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Die
Erfindung betrifft Funksysteme nach der GSM 900-Norm (für „Global
System for Mobile Communications 900 MHz" in Englisch) oder einer gleichwertigen
Norm, insbesondere die Norm DCS 1800 (für „Digital Cellular System 1800
MHz" in Englisch).
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Genauer
betrifft die Erfindung ein System und ein Steuerungsverfahren für eine Drittausrüstung mit Hilfe
einer SIM-Karte, über
ein Funkmodul. Die Erfindung betrifft ebenfalls das Funkmodul und
die entsprechende Drittausrüstung.
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In
klassischer Weise verfügt
ein Teilnehmer eines Funksystems über eine mobile Station (manchmal mobiles
Funktelefon oder tragbares Telefon genannt), die:
- – ein Terminal
(oder ME für „Mobile
Equipment" in Englisch)
umfasst, das selbst ein Funkmodul (oder „GSM-Modul") umfasst, das die Funkverbindungsfunktion
ausübt
und verschiedene Hardware-Elemente steuert (Bildschirm, Tastatur,
Lautsprecher usw.);
- – mit
einer SIM-Karte zusammenwirkt (für „Subscriber
Identity Module" in
Englisch, oder Teilnehmer Identifikationsmodul).
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Als
Option ist ein Satz von Befehlen und von Prozeduren vorgesehen,
die „SIM
Application toolkit" (SIM
Anwendungswerkzeugsatz) genannt werden. Die Funktion ist folgende:
die SIM-Karte sendet einen SAT-Befehl (für „SIM Application Toolkit-Befehl") an das Terminal,
welches ihn ausführt
und dann der SIM-Karte über
die gute oder schlechte Ausführung
des SAT-Befehls berichtet. Für
mehr Information kann man auf die hier als Referenz eingefügte Norm „GSM 11.14
(Phase 2+)" des
ETSI Bezug nehmen.
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Zusammenfassend
ermöglicht
die „SIM
Application Toolkit" es
der SIM-Karte „die
Dinge in die Hand zu nehmen" und
Befehle an das Terminal zu schicken, um bestimmte Hardware-Elemente
(Bildschirm, Tastatur, Lautsprecher usw.) der Mensch/Maschinen-Schnittstelle
des Terminals zu steuern. So kann die SIM-Karte insbesondere die Anzeige eines
Menüs oder
eines gegebenen Textes am Bildschirm, die Erfassung von Daten auf
der Tastatur durch den Benutzer, das Senden einer Kurzmeldung, das
Abspielen eines Tons durch den Lautsprecher, das Herstellen einer
Verbindung, das Liefern einer Lokalisierungsinformation usw., steuern.
Die „SIM
Application Toolkit" ermöglicht somit
das Einführen
neuer Funktionalitäten,
welche einer breiten Palette von Mehrwertdienstleistungen den Weg öffnen. In
der Tat können
die Dienstleister neue Anwendungen für den Teilnehmer entwickeln
und sie in die SIM-Karten laden, ohne die Funkterminals zu ändern.
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Es
ist wichtig wahrzunehmen, dass die Funktionalitäten der „SIM Application Toolkit" ursprünglich nur für eine mit
einem Funkterminal zusammenwirkende SIM-Karte konzipiert wurden
und heute angeboten werden. Es ist nichts für den Fall vorgesehen, dass
das Terminal ferner mit einer Drittausrüstung zusammenwirkt und lediglich
die Rolle eines Modems spielt.
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Andererseits
wurden weitere Anwendungen bereits für das oben erwähnte Funkmodul
ins Auge gefasst.
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Es
wurde insbesondere der Vorschlag gemacht, das Funkmodul in andere
Vorrichtungen als Funkterminals einzusetzen, die jedoch eine Funktionalität der Drahtloskommunikation
benötigen.
So lassen sich als Beispiel Vorrichtungen der Entfernungsmessung
(Zählerablesen)
oder auch Vorrichtungen zum Lesen von Bankkarten nennen.
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Es
wurde ebenfalls das Bereitstellen eines Funkmoduls in selbständiger Form
vorgeschlagen: diese wird dann als Modem qualifiziert. Ein derartiges
Modem umfasst kein Hardware-Element (Bildschirm, Tastatur, Lautsprecher
usw.) als Mensch-/Maschinen-Schnittstelle. Es soll mit einer Drittausrüstung (die
eine Kundenanwendung unterstützt)
zusammenwirken, die selbst über
Hardware-Elemente
als Mensch-/Maschinen-Schnittstelle verfügt. Die Drittausrüstung kann
insbesondere, aber nicht ausschließlich, ein Mikrocomputer sein.
Allgemein steuert sie das Modul, im Allgemeinen mit Hilfe eines
Satzes von AT-Befehlen (für „ATtention command" in Englisch). Diese
sind ursprünglich
vorgesehen, um es einer Drittausrüstung (oder TE für „Terminal
Equipment") zu ermöglichen,
von einem mit ihr verbundenen Funkterminal das Durchführen bestimmter vorgegebener
Aktionen zu fordern. Für
genauere Angaben zu diesen AT-Befehlen,
kann man einerseits auf die Norm „GSM 07.07" und das ETSI und andererseits auf die
Empfehlung V25ter des TU-T Bezug nehmen, die hier als Referenz aufgeführt sind.
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Ein
Funkterminal oder eine andere Vorrichtung, wie oben erwähnt, kann
ebenfalls ausnahmsweise als Modem für eine Drittausrüstung verwendet
werden, mit der das Funkterminal bzw. die andere Vorrichtung zusammenwirkt.
Vom Standpunkt der Funktionsweise befindet man sich dann in der
gleichen Lage wie die oben für
ein eigentliches Modem erläuterte
(d.h., wenn das Funkmodul in selbständiger Form bereitgestellt
wird).
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Leider
wird ersichtlich, dass das Funkmodul, unabhängig von der ins Auge gefassten
Anwendung (Terminal, andere Vorrichtung oder Modem), den Einsatz
der „SIM
Application Toolkit" nicht
ermöglicht,
weil dieses Modul mit einer Drittausrüstung zusammenwirkt und ausschließlich als
Modem wirkt. In diesem Falle werden nämlich die materiellen Elemente
der Mensch-/Maschinen-Schnittstelle
der Drittausrüstung
verwendet. Das Modul steuert nicht direkt diese materiellen Elemente
der Mensch-/Maschinen-Schnittstelle und kann somit nicht die SAT-Befehle
ausführen,
die ihm die SIM-Karte sendet.
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Anders
ausgedrückt,
weist die derzeitige Technik den erheblichen Nachteil auf, dass
sie einer SIM-Karte die Anwendung der „SIM Application Toolkit" nicht ermöglicht,
um eine Drittausrüstung über ein Funkmodul
zu steuern.
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Es
sind jedoch aus dem Stand der Technik die drei folgenden Dokumente
(im Nachhinein D1, D2 bzw. D3 genannt) bekannt:
- – Dokument EP 0 869 691 (DEUTSCHE TELEKOM);
- – Dokument
DIGITAL CELLULAR TELECOMMUNICATIONS SYSTEM (PHASE 2+), AT COMMAND
SET FOR GSM MOBILE EQUIPMENT (GSM 07.07 Version 5.1.0), European
Telecommunications Std. Seiten 1–79;
- – DE 19816575 (MANNESMANN
AG).
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Das
Dokument D1 beschreibt ein GSM-Funktelefon (auch mobile Station
genannt) 1, das mit einer SIM-Karte 6 und einer
externen Komponente 9 (beispielsweise über eine Schnittstelle Serie 8)
zusammenwirkt. Bei der SIM-Karte
handelt es sich um eine Proaktiv-SIM, welche die „SIM Application
Toolkit" einsetzt, um
in Wechselwirkung mit dem GSM-Netz und dem Funktelefon zu treten.
Sie spielt die Rolle einer Verbindung zwischen der externen Komponente
und dem GSM-Netz oder dem Funktelefon. Die externe Komponente ist beispielsweise
ein Universalprozessor bzw. ein allgemein einsetzbarer Prozessor.
Sie ermöglicht
das Bieten von mindestens einer Zusatzfunktionalität, die über die
SIM-Karte ausgelöst
und gesteuert wird. Sie führt
demnach ein Programm aus, welches das Senden von Befehlen an das
Funktelefon (und sogar das Steuern der kompletten Funktion des Funktelefons) über die
SIM-Karte und das
Kommunizieren nach Belieben im GSM-Netz ermöglicht. Anders gesagt, erweitert
die externe Komponente die Funktionalitäten des Funktelefons, indem
sie zusätzliche
Funktionalitäten
bietet, welche die SIM-Karte nicht bieten kann.
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Im
Dokument D1 spielt die SIM-Karte die Rolle der Verbindung, insbesondere
zwischen der externen Komponente (oder der Drittausrüstung) und
dem Funktelefon (welches ein Funkmodul umfasst). In der Erfindung
spielen die verschiedenen Elemente nicht die gleichen Rollen, da
das Funkmodul die Rolle der Verbindung zwischen der SIM-Karte und
der Drittausrüstung
spielt. Andererseits führt
in dem Dokument D1 die externe Komponente ein Programm aus, welches
das Senden von Befehlen an das Funktelefon (und sogar das Steuern
seiner kompletten Funktion) über
die SIM-Karte und das Kommunizieren nach Belieben im GSM-Netz ermöglicht.
Die SIM-Karte ermöglicht
am Ausgang das Auslösen
der Ausführung
dieses Programms durch die externe Komponente, so dass letztlich
diese externe Komponente die Dinge steuert (die Tatsache, dass die zusätzliche
Funktionalität über die
SIM-Karte gesteuert wird, ist demnach in dem Sinne zu verstehen,
wonach die SIM-Karte die Rolle einer Verbindung spielt). Im Rahmen
dieser Erfindung führt
die Drittausrüstung
lediglich eine Aufgabe an Stelle des Moduls aus. Sie steuert somit
nicht und sendet keine Befehle an das Modul (und steuert umso mehr
nicht dessen Gesamtfunktionen). Anders gesagt, erweitert die Drittausrüstung nicht
die Funktionalitäten
des Funktelefons, indem sie zusätzliche
Funktionalitäten
bietet, welche die SIM-Karte nicht bietet.
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Paragraph
8.17 von Dokument D2, genannt „Generic
SIM access +CSIM" beschreibt
einen besonderen AT-Befehl („+CSIM"), welcher es einer
an einer Drittausrüstung
(TE) befindlichen fernen Anwendung ermöglicht, die SIM unmittelbar
zu steuern und Zugang zur Datenbank der SIM zu erhalten. Genauer
gesagt, sendet die Drittausrüstung
der SIM den AT"+CSIM"-Befehl, von der
ein Parameter ein Befehl des Formats GSM 11.11 ist. Umgekehrt sendet
die SIM der Drittausrüstung
eine AT"+CSIM"-Antwort, von der
ein Parameter eine Antwort auf den vorher empfangenen Befehl mit
dem Format GSM 11.11 ist. Es ist deutlich angegeben, dass die Drittausrüstung die
SIM-Karte steuert. Im Rahmen der Erfindung ist dies jedoch umgekehrt:
die SIM-Karte steuert die Drittausrüstung über das Modul. Notgedrungen
deutet D2 in keiner Weise die Eigenschaft der Erfindung an, nach
der die Drittausrüstung
mindestens eine von der SIM-Karte im Verlauf von mindestens einem
Dialog zwischen der SIM-Karte und dem Modul verlangte Aufgabe, an
Stelle des Moduls ausführt.
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Das
Dokument D3 beschreibt ein Mobiltelefon 33, das mit einer
SIM-Karte 38 und einer Drittausrüstung 39 über eine
Schnittstelle 32 zusammenwirkt. Das Mobiltelefon und die
SIM-Karte setzen die „SIM
Application Toolkit" ein.
Es sind zwei Fälle
beschrieben. Im ersten Fall ist die Drittausrüstung aktiv und umfasst ähnliche
oder identische Dienstleistungsanwendungen, wie die auf der SIM-Karte
vorhandenen. Die Drittausrüstung
benötigt
nicht die MMI-Funktionalitäten
des Mobiltelefons und verwendet die SIM-Karte, um Datenflüsse an das
Netz zu senden bzw. vom Netz zu empfangen. Im zweiten Fall ist die
Drittausrüstung
passiv, und die Dienstleistungsanwendungen funktionieren auf der
SIM-Karte. Der Austausch von MMI-Meldungen zwischen der SIM-Karte
und der Drittausrüstung
erfolgt nach einem definierten Protokoll. Die Drittausrüstung ist
beispielsweise ein passives Anzeigegerät oder ein Gerät, welches
das Slave-Teil im Rahmen einer Master-Slave Beziehung mit der SIM-Karte übernimmt.
Der zweite in D3 diskutierte Fall sieht vor, dass die SIM-Karte 38 die Drittausrüstung über das
Mobiltelefon steuert. Es scheint somit, dass in diesem Fall das
Mobiltelefon eine Dialogkonversion durchführt. Jedoch werden im Dokument
D3 die Befehle und/oder Angaben, mit denen die Dialoge zwischen
Mobiltelefon und Drittausrüstung
aufgebaut werden, nicht offenbart oder gar vorgeschlagen.
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Die
Erfindung soll insbesondere diesen wesentlichen Nachteil des Standes
der Technik ausräumen.
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Genauer
ist eines der Ziele dieser Erfindung das Bereitstellen eines Systems
und eines Verfahrens zum Steuern einer Drittausrüstung mit Hilfe einer SIM-Karte,
welche die „SIM
Application Toolkit" einsetzt, über ein
Funkmodul. Anders ausgedrückt,
besteht der Zweck darin, die „SIM
Application Toolkit"-Funktionalitäten, welche
ursprünglich
für Funkterminals
konzipiert wurden, für
Drittausrüstungen
zu öffnen.
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Ferner
soll die Erfindung Systeme und Verfahren bereitstellen, die keine Änderungen
innerhalb der SIM-Karte benötigen.
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Noch
ein Zweck der Erfindung ist das Bereitstellen von Systemen und Verfahren,
die den verschiedenen bereits existierenden oder gar zukünftigen
(falls neue SAT-Befehle dem derzeitigen Satz von SAT-Befehlen hinzugefügt werden)
Dialogarten (oder Dialogprimitiven) vom Typ „SIM Application Toolkit" angepasst sind.
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Diese
verschiedenen Ziele sowie andere, die im Nachhinein ersichtlich
werden, erreicht die Erfindung mit Hilfe eines Funkmoduls nach Anspruch
1.
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Das
allgemeine Prinzip der Erfindung besteht somit im Durchführen einer
Dialogkonversion im Funkmodul. Somit wird ein erster Dialog über eine
erste Schnittstelle zwischen SIM-Karte und Modul in einen zweiten
Dialog über
eine zweite Schnittstelle zwischen Modul und Drittausrüstung übertragen.
So ist es die Drittausrüstung,
die am Ende mit Hilfe der Hardware-Elemente ihrer Mensch/Maschinen-Schnittstelle
die von der SIM-Karte an das Modul gesendeten SAT-Befehle ausführt. Die
Erfindung ermöglicht
somit den Herstellern von Drittausrüstungen den Zugang zu den in
der SIM-Karte befindlichen „SIM
Application Toolkit"-Anwendungen.
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So
wird die Dialogkonversion mit nur einem eingeschränkten Satz
von drei von der Drittausrüstung
gesendeten Befehlen und von zwei vom Modul gesendeten Angaben eingesetzt.
Die Überbegriffseigenschaft dieser
Befehle und Angaben ermöglicht
das Sicherstellen einer Konversion, unabhängig vom ersten Dialog (zwischen
SIM-Karte und Modul). Dies gilt ebenfalls für die zukünftigen Grundlagen von Dialogen,
welche neue (bis heute unbekannte) SAT-Befehle verwenden.
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Anders
gesagt, ermöglicht
dieser eingeschränkte
Satz von Befehlen und Angaben mit Überbegriffseigenschaft das
Beschreiben aller Arten zweiter Dialoge.
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Vorteilhafterweise
gehört
das Funkmodul einer Vorrichtung aus der folgenden umfassenden Gruppe an:
- – Funkterminals;
- – andere
Vorrichtungen als Funkterminals, welche eine drahtlose Verbindungsfunktionalität benötigen;
- – Modems.
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In
den zwei ersten Fällen
(Terminal oder andere Vorrichtung), ist die Erfindung nur dann interessant, wenn
das Funkmodul die Rolle eines Modems für die Drittausrüstung spielt,
so dass es die materiellen Elemente der Mensch-/Maschinen-Schnittstelle nicht direkt
steuert.
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Vorteilhafterweise
wirkt das Modul mit der Drittausrüstung mittels einer physischen
Stütze
aus der folgendes umfassenden Gruppe zusammen: Serienverbindungen,
Infrarotverbindungen; Funkverbindungen usw. Diese Liste ist eindeutig
nicht erschöpfend.
Ein Beispiel einer Funkverbindung ist eine HF-Verbindung nach der „Bluetooth"-Norm.
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Es
wird daran erinnert, dass eine Angabe (oder „Unsolicited Result" in Englisch) eine
spontane Meldung ist, die keine Antwort auf einen vorhergehenden
Befehl ist und keiner Antwort bedarf.
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Vorteilhafterweise
gehört
die zweite Codierung der folgendes umfassenden Gruppe an: Codierungen des
Typs AT und Kapselungscodierungen der Ebene 2. Es ist ersichtlich,
dass andere Typen von Codierungen ins Auge gefasst werden können, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls eine Drittausrüstung nach Anspruch 5.
-
Die
Erfindung betrifft auch ein Steuersystem nach Anspruch 6.
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Zuletzt
betrifft die Erfindung ein Steuersystem einer Drittausrüstung mit
Hilfe einer SIM-Karte über
ein Funkmodul nach Anspruch 7.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung erscheinen ebenfalls beim
Lesen der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform,
die als veranschaulichendes und nicht einschränkendes Beispiel gegeben wird,
sowie beim Betrachten der beigefügten
Figuren, wobei:
-
1 ein
vereinfachtes Diagramm eines Systems nach der Erfindung zum Steuern
einer Drittausrüstung
mit Hilfe einer SIM-Karte über
ein Funkmodul darstellt und
-
die 2 bis 4 ein
Beispiel einer Dialogprimitiven zwischen Funkmodul und Drittausrüstung darstellen.
-
Wie
im Diagramm der 1 dargestellt betrifft die Erfindung
demnach ein Steuersystem einer Drittausrüstung 3 mittels einer
SIM-Karte 1 über
ein Funkmodul 2.
-
Es
wird angenommen, dass es sich bei der SIM-Karte 1 von einer
Karte der Art ist, welche die „SIM Application
Toolkit" einsetzen
kann. Das bedeutet, dass die SIM-Karte 1 mit dem Funkmodul 2 in
der Form von ersten Dialogen zusammenwirkt, indem sie dem Modul
SAT-Befehle sendet. Es wird daran erinnert, dass die „SIM Application
Toolkit", die über einen
Satz von etwa 25 in drei Klassen verteilten Befehlen aufgebaut ist, fünf Typen
erster Dialoge umfasst, die sich ursprünglich zwischen einer SIM-Karte
und einem Funkterminal befinden:
- – das Profil-Herunterladen
(oder „Profile
Download"), welches
es dem Terminal ermöglicht,
der SIM-Karte die Funktionalitäten
der „SIM
Application Toolkit" anzugeben,
die sie einsetzen kann (d.h., welche SAT-Befehle sie ausführen kann);
- – den „Proactive
SIM"-Mechanismus,
der es der SIM-Karte ermöglicht,
vom Terminal das Ausführen
gewisser Aktionen zu fordern, darunter insbesondere: das Anzeigen
eines Menüs,
die Anzeige eines gegebenen Textes, das Wiedererlangen einer Eingabe
(Aufgreifen) durch den Benutzer, das Senden einer Kurzmeldung, das
Abspielen einer gewünschten
Melodie, den Aufbau einer Verbindung, das Liefern einer Ortungsinformation
usw.;
- – das
Herunterladen von Daten in die SIM-Karte, welches die Übertragung
von vom Terminal empfangenen Daten (SMS, Verzeichnis usw.) oder
von Programmen (Java-Applets) mit Hilfe von Kurzmeldungen (SMS) oder
einer Zellenfunkmeldung direkt in die SIM-Karte ermöglicht;
- – das
Wählen
eines Menüs,
mit der die SIM-Karte vom Benutzer des Terminals innerhalb eines
Satzes von Punkten eines vorher dem Terminal zur Verfügung gestellten
Menüs, über eine
getroffene Wahl informiert wird;
- – das
Steuern des Anrufes durch die SIM-Karte, mit der die SIM-Karte alle
gewählten
Nummern, alle zusätzlichen
Dienstleistungsketten und alle USSD-Ketten („Unstructured Supplementary
Service Data") vor dem
Anschluss an das Netz prüfen
kann.
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Es
sollte bereits bekannt sein, dass eines dieser Typen erster Dialoge,
nämlich
das Herunterladen von Daten in die SIM-Karte, keine Dialogkonversion
benötigt.
Er ist nämlich
für das
Terminal transparent.
-
Es
wird ebenfalls angenommen, dass das Funkmodul 2 nicht in
der Lage ist, diese SAT-Befehle alleine durchzuführen, weil es keine Mensch-/Maschinen-Schnittstellenmittel
mit einem Benutzer direkt steuert. Es wird daran erinnert, dass:
- – wenn
das Modul in einem Modem enthalten ist, diese Annahme immer gilt;
- – wenn
das Modul in einem Funkterminal (oder einer anderen Vorrichtung,
wie oben beschrieben) enthalten ist, diese Annahme nur dann gilt,
wenn das Terminal (oder die andere Vorrichtung) sich wie ein Modem
verhält.
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Es
wird zuletzt angenommen, dass die Drittausrüstung 3 eine Kundenanwendung
ausführt
und über Mensch-/Maschinen-Schnittstellenmittel
mit einem Benutzer verfügt,
insbesondere einen Bildschirm 31, eine Tastatur 32 und
einen Lautsprecher 33. Es handelt sich beispielsweise um
einen Mikrocomputer.
-
Nach
der Erfindung und in für
die SIM-Karte transparenter Weise, die nur das Funkmodul „sieht", umfasst das Funkmodul 2 Mittel 21 zur
Konversion eines jeden ersten Dialogs zwischen der SIM-Karte 1 und
dem Modul 2, in einem zweiten Dialog, zwischen Modul 2 und
Drittausrüstung 3.
Die Drittausrüstung 3 verfügt ihrerseits über Mittel 34 (beispielsweise
einen Prozessor) zum Einsetzen eines jeden zweiten Dialogs zwischen Modul 2 und
Drittausrüstung 3.
-
Jeder
zweite Dialog zwischen Modul 2 und Drittausrüstung 3 besteht
beispielsweise aus einem Befehlsaustausch und Angaben im Format
AT über
eine Serienverbindung.
-
Es
wird nun im Zusammenhang mit den 2 bis 4 eine
besondere Ausführung
eines eingeschränkten
Befehlssatzes (von der Drittausrüstung 3 an
das Modul 2 gesendet) und von Angaben mit Überbegriffseigenschaften
(vom Modul 2 an die Drittausrüstung 3 gesendet)
vorgestellt, die folgendes umfasst:
- – einen
Konfigurationsbefehl „AT+STSF" (für „SIM Toolkit
Set Facilities" in
Englisch);
- – eine
SAT-Befehlsangabe, „+STIN" (für „SIM Toolkit
INdication" in Englisch);
- – einen
Befehl zum Wiedergewinnen von Informationen, „AT+STGI" (für „SIM Toolkit
Get Information" in Englisch);
- – eine
Antwortbefehlsangabe, „+STCR" (für „SIM Toolkit
Control Response" in
Englisch);
- – einen
Befehl zum Liefern einer Benutzerantwort, „AT+STGR" (für „SIM Toolkit
Give Response" in
Englisch).
-
Wie
nachfolgend erläutert
wird, ermöglicht
dieser eingeschränkte
Satz von Befehlen und Angaben mit Überbegriffseigenschaften im
Format AT das Beschreiben aller Arten von zweiten Dialogen. Er vervollständigt den
existierenden Satz von AT-Befehlen und AT-Angaben.
-
A) Der Konfigurationsbefehl „AT+STSF"
-
Er
weist die drei folgenden Syntaxen auf:
-
-
Der
Parameter <Mode> kann beispielsweise
die Werte 0, 1 und 2 annehmen, um jeweils die Funktionalitäten der „SIM Application
Toolkit" zu deaktivieren,
zu aktivieren oder zu konfigurieren. Die Aktivierung bzw. Deaktivierung
der Funktionalitäten
der „SIM
Application Toolkit" benötigt den
Einsatz eines Befehls +CFUN („Set
phone functionality" in
Englisch), um das Modul wieder in Gang zu setzen. Der Parameter <Config> enthält die Liste
der von der Drittausrüstung
getragenen Funktionalitäten
der „SIM
Application Toolkit".
-
Die
erste Syntax (AT+STSF = <Mode>[, <Config>] ermöglicht
es der Drittausrüstung,
das Modul über die
Funktionalitäten
der „SIM
Application Toolkit" zu
informieren, welche die Drittausrüstung trägt. Diese wird durch die Aktivierung,
die Deaktivierung oder die Konfiguration der Funktionalitäten der „SIM Application
Toolkit" realisiert.
Als Antwort sendet das Modul OK, wenn alles gut gelaufen ist, oder
eine als Funktion des Fehlers parametrisierte Fehlermeldung (+CME
ERROR: <err>) andernfalls.
-
Die
zweite und dritte Syntaxen gelten eher der Person, die mit der Entwicklung
und/oder der Wartung der von der Drittausrüstung getragenen Kundenanwendung
betraut ist. Die zweite Syntax (AT+STSF?) ermöglicht es der Drittausrüstung, die
laufende Konfiguration des Moduls wiederzugewinnen. Die dritte Syntax (AT+STSF=?)
ermöglicht
der Drittsausrüstung
das Wiedergewinnen entweder der möglichen Wertebereiche der verschiedenen
Parameter (+STSF: (0-2), (16006000-5F9FFF7)), oder ganz einfach
von „OK".
-
B) Die Befehlsangabe SAT, „+STIN"
-
Sie
weist die folgende Syntax auf: +STIN:<CmdType> Sie ermöglicht es, dass das Modul der
Drittausrüstung
den Empfang eines der SAT-Befehle von der SIM-Karte angibt, wobei
der Befehl durch den Parameter <CmdType> präzisiert wird. Beispielsweise
nimmt der Parameter <CmdType> den Wert 1, um anzugeben, dass
die SIM-Karte den Befahl „Display
Text" an das Modul
geschickt hat, den Wert 2 für
den Befehl „Get
Inkey", den Wert
3 für den
Befehl „Get
Input", den Wert
4 für den
Befehl „Setup
Call", den Wert
5 für den
Befehl „Play
Tone", den Wert
6 für den
Befehl „Sel
Item", den Wert
7 für den
Befehl „Refresh", den Wert 8 für den Befehl „Send SS", den Wert 9 für den Befehl „Send SMS", den Wert 98, um
die Ruhezeit anzugeben, wenn es keine Antwort durch den Benutzer
gibt und den Wert 99 für
den Befehl „End
Session".
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C) Der Befehl für das Wiedergewinnen
von Informationen, „AT+STGI"
-
Er
weist die zwei folgenden Syntaxen auf:
-
-
Der
Parameter <CmdType> kann beispielsweise,
wie oben erläutert,
für die
SAT-Befehlsangabe („+STIN") den Wert 0 bis
9 annehmen. Bei den verschiedenen möglichen Antworten sind die
Parameter <p1 >, <p2>,...,
Funktionen des Wertes des Parameters <CmdType>. Ist beispielsweise <CmdType> = 4 (die SIM-Karte hat den Befehl „Setup
Call" an das Modul
gesendet), so umfasst die Antwort die folgenden Parameter: <Type>, <CalledNb>, <SubAddress>, <Class>,
die jeweils den Typ, die angerufene Nummer, die Unteradresse und
die Klasse für
die herzustellende Verbindung definiert.
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Die
erste Syntax (AT+STGI = <CmdType>) ermöglicht es
der Drittausrüstung,
vom Modul das Bereitstellen einer Modulantwort anzufordern, welche
Informationen, die den betrachteten SAT-Befehl betreffen, in einer
vorher von der Drittausrüstung
empfangenen SAT-Befehlsangabe („+STIN") enthält. Das Modul sendet entweder
die erwartete Modulantwort (+STGI: <p1>, <p2>,...) oder eine als
Funktion des Fehlertyps parametrisierte Fehlermeldung (+CME ERROR: <err>).
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Die
zweite Syntax (AT+STGI=?) wendet sich eher an die für die Entwicklung
und/oder Wartung der von der Drittausrüstung unterstützten Kundenanwendung
zuständige
Person. Sie ermöglicht
es der Drittausrüstung,
entweder die möglichen
Wertebereiche der verschiedenen Parameter (+STGI: (0-9)) oder ganz
einfach „OK" wiederzugewinnen.
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D) Die Antwortsteuerangabe, „+STCR"
-
Sie
weist die folgende Syntax auf:
+STCR: <Result>[, <Number>, <MODestAddr>, <TextInfo>]
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Sie
ermöglicht
es dem Modul, von der Drittausrüstung
das Liefern einer Benutzerantwort (+STGR, s. unten) anzufordern,
welche eine Verbindung betrifft, die das Modul aufstellen möchte, wobei
diese Benutzerantwort der SIM-Karte durch das Modul geliefert werden
soll, so dass die SIM-Karte eine vorherige Verbindungsprüfung durchführt.
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So
nimmt beispielsweise der Parameter <Result> den Wert 0 an, um anzugeben, dass die
Antwortkontrolle nicht zulässig
ist und den Wert 1 für
eine Antwortkontrolle mit Änderungen.
Der Parameter <Number> kann eine angewählte Rufnummer
sein, eine Adresse eines Dienstleistungszentrums oder eine „SS"-Kette im ASCII-Format.
Der Parameter <MODestAddr> ist eine „MO"-Zieladresse im ASCII-Format. Der Parameter <TextInfo> ist eine Textinformation
im ASCII-Format.
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E) Der Befehl zum Liefern
der Benutzerantwort „AT+STGR"
-
Er
umfasst die zwei folgenden Syntaxen:
-
-
Die
möglichen
Werte und die Bedeutung der Parameter <Result> und <Data> sind, wenn sie existieren,
Funktionen des Wertes und der Bedeutung des Parameters <CmdType>. So nimmt beispielsweise
der Parameter <CmdType> den Wert 4 an, um
anzugeben, dass es sich um eine Benutzerantwort auf den Befehl „Setup
Call" handelt. In
diesem Falle ist nur der Parameter <Result> definiert und nimmt den Wert 0 oder 1
an, je nachdem ob der Benutzer den Anruf annimmt oder nicht.
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Die
erste Syntax (AT+STGR=<CmdType>[,<Result>, <Data>]) ermöglicht es
der Drittausrüstung,
eine Benutzerantwort („AT+STGR") in Form eines Befehls
an das Modul zu liefern, nachdem die Drittausrüstung nacheinander eine SAT-Befehlsangabe („+STIN") und dann eine Modulantwort
(„+STGI") auf einen Befehl
zum Wiedergewinnen der entsprechenden Information („AT+STGI") erhalten hat. Als
Antwort sendet das Modul OK, wenn alles gut gelaufen ist, oder ansonsten
eine Fehlermeldung, die als Funktion des Fehlers (+CME ERROR:<err>) parametrisiert ist.
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Die
verschiedenen Benutzerantworten ermöglichen es der Drittausrüstung, auf
die folgenden proaktiven Befehle zu antworten: „GET_INKEY" (vom Benutzer gedrückte Taste), „GET_INPUT" (vom Benutzer aufgegriffene
Meldung), „SELECT_ITEM" (gewählter Punkt), „SETUP
CALL" (Bestätigung des
Benutzers), „DISP_TEXT" (Bestätigung des
Benutzers zum Löschen
der Meldung) und „END_SESSION" (Beendigung durch
den Benutzer).
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Die
zweite Syntex (AT+STGR=?) betrifft eher die für die Entwicklung und/oder
die Wartung der von der Drittausrüstung unterstützten Kundenanwendung
zuständigen
Person. Sie ermöglicht
es der Drittausrüstung, einfach „OK" wiederzugewinnen.
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Wie
in 2 gezeigt, entspricht einem ersten Dialog vom
Typ „Profilladung" (auch „Profile
Download" genannt)
ein zweiter Dialog, der den Konfigurationsbefehl („AT+STSF") benutzt.
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Wie
in 3 gezeigt, entspricht einem ersten Dialog vom
Typ „Proactive
SIM" oder „Profile
Download" oder „Menüauswahl" ein zweiter Dialog,
der die SAT-Befehlsangabe
(„+STIN"), den Befehl zum
Wiedergewinnen von Informationen („AT+STGI") und den Befehl zum Liefern einer Benutzerantwort
(„AT+STGR") verwendet.
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Wie
in 4 dargestellt, entspricht einem ersten Dialog
vom Typ „Prüfung des
Anrufs durch die SIM-Karte" ein
zweiter Dialog, der die Antwortprüfangabe („+STCR") und den Befehl zum Liefern der Benutzerantwort
(„AT+STGR") verwendet.
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Es
ist einzusehen, dass viele andere Ausführungen der Erfindung denkbar
sind. Es können
insbesondere andere physikalische Trägertypen zwischen Modul 2 und
der Drittausrüstung 3 vorgesehen
werden, wie insbesondere eine Infrarot- oder eine Funkverbindung.
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In
derselben Weise sind andere Arten der Kodierung der Befehle und/oder
andere die zweiten Dialoge (zwischen dem Modul und der Drittausrüstung) bildenden
Angaben denkbar, wie insbesondere Kodierungen nach den Kapselungsprotokollen
der Ebene 2.