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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Primaquin-Derivates
N1-(3-Ethylidinotetrahydrofuran-2-on)-N4-(6-methoxy-8-chinolinyl)-1,4-pentandiamin
als gametozides Mittel bei der Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung von Malaria. Insbesondere betrifft diese Erfindung die
Verwendung eines Primaquin-Derivates N1-(3-Ethylidinotetrahydrofuran-2-on)-N4-(6-methoxy-8-chinolinyl)-1,4-pentandiamin
der nachstehend gezeigten Formel 1, das sich auf Grund seines hohen
therapeutischen Werts als gametozides Mittel zur Bekämpfung der
Verbreitung von Malaria eignet.
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Das
erfindungsgemäße Primaquin-Derivat
schädigt
weder normale noch G-6PD-defiziente Erythrozyten in dem Ausmaß, das bei
der Verwendung von Primaquin beobachtet wird.
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Hintergrund der Erfindung
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Malaria
ist eine der schwersten, durch Protozoen hervorgerufenen Infektionskrankheiten
des Menschen. Nach Schätzungen
in den 90er Jahren entwickeln etwa 300 bis 500 Millionen Menschen
klinische Infektionen und 1 Million sterben aufgrund schwerer Infektion
jedes Jahr. Indien gehört
auch zu den Ländern
mit endemischen Regionen der Krankheit. Es ist daher sehr wichtig
und höchst
erforderlich, therapeutisch verträgliche Mittel zur vielfältigen Verwendung
zu haben, insbesondere solche, welche die Übertragung von Malaria durch
Individuen, die endemische Regionen besuchen, unterdrücken. Ein
kürzlich
erschienener Bericht aus Italien über das Wiederauftreten von
Malaria nach einer längeren
Zeitspanne von 40 Jahren durch Übertragung,
bekräftigt
unser Vorhaben. [The Lancet, 350, 717 (1997)].
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Malaria
wird durch Infektion mit einer der vier Arten von Plasmodia verursacht.
Der Lebenszyklus von Plasmodia ist komplex und umfasst eine geschlechtliche
Phase (die sogenannte Sporogonie) in der Mücke (ein Überträger) und eine ungeschlechtliche
Teilung (die sogenannte Schizogonie) in Menschen. Der Lebenszyklus beginnt
nach dem Einspritzen von Sporozoiten durch den Stich einer infizierten
weiblichen Anophelesmücke. Die
Sporozoiten befallen dann rasch die Leberparenchymzellen, wo sie
eine exoerythrozytäre
Schizogonie unter Bildung eines exoerythrozytären Stadiums von Gewebeschizonten
durchlaufen, die reifen und nach dem Zerfall der infizierten Zelle
Tausende von Merozoiten in den Blutkreislauf freisetzen. Einige
dieser Merozoiten befallen Erythrozyten, wo sie sich in Trophozoiten
und Schizonten verwandeln. Die reifen Schizonten zerfallen und setzen
Merozoiten in den Kreislauf frei, die andere Erythrozyten infizieren
können.
Dies wird als ungeschlechtliche Schizogonie bezeichnet (erythrozytischer
Kreislauf), und diese periodische Freisetzung von Merozoiten ist
für die
charakteristische Periodizität
des Fiebers bei Malaria verantwortlich. Nach mehreren erythrozytären Zyklen
differenzieren einige erythrozytäre
Formen zu geschlechtlichen Formen, die Gametozyten genannt werden.
Bei Infektionen durch P. vivax und P. ovale, verbleiben einige Sporozoiten
nach Befall der Leberzellen ruhend und bilden das latente Gewebestadium,
das Hypnozoiten bezeichnet wird. Diese Hypnozoiten entwickeln bei
Aktivierung sekundäre Gewebeschizonten,
die für
das Wiederauftreten der Malaria, als Malariarückfall bezeichnet, verantwortlich
sind. Die 8-Aminochinolin-Antimalariamedikamente, von denen Primaquin
(PQ) von herausragender Bedeutung ist, haben gezeigt, dass sie Aktivität gegen
einige Lebenszyklusstadien des Parasiten besitzen. Diese Mittel
sind aktiv gegen primäre
Gewebeschizonten, und wirken somit als ursächlich vorbeugende Mittel gegen
die sekundären
exoerythrozytären
Formen und heilen Rückfallformen der
Malaria. Die Übertragung
der Malaria erfolgt, wie vorstehend erörtert, durch Einspritzen von
Sporozoiten durch den Stich von Mücken. Diese Sporozoiten entwickeln
sich in einer Mücke,
die an einem Individuum, das reife Gametozyten trägt, Blut
gesaugt hat. Die männlichen
und weiblichen Gametozyten reifen nach der Blutaufnahme durch eine
weibliche Anophelesmücke
und verwandeln sich zum Zygoten- und Ookinetenstadium. Die Ookineten
durchstoßen
das Epithelium des Mitteldarms, wo es sich zu einer Oozyste aufbauscht.
Eine einzige Oozyste enthält
mehr als 10000 Sporozoiten. Primaquin hat keine sporontozide Aktivität, wenn
es den Insekten direkt verabreicht wird, besitzt aber stark gametozide
Aktivität
und stoppt sogar die Übertragung
von resistenten Isolaten, wenn Mücken
mit infiziertem Blut von mit Primaquin behandelten Tieren gefüttert werden. Folglich
ist Primaquin auch ein starkes Übertragungsblockierungsmittel.
Primaquin wird jedoch, selbst wenn es mit gründlich heilenden und gametoziden
Eigenschaften verbunden ist, nicht als prophylaktisches Mittel verwendet.
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Saxena
et al. "Effect of
a new 8-aminoquinoline antimalarial compound on hepatic microsomal
mixed function oxidase system of mice" Indian J. Med. Res. 89 (1989) 330–333 und Paliwal et al. "Simultaneous determination
of a new antimalarial agent, CDRI compound 80/53, and its metabolite
primaquine in serum by high-performance liquid chromatography" Journal of Chromatography 616 (1993) 155–160 beschreiben
die Verbindung Bulaquin (N'-3"[Acetyl-4',5'-dihydro-2'-furanyl]-N-[6-methoxy-8-chinolinyl]-1,4-pentandiamin),
die als aktive Antirückfall-
(gewebeschizontozide) Verbindung beschrieben ist.
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Die
praktischen Probleme, die mit der Verwendung von 8-Aminochinolinen
einher gehen, betreffen hauptsächlich
ihre Toxizität,
weil bei gründlicher
Behandlung auf Grund des schnellen Metabolismus des Arzneimittels
eine anhaltende Verwendung erforderlich ist. Bekanntlich verursacht
Primaquin hämolytische
Schäden
bei Patienten, die an einem Mangel an Glucose-6-phosphatdehydrogenase (G-6PD) leiden,
einem genetischen Zustand, der bei Einwohnern von Regionen, in denen
Malaria endemisch ist, häufig
vorkommt. Anämie ist
eine übliche
Komplikation der Hämolyse.
Primaquin bildet Metaboliten, wie o-Chinon- und p-Chinominfunktionsgruppen,
die auf Grund ihrer oxidativen Natur ungesättigte Fettsäuren von
Erythrozyten oxidieren, wobei sie die Lyse roter Blutzellen (RBC)
verursachen. Das reduzierte Glutathion (GSH) kontrolliert den Spiegel
der oxidativen Metaboliten, und der Spiegel von GSH wird durch NADPH-kontrollierte GSSG-Reduktion
aufrechterhalten. NADPH wird durch G-6PD reguliert, und folglich
sind G-6PD-defiziente
Patienten anfälliger
für RBC-Lyse.
Primaquin ist das einzige Antimalaria-Arzneimittel, das die Entwicklung
des Parasiten durch Eingriff in mehrere Stadien des parasitären Lebenszyklus
hemmt und ist daher ein ideales Molekül für strukturelle Modifikation,
um ein Molekül
mit gründlich
heilender und gametozider Aktivität und niedriger Toxizität bereitzustellen.
Die Untersuchung des Schicksals von Primaquin, seinen Metaboliten
und der toxischen Manifestation in Bezug auf die Metaboliten bestimmt
daher die Richtung der Veränderungen
in dem neuen Molekül.
Eine kurze Beschreibung des Primaquin-Metabolismus ist hier angegeben.
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Es
wurde entdeckt, dass sich nach oraler Verabreichung von markiertem
Primaquin 45% der Radioaktivität
im Lebergewebe und 22% in Lunge, Nebennieren, Milz, Nieren, Herz,
Blut und Pankreas befanden, während
25% in das Plasma gelangten. Folglich wird Primaquin ziemlich gut
absorbiert, und nur ein kleiner Anteil gelangt tatsächlich in
das Plasma.
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Der
Primaquin-Metabolismus tritt an zwei Stellen des Moleküls auf:
zum einen im aromatischen Bereich an der Position 5 und 6 und zum
anderen an der 8-N-Aminoalkylseitenkette.
Der erste metabolische Reaktionsweg führt zur Bildung von 5-Hydroxyprimaquin
(5-HPQ, 3), 5-Hydroxydsmethylprimaquin (5-HDPQ) der Formel (4)
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Der
zweite Reaktionsweg, der ursprünglichen
Beobachtungen zufolge in Mikroorganismen auftrat, betrifft die 8-N-Aminoalkylkette
und ergibt die Bildung von N-Acetylprimaquin und Desaminocarbonsäure der
Formel (12).
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Das
Carbonsäurederivat
ist der Hauptmetabolit von Primaquin in menschlichem Plasma.
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Strother
et al. identifizierten Metabolite aus dem Urin von mit Primaquin
behandelten Hunden als 5-Hydroxy-6-methoxy-8-(4-amino-1-methylbutylamino)chinolin
der Formel (3), Desmethyl-6-hydroxy-8-(4-amino-1-methylbutylamino)chinolin
der Formel (9) und 5,6-Dihydroxy-6-methoxy-8-(4-amino-1-methylbutylamino)chinolin
der nachstehend gezeigten Formel (4): [A. Strother, et al., "Metabolism of *-amonoquinoline
antimalarial agents".
Bulletin of the World Health organisation, 59, 413–425 (1981)].
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Von
den N-dealkylierten Primaquin-Derivaten wurden die Metabolite identifiziert
als 6-Methoxy-8-aminochinolin
der Formel (10) [J. D. Baty et al. "The identification of 6-Methoxy-8-aminochinolin
as a metabolite of primaquine in Man". Biomedical Mass Spectrometry, 2, 304–306 (1975)]
und 8-(3-Carboxy-1-methylpropylamino)-6-methoxychinolin
der nachstehend gezeigten Formel (12). [J. K. Baker, et al., "HPLC analysis of
the metabolism of primaquine and the identification of a New Mammalian
Metabolite" Journal
of Chromatography, 230, 69–77
(1982)]
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Ein
blaufarbiger Metabolit, der von 5-Hydroxydesmethylprimaquin stammte, wurde
als tricyclisches Chinomin der nachstehend gezeigten Formel (8)
identifiziert. [A Strother et al. "Metabolism of Primaquin by various Animal
species" in Primaquine:
Pharmacokinetics, Metabolism, Toxicity and Activity, S. 27–48 (1984), John
Wiley & Sons]
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Therapeutische Aktivität von Primaquin
und seinen Metaboliten
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Primaquin
besitzt blutschizontozide Aktivitäten, wohingegen sein Desmethylderivat
nur geringe besitzt. Zwei 5-OH-Derivate der vorstehend gezeigten
Formel (3) und (4) sind hoch aktiv. Die Chinoline, denen die Seitenkette
der Position 8 fehlt, die aber lediglich die vorstehend in Formel
(10) und nachstehend in Formel (11) gezeigten Aminosubstituenten
besitzen, haben keine wesentliche Aktivität.
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In
auffälligem
Gegensatz ist die Beobachtung, dass die dealkylierten Derivate der
Formeln 10 und 11 ihre gewebeschizontozide Wirkung behalten. Sie
sind zwei- bis dreimal
aktiver als Primaquin.
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Die
direkte sporontozide Aktivität
von PQ und diesen vermeintlichen Metaboliten ist gegen die Entwicklung
der Oozysten schwach, wenn Mücken
von behandelten Tieren Blut saugen, welche Gametozyten bereitstellen.
Primaquin ist als Sporontozid recht inaktiv, wenn es dem Insekt
direkt verabreicht wird, ist aber ein sehr leistungsfähiges gametozides
Mittel.
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Das
5-Hydroxyderivat der Formel (4) des Desmethylprimaquins zeigt nur
leicht gametozide Aktivität. Desmethylprimaquin
der nachstehend gezeigten Formel (5) und 5-Hydroxymetaboliten der
Formel (3) und Carbonsäuremetaboliten
der Formel (12) von PQ sind alle inaktiv. Von besonderem Interesse
ist die Beobachtung, dass zwei der Chinoline der vorstehend gezeigten
Formeln (10) und (11) mit unsubstituierten -NH2-Gruppen
an der Position 8 direkt sporontozid sind. [W. Peters et al. "The activity of primaquine
and its possible metabolites against rodent malaria" Primaquine: Pharmacokinetics,
Metabolism, Toxicity and Activity, S. 93–101 (1984), John Wiley & Sons]
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Toxizität von Primaquin
und seinen Metaboliten
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Primaquin
der nachstehend gezeigten Formel (2) an sich scheint geringe oxidative
Aktivität
zu besitzen, selbst wenn es mit G-6PD-defizienten Erythrozyten inkubiert
wird [I. M. Fraser et al. "Effects
of Drugs and Drug Metabolites on Erythrocytes from Normal and Glucose-6-phosphate
Dehydrogenase Deficient Individuals", Annals of the New York Academy of
Sciences, 151, 777–94
(1968), John Wiley & Sons].
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5-Hydroxyprimaquin
der Formel (3) und 5,6-Dihydroxy-8-aminochinolin
der Formel (11) verursachen hingegen die Oxidation von Oxyhämoglobin
(HbO2) zu Methämoglobin (Met-Hb) und von reduziertem
Glutathion (GSH) [K. A. Fletcher et al., "The Pharmacokinetics and Biochemical
Pharmacology of Primaquine in Rhesus Monkeys and Rats" in Primaquine: Pharmacokinetics, Metabolism,
Toxicity and Activity, S. 49–63 (1984),
John Wiley & Sons].
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Die
Carbonsäure
der Formel (12), ein Hauptmetabolit des Primaquins, das im Plasma
zirkuliert, hat keine Antimalariaaktivität gezeigt. Es ist unsicher,
ob sie erheblich zur Toxizität
des Primaquins beiträgt,
obwohl sie in vitro keine Bildung von Methämoglobin verursacht. Wir berichteten
früher
von der ursächlichen
prophylaktischen Aktivität
eines Primaquin-Derivates, nämlich
N1-(3-Acetyl-4,5-dihydro-2-furanyl)-N4-(6-methoxy-8-chinolinyl)-1,4-pentandiamin,
mit Dosen von 3,16 mg/kgX3 gegen eine durch Sporozoit induzierte
P.cynomolgi B.-Infektion in Affen. Das Derivat übte auch Antirückfall-
(gründlich
heilende) -Aktivität
bei 1mg/kgX7 Tagen aus (G. P. Dutta, S. K. Puri, V.C. Pandey, M.
Seth, A. P. Bhaduri, S. K. Chatterjee, O. P. Asthana und K. C. Gupta,
Tropical Diseases, 286 (1998), G. P. Dutta, S. K. Puri, A. P. Bhaduri
und M. Seth, Am. J. Trop. Med. Hyg. 41, 635, (1989). In dem Derivat
ist Primaquin an der primären
Aminofunktionalität
substituiert.
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Es
ist folglich aus den vorstehenden Untersuchungen ersichtlich, dass
Primaquin Antimalaria-Aktivitäten besitzt,
wie blutschizontozide, gewebeschizontozide und gametozide Aktivitäten, die
auch durch seine Metaboliten gezeigt werden. Primaquin ist sogar
aktiver als seine Metaboliten. Die Carbonsäure der Formel (12) ist zwar
ein Hauptmetabolit, aber nicht funktionell. Die Metaboliten von
Primaquin sind auch für
seine Toxizität verantwortlich.
Der tricyclische Metabolit der Formel (8) ist aktiv, aber weniger
toxisch, was daher auf die Bedeutung einer intakten Seitenkette
hinweist. Möglicherweise
kann daher die Toxizität
moduliert werden, wenn das Primaquinmolekül über die Seitenkette manipuliert
wird. Zweitens wird Primaquin sehr schnell absorbiert und metabolisiert,
und als Folge entsteht sehr schnell ein oxidativer Ausbruch. Daher
kann seine kontrollierte Abgabe eine geringere Toxizität ergeben.
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Dies
führte
uns dazu, ein Primaquin-Prodrug mit geringerem toxischem Profil
herzustellen. Primaquin ist von basischer Natur und hat eine freie
Aminofunktionalität,
die die Stelle für
den Metabolismus für
inaktive Metaboliten ist. Wir derivatisierten diese Aminofunktionalität zu Enaminon
und beurteilten dessen Wirksamkeit hinsichtlich gametozider Wirkung
und Methämoglobin-Toxizität. Enaminone
sind funktionelle Gruppen zur kontrollierten Abgabe von Aminoarzneimitteln.
Ein Enaminonderivat eines physiologisch aktiven Amins kann gut verbesserten
Transport durch biologische Membranen zeigen und ermöglicht,
dass eine hohe Konzentration des Amins nahe am Wirkungsort freigesetzt
wird. Diese funktionelle Gruppe verleiht Resistenz gegen hydrolytische
Spaltung bei saurem pH-Wert, verglichen mit dem einfachen Amin.
Wir stellten das in Formel (1) gezeigte Enaminon-Derivat von Primaquin unter zwei Gesichtspunkten
her. Erstens sollte es aufgrund der Seitenkette langsam im Stoffwechsel
abgebaut werden, und zweitens sollte die Verbindung mit stärkeren lipophilen
Eigenschaften besser in das Gewebe eindringen, insbesondere in die
Leber, wo sich die Hypnozoiten befinden. Wir begonnen daher mit
der Herstellung des Enaminon-Derivats der Formel (1), und die Ergebnisse
seiner gametoziden Wirkungen und seine Sicherheitsprofile sind hier
erwähnt.
Wie bereits früher
am Anfang erwähnt, wird
die Suche nach einem ungefährlichen
gametoziden Mittel aus zwei Gründen
benötigt,
erstens um das Wiederauftreten von Malaria in nicht endemischen
Regionen, in denen die Malaria bereits durch überträgerkontrollierte Verfahren
ausgerottet worden ist, durch Individuen, die endemische Regionen
besuchen, zu blockieren, und zweitens, um die Verbreitung von sogar
resistenten Arten zu blockieren.
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Primaquin
und seine vermeintlichen Metaboliten sind nachstehend gezeigt:
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Aufgaben der Erfindung
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Die
Hauptaufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen Primaquin-Derivates
mit Enaminonfunktionalität,
das gametozide Aktivität
und niedrige Toxizität
besitzt, zur Verwendung als Ansteckungsblockierungsmittel.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung eines neuen Primaquin-Derivates zur Erleichterung
der kontrollierten Abgabe von Aminoarzneimitteln.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung eines Primaquin-Derivates, das aufgrund der
Seitenkettenmodifikation langsam metabolisch abgebaut wird.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung eines Primaquin-Derivates mit Enaminon als
funktioneller Gruppe, die Beständigkeit
gegen hydrolytische Spaltung bei saurem pH-Wert verglichen mit dem
einfachen Amin liefert.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung eines neuen Primaquin-Derivates mit verbessertem
lipophilen Charakter, so dass ein besseres Eindringen in das Gewebe
erleichtert wird, insbesondere in die Leber, wo sich die Hypnozoiten
befinden.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung eines neuen Primaquin-Derivates mit hohem
therapeutischem Indexverhältnis
hinsichtlich der Methämoglobinbildung.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung eines Primaquin-Derivates, das die Oxidation
des Glutathion (GSH) in geringerem Ausmaß verursacht.
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines neuen
Primaquin-Derivates der Formel (1).
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Eine
weitere erfindungsgemäße Aufgabe
ist die Bereitstellung der Verwendung eines Primaquin-Derivates
N1-(3-Ethylidinotetrahydrofuran-2-on)-N4-(6-methoxy-8-chinolinyl)-1,4-pentandiamin als ein
gametozides Mittel bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Malaria.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren bereit zur Behandlung von Malaria
unter Verwendung eines Primaquin-Derivates der nachstehend gezeigten
Formel (1) mit der Enaminon-Funktionalität, das gametozide Aktivität und niedrige
Toxizität
als Ansteckungsblockierungsmittel besitzt. Das Verfahren umfasst
die Verabreichung einer Verbindung der Formel (1) oder einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, welche die Verbindung der Formel (1) enthält, an Tiere,
insbesondere an Menschen, die mit Malaria infiziert sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung eines neuen Primaquin-Derivates zur Erleichterung
der kontrollierten Abgabe von Aminoarzneimitteln bei der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von Malaria.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung eines Primaquin-Derivates, das
aufgrund der Seitenkettenmodifikation langsam metabolisch abgebaut
wird, bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Malaria.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung eines Primaquin-Derivates mit
einer funktionellen Enaminongruppe, welche die Beständigkeit
gegen hydrolytische Spaltung bei saurem pH-Wert verglichen mit dem
einfachen Amin bereitstellt, bei der Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von Malaria.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Primaquin-Derivates, das aufgrund
der verbesserten lipophilen Eigenschaften besser und leichter in
das Gewebe, insbesondere in die Leber, wo sich die Hypnozoiten befinden,
eindringen kann, bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Malaria.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Primaquin-Derivates mit hohem
therapeutischem Indexverhältnis
hinsichtlich der Methämoglobinbildung,
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Malaria.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Primaquin-Derivates, das die
Oxidation von Glutathion (GSH) in geringerem Ausmaß verursacht,
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Malaria.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
des Primaquin-Derivates der Formel (1).
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung des Primaquin-Derivates N1-(3-Ethylidinotetrahydrofuran-2-on)-N4-(6-methoxy-8-chinolinyl)-1,4-pentandiamin
als gametozides Mittel bei der Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung von Malaria.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
Verfahren zur Herstellung des Primaquin-Derivates umfasst die Synthese
von Enaminon: N1-(3-Ethylidinotetrahydrofuran-2-on)-N4-(6-methoxy-8-chinolinyl)-1,4-pentandiamin durch
Reaktion von 8-(4-Amino-1-methylbutylamino)-6-methoxychinolin (Primaquin)
mit 3-Acetyl-τ-butyrolacton
in Gegenwart einer Base in katalytischer Menge. Die Reaktion kann
durch das nachstehende Schema dargestellt werden:
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Das
folgende Beispiel erläutert
die Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens:
N1-(3-Ethylidinotetrahydrofuran-2-on)-N4-(6-methoxy-8-chinolinyl)-1,4-pentandiamin
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Ein
Gemisch von Primaquinbase (0,97 g, 3,7 mmol), frisch destilliertem
3-Acetyl-τ-butyrolacton
(1,0 g, 7, 8 mmol) und einer Base, wie Piperidin (2–3 Tropfen),
wurde mit einem Magnetrührer
bei Raumtemperatur gerührt.
Nach etwa einer Stunde erstarrte das Reaktionsgemisch. Das Produkt
wurde in Ether titriert und filtriert, um das Produkt zu gewinnen.
Es wurde aus alkoholischem Lösemittel,
wie Propanol, kristallisiert. Ausbeute 0,89 g, Schmp.:118–120°C.
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Gametozide Aktivität
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Für den gametoziden
Test durften Chargen von 3–4
Tage alten An. Stephensi an P.cynomolgi infizierten Rhesusaffen
mit geeignetem Gametozytämie-Spiegel
saugen. Eine Stunde nach dem Kontroll-Blutsaugen (vor der Behandlung)
wurde die Verbindung der Formel 1 den Affen in Dosen von 0,63, 1,25,
1,87, 2,5, 3,75 und 5,0 mg/kg in einer Einzeldosis auf oralem Weg
verabreicht. Das nach der Behandlung erfolgende Blutsaugen von Chargen
gesunder Mücken
wurde zu verschiedenen Zeiten durchgeführt (5–48 Stunden). Die Mücken wurden
bei 26 ± 1°C unter optimalen
Insektarium-Bedingungen gehalten. Die Infektionsrate und die Oozystenzählungen
wurden am Tag 8 aufgezeichnet. Die Mücken wurden weiter im Insektarium
gehalten, um die Bildung von Sporozoiten aufzuzeichnen, und das
Fehlen von Sporozoiten in einigen Chargen wurde ebenso durch Impfung
von heimischen Affen mit Mückenhomogenaten
sichergestellt.
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Ergebnisse:
Die gametozide Aktivität
der Verbindung der Formel (1) wurde bei 16 Rhesusaffen abgeschätzt und
die Mückeninfektiositätsergebnisse
vor der Behandlung zeigte für
diese Affen, dass die Oozystenzahl für verschiedene Chargen von
13,77±9,51
bis 125,77±62,89
reichte und die prozentuale Infektiosität zwischen 42,55 bis 100% (siehe
Tabelle 1) variierte. Aufeinanderfolgende Blutsaugevorgänge der
Mücken
an einem Affen, der mit einer 0,63 mg/kg Dosis behandelt war, zeigte
eine erhebliche Verminderung der Oozystenzahl und der prozentualen
Infektiosität
bei +5 Std. und +24 Std. nach der Behandlung, verglichen mit dem
entsprechenden Kontroll-Blutsaugevorgang bei -1 Std. Speicheldrüsenpräparate der
Mücken
dieser Chargen am Tag 15 zeigten die Anwesenheit von Sporozoiten,
die folglich anzeigten, dass die Oozysten die normale sporogene
Entwicklung beendet hatten. Keine Oozysten wurden über die
Mitteldärme
von Mücken
+48 Std. nach Blutsangen nach Arzneimittelverabreichung beobachtet,
noch wurden irgendwelche Sporozoiten in ihren Speicheldrüsen entdeckt.
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Identische
Ergebnisse wurden bei Wirksamkeitstests mit 1,25 mg/kg bei 2/2-Affen,
mit 1,87 mg/kg bei 2/2-Affen
und mit 2,5 mg/kg bei 2/3-Affen erhalten. Die Mückenchargen, die 4–5 Std.
nach der Behandlung Blut saugen konnten, zeigten ein erkennbares
Absinken der Oozystenzahl, obwohl diese Oozysten den sporogenen
Zyklus beenden konnten, wie durch die Anwesenheit von Sporozoiten
in den Speicheldrüsen
am Tag 15–16
gezeigt wurde. Die Mückenchargen,
die von diesen Affen nach +24 Std. und +48 Std. Blut saugten, entwickelten
weder Oozysten, noch waren irgendwelche Sporozoiten in ihren Speicheldrüsen nachweisbar.
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Die
Oozystenentwicklung wurde vollständig
in den Mückenchargen
gehemmt (Blutsaugen 4–5
Std. sowie +24 Std. nach Behandlung) bei einem von drei Affen, die
mit 2,5 mg/kg behandelt wurden, 5/5-Affen, die mit 3,75 mg/kg und
3/3-Affen, die mit 5,0 mg/kg Dosis behandelt wurden. Außerdem zeigten
Speicheldrüsenpräparate dieser
Chargen, die 14 bis 20 Tage nach der Infektion eine Blutmahlzeit
durchführten,
keine Sporozoiten. Die ungeschlechtlichen Parasitämie- und
Gametozytämie-Spiegel für verschiedene
Affen sind auch in Tabelle 1 gezeigt. Obwohl die Gametozyten im
Kreislauf bei +24 Std. und +48 Std. nach der Behandlung weiterbestanden,
waren diese Gametozyten nicht infektiös für An. Stephensi, wie durch
das Fehlen von Oozysten gezeigt wird. Mückenchargen, die von dem Überträger-Kontrollaffen bei
-1 Std., +24 Std., +48 Std. und +72 Std. Blut saugten, zeigten durchgängig hohe
prozentuale Infektiosität
und Oozystenzahl in allen vier Ansätzen.
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Infektiositätstests
wurden durchgeführt,
um sicherzustellen, dass es keine Sporozoitenentwicklung bei den
Mückenchargen
gab, die am Tag 8 nach ihrem Blutsaugen an mit Arzneimittel behandelten
Affen als oozystennegativ befunden worden waren. Homogenate von
40–50
Mücken
von je 11 Ansätzen,
die von Gametozyten tragenden Affen Blut saugten, die mit Verbindung
1 mit 1,87, 2,5, 3,75 und 5,00 mg Base/kg behandelt worden waren,
wurden in heimische Rhesusaffen geimpft. Keiner dieser 11 Affen
zeigte Wirksamkeit bis zu 60 Tage der Beobachtung, wobei das vollständige Fehlen
von jeglicher lebenden Sporozoite in diesen Chargen angezeigt wurde
(Tabelle 1). Ähnliche
Impfungen, die mit drei Chargen vor der Behandlung (Kontrolle) und
einer Charge nach der Behandlung (von der Überträgerkontrolle) durchgeführt wurden,
ergaben die Entwicklung von offensichtlicher Infektion bei drei
Affen am Tag 9, 10, 10.
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Ein
Vergleich der Mückeninfektiosität bei Chargen,
die vor der Arzneimittelverabreichung und in unterschiedlichen Intervallen
nach der Verabreichung der Verbindung der Formel (1) Blut saugten,
ergab die drastische Verminderung der Mückeninfektiosität und Oozystenentwicklung.
Dieser Effekt wurde als dosisabhängig befunden,
da eine vollständige
Hemmung bei +48 Std. erhalten wurde, wobei 1,35–2,50 mg/kg bei +24 Std. und
die höheren
Dosen von 3,75 und 5,00 mg/kg reife Gametozyten für Mücken innerhalb
von 4–5
Std. nichtinfektiös
machten. Dieses rasche Absinken der Mückeninfektiosität lässt sich
der gametoziden Wirkung des Arzneimittels zuordnen. Die fortbestehenden
Gametozyten, die 24–48
Std. nach der Behandlung bei mit der Verbindung der Formel (1) behandelten
Affen zirkulierten, waren für
Mücken
nicht-infektiös.
Untersuchungen mit Primaquin haben gezeigt, dass eine Dosis von
3,16 mg/kg eine vollständige
gametozide Wirkung bei +24 Std. herbeiführt, während mit 1,00 mg/kg nahezu
98% Verlust der Infektiosität
beobachtet wurde (Tabelle II). Die Beendigung des sporogenen Zyklus
bei 24–96
Std. alten Oozysten, die der Wirkung der Verbindung der Formel (1)
mit einer 10–50
mg/kg Dosis ausgesetzt waren, zeigt das Fehlen von sporontozider/oozystizider Wirkung
des Arzneimittels (Tabelle III).
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Methämoglobin-Toxizitätsuntersuchungen
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Vergleich von Primaquin
und Verbindung der Formel (1) hinsichtlich ihrer Wirkung auf Methämoglobin
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Zur
Gewinnung von Daten der Methämoglobinbildung
nach der Behandlung mit der Verbindung der Formel (1) wurden Beaglehunde
verwendet.
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In
Kolonie gezüchtete
Beaglehunde wurden im Hundezwinger des Instituts gehalten und mit
Standardnahrung gefüttert.
Vierzehn Hunde wurden in fünf
experimentelle Gruppen unterteilt, wie nachstehend eingehend geschildert:
- Gruppe I: Drei Hunde
Primaquin @ 1,0 mg/kg (Base) × 7 Tage
- Gruppe II: Drei Hunde
Primaquin @ 3,0 mg/kg (Base) × 7 Tage
- Gruppe III: Drei Hunde
Verbindung der Formel (1) @ 1,25
mg/kg (Base) × 7
Tage
- Gruppe IV: Drei Hunde
Verbindung der Formel (1) @ 3,75
mg/kg (Base) × 7
Tage
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Primaquin
oder Verbindung der Formel (1) wurde je nach Fall in 0,3% Methylcelluloselösung suspendiert
und in 10 ml Volumen oral über
einen Katheter verabreicht, gefolgt von 5 ml Wasser, um den Katheter
zu spülen.
Die Behandlung wurde einmal täglich
für sieben
Dosen (Tag 0–6)
durchgeführt,
wobei der Tag der ersten Dosis der Tag 0 ist. Die Tiere wurden 20–30 Minuten
auf das Auftreten von Erbrechen beobachtet. 5 ml Blut wurde von
den Beaglehunden am Tag 0, 3, 7, 13 und 25 unter Verwendung von
Kaliumoxalatkristallen als Antigerinnungsmittel entnommen. Alle
Schätzungen/Tests
wurden am selben Tag der Blutabnahme durchgeführt. Methämoglobin wurde nach dem Verfahren
von Evelyn und Malloy (1938, J. Biol. Chem., 126, 655–662) untersucht.
Diese Werte sind in Tabelle V aufgeführt. Bei heilender Antirückfalldosierung
von Primaquin gegen P. cynomolgi bei Affen, (Gruppe I, 1,0 mg/kg),
stiegen die Met-Hb-Mittelwerte
um das 3,7-fache am Tag 7 an. Anschließend sanken die Met-Hb-Werte
bis zum Tag 25 allmählich
ab, aber der Spiegel war immer noch zweimal höher als vor der Behandlung.
Primaquin, das mit der dreifachen heilenden Dosis (Gruppe II, 3,0
mg/kg) verabreicht wurde, zeigte einen 10,5-fachen Anstieg gegenüber dem
entsprechenden Wert am Tag 0, und die erhöhten Werte sanken nach der
Behandlung wieder und waren 2,5-fach höher als die Vorbehandlungswerte
am Tag 25. Verbindung 1 in heilender Dosis (Gruppe III: 1,25 mg/kg)
erhöhte
die Met-Hb-Werte nur unwesentlich um das 1,7-fache am Tag 7 und
steigerte leicht (2,4-fach) am Tag 25 gegenüber den Vorbehandlungswerten. Bei
der höheren
Dosis (Gruppe IV: 3,75 mg/kg) stieg der Met-Hb-Spiegel am Tag 7
um das 3,2-fache, und die Werte sanken auf das 1,8-fache der Vorbehandlungswerte
am Tag 25. Die Überträger-Kontrollgruppe
(Gruppe V) zeigte unwesentliche Schwankungen des Met-Hb-Spiegels
innerhalb der normalen Grenzen.
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Folglich
war die Met-Hb-Bildung am Tag 7 des heilenden Dosisspiegels mit
der Testverbindung 2,7-fach niedriger als im Vergleich zu Primaquin.
Entsprechend war bei dreifacher therapeutischer Dosis die Met-Hb-Bildung mit der Testverbindung
3,6-fach niedriger im Vergleich zu Primaquin.
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Reduziertes Glutathion
(GSH) in menschlichen Erythrozyten
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Die
durch Arzneimittel induzierte Hämolyse
ist eine schwere Komplikation bei Personen, die für das G-6PD-Enzym defizient
sind. Die Anwesenheit von reduziertem Glutathion (GSH) in Erythrozyten
kontrolliert den Spiegel von oxidativen Metaboliten. Daher sind
Arzneimittel, die eine geringere Oxidation des GSH-Spiegels verursachen,
sicher. Der Spiegel von reduziertem Glutathion in Erythrozyten von
gesunden und G-6PD-defizienten Individuen wurde nach Inkubation
mit PQ und Verbindung der Formel (1) gemessen, und die Ergebnisse
sind in Tabelle V und VI aufgeführt.
G-6PD-Defizienz
wurde durch den Fluoreszenzspotscreeningtest festgestellt und durch
das Enzymassayverfahren bestätigt.
Heparinisierte Blutproben wurden von jedem Individuum entnommen
und nach Zentrifugation wurden die gepackten Zellen dreimal mit
kalter Salzlösung
gewaschen. Ein-Milliliter-Aliquots gewaschener Zellen wurden dann
in einem Wasserbad bei 37°C
unter gelegentlichem Schütteln
für 3 Std.
mit unterschiedlichen Konzentrationen der Arzneimittel inkubiert,
die von 1 bis 5 μg/ml
Primaquindiphosphat-Base
und entsprechenden Dosen von 1,25 bis 62,5 μg/ml Verbindung 1 reichten.
Die GSH-Spiegel wurden nach dem Verfahren von Bentler et al. [Improved
Method for the Determination of Blood Glutathion, J. Lab. Clin.
Med., 61, 882–888
(1963)] geschätzt.
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Ergebnisse
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Die
mittleren GSH-Spiegel der Erythrozyten bei den Kontrollen (ohne
Arzneimittel) waren bei G-6PD-defizienten
Individuen (29,5±1,86mg%)
erheblich niedriger als bei normalen Individuen (49,91±4,49mg%).
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Normale
Erythrozyten, die unterschiedlichen Dosen von PQ ausgesetzt waren,
zeigten einen Abfall der GSH-Spiegel,
der bei einer Konzentration von 10 μg/ml statistische Bedeutsamkeit
erlangte, wohingegen die gleichen, die mit Verbindung 1 inkubiert
wurden, ein signifikantes Absinken der GSH-Spiegel erst bei einer Konzentration
von 31,25 μg/ml
zeigten. (Tabelle V).
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Bei
Konzentrationen von 25 μg/ml
und 50 μg/ml
PQ und entsprechenden Dosen von Verbindung der Formel (1) bei G-6PD
defizienten Erythrozyten war das Absinken des GSH-Spiegels statistisch
relevant (P<0,001)
bei der Kuh, sobald GSH-Spiegel mit GSH-Spiegeln bei anderen Kontrollen
verglichen wurden. Jedoch war das Absinken bei PQ-behandelten Erythrozyten
verglichen mit der mit Verbindung der Formel (1) behandelten Gruppe
ausgeprägt,
was somit den größeren Sicherheitsbereich
der neuen Verbindung verdeutlicht.
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Prozentuale
Abnahmen bei den GSH-Spiegeln waren bei normalen und G-6PD-defizienten
Erythrozyten, die mit PQ behandelt wurden, ausgeprägter als
bei der Behandlung mit der Verbindung der Formel (1). Statistisch
signifikante Abnahmen wurden bei Konzentrationen von 25 μg/ml und
50 μg/ml
PQ verglichen mit den äquivalenten
Dosen der Testverbindungen sowohl bei normalen als auch bei G-6PD-defizienten
Erythrozyten (Tabelle V und VI) beobachtet.
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Tabelle
I: Wirkung einer Einzeldosis von Verbindung 1 auf P. cynomolgi-B-Gametozyten,
bestimmt anhand ihrer Infektiosität für An. stephensi-Mücken.
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Tabelle
II: Gametozide Aktivität
von Primaquin
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Tabelle
III: Wirkung von Verbindung 1 auf die Entwicklung von Oozysten von
P. cynomolgi An. stephensi-Mücken
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Tabelle
IV: Methämoglobinspiegel
(g%) in Beagle-Hunden nach Behandlung mit Primaquin und Verbindung
1.
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- Tag 0 = Beginn der Arzneimittelbehandlung
- Tag 3 = Nach drei Dosen
- Tag 7 = 1 Tag nach letzter Arzneimitteldosis
- Tag 13 = 7 Tage nach letzter Arzneimitteldosis
- Tag 25 = 19 Tage nach letzter Arzneimitteldosis
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Tabelle
V: GSH-Spiegel in normalen Erythrozyten mit verschiedenen Dosen
von Primaquin und Äquivalentdosen
von Verbindung 1
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Tabelle
VI: GSH-Spiegel in G-6-PD-defizienten Erythrozyten mit verschiedenen
Dosen von Primaquin und äquivalenten
Dosen von Verbindung 1