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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Leitungssystem für die extrakorporale
Blutreinigung bei einem Menschen oder einem tierischen Warmblütler, das
eine als offene Schleife ausgelegte Zirkulationsleitung umfasst,
die zwei Abschnitte aufweist – einen zur
Extraktion des zu reinigenden Bluts, den anderen zur Rückführung des
gereinigten Bluts dazu bestimmt, an Reinigungsorgane angeschlossen
zu werden, mit wenigstens einer Leitung, um zumindest einen dieser
Abschnitte mit einer Austauschlösungsquelle
zu verbinden, mit einer entlang dieser Schleife angeordneten Blasenfalle,
mit einer Leitung für
die Entleerung von Abfallprodukten, die durch diese Reinigungsorgane
ausgeschieden werden, versehen mit einem Segment, das so gestaltet
ist, dass es als Pumpengehäuse
für eine
Schlauchpumpe dienen kann, sowie mit Verbindungselementen, um die
beiden Enden dieser offenschleifigen extrakorporalen Zirkulationsleitung
lösbar
miteinander zu verbinden und eine geschlossene Schleife zu bilden.
Diese Erfindung betrifft auch eine Anwendung dieses Leitungssystems.
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Dieser
Leitungstyp kommt insbesondere bei Patienten zum Einsatz, die an
Niereninsuffizienz leiden und wo es notwendig ist, eine oder mehrere
giftige Substanzen zu eliminieren und/oder ihr Gewicht im Laufe
der Zeit zu kontrollieren. Die existierenden Vorrichtungen zur Behandlung
von Niereninsuffizienz sind im Allgemeinen so konzipiert, dass sie
nur von professionellem Personal in Krankenhäusern bedient werden können. Im
Falle eines chronischen Leidens muss der geplagte Patient sich regelmäßig – typisch dreimal
pro Woche – in
ein spezialisiertes Krankenhaus begeben.
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Bei
einem akuten Schwächeanfall,
verbunden mit einem Krisenzustand und zeitlich begrenzt, wird der
Patient in der Intensivstation von einem Personal behandelt, das
nicht auf diese Therapieart spezialisiert ist.
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Die
hauptsächlichen
Behandlungsmethoden sind die Blutwäsche, einem Diffusions-Ionenaustausch zwischen
dem Blut und einer Dialysat genannten Flüssigkeit, und die Blutfilterung,
bei der das Blut mechanisch gefiltert wird und die mit Konvektion funktioniert.
Die beiden Methoden arbeiten mit einer künstlichen Membran als teildurchlässigem Filter.
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Dieses
Behandlungsverfahren umfasst drei Phasen, nämlich eine Vorbereitungsphase
des Leitungssystems, eine eigentliche Behandlungsphase und eine Versorgungs-
bzw. Entsorgungsphase dieses Leitungssystems. Die Vorbereitungsphase
umfasst zwei Sequenzen, die oft verschieden sind, die Startsequenz,
in welcher das Leitungssystem und der Filter sich füllen, indem
die Luft eliminiert wird, und die Spülsequenz, in der das Leitungssystem
und der Filter im Hinblick auf die Behandlung gereinigt werden.
Nach dieser Behandlung, je nach dem, ob man das Leitungssystem wiederbenutzen
möchte oder
nicht, desinfiziert man es, indem man es mit einem Desinfektionsmittel
füllt,
das die Entwicklung von Bakterien verhindert, oder begnügt sich
damit, es vor dem Wegwerten zu entleeren.
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Um
ein Leitungssystem nach dem Stand der Technik hinsichtlich einer
extrakorporalen Blutreinigung vorzubereiten, schließt man das
Blutextraktionsende des Leitungssystems an einen Lösungsbehälter an
und das Blutrückführungsende
dieses Leitungssystems an einen Flüssigkeitssammelbehälter. Anschließend lässt man
diese Lösung
mittels einer Blutextraktionspumpe zirkulieren, vom Lösungsbehälter zum
Flüssigkeitssammelbehälter.
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Dieser
Vorbereitungsprozess hat mehrere Nachteile. Man benötigt mehrere
zusätzliche
Säcke bzw.
Beutel, die anschließend
unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften entsorgt werden müssen. Bei jedem
Wechsel müssen
diese Beutel geöffnet
und geschlossen werden. Es entsteht also ein erheblicher Handhabungsaufwand.
Außerdem
kann das Leitungssystem nicht wiederverwendet werden wegen der Komplexität der Spül- und Reinigungsoperationen,
welche eine Wiederverwendung nötig
machen würde.
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Die
Phasen der Vorbereitung und der Versorgung bzw. Entsorgung der Vorrichtung
sind also komplex und sehr zeitaufwendig. Während der Behandlung beansprucht
die Entlüftung
bzw. Entleerung des Leitungssystems und der Austausch der Flüssigkeitsbehälter ebenfalls
Zeit und für
den Patienten selbst nur schwer durchführbar.
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Es
wurde schon Leitungssysteme vorgeschlagen, insbesondere in
US 4 888 004 sowie in
WO
90/15631 , die an den beiden Enden der offenen Schleife
lösbare
Verbindungseinrichtungen umfassen, so dass man eine geschlossene
Schleife bilden kann, die ermöglicht,
eine Spüllösung zirkulieren
zu lassen oder um den Kreis vor der Behandlung eines Patienten zu
starten. Obwohl diese Dokumente Kreise betreffen, die vor allem
eine Blasenfalle enthalten, um die Gasphase von der Flüssigphase
zu trennen, ermöglicht
keines von ihnen, eine direkte Verbindung zwischen der Blasenfalle
und dem Sammelbehälter herzustellen.
Tatsächlich
dient in
WO 90/15631 die Leitung, welche die Blasenfalle
mit dem Sammelbehälter
verbindet, als Schlauchpumpe, so dass die Gasphase sich nicht frei
entleeren kann. Es kann sich also eventuell ein Überlauf einstellen, da der
Durchsatz der Entleerungsleitung von der Schlauchpumpe gesteuert
wird. In
US 4 888 004 gibt
es keine Verbindungsleitung zwischen Blasenfalle und Sammelbehälter.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht also zunächst darin,
ein Leitungssystem nach Anspruch 1 vorzuschlagen.
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Die
Erfindung hat auch eine Anwendung des Leitungssystem zum Gegenstand,
so wie definiert in Anspruch 6.
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Das
erfindungsgemäße Leitungssystem
ist sehr einfach zu benutzen, so dass es auch der Patient anwenden
kann und sich selbst zuhause oder in einem spezialisierten Center
behandeln kann, da die Bedienungsoperationen im Laufe der drei Behandlungsprozessphasen
auf ein Minimum reduziert werden können. Es wurde nämlich hinsichtlich
eines automatischen oder quasi-automatischen Betriebs konzipiert,
sowohl vor, während
oder nach der Blutreinigungsbehandlung. Es ermöglicht daher auch eine Benützung durch
ein nicht darauf spezialisiertes Personal im Krankenhaus, insbesondere
durch das Personal der Intensivstation.
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Dank
ihrer Konzeption kann dieses Leitungssystem nicht nur dazu dienen,
Gas frei zu entleeren, sondern auch den Flüssigkeitsüberlauf, und ermöglicht dabei,
das unerwünschte
Vorhandensein von Blut zu detektieren, das unvorhergesehen durch
die Entleerungsleitung fließt.
Diese Vorteile sind im Sinne einer größeren Sicherheit des Patienten,
einer Abnahme der Infektionsgefahren und einer Einfachheit bei der
Benutzung.
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Die
beigefügten
Zeichnungen zeigen sehr schematisch und beispielartig eine erfindungsgemäße Ausführungsart
sowie eine erfindungsgemäße Benutzung
des Leitungssystems.
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Die 1 zeigt ein Schema einer
Vorrichtung für
die Blutfilterung oder den Plasmaaustausch, bei der ein dieser Ausführungsart
entsprechendes Leitungssystem benutzt wird;
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2 ist ein als Blockdiagramm
dargestelltes Verfahren zur Vorbereitung des Leitungssystems bei
einem Reinigungsverfahren;
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3 ist ein als Blockdiagramm
dargestelltes Verfahren zur Versorgung bzw. Entsorgung dieses Leitungssystems;
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4a–4c zeigen Verbindungseinrichtungen bzw.
ein Kurzschlussstück
detailliert im vergrößerten Maßstab, jeweils
als Seitenansicht (4a), um 90° gedreht um eine Querachse (4b)
und als Seitenansicht, verbunden mit den Enden des Leitungssystems
(4c);
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5 zeigt eine Variante des
Leitungssystems, die ermöglicht,
das intrakorporale Blutgefäßsystem
des Patienten durch einen einzigen Zugang mit der erfindungsgemäßen extrakorporalen
Zirkulationsleitung zu verbinden.
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Das
erfindungsgemäße Leitungssystem
präsentiert
sich als eine offene Schleife mit einer Extraktionsleitung 1,
die durch einen Filter 6 oder irgend eine andere geeignete
Reinigungseinrichtung von einer Retourleitung 2 getrennt
ist. In der Retourleitung 2 befinden sich ein Blasendetektor 3 und
eine Klemme 4. Eine Schlauchpumpe 5 dient hauptsächlich zur Extraktion
des Bluts des Patienten und dessen Zirkulation in der offenen Schleife,
wenn deren beiden Enden an zwei verschiedenen Stellen mit dem intrakorporalen
Blutkreislauf des Patienten verbunden sind. Eine Blasenfalle 7 ermöglicht,
einerseits die in dem extrakorporalen Kreislauf mitgeführten Luftblasen
zu eliminieren und andererseits dieser Zirkulationsschleife 1, 2 Flüssigkeiten
zuzuführen
und/oder zu entnehmen.
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Dieses
Leitungssystem umfasst noch eine Extraktionsleitung 28 der
gefilterten Flüssigkeit,
verbunden mit einer Extraktionspumpe des Abfallprodukts 19, einem
Blutverlustdetektor 14 und einem Sammler 15 dieses
Abfallprodukts. Diese Leitung 28 umfasst vorzugsweise außerdem einen
Drucksensor 25, einen Stromleitfähigkeitssensor 26,
einen Temperatursensor 27 und einen Säure-Base-Gleichgewichtssensor 24.
Diese Sensoren können
auch noch mit Anzeigeeinrichtungen (nicht dargestellt) und Recheneinrichtungen
(nicht dargestellt) verbunden sein, die der Steuerung des Reinigungsprozesses
dienen.
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Das
erfindungsgemäße Leitungssystem
umfasst noch eine Leitung 29, die ermöglicht, eine Austauschlösungsquelle 16 mit
der extrakorporalen Zirkulationsschleife 1, 2 zu
verbinden. Diese Leitung 29 ist mit einer Förderpumpe 17 verbunden,
welche den Austauschlösungsdurchsatz
in einer Leitung 30 steuert, welche die Leitung 29 mit
der Retourleitung 2 der extrakorporalen Zirkulationsschleife
verbindet. Eine zweite Leitung 31 verbindet die Leitung 29 mit
der Extraktionsleitung 1 der offenen extrakorporalen Zirkulationsschleife.
Vorzugsweise umfasst diese zweite Leitung 31 zwei Abschnitte,
verbunden durch einen Verbinder 44, dessen Rolle in der
Beschreibung des Reinigungsverfahrens erklärt wird. Eine mit dieser Leitung 31 verbundene
Pumpe 18 steuert den Austauschlösungsdurchsatz, der in Richtung
Extraktionsleitung 1 fließt. Als Variante könnte man
eine einzige mit der Leitung 29 verbundene Pumpe und einen Fördermengenverteiler
benutzen, angeordnet an der Verzweigung der Leitungen 30 und 31.
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Eine
Verbindungsleitung 8 verbindet die Zirkulationsschleife 1, 2 mit
der Extraktionsleitung 28. Diese Verbindungsleitung 8 beginnt
bei der Blasenfalle 7 und endet beim Blutdetektor 14.
Dank dieser Verbindungsleitung 8 kann man die Zirkulationsschleife
dicht machen gegenüber
der Außenluft
und trotzdem die Blasen eliminieren, die sie einschließt, im Allgemeinen
in Form einer Mischung aus Flüssig- und
Gasphase. Diese Leitung ist vorzugsweise integrierender Bestandteil
des Leitungssystems und kann daher zusammen mit diesem sterilisiert
werden. Um der Luft zu ermöglichen,
in die Atmosphäre
zu entweichen, kann der Sammelbehälter 15 mit einem Überdruckventil 48 ausgestattet
sein, oder der Sammler kann ein undichter Behälter sein. Ein nachgiebiger
bzw. elastischer und dichter, zu Beginn der Behandlung leerer Beutel
ist ebenfalls eine mögliche Realisierungsform
des Sammelbehälters 15.
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Ein
Rückschlagventil 49,
in der Verbindungsleitung 8 vorgesehen, erlaubt das Fließen der
Flüssigkeit
nur in der Richtung von der Zirkulationsschleife 1, 2 zur
Entleerungsleitung 28 und verhindert so, dass das Abfallprodukt
im Falle eines Bedienungs- bzw.
Handhabungsfehlers die Blasenfalle erreicht. Eine Klemme 47 ermöglicht,
den Durchsatz in dieser Verbindungsleitung 8 zu kontrollieren,
diese Verbindung zu schließen.
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Die
Verbindungsleitung 8 verhindert den Eintritt von Luft in
die Zirkulationsschleife 1, 2 im Falle eines Bedienungs-
bzw. Handhabungsfehlers, da sie in den Blutdetektor 14 eintaucht,
der normalerweise mit Ultrafiltrat gefüllt ist. Wenn dieser Detektor
das Vorhandensein von Blut detektiert, sendet er ein Signal, das
dazu bestimmt ist, die Pumpen 5, 17, 18 und 19 anzuhalten.
Zudem verhindert dieses Verbindungsleitung 8 jeden Flüssigkeitsaustritt
bzw. -verlust nach außen.
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Bei
der in der 5 dargestellten
Variante ist ein dichter Pufferspeicher 50 in dem Abschnitt
zwischen den Pumpen 5 und 17 der Zirkulationsschleife vorgesehen,
wobei sich die Pumpe 17 in der Rückleitung 2 befindet.
Ein Y-förmiger
Anschluss 51 verbindet die Extraktionsleitung 1 mit
der Retourleitung 2 und die so gebildete extrakorporale
Zirkulationsschleife ist an einer einzigen Stelle an den Blutkreislauf
des Patienten angeschlossen, wobei der Anschluss 11 ein
Verschlusspfropfen ist, dessen Form zulässt, oder nicht, dass die Flüssigkeit
außerhalb des
Anschlusses 51 fließt.
Die Verbindung zwischen der Lösungsquelle 16 und
der extrakorporalen Zirkulationsschleife befindet sich in der Extraktionsleitung 1.
Sie kann sich auch in der Retourleitung 2 oder in beiden
Leitungen befinden.
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Vorzugsweise
werden der Sammelbehälter
15 und
eine oder mehrere Austauschlösungsquellen
16,
16' durch elastische
Beutel gebildet, die in einem oder mehreren, vorzugsweise steifen
Behältern
12 angeordnet
sind. Die diesen Behälter
12 betreffende Information
kann vorzugsweise durch einen Computer
23 aufgezeichnet
und angezeigt werden. Der verwendete Behälter und verschiedene mögliche Varianten
entsprechen vorzugsweise dem in dem Dokument
FR 2 782 916 beschriebenen
Behälter,
das man für
mehr Details konsultieren kann.
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Der
Behälter 12 kann
eine Wiegevorrichtung 10 umfassen, um die Austauschflüssigkeiten
messen zu können.
Als Variante können
diese Wiegeeinrichtungen durch Volumen- oder Flüssigkeitsniveau-Messeinrichtungen
ersetzt werden oder auch durch Durchflussmengensensoren, die eine äquivalente
Information liefern.
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Verschiedene
Sensoren können
die Vorrichtung vervollständigen,
insbesondere Bewegungs- bzw. Verstellungssensoren der Pumpen (nicht
dargestellt), Drucksensoren (40, 41, 42, 25)
oder ein oder mehrere Temperatursensoren 27.
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Die
verschiedenen dem erfindungsgemäßen Leitungssystem
zugeordneten Sensoren sind mit Recheneinrichtungen verbunden (nicht
dargestellt), die im Wesentlichen elektronische und informatische Einrichtungen
umfassen, die insbesondere ermöglichen,
die Informationen zu empfangen und zu verarbeiten, die nötig sind,
um auf verschieden Organe einzuwirken.
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Man
kann noch eine Einrichtung 43 zur Erwärmung des Bluts und/oder der
Austauschlösung und/oder
zur Desinfektion vorsehen, wobei die Erwärmungseinrichtung sich an einer
beliebigen Stelle der Vorrichtung befinden kann.
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Nach
dem Aufbau des Leitungssystems nach 1 wird
dieses zunächst
in Betrieb genommen bzw. gestartet, indem man, wenn dies nicht schon
gemacht ist, die beiden Enden der offenen Schleife durch das Kurzschlussstück 11 miteinander verbindet.
Dieses Kurzschlussstück 11,
detailliert dargestellt in den 4a, 4b und 4c, besitzt zwei Anschlüsse 11a und 11b,
die denen entsprechen, die ermöglichen,
das Leitungssystem mittels eines Katheders oder eines anderen Verbindungselements
(nicht dargestellt) mit dem Blutkreislauf des Patienten zu verbinden,
so dass die offenen Enden 45, 46 des Leitungssystems 1, 2 entweder
an die Katheder oder an das Kurzschlussstück 11 angeschlossen
werden können.
Das Innenvolumen des Kurzschlussstücks 11 ist quasi null,
um Flüssigkeitsverluste
zu vermeiden, wenn das Leitungssystem dann mit den beiden Enden 45 und 46 an
den Patienten angeschlossen wird. Das Kurzschlussstück 11 wird
also vorteilhaft so konzipiert, dass die beiden Enden der offenen
Zirkulationsschleife 1, 2 quasi zusammenstoßen. Vorzugsweise
ist dieses Kurzschlussstück 11 aus
Kunststoff und wird zusammen mit dem Leitungssystem, zu dem es gehört, desinfiziert.
Es kann ein verbreiterter Teil 11c vorgesehen werden, um
die Handhabung während
des Schließens
und Öffnens
der Verbindung zu erleichtern.
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Nach
einem bevorzugten Vorbereitungsverfahren, dargestellt in der 2, besteht der Start darin,
die Extraktionspumpe 5, die Vorverdünnungspumpe 17 und/oder
die Nachverdünnungspumpe 18 zu
betätigen,
um die Leitungen 1, 2 und den zugeordneten Filter 6 zu
füllen.
Die Abfallprodukt-Extraktionspumpe 19 wird ebenfalls betätigt, um
zu helfen, die Zirkulationsschleife 1, 2 zu spülen, aber
mit einem kleineren Durchsatz. Während
der Spülphase
wird der Extraktionsdurchsatz des Filtrats der Pumpe 19 auf
einem niedrigeren Wert gehalten – eventuell auf null – als Summe
aus Vorverdünnungsdurchsatz
und Nachverdünnungsdurchsatz
der Pumpen 17 und 18, wobei die Blutextraktionspumpe 5 einen
ausreichenden Durchsatz liefert, um den der Pumpen 17 und 18 nicht
zu bremsen. Das Leitungssystem ist also während der gesamten Operation
mit Flüssigkeit
gefüllt und
der Überlauf,
der durch die Leitung 8 abfließt, entspricht der Differenz
zwischen der entzogenen Menge (Filtrat) und der eingespeisten Menge
(Vorverdünnung
und Nachverdünnung).
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Das
Anhalten dieser beiden Startoperationen und das Spülen erfolgt
normalerweise automatisch, wenn vorher festgelegte Austauschlöusungsmengen
ausgetauscht worden sind. Das Anhalten kann ausnahmsweise durch
den Benutzer selbst oder durch einen Alarm veranlasst werden, wenn zum
Beispiel während
des Spülens
durch den Detektor 3 Luftblasen detektiert werden.
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Am
Ende des Spülens
ermöglicht
eine Operation, die darin besteht, die Blutpumpe 5 und
die Filtratpumpe 19 gleichzeitig zu betätigen, das Flüssigkeitsniveau
in der Blasenfalle 7 abzusenken. Die Klemme 47 wird
dann hinsichtlich des Beginns der Blutreinigung geschlossen.
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Im
Falle des in der 5 dargestellten
Leitungssystems folgen der Start und das Spülen demselben, oben beschriebenen
Prinzip. Die Pumpe 18 injiziert mehr Flüssigkeit als die Pumpe 19 extrahiert und
der Überschuss
fließt
ab durch die Leitung 8, die Pumpen 5 und 17 in
der extrakorporalen Zirkulationsleitung werden so gesteuert, dass
in dem gesamten Kreis ein vernünftiger
Druck aufrechterhalten wird, so dass vermieden wird, dass sich dieser
letztere verschlechtert. Diese Steuerung basiert vorzugsweise auf
den Angaben der Drucksensoren 40, 41, 42, 25.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil des Schließens
der Zirkulationsschleife 1, 2 durch das Kurzschlussstück 11 besteht
darin, dass die Kontrolle der Drucksensoren während des Spülens möglich ist.
Das Schließen dieser
Zirkulationsschleife 1, 2 durch unverformbare Elemente
ermöglicht,
zu verifizieren, dass die durch die Sensoren 40 und 41 gemessenen
Drücke
identisch sind und dass sie zunehmen, wenn die Pumpe 18 und/oder
die Pumpe 17 arbeiten, während die anderen stillstehen.
Man kann verifizieren, dass bei einem konstanten (nicht null) Durchsatz
der Blutextraktionspumpe 5 der durch den Sensor 25 gemessene Druck
proportional zum Durchsatz der Filtrat-Extraktionspumpe 19 zunimmt.
Man kann auch verifizieren, dass der durch den Sensor 42 gemessene
Druck proportional zum Druck der Pumpe 5 zunimmt, wenn
die anderen stillstehen.
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Die
in Abhängigkeit
von der Bewegung bzw. Verstellung dieser Pumpen gemessenen Druckänderungen
werden mit einer Bezugskurve verglichen, die während einer Kalibrierung der
Vorrichtung in einem Speicher aufgezeichnet wurde. Der Vergleich
der Messungen mit der entsprechenden Bezugskurve ermöglicht,
durch Anwendung der klassischen Verfahren der Signalverarbeitung
festzustellen, ob die Reaktion der Drucksensoren korrekt ist. Anzumerken ist,
dass man hier auch verifiziert, dass die Pumpen okklusiv sind und
die verwendeten Leitungen diejenigen sind, die der Behandlung entsprechen,
die durchgeführt
wird, wobei diese Bedingungen notwendig sind, um eine zufriedenstellende
Reaktion der Drucksensoren zu erhalten.
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Um
die Luft während
der Blutreinigungsphase aus der Zirkulationsschleife 1, 2 zu
entfernen, öffnet
man die Klemme 47, die während diese Reinigungsphase
normalerweise geschlossen ist. Diese Öffnung kann automatisch oder
manuell gesteuert werden. Die Klemme 4 ist geschlossen,
um zu vermeiden, dass Blasen zum Patienten gelangen; dann beginnt
man eine automatische Prozedur, welche die Pumpe 17 rotieren
lässt,
wobei der injizierte Flüssigkeitsüberschuss
progressiv die Luftblasen ersetzt, die durch die Verbindungsleitung 8 eliminiert
werden. Der Operator stoppt den Prozess, wenn er feststellt, dass
das Flüssigkeitsniveau
in der Blasenfalle ausreicht, um die Blutreinigung fortzusetzen.
Die Verbindungsleitung 8 wird anschließend geschlossen und die Klemme 4 wird
wieder geöffnet,
um das Blut zirkulieren zu lassen. Die Blutzirkulation mit Hilfe
des Leitungssystems des in der 1 dargestellten
klassischen Falls ist dann klar. Es muss aber noch präzisiert
werden, wie sie in dem Fall sichergestellt wird, wo nur ein einziger
Zugang zum Blutkreislauf des Patienten existiert. Beim Spülen wird
der Pufferspeicher 50 mit Flüssigkeit gefüllt. Zu
Beginn der Blutreinigungsphase beginnt die Vorrichtung damit, diese Flüssigkeit
zum Patienten zurückzuführen, indem
sie die Pumpe 17 betätigt,
wobei die anderen stillstehen. Nach einem bestimmten Flüssigkeitsvolumen
oder einer bestimmten Zeit wird die Pumpe 17 angehalten und
die Pumpen 5, 18 und 19 werden betätigt, so dass
sie die Luft komprimieren, die zwischen dem in dem Speicher 50 enthaltenen
Blut und der Oberseite des Speichers enthalten ist, solange bis
ein durch den Sensor 42 gemessener Druck höher ist
als ein bekannter Grenzwert des Systems. Die Reinigung des Speichers 50 wird
dann in jedem Zyklus durchgeführt,
um die Kontinuität
der Blutzirkulation sicherzustellen, wobei ein ausreichendes Füllniveau
gewährleistet
ist. Dieser Zweiphasen-Zyklus wird bis zum Ende der Reinigungssitzung
reproduziert.
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Die
Erfolgsbedingung der Operation besteht darin, dass das dem Speicher 50 bei
jedem Zyklus durch die Pumpe 17 entnommene Flüssigkeitsvolumen
kleiner ist als das Volumen des Speichers selbst.
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Ein
großes
Problem der extrakorporalen Reinigungsbehandlungen sind die finanziellen
und ökologischen
Kosten des mit jeder Behandlung verbundenen verbrauchten Entsorgungsmaterials.
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Die
Benutzung des erfindungsgemäßen Leitungssystems
ermöglicht,
es auf dem Gerät
zu behalten, indem man die Versorgungsphase durchführt, die
in Bezug auf die 3 beschrieben
wird.
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Zunächst löst man das
Ende 45 des Blutextraktionsteils 1 der Leitung
des Katheders, trennt die Vorverdünnungsleitung 31 in
Höhe des
Verbinders 44 und verbindet das Ende 45 mit dem
Teil der Vorverdünnungsleitung 31,
der mit der Lösungsquelle 16 oder 16' kommuniziert.
Dann pumpt man die Lösung mit
Hilfe der Pumpe 5, um das Blut zum Patienten zurückzubefördern.
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Sobald
diese Operation beendet ist, löst
man die Enden 45 und 46 der Zirkulationsschleife,
um sie mit Hilfe des Kurzschlussstücks 11 zu verbinden,
wie während
des Starts des Leitungssystems. Die beiden Teile der Vorverdünnungsleitung 31 werden
mit dem Verbinder 44 wieder vereinigt. Man öffnet die
Klemme 47, welche die Verbindungsleitung 8 verschließt und führt dann
die komplette Reinigung oder die Desinfektion des Leitungssystems
durch. Auf die Desinfektion kann eine Spülung mit einer anderen Lösung folgen
oder eine Entleerung. Als Variante, wenn man nur eine Entleerung
durchführen
möchte,
kann man das Ende 46 vom Patienten lösen und in eine solche Lage
bringen, dass sein Inhalt sich durch eine nicht dargestellte Öffnung direkt
in den Behälter 15 entleert,
womit vermieden wird, dass man andere Teile des Leitungssystems
berühren
muss.
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Das
Entleeren des Kreises erfolgt, indem man alle Pumpen rotieren lässt, vorzugsweise
mit offenen Klemmen, so dass die gesamte Flüssigkeit sich dann in dem Sammelbehälter 15 befindet
und durch die Waage 10 gemessen wird. Man stoppt die Entleerung,
wenn das durch die Waage gemessene Gewicht anzeigt, dass die diesbezüglichen
Durchsatzmengen null sind. Die Desinfektion erfolgt, indem man ein
Ventil 32 in Richtung eines Behälter öffnet, zum Beispiel 16', der eine Desinfektionsflüssigkeit enthalten
kann, zum Beispiel eine Säure
oder eine konzentrierte Salzlösung,
die man mit Hilfe der Pumpen unter Bedingungen zirkulieren lässt, die
mit denen des Spulens der Zirkulationsschleife 1, 2 identisch
sind, so dass die Gesamtheit dieser Schleife mit dem Desinfektionsmittel
in Berührung
kommt. Dieser Schritt endet nach einer bestimmten Zeit, in der ein bestimmtes
Volumen geflossen ist. Um nach dem Desinfizieren zu spülen, wird
das Ventil 32 in Richtung Behälter 16 geöffnet, der
die Spüllösung enthält, und
dann werden die Pumpen unter den gleichen Bedingungen wie oben betätigt. Das
Spülen
endet nach denselben Kriterien wie die Desinfektion.
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Verschiedene
Vorsichtsmaßnahmen
müssen bei
diesen Operationen beachtet werden und man muss sichergehen, dass
das zum Desinfizieren benutzte Fluid vor dem Beginn der Blutreinigungsoperation
einwandfrei ausgespült
wurde. Die Kontrolle erfolgt vorzugsweise einerseits in Höhe des Ventils 32,
dessen Verstellung bzw. Umstellung durch wenigstens einen Sensor
(nicht dargestellt) kontrolliert wird, und andererseits durch den
Säure-Base-Gleichgewichtssensor 24 und/oder
den Stromleitfähigkeitssensor 26,
die sich in der Extraktionsleitung 28 befinden. Die Messung
erfolgt, wenn die Extraktionspumpe 19 betätigt wird,
wobei der erhaltene Wert dann repräsentativ ist für denjenigen
der in der Zirkulationsschleife 1, 2 fließenden Flüssigkeit.
Dieser gemessene Wert kann dann verglichen werden mit einem abgespeicherten
Bezugswert.