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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der US-Provisional-Anmeldung
Nr. 60/131,104, die am 26. April 1999 angemeldet worden ist.
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Diese
Erfindung wurde zumindest teilweise mit Unterstützung des United States Department
of Energy unter dem Vertrag #DE-FG02-97ER-62367 gemacht. Demgemäß kann die
US-Regierung bestimmte
Rechte an dieser Erfindung haben.
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Die
Erfindung umfasst neue chemische Verbindungen, die in einem biologischen
System eine spezifische Bindung aufweisen und für Positronenemissions-Tomographie-Bildgebungsverfahren
(PET-Bildgebungsverfahren) und Einzelphotonenemissions-Bildgebungsverfahren
(SPECT-Bildgebungsverfahren) verwendet werden können.
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Das
Vermögen
analoger Verbindungen, an lokalisierte Liganden innerhalb des Körpers binden
zu können,
ermöglicht
es, solche Verbindungen zur in situ-Bildgebung der Liganden durch
PET, SPECT und entsprechende Bildgebungsverfahren zu verwenden.
Im Prinzip muss über
die Natur des Liganden nichts bekannt sein, solange ein Binden stattfindet,
und ein solches Binden ist für
eine Klasse von Zellen, Organen, Geweben oder Rezeptoren, die von
Interesse sind, spezifisch. Die PET-Bildgebung wird mit Hilfe von
Tracerverbindungen erreicht, die mit einem Positronen-emittierenden
Isotop markiert sind (M.M. Goodman, Clinical Positron Emission Tomography,
Mosby Yearbook, 1992, K.F. Hubner et al., Kapitel 14). Für die meisten
biologischen Materialien gibt es nur wenige geeignete Isotope. Das
Kohlenstoffisotop [11C] wurde für PET verwendet,
jedoch begrenzt dessen kurze Halbwertszeit von 20,5 min dessen Eignung
auf Verbindungen, die schnell synthetisiert und gereinigt werden
können,
sowie auf Einrichtungen, die sich nahe an einem Cyclotron befinden,
in dem das [11C]-Vorstufenausgangsmaterial
erzeugt wird. Andere Isotope haben noch kürzere Halbwertszeiten. [13N] weist eine Halbwertszeit von 10 min
und [15O] eine noch kürzere Halbwertszeit von 2 min
auf. Die Emissionen beider Isotope sind energiereicher als diejenigen
von [11C]. Dennoch wurden mit diesen Isotopen
PET-Studien durchgeführt
(K.F. Hubner in Clinical Positron Emission Tomography, Mosby Yearbook,
1992, K.F. Hubner et al., Kapitel 2). Ein besser geeignetes Isotop,
[18F], weist eine Halbwertszeit von 110
min auf. Dieses Isotop führt dazu,
dass ausreichend Zeit zur Verfügung
steht, um es in einen radioaktiv markierten Tracer einzubringen, um
eine Reinigung durchzuführen
und es an ein menschliches oder tierisches Subjekt bzw. Lebewesen
zu verabreichen. Darüber
hinaus können
Einrichtungen, die von einem Cyclotron weiter entfernt sind, nämlich bis
zu einem Radius von etwa 200 Mei len, von [18F]-markierten
Verbindungen Gebrauch machen. Die Nachteile von [18F]
sind die relative Seltenheit fluorierter Analoga, die eine funktionelle Äquivalenz
zu natürlich
vorkommenden biologischen Materialien aufweisen, und die Schwierigkeit
der Gestaltung von Syntheseverfahren, die das in dem Cyclotron erzeugte
Ausgangsmaterial effizient nutzen. Ein solches Ausgangsmaterial
kann entweder Fluoridionen oder Fluorgas sein. In dem letztgenannten
Fall ist nur ein Fluoratom des zweiatomigen Gases tatsächlich ein
Radionuklid, so dass das Gas als 18F-F bezeichnet
wird. Reaktionen, bei denen 18F-F als Ausgangsmaterial
verwendet wird, führen
daher zu Produkten, die nur die Hälfte des Radionuklidgehalts
von Reaktionen aufweisen, die K18F als Ausgangsmaterial
nutzen. Andererseits kann [18F] in Form
von Fluoridionen in Curiemengen zum Einbringen in eine radiopharmazeutische
Verbindung mit einer hohen spezifischen Aktivität von theoretisch 1,7 Ci/nmol
unter Verwendung trägerfreier
nucleophiler Substitutionsreaktionen hergestellt werden. Die Energieemission
von [18F] beträgt 0,635 MeV, was zu einer
relativ kurzen, durchschnittlich 2,4 mm langen Positronenreichweite
im Gewebe führt,
was hochaufgelöste
PET-Bilder ermöglicht.
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Die
SPECT-Bildgebung nutzt Isotopentracer, die hochenergetische Photonen
emittieren (γ-emittierende Substanzen).
Der Bereich geeigneter Isotope ist größer als derjenige für PET, jedoch
liefert SPECT eine geringere dreidimensionale Auflösung. Dennoch
wird SPECT verbreitet verwendet, um klinisch signifikante Informationen über das
Binden, die Lokalisierung und die Clearance-Geschwindigkeit von
Analoga zu erhalten. Ein geeignetes Isotop für die SPECT-Bildgebung ist
[123I], bei dem es sich um eine γ-emittierende
Substanz mit einer Halbwertszeit von 13,3 Stunden handelt. Verbindungen,
die mit [123I] markiert sind, können bis
zu einer Entfernung von 1000 Meilen von dem Ort der Herstellung
transportiert werden, oder das Isotop selbst kann für eine Synthese
an Ort und Stelle transportiert werden. 85 % der Emissionen des
Isotops sind 159 keV-Photonen, die mit gegenwärtig verwendeten SPECT-Geeräten einfach
gemessen werden können.
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Die
Verwendung [18F]-markierter Verbindungen
in der PET war auf wenige analoge Verbindungen beschränkt. Insbesondere
wurde [18F]-Fluordesoxyglukose verbreitet
in Studien der mit der Gehirnaktivität zusammenhängenden Glukoseaufnahme verwendet.
[18F]-L-Fluordopa
und andere Dopaminrezeptoranaloga wurden ebenfalls bei der Kartierung
der Dopaminrezeptorverteilung verwendet.
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Andere
Halogenisotope können
zur PET- oder SPECT-Bildgebung oder zur konventionellen Tracermarkierung
verwendet werden. Diese Halogenisotope umfassen 75Br, 76Br, 77Br und 82Br, die geeignete Halbwertszeiten und Emissionseigenschaften
aufweisen. Im Allgemeinen sind die chemischen Mittel vorhanden, um
jeglichen Halogenrest durch die beschriebenen Isotope zu ersetzen.
Daher sind die biochemischen oder physiologischen Aktivitäten jegliches
halogenierten Homologen der beschriebenen Verbindungen nunmehr zur Verwendung
durch den Fachmann verfügbar,
einschließlich
stabile Isotop-Halogenhomologe. Andere Halogenisotope können durch
Astat ersetzt werden. [210At] emittiert
alpha-Teilchen mit einer Halbwertszeit von 8,3 Stunden. At-substituierte
Verbindungen sind deshalb für
eine Tumortherapie geeignet, wenn die Bindung ausreichend tumorspezifisch
ist.
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Serotonintransporter
(SERT's) sind Proteine,
die sich auf der Membran von Nervenenden der serotoninergen Neuronen
befinden. Ein SERT dient zur Entfernung von Serotonin von der Synapse,
ein Prozess, der dabei unterstützt,
die Serotonin-Neurotransmission des zentralen Nervensystems (ZNS)
zu regulieren. Der Serotonintransporter ist an der Pathophysiologie
von Depressionen beteiligt und repräsentiert die vermutlichen Wirkungsstellen
des größten Teils
der Antidepressiva älterer
und neuerer Generation (D.L. Murphy et al, J. Clin. Psychiatr. 47
(suppl.), 9–15
(1986)). Eine Anomalie der SERT-Dichte im Mittelhirn und im frontalen
Kortex wurde auch mit obsessiv-kompulsiven Störungen in Zusammenhang gebracht.
Unterstützende
Beweise wurden jedoch indirekt aus Gewebeuntersuchungen nach einer
Obduktion und tierischen und peripheren Zellmodellen der Transporterzellfunktion
und -pharmakologie erhalten. Emissionstomographie-Techniken liefern
einzigartige Gelegenheiten zur Definition des funktionellen Status
und der funktionellen Pharmakologie im lebenden menschlichen Gehirn.
Die Entwicklung von Serotonintransporter-Bildgebungsmitteln, die
mit Positronen-emittierenden Substanzen markiert sind, ist sei kurzem
für Sonden
interessant, die zur Untersuchung der Rolle der neuroregulatorischen
Stelle unter Verwendung von Positronenemissions-Tomographie (PET)
und Einzelphotonenemissions-Tomographie (SPECT) dienen.
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Die
WO-A-96/39198 beschreibt radioaktiv markierte Nortropan-Derivate
zur Verwendung in Tomographieverfahren wie z.B. SPECT oder PET,
die zur Kartierung von Monoamin-Wiederaufnahmestellen
geeignet sind.
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Gegenwärtig gibt
es kein einziges Radiopharmazeutikum, das entweder mit Fluor-18
oder mit Iod-123 markiert werden kann, zur regionalen Verteilung
geeignet und bezüglich
der Differenzierung einer Depression von anderen psychiatrischen
Störungen
effizient ist. Citalopram (Hume et al., Nucl. Med. Biol. 18, 339–351 (1991)),
Paroxetin (Suehiro et al., Nucl. Med. Biol. 18, 791–796 (1991)),
Fluoxetin (Kilbourn et al., J. Label. Cmpd. Radiopharm. 26, 412–414 (1989))
und Nitroquipazin (Mathis et al., J. Nucl. Med. 34, 7P–8P (1993)),
bei denen es sich um starke Serotonintransporter-Liganden handelt,
wurden mit Kohlenstoff-11 und Fluor-18 als potenzielle Radiotracer
zur Lokalisierung und Quantifizierung von Serotonintransporter- Stellen im Gehirn
unter Verwendung von PET radioaktiv markiert. Leider gab die in
vivo-Affinität und -Selektivität dieser
radioaktiv markierten Liganden für
den Serotonintransporter nicht deren in vitro-Wirksamkeit wider,
wie es sich durch Bilder von Gehirnregionen, die reich an serotoninergen
Neuronen sind, mit schlechter Qualität zeigt. Kürzlich wurde gefunden, dass
eine Reihe von trans-1,2,3,5,6,10b-Hexahydropyrrolo[2,1-a]isochinolin-Derivaten
wirksame Inhibitoren mit niedriger und subnanomolarer Affinität für den Serotonintransporter
sind (Maryanoff et al., J. Med. Chem. 30, 1433–1454 (1987)). Der stärkste Inhibitor
der Reihe, trans-1,2,3,5,6,10b-Hexahydro-6-[4-(methylthio)phenyl]pyrrolo[2,1-a]isochinolin
(McN-5652Z) (Ki = 0,68 nM) wurde zur Verwendung als PET-Radioligand
zur Kartierung von Serotonintransporterstellen mit Kohlenstoff-11
markiert (Suehiro et al., J. Label Cmpd. Radiopharm. 31, 841–848 (1992)).
Kohlenstoff-11-McN-5652Z zeigte die größte Ansammlung in Gehirnbereichen,
die reich an serotoninergen Neuronen waren, mit größeren Verhältnissen
von Cortex zu Kleinhirn (4,3:1) als bisher getestete PET-Serotonintransporterliganden
(Suehiro et al., J. Nucl. Med. 34, 120–127 (1993)). Die sehr kurze
20-minütige
Halbwertszeit von Kohlenstoff-11 ist jedoch für eine longitudinale selektive
regionale Aufnahme des Radioliganden und die Gegenwart radioaktiv
markierter Metaboliten, die für
die Bildgebung der Bindungsstelle und die kinetische Modellierung
des Tracers entscheidend sind, nicht ideal. Folglich besteht ein Bedarf
für eine
Sonde mit einer längeren
Halbwertszeit, die eine subnanomolare bis niedrige nanomolare Affinität, eine
hohe Selektivität
und eine niedrige Dissoziationsgeschwindigkeit von der Serotonintransporter-Bindungsstelle
zeigt. Da der Serotonintransporter eine Schlüsselrolle bei der Serotonin-Neurotransmission
spielt, wäre
die Entwicklung von Radiopharmazeutika, die mit gamma- oder Positronen-emittierenden
Isotopen markiert sind, die eine ausgeprägte Aufnahme im Gehirn, eine
sehr hohe Selektivität
und Affinität
für den
Transporter und eine geringe unspezifische Bindung zeigen, zur Messung
der Dichte der präsynaptischen
Serotonintransporterstellen mittels Emissionstomographie hervorragend.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst Verbindungen der folgenden allgemeinen
Formel: Formel
1
worin
X -CH
2CH
2Q, -CHCHR oder -CCH
2FCH
2 und
Q F oder CH
2F
ist, R I oder CH
2F ist,
Y Y
1 ist, mit der Ausnahme, dass dann, wenn
Q CH
2F ist, Y Y
2 ist,
Y
1 H, F, Cl, Br, I ist und
Y
2 F
oder Cl ist.
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F,
Cl, Br oder I kann in einer stabilen Isotopenform oder einer Radioisotopenform
vorliegen. Wenn X ungesättigt
ist, ist das Z-Isomer bevorzugt. Erfindungsgemäße Verbindungen binden an den
Serotonintransporter mit einer hohen Affinität und Selektivität. Erfindungsgemäße radioaktiv
markierte Verbindungen, die mit einem geeigneten Isotop markiert
sind, sind als Bildgebungsmittel zur Visualisierung der Stelle und
der Dichte des Serotonintransporters mittels PET- oder SPECT-Bildgebung
geeignet. Bestimmte erfindungsgemäße Verbindungen können entweder
mit einem PET-Bildgebungsisotop oder mit einem SPECT-Bildgebungsisotop markiert
werden, so dass unter Verwendung der gleichen Tracerverbindung PET-
und SPECT-Bilder verglichen und bewertet werden können. Erfindungsgemäße stabile
isotope Verbindungen weisen geeignete pharmakologische Eigenschaften
bei der Behandlung von Krankheiten auf, die mit einer Serotonintransporter-Dysfunktion
zusammenhängen.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
variieren gemäß den Substituenten
am Phenylring. Diese umfassen beispielsweise:
wobei mindestens ein Halogen
ein Radioisotop sein kann. Von besonderem Interesse sind die Radioisotope
18F,
123I,
125I,
131I,
75Br,
76Br,
77Br und
82Br. Für Verbindungen
mit zwei Halogenatomen sind alternative Synthesen entwickelt worden,
um eine schnelle Substitution eines isotopen Halogens in einer späten Stufe
zu ermöglichen.
Die gleiche Komponente, wie z.B. FEINT, kann unter Verwendung von
Synthesen mit einer späten
Stufe, die eine hohe radiochemische Ausbeute ermöglichen und die verwendbare
Produktlebensdauer maximieren, entweder mit
123I
oder
18F synthetisiert werden.
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Es
werden auch Verfahren zur Durchführung
einer PET- und SPECT-Bildgebung eines Subjekts bzw. Lebewesens mit
einer Serotonintransporter-Dysfunktion bereitgestellt.
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Die 1 veranschaulicht
die regionale Aufnahme von [18F]FEINT (1A)
und [18F]FEINT mit 10 μM Citalopram (1B)
im Gehirn, welche die spezifische SERT-Bindung zeigt.
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2 (obere
Reihe) zeigt PET-Bilder von [18F]FEBrNT
in einem Rhesusaffen 100 bis 120 min nach der intravenösen Injektion
und (untere Reihe) 45 bis 50 min nach der intravenösen Injektion
von 5 mg Fluvoxamin, welche die spezifische SERT-Bindung zeigen.
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3 ist
ein Graph, der die Zeit-Aktivitäts-Kurven
von [
18F]FEBrNT in einem Rhesusaffen im
Thalamus (o), Hypothalamus (∆), der ZNS-Brücke (
)
und dem Kleinhirn (x) 0 bis 120 min nach der intravenösen Injektion zeigt.
112 min nach der Injektion wurden 5 mg Fluvoxamin verabreicht.
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4 zeigt
SPECT-Bilder von [123I]ZIENT in einem Rhesusaffen
80 bis 110 min nach der intravenösen Injektion
in der Transversal- (obere Reihe), Saggital- (mittlere Reihe) und
Coronalachse (untere Reihe).
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5 zeigt
SPECT-Bilder von [123I]ZIENT in einem Rhesusaffen
in der Transversal- (obere Reihe), Saggital- (mittlere Reihe) und
Coronalachse (untere Reihe) 15 bis 30 min nach der intravenösen Injektion
von 5 mg Fluvoxamin.
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6 zeigt
SPECT-Bilder von [123I]ZIENT in einem Pavian
300 bis 360 min nach der intravenösen Injektion, wobei die 6A
die transversale Achse und die 6B die gleichzeitige
MRI-Erfassung ist.
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7 ist
ein Graph, der die Zeit-Aktivitäts-Kurven
von [123I]ZIENT in einem Pavian zeigt.
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Im
Allgemeinen haben die hier verwendeten Begriffe und Ausdrücke die
in dem Fachgebiet anerkannte Bedeutung, wie sie in Standardtexten,
Zeitschriften und Zusammenhängen
genannt werden, die dem Fachmann bekannt sind. Die folgenden Definitionen
werden angegeben, um deren spezifische Verwendung im Zusammenhang
mit der Erfindung zu verdeutlichen.
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Der
Begriff „Halogen" bezieht sich sowohl
auf radioaktive als auch nicht-radioaktive Isotope von Fluor, Chlor,
Brom, Iod und Astat. Beispiele umfassen F, 18F, 19F, Cl, 35Cl, Br, 75Br, 76Br, 77Br, 82Br, I, 123I, 124I, 125I, 131I, At, 210At und 211At.
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Der
hier verwendete Begriff „Z-Isomer" bezieht sich auf
eine Konformation von Alkenen, bei der zwei Substituenten mit höheren Ordnungszahlen
an jedem Alken-Kohlenstoffatom auf der gleichen Seite der Doppelbindung
vorliegen. Beispielsweise ist das Z-Isomer von ZIENT die Struktur,
bei welcher der Phenylring und Iod auf der gleichen Seite der Doppelbindung
von Phenyl-CH=CHI vorliegen.
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In
der vorliegenden Anmeldung wird eine neue Reihe von Gehirn-Bildgebungsmitteln
der 4-Fluoralkyl-3-halogenphenylnortropan-Familie
als diagnostische und therapeutische Mittel für Erkrankungen beschrieben,
die mit einer Serotonintransporter-Dysfunktion zusammenhängen.
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Beispiele
für bevorzugte
erfindungsgemäße Verbindungen
sind 2β-Carbomethoxy-3β-(4-(2-Z-iodethenyl)phenyl)nortropan
(ZIENT), 2β-Carbomethoxy-3β-(4-(2-fluorethyl)-3-iodphenyl)nortropan
(FEINT) und 2β-Carbomethoxy-3β-(4-(2-fluorethyl)-3-bromphenyl)nortropan
(FEBrNT). Wenn diese Verbindungen mit dem Einzelphotonen-emittierenden
Radioisotop Iod-123 oder dem Positronen-emittierenden Radioisotop
Fluor-18 markiert werden, können
sie als diagnostisches Bildgebungsmittel zur Messung der neuronalen
Funktion des zentralen Nervensystems (ZNS) im Gehirn von Patienten
verwendet werden, die an einer Depression, einer obsessiv-kompulsiven
Störung
und Kokainabhängigkeit
leiden. Diese Tropane wurden so gestaltet, dass sie mit einer hohen
Affinität
an den Serotonintransporter (SERT) binden. Radioaktiv markierte
ZIENT-, FEINT- und FEBrNT-Analoga sind hervorragende potenzielle
diagnostische Radiopharmazeutika zur Differenzierung einer Depression
von anderen psychiatrischen Störungen
und zur Unterstützung
bei der Behandlung einer Depression. Radioaktiv markiertes ZIENT,
FEINT und FEBrNT können
auch wertvolle Radiopharmazeutika zur Unterstützung der Behandlung einer
Kokainabhängigkeit
sein.
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Die
speziellen Charakteristika dieser Radiopharmazeutika sind die direkte
Bindung von Iod-123
an einen Phenylring oder als Z-Iodethenylgruppe, die an einer Phenylgruppe
gebunden ist, oder die Bindung von Fluor-18 an einen Fluorethyl-substituierten
Phenylring. Es wurde gefunden, dass diese Gruppen gegen einen Metabolismus
und einen in vivo-Verlust des Fluor-18- und Iod-123-Radioisotops
stabil sind. Dies ermöglicht ein
Markieren entweder mit Fluor-18 oder mit Iod-123, was zu Radiopharmazeutika
führt,
die sowohl mit einem Positronenemissions-Tomographie-Bildgebungsmodus
(PET-Bildgebungsmodus) als auch mit einem Einzelphotonenemissions-Bildgebungsmodus
(SPECT-Bildgebungsmodus) verwendet werden können. In vitro-Bindungsstudien
mit FEINT, FEBrNT und ZIENT sind in der Tabelle 1 gezeigt. In Zellen,
die mit menschlichem SERT unter Verwendung von [3H]Citalopram
stabil transfiziert worden sind, ergab sich ein Ki-Wert (nM) von 0,1,
für den
Dopamintransporter (DAT) in Zellen, die mit menschlichem DAT unter
Verwendung von [3H]WIN35,428 stabil transfiziert
worden sind, ergab sich ein Ki-Wert (nM) von 42,4 und für den Norepinephrintransporter
(NET) in Zellen, die mit menschlichem NET unter Verwendung von [3H]Nisoxetin stabil transfiziert worden sind,
ergab sich ein Ki-Wert (nM) von 64,9 für FEINT. Folglich wurde gefunden,
dass FEINT selektiv für
SERT ist und eine hohe Affinität
für SERT
aufweist, wobei die Affinität
für DAT
(DAT/SERT = 424) und NET (NET/SERT = 649) niedrig ist. In vitro-Bindungsstudien
mit FEBrNT in Zellen, die mit menschlichem SERT unter Verwendung
von [3H]Citalopram stabil transfiziert worden
sind, ergaben einen Ki-Wert (nM) von 0,22, für den Dopamintransporter (DAT)
in Zellen, die mit menschlichem DAT unter Verwendung von [3H]WIN35,428 stabil transfiziert worden sind,
einen Ki-Wert (nM) von 23,2 und für den Norepinephrintransporter
(NET) in Zellen, die mit menschlichem NET unter Verwendung von [3H]Nisoxetin stabil transfiziert worden sind,
einen Ki-Wert (nM) von 126 für
FEBrNT. Folglich wurde gefunden, dass FEBrNT selektiv für SERT ist
und eine hohe Affinität
für SERT
aufweist, wobei die Affinität
für DAT
(DAT/SERT = 100) und NET (NET/SERT = 573) niedrig ist. [18F]FEINT und [18F]FEBrNT
wurden mit Koronaigehirnschnitten von Schweinsaffen inkubiert und
die Schnitte wurden etwa 30 min an einen Film angelegt. Die Bindung
wurde am Thalamus, Hypothalamus, Kleinhirnlappen, Putamen und Schläfenkortex
lokalisiert. Die Inkubation der Gehirnschnitte mit (18F]FEINT
und (18F]FEBrNT und 10 μM Citalopram führte zu
einer maximalen Inhibierung (90 %) des Bindens. Eine [18F]FEINT-PET-Bildgebungsstudie
des Gehirns (1) in einem Rhesusaffen zeigte
eine hohe [18F]FEINT-Aufnahme im Thalamus, Hypothalamus und
Hirnstamm 105 min nach der Injektion. In einem Gleichgewichtsverdrängungsexperiment
(1) mit Fluvoxamin (5 mg) in einem Rhesusaffen
wurde die Radioaktivität
im Thalamus, Hypothalamus und Hirnstamm 55 min nach der intravenösen Injektion
verdrängt.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass [18F]FEINT
und [18F]FEBrNT hervorragende Kandidaten
in vivo-Primatenstudien für
die Kartierung von SERT-Stellen sind.
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In
vitro-Bindungsstudien mit ZIENT in Zellen, die mit menschlichem
SERT unter Verwendung von [3H]Citalopram
stabil transfiziert worden sind, ergaben einen Ki-Wert (nM) von
0,031, für
den Dopamintransporter (DAT) in Zellen, die mit menschlichem DAT
unter Verwendung von [3H]WIN35,428 stabil
transfiziert worden sind, einen Ki-Wert (nM) von 3,47 und für den Norepinephrintransporter
(NET) in Zellen, die mit menschlichem NET unter Verwendung von [3H]Nisoxetin stabil transfiziert worden sind,
einen Ki-Wert (nM) von 15 für ZIENT.
Folglich wurde gefunden, dass ZIENT selektiv für SERT ist und eine hohe Affinität für SERT aufweist, wobei
die Affinität
für DAT
(DAT/SERT = 100) und NET (NET/SERT = 484) niedrig ist. Die Verteilung
der Radioaktivität
wurde als prozentuale Dosis pro Gramm in Geweben von mit ausreichend
Nahrung versorgten männlichen
Sprague-Dawley-Ratten 60 min und 120 min nach einer intravenösen Verarbreichung
von [123I]ZIENT ausgedrückt. [123I]ZIENT
zeigte die größte Ansammlung
in Gehirnregionen, die reich an serotonergischen Neuronen waren,
und zwar mit einem Verhältnis
von Hypothalamus zu Kleinhirn von 3:1 und 5:1 60 bzw. 120 min nach
der Injektion und einem Verhältnis
von präfrontalem
Kortex zu Kleinhirn von 2,9:1 1 und 120 min nach der Injektion.
Eine [123I]ZIENT-SPECT-Bildgebungsstudie
des Gehirns in einem Rhesusaffen zeigte 54 min nach der Injektion
eine hohe [123I]ZIENT-Aufnahme im Mittelhirn.
In einem Gleichgewichtsverdrängungsexperiment
mit Fluvoxamin (5 mg) in einem Rhesusaffen wurde die Radioaktivität im Mittelhirn
35 min nach der intravenösen
Injektion signifikant verdrängt.
Diese Daten zeigen, dass ZIENT, das mit 123I
markiert ist, ein starkes Radiopharmazeutikum zur Diagnose und Behandlung
von psychiatrischen Störungen
wie z.B. Depression und obsessiv-kompulsiven Störungen in Menschen unter Verwendung
von Emissionstomographietechniken ist.
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Fluor-18
ist das attraktivste Radionuklid (Häufigkeit 97 %) für die Positronenemissions-Tomographie PET zur
radioaktiven Markierung, da dessen Halbwertszeit von 110 min ausreichend
Zeit (3 × 110
min) zum Einbau in ein Radiopharmazeutikum und zur Reinigung des
Endprodukts bereitstellt, das für
eine Verabreichung an den Menschen geeignet ist. Zweitens kann Fluor-18
in Curiemengen als Fluoridion zum Einbau in das Radiopharmazeutikum
in einer hohen spezifischen Aktivität von theoretisch 1,7 Ci/nmol
durch nucleophile Substiutionsreaktionen ohne zugesetzten Träger hergestellt
werden. Fluor-18 ist auch die Positronenemittierende Substanz mit
der niedrigsten Energie (0,635 MeV, 2,4 mm Positronenreichweite),
welche die Bilder mit der höchsten
Auflösung
liefert. Schließlich
ermöglicht
die Halbwertszeit von 110 min ausreichend Zeit für eine regionale Verteilung
bis zu einem 200 Meilen-Radius von dem Herstellungsort. Der einzige
Nachfeil bei Tracern, die mit Fluor-18 markiert sind, ist die Halbwertszeit
von Fluor-18 von 110 min, die eine regionale Verteilung nur in einem
Radius von 200 Meilen ermöglicht,
und die im Vergleich zu 9000 SPECT-Systemen relativ geringe Anzahl
von PET-Bildgebungsvorrichtungen (100), die gegenwärtig verfügbar sind.
Diese Nachteile können
durch eine Markierung mit Iod-123 beseitigt werden. Iod-123 ist
das attraktivste Radioisotop zum Markieren kleiner Moleküle für eine Einzelphotonenemissions-Tomographie
(SPECT). Iod-123 weist eine Halbwertszeit von 13,13 Stunden auf,
die für
eine regionale Verteilung bis zu 1000 Meilen von dem Herstellungsort ideal
ist und emittiert reichlich (85) 159 KeV-Photonen, was für die gegenwärtig verfügbaren 9000
SPECT-Systeme, die
in allen medizinischen Zentren verwendet werden, nahezu ideal ist.
Ferner kann radioaktives Iod stereospezifisch in Radiopharmazeutika
mit einer hohen spezifischen Aktivität und einer hohen Ausbeute
durch ein Ausrüstungsverfahren
(Kit-Verfahren) eingebracht werden.
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Der
Serotonintransporter und der Norepinephrintransporter sind an der
Pathophysiologie von Depressionen beteiligt und repräsentieren
die vermutlichen Wirkungsstellen des größten Teils der Antidepressiva älterer und
neuerer Generation (Murphy et al, (1986), supra). Unterstützende Beweise
wurden jedoch indirekt aus Gewebeuntersuchungen nach einer Obduktion
und tierischen und peripheren Zellmodellen der Transporterzellfunktion
und -pharmakologie erhalten. Emissionstomographie-Techniken liefern
einzigartige Gelegenheiten zur Definition des funktionellen Status
und der funktionellen Pharmakologie im lebenden menschlichen Gehirn.
Die Entwicklung von Serotonintransporter-Bildgebungsmitteln (SERT-Bildgebungsmitteln),
die mit Positronen- und Gamma-emittierenden Radionukliden markiert
sind (Suehiro et al. (1993), supra), ist seit kurzem für Sonden
interessant, die zur Untersuchung der Rolle der neuroregulatorischen
Stelle unter Verwendung von Positronenemissions-Tomographie (PET)
und Einzelphotonenemissions-Tomographie (SPECT) dienen.
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Kürzlich wurde
darüber
berichtet, dass der Ersatz der 3β-(4-Iodphenyl)-Gruppe
von 2β-Carbomethoxy-3β-(4-iodphenyl)nortropan
(nor-CIT) durch eine 3β-(4-Ethyl-3-iodphenyl)-Gruppe das Analogon
(EINT) ergab, bei dem sich zeigte, dass es eine subnanomolare Affinität für SERT (IC50 = 0,69 nM gegen [3H]WIN
35428) und für
SERT eine 500-fach höhere
Selektivität
aufwies als für
den Dopamintransporter (DAT) (IC50 = 329
nM gegen [3H]Paroxetin) (B.E. Blough et
al., J. Med. Chem. 40, 3861, (1997)). Dies legt nahe, dass der 3β-4'-Ethylphenylsubstituent die Einführung von
Sulfonylestern für
den Einbau von Fluor-18 als 4'[18F]-Fluorethylgruppe ermöglichen könnte. Daher wurden mehrere
neue Radioligandenbioisostere von EINT, nämlich 2β-Carbomethoxy-3β-(4-(2-fluorethyl)-3-iodphenyl)nortropan
(FEINT, 10a), 2β-Carbomethoxy-3β-(4-(3-fluorpropyl)-3-iodphenyl)nortropan
(FPINT, 10b) und 2β-Carbomethoxy-3β-(4-(2-fluorethyl)-3-bromphenyl)nortropan
(FEBrNT, 12) als potenzielle PET- und SPECT-SERT-Bildgebungsmittel
synthetisiert, die mit Fluor-18, Brom-75, -76, Kohlenstoff-11 oder
Iod-123 markiert werden konnten.
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Das
Schema 1 stellt exemplarische Synthesewege für die bevorzugten erfindungsgemäßen Verbindungen
dar, wie z.B. FEINT, FPINT und FEBrNT. Eine Modifizierung der Materialien
und Verfahren kann durch eine routinemäßige Auswahl und ohne übermäßiges Experimentieren
vom Fachmann durchgeführt
werden. Die Herstellung der Analoga 10a, b umfasste eine Reaktionssequenz
mit sieben Stufen. Bei diesem Syntheseansatz wurde Methylanhydroecgonin
mit 4-Trimethylsilylphenylmagnesiumbromid behandelt, wobei das entsprechende
2β-Carbomethoxy-3β-(4-trimethylsilylphenyl)tropan
(2) erhalten wurde. Das Tropan 2 wurde mit Brommonochlorid und anschließend mit
Vinyltributylzinn und Allyltributylzinn behandelt, wobei 4a bzw.
4b erhalten wurden. Die Tropane 4a und 4b wurden in ihre entsprechenden ω-Alkohole
umgewandelt, worauf eine Reaktion mit I2 durchgeführt wurde,
wobei die 3β-4'-(ω-acetoxyalkyl)-3'-iodphenyltropane
6a und 6b erhalten wurden. Die Tropane 6a und 6b wurden mit TrocCl/HCl-MeOH
und anschließend
mit DAST und Zn behandelt, wobei die entsprechenden Nortropane FEINT
(10a) und FPINT (10b) gebildet wurden. FEBrNT (12b) wurde in einer
fünfstufigen
Reaktionssequenz aus 6a durch Umwandeln in 3β-4'-(2-acetoxyethyl)-3'-bromphenyltropan und
anschließender
Demethylierung und Fluorierung hergestellt, wie es für 10a beschrieben
worden ist.
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Die
Ergebnisse von Bindungsstellen-Konkurrenzstudien unter Verwendung
von Zelllinien, die menschliches DAT, SERT und NET stabil exprimieren
und unter Verwendung von (3H]WIN 35428 für die DAT-Stellen und
von [3H]Nisoxetin für NET sind in der Tabelle 1
gezeigt. Die Reihenfolge der Affinität für die Bindung an menschlichen
SERT war FEINT = Nor-CIT > FEBrNT
= FPINT = Fluvoxamin. Diese Ergebnisse zeigten, dass FEINT, FPINT
und FEBrNT eine subnanomolare SERT-Affinität aufwiesen. FEINT und FEBrNT
waren verglichen mit sowohl DAT- als auch NET-Bindungsstellen die
einzigen selektiven Liganden für
SERT (Tabelle 1). FEINT und FEBrNT weisen eine sehr hohe Affinität (0,12
bis 0,24 nM) für
SERT und gegenüber
DAT eine 283- bzw. 100-fach höhere
Selektivität
für SERT
auf. Radiosynthetische Verfahren für [18F]FEINT,
[18F]10a und [18F)FEBrNT,
[18F]12 wurden für eine autoradiographische
in vitro-Analyse in Rhesusaffen-Gehirnschnitten und eine in vivo-Bewertung
in Ratten und nicht-menschlichen Primaten entwickelt.
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Bei
der Radiosynthese für
[18F]10a und [18F)12
wurden die Tosylate 9a bzw. 13 als Substrate eingesetzt. Das Tosylat
9a wurde bei 85°C
10 min in 1 ml CH3CN mit NCA K[18F]/K222
und anschließend
bei 27°C mit
TFA/CH2Cl2 behandelt.
Eine HPLC-Reinigung auf einer Waters C18 RP
25 mm × 100
mm-Säule,
80:20:0,1 CH3OH:H2O:NET3, Flussrate 6 ml/min ergab [18F]FEINT
in einer 8 %igen radiochemischen Ausbeute EOB in einer Gesamtsynthesezeit
von 150 min. [18F]FEBrNT wurde aus dem Tosylat
13 in einer entsprechenden Weise hergestellt. [18F)FEINT
und [18F]FEBrNT wurden mit Koronalgehirnschnitten
von Schweinsaffen inkubiert. Die Bindung von [18F]FEINT
und [18F]FEBrNT wurde am Thalamus, Hypothalamus,
Kleinhirnlappen, Amyloidkomplex, Putamen und Schläfenkortex
lokalisiert. Die Inkubation der Gehirnschnitte mit 10 μM Citalopram
führte
zu einer maximalen Inhibierung (90 %) des Bindens.
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Ferner
wird durch diese Erfindung eine Ausrüstung für die schnelle Synthese der
Verbindungen der Formel I bereitgestellt. Die Ausrüstung umfasst
eine Verbindung der nachstehenden Formel (Formel II), die mit einem
Reagenz reagieren kann, das L verdrängen und L durch einen Substituenten
ersetzen kann, der eine radioaktive Gruppe enthält.
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L
ist eine Abgangsgruppe, die dem Fachmann bekannt ist, und kann durch
einen Substituenten verdrängt
werden, der ein radioaktives Halogen enthält. Bevorzugte radioaktive
Halogene umfassen 18F, 123I, 125I, 131I, 75Br, 76Br, 77Br und 82Br. Y
wird aus der Gruppe bestehend aus H, F, Cl, Br und I ausgewählt. Die
mit dieser Ausrüstung
hergestellten Verbindungen können
zur Diagnostik und Bildgebung verwendet werden und enthalten vorzugsweise
ein radioaktives Isotop eines Halogens.
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Die
langlebigen Isotope wie z.B. 123I mit einer
Halbwertszeit von 13 Stunden sind von Quellen wie z.B. Nordion International
Ltd. (Vancouver, B.C. Canada) oder von NEN/DuPont (N. Billerica,
MA) erhältlich.
Kurzlebigere Isotope wie z.B. 18F können von
einer regionalen Quelle mit einem Radius von etwa 200 Meilen von dem
Ort der beabsichtigten Verwendung erhalten werden.
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Die
beschriebene Ausrüstung
ist zur Verwendung mit einem Reagenz vorgesehen, das L verdrängen und
L durch einen Substituenten ersetzen kann, der eine radioaktive
Gruppe enthält.
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Gegebenenfalls
kann die Ausrüstung
Gegenstände
wie z.B. einen Reaktionsbehälter,
eine Vorrichtung zum Überführen eines
Isotopenmaterials in den Reaktionsbehälter, eine vorgepackte Trennsäule zum
Trennen des Produkts von überschüssigen Reaktanten,
eine Abschirmung und dergleichen umfassen, wie es in dem Fachgebiet
bekannt ist, vgl. z.B. U. Zea-Ponce et al., J. Nuclear Med. 36,
525–529
(1998).
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Eine
anfängliche
autoradiographische ex vivo-Studie wurde entweder mit [18F]FEINT
oder mit [18F]FEBrNT in Ratten durchgeführt, um
die Gehirnpenetration und die regionale Verteilung zu messen. Einer
männlichen
Sprague-Dawley-Ratte wurde 1 mCi [18F]FEINT
oder (18F]FEBrNT ohne zugesetzten Träger injiziert.
Einer zweiten Ratte wurden 5 mg/kg Fluvoxamin 20 min vor der Tracerinjektion
injiziert. Ein Binden wurde am Thalamus, Hypothalamus, Kleinhirnlappen,
Putamen und Amyloidkomplex lokalisiert. Ein Blockieren mit Fluvoxamin
führte
zu einer maximalen Inhibierung des Bindens. Diese Ergebnisse legen
nahe, dass [18F]FEINT und [18F]FEBrNT
hervorragende Kandidaten für
SERT-Bildgebungsmittel für
eine weitere Bewertung in Ratten in vivo durch Studien bezüglich der
regionalen Gewebeverteilung sind.
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Die
regionale Gehirngewebeverteilung von [18F]FEBrNT
(Tabelle 2) und [18F]FENT (Tabellen 3 und
4) in vivo wurde mit einer Vorstudie in Ratten verglichen. (18F]FEBrNT zeigte im SERT-reichen Hypothalamus 60 min nach der
Injektion eine höhere
Aufnahme, nämlich
1,2 % Dosis/g, als [18F]FEINT (0,5 % Dosis/g)
(Tabelle 3). [18F]FEBrNT zeigte auch höhere Verhältnisse
von Hypothalamus zu Kleinhirn. Die Verhältnisse von Hypothalamus zu
Kleinhirn von [18F]FEBrNT betrugen 60 min
nach der Injektion 5,7, im Vergleich zu 4,8 für [18F]FEINT.
Die regionale Gehirngewebeaufnahme und -abgabe von [18F]FEINT
wurde in männlichen Sprague-Dawley-Ratten
während
2 Stunden untersucht. Die in der Tabelle 4 gezeigten Ergebnisse
zeigen, dass [18F]FEINT mit einer Clearance
verglichen mit 5 min nach der Injektion von 75 % und 85 % bei 60
bzw. 120 min ein schnelles Auswaschen aus dem Hypothalamus zeigte.
Eine geringe Aufnahme und eine schnelle Clearance von [18F]FEINT
führten
120 min nach der Injektion zu niedrigen Verhältnissen von Hypothalamus und
Striatum zu Kleinhirn von 2,8 bzw. 1,7. Diese vorläufigen Ergebnisse
zeigen, dass [18F]FEBrNT der bessere Kandidat
zur Bildgebung des SERT in nicht-menschlichen Primaten durch PET
ist. Die regionale Verteilung von [18F]FEBrNT
und [18F]FEINT wurde als nächstes im
Gehirn von Rhesusaffen untersucht.
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Die
regionale Aufnahme von [18F]FEBrNT im Gehirn
eines anästhetisierten
Rhesusaffen ist in den 2 und 3 gezeigt.
Nur [18F]FEBrNT zeigte eine starke Aufnahme
und Retention im Thalamus, Hypothalamus und der ZNS-Brücke. Bilder
des Rhesusaffengehirns nach der Verabreichung von [18F]FEINT
zeigten keine sichtbare Aufnahme von Radioaktivität im Mittelhirn
und im Hirnstamm. Das Peak-Aufnahmeverhältnis von (18F]FEBrNT
durch Fluvoxamin (5 mg) wurde untersucht, um zu bestimmen, ob die
Mittelhirn-Radioaktivität (Thalamus/Hypothalamus-Radioaktivität) die Bindung
an SERT-Affinitätsstellen
widergab. Die Ergebnisse der Verdrängungsstudie, die in den 2 und 3 gezeigt
sind, zeigen deutlich, dass Fluvox amin, ein SSRI, die Aufnahme von
[18F]FEBrNT von dem SERT-Transporter-reichen
Thalamus, Hypothalamus und der ZNS-Brücke signifikant verdrängt hat.
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Insgesamt
wurde eine Reihe von 2β-Carbomethoxy-3β-(4-fluoralkyl-3-halogenphenyl)nortropanen
als potenzielle SERT-PET-Bildgebungsmittel synthetisiert und bezüglich der
Monoamintransporteraffinität
unter Verwendung einer kompetitiven in vitro-Bindung bewertet. Diese
Studien zeigten, dass nur die Analoga FEINT und FEBrNT eine sehr
hohe Affinität
und Selektivität
für SERT
zeigten. Fluor-18-markiertes FEINT und FEBrNT wurden in einer zweistufigen
Reaktionssequenz und mit 8 % radiochemischer Ausbeute hergestellt.
In vitro-Autoradiogramme
sowohl von [18F]FEINT als auch von [18F]FEBrNT zeigten für Thalamus, Hypothalamus, Kleinhirnlappen,
Amyloidkomplex und Putamen eine Markierung mit hoher Dichte. Bei
der in vivo-Gewebeverteilung in Ratten und der PET-Bildgebung in
Rhesusaffen zeigte nur [18F]FEBrNT ein spezifisches
Binden an Mittelhirnabschnitte, die reich an SERT-Stellen waren. Diese
Studien zeigen, dass Fluor-18-markiertes FEBrNT ein hervorragender
Kandidat für
weitere Studien als in vivo-Bildgebungsmittel zur Quantifizierung
von SERT-Bindungsstellen
durch PET ist.
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Studien
von Blough et al. (Bough et al., J. Med. Chem. 39 (20, 4027-35 (1996))
zeigen, dass die Einführung
von Isopropenyl- und cis-Propenylsubstituenten an der 4'-Position des 3β-Phenylrings die Analoga
mit einer Affinität
und Spezifität
für SERT
ergab. Es wurde gefunden, dass 2β-Carbomethoxy-3β-(4'-isopropenylphenyl)nortropan
(nor-β-CIPPT)
und 2β-Carbomethoxy-3β-(4'-cis-propenylphenyl)nortropan
(nor-β-CCPPT) die
stärksten
Alkenyl-Analoga
waren. Nor-β-CIPPT
zeigte eine subnanomolare Affinität für den SERT (IC50 = 0,6
nM gegen [3H]Paroxetin) und eine 38-fach
höhere
Selektivität
für den
SERT als für
den Dopamintransporter (DAT) (IC50 = 23
nm gegen [3H]WIN 35428). Nor-β-CCPPT zeigte
eine geringere Affinität
für den
SERT (IC50 = 1,15 nM gegen [3H]Paroxetin)
und eine 28-fach höhere
Selektivität
für den
SERT als für
den Dopamintransporter (DAT) (IC50 = 32
nm gegen [3H]WIN 35428). Diese Studien legen
nahe, dass der Einbau von Fluor und Iod in 4'-Isopropen und von cis-Propen und eines
Vinylsubstituenten an der 4'-Position
des 3β-Phenylrings
zu einem potenten SERT-Liganden führen kann. Folglich wurden
mehrere neue Halogenbioisostere von nor-β-CIPPT und nor-β-CCPPT, wie
z.B. 2β-Carbomethoxy-3β-(4'-(Z-2-iodethenyl)phenyl)nortropan
(ZIENT), 2β-Carbomethoxy-3β-(4'-(Z-3-fluorpropenyl)phenyl)nortropan
(ZFPPNT) und 2β-Carbomethoxy-3β-(4'-(2-fluorisopropenyl)phenyl)-nortropan
(FIPPNT) als potenzielle PET- und SPECT-SERT-Bildgebungsmittel synthetisiert,
die mit Fluor-18, Kohlenstoff-11 oder Iod-123 markiert werden können.
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Die
Schemata 2 bis 4 zeigen Beispiele für Synthesewege für die bevorzugten
erfindungsgemäßen Verbindungen,
wie z.B. ZIENT, ZFPPNT und FIPPNT. Die Herstellung von ZIENT umfasste
eine fünfstufige
Reaktionssequenz (Schema 2). Bei diesem Syntheseansatz wurde 2β-Carbomethoxy-3β-(4'-bromphenyl)nortropan mit
Vinyltributylzinn behandelt, wobei 2β-Carbomethoxy-3β-(4'-ethenylphenyl)nortropan erhalten wurde.
Das N-Boc-vinylnortropan-Derivat
wurde in das N-Boc-2β-carbomethoxy-3β-(4'-formylphenyl)nortropan
umgewandelt, worauf eine Reaktion mit Triphenylphosphoniumiodmethinylid
und eine Entfernung der N-Boc-Gruppe durchgeführt wurde,
wobei ZIENT erhalten wurde.
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ZFPPNT
wurde mit der sechsstufigen Reaktionssequenz synthetisiert, die
im Schema 3 dargestellt ist. Bei diesem Syntheseansatz wurde N-Troc-CIT
mit Propargylalkohol behandelt, wobei N-Troc-2β-carbomethoxy-3β-(4'-(3-hydroxypropinyl)phenyl)nortropan
erhalten wurde. Das N-Troc-hydroxypropargylnortropan-Derivat wurde
mit DAST umgesetzt, wobei N-Troc-2β-carbomethoxy-3β-(4'-(3-fluorpropinyl)phenyl)nortropan
erhalten wurde. Die Entfernung von Troc und die anschließende Reduktion
des Alkins mit Wasserstoff, Chinolin und einem Lindlar-Katalysator
führten
zu ZFPPNT.
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FIPPNT
wurde mit der sechsstufigen Reaktionssequenz synthetisiert, die
im Schema 4 dargestellt ist. Bei diesem Syntheseansatz wurde N-Troc-CIT
mit Trimethylsilylacetylen behandelt, wobei N-Troc-2β-carbomethoxy-3β-(4'-(3-trimethylsitylethinyl)phenyl)nortropan
erhalten wurde. Das N-Troc-trimethylsilylethinylnortropan-Derivat
wurde mit Fluorid und Quecksilber sulfat umgesetzt, wobei N-Troc-2β-carbomethoxy-3β-(4'-acetophenyl)nortropan
erhalten wurde. Der Schlüsselschritt
der Synthese umfasst die Umwandlung des Methylketons in das entsprechende
3β-(4'-(2-Bromisopropenyl)nortropan.
Die Entfernung des Troc führte zu
FIPPNT.
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Die
Ergebnisse von Bindungsstellen-Konkurrenzstudien unter Verwendung
von Zelllinien, die menschliches DAT, SERT und NET stabil exprimieren
und unter Verwendung von [3F]WIN 35428 für DAT-Stellen
und von [3F]Nisoxetin für NET sind in der Tabelle 1
gezeigt. Die Reihenfolge der Affinität für die Bindung an menschlichen
SERT war ZIENT > FIPPNT > ZFPPNT > Fluvoxamin > EIENT. Diese Ergebnisse
zeigen, dass ZIENT, FIPPNT und FIPPNT eine eine subnanomolare SERT-Affinität aufwiesen.
ZIENT, FIPPNT und FIPPNT waren verglichen mit sowohl DAT- als auch
NET-Bindungsstellen hochselektive Liganden für SERT (Tabelle 5). ZIENT,
FIPPNT und ZFPPNT hatten eine sehr hohe Bindungsaffinität von 0,03
bis 0,1 nM für
SERT und eine 116-, 37- bzw. 116-fach höhere Selektivität für SERT gegenüber DAT.
Diese Ergebnisse zeigen, dass ZIENT, FIPPNT und ZFPPNT hervorragende
Kandidaten für
weitere Studien zur Bewertung ihres Potenzials als SERT-Bildgebungsmittel
sind. Ein radiosynthetisches Verfahren für (123I]ZIENT
wurde für
eine in vivo-Bewertung in Ratten und nicht-menschlichen Primaten
entwickelt.
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Ein
radiosynthetisches Verfahren für
[123I]ZIENT wurde entwickelt, um dessen
regionale in vivo-Gehirnverteilung zu bewerten. Bei dieser Radiosynthese
wurde ein Trimethylzinnsubstrat eingesetzt (Schema 2). Die Zinnvorstufe
wurde mit 14,5 mCi NCA [123I]NaI und 3 H2O2 in ethanolischer
HCl behandelt. Eine HPLC-Reinigung auf einer Waters C18 RP
8 mm-Säule, 80:20:0,1
CH3OH:H2O:NET3, Flussrate 1 ml/min ergab 8,5 mCi [123I]ZIENT in einer 69 %igen radiochemischen
Ausbeute EOB in einer Gesamtsynthesezeit von 360 min mit einer spezifischen
Aktivität
von 1700 mCi/μmol.
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Die
regionale Gehirngewebeverteilung von [123I]ZIENT
in vivo (Tabelle 7) wurde mit einer Vorstudie in Ratten bewertet.
[123I]ZIENT zeigte im SERT-reichen Hypothalamus
60 min nach der Injektion eine hohe Aufnahme, nämlich 0,7 % Dosis/g. [123I]ZIENT zeigte ein langsames Auswaschen
aus dem Hypothalamus, wobei bei 120 min verglichen mit 60 min nach
der Injektion nur 30 % Clearance vorlagen. Die Verhältnisse
von Hypothalamus zu Kleinhirn für
[123I]ZIENT betrugen 60 min nach der Injektion
2,7 und erhöhten
sich 120 min nach der Injektion auf 4,4. Zur Bestimmung der in vivo-Spezifität von [123I]ZIENT für Rattenhirn-SERT wurde eine Studie
durchgeführt,
bei der für
unmarkierte Monoamintransporter spezifische Liganden (5 mg Ligand
pro kg Körpergewicht
der Ratte) 15 min vor der intravenösen Verabreichung von [123I]ZIENT intravenös verabreicht wurden. Die verabreichten
Monoamintranspor terliganden waren GBR-12909 (DAT), Fluvoxamin (SERT)
und Reboxetin (NET). Die Ratten wurden 60 min nach der Injektion
von [123I]ZIENT getötet und der Hypothalamus, das
Striatum, der präfrontale
Kortex und das Kleinhirn wurden seziert und die Aufnahme von Radioaktivität wurde
bestimmt. Die Ergebnisse dieser Studie, die in der Tabelle 7 gezeigt
sind, zeigen deutlich, dass Fluvoxamin, der SERT-Ligand, die Aufnahme
von [123I]ZIENT in dem SERT-Transporter-reichen
Hypothalamus und dem Striatum blockierte. GBR 12909, der DAT-Ligand, blockierte
die Aufnahme von [123I]ZIENT im Striatum nicht
signifikant, was zeigt, dass die Aufnahme von Radioaktivität im Striatum
in erster Linie mit der SERT-Bindung zusammenhängt. Das NET-Blockierungsmittel
zeigte einen geringen Effekt auf die regionale Gehirnaufnahme von
[123I]ZIENT. Diese vorläufigen Daten zeigen sehr deutlich,
dass [123I]ZIENT ein hervorragender Kandidat
für einen
SERT-Radioliganden für
SPECT ist.
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Es
wurden vorläufige
dynamische Gehirn-SPECT-Bildgebungsuntersuchungen unter Verwendung
einer ADAC-Vertex-Zweikopf-Gammakamera und [123I]ZIENT
in einem Rhesusafen und unter Verwendung einer CERASPECT-Kamera
(mit den Mitarbeitern J. Staley und R. Innis, West Haven VA Medical
Center) in einem Pavian durchgeführt.
Dem Rhesusaffen wurden 6,27 mCi injiziert und es wurden planate
Bilder gesammelt, um die anfängliche
Gehirnaufnahme (2 min-Erfassungen von 0 bis 20 min nach der Injektion)
zu messen, worauf Reihenbilder (12 min-Erfassungen von 20 min bis
110 min nach der Injektion) aufgenommen wurden. Die SPECT-Bilder
wurden als transaxiale Schnitte (3,2 mm) rekonstruiert und die Dämpfung wurde
korrigiert. Der obere und untere Hirnstamm waren die Bereiche mit
der höchsten
Aufnahme im Gehirn und zeigten 80 bis 110 min nach der Injektion
eine klare Visualisierung (4).
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Eine
Fallstudie mit [123I]ZIENT und Fluvoxamin,
einem selektiven Serotonintransporterinhibitor, wurde ebenfalls
mit dem gleichen Rhesusaffen durchgeführt (5). Bei
110 min wurden 5,0 mg Fluvoxamin intravenös injiziert und eine dynamische
transaxiale SPECT-Bildgebung
wurde weitere 30 min fortgesetzt. 30 min nach der Verabreichung
von Fluvoxamin zeigten die SPECT-Bilder deutlich eine signifikante
Verminderung der Aktivität
in dem oberen und unteren Hirnstamm. Diese Ergebnisse zeigen, dass
[123I]ZIENT an SERT-Stellen bindet.
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Die
SPECT-Daten, die mit der CERASPECT-Kamera aufgenommen wurden, hatten
eine Auflösung
in allen drei Achsen von etwa 12 mm volle Breite bei halbem Maximum,
die unter Verwendung einer 123I-Linienquelle
und eines wassergefüllten
zylindrischen 20 cm-Phantoms,
das unter Verwendung eines Grenzwerts von 1 cm rekonstruiert wurde.
Dem Pavian wurden 10 mCi [123I]ZIENT injiziert
und Reihenbilder (128 × 128 × 64-Matrix;
Pixelgröße = 1,67 × 1,67 mm,
Schnittdicke = 1,67 mm, Voxelvolumen = 4,66 mm3)
wurden bei 159 keV im Schritt- und Auslösemodus bei jeweils 10 min
für insgesamt
360 bis 390 min und 32 bis 35 Erfassungen pro Experiment aufgenommen.
Die Bilder wurden unter Verwendung eines Ramp-Filters und eines
Butterworth-Filters (Grenzwert = 0,65 cm, Leistungsfaktor = 10)
rekonstruiert. Um Gehirnregionen zu identifizieren wurden MRI-Scans
mit angrenzenden 1,5 mm-Schnitten mit einer 1,5 Tesla GE Signa-Vorrichtung
erhalten. Axialbilder wurden unter Verwendung einer „Spoiled-GRASS"-Sequenz (GRASS =
gradient recall acquisition in the steady state) mit TR = 25 ms,
TE = 5 ms, NEX = 2, Matrix = 256 × 192, Sichtfeld = 16 cm aufgenommen. Das
Zwischenhirn, der obere und untere Hirnstamm und das Striatum waren
die Regionen mit der höchsten Aufnahme
im Gehirn und diese zeigten 300 bis 360 min nach der Injektion (6)
eine deutliche Visualisierung. Die regionale Aufnahme von [123I]ZIENT im Gehirn eines anästhetisierten
Pavians ist in der 7 gezeigt. Das Aufnahmeverhältnis von
Hirnstamm/Kleinhirn betrug bei 300 bis 360 min 3,0:1.
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Zusammenfassend
ist ZIENT das erste beschriebene, mit Iod-123 markierte 3β-Arylnortropan-Serotonintransporter-Bildgebungsmittel,
das eine spezifische in vivo-SERT-Bindung aufweist. Vorläufige pharmakokinetische
in vivo-Studien in Ratten und Bildgebungsstudien in einem Rhesusaffen
und einem Pavian mit Iod-123-markiertem ZIENT zeigten eine hohe
Hirnstammaufnahme mit hohen Verhältnissen
von Hirnstamm zu Kleinhirn. Eine Fallstudie mit dem SSRI Fluvoxamin
zeigte, dass ZIENT für
SERT im ZNS spezifisch ist.
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Auf
der Basis dieser Studien stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Durchführen
einer Positronenemissions-Tomographie oder einer Einzelphotonenemissions-Tomographie
eines Subjeks bzw. Lebewesens bereit, umfassend: (1) Das Verabreichen
einer bilderzeugenden Menge einer Verbindung der Formel I, welche
mindestens ein radioaktives Halogen enthält, an das Subjekt bzw. Lebewesen
und (2) das Messen der Verteilung der Verbindung innerhalb des Subjekts
bzw. Lebewesens mittels PET oder SPECT.
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Tabelle
1 Relative
Transporteraffinität
von potenziellen Tropan-SERT-Liganden in transfizierten Zelllinien
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Tabelle
2 Regionale
Aufnahme (% Dosis/g) von Radioaktivität in Gehirnen von mit ausreichend
Nahrung versorgten männlichen
Sprague-Dawley-Ratten (n = 3 bis 4) 60 min nach der intravenösen Verabreichung
von [
18F]FEBrNT (12)
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Tabelle
3 Gewebeaufnahme
von Radioaktivität
in mit ausreichend Nahrung versorgten männlichen Sprague-Dawley-Ratten
(n = 3 bis 4) 60 min nach der intravenösen Verabreichung von [
18F]FEINT (10a)
-
Tabelle
4 Gewebeaufnahme
von Radioaktivität
in mit ausreichend Nahrung versorgten männlichen Sprague-Dawley-Ratten
(n = 3 bis 4) nach der intravenösen
Verabreichung von [
18F]FEINT (10)
-
Tabelle
5 Relative
Transporteraffinität
von potenziellen SERT-Liganden in transfizierten Zelllinien
-
Tabelle
6 Gewebeaufnahme
von Radioaktivität
in mit ausreichend Nahrung versorgten männlichen Sprague-Dawley-Ratten
(n = 3 bis 4) nach der intravenösen
Verabreichung von [
123I]ZIENT
-
Tabelle
7 Regionale
Aufnahme von Radioaktivität
in Gehirnen von mit ausreichend Nahrung versorgten männlichen Sprague-Dawley-Ratten
(n = 3 bis 4) nach der intravenösen
Verabreichung von [
123I]ZIENT (6e)
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Es
sollte beachtet werden, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen mit einem
Isotop eines beliebigen Atoms oder einer beliebigen Atomkombination
in der Struktur markiert werden können. Während 18F
als für
die PET-Bildgebung besonders geeignet herausgestellt worden ist,
sind auch andere Anwendungen vorgesehen und für den Fachmann offensichtlich.
Beispielsweise können
erfindungsgemäße Verbindungen
unter anderem mit 14C markiert werden, um
einen Tracer bereitzustellen, der für biochemische Studien des
Serotonintransporters geeignet ist. Darüber hinaus zeigen die hier
beschriebenen Bindungsstudien einen pharmakologischen Effekt von
erfindungsgemäßen Verbindungen,
der für
physiologische Studien und Verhaltensstudien und -therapien verwendet
werden kann, was dem Fachmann klar ist.