dass auf ihm eine ToL-Software läuft. Entsprechend sind die Personal-Computer vorzugsweise mit einer TAPI (Telephony Application Programming Interface, Schnittstelle für Telefonie-Anwenderprogramme) ausgestattet, durch die der Rechner die Telefonfunktion unterstützen kann. Obwohl dies keine zwingende Voraussetzung ist, kann jeder Rechner mit einem digitalen Telefon 20, 22, 24 bzw. 26 verbunden sein.
  • Die Personal-Computer 1218 und die Telefone 2026 übertragen Daten, die nicht zeitkritisch sind (beispielsweise elektronische Post, E-Mail), und zeitkritische Daten (beispielsweise Sprachinformationen) untereinander über eine Netzwerkverbindung 28. Diese Netzwerkverbindung kann drahtgebunden oder drahtlos ausgeführt sein. Die Rechner und Telefone sind Netzwerk-Endpunkte und haben eindeutige Adressen. So kann beispielsweise jeder der Rechner eine eindeutige IP-Adresse (IP = Internetprotokoll) haben. Diese Adressen werden dazu benutzt, die Zielendpunkte für die Übertragung von Daten und Sprachinformationen eindeutig zu identifizieren.
  • Das Netzwerk 10 beinhaltet darüber hinaus einen Gatekeeper 30 und ein Gateway 32 (obwohl diese beiden als miteinander verbunden dargestellt werden, ist dies nicht erforderlich, solange der Gatekeeper und das Gateway logisch an die Netzwerkverbindung 28 angebunden sind). Der Gatekeeper 30 verwaltet eine Datenbank mit den eindeutigen Adressen der Endpunkte des Netzwerks. Wird eine Anforderung zur Übertragung von Daten oder Sprachinformationen von einem externen Telefonie-Endgerät an einem der Netzwerk-Endpunkte empfangen, beispielsweise an dem telefoniefähigen Personal-Computer 12, übersetzt der Gatekeeper eventuelle Alias-Namen von Endpunkten (beispielsweise einen Rechnernamen oder eine E-Mail-Adresse) oder eine Telefonadresse (beispielsweise Adressen im Telefonnummernformat) in ein für das Netzwerk passendes Format. Wie in der Technik ausreichend bekannt ist, übernehmen Gatekeeper darüber hinaus auch noch andere Funktionen.
  • Die Funktionen des Gateway 32 sind in der Technik ebenfalls ausreichend bekannt. Gateways werden dafür eingesetzt, Protokollumwandlungen vorzunehmen, wenn dies erforderlich ist. Das Gateway kann Anrufsteuerungssignale und Anrufinhalte aus einem paketvermittelten Format, wie es innerhalb des Netzwerks 10 verwendet wird, in ein leitungsvermitteltes Format umsetzen, wie es im PSTN 34 (PSTN = Public Switched Telephone Network, öffentliches Fernsprechnetz) verwendet wird. Die Protokollumwandlung versetzt die Endpunkte des Netzwerks 10 in die Lage, mit externen Telefonie-Endgeräten wie beispielsweise einem Telefon 36 oder der Arbeitsstation, die aus einem telefoniefähigen Rechner 38 und einem Telefon 40 besteht, zu kommunizieren. Falls das Netzwerk 10 lediglich mit einem anderen Datennetzwerk verbunden ist, etwa wenn Netzwerke zusammengeschaltet werden, um ein Weitverkehrsnetz (Wide Area Network, WAN) zu bilden, ist gegebenenfalls das Gateway 32 nicht erforderlich, da möglicherweise keine Protokollumwandlung notwendig ist.
  • In einer spezifischen Ausführungsform bildet der Gatekeeper 30 eine „zentral ansteuerbare Einheit" in bezug auf die Bereitstellung von Diensten für die Netzwerk-Endpunkte, die die Personal-Computer 1218 sowie die Telefone 2026 beinhalten. In weiteren Ausführungsformen kann die zentral ansteuerbare Einheit eine zentrale Steuereinheit außer dem Gatekeeper sein. Diese zentral ansteuerbare Einheit ist dafür konfiguriert, eine Anzahl von anrufbezogenen Leistungsmerkmalen wie beispielsweise Anrufweiterleitung, Übermittlung von Sprachnachrichten und Durchsagen bereitzustellen. Die Personal-Computer 1218 sind ebenfalls dafür konfiguriert, diese Leistungsmerkmale zu implementieren. Auf diese Weise sind die entsprechenden Ressourcen redundant vorhanden. Unter bestimmten Betriebsbedingungen im Netzwerk 10 kann es vorzuziehen sein, die Ressourcen des Gatekeepers 30 zu nutzen, um die notwendigen Aufgaben für die Implementierung eines angeforderten anrufbezogenen Leistungsmerkmals auszuführen. Unter anderen Betriebsbedingungen jedoch kann es vorteilhaft sein, diese Aufgaben demjenigen Rechner zuzuweisen, an den ein Anruf gerichtet ist. Wenn sich beispielsweise der Anwender an Rechner 12 vorübergehend an dem Arbeitsplatz mit dem Rechner 14 aufhält, hängt die effizienteste Implementierung des Leistungsmerkmals Anrufweiterleitung von den aktuellen Betriebsbedingungen ab, die im Netzwerk herrschen.
  • Bezug nehmend auf 2 werden die Verzögerungen in der Anrufverarbeitung, die mit der Implementierung auf der Endgeräte-Ebene bzw. auf der Ebene der zentralen Einheit verbunden sind, als Funktion der Belegungsversuche während der Hauptverkehrsstunde (Busy Hour Call Attempts, BHCA) dargestellt. Die Kurve 42, die für die Verzögerungen in der Anrufverarbeitung bei einer Leistungsmerkmal-Implementierung auf Endgeräte-Ebene steht, ist relativ flach. Dagegen ist unter hoher Belastung der Anstieg der Kurve 44, die die Verzögerungen in der Anrufbearbeitung für die zentrale Steuereinheit darstellt, recht steil. In einem Netzwerk, das die in 2 (in der das Beispiel einen Kreuzungspunkt bei acht Anrufen zeigt) gezeigten Eigenschaften aufweist, würde ein optimales Schema für die Zuweisung von Aufgaben vorsehen, dass der zentralen Steuereinheit die Implementierung der anrufbezogenen Leistungsmerkmale so lange übertragen wird, bis eine Anforderung eingeht und die zentrale Steuereinheit schon mindestens acht Anrufe abwickelt. Erst dann ist es effizienter, die Aufgabe den Telefonie-Endgeräten zuzuweisen.
  • Es kann eine Anzahl von Gründen geben, aus denen das Netzwerk 10 Eigenschaften zeigt, wie sie in 2 dargestellt werden. Häufig arbeitet der Gatekeeper 30 oder ein vergleichbares Gerät mit der Programmiersprache C oder C++, während die telefoniefähigen Rechner 1218 mit der Rechnersprache Java arbeiten. Da Java als Programmiersprache jedoch weniger effizient ist als C oder C++, ist es effizienter, die anrufbezogenen Aufgaben am Gatekeeper auszuführen, wenn sich das gesamte System im Bereitschaftszustand befindet. Je stärker jedoch die Verarbeitungsleistung am Gatekeeper beansprucht wird, desto mehr wird die CPU-Verarbeitung am Gatekeeper zum Engpass. Hierdurch wird die Verzögerung bei der Anrufverarbeitung gesteigert wie in 2 gezeigt. Unter diesen Bedingungen kann die Ausführung der Aufgaben für die Implementierung der Anrufweiterleitung oder der Durchsage mit weniger Verzögerungen verbunden sein, wenn diese Aufgaben den Telefonie-Endgeräten zugewiesen werden, die mit der weniger effizienten Programmiersprache arbeiten.
  • Das Schema für die adaptive Aufgabenzuweisung kann gegebenenfalls innerhalb des Gatekeepers 30 umgesetzt werden. Alternativ kann das Netzwerk 10 einen Lastverteilungs-Server 46 oder ein anderes Zusatzgerät beinhalten, mit dessen Hilfe die Lastverteilung realisiert wird. In einer einfachen Anwendung überwacht der Server 46 lediglich die Aktivität des Gatekeepers 30. Wenn das Verhältnis der Verzögerungen der Darstellung in 2 entspricht, ist die Überwachung der Aktivität des Gatekeepers ausreichend, um die optimale Leistung zu ermitteln.
  • Als Alternative zu der reinen Überwachung der Aktivität am Gatekeeper 30 kann der Lastverteilungs-Server 46 oder ein vergleichbares Gerät die Aktivität an den einzelnen telefoniefähigen Rechnern 1218 überwachen. Auf diese Weise können die Aufgaben für die Implementierung eines bestimmten anrufbezogenen Leistungsmerkmals, für das redundante Ressourcen zur Verfügung stehen, auch dem Ziel-Rechner zugewiesen werden, sofern dieser Ziel-Rechner nicht gerade eine Anzahl von Verarbeitungsressourcen nutzt, die oberhalb eines Schwellenwertes liegt. Als dritte Alternative kann der Lastverteilungs-Server 46 die Aktivität sowohl des Gatekeepers 30 als auch der einzelnen Rechner 1218 überwachen.
  • Der Parameter, der durch den Lastverteilungs-Server 46 überwacht wird, kann etwa die Anzahl der zu einem Zeitpunkt gerade abgewickelten Anrufe sein. In dieser Anwendung kann die Zuweisung von Aufgaben verlagert werden, wenn die Anrufbelastung einen vorab definierten Belastungs-Schwellenwert übersteigt. Nochmals Bezug nehmend auf 2 kann dieser vorab definierte Belastungs-Schwellenwert beispielsweise bei acht Anrufen während der „Hauptverkehrsstunde" liegen. Dabei kann die Anzahl der Anrufe in Abhängigkeit von der Tageszeit schwanken. In einer alternativen Anwendung kann der Lastverteilungs-Server 46 die verfügbare CPU-Leistung am Gatekeeper oder an den einzelnen Rechnern 1218 oder sowohl an allen Rechnern als auch am Gatekeeper überwachen. Der Server ist so programmiert, dass er in Abhängigkeit von der Leistung, die an der CPU noch zur Verfügung steht, die anrufbezogenen Aufgaben entweder dem Gatekeeper oder dem Ziel-Rechner zuweist. Auch andere Ausführungsformen sind hierfür möglich, da das grundsätzliche Ziel darin besteht, die entstehenden Verzögerungen für die Durchführung der anrufbezogenen Aufgaben auf ein Minimum zu reduzieren und/oder die entstehenden Verzögerungen für Aufgaben zu minimieren, die parallel zur Implementierung der Leistungsmerkmale, für die redundante Ressourcen zur Verfügung stehen, ausgeführt werden müssen.
  • Mit Bezug auf 3 kann die Erfindung statt in einem ToL-Netzwerksystem auch in einem Telekommunikationssystem eingesetzt werden, welches die Einzelplatz-Telefone 48, 50 und 52 enthält, die von einer NStAnl 54 unterstützt werden. Die NStAnl ist so konfiguriert, dass sie die Implementierung von anrufbezogenen Leistungsmerkmalen ermöglicht wie durch die Leistungsmerkmal-Ressource 56 dargestellt. Darüber hinaus sind die Telefone 4852 dafür konfiguriert, redundante Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Auch hier kann die Anrufweiterleitung wieder als ein Beispiel dienen, wie ein anrufbezogenes Leistungsmerkmal entweder an der zentral ansteuerbaren Einheit (in der hier dargestellten Ausführungsform also an der NStAnl 54) oder an dem Ziel-Telefonie-Endgerät (in der vorliegenden Ausführungsform eines der Telefone 4852) implementiert werden kann. Andere Leistungsmerkmale können an lediglich einer dieser Komponenten implementiert werden. Beispielsweise muss die Benachrichtigungsfunktion zur Signalisierung wartender Nachrichten an den Telefonen implementiert werden. Für Leistungsmerkmale dieser Art kann die vorliegende Erfindung nicht eingesetzt werden.
  • Obwohl dies nicht von entscheidender Bedeutung ist, kann die NStAnl 54 unter Umständen auch einen oder mehrere telefoniefähige(n) Personal-Computer 58 unterstützen. Laut Darstellung ist der Personal-Computer 58 verbunden mit einem Telefon 60, jedoch ist dies ebenfalls nicht von entscheidender Bedeutung. Bei der NStAnl handelt es sich um ein herkömmliches Gerät, das Anrufe direkt zwischen den Telefonen 48, 50, 52 und 60 weiterleitet oder eingehende und ausgehende Anrufe von den unterstützten Telefonen zu externen Telefonie-Endgeräten weiterleitet, beispielsweise den Telefonen 62 und 64, die an das PSTN 66 angeschlossen sind.
  • Das System umfasst einen Lastverteilungs-Server 68, der in derselben Weise arbeitet wie der Server 46, der weiter oben unter Bezugnahme auf 1 beschrieben wurde. Das bedeutet, dass der Server 68 Aufgaben entweder der Leistungsmerkmal-Ressource 56 der NStAnl 54 oder der redundanten Leistungsmerkmal-Ressource an dem Ziel-Telefon 48, 50, 52 oder 60 zuweist. Das Schema für die Zuweisung der Aufgaben, das am Lastverteilungs-Server 68 umgesetzt wird, kann auf den aktuellen Betriebsbedingungen an der NStAnl oder auf der aktuellen Aktivität am Ziel-Telefon oder auf einer Kombination der aktuellen Aktivitäten basieren. Das System versucht, Verzögerungen möglichst auf ein Minimum zu beschränken. Wie vorstehend bereits erläutert, kann die aktuell verfügbare Verarbeitungsleistung der NStAnl als Faktor für eine Prognose der Verzögerungen verwendet werden, die entstehen, wenn das anrufbezogene Leistungsmerkmal (beispielsweise Anrufweiterleitung) an der NStAnl implementiert wird.
  • Eine dritte Ausführungsform der Erfindung ist in 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist die „zentral ansteuerbare Einheit" ein Server 70 (beispielsweise ein Voicemail-Server), der speziell für die Unterstützung von einem oder mehreren anrufbezogenen Leistungsmerkmalen) für die Telefone 72, 74, 76 und 78 reserviert ist. Bei diesen Telefonen kann es sich um herkömmliche Geräte handeln, die dafür programmiert sind, redundante Ressourcen für die Implementierung von mindestens einem der anrufbezogenen Leistungsmerkmale (beispielsweise Lautstärkeregelung während der Wiedergabe von Voicemail-Nachrichten) zur Verfügung zu stellen. Ein Lastverteilungs-Server 80 realisiert ein Schema für die Zuweisung von Aufgaben wie weiter vorn beschrieben. Dementsprechend basiert die Auswahl einer bestimmten Verarbeitungsressource für die Implementierung eines angeforderten anrufbezogenen Leistungsmerkmals darauf, dass die Verarbeitungsleistung überwacht wird, sodass Verzögerungen kontrollierbar sind.
  • Geeignete Schritte für die Durchführung des adaptiven verteilten Anrufverarbeitungsverfahrens werden unter Bezugnahme auf 5 erläutert. In Schritt 82 wird die zentral ansteuerbare Einheit so konfiguriert, dass hier das/die anrufbezogene(n) Leistungsmerkmal(e) implementiert werden kann/können, für das/die redundante Ressourcen vorhanden sind. Bei der zentral ansteuerbaren Einheit kann es sich um einen Gatekeeper, eine NStAnl oder ein vergleichbares Gerät handeln. Alternativ hierzu kann die zentral ansteuerbare Einheit auch ein Server sein, der speziell für die Unterstützung der anrufbezogenen Leistungsmerkmale reserviert ist, wie mit Bezug auf 4 bereits beschrieben. In der bevorzugten Ausführungsform jedoch wird die Erfindung in einer ToL-Netzwerkumgebung eingesetzt.
  • Die Telefonie-Endgeräte werden so konfiguriert, dass auf ihnen unabhängig voneinander das/die anrufbezogene(n) Leistungsmerkmal(e) implementiert ist/sind, wie dies in Schritt 84 dargestellt wird. Bei den Telefonie-Endgeräten handelt es sich vorzugsweise um Personal-Computer, auf denen eine ToL-Client-Software läuft, jedoch werden auch andere Ausführungsformen betrachtet. So können beispielsweise die Telefonie-Endgeräte herkömmliche Telefone sein, die in ausreichendem Umfang Schaltungen und Programmierung für die digitale Signalverarbeitung enthalten, sodass die Leistungsmerkmale lokal implementiert werden können. Gewöhnlich ist ein ToL-Client in der Programmiersprache JAVA oder in einer beliebigen anderen Sprache programmiert, die weniger effizient ist als die Programmiersprache, die in der zentral ansteuerbaren Einheit zur Anwendung kommt. Daher können die Leistungsmerkmale in der Regel in der zentral ansteuerbaren Einheit effizienter ausgeführt werden, wenn an dieser Einheit aktuell ausreichende Verarbeitungsressourcen zur Verfügung stehen, um mit voller oder annähernd voller Kapazität zu arbeiten. Problem hierbei ist, dass es Zeiten geben kann, in denen es aufgrund der aktuellen Betriebsbedingungen an der zentral ansteuerbaren Einheit effizienter ist, die anrufbezogenen Leistungsmerkmale auf Geräte-Ebene zu implementieren.
  • In Schritt 86 wird das Schema für die Zuweisung der Aufgaben definiert. Dieses Schema ist abhängig von dem jeweiligen Netzwerk, in dem die redundante Leistungsmerkmal-Ressource enthalten ist. Anschließend ist das System bereit für den Betrieb gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Wenn in Schritt 88 eine Anforderung eines anrufbezogenen Leistungsmerkmals erkannt wird, wird auf das Schema für die Zuweisung von Aufgaben zugegriffen. In Schritt 90 werden die Verzögerungen vorausberechnet, die sich durch die Implementierung des angeforderten Leistungsmerkmals ergeben. Dies kann rein dadurch geschehen, dass die aktuelle Auslastung der Verarbeitungsressourcen der zentral ansteuerbaren Einheit (beispielsweise des Gatekeepers) gemessen wird. Die aktuell beanspruchte CPU-Leistung kann überwacht werden. Es werden jedoch auch andere Mittel zur Ermittlung bzw. Vorausberechnung von Verzögerungen betrachtet. Der Prozess kann unter Umständen die Überwachung der verfügbaren Verarbeitungsleistung an den Telefonie-Endgeräten umfassen.
  • Auf der Grundlage der Feststellungen in Schritt 90 werden in Schritt 92 die Aufgaben für die Implementierung des angeforderten Leistungsmerkmals zugewiesen. Idealerweise optimiert der in 5 dargestellte Prozess das Verhältnis zwischen der Verarbeitung auf zentraler Ebene und der Verarbeitung auf der Geräte-Ebene (das heißt, im Randbereich). Das Verfahren vergleicht die Verarbeitungsverzögerungen auf der zentralen Ebene mit den Verarbeitungsverzögerungen auf der Geräte-Ebene. Während bestimmte Leistungsmerkmale, beispielsweise die Signalisierung wartender Nachrichten, ausschließlich auf Geräte-Ebene ausführbar sind, können andere Leistungsmerkmale wie beispielsweise Anrufweiterleitung wahlweise zentral oder an den Endpunkten ausgeführt werden. Der Lastverteilungs-Server versucht, den optimalen Ausführungsort für solche Leistungsmerkmale zu finden, für die redundante Ressourcen zur Verfügung stehen. Anschließend kehrt der Prozess wieder zu Schritt 88 zurück, um gegebenenfalls eine nächste Anforderung eines anrufbezogenen Leistungsmerkmals zu erkennen.
  • Zusammengefasst stellen die verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und ein System zur Zuteilung von Ressourcen für die Implementierung bestimmter anrufbezogener Leistungsmerkmale, beispielsweise Anrufweiterleitung, zur Verfügung, das Folgendes umfasst: Befähigen einer zentral ansteuerbaren Einheit (beispielsweise eines Gatekeepers) zur Unterstützung der Leistungsmerkmale sowie Befähigen der Telefonie-Endgeräte (beispielsweise Personal-Computer mit ToL-Client-Software) zur Implementierung der Leitungsmerkmale unabhängig voneinander. Damit stehen für diese Leistungsmerkmale redundante Ressourcen zur Verfügung. Ein Schema für die Zuweisung von Aufgaben wird erstellt, nach dem die Durchführung der Aufgaben, die für die Ausführung der Leistungsmerkmale erforderlich sind, adaptiv zugewiesen wird. Dieses Schema beruht mindestens zum Teil auf der Ermittlung der verfügbaren Verarbeitungsressourcen an der zentral ansteuerbaren Einheit und/oder den Telefonie-Endgeräten. Wird eine Anforderung eines Leistungsmerkmals erkannt, wird die Ausführung des angeforderten Leistungsmerkmals entweder der zentral ansteuerbaren Einheit oder dem betreffenden Telefonie-Endgerät zugewiesen, welches der Anforderung zugeordnet ist, je nachdem, welche Verarbeitungsressourcen aktuell zur Verfügung stehen. Das Verfahren kommt vorzugsweise in einem ToL-Netzwerk zum Einsatz, das gegebenenfalls einen Lastverteilungs-Server enthalten kann, welcher speziell für die adaptive Zuweisung der anrufbezogenen Aufgaben reserviert ist.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Zuteilung von Ressourcen für die Ausführung anrufbezogener Aufgaben, das folgende Schritte umfasst: Befähigen einer zentral ansteuerbaren Einheit (82) zur Implementierung spezifischer anrufbezogener Leistungsmerkmale; Befähigen einer Mehrzahl von Client-Telefonie-Endgeräten (84) zur Implementierung der besagten spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmale als Alternative zur Implementierung über besagte zentral ansteuerbare Einheit, wobei es sich bei besagten Telefonie-Endgeräten um Clients handelt, die von der besagten zentral ansteuerbaren Einheit unterstützt werden, sodass durch die besagten Befähigungsschritte redundante Ressourcen in bezug auf die Implementierung der besagten spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmale entweder über die besagte zentral ansteuerbare Einheit oder über die besagten Telefonie-Endgeräte bereitgestellt werden; Erstellen eines Schemas für die Zuweisung von Aufgaben (86) zur adaptiven Zuweisung der Ausführung besagter anrufbezogener Leistungsmerkmale zu der besagten zentral ansteuerbaren Einheit bzw. den besagten Telefonie-Endgeräten auf Einzelanruf-Basis, um auf diese Weise Verzögerungen bei der Ausführung der besagten anrufbezogenen Leistungsmerkmale zu kontrollieren, wobei das besagte Schema für die Zuweisung von Aufgaben mindestens zum Teil auf der Verfügbarkeit von Verarbeitungsressourcen an mindestens der besagten zentral ansteuerbaren Einheit oder den besagten Telefonie-Endgeräten basiert; Erkennen von Anforderungen (88) der besagten spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmale; und für jede der besagten Anforderungen und gemäß dem besagten Schema für die Zuweisung von Aufgaben, das Zuweisen der Ausführung eines angeforderten spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmals (92) zu entweder der besagten zentral ansteuerbaren Einheit oder zu einem bestimmten der besagten Telefonie-Endgeräte, dem die besagte Anforderung zugeordnet ist, einschließlich Feststellen der aktuellen Verfügbarkeit von Verarbeitungsressourcen für mindestens die besagte zentral ansteuerbare Einheit bzw. das besagte bestimmte Telefonie-Endgerät.
  2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei der besagte Schritt des Befähigens der besagten Telefonie-Endgeräte (84) die Bereitstellung einer Client-Software auf Rechnern umfasst, die in einer ToL-Umgebung (ToL = Telephony over Local Area Network, Telefonie über LAN) angeschlossen sind.
  3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der besagte Schritt des Zuweisens der Ausführung (92) des besagten angeforderten spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmals die Ermittlung der voraussichtlichen Verzögerungen (90) umfasst, die durch die Ausführung des besagten angeforderten spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmals an der besagten zentral ansteuerbaren Einheit entstehen, sowie ferner umfasst, dass die besagte zentral ansteuerbare Einheit ausgewählt wird, wenn die besagten voraussichtlichen Verzögerungen unterhalb eines vorab definierten Verzögerungs-Schwellenwertes liegen.
  4. Verfahren gemäß Anspruch 3, das einen Schritt zur Auswahl des besagten vorab definierten Verzögerungs-Schwellenwertes umfasst, derart, dass die besagten voraussichtlichen Verzögerungen in etwa den voraussichtlichen Verzögerungen entsprechen, die bei Ausführung des besagten angeforderten spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmals an dem besagten bestimmten Telefonie-Endgerät entstehen, dem die besagte Anforderung zugeordnet ist.
  5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei der besagte Schritt des Zuweisens der Ausführung (92) eine Auswahl zwischen der besagten zentral ansteuerbaren Einheit und dem besagten bestimmten Telefonie-Endgerät umfasst, die auf der Feststellung einer geringeren voraussichtlichen Verzögerung beruht.
  6. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der besagte Schritt des Zuweisens der Ausführung (92) beinhaltet, dass die aktuelle Verfügbarkeit von Verarbeitungsressourcen sowohl an der besagten zentral ansteuerbaren Einheit als auch an dem besagten bestimmten Telefonie-Endgerät ermittelt wird, und ferner die Auswahl der besagten zentral ansteuerbaren Einheit bzw. des besagten bestimmten Telefonie-Endgeräts anhand der besagten aktuell verfügbaren Verarbeitungsressourcen erfolgt.
  7. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die besagten Schritte des Befähigens der besagten zentral ansteuerbaren Einheit (82) und der besagten Telefonie-Endgeräte (84) die Befähigung einer redundanten Anrufweiterleitungs-Ressource umfassen.
  8. System für die Implementierung von spezifischen anrufbezogenen Leistungsmerkmalen, das Folgendes umfasst: eine zentral ansteuerbare Einheit (30; 54 bzw. 70), die über die Ressourcen verfügt, die besagten spezifischen Leistungsmerkmale zu implementieren, wobei die besagte zentral ansteuerbare Einheit dafür konfiguriert ist, Anforderungen der besagten spezifischen Leistungsmerkmale zu erkennen; eine Mehrzahl von Client-Telefonie-Endgeräten (12, 14, 16, 18, 20, 22, 24 und 26; 48, 50, 52, 58 und 60; 72, 74, 76 und 78), die von der besagten zentral ansteuerbaren Einheit unterstützt werden in bezug auf die Verfügbarkeit der besagten spezifischen Leistungsmerkmale sowie bezogen auf das Einleiten von Telefonanrufen, wobei die besagten Telefonie-Endgeräte derart konfiguriert sind, dass sie jeweils einzeln die besagten spezifischen Leistungsmerkmale unabhängig von der besagten zentral ansteuerbaren Einheit implementieren; und einen Lastverteilungs-Server (46; 68 bzw. 80) für die Auswahl zwischen der Implementierung der besagten spezifischen Leistungsmerkmale an der besagten zentral ansteuerbaren Einheit oder an einem bestimmten Telefonie-Endgerät, die auf einer Vorausberechnung der Verzögerungen basiert, welche sich aus den aktuell verfügbaren Verarbeitungsressourcen an der besagten zentral ansteuerbaren Einheit ergeben, wobei der besagte Lastverteilungs-Server mit der besagten zentral ansteuerbaren Einheit zusammenarbeitet, um die besagte aktuelle Verfügbarkeit von Verarbeitungsressourcen zu überwachen und die Auswahlen für die Implementierung der besagten spezifischen Leistungsmerkmale umzusetzen.
  9. System gemäß Anspruch 8, wobei die besagte zentral ansteuerbare Einheit (30; 54 bzw. 70) und die besagten Telefonie-Endgeräte (1226; 48, 50, 52, 58 und 60 bzw. 7278) in einer ToL-Umgebung angeschlossen sind und es sich bei den besagten Telefonie-Endgeräten um telefoniefähige Rechner handelt.
  10. System gemäß Anspruch 9 oder 10, wobei der besagte Lastverteilungs-Server (46; 68 bzw. 80) dafür konfiguriert ist, die besagte zentral ansteuerbare Einheit (30; 54 bzw. 70) auszuwählen, wenn die besagten aktuell verfügbaren Verarbeitungsressourcen oberhalb eines vorab definierten Schwellenwertes liegen, der so festgelegt wird, dass an der besagten zentral ansteuerbaren Einheit überschüssige Verarbeitungskapazitäten erhalten bleiben.
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