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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
Kontaktlinsen; insbesondere betrifft sie die Nachpolymerisationsbehandlung
von Kontaktlinsen in einem Verfahren zur Herstellung hydratisierter
weicher Kontaktlinsen.
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Es
ist bekannt, nach dem Formen von Kontaktlinsen aus einem hydratisierbaren
Kunststoffmaterial die Linsen bei einer erhöhten Temperatur in einem Gefäß, das eine
Hydratisierungsflüssigkeit
wie eine 1 Gew.-%ige Natriumbikarbonatlösung enthält, zu hydratisieren. Nach
dem Hydratisieren werden die Kontaktlinsen aus dem Gefäß genommen,
gewaschen und dann in individuelle Behältnisse oder Mulden gegeben,
in denen sie in Salzlösung
eingetaucht werden; die Mulden werden dann geschlossen und mit einer
Folienabdeckung versiegelt, so dass die Kontaktlinsen für den Vertrieb
und Verkauf einzeln in Verpackungen in Salzlösung aufbewahrt werden. Eine
solche Verfahrensweise verursacht jedoch Probleme bei der Handhabung
der Linsen während
und nach der Hydratisierung. Die Handhabung von Kontaktlinsen ist
nach dem Hydratisieren besonders schwierig, da sie relativ weich
und für
Beschädigungen
anfällig
sind.
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Es
ist auch bekannt, Kontaktlinsen in den endgültigen Verpackungen zu hydratisieren,
in denen sie versiegelt, vertrieben und verkauft werden. Allerdings
gelangen unerwünschte
Schmutzstoffe, die aus der Polymerisationsreaktion stammen, von
den Linsen in die umliegende Flüssigkeit,
in der die Linsen verpackt sind. Dies kann beim Linsenträger zu Reizungen
führen.
In einigen Ländern
sind hohe Konzentrationen bestimmter Schmutzstoffe möglicherweise
nicht zulässig.
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Die
EP 0824063 offenbart einen
automatisierten Prozess zur Hydratisierung und Verpackung einer
geformten hydrophilen Kontaktlinse in einem der Formteile, die zum
Formen der Linse verwendet werden. Während der Hydratisierung der
Linse wird eine Reihe von Spül-
oder Extraktionsschritten durchgeführt.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Behandlung von Kontaktlinsen in einem Verfahren zur Herstellung von
hydratisierten weichen Kontaktlinsen bereitzustellen, das die Beseitigung
unerwünschter
Schmutzstoffe von weichen Kontaktlinsen während ihrer Herstellung ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem
in Anspruch 1 definierten Verfahren gelöst.
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Spezielle
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vor
dem Einleiten von Waschflüssigkeit
beinhaltet das Verfahren vorzugsweise die folgenden Schritte:
- (i) Einleiten der Linsenhydratisierungsflüssigkeit in
die Mulde gegen die nach oben gewandte konkave Fläche der
Linse, um die Position der Linse in der Mulde zu kontrollieren,
bis die Linse eingetaucht ist; und
- (ii) Einräumen
eines ausreichenden Zeitraums zum Hydratisieren der Linse und zum
Abwaschen der Schmutzstoffe von der Linse.
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Man
wird verstehen, dass die Linse während der
Hydratisierung aufquillt und ihre Gestalt ändert, und es wichtig ist,
dass die Linse während
dieses Vorgangs in der Hydratisierungsflüssigkeit eingetaucht bleibt,
ohne sie allzu sehr einzuzwängen. Durch
Leiten der Linsenhydratisierungsflüssigkeit gegen die Linse kann
diese in ihrer Position in der Mulde gehalten und daran gehindert
werden, auf der Hydratisierungsflüssigkeit zu schwimmen, während die Mulde
aufgefüllt
wird.
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Vorzugsweise
wird die Waschflüssigkeit
in wenigstens zwei Strömen
eingeleitet, die vorzugsweise in Bezug zueinander geneigt sind,
um auf verschiedene Bereiche der Linse gerichtet zu werden. Die
Waschflüssigkeit
hat vorzugsweise im Wesentlichen die gleiche chemische Zusammensetzung
wie die Hydratisierungsflüssigkeit,
obschon die Waschflüssigkeit
wenigstens zum Teil aus Linsenaufbewahrungsflüssigkeit (z.B. Salzlösung) bestehen
kann.
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Da
Schmutzstoffe in die in der Mulde befindliche Waschflüssigkeit
gelangen können,
kann das Verfahren folglich einen Schritt zum Beseitigen von verschmutzter
Waschflüssigkeit
und Ersetzen dieser durch frische Waschflüssigkeit beinhalten, die wenigstens
zum Teil aus Linsenaufbewahrungsflüssigkeit bestehen kann. Vorzugsweise
wird die verschmutzte Waschflüssigkeit
entfernt und die frische Waschflüssigkeit
wird in der gleichen Weise wie das Entfernen und Einleiten der verschmutzten
Hydratisierungsflüssigkeit
bzw. Waschflüssigkeit
eingeleitet.
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Am
meisten bevorzugt wird, wenn die Mulde, in der das erfindungsgemäße Verfahren
stattfindet, eine Mulde ist, in der die Kontaktlinse für den Vertrieb und
Verkauf versiegelt und aufbewahrt wird, und das Verfahren beinhaltet
ferner den Schritt des Versiegelns der Mulde mit der darin befindlichen
Kontaktlinse. Die Mulde kann von einem Behälter des in unserer mitanhängigen internationalen
Patentanmeldung Nr. WO 99/06300 offenbarten Typs bereitgestellt
werden.
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Bei
der Massenproduktion von weichen Kontaktlinsen ist es wichtig zu
gewährleisten,
dass die Linsen ordnungsgemäß behandelt
wurden, und in einigen Ländern
verlangen die Bestimmungen die Zurückweisung von Linsen, die nicht
der erforderlichen Behandlung unterzogen wurden (z.B. unzureichende Beseitigung
von Unreinheiten von den Linsen).
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Vorzugsweise
beinhaltet das Verfahren einen Überwachungsschritt
gemäß Anspruch
8.
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Vorzugsweise
werden in dem Überwachungsschritt
ein erster und ein zweiter Pegelsensor zum Erfassen des Flüssigkeitspegels
in der Mulde eingesetzt, wobei der erste Pegelsensor die Aufgabe hat
zu signalisieren, wenn sich der Flüssigkeitspegel in einer ersten,
relativ größeren Höhe befindet,
und der zweite Sensor die Aufgabe hat zu signalisieren, wenn sich
der Flüssigkeitspegel
in der Mulde in einer zweiten, relativ geringeren Höhe befindet.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird folglich ein vorbestimmtes
Volumen der Linsenhydratisierungsflüssigkeit in die Mulde eingeleitet
(wobei das vorbestimmte Volumen der Hydratisierungsflüssigkeit
derart ist, dass, wenn Mulde und Sensoren korrekt in Bezug zueinander
präsentiert
werden, der/die Sensor(en) signalisiert/signalisieren, dass sich
der Flüssigkeitspegel
wenigstens in der relativ geringeren Höhe und vorzugsweise in der
relativ größeren Höhe befindet); woraufhin
die Hydratisierungsflüssigkeit
aus der Mulde beseitigt wird, während
die Waschflüssigkeit
in die Mulde gegeben wird, wobei die Beseitigungsgeschwindigkeit
der Hydratisierungsflüssigkeit
höher ist als
die Einleitungsgeschwindigkeit der Waschflüssigkeit, so dass der Flüssigkeitspegel
so lange sinkt, bis der zweite Sensor anzeigt, dass der Flüssigkeitspegel
die zweite (relativ geringere) Höhe
erreicht hat; woraufhin die Flüssigkeitsbeseitigung
unterbrochen und anschließend
auch die Flüssigkeitseinleitung
unterbrochen wird, wenn der erste Sensor anzeigt, dass der Flüssigkeitspegel
auf der ersten (relativ größeren) Höhe ist;
und der Überwachungsschritt
beinhaltet die Überprüfung, ob
die Sensoren die Signale in der korrekten Reihenfolge und zu den
korrekten Zeitpunkten im Hinblick auf das vorbestimmte Flüssigkeitsaustauschverfahren
abgegeben haben. Wird das vorbestimmte Verfahren nicht validiert,
dann wird die Kontaktlinse zurückgewiesen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung schwankt der Flüssigkeitspegel in der Mulde
um den unteren Pegel und die Flüssigkeitsbeseitigung
wird unter der Kontrolle des zweiten Sensors gestoppt und gestartet.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die Flüssigkeitsbeseitigung
gestoppt, wenn der zweite Sensor anzeigt, dass die Flüssigkeit
unter den zweiten Pegel gefallen ist, und gestartet, wenn der erste
Sensor anzeigt, dass die Flüssigkeit
den ersten Pegel erreicht hat, so dass die Flüssigkeit zwischen dem ersten
und dem zweiten Pegel schwankt.
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Man
wird verstehen, dass der Gesamtanteil an verschmutzter Hydratisierungsflüssigkeit,
die durch Waschflüssigkeit
in jedem Austauschverfahren ersetzt wird, von der Anzahl der durchgeführten Flüssigkeitsbeseitigungsschritte,
der Geschwindigkeit und Dauer der Waschflüssigkeitsdosierung und der Effizienz
der Flüssigkeitsmischung
in der Mulde abhängig
ist.
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Alternativ
zur Einleitung eines vorbestimmten Volumens der Hydratisierungsflüssigkeit
in die Mulde kann die Hydratisierungsflüssigkeit so lange in die Mulde
eingeleitet werden, bis der erste Sensor anzeigt, dass der Flüssigkeitspegel
auf der ersten (größeren) Höhe ist.
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Vorzugsweise
ist der zweite Sensor so positioniert, dass gewährleistet wird, dass die Linse
während
des gesamten Flüssigkeitsaustauschverfahrens eingetaucht
bleibt.
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Es
folgt eine beispielhafte Beschreibung einer Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die Begleitzeichnungen. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer hydratisierten Kontaktlinse in einer
Mulde an einer Flüssigkeitsaustauschstation,
an der ein erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
wird,
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2 einen
Querschnitt entlang der Linie A-A von 1,
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3 eine
Seitenansicht eines Einspeisekopfes für Linsenwaschflüssigkeit,
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4 eine
weitere Seitenansicht des Einspeisekopfes im rechten Winkel zu der
in 3, und
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5 ein
Diagramm des Füllpegels
gegenüber
der Zeit, das ein vorbestimmtes Verfahren zur Behandlung einer in
einer Mulde befindlichen Kontaktlinse darstellt.
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In
den 1 und 2 der Zeichnungen ist ein Behälter 10 dargestellt,
der im Allgemeinen dem in unserer mitanhängigen internationalen Patentanmeldung
Nr. WO 99/06300 offenbarten Typ entspricht. Der Behälter 10 umfasst
eine Mulde 12 mit einer teilweise sphärischen Basiswand, auf der
eine zu behandelnde geformte Kontaktlinse 14 mit ihrer
konkaven Fläche
nach oben gewandt liegt. Neben und in Verbindung mit der Mulde 12 befindet
sich ein Sammelbehälter 16.
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Ein
Einspeisekopf 18 für
Waschflüssigkeit befindet
sich über
dem Behälter 10 und
hat ein Paar Auslassdüsen 20,
die in Bezug zueinander in einem Winkel von etwa 30° in einer
Horizontalebene geneigt sind (siehe 3 und 4).
Beide Düsen 20 verlaufen
in einem Winkel von etwa 30° mit
Bezug zur Vertikalen, so dass sie in Richtung auf die Seite der
konkaven Fläche
der Linse 14 gerichtet sind, die von dem Sammelbehälter 16 entfernt
gelegen ist.
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Im
Sammelbehälter 16 befindet
sich eine Ansaugröhre 22.
Der erste und der zweite Sensor 24 und 26 sind
so angeordnet, dass sich ihr unteres Ende in die Mulde 12 erstreckt.
Der zweite Sensor 26 erstreckt sich weiter in die Mulde 12 als
der erste Sensor 24 und ist an der Verbindung zwischen
Mulde 12 und Sammelbehälter 16 gelegen.
Der erste Sensor 24 befindet sich auf der dem zweiten Sensor 26 gegenüber liegenden
Seite des Einspeisekopfes 18. Wie anhand 1 erkennbar
ist, liegen der Zuführkopf 18,
die Ansaugröhre 22 und
der erste und zweite Sensor 24 und 26 auf einer
Linie, die über
den Durchmesser der Mulde 12 verläuft und den Sammelbehälter 16 passiert.
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Bei
der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die zu behandelnde Linse 14 typischerweise aus Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA) unter Verwendung eines Polymerisationsinitiators in einer
in der Technik an sich bekannten Weise formgegossen. Nach der Entnahme
aus der Form wird die Linse 14 so in die Mulde 12 gelegt,
dass die konkave Fläche
der Linse 14 nach oben gewandt ist. Anschließend wird
ein Volumen einer Hydratisierungsflüssigkeit (z.B. eine 1 Gew.-%ige
Natriumbicarbonatlösung)
bei einer Temperatur von > 50°C (z.B. 60°C) aus einer
einzelnen, nach unten gerichteten Düse (nicht dargestellt) so abgegeben,
dass die Flüssigkeit auf
die nach oben gerichtete konkave Fläche der Linse 14 trifft.
Während
der Flüssigkeitsabgabe
wird die Linse 14 durch das Auftreffen der aus der Düse austretenden
Hydratisierungsflüssigkeit
auf die Linse 14 behutsam in der gewünschten Position gehalten und gewährleistet,
dass die Linse 14 immer in der Flüssigkeit eingetaucht ist. Das
Volumen der Hydratisierungsflüssigkeit
ist derart, dass der Pegel der Hydratisierungsflüssigkeit in der Mulde 12 der
Höhe der
unteren Spitze des ersten Sensors 24 entspricht. Zu diesem
Zeitpunkt wird der Behälter 10 in
eine warme und feuchte Umgebung gebracht, um die Beseitigung von
Linsenschmutzstoffen zu beschleunigen und Flüssigkeitsverlust durch Verdunstung
gering zu halten, und dort über
einen vorbestimmten Zeitraum (z.B, etwa 5 Minuten) gehalten, während dem
die Hydratisierung der Linse 14 stattfindet und unerwünschte Unreinheiten
wie nicht umgesetztes HEMA, Polymerisationsinitiator und Reaktionsnebenprodukte von
der Linse 14 abgewaschen werden. Im Anschluss an diesen
vorbestimmten Zeitabschnitt wird die nun verschmutzte Hydratisierungsflüssigkeit durch
eine Waschflüssigkeit
(z.B. 1 Gew.-%ige Natriumbicarbonatlösung), die ebenfalls eine Temperatur von > 50°C (z.B. 60°C) hat, in einem nachfolgend
beschriebenen Flüssigkeitsaustauschverfahren
ersetzt, das an der Flüssigkeitsaustauschstation
aus 2 durchgeführt
wird.
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Am
Ende des vorbestimmten Zeitabschnitts wird ein Signal erzeugt, durch
das ein Ventil zwischen der Ansaugröhre 22 und einer Vakuumquelle
(nicht dargestellt) geöffnet
wird, um über
die Ansaugröhre 22 eine
Saugkraft auf die Hydratisierungsflüssigkeit im Sammelbehälter 16 aufzubringen,
und gleichzeitig die Abgabe der Waschflüssigkeit eingeleitet wird.
Alternativ kann die Waschflüssigkeit
in einem kurzen Zeitabschnitt abgegeben werden, bevor das Ventil zwischen
der Ansaugröhre 22 und
der Vakuumquelle geöffnet
wird, um zu gewährleisten,
dass die Linse in der Mulde 12 in der korrekten Position
gehalten wird.
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Der
Grad an aufgebrachtem Vakuum ist derart, dass die Geschwindigkeit
der Beseitigung von verschmutzter Hydratisierungsflüssigkeit
aus dem Sammelbehälter 16 über der
Zuführungsgeschwindigkeit
von Waschflüssigkeit
durch die Düsen 20 liegt.
Als Nettoergebnis beginnt der Flüssigkeitspegel in
der Mulde 12 zu sinken. Während dieses Zeitraums wird
durch eine anhaltende Zuführung
von Waschflüssigkeit
durch die Düsen 20 gewährleistet, dass
die Linse 14 in der gewünschten
Position gehalten und nicht aufgrund des über die Ansaugröhre 22 aufgebrachten
Vakuums in Richtung auf den Sammelbehälter 16 gesaugt wird.
Folglich wird das Risiko, dass die weiche hydratisierte Linse 14 den
Sammelbehälter 16 verstopft
und somit den Fluss von Flüssigkeit
aus dem Sammelbehälter 16 blockiert, gesenkt.
Fällt der
Flüssigkeitspegel
in der Mulde 12 unter die Spitze des zweiten Sensors 26,
dann wird ein Signal ausgegeben, durch das das Ventil geschlossen
wird, so dass keine Flüssigkeit
mehr aus der Mulde 12 abgezogen wird. Die Linse 14 bleibt aufgrund
der Aktion der Waschflüssigkeit,
die noch immer durch die Düsen 20 abgegeben
wird, in der in der Mulde 12 enthaltenen Flüssigkeit
eingetaucht. In dieser Phase liegt der Flüssigkeitspegel tatsächlich in
einem Abstand unterhalb der Spitze des zweiten Sensors 26,
da Oberflächenspannungseffekte
die Flüssigkeit
am Sensor 26 haften lassen, bis der Pegel so weit gefallen
ist, dass der Oberflächenspannungseffekt überwunden
ist. Wenn der Ansaugvorgang unterbrochen wird, steigt der Flüssigkeitspegel in
der Mulde 12 so lange, bis der Kontakt mit dem zweiten
Sensor 26 wieder hergestellt ist. Der Sensor 26 gibt
dann ein Signal aus, durch das das Ventil wieder geöffnet wird,
bis der zweite Sensor 26 anzeigt, dass der Pegel gefallen
ist, woraufhin der Ansaugvorgang unterbrochen und der Zyklus wiederholt
wird. Durch die Wiederholung des Zyklus wird gewährleistet, dass eine möglichst
große
Menge der verschmutzten Hydratisierungsflüssigkeit durch Waschflüssigkeit
ersetzt wird. Waschflüssigkeit
wird so lange abgegeben, bis sie die erste relativ große Höhe erreicht,
die vom Sensor 24 angegeben wird. Der Austauschzyklus dauert
typischerweise etwa sechs Sekunden. Der Behälter wird über einen zweiten vorbestimmten
Zeitabschnitt (z.B. 10 Minuten) unter den gleichen warmen und feuchten
Bedingungen wie beim ersten vorbestimmten Zeitabschnitt gehalten, während dem
weitere Schmutzstoffe von der Linse abgewaschen werden können. Der
Behälter
wird zu einer zweiten Flüssigkeitsaustauschstation
geleitet, die der ersten ähnlich
ist und an der die Waschflüssigkeit
in der Mulde durch Linsenaufbewahrungsflüssigkeit (z.B. 0,9%ige Salzlösung) ausgetauscht
wird, in dem das oben beschriebene Flüssigkeitsaustauschverfahren
wiederholt wird. Die Linsenaufbewahrungsflüssigkeit wird bei Raumtemperatur
dosiert.
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Gemäß 5 werden
vier separate Ansaugschritte während
eines vorbestimmten Verfahrens für den
Austausch von verschmutzter Hydratisierungsflüssigkeit durch Waschflüssigkeit
durchgeführt,
während
denen Waschflüssigkeit
weiter vom Einspeisekopf 18 zugeführt wird. Nach dem letzten
Ansaugschritt hält
die Zuführung
von Waschflüssigkeit
dann so lange an, bis der erste Sensor 24 signalisiert,
dass der obere Pegel erreicht wurde.
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In 5 entspricht
t = 0 dem Ende des 5-Minuten-Intervalls der Hydratisierungsflüssigkeitsabgabe.
In diesem speziellen Beispiel wurde die Waschflüssigkeitsabgabe knapp vor dem
ersten Ansaugschritt (T1) gestartet (t =
0). Dies kann zur Reduzierung transienter Flüssigkeitsströme von Vorteil
sein, die die Positionierung der Linse stören könnten.
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Man
wird folglich verstehen, dass während dieses
vorbestimmten Verfahrens verschmutzte Hydratisierungsflüssigkeit
in regelmäßigen Abständen mit
einer höheren
Geschwindigkeit beseitigt als Waschflüssigkeit zugeführt wird,
mit dem Ergebnis, dass die Linse 14 während des gesamten Zyklus mit der
frischen Flüssigkeit
in Kontakt ist, um eine effektive Beseitigung durch Verdünnen unerwünschter Schmutzstoffe
zu gewährleisten.
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Mit
Methylblau-Farbstoff in deionisiertem Wasser anstelle der Hydratisierungsflüssigkeit
und deionisiertem Wasser anstelle der Waschflüssigkeit durchgeführte Tests
zeigten anhand einer Spektrofotometrie, dass der in 5 dargestellte
Zyklus Verdünnungsfaktoren
von mehr als 20 ermöglicht.
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In
der beschriebenen Ausgestaltung ist das Volumen der Hydratisierungsflüssigkeit
in der Mulde etwa 50 Mal größer als
das Volumen der nassen Linse. Während
des ersten vorbestimmten Zeitabschnitts, bei Annäherung an den Gleichgewichtszustand,
liegt der prozentuale Anteil von Schmutzstoffen in der Flüssigkeit
in der Mulde und der Linse bei jeweils etwa 98% und 2%. Nach dem
Flüssigkeitsaustausch
(in der Annahme eines Verdünnungsfaktors
von etwa 20) und einem Gleichgewichtszustand gehen diese prozentualen
Anteile auf 6,664% und 0,136% zurück. Nach dem zweiten Flüssigkeitsaustausch
verbleiben nur etwa 0,47% der ursprünglichen Schmutzstoffe in der
Mulde (ausgeglichen zwischen der Flüssigkeit in der Mulde und der
Linse).
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In
der oben beschriebenen Ausgestaltung sind die Sensoren 24 und 26 elektrische
Leitfähigkeitssensoren
und bilden folglich einen geschlossenen Kreis (c/c), wenn sie mit
der elektrisch leitfähigen Hydratisierungs-
oder Waschflüssigkeit
in Kontakt sind, und einen offenen Kreis (o/c), wenn sie mit der Hydratisierungs-
oder Waschflüssigkeit
nicht in Kontakt sind.
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Die
Durchführung
des oben beschriebenen Austauschverfahrens kann abgeändert werden.
Der Ansaugvorgang kann zum Beispiel unterbrochen werden, wenn der
zweite Sensor 26 angibt, dass die Flüssigkeit unter den relativ
unteren Pegel (wie oben beschrieben) gefallen ist, aber so lange
nicht wieder aufgenommen werden, bis der erste Sensor 24 angibt,
dass die Flüssigkeit
den ersten, relativ höheren Pegel
erreicht hat. Bei dieser Modifikation schwankt die Flüssigkeit
im Wesentlichen zwischen dem ersten und dem zweiten Pegel während des
Austauschzyklus und nicht nur zwischen knapp über und unter dem zweiten Pegel.
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Insbesondere
bezugnehmend auf das modifizierte Verfahren, um zu gewährleisten,
dass das Flüssigkeitsvolumen
in der Mulde im Wesentlichen am ersten relativ höheren Pegel am Ende des Flüssigkeitsaustauschzyklus
ist, wird die Steuereinheit so programmiert, dass der Zyklus beendet
wird und der Flüssigkeitspegel
so lange steigt (Dosierung ein, Ansaugung aus), bis der erste Sensor
anzeigt, dass die Flüssigkeit
den ersten, relativ höheren
Pegel von unten erreicht hat (d.h. der erste Leitfähigkeitssensor 24 geht
von o/c in c/c über).
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Um
zu gewährleisten,
dass die Linse 14 dem korrekten vorbestimmten Verfahren
unterzogen wurde, ist eine Steuereinheit vorgesehen, die zeitlich
abstimmt, wann die Sensoren 24 und 26 einen offenen Kreis
und einen geschlossenen Kreis bilden, und die außerdem zählt, wie oft dies stattfindet.
Durch Überprüfen, dass
die Sensoren 24 und 26 in der gewünschten
Reihenfolge und innerhalb des erforderlichen Zeitfensters arbeiten,
kann ermittelt werden, ob das korrekte Flüssigkeitsaustauschverfahren
befolgt wurde oder nicht. Wenn zum Beispiel eine der Einspeisedüsen 20 verstopft
oder wenn die Ansaugröhre
verstopft, dann erfasst die Steuereinheit, dass das erforderliche
Austauschverfahren nicht stattgefunden hat und gibt ein Signal aus,
durch das die Linse zurückgewiesen
wird. Die Zurückweisung
kann durch „Markieren" des Behälters 10,
in dem die zurückzuweisende
Linse enthalten ist, erfolgen, wobei die anschließende Zurückweisung
an irgendeiner, dem Flüssigkeitsaustauschverfahren
nachgeschalteten Stelle stattfindet, zum Beispiel zu dem Zeitpunkt,
an dem der Behälter 10 normalerweise
versiegelt würde,
wenn die Linse nicht zur Zurückweisung
markiert worden wäre.
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Es
ist zu verstehen, dass in der Praxis, während der Massenproduktion
weicher Kontaktlinsen, die Fertigungslinie Paletten mit einer oder
mehreren Reihen von Linsen 14 in jeweiligen Behältern 10 auf einem
Förderband
durch erste und zweite Flüssigkeitsaustauschstationen
vorschiebt, an denen jeweils eine Anordnung von Einspeiseköpfen 18 und
Ansaugröhren 22 für die jeweiligen
Behälter
vorhanden ist. Das „Markieren" der zur Zurückweisung
bestimmten Behälter
erfolgt praktischerweise durch die Steuereinheit, die die spezifische
Palette und Position des zurückzuweisenden
Behälters
in dieser Palette registriert und speichert. Nach dem Beseitigen
von Schmutzstoffen durch Flüssigkeitsaustausch
und Ersetzen der Waschflüssigkeit
durch 0,9%ige Salzlösung,
in der die Linsen aufbewahrt werden sollen, werden die Paletten
mit in den Behältern
enthaltenen Linsen zu einer weiteren Station weitergeleitet, wo die
Mulden 12 für
Lagerung, Transport und Verkauf versiegelt werden. Nach dem Versiegeln
werden die Mulden sterilisiert (Autoklav oder UV) und visuell im Hinblick
auf physische Mängel
(Risse, Kratzer, raue Kanten, usw.) begutachtet.