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Bereich der
Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines Polymers in einer
Gasphasen-Wirbelschichtpolymerisation.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Probenahmesystem
für eine
solche Gasphasenpolymerisation eines Polymers (beispielsweise PE,
PP und/oder ein klebriges Polymer wie EPR).
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
physikalischen und chemischen Eigenschaften des in einem Durchlauf-Gasphasenreaktor mit
einer Wirbelschicht zu erzeugenden Produkts müssen bestimmt werden, um zu
gewährleisten, dass
das Produkt innerhalb der Spezifikation bleibt. Im Idealfall sollten
diese Eigenschaften in situ gemessen werden, jedoch hat man noch
keine zuverlässige
Technologie entwickelt, um dieses Ziel zu erreichen. Deshalb müssen Produktproben
genommen und außerhalb
des Reaktors analysiert werden. Gewöhnlich werden solche Proben
auf Förderstraßen nach
dem Reaktor genommen.
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Wenn
dies der Fall ist, wird eine Zeitverzögerung eingeführt, die
von der Anordnung zwischen Reaktor und dem Probenahmepunkt und der
Verweilzeit dieser Anordnung abhängt.
Die Probenahme von Förderstraßen oder
stromab von für
Druck dimensionierten Produktabgabebehältern war die Norm.
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Zum
Trennen des Fördergases
von Feststoffen hat man Zyklone verwendet. Diese Systeme arbeiten
brauchbar für
Polymere (beispielsweise kristalline α-Olefinpolymere), bei denen
die Monomere nicht zu gefährlich
sind und leicht gereinigt werden können (Zyklone würden wahrscheinlich
nicht gut bei klebrigen Polymeren arbeiten).
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Das
Aufkommen von Gasphasenprozessen für klebrige Polymere, wie Ethylen-Propylen-Kautschuke
(EPR) einschließlich
Ethylen-Propylen-Dien-Elastomere, sowie Butadienkautschuke (BR) macht
jedoch diese einfachen Probenahmesysteme aufgrund der Risikobewertungen
des Monomers (d.h. des Diens) nutzlos. EPR-Produkte enthalten Ethyldiennorbornen
(ENB), und BR-Produkte enthalten 1,3-Butadien, die strengen Kontrollen
unterlie gen, um Luftemissionen und den Kontakt zu Menschen zu begrenzen.
ENB hat einen starken Geruch, der in Umgebungsluft bei 13 ppbv gemessen
werden kann. Die gegenwärtige
Kontaktgrenze für
1,3-Butadien ist nur 1 ppmv.
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Deshalb
besteht ein steigendes Bedürfnis nach
einer sicheren zuverlässigen
Probenahme bei solchen Polymerisationen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt überraschenderweise
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Probenahme während der
Polymerisation eines klebrigen Polymers bereit.
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Bei
dem Verfahren zur Probenahme eines Polymers während seiner Herstellung in
einem Gasphasen-Wirbelschichtreaktor wird
- (1)
ein Probeaufnahmebehälter
auf Leckstellen aus dem Probeaufnahmebehälter zur Umgebung und auf Leckstellen
von dem Reaktor zu dem Probeaufnahmebehälter untersucht,
- (2) eine Polymerprobe aus der Wirbelschicht zu dem Probeaufnahmebehälter entfernt,
- (3) die Polymerprobe mit einem Aluminiumalkyl-Abschreckmittel
in Kontakt gebracht,
- (4) die Polymerprobe in dem Probeaufnahmebehälter mit einem Inertgas gereinigt,
und
- (5) die Polymerprobe aus dem Probeaufnahmebehälter abgegeben.
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Weiterhin
wird eine Vorrichtung vorgesehen, die
- (1) einen
auf Druck ausgelegten Probenahmebehälter mit einem konischen Abgabeboden,
wobei der Konus ausreichend steil ist, um zu verhindern, dass klebrige
Feststoffe den Boden des Behälters leicht überbrücken,
- (2) einen oder mehrere Filter, um ein Feststoffprodukt innerhalb
des Probenahmebehälters
zu erhalten und um es daran zu hindern, zur Instrumentierung oder
zu anderen Prozessströmen
zu wandern,
- (3) eine speicherprogrammierbare Steuereinrichtung (SPS), die
die Funktion der Ventile einordnet und logische Überprüfungen in Verbindung mit einer
anderen Prozessinstrumentierung einschließlich Druck-, Temperatur- und
Strömungssensoren ausführt, die
gewährleisten,
dass das Probenahmesystem sicher arbeitet und die gewünschten Funktionen
ausführt,
- (4) ein oder mehrere SPS-gesteuerte, fernbetätigte Ventile mit Volldurchgang,
die mit dem Reaktor mit Metallsitzen verbunden sind, die Leckstellen aus
dem Reaktor in den Probenahmebehälter
minimieren,
- (5) ein oder mehrere SPS-gesteuerte, fernbetätigte Ventile, die den Probenahmebehälter mit
anderen Prozessströmen,
wie Reinigungsgas, Abschreckmittel, Entlüftung, Abfackelung, Reaktorzyklusgas,
oder zur Abführung
des Produkts verbinden, und
- (6) ein manuelles Abgabetrennventil aufweist, das die Steuerung
der abschließenden
Abgabe des Produkts aus dem Probenahmebehälter für eine unabhängige Analyse
ermöglicht.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Zeichnung eines automatisierten Probenahmesystems
der Erfindung. 2 ist eine Darstellung eines
kommerziellen EPR-Reaktorprobenahmesystems
dieser Erfindung. In 1 und 2 sind
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- 1
- ein
auf Druck ausgelegter Probenahmebehälter mit einem konischen Boden,
- 2
- Filter
in dem Probenahmebehälter,
gewöhnlich gesinterte
Metallfiltermedien mit einer
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- Porengröße von 1
bis 10 μm
(Mikron),
- 3
- eine
speicherprogrammierbare Steuereinrichtung (SPS), beispielsweise
Texas In
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- struments,
Modell 405,
- 4
- ein
SPS-gesteuertes, fernbetätigtes
Ventil mit Volldurchgang, gewöhnlich
ein Kugel
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- ventil,
- 5
- ein
SPS-gesteuertes, fernbetätigtes
Ventil, gewöhnlich
ein Kugelventil,
- 6
- ein
manuelles Betätigungsventil
mit Volldurchgang, gewöhnlich
ein Kugelventil,
- 7
- ein
Reaktor,
- 8
- eine
Abfackelung,
- 9
- eine
Atmosphärenentlüftung,
- 10
- Stickstoff,
- 11
- erhitzter
Stickstoff,
- 12
- Alkohol,
- 13
- ein
Probeabführbehälter für eine Off-line-Analyse,
- 14
- ein
manuelles Atmosphärenentlüftungsventil (nur 2),
- 15
- ein
Reaktorzyklusgas (nur 2),
- 16
- ein
SPS-gesteuertes, fernbetätigtes
Zyklusgas-Reinigungsventil (nur 2),
- 17
- ein
SPS-gesteuertes fernbetätigtes
Zyklusgas-Probenahmeleitungs-Reinigungsventil
-
- (nur 2),
- 18
- ein
Alkoholverdampfungsbehälter
mit Dampfaufspürung
(nur 2),
- 19
- ein
SPS-gesteuertes, fernbetätigtes
Ventil für die
Zugabe von erhitztem Stick
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- stoff/Alkohol
(nur 2), und
- 20
- ein
oberes SPS-gesteuertes, fernbetätigtes Abgabeventil
mit Volldurchgang (nur
-
- 2).
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Ins Einzelne
gehende Beschreibung der Erfindung
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EPR-
und BR-Polymere können
vernetzen oder Polymere mit sehr hohem Molekulargewicht bilden,
wenn die Polymerisationsreaktion nicht beendet wird. Das ideale
Probenahmesystem für
EPR- und BR-Polymere wäre
ein System, das nicht nur eine Probe direkt aus dem Reaktor entnehmen,
sondern auch Vorgänge
der Reinigung und der Reaktionsbeendigung ausführen könnte, was die Probe für die Bedienungspersonen
harmlos machen würde.
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Bevor
dieses Verfahren und diese Vorrichtung entwickelt wurden, war den
Erfindern kein Probenahmesystem bekannt, das in der Lage gewesen wäre, diese
Funktionen auszuführen.
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Die
Vorrichtung der Erfindung wurde entwickelt, um Polymerproben aus
einem Wirbelschicht-Gasphasenreaktionssystem zu entnehmen, das in
der Lage ist, flüchtige
gefährliche
Monomere, wie 1,3-Butadien, zu handhaben. Die Vorrichtung besteht
aus einem kleinen Behälter
mit konischem Boden, der direkt mit einem Wirbelschicht-Gasphasenreaktor
verbunden ist. Der Behälter
enthält
innere Filter, die verhindern, dass Produktfeingut aus dem System
austritt, und die die Instrumentierung und Entlüftungsleitungen vor einem Verstopfen
mit dem Produkt schützen.
Es werden Ventile mit speziellen Metallsitzen verwendet, um den
Probenahmebehälter
von dem Prozess zu trennen. Eine speicherprogrammierbare Steuereinrichtung
(SPS) ordnet die Funktion der Ventile ein, die an dem Behälter befestigt
sind, um eine Probe des Polymers zu erhalten. Die SPS-Logik gewährleistet
auch, dass der Probenahmebehälter
leckfrei ist, reinigt den Probenahmebehälter mit Inertgas, steuert
die Probengröße, entfernt
die Probe, reinigt die monomerfreie Probe mit Inertgas, passiviert
die Probe chemisch und ermöglicht
dann die Abgabe der Probe in einen Behälter zum Entfernen. Die SPS-Logik
steuert die Dauer der Reinigungssequenz und gewährleistet, dass der Reini gungsgasdurchsatz
und die Temperatur während des
Reinigungsprozesses aufrechterhalten werden.
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Die
Automatisierung des Probenahmeprozesses, bei dem der vorstehend
erwähnte
Behälter und
die SPS-Logik verwendet werden, gewährleistet, dass jede Probe
vor einer Analyse der gleichen Konditionierung unterliegt. Dies
verringert die Unterschiede von Probe zu Probe und verbessert die
Steuerung und den Betrieb des Reaktors. Das Probenahmesystem minimiert
das Potenzial, dass Bedienungspersonal den gefährlichen Monomeren und Reaktornebenprodukten
ausgesetzt wird. Die gereinigte und passivierte Probe wird oft-line
analysiert, um die Produkteigenschaften und physikalische/chemische
Charakteristika zu bestimmen. Ergebnisse der Analysen der Probe
werden dazu verwendet, die Einstellung der Reaktionsbedingungen
zu führen.
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Die
Erfindung besteht aus einer Vorrichtung mit Einrichtungen zur automatischen
Probenahme aus einem Gasphasen-Wirbelschichtreaktor, wobei die Vorrichtung
auch die Probe reinigt, um Kohlenwasserstoffe zu entfernen, und
die Probe mit Reaktionsgel-Inhibitoren
oder anderen Verbindungen in Kontakt bringt. Die Vorrichtung weist
eine auf Druck ausgelegte Probenkammer mit konischem Boden, ferngesteuerte
Ventile, Druckmessfühler,
Druckindikatoren, Durchsatzindikatoren, Strömungsdrosseln, Ventile, Rückschlagventile,
Filterelemente und eine speicherprogrammierbare Steuereinrichtung
(SPS) auf. Die speicherprogrammierbare Steuereinrichtung (SPS) ordnet
die Funktion der Ventile ein und führt Logiktests aus, um die
sichere Funktion des Probenahmesystems zu gewährleisten und um das Bedienungspersonal
mit Fehlersuchinformationen zu versorgen, die von einem digitalen
Steuersystem zur Gefahrenmeldung auf Funktionsanzeigeeinheiten übertragen
werden. Die ferngesteuerten, von dem SPS ausgeführten Aufgaben könnten manuell
folgen, dabei würde
jedoch die Probenreproduzierbarkeit und die Sicherheit aufgegeben.
Die Probenahmevorrichtung ist für
das Nehmen von Proben aus Umgebungen, die hoch reaktiv sind und
toxische Reaktionen aufweisen, und für die Abgabe einer Probe besonders
geeignet, die von dem Bedienungspersonal leicht gehandhabt werden
kann. Das Probenahmesystem minimiert das Aussetzen des Bedienungspersonals
gegenüber
Materialien auf ein Minimum, die niedrige zulässige Einwirkwerte haben, und
minimiert die Emission von toxischen Materialien an die Umgebung.
Jede von dem automatisierten Probenahmesystem genommene Probe erhält die gleiche
Behandlung, wobei der Einfluss ausgeschlossen wird, der erzeugt
werden kann, wenn manuell versucht wird, die gleichen Aufgaben auszuführen, die
zum wiederholten Probenehmen gehören.
Das Probenahmesystem kann seine Arbeitsschritte so oft wie nötig durchlaufen,
um Proben zu erhalten, wie sie analytischen Testerfordernisse vorschreiben.
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Eine
vereinfachte Zeichnung der Pilotanlage eines automatisierten Probenahmesystems
ist in 1 gezeigt. Seine Hauptkomponenten bestehen aus
einem für
Druck ausgelegten zylindrischen Probenahmebehälter (1) mit konischem
Boden, aus Filterelementen (2), aus einer speicherprogrammierbaren
Steuereinrichtung (SPS) (3), aus fernbetätigten Volldurchgangsventilen
(4) mit Metallsitzen, fernbetätigten Ventilen (5)
und einem handbetätigten
Volldurchgangs-Abgabeventil (6). Die SPS ordnet die Funktion
der betätigten
Ventile ein und führt
Logiktests aus, die für
die sichere Funktion des Probenahmesystems erforderlich sind. Der
Aufbau des Probenahmebehälters
(1) hat einen konischen Boden mit einem Konuswinkel von
wenigstens 45 Grad, um das Fließen
von Feststoff-Polymerproben in den Probensammelbehälter zu
ermöglichen,
und ist für
unbegrenzte Zyklen eines zyklischen Druckbetriebs ausgelegt. Zur
Unterstützung
des Fließens
der Feststoffe aus dem Behälter
werden routinemäßig Konen
mit steilerem Winkel verwendet. Der Probenahmebehälter (1)
unterliegt im Einsatz abrupten Änderungen
eines Innendrucks von nahe Atmosphärendruck auf Überdrucke
in einer Höhe
von 4,2 MPa (600 psig) und zurück
auf nahezu Atmosphärendruck,
während seiner
Normalfunktion.
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Die
Reaktoröffnung,
die Produkt aus dem Reaktor (7) in den Probenahmebehälter (1)
durch die ferngesteuerten Volldurchgangsventile (4) fördert, befindet
sich normalerweise wenige Zoll vertikal von der Gasverteilerplatte
in den Wirbelbettreaktoren der Pilotanlage und auf der gleichen
Höhe wie
der abnormale Produktabgabestutzen. Die Verwendung von Volldurchgangsventilen
in Kugelbauweise mit Metallsitzen empfiehlt sich für Produktüberführungsventile (4).
Obwohl beide Ventile nicht erforderlich sind, sorgt das zweite Ventil
für eine
bessere Trennung des Probenahmebehälters (1) von dem
Reaktor (7), falls eines der Ventile ein Leck entwickeln
sollte. Die Produktüberführungsventile
sind nahe an dem Reaktor angekoppelt und verwenden vorzugsweise
eine Reaktormuffe anstelle eines normalen Flanschauslasses, um das
Totvolumen zwischen dem Reaktor und dem dem Reaktor am nächsten liegenden
Produktübertragungsventil
zu minimieren. Ein ähnliches
Probenahmesystem, das Feststoffproduktproben aus dem Produktabgabebehälter entfernt,
der mit dem Reaktor verbunden ist, wird auch anstelle der direkten
Produktprobenahme aus dem Reaktor verwendet.
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Eine
Probenahmesequenz beginnt damit, dass das Bedienungspersonal eine
Probe elektronisch über
die speicherprogrammierbare Steuereinrichtung (SPS) (3)
anfordert. Alle fernbetätigten
Ventile beginnen in der Schließstellung,
und die SPS prüft,
um zu gewährleisten,
dass die Ausgangsventilstellungen korrekt sind. Wenn irgendein Schritt
bei dem Probenahmevorgang fehlerhaft ist, aktiviert die SPS eine
störungssichere
Reaktion. Diese Reakti on geht zu der Logikschaltung, um das Bedienungspersonal
zu warnen, die restlichen Probenahmeschritte zu umgehen und alle
fernbetätigten
Ventile in ihre störungssicheren
Positionen zurückzuführen.
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Nach
der anfänglichen
Ventilpositionsprüfung
prüft die
SPS den Druck in dem Probenahmebehälter. Wenn der Überdruck
0,105 MPa (15 psig) überschreitet,
wird Gas in dem Probenahmebehälter (1) über fernbetätigte Ventile
(5) zur Abfackelung (8) abgeführt. Das abgeführte Gas
kann auch zu einem katalytischen Oxidierer oder einer ähnlichen
Vorrichtung geführt
werden, um Kohlenwasserstoffemissionen an die Umgebung zu verhindern.
Das Probenahmesystem der Pilotanlage verwendet ein fernbetätigtes Dreiwegeventil
(5), um das abgeführte
Gas aus dem Probenahmebehälter
zur Atmosphäre
(9) oder zur Abfackelung (8) zu leiten. Dieses
zusätzliche Ventil
ist nicht nötig,
wenn das abgeführte
Gas zu einer Emissionsreduziervorrichtung geführt wird, die bei niedrigem
Druck arbeitet, beispielsweise zu einem katalytischen Oxidierer.
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Wenn
der Überdruck
in der Probenahmekammer nicht innerhalb einer spezifizierten Zeit
(30 Sekunden) unter 0,105 MPa (15 psig) abgesenkt wird,
tritt ein Systemfehler auf, der zu der vorstehend erwähnten Störungssicherungsreaktion
führt.
Wenn der Probenahmebehälter
nicht entlüften
kann, kann dies ein Leck aus dem Prozess in den Probenahmebehälter über ein
fehlerhaftes Ventil oder dadurch, dass die Entlüftungsleitung blockiert ist,
anzeigen.
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Der
nächste
Schritt, den die Vorrichtung ausführt, ist die Prüfung auf
Lecks aus dem Probenahmebehälter
(1) an die Umgebung oder auf Lecks aus dem Prozess in den
Probenahmebehälter.
Der Probenahmebehälter
wird mit Stickstoff (10) auf einen Überdruck von etwa 1,05 MPa
(150 psig) durch ein fernbetätigtes
Ventil (5) gebracht und dann von der Druckquelle abgetrennt.
Bei der Pilotanlage wird zur Steuerung des Druckaufbaus im Probenahmebehälter eine
Drossel verwendet. Nimmt man an, dass der Reaktorüberdruck
größer als
1,05 MPa (150 psig) ist und der Druck in dem Probenahmebehälter weiter steigt,
so kann dies eine Anzeige für
ein Leck aus dem Reaktor (7) zu dem Probenahmebehälter (1) über fehlerhafte
Ventile (4) sein. In diesem Fall wird die Störungssicherungsreaktion
der Probenahmesysteme aktiviert. Wenn der Druck in dem Probenahmesystem
unter eine vorgegebene Grenze abfällt, was ein Leck zur Umgebung
hin anzeigt, wird die Störungssicherungsreaktion
durch die SPS aktiviert.
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Nach
einem erfolgreichen Durchlauf der Probenahmebehälter-Druckprüfung wird
der Probenahmebehälter
zyklisch unter Druck mit Stickstoff gereinigt und zum Entfernen
von möglichen
Verunreinigungen entlüftet.
Der Stickstoff wird zur Abfackelung am Ende eines jeden Druckaufbauzyklus
abgeführt. Die
Anzahl der Druckaufbau-Entlüftungszyklen
ist variabel, es werden jedoch in der Pilotanlage gewöhnlich sechs
durchgeführt.
Dieser Schritt ist nicht absolut notwendig, er kann jedoch die Menge
an Restsauerstoff und Feuchte in dem Probenahmebehälter minimieren,
die in den Reaktor wandern, wenn eine Probe genommen wird.
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Die
SPS setzt den Probenahmebehälter 1 unter
Druck, um die Größe der aus
dem Reaktor entnommenen Probe zu steuern. Je niedriger der Differenzdruck
zwischen Reaktor und Probenahmebehälter ist, desto kleiner ist
die Probe. Obwohl die Steuerung der Probengröße nicht präzise ist, kann der Druck in
dem Probenahmebehälter üblicherweise
so eingestellt werden, dass die Probengröße innerhalb weniger hundert
Gramm gehalten wird. Dieser Schritt ist nicht erforderlich, wenn
es dem Benutzer nicht auf die Probengröße ankommt oder er sich dafür entscheidet,
dass die Größe des Probenahmebehälters die
Probengröße reguliert.
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Die
Probenüberführungsventile
(4) öffnen, was
es den Feststoffen ermöglicht,
aus dem Reaktor in den Probenahmebehälter zu fließen. Um
zu gewährleisten,
dass die Produktüberführungsventile
(4) nicht zur gleichen Zeit wie das fernbetätigte Abgabeventil
(5) am Boden des Probenahmebehälters öffnen können, wird noch eine elektropneumatische Sperre
zusätzlich
zu der SPS-Logik verwendet. Die SPS überwacht den Probenahmebehälterdruck
während
dieser Überführung. Wenn
sich kein Anstieg des Probenahmebehälterdrucks einstellt, wird
angenommen, dass die Überführungsleitung
aus dem Reaktor zum Probenahmebehälter verstopft ist, und die
SPS alarmiert das Bedienungspersonal, während die Störungssicherungsreaktion
aktiviert wird. Die Feststoffe werden wenige Sekunden absetzen gelassen,
bevor der Druck aus dem Probenahmebehälter freigegeben wird. Filter
(2) innerhalb des Probenahmebehälters enthalten die Feststoffe
in dem Behälter
und schützen
die Instrumentierungsleitungen zu den Druckmessfühlern vor einem Verstopfen
mit Feststoffen. Typisch sind gesinterte Metallfilter wegen ihrer mechanischen
Festigkeit.
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Wenn
sich die Probe einmal innerhalb der Probenahmevorrichtung befindet,
wird der gasförmige
Inhalt des Probenahmebehälters
durch ein Filter (2) zur Abfackelung entlüftet. In
der Entlüftungsleitung
ist in der Pilotanlage eine Drossel installiert, um zu verhindern,
dass ein zu schneller Druckabfall die Feststoffe in den oberen Teil
des Probenahmebehälters
anhebt. Der obere Filter an der Probenahmebehälterentlüftung befindet sich über der
Feststoffeintrittsöffnung
und verhindert, dass Feststoffe direkt auf den Filter auftreffen,
wenn die Probe aus dem Reaktor zum Probenahmebehälter überführt wird. Die SPS überwacht
den Druckabbauschritt und aktiviert die Störungssicherungsreaktion, wenn
der Überdruck
des Probenahmebehälters
nicht auf weniger als 0,105 MPa (15 psig) innerhalb von 30 Sekunden absinkt.
Während
der Probenahmebehälter
entlüftet wird,
wird das fernbetätigte,
mit der Abfackelung verbundene Ventil kurz geschlossen und der Filter
mit Stickstoff rückgeblasen,
um ihn zu reinigen, bevor die nächste
Probe genommen wird.
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Dann
wird erhitzter Stickstoff (11) bei einer Temperatur von
40 bis 80°C
und einem Durchsatz von etwa 9 kg/h (20 Ib/h) durch den unteren
inneren Filter in den Probenahmebehälter geführt. Dieses Gas entfernt aus
der Feststoffprobe flüchtige
Kohlenwasserstoffe und wird zur Abfackelung entlüftet. Die SPS überwacht
den Durchsatz und die Temperatur des Reinigungsstroms aus heißem Stickstoff.
Ein Zeitgeber innerhalb der SPS steuert die Dauer des Reinigungsstroms.
Wenn der Reinigungsstrom oder seine Temperatur nicht innerhalb vorgegebener Grenzen
liegt, stoppt der Zeitgeber und alarmiert das Bedienungspersonal.
Der Zeitgeber bleibt stehen, bis der Durchsatz und die Temperatur
innerhalb ihrer vorgeschriebenen Grenzen liegen.
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Kurz
nach der Einleitung des Reinigungsstroms wird Alkohol (12)
langsam in den heißen
gasförmigen
Stickstoffstrom dosiert zugegeben. In der Pilotanlage wurden Methanol,
Ethanol und Isopropanol verwendet. Es können auch andere Substanzen mit ähnlichen
Dampfdrucken verwendet werden. Der Alkohol reagiert mit dem Co-Katalysator,
was jede anschließende
Reaktion in dem Probenahmebehälter
beendet. Der Alkohol verhindert auch die Bildung von Gelen und von
anderen Stoffarten mit hohem Molekulargewicht. Der Durchsatz des
Alkohols wird durch eine feine Kapillare an einem Probenahmesystem
in der Pilotanlage reguliert. Bei einem anderen, nahezu identischen
Probenahmesystem wird der Strom aus heißem Stickstoff durch einen
kleinen Behälter
geführt,
der Alkohol enthält,
wobei der mit Alkohol angereicherte Strom, der den Behälter verlässt, zu
dem Probenahmebehälter
geführt
wird. Beide Verfahren haben sich als wirksam hinsichtlich der Ablöschung des
Co-Katalysatorrestes
in der Probe und hinsichtlich des Ausschlusses einer Gelbildung erwiesen.
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In
dem Kapillarsystem steuert die SPS die Dauer der Alkoholinjektion.
Das Molverhältnis
von in dem Probenahmesystem verwendetem Alkohol zu dem Co-Katalysator
beträgt
wenigstens 1:1. Gewöhnlich
wird ein 5:1-Molverhältnis
von Alkohol zu Co-Katalysator in der Pilotanlage verwendet, um eine ausreichende
Ablöschung
zu gewährleisten,
und als Grund für
eine Verteilung des Gasstroms in dem Probenahmebehälter, die
kleiner als eine ideale Verteilung ist. Es wurden auch Molverhältnisse
von Alkohol zu Co-Katalysator verwendet, die so groß wie 10:1 sind.
Für einige
Katalysatorsysteme kann eine Alkoholablöschung nicht erforderlich sein.
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Nachdem
die Probe gereinigt und abgelöscht
ist, wird der Restdruck in dem Probenahmebehälter zur Abfackelung entlüftet. Wenn
der Überdruck unter
0,014 MPa (2 psig) abfällt,
ist der Inhalt für
die Abführung
bereit, und eine Logik erlaubt fakultativ, dass das fernbetätigte Abführventil
(5) am Boden des Probenahmebehälters geöffnet wird. In der Pilotanlage
werden die Messungen von zwei redundanten Druckmessfühlern verwendet,
um zu gewährleisten, dass
der Druck in dem Probenahmebehälter
niedrig genug ist, dass das fernbetätigte Abführventil geöffnet werden kann. In diesem
Prozessstadium nach dem Abschluss der erforderlichen Reinigung und
Ablöschung
der Probe mit Alkohol entlüftet
die SPS den Druck in dem Probenahmebehälter zur Atmosphäre, wenn
der Überdruck
in dem Probenahmebehälter
unter 0,035 MPa (5 psig) absinkt. Der Druck in dem Abfackelungssystem
der Pilotanlage würde
manchmal verhindern, dass der Überdruck
des Probenahmebehälters
auf 0,014 MPa (2 psig) abfällt,
wodurch die Produktabführlogikschaltung
gehemmt wird. In dem Probenahmesystem der Pilotanlage ist ein manuelles Volldurchgangs-Abführventil
(6) installiert, um Emissionen weiter zu minimieren und
um dem Bedienungspersonal eine Regulierung der Feststoffabführmenge
in den Probenabführbehälter (13)
zu ermöglichen.
Wenn die Probe entfernt ist, ist das Probenahmesystem für das Nehmen
einer weiteren Probe durch Wiederholen der gleichen Aufgabe bereit.
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Der
Probenahmevorgang in dem kommerziellen System (2)
ist sehr ähnlich,
so dass nur die Unterschiede aufgeführt werden. Die kommerzielle Probenahmevorrichtung
hat die gleiche Behälterintegrität und Druckreinigung
wie das automatische Probenahmesystem der Pilotanlage. Das fernbetätigte 3-Wege-Ventil
(5), das zwischen der Abfackelung (8) und einer
Atmosphärenentlüftung (9)
in 1 wählt, wird
durch ein manuelles Ventil (14) an dem Atmosphärenentlüftungssammler
in dem kommerziellen System in 2 ausgetauscht.
Bei der kommerziellen Probenahmevorrichtung wird ein Differenzdruckmessfühler verwendet,
um die Druckdifferenz zwischen dem Reaktor (7) und dem
Probenahmebehälter
(1) unmittelbar vor der Probenahme zur Steuerung der Größe der Probe
einzustellen. Bei dem Pilotanlagensystem stellen die bedienenden
Techniker den Druck vor der Probenahme innerhalb des Probenahmebehälters ein,
um die Probengröße zu steuern,
anstatt den Differenzdruck direkt einzustellen. Das Endergebnis
ist das gleiche, nämlich
dass die Probengröße durch
den Differenzdruck zwischen dem Reaktor und dem Probenahmebehälter gesteuert
wird.
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Ein
weiterer bedeutender Unterschied besteht darin, das die kommerzielle
Anlage einen Strom von Zyklusgas (15) dazu verwendet, die
Reaktoröffnung
frei von Feststoffen zwischen Proben durch das fernbetätigte Ventil
(16) in 2 zu halten. Es wird eine minimale
Gasgeschwindigkeit von 60 fps empfohlen, um die Öffnung frei zu halten und um
keine Feststoffverkrustung entstehen zu lassen. Die Geschwindigkeit
der EPR-1-Einheit ist jedoch wahrscheinlich nicht besser als 10
bis 20 fps. Der Differenzdruck zwischen der Kompressorförderung
und dem Reaktorbett an der Probenahmeöffnung bildet die bewegende
Kraft für
das Zyklusgas. Wenn die Vorrichtung ihre Prüfung auf Unversehrtheit durch Laufen
hat, mit unter Druck stehendem Stickstoff gereinigt worden ist und
auf den richtigen Differenzdruck gebracht worden ist, beginnt der
Probenahmevorgang durch Schließen
des Ventils (16) für
die Umwälzgasreinigung.
Dann öffnen
die Produktüberführungsventile
(4) mit Volldurchgang und Metallsitzen und erlauben den
Strom von Feststoffen in den Probenahmebehälter. Das fernbetätigte Produktüberführungsventil
(4), das an dem Reaktor befestigt ist, schließt, und
der Umwälzgas-Reinigungsdruck
wird über
ein fernbetätigtes
Ventil (17) dazu verwendet, in den Probenahmebehälter zu
schieben. Das andere fernbetätigte
Ventil (4) mit Volldurchgang, das mit dem Probenahmebehälter verbunden
ist, schließt
zusammen mit dem Ventil (17) für das Reinigungsgas. Der Reinigungsgasstrom
wird zurück
zur Reaktorprobenahmeöffnung
geführt,
indem das Probenahmegas-Reinigungsventil (16) geöffnet wird.
Der Umwälzgas-Reinigungsstrom
wird aufrechterhalten, bis das nächste
System bereit ist, die nächste
Probe aus dem Reaktor zu nehmen.
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Die
Probenreinigung ist nahezu identisch mit der Vorrichtung der Pilotanlage,
bei der erhitzter Stickstoff durch einen kleinen Behälter geführt wird, der
Alkohol (18) enthält.
Ein Unterschied besteht darin, dass der alkoholreiche Strom entweder
durch einen Filter, der sich an der Bodenseite des konischen Abschnitts
befindet, oder über
ein anderes fernbetätigtes
Ventil (19) in das Abführrohr
unter dem Probenahmebehälter
zwischen den zwei Öffnungen
aufweisenden, fernbetätigten
Abführventilen
am Boden des Probenahmebehälters
zugeführt
werden kann. Das obere fernbetätigte
Abführventil
(20) mit Volldurchgang wird bei dem Probenahmesystem der
Pilotanlage nicht verwendet und wird bei dem kommerziellen System
hinzugefügt,
da der untere Filter (2) in dem Probenahmebehälter in
dem Probenahmebehälter
der Pilotanlage sich weiter zusetzt. Dieses Filterproblem können höhere Reaktorbetriebsdrucke
an der EPR-1 gegenüber
der Pilotanlage verursacht haben. Wenn die Probe aus Feststoffen
aus dem Reaktor in den Probenahmebehälter bei der EPR-1 überführt wird,
ist das Reinigungsgas vollständig
von dem Probenahmebehälter
durch ein Ventil 20 abgetrennt. Bei der Pilotanlage ist
der einzige Schutz für
das Reinigungsgas der Filter selbst.
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Die
Abführsequenz
für die
Vorrichtung bei der EPR-1 und der Pilotanlage sind ähnlich bei
identischen Logikbedingungen, denen genügt werden muss, ehe die fernbetätigten Abführventile
(20) und (5) am Boden des Probenahmebehälters öffnen. Die SPS-Logik
und eine unabhängige, äußere, dreifach redundante
SPS gewährleisten,
dass die Produktüberführungsventile
(4) sowie das Umwälzgas-Reinigungsventil
(17) nicht zur gleichen Zeit wie die fernbetätigten Abführventile
offen sind. Ein manuelles Abführventil
(6) am Boden der Probe nahmevorrichtung wird von den bedienenden
Technikern dazu verwendet, den Strom von Feststoffen in den Probenabführbehälter (13)
zu steuern. Wenn die gereinigte und abgelöschte Probe aus der Vorrichtung
entfernt ist, ist das automatisierte Probenahmesystem bereit für eine weitere
Probenahme.
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Die
bei dem Probenahmesystem in der kommerziellen Einheit hat verglichen
mit der Pilotanlage eine größere Bedeutung.
Es wurde empfohlen, dass die Probenahmeöffnung sich über der
Gasverteilerplatte weg von den fluidmechanischen Einflüssen der Gasstrahlen
unmittelbar über
der Platte befindet. Die Öffnung
bei dem kommerziellen Probenahmesystem befindet sich gegenwärtig nur
wenige Zoll über
der Platte, wodurch sie empfindlicher für größere Agglomerate und weniger
empfindlich für
feinere Agglomerate wird. Es kann auch erforderlich werden, in den Probenahmestutzen
einen Einsatz hinzuzufügen,
damit das Probenahmesystem die Probe in einer kurzen Entfernung
weg von der Wand des Reaktors nehmen kann. Die kommerzielle EPR-1-Einheit
hat diese Änderungen
nicht eingebaut, um zu gewährleisten, dass
die Probe wirklich für
den Wirbelschichtinhalt repräsentativ
ist.
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Polymerisationsprozesse
und Bedingungen
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf irgendeine spezielle Art einer
gerührten
oder fluidisierten Gasphasenpolymerisationsreaktion beschränkt und
kann in einem einzigen Reaktor oder in mehreren Reaktoren ausgeführt werden
(zwei oder mehr Reaktoren, vorzugsweise in Reihe geschaltet). Zusätzlich zu
den bekannten herkömmlichen
Gasphasen-Polymerisierungsprozessen
können
auch ein Betrieb im "kondensierten
Modus", einschließlich dem
so genannten "induzierten
kondensierten Modus",
und ein "Flüssigmonomer"-Betrieb eines Gasphasenpolymerisationsreaktors
verwendet werden.
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Ein
herkömmlicher
Wirbelschichtprozess zur Erzeugung von Harzen wird dadurch ausgeführt, dass
ein gasförmiger
Strom, der ein oder mehrere Monomere, üblicherweise ein Monomer, enthält, kontinuierlich
durch einen Wirbelschichtreaktor unter reaktiven Bedingungen bei
Vorhandensein eines Nickelkatalysators geführt wird. Das Produkt wird
aus dem Reaktor abgezogen. Aus dem Reaktor wird ein gasförmiger Strom
von Monomer, das nicht reagiert hat, kontinuierlich abgezogen und
in den Reaktor zusammen mit Aufstockmonomer recyclisiert, das dem Recyclisierungsstrom
zugesetzt wird. Herkömmliche Gasphasenpolymerisationen
sind beispielsweise in dem US-Patent 3,922,322, 4,035,560 und 4,994,534 offenbart.
Wahlweise und vorzugsweise wird eine herkömmliche Polymerisation der
vorliegenden Erfindung bei Vorhandensein von einem oder mehreren inerten
Teilchenmaterialien ausgeführt,
wie sie in dem US-Patent 4,994,534 beschrieben sind.
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Polymerisationen
im kondensierten Modus sind in den US-Patenten 4,543,399, 4,588,790, 4,994,534,
5,352,749 und 5,462,999 offenbart. Die Prozesse im kondensierenden
Modus werden verwendet, um höhere
Kühlkapazitäten und
somit eine höhere
Reaktorproduktivität
zu erreichen. Bei diesen Polymerisationen kann ein Recyclisierungsstrom oder
ein Teil von ihm auf eine Temperatur unter dem Taupunkt in einem
Wirbelschichtpolymerisationsprozess abgekühlt werden, was dazu führt, dass
der gesamte Recyclisierungsstrom oder ein Teil von ihm kondensiert.
Der Recyclisierungsstrom wird zu dem Reaktor zurückgeführt. Der Taupunkt des Recyclisierungsstroms
kann erhöht
werden, indem der Betriebsdruck des Reaktions-Recyclisierungs-Systems und/oder
der Prozentsatz an kondensierbaren Fluiden erhöht und der Prozentsatz an nicht
kondensierbaren Gasen in dem Recyclisierungsstrom verringert wird.
Das kondensierbare Fluid kann gegenüber dem Katalysator, den Reaktionsteilnehmern
und dem erzeugten Polymerprodukt inert sein. Es kann auch Monomere
und Comonomere aufweisen. Das kondensierende Fluid kann in das Reaktions-Recyclisierungs-System an jedem Punkt
in dem System eingeführt
werden. Zu kondensierbaren Fluiden gehören gesättigte oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe.
Zusätzlich
zu kondensierbaren Fluiden des eigentlichen Polymerisationsprozesses
können
andere kondensierbare Fluide, die gegenüber der Polymerisation inert
sind, eingeführt
werden, um den Kondensierungsmodusbetrieb "zu induzieren". Beispiele für geeignete kondensierbare
Fluide können
aus flüssigen
gesättigten
Kohlenwasserstoffen, die 2 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten, ausgewählt werden
(beispielsweise Ethan, Propan, n-Butan, Isobutan, n-Pentan, Isopentan,
Neopentan, n-Hexan,
Isohexan und anderen gesättigten
C6-Kohlenwasserstoffen, n-Heptan, n-Octan
und anderen gesättigten
C7- und C8-Kohlenwasserstoffen
sowie Mischungen davon). Zu kondensierbaren Fluiden können auch
polymerisierbare, kondensierbare Comonomere gehören, wie Olefine, α-Olefine,
Diolefine, Diolefine, die wenigstens ein α-Olefin enthalten, und Mischungen
davon. Im kondensierenden Modus möchte man, dass die in die Wirbelschicht
eintretende Flüssigkeit
schnell dispergiert und verdampft wird.
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Der
Flüssigmonomer-Polymerisationsmodus ist
in dem US-Patent 5,453,471, US Serial No. 510,375, PCT 95/09826
(US) und PCT 95/09827 (US) offenbart. Beim Arbeiten im Flüssigmonomermodus
kann über
dem gesamten Polymerbett Flüssigkeit
vorhanden sein, vorausgesetzt, dass das in dem Bett vorhandene flüssige Monomer
auf oder in Feststoffteilchenmaterial, das in dem Bett vorhanden ist,
adsorbiert ist, beispielsweise in/auf einem erzeugten Polymer oder
Fluidisierungshilfen, die auch als inerte Teilchenmaterialien bekannt
sind (beispielsweise Ruß,
Siliciumdioxid, Ton, Talg und Mischungen davon) und in dem Bett
vorhanden sind, solange eines keine wesentliche Menge an freiem flüssigem Monomer
gibt. Der Flüssigmodus
ermöglicht
es, Polymere in einem Gasphasenreaktor unter Verwendung von Monomeren
zu erzeugen, die Kondensationstemperaturen haben, die höher sind
als die Temperaturen, bei denen herkömmliche Polyolefine erzeugt
werden.
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Insgesamt
wird ein Flüssigmonomerprozess in
einem Rührbett-
oder Gaswirbelschicht-Reaktionsbehälter ausgeführt, der eine Polymerisationszone hat,
die ein Bett aus wachsenden Polymerteilchen enthält. Zu dem Prozess gehört das kontinuierliche Einführen eines
Stroms von Monomeren (1,3-Butadien) und wahlweise von einem oder
mehreren Inertgasen in die Polymerisationszone, wahlweise bei Vorhandensein
von einem oder mehreren inerten teilchenförmigen Materialien, das kontinuierliche
oder intermittierende Einführen
eines Katalysators, wie hier beschrieben, in die Polymerisationszone,
das kontinuierliche oder intermittierende Abziehen des Polymerprodukts
aus der Polymerisationszone und das kontinuierliche Abziehen von
Gasen, die nicht reagiert haben, aus der Zone, das Verdichten und
Abkühlen
der Gase, während
die Temperatur in der Zone unter dem Taupunkt von wenigstens einem
in der Zone vorhandenen Monomer gehalten wird. Da nur ein Monomer
in dem Gas-Flüssigkeits-Strom
vorhanden ist, ist auch wenigstens ein Inertgas vorhanden. Zu dem
Inertgas können
Stickstoff, Argon, ein C1-C20-Alkan
und Mischungen davon mit Stickstoff, Butan oder bevorzugt einem
Gemisch von diesen beiden gehören. Üblicherweise
sind die Temperatur in der Zone und die Geschwindigkeit der durch
die Zone hindurchgehenden Gase so bemessen, dass im Wesentlichen
keine Flüssigkeit
in der Polymerisationszone vorhanden ist, die nicht an dem Feststoffteilchenmaterial
adsorbiert oder in ihm absorbiert ist. Die Verwendung von Fluidisierungshilfen
ist bei dem Flüssigmonomerprozess
und bei dem Prozess der vorliegenden Erfindung bevorzugt. Hinsichtlich
der Taupunkte oder Kondensationstemperaturen des bei dem Gasphasenpolymerisationsprozess
nach der vorliegenden Erfindung verwendeten Monomers ist der Flüssigmonomermodus
der bevorzugte Polymerisationsmodus.
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Im
Allgemeinen werden klebrige Polymere, wie EPRs, Polybutadien (beispielsweise
hohes Cis 1,4-Polybutadien) und Polyisopren in einem Gasphasen-Wirbelschichtreaktor
bei der oder über
der Erweichungs- oder Klebetemperatur des Polymerprodukts wahlweise
und vorzugsweise bei Vorhandensein eines inerten teilchenförmigen Materials
erzeugt, das aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Ruß (einschließlich modifiziertem
und behandeltem Ruß),
Siliciumdioxid, Ton, Talg, aktiviertem Kohlenstoff und Mischungen
davon besteht. Von den inerten teilchenförmigen Materialien werden Ruß, Siliciumdioxid
und Mischungen davon bevorzugt, besonders bevorzugt wird Ruß. Das inerte
teilchenförmige
Material wird bei der Gasphasenpolymerisation in einer Menge im
Bereich von 0,3 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 75 Gew.-%, und
besonders bevorzugt 5 bis 50 Gew.-% basierend auf dem Gewicht des
elastomeren Polymerendprodukts verwendet.
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Andere
teilchenförmige
Materialien (insbesondere Ruße),
die verwendet werden können,
sind in dem US-Patent 5,162,463 und 5,200,477, WO 98/34960, US Serial
No. 09/342,706 (D-17851) und 09/343,169 (D-17945) offenbart.
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Gewöhnlich werden
alle obigen Polymerisierarten in einer Gasphasenwirbelschicht ausgeführt, die
aus einem "Saatbett" aus Polymer besteht oder
ein solches enthält,
welches das gleiche ist wie das herzustellende Polymerprodukt oder
sich von diesem unterscheidet. Das Bett wird vorzugsweise aus dem
gleichen Harzkorn aufbereitet, das in dem Reaktor hergestellt wird.
Dadurch hat das Bett im Verlauf der Polymerisation gebildete Polymerteilchen,
wachsende Polymerteilchen und Katalysatorteilchen, die durch Polymerisieren
und Modifizieren von gasförmigen
Komponenten fluidisiert werden, die mit einem Mengenstrom oder einer
Geschwindigkeit eingeführt
werden, die ausreicht, dass sich die Teilchen trennen und als ein
Fluid wirken.
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Das
Fluidisierungsgas wird aus der Anfangsbeschickung, der Aufstockbeschickung
und dem Zyklus-(Recyclisierungs-)Gas, d.h. Monomeren, und, falls
erwünscht,
Modifikatoren und/oder einem inerten Trägergas (beispielsweise Stickstoff,
Argon oder inerter Kohlenwasserstoff (wie ein C1-C20-Alkan – beispielsweise Ethan oder
Butan -) hergestellt, wobei Stickstoff und/oder Butan bevorzugt
werden. Ein typisches Zyklusgas besteht aus einem oder mehreren Monomeren,
einem inerten Trägergas
(inerten Trägergasen)
und wahlweise Wasserstoff, entweder für sich oder in Kombination.
Der Prozess kann entweder in einer Charge oder im Durchlauf ausgeführt werden,
wobei letzteres bevorzugt wird. Die wesentlichen Teile des Reaktors
sind der Behälter,
das Bett, die Gasverteilungsplatte, die Einlass- und Auslassrohranordnung,
wenigstens ein Kompressor, wenigstens ein Zyklusgaskühler oder – wärmeaustauscher sowie
ein Produktabführsystem.
In dem Behälter
gibt es über
dem Bett eine Geschwindigkeitsreduzierzone und in dem Bett eine
Reaktionszone. Beide befinden sich über der Gasverteilungsplatte.
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Gewünschtenfalls
können Änderungen
bei dem Reaktor eingeführt
werden. Zu einer Änderung gehört die Neupositionierung
von einem oder mehreren Zyklusgaskompressoren von der Stromauseite zur
Stromabseite der Kühleinrichtung,
während
zu einer anderen die Hinzufügung
einer Entlüftungsleitung
von der Oberseite des Produktabführbehälters (gerührtes Behälterprodukt)
zurück
zur Oberseite des Reaktors gehört,
um den Füllpegel
des Produktabführbehälters zu
verbessern.
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Die
Polymerisation kann auch durch anfängliches Einbringen von einem
Monomer ausgeführt werden,
das polymerisieren kann, und dann durch Hinzufügen eines zweiten Mo nomers,
das in einem einzigen Polymerisierungsbehälter polymerisieren kann. Alternativ
können
zwei oder mehr Polymerisationsbehälter, vorzugsweise in Reihe
geschaltet, verwendet werden, um mit zwei oder mehreren Manomeren
zu polymerisieren. Bei Verwendung von Mehrfachreaktoren kann ein
Monomer in dem ersten Reaktor polymerisiert werden, während zusätzliche
Monomere in dem zweiten oder darauf folgenden Reaktoren polymerisiert
werden können.
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Insgesamt
sind die Polymerisationsbedingungen in dem Gasphasenreaktor derart,
dass die Temperatur im Bereich von 0° bis 120°C, vorzugsweise 40° bis 100°C, und besonders
bevorzugt zwischen 50° und
80°C liegt.
Der Partialdruck ändert
sich abhängig
von dem eingesetzten teilchenförmigen
Monomer und der Polymerisationstemperatur und kann im Bereich von
0,007 bis 0,875 MPa (1 bis 125 psi) liegen. Kondensationstemperaturen
der Monomeren sind bekannt. Im Allgemeinen wird ein Betrieb bei
einem Partialdruck bevorzugt, der etwas über bis etwas unter (d.h. 0,07
MPa – 10
psi -) dem Taupunkt des Monomers liegt. Beispielsweise liegt der
Partialdruck für
Butadien und Isopren-Butadien in einem Bereich von 0,07 bis 0,7
MPa (10 bis 100 psi), während
der Isoprenpartialdruck im Bereich von 0,07 bis 0,35 MPa (10 bis
50 psi) liegt. Für
eine Isoprenpolymerisation im Flüssigmonomermodus
wird das flüssige
Monomer (Isopren) bei einer Konzentration von 1 bis 30 Gew.-% Isoprenmonomer
zu Polymer in dem Reaktor gehalten. Der gesamte Reaktordruck liegt
in einem Bereich von 0,7 bis 3,5 MPa (100 bis 500 psi). Anstelle
von Dien wird Styrol analog zu anderen Dienpolymerisationen polymerisiert,
beispielsweise jene von Butadien oder Ethylidennorbornen. Gewähnlich wird
das Verfahren dieser Erfindung so betrieben, dass man ein Raum-Zeit-Ausbeute-Verhältnis (STY)
von etwa 1:10 hat. Das bedeutet, dass sie insgesamt eine längere Verweilzeit
als α-Olefinpolymerisationen
erfordern. Je höher
das Raum-Zeit-Ausbeute-Verhältnis ist,
desto schneller wird das Polymerprodukt in dem Reaktor erzeugt.
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Polymere
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Polymere,
denen die Vorteile der vorliegenden Erfindung zuteil werden, sind
vorzugsweise körnig.
Zu ihnen können
Polyolefine oder α-Olefine,
wie beispielsweise Homopolymere von Ethylen oder Propylen, Copolymere
und Terpolymere mit einem größeren Molprozent
an Ethylen und/oder Propylen als das/die Hauptmonomor/e und einem
kleineren Molprozent von wenigstens einem C3-C8-α-Olefin,
ein klebriges Polymer sowie Polyvinylchloride, und Elastomere, wie
Polybutadien, EPMs, EPDMs, Polyisopren, Styrol und Vinylpolybutadien
gehören.
Die bevorzugten C3-C8-α-Olefine
sind Propylen, Buten-1, Penten-1, Hexen-1,4-Methylpenten-1, Hepten-1 und Octen-1.
Diese Beschreibung soll nicht die Verwendung der Erfindung mit α-Olefin-Homopolymer-
und -Copolymerharzen ausschließen,
bei denen Ethylen kein Monomer ist. Beispiele von klebrigen Polymeren,
denen die Vorteile der vorliegenden Erfindung zuteil werden können, sind
Ethylen-Propylen-Kautschuke und Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuke, Polybutadien,
Polyisopren, Propylen/Ethylen-Blockcopolymere mit hohem Ethylengehalt,
Poly(1-buten) (wenn es unter bestimmten Bedingungen erzeugt ist),
Polyethylene mit sehr niedriger Dichte (niedrigem Modul), d.h. Ethylen-Buten-Kautschuke oder Hexen
enthaltende Terpolymere, Ethylen/Propylen/Ethylidennorbornen, Ethylen/Propylen/Octadien und
Ethylen/Propylen/Hexadien-Terpolymere.
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Alle
Teile und Prozentsätze
in dieser Beschreibung sind, wenn nicht anders angegeben, auf Gewicht
bezogen.