DE60009259T2 - Verfahren zur Herstellung von vorgehärteten Teilen aus Verbundwerkstoff mit in frischem Zustand angewandten Versteifern - Google Patents
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Description
- GEBIET DER ERFINDUNG
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen vorgehärteter Verbundmaterialteile mit ungehärtet aufgebrachten Streben, bei dem mindestens zwei als Verbundmaterialien hergestellte Teile strukturell verbondet werden, von denen ein erstes Teil, das als Basisteil bezeichnet wird, gehärtet ist, und ein zweites Teil, das als Strebe bezeichnet wird, in einem ungehärteten Zustand vorliegt, und bei dem das Verbonden der beiden Teile mittels einer strukturellen Haftbahn derart durchgeführt wird, dass die Strebe unter adäquater Vernetzung des Harzes seines Verbundmaterials gegen das Basisteil kompaktiert wird und so stark an der Haut des Basisteils in Anhaftung gebracht wird, dass eine adäquate Widerstandsfähigkeit der Haftbahn gewährleistet ist.
- Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, die erforderlichen theoretischen Konzepte und die ihnen entsprechenden Herstellungsverfahren dahingehend zu entwickeln, dass ein Verbondungssystem geschaffen wird, das durch Aneinanderkleben zweier oder mehrerer als Verbundmaterialien hergestellter Teile erzeugt wird.
- Die Verbondung wird durch Autoklav-Härten einer strukturellen Haftbahn gebildet, die zwischen zwei Oberflächen von Teilen, welche Verbundmaterial aufweisen, angeordnet ist. Das Harz ist in einem dieser Teile gehärtet und in dem anderen Teil ungehärtet. Das Härten des Harzes in demjenigen Teil, das sich im ungehärteten Zustand befindet, wird ebenfalls in dem gleichen Autoklav-Zyklus vorgenommen.
- Einer der produktivsten industriellen Anwendungsfälle der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung großformatiger Teile, bei denen die Qualität des Basisteils, d.h. des Teils, das dem Vorgang bereits gehärtet zugeführt wird, gewährleistet ist.
- TECHNISCHER HINTERGRUND DER ERFINDUNG
- Eine gegenseitige Haftverbindung struktureller Teile ist bei Verbundmaterialen nur eingeschränkt durchführbar, was deshalb der Fall ist, weil die Verwendungsmöglichkeiten und der Entwicklungsgrad von Verbundmaterialen aufgrund ihrer erst kurz zurückliegenden Einführung auf dem Gebiet der Technik noch begrenzt sind.
- Hinsichtlich des gegenseitigen Verklebens bezieht sich der beim Anmelder praktizierte einschlägige Stand der Technik auf das Verbonden von Holm-Versteifungselementen der horizontalen Stabilisierungs-Torsionsbox des (derzeit produzierten) Flugzeugs vom Typ Airbus A330-340, das Verbonden der Längs-Versteifungselemente der Beschichtungen der Flügel-Torsionsbox des (bis zur Prototyp-Stufe entwickelten) Flugzeugs des Typs CASA 3000, das Verbonden von Holmen mit der Flügel-Beschichtung des (in der Vor-Produktionsphase befindlichen) EFA European Fighter Aircraft und das Verbonden der FB.5-1 – Testbox des Entwicklungsprogramms für LFS Large Flying Surfaces.
- Der die vorliegende Erfindung betreffende nächstliegende Stand der Technik jedoch ist durch ein Projekt repräsentiert, das vom Anmelder in Zusammenhang mit dem Flugzeug des Typs Airbus A340 Growth entwickelt worden ist. Dieses Projekt ist in internen Dokumenten erläutert, die sich im Besitz des Anmelders befinden und einen Vorgang zum Herstellen der verschiedenen Abschnitte von Flugzeugstreben beschreiben. Dieser Vorgang umfasst die Schritte des Laminierens des Basisteils des Holms und des Härtens desselben an einem entsprechenden Werkzeug mittels eines Druck- und Temperaturzyklus; des Laminierens von Paaren von Halb-Versteifungselementen, die anschließend zu Formungswerkzeugen weiterbewegt werden; und des Ausführens eines Temperatur- und Vakuum-Formungszyklus; das Zusammenbringen der Halb-Versteifungselemente jedes Paars, während diese in Formungswerkzeugen untergebracht sind, um ein vollständiges Versteifungsteil zu bilden; das Anordnen der Baugruppen, die jeweils ein ungehärtetes Versteifungselement und ein Formungswerkzeug aufweisen, an dem gehärteten Basisteil; und das Härten der Versteifungselemente an einem Härtwerkzeug; und das Entfernen der Versteifungselemente aus der Form, nachdem die Versteifungselemente gehärtet und mit dem Holm-Basisteil verbondet worden sind.
- Aus den Ergebnissen zuvor durchgeführter Tests sowie aus weiteren Untersuchungen und Herstellbarkeitstests ist ersichtlich, dass eine Anwendung des gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehenen Vorgangs für Teile, die eine für hohe Anforderungen ausgelegte widerstandsfähige Struktur aufweisen und strikten Qualitätserfordernissen unterliegen, sowohl durchführbar als auch zuverlässig ist.
- ANWENDUNGSGEBIET DER ERFINDUNG
- Die Erfindung ist ferner für die Herstellung von Verbundmaterialteilen verwendbar, bei denen sich eine oder mehrere ihrer Komponenten in einem gehärteten Zustand befinden (Basis-Komponenten) und die anderen Komponenten sich im ungehärteten Zustand befinden (Streben-Komponenten), vorausgesetzt, dass die Verbondung zwischen ihnen hergestellt wird. Bei diesen Teilen kann es sich um beliebige Teile folgender Produkte handeln:
- – Flugzeugstrukturen wie z.B. Flugoberflächen-Verkleidungen, Holme, Rippen, Befestigungsteile.
- – Raumfahrzeuge.
- – See- und Landfahrzeuge.
- – Industrielle Maschinen und Ausrüstungen.
- Die involvierten Herstellungsprozesse sind:
- – Laminieren von Verbundmaterial (manuell oder automatisch).
- – Schneiden von Verbundmaterial.
- – Heißformen von Verbundmaterial.
- – Handhaben und Positionieren von Teilen und Werkzeugen.
- – Autoklav-Härten.
- Die verwendeten Materialien können durch verschiedene Harze und verschiedene Typen von Fasern integriert sein, wie z.B.:
- – Glasfaser.
- – Kohlenstoff-Faser.
- – Aramid-Faser.
- – Bor-Faser.
- – Epoxyharz.
- – thermoplastisches Harz.
- – Weitere wärmestabile Harze.
- ÜBERBLICK ÜBER DIE ERFINDUNG
- Die Aufgabe der Erfindung besteht in einem Herstellungsverfahren für Verbundmaterialteile, bei dem mindestens eine ungehärtete Strebe mittels eines strukturellen Haftvermittlers in Anhaftung an einem gehärteten Basisteil gebracht wird. Diese Verbondung wird durch Formung und Druckaufbringung unter Verwendung speziell für diesen Zweck ausgebildeter Werkzeuge erzeugt, so dass die Möglichkeit besteht, das Harz und den während des Autoklav-Zyklus erzeugten Haftvermittler-Fluss zu steuern und rückzuhalten.
- Die Streben haben einen L- oder T-förmigen Querschnitt. Der für die Streben vorgesehene Vorgang wird nachstehend detailliert beschrieben.
- Das Basisteil kann eine Flügel-Haut oder die Haut eines Stabilisators oder irgendeine andere Komponente sein, die versteift werden muss, damit sie ihre strukturelle Funktion erfüllt.
- Die T-förmig ausgebildete Strebe wird durch Vorrichtungen (Winkelteile) eingeschlossen, welche die Basis des Systems bilden und den Harzfluss steuern und rückhalten. Anschließend wird ein Vakuumbeutel in noch zu erläuternder Weise positioniert, und die Anordnung wird in einen Autoklaven eingeführt, um einem Härtungszyklus mit vorbestimmtem Druck und vorbestimmter Temperatur ausgesetzt zu werden, die von den Erfordernissen des Materials und der Teile abhängen.
- Der Vorgang ist anwendbar für die Teile, die durch einen beliebigen manuellen oder automatischen Laminierungsvorgang hergestellt werden.
- Der vorstehend überblicksmäßig aufgeführte Vorgang gemäß der Erfindung geht aus von dem weiter oben beschriebenen Vorgang, der im Zusammenhang mit der Konstruktion von Holmen des Flugzeugs vom Typ Airbus A340 Growth entwickelt wurde, und unterscheidet sich von diesem Vorgang hauptsächlich dadurch, dass die zu härtenden Streben nach ihrer Entnahme aus den Formungswerkzeugen in Winkelteile eingeführt werden, die zusammengedrückt werden, um die Streben festzuhalten und zu verhindern, dass Harz des Verbundmaterials der Streben nach außen fließt. Die Winkelstücke werden auf einem zum Drehen des Streben ausgebildeten Drehgestell angeordnet und über dem auf einer Gabel platzierten, bereits gehärteten Basisteil positioniert, woraufhin das Drehgestell entfernt wird und die Anordnung, welche das Basisteil, die Streben und die Winkelstücke aufweist, in einen Vakuumbeutel eingebracht und in einen Härtungs-Autoklaven eingebracht wird, in dem die Streben gehärtet und in Anhaftung an dem Basisteil gebracht werden.
- Die wesentlichen Merkmale des Verfahrens gemäß der Erfindung sind in dem unabhängigen Anspruch 1 aufgeführt, während die übrigen, abhängigen Ansprüche bestimmte Ausgestaltungen des Verfahrens betreffen.
- KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- Zum besseren Verständnis des Verfahrens gemäß der Erfindung wird auf die beigefügten Zeichnungen verwiesen:
-
1 zeigt eine allgemeine perspektivische Ansicht einer durch den erfindungsgemäßen Vorgang hergestellten Basisteil-Strebenvorrichtung; -
2 zeigt Winkelstücke, die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden; -
3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines gemäß der vorliegenden Erfindung verwendeten Sperrteils; -
4 zeigt das Ausbilden einer Halb-Strebe gemäß der vorliegenden Erfindung; und -
5 zeigt das Verbonden der Halb-Streben mittels des erfindungsgemäßen Vorgangs. - DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
- Der mit der Erfindung entwickelte und für Verbundmaterialen anwendbare Herstellungsvorgang betrifft ein Set verschiedener Vorbereitungsvorgänge, mit denen ein gegenseitiges Verkleben in optimierter Weise erzielt werden kann. Der Kernpunkt besteht im Rückhalten des Harzflusses des Verbundmaterials während des nachstehend beschriebenen Vorgangs zum gegenseitigen Verkleben.
- Der Vorgangs zum gegenseitigen Verkleben umfasst das strukturelle Verbonden eines bereits gehärteten Basisteils
1 und einer im ungehärteten Zustand befindlichen Strebe2 . - Der Fuß
3 der Strebe2 weist in jedem Abschnitt eine konstante Dicke auf und ist der Form der Beschichtung des Basisteils1 angepasst, wobei er gemäß1 den Schrägungen des Basisteils folgend ansteigt und abfällt. Die bislang für einen derartigen Fuß entwickelten Dicken liegen zwischen 2 und 8 mm. - Die Strebe
2 ist zwischen zwei Winkelteilen4 ,4' aus Stahl, Aluminium, pneumatischem Polster etc. und vorzugsweise Invar angeordnet, die wie diejenigen in2 ausgebildet sind und der Form der Strebe2 angepasst sind. Diese Winkelteile weisen eine Folge von Kanälen auf, in denen elastomere Röhren5, 5' untergebracht sind, die den Harzstrom des Verbundmaterials der Strebe2 rückhalten. Die Positionierung, das Formen und die exakte Dimensionierung der Röhren werden entsprechend der bereits erwähnten Optimierung des Harzflusses und der Optimierung der während des Aushärtvorgangs auf die Strebe2 einwirkenden Greif-Drehkraft durchgeführt. - Nachdem die Streben
2 passend an den Winkelteilen4 ,4' angeordnet worden sind, wird der Haftvermittler über die Füße3 der Winkelteile gegossen. Dann wird die Anordnung über dem Basisteil1 positioniert, und der betreffende Vakuumbeutel, der die gesamte Anordnung umgeben soll, wird vorbereitet. - Was die Werkzeuge für den Vorgang des gegenseitigen Verleimens betrifft, so werden eine Gabel, auf der das Basisteil
1 gehärtet wird, und ein Drehgestell verwendet, mittels dessen die Streben2 korrekt auf dem Basisteil1 positioniert werden können. Die Streben2 werden durch die bereits beschriebenen Winkelstücke4 ,4' an dem Gestell befestigt. - Um den Harzfluss an den Enden rückzuhalten, werden Sperrteile
6 gemäß3 aus Stahl, Aluminium, Kohlenstoff-Faser etc. verwendet. - Im Folgenden werden die verschiedenen Schritte des Herstellungsvorgangs gemäß der Erfindung beschrieben.
- A – Laminierung des Teils bzw. der Teile
- In diesem Schritt erfolgt das Übereinanderlegen der Verbundmaterialschichten im vorimprägnierten Zustand derart, dass die Ausrichtung der Faser an die strukturellen Erfordernisse des herzustellenden Teils angepasst wird. Zu diesem Zweck werden die benötigten Verstärkungselemente zwischen den verschiedenen Schichten der in dieser Weise erzeugten Laminate platziert, die in
4 mit7 gekennzeichnet sind. Die Verteilung der Schichten muss derart erfolgen, dass ihre Laminierung und Formung ohne Verursachung von Falten oder Faser-Verzerrungen sowie dahingehend möglich ist, dass das Teil, nachdem es gehärtet ist, keine durch thermische Belastungen erzeugten dauerhaften Verformungen aufweist. - Das Basisteil
1 einerseits und die Anordnung der die Streben2 bildenden Basis-Stapel andererseits werden laminiert. - Das Basisteil
1 und die Streben2 , die durch den vorliegenden Vorgang gebildet werden, können flach oder gekrümmt, mit oder ohne Dickenveränderungen ausgebildet, und sowohl quer- als auch längsverlaufend sein. Aufgrund der Praktikabilität eines gleichzeitigen Laminierens mehrerer Basisteile und Streben kann das Schneiden des Basisteils und der Streben zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden. - B – Formung der Streben und vorbereitende Operationen
- Die verschiedenen Laminate
7 , welche die Halb-Streben2 bilden, werden auf einer Bank zusammengefügt und in die Auflagerplatte einer Wärmeformungsmaschine eingeführt. Steuer-Thermoelemente werden platziert, und diejenigen Werkzeugteile, welche möglicherweise die Maschinen-Membran beschädigen könnten, werden mit Airweave (Belüftungsgewebe) bedeckt. - Der Heißformungszyklus wird durch Wärme- und Unterdruck-Aufbringung durchgeführt. Auf diese Weise werden auf den Wärmeumformungswerkzeugen
8 geformte Laminate7 erzeugt, die Halb-Streben (4 bilden); die Strebe2 wird durch paarweises Verbonden der Halb-Streben (gemäß5 ) gebildet. - Aufgrund der Geometrie des Wärmeumformungswerkzeugs
8 werden die Füße3 der Streben2 an die Form der Beschichtung des Basisteils1 angepasst, wobei sie entsprechend den am Basisteil ausgebildeten Schrägungen aufwärts und abwärts verlaufen. - C – Die Anordnung auf dem Drehgestell
- Die Streben
2 werden dem Formungswerkzeug8 entnommen und dann in die zuvor am Drehgestell angeordneten Winkelteile4 ,4' eingeführt. - Die Winkelteile
4 ,4' werden abschnittsweise festgezogen, und eine Gabel mit dem bereits gehärteten Basisteil1 , an dem die Verstärkungselemente befestigt worden sind, wird unter dem Gestell platziert. - Die Streben
2 werden oberhalb des Basisteils1 gedreht, wobei zu diesem Zweck das Gestell mit Bewegungs- sowie mit mechanischen und optischen Positionierungsvorrichtungen zur Erzielung der gewünschten Präzision versehen ist. Anschließend wird das Gestell entfernt, und es ist nun die Dich tigkeit gewährleistet, um ein Herausfließen des Harzes des Verbundmaterials nach außen zu verhindern, und das Ausbilden des Vakuumbeutels wird begonnen. - Die Positionierungstoleranzen der Teile im Verhältnis relativ zueinander und der Teile relativ zu den Werkzeugen sind abhängig von der Dicke und den geometrischen Merkmalen der Teile bzw. Werkzeuge.
- D – Vorbereitung des Autoklav-Vorgangs
- Nachdem die ungehärteten Streben
2 auf dem gehärteten Basisteil1 positioniert worden sind, wird der Vakuumbeutel vorbereitet, für den drei Schichten unterschiedlicher Materialien verwendet werden. In der letzten Schicht werden mehrere Perforationen zwecks Anordnung von Ventilen ausgebildet, die Luft aus dem Beutel extrahieren, um das erforderliche Vakuum zu erzeugen. Der Beutel wird in dichter Verbindung mit dem Werkzeug belassen, wobei mittels eines um den Umfang herum befestigten Mastix-Streifens Verluste verhindert werden. Zur Gewährleistung der Dichtigkeit wird der Beutel, nachdem er kalt ist, einmal getestet. - Es können auch wiederverwendbare Beutel aus Silicon etc. benutzt werden.
- E – Autoklav-Härten
- Nach dem Vorbereiten des Vakuumbeutels wird die Anordnung an dem Autoklav-Halteteil platziert. Dieses wird hermetisch eingeschlossen, und der entsprechende Aushärtzyklus wird unter Zugrundlegung der folgenden wesentlichen Parameterwerte durchgeführt, die von den Eigenschaften des Materials und des Teils abhängen:
- – Druck: 5,95 – 10,5 kg/cm2.
- – Temperatur: bis zu 190°C je nach Material.
- – Heiz-Rate: 0,5 – 2°C/min.
- Nachdem die Autoklav-Kammer die hinsichtlich des Drucks und der Temperatur die Umgebungsbedingungen erreicht hat, wird das bereits gehärtete und vollständig verfestigte Material herausgenommen. Die anfangs in einem Vorimprägnierungszustand befindlichen Streben
2 haften nun perfekt an dem gehärteten Basisteil1 an, und zwar in einem Zustand, in dem sie die strukturellen Belastungen tragen, für die sie ausgelegt worden sind. - Wie bereits im Zusammenhang mit den verschiedenen Stufen des erfindungsgemäßen Vorgangs beschrieben wurde, besteht der Hauptfaktor darin, den Harzfluss des Verbundmaterials der Strebe
2 während des Aushärtvorgangs rückzuhalten, wobei zu diesem Zweck der oben beschriebene Verklebungsvorgang verwendet wird, bei dem die Strebe2 zwischen zwei gemäß2 ausgebildeten Winkelteilen4 ,4' aus Stahl, Aluminium, pneumatischem Polstermaterial etc. eingeschlossen wird, und wobei in den Winkelteilen mehrere elastomere Röhren5 ,5' vorgesehen sind, bei denen es sich um die Teile handelt, die den Harzfluss rückhalten. - Der erfindungsgemäße Vorgang ist für verschiedene Dicken anwendbar (3,5 – 16 mm für den Kern und 2 bis 8 mm für den Fuß der Strebe) und für verschiedene Laminate
7 anwendbar. Die Bemessungen sowohl in der Höhe als auch in der Länge sind sehr variabel. Bislang sind Teile mit einer Länge von bis 17 m mit geeigneten Werkzeugen entwickelt worden. - Vorstehend wurden die Grundmerkmale der Erfindung erläutert, obwohl selbstverständlich die Möglichkeit besteht, an bestimmten Einzelheiten des vom Anmelder entwickelten Herstellungsvorgangs Änderungen vorzunehmen. Aus diesem Grund ist der Schutzumfang der Erfindung nur durch den Inhalt der beigefügten Ansprüche beschränkt.
Claims (12)
- Verfahren zum Herstellen vorgehärteter Verbundmaterialteile mit ungehärtet aufgebrachten Streben, bei dem mindestens zwei als Verbundmaterialien hergestellte Teile strukturell verbondet werden, von denen ein erstes Teil, das als Basisteil (
1 ) bezeichnet wird, in einem gehärteten Zustand vorliegt, und ein zweites Teil, das als Strebe (2 ) bezeichnet wird, in einem ungehärteten Zustand vorliegt, und das Verbonden des Basisteils (1 ) und der Strebe (2 ) mittels einer strukturellen Haftbahn derart durchgeführt wird, dass die Strebe (2 ) unter adäquater Vernetzung des Harzes seines Verbundmaterials gegen das Basisteil (1 ) kompaktiert wird und so stark an dem Basismaterial (1 ) in Anhaftung gebracht wird, dass eine adäquate Widerstandsfähigkeit der Haftbahn gewährleistet ist, und bei dem die folgenden Schritte ausgeführt werden: a) Laminieren einander überliegender Schichten aus Verbundmaterial in einem vorimprägnierten Zustand zur Bildung von Laminaten (7 ), derart, dass die Faserorientierung an die strukturellen Anforderungen des herzustellenden Teils angepasst wird, Herstellen einerseits des Basisteils (1 ) und andererseits einer Anordnung von Basis-Stapeln, die zur Bildung der Strebe (2 ) vorgesehen sind, aus den resultierenden Laminaten (7 ); b) Härten des in Schritt a) erhaltenen Basisteils (1 ); c) Zusammenfügen des zur Bildung der Strebe (2 ) vorgesehenen Laminats (7 ) über einer Bank und Einführen der Anordnung in eine Wärmeumformungsmaschine mit einem Wärmeumformungswerkzeug (8 ), und Ausführen eines Wärmeumformungszyklus durch Auf bringen von Wärme und Vakuum, derart, dass Hälften der Strebe (2 ) gebildet werden, die dann paarweise miteinander verbondet werden, um die fertige Strebe (2 ) zu bilden; d) Entfernen der Strebe (2 ) aus dem Umformungswerkzeug (8 ) und Einführen der Strebe in zuvor über einem Drehgestell befestigte Winkelteile (4 ,4' ), Platzieren einer strukturellen Haftbahn an der Strebe (2 ) in dem Bereich, in dem diese mit dem Basisteil (1 ) verbondet bleiben soll, abschnittsweises Festziehen der Winkelteile (4 ,4' ) und Platzieren einer Gabel mit dem bereits gehärteten Basisteil (1 ) unter dem Drehgestell, Drehen der Strebe (2 ), bis sie über dem Basisteil (1 ) verbleibt, Entfernen des Drehgestells und Sicherstellung der Dichtigkeit, um ein Herausfließen von Harz des Verbundmaterials der Strebe (2 ) zu verhindern; e) nachdem die Strebe (2 ) über dem bereits gehärteten Basisteil (1 ) positioniert worden ist, Einschließen der Anordnung in einem Vakuumbeutel und Dichten des Beutels mittels eines um seinen Umfang herum angeordneten Mastix-Bands; und f) Platzieren der im Vakuumbeutel eingeschlossenen Anordnung auf einem Autoklav-Haltewerkzeug, hermetisches Schließen des Autoklaven, Ausführen eines Aushärtzyklus der Strebe (2 ) unter Druck- und Temperatureinwirkung und, anschließend Zulassen, dass die Autoklavkammer wieder Druck- und Raumtemperatur-Bedingungen erreicht, woraufhin die Anordnung, die von dem zuvor gehärteten Basisteil (1 ) und einer nun gehärteten, fest an dem Basisteil (1 ) haftenden Strebe (2 ) gebildet wird, aus dem Autoklaven entfernt wird. - Vorgang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Basisteil (
1 ) und zwei oder mehr Streben (2 ) verbondet werden, um ein fertiges vorgehärtetes Teil zu erhalten. - Vorgang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass, falls mehrere Basisteile (
1 ) und Streben (2 ) gleichzeitig laminiert werden sollen, die in Schritt a) erhaltenen Laminate (7 ) anschließend in mehrere erforderliche separate Basisteile und Streben geschnitten werden. - Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laminate (
7 ) in flacher oder gekrümmter Form, mit oder ohne Dickenveränderungen, sowie quer- und längsverlaufend hergestellt werden. - Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Härten gemäß Schritt f) unter einem Druck von 5,95 – 10,5 kg/cm2 und einer Temperatur von bis zu 190°C in Abhängigkeit von dem verwendeten Verbundmaterial und mit einer Heizrate von 0,5°C/min – 2°C/min durchgeführt wird.
- Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Teile herstellbar sind, die in Flugzeug-, Wasser- und Landfahrzeug-Strukturen sowie für Produktionsmaschinen und -apparaturen verwendet werden können.
- Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisteil (
1 ) die Haut eines Flugzeug-Flügels, einen Stabilisierer oder eine andere Komponente aufweist, die zur Erfüllung ihrer strukturellen Funktion versteift werden muss. - Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (
2 ) einen L- oder T-förmigen Querschnitt haben. - Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strebe (
2 ) eine Dicke von 2 bis 8 mm im Fuß und von 3,5 bis 16 mm im Kern hat und der fertige vorgehärtete Teil, der den Basisteil (1 ) und die Strebe (2 ) aufweist, eine Länge von bis zu 17 m hat. - Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Vakuumbeutel für den Schritt e) ein wiederverwendbarer Beutel aus Silicon oder einem ähnlichen Material verwendet wird.
- Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Vakuumbeutel in Schritt e) mittels dreier Schichten aus unterschiedlichen Materialien gebildet wird, wobei in der letzten dieser Schichten mehrere Perforationen zur Aufnahme von Ventilen ausgebildet werden, mit denen Luft aus dem Beutel extrahiert und dadurch das erforderliche Vakuum erzielt wird.
- Vorgang nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundmaterial Fasern und Harze aufweist, die gewählt sind aus Glasfaser, Kohlenstoff-Faser, Aramid-Faser, Bor-Faser, Epoxidharz, thermoplastischem Harz und weiteren wärmestabilen Harzen.
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