DE60012540T2 - Vorrichtung zum bohren und fertigstellen von mehreren seitenbohrungen - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Bohrlochsystem mit einem Hauptbohrloch, das sich in eine Erdformation erstreckt, einem Zweigbohrloch, das sich von einer vorbestimmten Stelle des Hauptbohrloches in die Erdformation erstreckt, und einer im Hauptbohrloch angeordneten Auskleidung, wobei das Bohrlochsystem allgemein als Mehrzweig-Bohrlochsystem bezeichnet wird. Das Zweigbohrloch kann gemeinsam mit dem Hauptbohrloch in einem einzigen Bohrvorgang erzeugt werden, oder es kann in einem späteren Stadium erzeugt werden, nachdem das Hauptbohrloch eine Zeitlang in Betrieb gewesen ist.
- Im Falle, daß das Zweigbohrloch in einem solchen späteren Stadium erzeugt wird, ist es im allgemeinen unerwünscht, daß Bohrfluid und/oder Bohrspäne in das Innere der Auskleidung des Hauptbohrloches eintreten. Außerdem ist es im allgemeinen unerwünscht, daß Kohlenwasserstofffluid aus der Erdformation an der Kreuzung des Hauptbohrloches und des Zweigbohrloches in die Auskleidung strömt.
- Ein Zweigbohrlochsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus dem
EP-A-0786578 bekannt. Bei dem bekannten System wird eine rohrförmige Abzweigungsvorrichtung in eine Auskleidung des Hauptbohrloches eingesetzt. Ringförmige Dichtungsringe werden in dem Ringraum zwischen der Abzweigungsvorrichtung und der Auskleidung oberhalb und unterhalb der Abzweigpunkte eingesetzt. Ein Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, daß die ringförmigen Dichtungsringe während des Absenkens der Abzweigungsvorrichtung durch die Auskleidung beschädigt werden können, was zu leckenden Dichtungen führen kann. - Es ist ein Ziel der Erfindung, ein adäquates Mehrzweig-Bohrlochsystem zu schaffen, welches ein unerwünschtes Einströmen von Bohrfluid in die Auskleidung während des Bohrens des Zweigbohrloches verhindert und welches außerdem das unerwünschte Einströmen von Kohlenwaserstofffluid in die Ausklei dung an der Kreuzung des Hauptbohrloches und des Zweigbohrloches verhindert.
- Gemäß der Erfindung wird ein Bohrlochsystem geschaffen, mit einem Hauptbohrloch, das sich in eine Erdformation erstreckt, einem Zweigbohrloch, das sich von einer vorbestimmten Stelle des Hauptbohrloches in die Erdformation erstreckt, einer Auskleidung, die in dem Hauptbohrloch angeordnet ist, einer Abzweigungsvorrichtung, die in der Auskleidung angeordnet und mit einer Leitung verbunden ist, die sich durch die Auskleidung zu einer Bohrlocheinrichtung an der Oberfläche erstreckt, wobei die Abzweigungsvorrichtung eine Hauptbohrung in Fluidverbindung mit der Bohrlocheinrichtung über die Leitung und eine Zweigbohrung aufweist, die eine Fluidverbindung zwischen der Hauptbohrung und dem Zweigbohrloch über eine Fensteröffnung herstellt, die in der Auskleidung vorgesehen ist, wobei eine Dichtung zwischen der Abzweigungsvorrichtung und der Innenfläche der Auskleidung vorgesehen ist, welche Dichtung sich um die Fensteröffnung herum erstreckt, um eine Fluidverbindung zwischen der Fensteröffnung und dem Inneren der Auskleidung zu verhindern.
- Die Fensteröffnung steht in Fluidverbindung mit der Zweigbohrung der Abzweigungsvorrichtung und mit dem Zweigbohrloch. Da die Dichtung eine Fluidverbindung zwischen der Fensteröffnung und dem Inneren der Auskleidung verhindert, wird Bohrfluid, das in der Zweigbohrung und in dem Zweigbohrloch während des Bohrens desselben vorhanden ist, daran gehindert, in das Innere der Auskleidung einzutreten. Die Dichtung verhindert auch, daß irgendein Kohlenwasserstofffluid, das in der Zweigbohrung und in dem Zweigbohrloch vorhanden ist, während der Förderung von Kohlenwasserstofffluid in das Innere der Auskleidung eintritt.
- Das Hauptbohrloch erstreckt sich im allgemeinen von der Oberfläche durch eine obere Erdschicht und eine Deckgesteinsschicht in einen Vorrat an Kohlenwasserstofffluid der Erdformation. Das Zweigbohrloch kann zweckmäßig in eine Kohlenwasserstofffluid enthaltende Zone der Erdformation in relativ großem Abstand von dem Hauptbohrloch gebohrt werden, wenn die Abzweigungsvorrichtung relativ hoch in dem Hauptbohrloch, zweckmäßig in der oberen Erdschicht, angeordnet ist.
- Zweckmäßig ist das Hauptbohrloch ein bestehendes Bohrloch, und das Zweigbohrloch wird nach einer Zeitspanne gebohrt, nachdem das Hauptbohrloch in Betrieb genommen worden ist, um Kohlenwasserstofffluid zu fördern.
- Die Erfindung wird nachfolgend detaillierter und an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen beschrieben, in denen zeigen:
-
1 schematisch einen Längsquerschnitt eines Ausführungsbeispieles des Bohrlochsystems gemäß der vorliegenden Erfindung während des Bohrens; -
2 schematisch einen Querschnitt A-A von1 ; -
3 schematisch einen Querschnitt B-B von2 ; -
4 schematisch einen Längsquerschnitt des Ausführungsbeispieles nach1 während der Förderung von Kohlenwasserstofffluid. - Die
1 und2 zeigen ein Bohrlochsystem mit einem Hauptbohrloch1 , das in einer Erdformation3 ausgebildet ist, wobei das Hauptbohrloch mit einer Auskleidung5 versehen ist, die eine konventionelle Auskleidung oder eine expandierbare Aus kleidung sein kann. Das Hauptbohrloch erstreckt sich von der Erdoberfläche (nicht gezeigt) zu einem nicht gezeigten Vorrat an Kohlenwasserstofffluid der Erdformation, wobei die Richtung von der Oberfläche zum Vorrat mit dem Pfeil7 angezeigt ist. - Eine Abzweigungsvorrichtung in Form eines Dornes
9 ist in dem Bohrloch1 angeordnet, wobei der Dorn9 mit einer oberen rohrförmigen Leitung10a verbunden ist, die sich durch die Auskleidung5 zu einem Bohrturm oder zu einem Turm für eine gewickelte Verrohrung an der Oberfläche (nicht gezeigt) erstreckt, und mit einer unteren rohrförmigen Leitung10b , die sich durch die Auskleidung5 zu einem nicht gezeigten Einlaß für Kohlenwasserstofffluid erstreckt, der in einem unteren Teil des Hauptbohrloches1 vorgesehen ist. Der Dorn9 hat eine Hauptbohrung12 in Fluidverbindung mit dem Bohrturm über die obere rohrförmige Leitung10 und in Fluidverbindung mit dem Einlaß für Kohlenwasserstofffluid über die untere Leitung10b . Der Dorn9 hat ferner eine Zweigbohrung14 , die sich von der Hauptbohrung12 zu einer Fensteröffnung16 erstreckt, die in der Auskleidung5 ausgebildet ist. Ein Zweigbohrloch18 erstreckt sich von der Fensteröffnung16 in die Erdformation3 , wobei das Zweigbohrloch18 mit der Zweigbohrung14 des Dornes9 ausgerichtet ist. Ein Bohrstrang19 erstreckt sich von dem Bohrturm über die Leitung10 , das Hauptbohrloch12 , die Zweigbohrung14 und die Fensteröffnung16 in das Zweigbohrloch18 . Der Bohrstrang ist an seinem unteren Ende mit einem Bohrstück (nicht gezeigt) versehen. Eine Dichtungs-/Ablenkkeilanordnung21 mit einer Dichtung21a und einem Ablenkkeil21b ist in der Hauptbohrung12 unterhalb der Kreuzung mit der Zweigbohrung14 angeordnet. Die Dichtung21a dichtet den unteren Teil der Hauptbohrung12 und stützt den Ablenkkeil21b in einer solchen Position, daß der Bohrstrang von der Hauptbohrung12 in die Zweigbohrung14 geführt wird. - Eine ovale Endlosdichtung
20 ist zwischen dem Dorn9 und der Innenfläche der Auskleidung5 angeordnet und erstreckt sich um die Fensteröffnung16 der Auskleidung und ist in einer ovalförmigen Nut22 fixiert, die an der Außenfläche des Dornes9 vorgesehen ist. Die Dichtung20 besteht aus verformbarem Metallmaterial oder Elastomermaterial, oder einer Kombination derselben. - Ein Körper aus Bohrfluid
24 ist in dem Raum zwischen dem Bohrstrang19 einerseits und der Leitung10a , der Hauptbohrung12 , der Zweigbohrung14 , der Fensteröffnung16 und dem Zweigbohrloch18 anderseits vorgesehen. - Der Dorn ist mit Sekundärbohrungen
26 ,28 versehen. Ein Spiel30 ist zwischen der Außenfläche des Dornes9 und der Innenfläche der Auskleidung5 vorhanden. Die Sekundärbohrungen26 ,28 und das Spiel30 stehen je in Fluidverbindung mit dem Inneren der Auskleidung5 unterhalb und oberhalb des Dornes9 . - Unter weiterer Bezugnahme auf
3 werden der Dorn9 und die Dichtung20 an der Seite der Fensteröffnung16 unter der Wirkung von zwei Betätigungselementen32 ,34 gegen die Innenfläche der Auskleidung5 gedrückt. Jedes Betätigungselement32 ,34 ist in einer Ausnehmung36 ,38 des Dornes9 an der Außenfläche desselben angeordnet und umfaßt ein Paar von keilförmigen Elementen in Form von Schiebern40 ,42 , die zwischen einer ausgefahrenen Position und einer zurückgezogenen Position bewegbar sind, in welcher sich die Schieber40 ,42 in einem kleineren gegenseitigen Abstand als in der ausgefahrenen Position befinden. Jeder Schieber40 ,42 hat eine erste Kontaktfläche44 ,46 , die mit der Innenfläche der Auskleidung5 ausgerichtet ist und mit dieser in Berührung steht, und eine zweite Kontaktfläche48 ,50 , die mit einer geneigten Fläche52 ,54 des Dornes ausgerichtet ist und mit dieser in Berührung steht. Die erste Kontaktfläche44 ,46 ist mit gehärteten Metallzähnen (nicht gezeigt) versehen, um die Haltekraft der ersten Fläche gegen die Auskleidung zu verbessern. Die Neigungsrichtung der geneigten Flächen50 ,52 ist derart, daß die Betätigungselemente32 ,34 nach einer Bewegung der Schieber40 ,42 aus der expandierten Position in eine zurückgezogene Position radial expandieren. Ein Memorymetallelement56 verbindet die Schieber40 ,42 , wobei das Element56 bei Erreichen der Übergangstemperatur die Schieber40 ,42 aus der ausgefahrenen Position in die zurückgezogenen Position bewegt. - Unter Bezugnahme auf
4 ist in dieser das Bohrlochsystem nach den1 -3 gezeigt, wobei der Bohrstrang19 und die Ablenkkeil-/Dichtungsanordnung21 aus dem Bohrlochsystem entfernt sind. Ein rohrförmiges Futter62 erstreckt sich von der Zweigbohrung14 über die Fensteröffnung16 in das Zweigbohrloch18 . Der obere Endteil des Futters62 erstreckt sich in die Zweigbohrung14 und ist mit einem ringförmigen Dichtelement64 versehen, das zwischen einem radial zurückgezogenen Zustand, in welchem ein Spiel zwischen dem Dichtelement64 und der Zweigbohrung14 vorhanden ist, und einem radial expandierten Zustand bewegbar ist, in welchem das Futter an der Zweigbohrung14 abdichtend anliegt. Das Dichtelement64 umfaßt einen Memorymetallbetätiger (nicht gezeigt), um das Dichtelement aus dem radial zurückgezogenen Zustand in den radial expandierten Zustand zu bewegen. Der Bohrturm an der Oberfläche ist durch eine Fördereinrichtung für Kohlenwasserstofffluid (nicht gezeigt) ersetzt worden. - Während des Normalbetriebes ist das Hauptbohrloch
1 ein bestehendes Bohrloch, und das Zweigbohrloch18 wird von dem bestehenden Bohrloch aus gebohrt. Jedes Memorymetallelement56 befindet sich unterhalb seiner Übergangstemperatur, so daß sich die Betätigungselemente32 ,34 in ihrer ausgefahrenen Position befinden. Der Dorn9 wird durch die Auskleidung5 in eine Position abgesenkt, in welcher das Zweigbohrloch begonnen werden soll, wobei während des Absenkens der Dorn in der Auskleidung5 durch entsprechende Zentralisierer (nicht gezeigt) zentralisiert wird, um die Dichtung20 vor einer Berührung mit der Auskleidung zu schützen. Wenn der Dorn9 an der erwünschten Position angeordnet ist, wird eine Heizvorrichtung (nicht gezeigt) über die obere rohrförmige Leitung10a in das Hauptbohrloch12 abgesenkt, wobei die Heizvorrichtung betätigt wird, um die Memorymetallelemente56 zu erhitzen. Bei Erreichen ihrer Übergangstemperatur werden die Memorymetallelemente56 zurückgezogen und bewegen dadurch die Schieber40 ,42 aus der expandierten Position in die zurückgezogene Position. Dadurch werden die Schieber40 ,42 fest gegen eine Seite der Innenfläche der Auskleidung5 gepreßt, und die Dichtung20 wird fest gegen die gegenüberliegende Seite der Innenfläche der Auskleidung5 gepreßt. Der Dorn wird damit in der Auskleidung verankert und die Dichtung20 verformt sich, um eine Metallgegen-Metall-Abdichtung gegen die Auskleidung zu bilden. - Die Dichtungs-/Abkeilanordnung
21 wird dann über die obere Leitung10a in die Hauptbohrung12 abgesenkt und in der Hauptbohrung12 fix positioniert, indem die Dichtung21a betätigt wird. Der Bohrstrang19 wird dann durch die obere Leitung10a in das Hauptbohrloch12 abgesenkt. Bei Erreichen des Ablenkkeiles21b wird der Bohrstrang19 durch den Ablenkkeil21b in die Zweigbohrung14 geführt, bis das Bohrstück die Innenfläche der Auskleidung5 berührt. Der Bohrstrang wird dann gedreht und fräst dadurch die Fensteröffnung16 der Auskleidung5 , und bohrt danach das Zweigbohrloch18 . Bohrfluid wird in üblicher Weise durch den Bohrstrang19 zu dem Bohrstück und von dort durch das Zweigbohrloch18 , die Zweigbohrung14 , die Hauptbohrung12 und die obere Leitung10a zur Oberfläche zirkuliert. Die Dichtung20 verhindert, daß Bohrfluid und Bohrspäne in den Raum60 zwischen der Auskleidung5 einerseits und dem Dorn9 , der oberen Leitung10a und der unteren Leitung10b anderseits eintreten. Das Bohren wird fortgesetzt, bis das Zweigbohrloch18 die Kohlenwasserstofffluid enthaltende Zone (nicht gezeigt) der Erdformation erreicht. Während des Bohrens wird der Raum60 mit Wasser, Sole oder Luft gefüllt. - Nachdem das Bohren beendet ist, wird der Bohrstrang
19 aus dem Bohrlochsystem entfernt, und das Futter62 wird über die obere Leitung10a in die Zweigbohrung14 und von dort in das Zweigbohrloch18 abgesenkt. Eine Heizvorrichtung (nicht gezeigt) wird in den oberen Endteil des Futters62 abgesenkt und betätigt, wodurch die Temperatur des Memorymetallbetätigers bis über seine Übergangstemperatur ansteigt und das Dichtelement64 veranlaßt wird, radial zu expandieren und dadurch das Futter62 gegen die Innenfläche der Zweigbohrung14 abzudichten. Das Futter62 wird in dieser Position durch einen konventionellen Futteraufhänger (nicht gezeigt) aufgehängt. - Kohlenwasserstofffluid wird dann aus der Erdformation gefördert, wobei das Kohlenwasserstofffluid in einem ersten Strom über die Leitung
10b , die Hauptbohrung12 und die Leitung10a zu der Fördereinrichtung für Kohlenwasserstofffluid und in einem zweiten Strom aus der Kohlenwasserstofffluid enthaltenden Zone in das Futter62 und von dort über die Hauptbohrung12 in die obere Leitung10a strömt, wobei der erste Strom und der zweite Strom vereinigt werden. Während der Förderung von Kohlenwasserstofffluid verhindert die Dichtung20 das Ausströmen von Kohlenwasserstofffluid aus der Zweigbohrung14 in den Raum60 , falls das Dichtelement64 versagen sollte. Außerdem verhindert die Dichtung20 das Einströmen von Kohlenwasserstofffluid aus der Erdformation3 über die Fensteröffnung16 in den Raum60 . - Zweckmäßig ist die Auskleidung
5 mit einem Einlaß (nicht gezeigt) versehen, der in Fluidverbindung mit einem Vorrat an Kohlenwasserstofffluid der Erdformation3 steht, wobei während des Bohrens und/oder während der Förderung von Kohlenwasserstofffluid Kohlenwasserstofffluid aus dem Vorrat über den Einlaß in die Auskleidung5 und von dort über den Raum60 , die Sekundärbohrungen26 ,28 und das Spiel30 zur Oberfläche gefördert wird. - Es versteht sich, daß das Bohrlochsystem statt eines einzigen Zweigbohrloches eine Vielzahl von Zweigbohrlöchern aufweisen kann, die mit dem Hauptbohrloch in unterschiedlicher Tiefe verbunden sind, wobei jedes Zweigbohrloch auf die vorstehend beschriebene Weise erzeugt und beschrieben wird.
- Statt einer einzigen Endlosdichtung, die zwischen dem Dorn und der Innenfläche der Auskleidung angeordnet ist, kann das Bohrlochsystem eine Vielzahl derartiger Dichtungen aufweisen, die mit unterschiedlichen gegenseitigen Abständen von der Fensteröffnung angeordnet sind.
- Statt Drehen des Bohrstückes durch Drehen des Bohrstranges an der Oberfläche, kann das Bohrstück auch durch einen Bohrlochmotor gedreht werden, der in dem Bohrstrang eingebaut ist.
- Statt des Bohrens der Fensteröffnung, nachdem der Dorn in der Auskleidung installiert ist, kann die Fensteröffnung auch gefräst und das Hauptbohrloch gebohrt werden, bevor der Dorn installiert wird. Um den Dorn genau mit der Fensteröffnung der Zweigbohrung auszurichten, kann diese mit einem federbelasteten Bremsblock versehen sein, der in der Zweigbohrung durch ein Aufhängesystem, wie eine Nut und Nasenführung, aufgehängt ist. Der Bremsblock erzeugt eine Bremswirkung gegen die Auskleidung, während der Dorn in die Auskleidung läuft. Sobald der Dorn an der Tiefe der Fensteröffnung angelangt ist, wird der Dorn betätigt, bis der Bremsblock in die Fensteröffnung eintritt, wodurch eine formschlüssige Anordnung des Dornes relativ zur Fensteröffnung erzielt wird. Nachdem die Schieber durch den federbelasteten Bremsblock betätigt sind, wird dieser aus dem Bohrloch entfernt, d.h. es wird ein Finish-Werkzeug an dem Bohrrohr oder der gewickelten Verrohrung verwendet.
- Eine oder mehrere der Sekundärbohrungen können für einen Durchgang von elektrischen Kabeln oder hydraulischen Leitungen zur Energieübertragung oder Kommunikation verwendet werden.
Claims (10)
- Bohrlochsystem mit einem Hauptbohrloch (
1 ), das sich in eine Erdformation erstreckt, einem Zweigbohrloch (18 ), das sich von einer vorbestimmten Stelle des Hauptbohrloches in die Erdformation erstreckt, einer Auskleidung (5 ), die in dem Hauptbohrloch angeordnet ist, einer Abzweigungsvorrichtung (9 ), die in der Auskleidung (5 ) angeordnet ist und mit einer Leitung (10a ) verbunden ist, die sich durch die Auskleidung (5 ) zu einer Bohrlocheinrichtung an der Oberfläche erstreckt, wobei die Abzweigungsvorrichtung (9 ) eine Hauptbohrung (12 ) in Fluidverbindung mit der Bohrlocheinrichtung über die Leitung und eine Zweigbohrung (14 ) aufweist, die eine Fluidverbindung zwischen der Hauptbohrung und dem Zweigbohrloch (18 ) über eine Fensteröffnung (16 ) herstellt, die in der Auskleidung (5 ) vorgesehen ist, wobei eine Dichtung (20 ) zwischen der Abzweigungsvorrichtung (9 ) und der Innenfläche der Auskleidung (5 ) vorgesehen ist; dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dichtung (20 ) um die Fensteröffnung (16 ) herum erstreckt, um eine Fluidverbindung zwischen der Fensteröffnung (16 ) und dem Inneren der Auskleidung (5 ) zu verhindern. - Bohrlochsystem nach Anspruch 1, bei welchem die Dichtung (
20 ) eine ovalförmige Endlosdichtung ist, die in einer ovalförmigen Nut (22 ) an der Außenfläche der Abzweigungsvorrichtung (9 ) angeordnet ist. - Bohrlochsystem nach Anspruch 1, bei welchem die Dichtung durch zumindest ein Betätigungselement (
32 ,34 ) aktiviert wird, das wahlweise eine Kraft auf die Abzweigungsvorrichtung (9 ) in Richtung der Fensteröffnung (16 ) ausübt. - Bohrlochsystem nach Anspruch 3, bei welchem jedes Betätigungselement (
32 ,34 ) ein Paar von keilförmigen Elementen (40 ,42 ) aufweist, die zwischen einer ausgefahrenen Position und einer zurückgezogenen Position bewegbar sind, in welcher die keilförmigen Elemente (40 ,42 ) einen kleineren gegenseitigen Abstand als in der ausgefahrenen Position haben, wobei in der ausgefahrenen Position das Betätigungselement (32 ,34 ) eine Bewegung der Abzweigungsvorrichtung (9 ) durch die Auskleidung (5 ) gestattet und in der zurückgezogenen Position die Kraft auf die Abzweigungsvorrichtung (9 ) ausübt. - Bohrlochsystem nach Anspruch 4, bei welchem das Betätigungselement (
32 ,34 ) ein Memorymetallelement (56 ) aufweist, welches die keilförmigen Elemente (40 ,43 ) verbindet, wobei das Memorymetallelement (56 ) so angeordnet ist, daß es die keilförmigen Elemente (40 ,42 ) aus der ausgefahrenen Position in die zurückgezogene Position bei Erreichen der Übergangstemperatur des Memorymetallelementes (56 ) bewegt. - Bohrlochsystem nach einem der Ansprüche 1–5, bei welchem die Bohrlocheinrichtung eine Bohreinrichtung ist, und bei welchem sich der Bohrstrang über die Leitung (
10 ), die Hauptbohrung (1 ) und die Zweigbohrung (14 ) in das Zweigbohrloch (18 ) erstreckt. - Bohrlochsystem nach einem der Ansprüche 1–5, bei welchem die Bohrlocheinrichtung eine Fördereinrichtung für Kohlenwasserstofffluid ist, und bei welchem sich eine Abzweigauskleidung (
62 ) aus der Zweigbohrung (14 ) in das Zweigbohrloch (18 ) erstreckt. - Bohrlochsystem nach Anspruch 7, bei welchem sich die Zweigauskleidung (
62 ) in die Zweigbohrung (14 ) erstreckt und bei welchem das ringförmige Dichtungselement (64 ) zwischen der Zweigauskleidung (62 ) und der Zweigbohrung (14 ) angeordnet ist. - Bohrlochsystem nach einem der Ansprüche 1–8, bei welchem die Leitung (
10a ) eine Hauptleitung ist, und das System ferner eine Sekundärleitung (10b ) aufweist, die sich durch die Auskleidung (5 ) erstreckt und eine Fluidverbindung zwischen dem Hauptbohrloch (1 ) und einem Vorrat an Kohlenwasserstofffluid der Erdformation (3 ) herstellt. - Bohrlochsystem nach einem der Ansprüche 1–9, das ferner einen Durchgang für Kohlenwasserstofffluid aufweist, welches durch die Auskleidung aus dem Inneren der Auskleidung unterhalb der Abzweigungsvorrichtung zum Inneren der Auskleidung oberhalb der Abzweigungsvorrichtung strömt.
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