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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gewalzter
Stahlprodukte mit H-Profil (H-Profile), die eine geringe qualitative
Variation innerhalb jedes Produkts aufweisen und auch geringe qualitative
Variationen zwischen Produkten aufweisen, wobei jedes Stahlprodukt
hohe Festigkeit und hohe Zähigkeit
besitzt.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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H-Profile
werden auf verschiedenen gewerblichen Gebieten, beispielsweise im
Bauwesen, bei Meeresbauten, im Schiffsbau, bei Lagertanks, bei Tiefbau-
und Hochbaumaschinen, verwendet. Lange Zeit versuchten die Leute
ihr Bestes, die Eigenschaften von H-Profilen zu verbessern, um höhere Festigkeit
und höhere
Zähigkeit
zu erhalten. Insbesondere bestand in den letzten Jahren Bedarf an
einem H-Profil, das so gefertigt wurde, dass dessen verschiedene
Eigenschaften längs
der Dickenrichtung gleichförmig
sind und dass die Eigenschaften des H-Profils von einem Produkt
zum anderen die gleichen sind.
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Ferner
wurde mit der Entwicklung von Konstruktionstechniken für hohe Gebäude berichtet,
dass viel Konstruktionsgestaltungen Schwingungsenergie, die durch
die Verformung eines Gebäu des
während
eines großen
Erdbebens verursacht wird, absorbieren können, wodurch ein Zusammenbrechen
des Gebäudes
verhindert wird (s. beispielsweise Iron and Steel, 1988, Nr. 6,
S. 11-21). Gemäß diesen
Konstruktionsgestaltungen kann das Gerüst (die Rahmenstruktur) eines
Gebäudes
während
eines Erdbebens auf vorbestimmte Weise zusammenbrechen, wodurch
aufgrund der Plastizität
der das Gerüst
bildenden Materialien verhindert wird, dass das Gebäude selbst
zusammenbricht.
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Bei
den obigen Konstruktionsgestaltungen wird angenommen, dass sich
das Gerüst
eines Gebäudes während eines
Erdbebens auf eine vorbestimmte Weise, die durch dessen Planer geplant
wurde, verhält.
Das heißt,
es ist notwendig, dass der Bauplaner die Streckgrenze der Stahlmaterialien,
die die einzelnen Stützen und
Träger
des Gebäudes
bilden, kennt. Aus diesem Grund ist es absolut wichtig, dass ein
Stahlprodukt, beispielsweise ein H-Profil, das zur Bildung der einzelnen
Stützen
und Träger
verwendet wird, Eigenschaften besitzt, die in jeder Stütze und
jedem Träger
gleichförmig
sind und die auch von einem Produkt zum anderen gleichförmig sind.
Mit anderen Worten, treten schwerwiegende Probleme auf, wenn ein
H-Profil Eigenschaften besitzt, die im Produkt selbst nicht gleichförmig sind,
und wenn die Eigenschaften eines Produkts von dem eines anderen
verschieden sind.
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Jedoch
sollten im Hinblick auf einige Stahlprodukte, die im Tiefbau, Hochbau
und Schiffsbau verwendet werden, diese Stahlprodukte eine hohe Festigkeit
und eine hohe Zähigkeit
besitzen. Daher werden diese Stahlprodukte üblicherweise durch ein gesteuertes
Walz- und gesteuertes Kühlverfahren
hergestellt, das als Thermo Mechanial Controlled Process (TMCP-Verfahren)
bekannt ist.
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Wenn
jedoch ein Stahlprodukt mit einer Dicke von etwa 40 mm unter Verwendung
des TMCP-Verfahrens gefertigt wird, ist wäh rend des nach der Walzbehandlung
durchgeführten
Kühlprozesses
die Abkühlrate von
Ort zu Ort in der Dickenrichtung eines gegebenen Stahlprodukts unterschiedlich
und auch von einem Stahlprodukt zu einem anderen verschieden. Infolgedessen
ist die Struktur eines schließlich
erhaltenen Stahlprodukts nicht an jeder Stelle im Produkt gleichförmig und
die Mikrostruktur eines Stahlprodukts von der eines anderen verschieden.
Die Materialqualität
jedes gegebenen Stahlprodukts ist von Ort zu Ort in der Dickenrichtung
des Produkts verschieden und die Materialqualität eines Stahlprodukts ist von
der eines anderen verschieden.
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Ferner
wird, wenn die Härtbarkeit
jedes Stahlprodukts erhöht
werden soll, der Schweißrissempfindlichkeitsindex,
der ein Index der Schweißbarkeit
ist (im folgenden einfach als Pcm bezeichnet),
ungünstigerweise erhöht. Das
heißt,
es besteht das Problem, dass die Zähigkeit jeder durch Schweißwärme beeinflußten Zone (im
folgenden einfach als "HAZ" bezeichnet) verschlechtert
wird.
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In
der Vergangenheit wurden Stähle,
die eine hohe Zugfestigkeit von über
570 MPa besitzen, hauptsächlich
durch ein Verfahren, das Wiedererhitzen, Abschrecken und Anlassen
umfasst, hergestellt, wodurch eine fein angelassene Martensitstruktur
erhalten wurde. Jedoch ist das Verfahren, das Wiedererhitzen, Abschrecken
und Anlassen umfasst, zu kostenaufwendig.
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Um
das obige Problem zu lösen,
wurden verbesserte Stahlprodukte vorgeschlagen, die eine geringe qualitative
Variation innerhalb von jedem Produkt und auch in einer Vielzahl
von Stahlprodukten besitzen und die die Verschlechterung der Zähigkeit
der HAZ hemmen können.
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Es
wurden auch mehrere verbesserte Verfahren zur Herstellung der Stahlprodukte
vorgeschlagen. Diese Stahlprodukte und die Herstellungsverfahren
sind in den ungeprüften
veröffentlichten
japanischen Patentanmeldungen Nr. 8-144019 (EP-A-730042), 9-310117
(EP-A-796921), 10-72620 offenbart. Die in diesen Veröffentlichungen
offenbarten Techniken bilden alle Stahlstrukturen, die ungeachtet
von Variationen von deren Abkühlraten
Bainit als Hauptmikrostruktur enthalten.
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Tatsächlich beruhen
alle in den obigen Veröffentlichungen
offenbarten Techniken auf einer neu ermittelten Tatsache, die besagt,
dass das Auftreten einer qualitativen Variation von Stahlprodukten
durch Mikrostrukturveränderungen
aufgrund des Unterschieds der Abkühlrate von Ort zu Ort in einem
Stahlteil, wenn dieses gekühlt
wird, verursacht wird. Daher versuchten die im Vorhergehenden genannten
Techniken, die im Vorhergehenden genannten Probleme zu lösen, indem
sie eine verbesserte Stahlzusammensetzung herstellten, die zur Verhinderung
einer Änderung
der Mikrostruktur, ohne eine Veränderung
der Abkühlrate
berücksichtigen zu
müssen,
verwendbar ist. Es wurde berichtet, dass die im Vorhergehenden genannten
Techniken darin bestehen, dass eine geeignete Menge von elementarem
B zu Stahl mit äußerst niedrigem
Kohlenstoffgehalt oder zu Stahl mit hohem Mn-Gehalt gegeben wird,
damit eine Mikrostruktur erhalten werden kann, die Bainit als Hauptkomponente
enthält,
und wobei deren Zusammensetzung nicht von der Abkühlrate im
Abkühlprozess abhängt, wobei
Stahlprodukte mit geringer qualitativer Variation in jedem Stahlprodukt
und auch zwischen verschiedenen Stahlprodukten erhalten werden.
Ferner versuchen die im Vorhergehenden genannten Verfahren auch
den C-Gehalt zu verringern, um Pcm zu verringern,
wodurch die Schweißbarkeit
jedes Stahlprodukts verbessert wird.
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Jedoch
betreffen die Techniken, die in der ungeprüften veröffentlichten japanischen Patentanmeldung Nr.
8-144019, 9-310117 und 10-72620 offenbart sind, hauptsächlich H-Profile
mit einer Flanschdicke von mehr als 50 mm und dicke Stahl platten
mit einer Dicke von 50 mm oder mehr, was nahelegt, dass eine Wärmebehandlung
nach dem Walzen notwendig ist. Tatsächlich sind die im Vorhergehenden
genannten Techniken zur Verwendung bei der Herstellung von H-Profilen
mit einer dünneren
Flanschdicke geeignet. Wenn jedoch eine Verbesserung der Produktivität und Wirtschaftlichkeit
bei der Stahlherstellung gewünscht
wird, müssen
diese Techniken noch weiter verbessert werden, um die Zusammensetzung
jedes Stahlprodukts zu verbessern und einige relevante Herstellungsverfahren
zu verbessern, wodurch es möglich
wird, dass jedes Stahlprodukt hohe Festigkeit und hohe Zähigkeit
erhält.
Aufgrund dieser weiteren Verbesserung ist es möglich, dass H-Profile, die die
im Vorhergehenden beschriebene dünne
Größe besitzen,
eine feine Stahlstruktur durch eine Walzbehandlung erhalten, d.h.
aus einer Walzverfeinerung der Struktur Vorteile erhalten.
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Ferner
offenbart die US-A-4 521 258 ein geschmiedetes Nb-Ti-Produkt, das einem
Vorerhitzen (1000 – 1900 °C), Walzen
bei nicht mehr als 900 °C
mit einer Reduktion von nicht weniger als 60 % und Fertigwalzen innerhalb
von 640 – 850 °C unterzogen
wurde.
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In
den letzten Jahren wurden als erdbebenfestes Material H-Profile mit der im
vorhergehenden beschriebenen dünnen
Größe zunehmend
verwendet. Das heißt,
es wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt gefordert, dass H-Profile mit
der oben beschriebenen dünnen
Größe noch
höhere
Festigkeit und noch höhere
Zähigkeit aufweisen
sollten und mit niedrigeren Kosten hergestellt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe
dieser Erfindung ist die Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens
zur Herstellung des verbesserten gewalzten H-Profils mit hoher Produktivität und hoher
Festigkeit, das unter Verwendung von Legierungskomponenten, die
billiger als herkömmliche
sind, hergestellt werden kann, so dass das Stahlprodukt mit niedrigeren
Kosten hergestellt werden kann.
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Das
heißt,
Ausführungsformen
dieser Erfindung ergeben gewalzte H-Profile mit hoher Produktivität und hoher
Festigkeit, die eine Zugfestigkeit von 500 bis 700 MPa aufweisen
und umfassen: 0,014 bis 0,05 Gew.-% C, 0,1 bis 1,0 Gew.-% Si, 1,0
bis 1,8 Gew.-% Mn, 0,030 Gew.-% oder weniger P, 0,020 Gew.-% oder weniger
S, 0,1 Gew.-% oder weniger Al, 0,0003 bis 0,0040 Gew.-% B, 0,006
Gew.-% oder weniger N, 0,03 bis 0,1 Gew.-% Nb, 0,005 bis 0,04 Gew.-%
Ti und zum Rest Fe und beiläufige
Verunreinigungen. Ferner kann das gewalzte H-Profil mit hoher Produktivität und hoher
Festigkeit der Ausführungsformen
dieser Erfindung ferner 0,0005 bis 0,0100 Gew.-% Ca umfassen und
Flanschteile mit einer Dicke von 40 mm oder weniger aufweisen.
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Ferner
erfolgt durch die vorliegende Erfindung auch die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung des gewalzten H-Profils mit hoher
Produktivität
und hoher Festigkeit, das in Ausführungsformen eine Zugfestigkeit
von 500 bis 700 MPa aufweist. Das Verfahren umfasst das Durchführen einer
Wiedererhitzbehandlung und anschließend eines Herunterwalzen eines
Voruniversalwalzens und eines Fertiguniversalwalzens von Rohstahlmaterialien,
wodurch das H-Profil erhalten wird.
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Die
Rohstahlmaterialien können
die obigen aufgelisteten Komponenten und zum Rest Fe und beiläufige Verunreinigungen
enthalten. Die Temperatur des Wiedererhitzens beträgt 1150
bis 1320 °C.
Bei dem Voruniversalwalzen beträgt
die akkumulierte Reduktion bei einer Walztemperatur von 950 °C oder niedriger
mindestens 5 %, wobei jedes Bearbeitungsband rasch umgekehrt wird.
In Ausführungsformen
beträgt
die Walztemperatur beim Fertiguniversalwalzen 750 °C oder mehr.
Bei dem Verfahren dieser Erfindung wird beim Voruniversalwalzen
die Gesamtstopzeitdauer beim Umkehrvorgang auf 120 s oder weniger
eingestellt, und die akkumulierte Reduktion bei einer Walztemperatur
von 950 °C
oder niedriger kann 50 % oder weniger betragen. Alternativ werden
in Ausführungsformen
die Produkte zwischen dem Voruniversalwalzen und dem Fertiguniversalwalzen
und nach dem Fertiguniversalwalzen luftgekühlt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist ein Diagramm, das
die Beziehung zwischen der Zugfestigkeit (TS) und dem C-Gehalt zeigt, wobei
die Wirkung, wenn nur Nb zugesetzt wird, die Wirkung, wenn nur Ti
zugesetzt wird, und die Wirkung, wenn sowohl Nb als auch Ti zugesetzt
werden, angegeben wird.
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2 ist ein Diagramm, das
die Beziehung zwischen der Zähigkeit
(vEo) und dem C-Gehalt zeigt, wobei die Wirkung, wenn nur Nb zugesetzt
wird, die Wirkung, wenn nur Ti zugesetzt wird, und die Wirkung,
wenn sowohl Nb als auch Ti zugesetzt werden, angegeben wird.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfinder dieser Erfindung führten
wiederholt Untersuchungen im Hinblick auf die Zusammensetzung eines
H-Profils und ein Verfahren zur Herstellung des Stahlprodukts durch.
- (1) Um ein Material mit einem großen Bereich
der Zugfestigkeit, der 500 bis 700 MPa beträgt, zu erhalten, sollte von
einer Vielzahl von Verstärkungskomponenten,
die Cr, Ni, Mo, V, Ti, Nb und Cu umfassen, die Zugabe von Cr, Ni,
Mo, V und Cu auf eine möglichst
geringe Menge gesteuert werden, während Ti und Nb beide zugegeben
werden sollten.
- (2) Bei einem Walzverfahren zur Behandlung der Rohmaterialkomponenten
des obigen Materials (1) kann, wenn die folgenden Forderungen (a)
und (b) beide gleichzeitig erfüllt
werden, ein Stahlprodukt erhalten werden, das eine hauptsächlich Bainit
umfassende Struktur und hohe Festigkeit und ausreichende Zähigkeit aufweist.
(a)
Während
des Voruniversalwalzens beträgt
die akkumulierte Reduktion bei einer Temperatur von 950 °C oder weniger
5 % oder mehr.
(b) Die bei dem Fertiguniversalwalzen verwendete
Temperatur beträgt
mindestens 750 °C.
- (3) Bei den obigen Walzverfahren kann, wenn die folgenden Forderungen
(c) und (d) beide gleichzeitig erfüllt sind, die Produktivität der Herstellung
des H-Profils weiter verbessert werden.
(c) Bei dem Voruniversalwalzen
wird jedes Bearbeitungsband beim Durchlaufen rasch umgekehrt.
(d)
Das Produkt wird zwischen dem Voruniversalwalzen und dem Fertiguniversalwalzen
und nach dem Fertiguniversalwalzen luftgekühlt.
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Tatsächlich wurde
die vorliegende Erfindung auf der Basis der obigen Forderungen (1)
bis (3) erreicht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung erklärt
die folgende detaillierte Beschreibung, warum verschiedene in dem
H-Profil dieser Erfindung enthaltene Komponenten vorzugsweise innerhalb
der im Vorhergehenden genannten Bereiche sind.
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C: 0,014 bis 0,05 Gew.-%
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Um
das Reissen von Korngrenzen der wärmebeeinflussten Zone (HAZ)
zu hemmem, sollte C im Stahlprodukt in einer Menge von mindestens
0,014 Gew.-% enthalten sein. Wenn C in einer Menge von größer als 0,05
Gew.-% enthalten ist, ist die Zähigkeit
des Basismaterials verschlechtert, und ferner wird die Schweißrissempfindlichkeit
groß,
was daher zu einer verschlechterten Schweißbarkeit führt. Ferner ist wegen der Bildung von
inselähnlichem
Martensit die HAZ-Zähigkeit
ebenfalls verschlechtert. Aus diesem Grund sollte C in dem Stahlprodukt
in einer Menge innerhalb eines Bereichs von 0,014 bis 0,05 Gew.-%
enthalten sein.
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Si: 0,1 bis 1,0 Gew.-%
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Si
ist ein günstiges
Element, das in Stahl eine feste Lösung bilden kann, wobei die
Festigkeit von Stahlprodukten verbessert wird. In dieser Erfindung
wird Si in einer Menge von 0,1 Gew.-% zugesetzt. Wenn der Si-Gehalt
größer als
1,0 Gew.-% ist, ist die HAZ-Zähigkeit
verschlechtert. Aus diesem Grund sollte der Si-Gehalt im Bereich
von 0,1 bis 1,0 Gew.-% sein.
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Mn: 1,0 bis 1,8 Gew.-%
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Mn
kann in einem Stahlprodukt mit niedrigem C-Gehalt enthalten sein,
so dass stabil eine Bainitstruktur für ein Stahlprodukt erhalten
wird. In dieser Erfindung wird Mn in einer Menge von 1,0 Gew.-%
oder mehr zugesetzt. Wenn Mn in einer Menge von größer als
1,8 Gew.-% zugesetzt wird, wird die gewünschte Schweißbarkeit
verschlechtert. Aus diesem Grund sollte der Mn-Gehalt im Bereich
von 1,0 bis 1,8 Gew.-% sein.
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P: 0,030 Gew.-% oder weniger
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P
bewirkt eine Segregation hinsichtlich γ-Korngrenzen, was zu einer Abnahme
der Korngrenzenfestigkeit führt.
Daher sollte die Zugabe von P vorzugsweise in einem äußerst geringen
Be reich gesteuert werden. Insbesondere sollte im Hinblick auf die
Notwendigkeit, die HAZ-Zähigkeit
sicherzustellen, eine Obergrenze des P-Gehalts 0,030 Gew.-% betragen.
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S: 0,020 Gew.-% oder weniger
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S
verringert die Duktilität
bei hoher Temperatur eines Stahlprodukts, das Nb und Ti enthält, und
es fördert
Oberflächenrisse
während
kontinuierlicher Gießverfahren.
Ferner bewirkt die Zugabe von S die Bildung von MnS und sie bewirkt
auch eine Abnahme der Zähigkeit
von Basismaterialien. Aus diesen Gründen beträgt die Obergrenze des S-Gehalts
zweckmäßigerweise
0,020 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 Gew.-%.
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Al: 0,1 Gew.-% oder weniger
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Al
wird hauptsächlich
als Desoxidationsmittel verwendet. Wenn jedoch Al in einer Menge
von größer als
0,1 Gew.-% zugegeben wird, ist es nicht nur unmöglich, eine weitere hohe Desoxidierungswirkung
zu erhalten, sondern ein derartiger übermäßiger Al-Gehalt bewirkt auch
eine Verschlechterung der Zähigkeit
von Basismaterialien und eine Verschlechterung der HAZ-Zähigkeit. Aus diesem Grund beträgt der Al-Gehalt
vorzugsweise 0,1 Gew.-% oder weniger.
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B: 0,0003 bis 0,0040 Gew.-%
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B
kann wirksam zur Verbesserung der Härtbarkeit eines Stahlmaterials
verwendet werden, so dass stabil eine Bainitstruktur erhalten wird.
Wenn jedoch der B-Gehalt weniger als 0,0003 Gew.-% beträgt, ist
es schwierig, die gewünschte
Wirkung zu erhalten. Wenn der B-Gehalt größer als 0,0040 Gew.-% ist,
ist es unmöglich,
eine weiter verbesserte Härtbarkeit
zu erhalten. Auch bewirkt ein derart hoher B-Gehalt eine Verschlechterung
der Zähigkeit
von Basismaterialien und eine Verschlechterung der HAZ-Zähigkeit.
Aus diesem Grund ist der B-Gehalt vorzugsweise im Bereich von 0,0003
bis 0,0040 Gew.-%.
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N: 0,006 Gew.-% oder weniger
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Wenn
der N-Gehalt zu groß ist,
bildet B BN, wodurch es unmöglich
wird, eine ausreichende Menge von freiem B sicherzustellen. Aus
diesem Grund beträgt
der N-Gehalt vorzugsweise 0,006 Gew.-% oder weniger.
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Ferner
werden in dieser Erfindung Nb und Ti hauptsächlich als Verstärkungselemente
verwendet. Nb und Ti können
zur wirksamen Verbesserung der Festigkeit eines Stahlprodukts ohne
unerwünschte
Beeinflussung der Schweißbarkeit
verwendet werden. Ferner können
Nb und Ti im Vergleich zu anderen Verstärkungselementen bei einer extrem
geringen Zugabe eine bessere Festigkeitsverbesserungswirkung ergeben.
Infolgedessen sind Nb und Ti zur Verringerung der Kosten der Herstellung
von Stahlprodukten günstige
Verstärkungselemente.
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Es
wurden Versuche durchgeführt,
um zu untersuchen, wie die Zugabe von sowohl Nb als auch Ti die Festigkeit
und Zähigkeit
von Stahlprodukten beeinflusst. Ein Verfahren zur Durchführung der
Versuche wird im folgenden beschrieben.
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Zunächst wurden
0,5 Gew.-% Si, 1,5 Gew.-% Mn, 0,015 Gew.-% P, 0,004 Gew.-% S, 0,03
Gew.-% Al, 0,0020 Gew.-% B, 0,003 Gew.-% N hergestellt, um sie als
Basiskomponenten zu verwenden. Danach wurden 100 kg Stahlblöcke, die
unterschiedliche Mengen von C, Nb, Ti, Ca enthielten, erschmolzen,
wobei ein Stahlmaterial mit einer Dicke von 80 mm für einen
Laborversuch produziert wurde. Das Stahlmaterial wurde dann auf
eine Temperatur von 1250 °C
wieder erhitzt und unter Bedingungen, bei denen die akkumulierte
Reduktion bei 950 °C
oder niedriger 20 betrug, warmgewalzt, wodurch ein Zwischenprodukt
mit einer Dicke von 25 mm erhalten wurde. Das Stahlmaterial wurde
dann luftgekühlt
und zur Verwendung bei Zugtests und Charpy-Tests in mehrere Stücke zerschnitten.
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1 und 2 sind Diagramme, die mehrere Wirkungen
auf die Zugfestigkeit (TS) und die Zähigkeit (vEo) der einzelnen
Stahlprodukte angeben. Diese Wirkungen umfassen Wirkungen, die durch
die Zugabe von sowohl Nb als auch Ti, die Zugabe von nur Nb und
die Zugabe von nur Ti erhältlich
sind. In 1 und 2 bedeutet das Symbol O die
Wirkung, wenn nur 0,015 Gew.-% Ti zugegeben wurde, das Symbol ∎ die
Wirkung, wenn nur 0,06 Gew.-% Nb zugegeben wurde und das Symbol ⦁ die
Wirkung, wenn sowohl 0,015 Gew.-% Ti als auch 0,06 Gew.-% Nb zugegeben
wurden, und das Symbol Δ die
Wirkung, wenn sowohl 0,015 Gew.-% Ti als auch 0,06 Gew.-% Nb zusätzlich zu
0,003 Gew.-% Ca zugegeben wurden. Wenn jedoch der C-Gehalt weniger als
0,01 Gew.-% beträgt,
treten Risse an den HAZ-Korngrenzen auf. Wenn der C-Gehalt größer als
0,05 Gew.-% ist, ist die Zähigkeit
der Basismaterialien verschlechtert. Die HAZ-Härte wurde groß, und die
Schweißbarkeit
war niedrig.
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Wie
in 1 und 2 gezeigt ist, können, wenn sowohl Nb als auch
Ti zugesetzt werden, TS und vEo zufriedenstellendere Werte im Vergleich
mit dem Fall, dass nur Nb oder nur Ti zugesetzt wird, zeigen.
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Daher
werden in dieser Erfindung Nb und Ti als wirksame Komponenten zur
Verbesserung der Festigkeit und Zähigkeit von Stahlprodukten
verwendet, und deren Gehalte werden innerhalb der folgenden Bereiche
festgesetzt.
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Nb: 0,03 bis 0,1 Gew.-%
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Nb
verbessert die Festigkeit von Stahlprodukten durch Umwandlungsfestigung.
Wenn jedoch die Menge von Nb weniger als 0,03 Gew.-% beträgt, ergibt
die Zugabe von Nb eine geringere als eine vollständig zufriedenstellende Wirkung.
Wenn der Nb-Gehalt größer als
0,1 Gew.-% ist, bewirkt ein derart übermäßiger Nb-Gehalt eine Verschlechterung
der Zähigkeit
von Basis materialien und eine Verschlechterung der HAZ-Zähigkeit.
Aus diesem Grund ist der Nb-Gehalt vorzugsweise im Bereich von 0,03
bis 0,1 Gew.-%.
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Ti: 0,005 bis 0,04 Gew.-%
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Ti
besitzt die Funktion des Fixierens von N in Stahlmaterialien durch
die Bildung von TiN, wodurch die Hemmung der Bildung von BN ermöglicht wird.
Infolgedessen ist die Menge von freiem B erhöht, so dass es möglich wird,
dass das freie B in ausreichender Weise eine gewünschte Verbesserungswirkung
der Härtbarkeit ergibt.
Ferner kann Ti, da es die weitere Funktion der Verringerung der
Größe von γ-Teilchen
hat, auch zur Verbesserung der Zähigkeit
von Basismaterialien verwendet werden. Wenn der Ti-Gehalt jedoch
weniger als 0,005 Gew.-% beträgt,
kann eine derartig kleine Menge Ti kaum die gewünschte Wirkung ergeben. Wenn
Ti in einer Menge von größer als
0,04 Gew.-% zugesetzt wird, wird die Wirkung, die einem derart großen Ti-Gehalt entspricht,
nicht weiter verbessert. Aus diesem Grund liegt der Ti-Gehalt vorzugsweise
im Bereich von 0,005 bis 0,04 Gew.-%.
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Jedoch
sollte im Hinblick auf die Notwendigkeit, N in Stahlmaterial zu
fixieren, Ti vorzugsweise in einer Menge zugegeben werden, die das
3,4fache oder mehr der Menge von N ist.
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Es
gibt bekannte andere Elemente, die auch als Verstärkungskomponenten
verwendet werden können,
die Cr, Ni, Mo, V und Cu umfassen, jedoch erhöhen diese Elemente die Kosten
der Herstellung des Stahlprodukts. Aus diesem Grund werden diese
Elemente, wenn sie zugesetzt werden, vorzugsweise in Mengen zugesetzt,
die die folgenden Obergrenzen nicht übersteigen: Cr: 0,3 Gew.-%,
Ni: 0,2 Gew.-%, Mo: 0,1 Gew.-%, V: 0,02 Gew.-% und Cu: 0,3 Gew.-%.
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Zusätzlich zu
den oben aufgelisteten bevorzugten Elementen kann Ca zugesetzt werden,
um ein Verstopfen der Düsen
einer kontinuierlichen Gießmaschine
zu verhindern. Wenn jedoch Ca in einer Menge von weniger als 0,0005
Gew.-% zugesetzt wird, ist es schwierig, eine völlig zufriedenstellende Wirkung
zu erhalten. Wenn Ca in einer Menge von größer als 0,0100 Gew.-% zugesetzt
wird, ist es schwierig, eine ausreichende Reinheit der Stahlprodukte
zu erhalten, und ferner nimmt die Zähigkeit der Produkte ab. Aus
diesem Grund wird, wenn Ca zugesetzt wird, dieses vorzugsweise in
einer Menge von 0,0005 bis 0,0100 Gew.-% zugesetzt.
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Wie
im Vorhergehenden beschrieben, werden gemäß dieser Erfindung innerhalb
des Bereichs des C-Gehalts, der so gewählt wurde, dass HAZ-Korngrenzenreißen gehemmt
und die HAZ-Zähigkeit
verbessert wird, Mn, B, Nb und Ti zugesetzt, um sicherzustellen,
dass die Härtbarkeit
jedes Stahlprodukts ausreichend ist, die Stahlmikrostruktur hauptsächlich eine
Bainitstruktur umfasst, so dass hohe Festigkeit für das Stahlprodukt
erhalten werden kann. Folglich werden Cr, Ni, Mo, V und Cu nicht
zugesetzt, oder jedes dieser Elemente kann in einer möglichst
kleinen Menge zugesetzt werden, wodurch es möglich wird, Kosten für das Herstellungsverfahren
zu verringern.
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Ferner
ist es durch Einstellen der obigen Komponenten derart, dass sie
in den Bereich an der oben beschriebenen Zusammensetzung liegen,
möglich,
verschiedene Stahlprodukte mit Zugfestigkeiten, die in dem hohen
Bereich von 500 bis 700 MPa liegen, herzustellen. Beispielsweise
kann das Einstellen der Menge von Nb die Starttemperatur für die Bainitumwandlung ändern. Infolgedessen
ist es möglich,
die Festigkeit jedes Stahlprodukts auf eine gewünschte Höhe zu steuern.
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Als
nächstes
wird das Herstellungsverfahren gemäß dieser Er findung im folgenden
detailliert beschrieben.
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Eine
Stahlschmelzmasse mit einer eingestellten Zusammensetzung wird durch
ein kontinuierliches Gießverfahren
oder ein Blockherstellungs/Teilverfahren zu Rohmaterialien zur Herstellung
von Vorblöcken oder
Trägervorblöcken geformt.
Dann werden die Rohmaterialien in einem Breitflanschträgerwalzwerk
warmgewalzt. Während
des Warmwalzens werden die Rohmaterialien zunächst wiedererhitzt, dann einem
Herunterwalzen und ferner einem Voruniversalwalzen unterzogen, wodurch
Stahlprodukte mit Formen, die fast denjenigen der Endprodukte entsprechen,
erhalten werden. Anschließend
wird ein Fertiguniversalwalzen durchgeführt, um die Formen der Stahlprodukt
weiter einzustellen.
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Das
Herunterwalzen ist ein Verfahren, das unter Verwendung eines Herunterwalzwerks
zur Durchführung
eines Umkehrmehrfachwalzens durchgeführt wird, um Vorrohmaterialien
zur Herstellung von Bandstahl zu erhalten. Daher ist das Herunterwalzen äquivalent
zu Walzen des Kalibertyps. Hierbei ist das Herunterwalzwerk ein
zweistufiges Walzwerk, das Walzen mit jeweils einer Mehrzahl von
Nuten umfasst, das jedoch nicht mit Zwischenwalzen oder Gegenwalzen
ausgestattet ist. Im Hinblick auf die Walzwerklast und das Walzmoment
werden die erhaltenen Rohmaterialien vorzugsweise auf eine hohe
Temperatur von 1250 °C
wiedererhitzt.
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Das
Voruniversalwalzen ist ein Verfahren, das durch ein Voruniversalwalzwerk
unter Durchführung
eines Umkehrmehrfachwalzens durchgeführt wird, so dass ein gewalztes
Stahlmaterial mit einer Größe, die
nahezu gleich der des Endstahlprodukts ist, erhalten wird. Das Voruniversalwalzwerk
ist ein Walzwerk, das vertikale Walzen und horizontale Walzen umfasst.
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In
der Praxis werden die vertikalen Walzen zum Walzen der Flanschteile
jedes H-Profils verwendet, während
die horizontalen Walzen zum Walzen des Stegteils desselben verwendet
werden, wobei die zwei Walzarten gleichzeitig durchgeführt werden.
Dieses Verfahren ist das wichtigste Verfahren zum Walzen eines H-Profils.
Durch Steuern des Walzverfahrens zu diesem Zeitpunkt kann die Qualität jedes
Stahlprodukts in dieser Stufe nahezu festgelegt werden.
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Das
Fertiguniversalwalzen ist ein Verfahren, das einem Deckschichtdurchgangswalzen
zum Walzen eines Stahlblechs, das üblicherweise ein Verfahren
mit einem Durchgang zum Einstellen der Endform jedes Stahlprodukts
ist, entspricht. In der Praxis ist das Fertiguniversalwalzwerk ähnlich dem
obigen Voruniversalwalzwerk, das vertikale Walzen und horizontale
Walzen umfasst. Da die Flanschteile jedes H-Profilmaterials leicht
nach außen
gekrümmt
sind, bewirkt das Fertiguniversalwalzen das Begradigen gekrümmter Teile.
Die Reduktion beträgt
bei diesem Prozess etwa 5 % für
jeden Durchgang.
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Bei
den obigen Walzprozessen muss die Temperatur zum Wiedererhitzen
der Rohmaterialien im Bereich von 1150 bis 1320 °C sein. Wenn die Temperatur
des Wiedererhitzens niedriger als 1150 °C ist, wird der Verformungswiderstand
ungünstigerweise
erhöht,
wodurch es schwierig wird, eine gewünschte Bearbeitbarkeit sicherzustellen,
die zum Formen eines Stahlmaterials zu einer gewünschten Konfiguration nötig ist.
Wenn die Temperatur des Wiedererhitzens höher als 1320 °C ist, erfolgt
ein erhöhter
Zunderverlust, was zu einer unerwünschten Zunahme der Kosten
des Wiedererhitzens pro Produkteinheit führt. Außerdem besteht auch die Möglichkeit,
dass die ursprünglichen γ-Teilchen
groß werden
und dadurch die Zähigkeit
des Stahlprodukts verschlechtert wird. Aus diesem Grund liegt die
Temperatur zum Wiedererhitzen der Rohmaterialien vorzugsweise im
Bereich von 1150 bis 1320 °C.
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Bei
dem Voruniversalwalzen wird aufgrund der Temperaturabnahme in der
letzten Hälfte
des Mehrfachwalzens die Walztemperatur niedrig, bis sie auf 950 °C fällt, was
eine Temperatur ist, bei der nicht-rekristallisierte γ-Bereiche
gebildet werden. Zu diesem Zeitpunkt wird die Walztemperatur auf
die Oberflächentemperatur
eines Teils, dessen Breite 1/4 der eines Flanschteils eines H-Profils
ist, eingestellt. Tatsächlich
ist im Hinblick auf die Qualitätskontrolle
eines H-Profils
das Voruniversalwalzen die wichtigste Behandlung, wenn der Bereich
der Walztemperatur berücksichtigt
werden muss. Wenn die Walztemperatur 950 °C oder niedriger ist und die
akkumulierte Reduktionsmenge zu gering ist, wird es schwierig, eine
gewünschte
Mikrostruktur für
den Stahl zu erhalten und dies führt
daher zu verminderter Zähigkeit.
Aus diesem Grund beträgt
die akkumulierte Reduktionsmenge bei einer Temperatur von 950 °C oder niedriger
5 % oder mehr. Indessen kann die akkumulierte Reduktionsmenge bei
einer Temperatur von 950 °C
oder niedriger unter Verwendung der Gleichung (A-B)/A × 100, wobei
A den Walzenspalt zwischen Walzen vor einem Walzdurchgang bei einer
Temperatur von 950 °C
oder niedriger bedeutet und B den Walzenabstand zwischen Walzen
beim Enddurchgang bedeutet, berechnet werden.
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Tatsächlich ist
eine größere akkumulierte
Reduktionsmenge bei einer Temperatur von 950 °C oder niedriger zum Erreichen
einer höheren
Festigkeit und höherer
Zähigkeit
für die
Basismaterialien wirksam. Daher ist eine derartige größere akkumulierte
Reduktionsmenge günstig.
Jedoch besteht im Hinblick auf bestimmte Walzgrößen die Möglichkeit, dass das Walzen
aufgeschoben werden muss, bis die Temperatur 950 °C oder niedriger
wird, welches die Temperatur ist, bei der nicht-rekristallisierte γ-Bereiche gebildet werden. Indessen
wird, wenn das Walzen für
einen zu langen Zeitraum aufgeschoben wird, die Produktivität niedrig. Ferner
tritt, da an einem Ort, an dem das Walzen aufgeschoben wird, keine
Einrichtung zum Beibehalten der Wärme vorhanden ist, wenn das
Walzen für
einen zu langen Zeitraum aufgeschoben wird, eine Temperaturdifferenz
auf und sie wird zwischen dem Stegteil und den Flanschteilen aufgrund
ihrer unterschiedlichen Dicke vergrößert. Üblicherweise besitzt, da der
Stegteil eines H-Profils dünn
ist, der Stegteil eine niedrigere Temperatur als jeder Flanschteil.
Wenn die Temperaturdifferenz zwischen dem Stegteil und den Flanschteilen
vergrößert ist,
wird eine Verformung des Stegteils wahrscheinlich, wodurch es schwierig
wird, eine hohe Ausbeute bei dem Herstellungsverfahren zu erhalten.
Aus diesem Grund ist es, um eine hohe Produktivität zu erhalten, erforderlich,
dass, wenn das Voruniversalwalzen durchgeführt wird, das Walzen nicht
aufgeschoben wird und der Umkehrvorgang innerhalb einer kurzen Zeitspanne
durchgeführt
wird. Während
des Voruniversalwalzens wird die Gesamtstopzeitdauer des gewalzten
Stahlmaterials beim Umkehrvorgang während des Walzens auf innerhalb
von 120 s gesteuert. Entsprechend wird während des Voruniversalwalzens
die akkumulierte Reduktionsmenge bei einer Temperatur von 950 °C oder niedriger,
vorzugsweise auf 50 % oder niedriger eingestellt.
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Das
Fertiguniversalwalzen wird bei einer Temperatur von 750 °C oder höher durchgeführt. Wenn
die Walztemperatur niedriger als 750 °C ist, wird die Oberflächenqualität von H-Profilen
verschlechtert (beispielsweise treten Oberflächendefekte auf) und auch die
Formqualität
von Stahlprodukten verschlechtert (da der rechte Winkel nicht ausreichend
exakt ist).
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Ferner
ist der während
des Voruniversalwalzens und des Fertiguniversalwalzens durchgeführte Kühlprozess
und der nach dem Fertiguniversalwalzen durchgeführte Kühlprozess vorzugsweise eine
Luftkühlbehandlung.
Außerdem
kann zur Verhinderung der Vergrößerung der
Temperaturdifferenz zwischen dem Stegteil und den Flanschteilen
jedes H-Profils eine Wasserkühlbehandlung
zum Kühlen
der Flanschbereiche durchgeführt
werden, wobei dies als eine Stufe zwischen dem Voruniversalwalzen
und dem Fertiguniversalwalzen dient. Alternativ kann die Wasserkühlbehandlung
nach dem Fertiguniversalwalzen durchgeführt werden. Wenn jedoch das
Wasserkühlsystem
verwendet wird, ist es schwierig, gleichförmige Temperaturen auf der
linken und rechten Seite jedes H-Profils sicherzustellen. Infolgedessen
treten eine Krümmung
und Verwölbung
in Walzrichtung auf, die Probleme beim Durchführen jedes Stahlprodukts durch
ein Walzwerk verursachen, wodurch die gewünschte Produktivität verringert
wird. Das heißt,
wenn die Flanschteile jedes H-Profils gekühlt werden, ist es wichtig,
die Kühltemperatur
zu steuern. Aus diesem Grund sind der zwischen dem Vorwalzen und
dem Fertigwalzen durchgeführte
Kühlprozess
und der nach dem Fertigwalzen durchgeführte Kühlprozess vorzugsweise Luftkühlprozesse.
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Obwohl
die Größe des gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellten H-Profils nicht beschränkt ist,
ist die Dicke der Flanschteile jedes H-Profils vorzugsweise auf
40 mm oder weniger festgelegt. Der Grund für diese bevorzugte Dicke wird
im folgenden beschrieben.
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Das
heißt,
wenn ein Stahlprodukt oder ein H-Profil einen Flansch mit einer
Dicke von größer als
40 mm besitzt, ist nur wegen der Zunahme dieser Dicke die Gesamtreduktionsmenge
beim Walzen verringert und die Kühlrate
erniedrigt. Infolgedessen ist es notwendig, die Abnahme von dessen
Festigkeit und die Abnahme von dessen Zähigkeit, die aufgrund der Verringerung
der Gesamtreduktionsmenge und aufgrund der Verringerung der Kühlrate verursacht
werden, zu kompensieren. Mit anderen Worten, ist es notwendig, entsprechende Komponenten
einzuplanen und spezielle Walz- und Kühlprozesse in Betracht zu ziehen,
die üblicherweise
an bekannten Verfahren beteiligt sind.
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Beispiele
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Stahlmaterialien
mit den in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzungen wurden unter
verschiedenen Bedingungen, die in der folgenden Tabelle 2 angegeben
sind, behandelt, wodurch verschiedene H-Profile hergestellt wurden.
Die Produktivität
kann durch zusammenfassendes Berücksichtigen
der Zahl der Tonnen zum Walzen pro Stunde, der Walzgröße, des
Zeitabstands zwischen jeweils zwei Walzdurchgängen zum Walzen von zwei Reihenstahlprodukten
und der Zahl der Walzdurchgänge
festgestellt werden.
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Verschiedene
H-Profile, die in dem oben beschriebenen Verfahren erhalten wurden,
wurden durch Entnahme von JIS Nr. 4-Zugteststücken und JIS Nr. 4-Schlagteststücken von
einem Teil, das 1/4 der Flanschbreite ausmacht, und einem Teil,
das 1/4 der Flanschdicke ausmacht, wobei die Entnahmerichtung parallel
der Walzrichtung ist, geprüft.
Auf diese Weise wurden die mechanischen Eigenschaften jedes H-Profils
untersucht.
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Als
nächstes
wurde zur Bewertung der HAZ-Zähigkeit
jedes H-Profils
ein Reproduktionswärmezyklusteststück von einem
Teil, das 1/4 der Flanschdicke ausmacht, entnommen, wodurch eine
Wärmezyklusbehandlung
zur Simulierung der HAZ durchgeführt
wurde. Danach wurde ein Charpy-Teststück entnommen, um die Charpy-Absorptionsenergie
bei einer Temperatur von 0 °C
zu ermitteln. Hierbei umfasst der Wärmezyklus
- (1)
das Erhitzen eines Stahlprodukts auf eine Temperatur von 1400 °C,
- (2) das Kühlen
des Stahlprodukts zur Verringerung von dessen Temperatur von 800 °C auf 500 °C innerhalb 300
s.
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Dann
wurde anschließend
an (1) und (2) eine Wiedererhitzenbehandlung durchgeführt, bis
das Stahlprodukt eine Temperatur von 700 °C, die unter dem Ar1-Punkt
liegt, erreicht. Hierbei entspricht
- (1) einem
Wärmezyklus,
der bei einem Schweißabschnitt
hinzugefügt
wurde (im folgenden einfach als "BOND-Abschnitt" bezeichnet), wenn
ein Schweißen
mit einer Zusatzwärmemenge
von 500 kJ/cm durchgeführt
wird, und
- (2) einem Wärmezyklus,
der bei einem wiedererhitzten BOND-Abschnitt hinzugefügt wurde, wenn ein Schweißen mit
einer zusätzlichen
Wärmemenge
von 500 kJ/cm durchgeführt
wurde.
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Die
in dem obigen Versuch erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle 3 angegeben.
TABELLE
3
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Aus
Tabelle 3 ist klar, dass jedes der in erfindungsgemäßen Beispielen
erhaltenen H-Profile eine gute Produktivität, eine hohe Zugfestigkeit,
die 500 MPa oder mehr beträgt,
eine hervorragende Zähigkeit
des BOND-Abschnitts und eine hervorragende Zähigkeit des wiedererhitzten
BOND-Abschnitts aufweist. Ferner wurde eine Untersuchung hinsichtlich
der Härte
jedes H-Profils in Richtung der Dicke von dessen Flanschteilen und
dessen Stegteil durchgeführt.
Infolgedessen wurde ermittelt, dass sich die Härte von einem Stahlprodukt nur
in sehr kleiner Menge von der eines anderen unterscheidet, wodurch
eine gleichförmige
Härteverteilung gezeigt
wird.
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Im
Gegensatz zu den Beispielen gemäß dieser
Erfindung zeigen eine Mehrzahl von Vergleichsbeispielen (Stahl K
und Stahl P), bei denen der C-Gehalt nicht im erfindungsgemäßen Bereich
liegt, dass die Zähigkeit von
BOND-Abschnitten niedrig ist und deren Härte äußerst stark höher ist.
Das heißt,
es verbleiben noch Probleme bezüglich
der Zähigkeit
und der Schweißbarkeit
der HAZ. Ferner wurde im Hinblick auf Stahl L, der kein Ti enthält, Stahl
M, der kein Nb enthält,
und Stahl N, der eine große
Menge N enthält,
ermittelt, dass sowohl deren Festigkeit als auch deren Zähigkeit
verschlechtert sind. Ferner sind bei dem Stahl 0, der einen Nb-Gehalt über der
Obergrenze aufweist, die Zähigkeit
von sowohl dem Basismaterial als auch der HAZ verschlechtert.
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Daher
ist es mit dieser Erfindung möglich,
mit äußerst niedrigen
Kosten und mit äußerst hoher
Produktivität
gewalzte H-Profile
mit im wesentlichen keinen Qualitatsvariationen oder sogar keinen
Qualitätsvariationen
innerhalb jedes Stahlprodukts und Materialqualitäten, die von einem Stahlprodukt
zu einem anderen nicht wesentlich verschieden oder sogar überhaupt
nicht verschieden sind, herzustellen, wodurch verbesserte H-Profile,
die jeweils eine höhere
Festigkeit und eine höhere
Zähigkeit
als herkömmliche
H-Profile aufweisen und ferner eine hervorragende Schweißbarkeit
besitzen, bereitgestellt werden.