DE60005613T2 - Verfahren zur Herstellung von Dimethylcyanamid - Google Patents

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    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C261/00Derivatives of cyanic acid
    • C07C261/04Cyanamides

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Hintergrund der Erfindung
  • 1. Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verfahren zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin, welches als Zwischenprodukt oder Ausgangsmaterial zur Herstellung von Medikamenten und chemischen Produkten nützlich ist, und sie betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung von Dimethylcyanamid, welches als Zwischenprodukt für 1,1,3,3-Tetramethylguanidin wichtig ist.
  • 2. Beschreibung des Stands der Technik
  • Es ist bekannt, dass Dimethylcyanamid durch Umsetzung von Cyanogenchlorid mit Dimethylamin in einem organischen Lösungsmittel hergestellt werden kann, welches mit Wasser nicht mischbar ist (britisches Patent Nr. 1267318), durch Umsetzung von Cyanogenhalogenid mit Dimethylamin in einem wässrigen Lösungsmittel (japanische offengelegte Patentanmeldung Nr. 55-133352) oder durch Behandlung von Natrium- oder Kaliumcyanid und Dimethylamin mit Chlor in einem wässrigen Lösungsmittel (japanische offengelegte Patentanmeldung Nr. 61-28043). Das so erhaltene Dimethylcyanamid wird als Zwischenprodukt zur Synthese von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin verwendet. 1,1,3,3-Tetramethylguanidin wurde hergestellt durch Umsetzung von Dimethylcyanamid mit Dimethylaminhydrochlorid in einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel bei hoher Temperatur unter Druck (britisches Patent Nr. 1267318), oder durch Umsetzung von Dimethylcyanamid mit Dimethylamin und Dimethylaminhydrochlorid in einem wässrigen Lösungsmittel (japanische offengelegte Patentanmeldungen Nr. 61-280463 und Nr. 55-133352).
  • Ein Verfahren zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin aus Dimethylcyanamid in einem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel beinhaltet allgemein einige Probleme. Das Verfahren erfordert eine komplizierte Reaktionsapparatur, da die Reaktion bei hohen Temperaturen unter Druck durchgeführt wird. Die Reaktionsbedingungen sind für die Reaktionsapparatur korrosiv. Weiter bildet das Verfahren 1,1,3,3-Tetramethylguanidin nicht in zufriedenstellenden Ausbeuten. Als Konsequenz wird 1,1,3,3-Tetramethylguanidin bevorzugt aus Dimethylcyanamid in einem wässrigen Lösungsmittel hergestellt, wie durch die japanische offengelegte Patentanmeldung Nr. 55-133352 gelehrt.
  • Daher ist das Verfahren des britischen Patents Nr. 1267318, in dem Dimethylcyanamid in einem nicht mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel hergestellt wird, ungeeignet, da Feststoffe wie Dimethylaminhydrochlorid während der Reaktion ausfallen und das mit Wasser nicht mischbare organische Lösungsmittel in der nachfolgenden Synthese von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin in einem wässrigen Lösungsmittel gegen ein wässriges Lösungsmittel ausgetauscht werden muss.
  • Ein Verfahren des Mischens einer wässrigen Lösung von Cyanogenchlorid mit einer wässrigen Lösung von Dimethylamin ist ebenfalls hinsichtlich der Ausbeuten nicht zufriedenstellend, wie im Vergleichsbeispiel 1 beschrieben. Die japanische offengelegte Patentanmeldung Nr. 55-133352 offenbart in Beispiel 3, dass die Endausbeute an 1,1,3,3-Tetramethylguanidin 85,1 Mol-% beträgt, wenn Cyanogenchloridgas in eine wässrige Lösung von Dimethylamin eingeführt wird. Die niedrige Ausbeute an 1,1,3,3-Tetramethylguanidin bei der vorgeschlagenen Methode ist hauptsächlich auf die ebenfalls niedrige Ausbeute des Dimethylcyanamid-Zwischenproduktes zurückzuführen.
  • Das Verfahren der japanischen offengelegten Patentanmeldung Nr. 61-280463 ist günstig zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin in einem wässrigen Lösungsmittel, da Dimethylcyanamid als wässrige Lösung erhalten wird, Die Reaktionsverfahren sind jedoch kompliziert, da Chlor als Oxidans in eine Lösung eingeblasen werden soll, die eine reduzierende organische Verbindung enthält. Weiter zeigten, wie unten beschrieben, die Ergebnisse der Wiederholungen der vorgeschlagenen Reaktion durch den Anmelder, dass die Reaktion die mögliche Gefahr der Verursachung von Feuer beinhaltet.
  • McKee (in Am. Chem. J., 1909; Band XLII; 1–29) beschreibt die Herstellung von Dimethylcyanamid durch Reaktion von Bromcyanogen mit Dimethylamin. Die im Dokument beschriebene Reaktion liefert eine Ausbeute von 80%. Die in GB-A-1 267 318 vorgeschlagene Reaktion führt zu einer Endausbeute von 80 bis 90% bezogen auf Cyanogenhydrochlorid. Eine Ausbeute in diesem Bereich wurde als nicht ausreichend betrachtet.
  • Daher ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung eines einfachen Verfahrens zur Herstellung von Dimethylcyanamid auf sichere Weise in hohen Ausbeuten. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines einfachen Verfahrens zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin auf sichere Weise in hohen Ausbeuten über Dimethylcyanamid.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Alle berichteten Verfahren zur Herstellung von Dimethylcyanamid durch Umsetzung von Cyanogenchlorid mit Dimethylamin in Gegenwart von Wasser lieferten aufgrund der Nebenreaktionen von Cyanogenchlorid kein Dimethylcyanamid in hohen Ausbeuten. Nur die in der japanischen offengelegten Patentanmeldung Nr. 61-280463 offenbarte Methode ist fähig, Dimethylcyanamid in relativ hohen Ausbeuten sogar in Gegenwart von Wasser herzustellen. Wie oben erwähnt erfordert das vorgeschlagene Verfahren komplizierte und streng kontrollierte Verfahren wie das Durchblasen von Chlor unter streng kontrolliertem pH, Daher beinhalten alle bekannten Verfahren zur Herstellung von Dimethylcyanamid in unvermeidbarer Weise nachteilige niedrige Ausbeuten und komplizierte Verfahren.
  • Die Erfinder haben nun gefunden, dass Dimethylcyanamid sicher in hohen Ausbeuten durch Mischen einer Lösung von Cyanogenchlorid in einem organischen Lösungsmittel, welches mit Wasser nicht mischbar ist, und einer wässrigen Lösung von Dimethylamin hergestellt wird, wobei Cyanogenchlorid mit Dimethylamin reagiert. Es wurde weiter gefunden, dass das durch die obige Methode produzierte Dimethylcyanamid frei ist von ausgefallenen Feststoffen, wodurch die nachfolgenden Behandlungen erleichtert werden. Zusätzlich wurde gefunden, dass das obige Verfahren keine komplizierten Verfahren und strenge Kontrolle erfordert.
  • Daher wird in einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Dimethylcyanamid bereitgestellt, umfassend einen Schritt des Mischens einer Lösung von Cyanogenchlorid in einem organischen Lösungsmittel, welches mit Wasser nicht mischbar ist, und einer wässrigen Lösung von Dimethylamin, wodurch die Umsetzung von Cyanogenchlorid mit Dimethylamin ermöglicht wird.
  • Die im obigen Verfahren erhaltene Dimethylamin enthaltende Reaktionsproduktlösung wird als Rohmaterial zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin nach einem einfachen Verfahren des Entfernens des organischen Lösungsmittels durch Destillation verwendet. Durch Zugabe von Dimethylamin zu einer Lösung nach Entfernung des organischen Lösungsmittels und Erwärmen wird 1,1,3,3-Tetramethylguanidinhydrochlorid leicht hergestellt. Freies 1,1,3,3-Tetramethylguanidin wird durch Neutralisieren von Chlorwasserstoff mit Alkali wie Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid und Behandeln der resultierenden Lösung mit üblichen Verfahren wie Extraktion, Aussalzen und Destillation isoliert.
  • Daher wird in einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin bereitgestellt, umfassend einen Schritt des Mischens einer Lösung von Cyanogenchlorid in einem organischen Lösungsmittel, welches mit Wasser nicht mischbar ist, und einer wässrigen Lösung von Dimethylamin, um die Reaktion von Cyanogenchlorid mit Dimethylamin zu ermöglichen, wobei eine Dimethylcyanamidlösung erhalten wird; einen Schritt der Entfernung des organischen Lösungsmittels aus der Dimethylcyanamidlösung durch Destillation; und einen Schritt des Erwärmens der resultierenden Lösung nach Zugabe von Dimethylamin.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Im erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Mol Cyanogenchlorid mit einem Mol Dimethylamin zur Herstellung von ein Mol Dimethylcyanamid gemeinsam mit Chlorwasserstoff umgesetzt. Zur Neutralisation des erzeugten Chlorwasserstoffs wird ein Mol einer Base wie Natriumhydroxid und Dimethylamin benötigt, wodurch ein Mol eines Hydrochlorids der Base gebildet wird. Da Dimethylamin allgemein als Base verwendet wird, werden 2 Mol Dimethylamin pro Mol Cyanogenchlorid zur Vervollständigung der Reaktion zugegeben.
  • Cyanogenchlorid und Dimethylamin können in einem anderen molaren Verhältnis als dem obigen verwendet werden. Ein überschüssiger Anteil verbleibt unreagiert in der Reaktionsproduktlösung. Daher ist die Verwendung von überschüssigem Dimethylamin bevorzugt, um zu vermeiden, dass Cyanogenchlorid unreagiert zurückbleibt, da bei der Handhabung der Reaktionsproduktlösung sorgfältig vorgegangen werden muss, die das verbleibende Cyanogenchlorid enthält, aufgrund seiner hohen Toxizität und korrosiven Eigenschaften. Die Verwendung eines großen Überschusses von Dimethylamin ist jedoch unvorteilhaft, da das verbleibende Dimethylamin gemeinsam mit dem organischen Lösungsmittel während der Destillation vor der nachfolgenden Synthese von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin destilliert wird, wodurch ein zusätzlicher Schritt zur Abtrennung von Dimethylamin vom organischen Lösungsmittel erforderlich wird. Daher beträgt die zu verwendende Menge an Dimethylamin bevorzugt etwa 2 bis 2,2 Mol pro ein Mol Cyanogenchlorid.
  • Die Lösung von Cyanogenchlorid im mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel kann mit der wässrigen Lösung von Dimethylamin durch eine der folgenden Arten gemischt werden:
    • (a) Zugabe, bevorzugt tropfenweise, der Lösung von Cyanogenchlorid im mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln zu der wässrigen Lösung von Dimethylamin;
    • (b) Zugabe der Lösung von Cyanogenchlorid im mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel gleichzeitig mit der wässrigen Lösung von Dimethylamin in einen Fließreaktor in einem Mengenverhältnis zur Vervollständigung der Reaktion; und
    • (c) Zugabe, bevorzugt tropfenweise, der wässrigen Lösung von Dimethylamin zur Lösung von Cyanogenchlorid im mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel.
  • Die Konzentration der Lösung von Cyanogenchlorid im mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel ist bevorzugt 10 bis 30 Gew.-%, und die Konzentration der wässrigen Lösung von Dimethylamin ist bevorzugt 20 bis 60 Gew.-%, obwohl dies nicht streng darauf beschränkt ist.
  • Da bei übermäßig hohen Reaktions-Temperaturen Cyanogenchlorid oder Dimethylamin verdampft oder Nebenreaktionen verursacht werden, ist die Reaktions-Temperatur bevorzugt 50°C oder niedriger, bevorzugter 0 bis 30°C. Die Reaktion zwischen Cyanogenchlorid und Dimethylamin ist sofort nach dem Mischen vollständig. Daher hängt die Reaktionszeit üblicherweise von der Zugabegeschwindigkeit (Tropfgeschwindigkeit) und/oder den Mengen der Reagenzien ab.
  • Das zum Lösen von Cyanogenchlorid verwendete mit Wasser nicht mischbare organische Lösungsmittel muss aus der Reaktionsproduktlösung vor der nachfolgenden Synthese von 1,1,3,3- Tetramethylguanidin entfernt werden. Daher wird bevorzugt ein mit Wasser nicht mischbares organisches Lösungsmittel verwendet, das einen niedrigeren Siedepunkt als der von Wasser aufweist. Beispiele für das mit Wasser nicht mischbare organische Lösungsmittel schließen Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Benzol und Cyclohexan ein. Methylenchlorid ist besonders bevorzugt.
  • Die Reaktionsproduktlösung aus der Reaktion von Cyanogenchlorid und Dimethylamin wird üblicherweise im nachfolgenden Verfahren zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin ohne Isolierung von Dimethylcyanamid verwendet. Das gebildete Dimethylcyanamid kann, falls notwendig, durch Destillation der organischen Lösungsmittelphase isoliert werden. Ein Teil des in der wässrigen Phase gelösten Dimethylcyanamids kann durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel isoliert werden, wie es beim Lösen von Cyanogenchlorid verwendet wird, und durch Destillieren des Extraktes.
  • 1,1,3,3-Tetramethylguanidinhydrochlorid wird unter Verwendung der Dimethylcyanamid enthaltenden Reaktionsproduktlösung auf die unten beschriebene Weise hergestellt. Als erstes wird das mit Wasser nicht mischbare organische Lösungsmittel aus der Reaktionsproduktlösung abdestilliert, bis die Konzentration des mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels auf 1 Gew.-% oder weniger vermindert wird. Nach Zugabe einer Menge von Dimethylamin wird die so behandelte Reaktionsproduktlösung während 3 bis 10 Stunden bevorzugt um Atmosphärendruck herum auf 60 bis 100°C erwärmt. Die Zugabemenge von Dimethylamin beträgt bevorzugt 0,05 bis 1,5 Mol, bevorzugter 0,1 bis 1 Mol pro Mol Dimethylcyanamid.
  • Das gebildete 1,1,3,3-Tetramethylguanidinhydrochlorid kann auf eine im Stand der Technik bekannte Weise isoliert werden, beispielsweise durch Abdampfen von Wasser, Es kann durch Umkristallisation unter Verwendung von beispielsweise einem alkoholischen Lösungsmittel gereinigt werden. Um freies 1,1,3,3-Tetramethylguanidin zu isolieren, wird eine Alkalilösung wie eine wässrige Natriumhydroxidlösung zu der Reaktionsproduktmischung gegeben, um freies 1,1,3,3-Tetramethylguanidin freizusetzen, welches dann durch ein organisches Lösungsmittel wie Toluol extrahiert wird.
  • Die vorliegende Erfindung wird in größerem Detail durch die folgenden Beispiele beschrieben. Es sollte jedoch festgehalten werden, dass der Umfang der vorliegenden Erfindung nicht darauf beschränkt ist.
  • Beispiel 1
  • Ein mit einem Tropftrichter und Rückflusskühler versehener Glasreaktor wurde mit 29,8 g Dimethylamin und 29,8 g Wasser beschickt. Unter Rühren mit einem Magnetrührer wurde eine Lösung von 20,4 g Cyanogenchlorid in 81,5 g Methylenchlorid tropfenweise durch den Tropftrichter während etwa einer Stunde in den Reaktor gegeben. Der Reaktor wurde in einem Eiswasserbad gekühlt, um die Reaktions-Temperatur bei 15 bis 20°C zu halten.
  • Die Reaktionsproduktlösung nach Beendigung der tropfenweisen Zugabe waren zwei klare farblose Phasen ohne Ausfällung von Feststoffen. Die Methylenchloridphase wurde von der Reaktionsproduktlösung abgetrennt, und die verbleibende Wasserphase wurde mit 20 g Methylenchlorid extrahiert. Die gaschromatographische Analyse der gesammelten organischen Phasen zeigte, dass die Ausbeute an Dimethylcyanamid 98,2 Mol-% bezogen auf das eingesetzte Cyanogenchlorid war.
  • Beispiel 2
  • Dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 wurden wiederholt mit der Ausnahme, dass die Reaktions-Temperatur in 40 bis 45°C geändert wurde, wobei Dimethylcyanamid in 96,8 Mol-% Ausbeute erhalten wurde,
  • Beispiel 3
  • Eine Lösung von 20,4 g Cyanogenchlorid in 81,5 g Methylenchlorid und eine Lösung von 29,8 g Dimethylamin in 29,8 g Wasser wurden separat in einen 3 ml-Überlaufreaktor während etwa einer Stunde unter Rühren mit einem Magnetrührer gegeben, Die Zufuhrrate der jeweiligen Lösung wurden so reguliert, dass der pH der überfließenden Flüssigkeit im Bereich von 6 bis 8 lag, Der Reaktor wurde in einem Eisbad gekühlt, um die Reaktions-Temperatur bei 15 bis 20°C zu halten. Die überfließende Flüssigkeit wurde abgetrennt und auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 analysiert, Die Ergebnisse zeigten, dass die Ausbeute an Dimethylcyanamid 98,9 Mol-% war.
  • Vergleichsbeispiel 1
  • Eine mit einem Rückflusskühler und einem Einlass zum Pumpen einer Lösung von Cyanogenchlorid versehener Glasreaktor wurde mit 29,8 g Dimethylamin und 29,8 g Wasser beschickt, Unter Rühren mit einem Magnetrührer wurde eine Mischlösung, enthaltend 20,4 g Cyanogenchlorid, 81,5 g Wasser und einen Tropfen 36%ige Salzsäure während etwa einer Stunde in den Reaktor gepumpt. Da die Mischung aufgrund der Freisetzung eines Teils des Cyanogenchlorids in zwei separaten Phasen vorlag, wurde die Mischung während der Lagerung heftig gerührt und dann in Form einer Suspension in den Reaktor gepumpt, Der Reaktor wurde in einem Eisbad zur Aufrechterhaltung der Temperatur auf 15 bis 20°C gekühlt.
  • Die Reaktionsproduktlösung nach der Beendigung der tropfenweise Zugabe des Gemisches war klar und farblos ohne Ausfällung von festen Stoffen, Die Reaktionsproduktlösung wurde zweimal mit 50 g Methylenchlorid extrahiert, Die gaschromatographische Analyse der gesammelten organischen Phasen zeigte, dass die Ausbeute an Dimethylcyanamid 72,1 Mol-% bezogen auf das verwendete Cyanogenchlorid war.
  • Referenzbeispiel 1
  • In einen Glasreaktor mit Einlass für Rohmaterialien, einem Glaseinlassrohr für Chlor, das so angebracht war, dass sein Ende unter die Flüssigkeitsoberfläche reichte, einem pH-Meter und einem Rückflusskühler wurden 40 g Wasser gegeben. Unter Rühren mit einem Magnetrührer wurde eine Mischung aus 63,7 g Natriumcyanid, 122,9 g Dimethylamin und 186,6 g Wasser mit einer Zufuhrrate von 4 bis 5 ml/min. in den Reaktor gegeben. Simultan wurde Chlor in das flüssige Reaktionssystem durch das Chloreinlassrohr gegeben, während die Reaktionslösung bei pH 7 bis 9 gehalten wurde. Der Reaktor wurde mit einem Eisbad gekühlt, um die Reaktions-Temperatur bei 15 bis 20°C zu halten.
  • Etwa 20 Minuten nach Beginn der Reaktion (nach Zufuhr von etwa 120 g der Mischung) wurde ein funkenartiges Phänomen im Endbereich des Chloreinlassrohrs beobachtet, und die Flüssigkeit verfärbte sich leicht gelb. Das funkenartige Phänomen wurde zweimal bei der zehnmaligen Wiederholung des Experimentes beobachtet. Die Bedingungen für die Verursachung des funkenartigen Phänomens wurden nicht aufgeklärt.
  • Beispiel 4
  • Auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 wurde Dimethylcyanamid in 98,5 Mol-% bezogen auf Cyanogenchlorid erhalten. Aus der Reaktionslösung, enthaltend 0,327 Mol Dimethylcyanamid, wurde Methylenchlorid unter reduziertem Druck abdestilliert, um seine Konzentration auf 0,3 Gew.-% der Gesamtflüssigkeit zu senken.
  • Nach Zugabe von 29,9 g 50 gewichtsprozentiger wässrigen Lösung von Dimethylamin (0,332 Mol Dimethylamin), wurde die resultierende Lösung während 5 Stunden unter Rühren mit einem Magnetrührer in einem mit Rückflusskühler versehene Glasreaktor auf 70°C erhitzt. Nach Ende der Reaktion wurde die Reaktionsproduktlösung mit 83,8 g 40 gewichtsprozentigem wässrigem Natriumhydroxid versetzt und mit 100 g Toluol extrahiert. Die Ergebnisse der gaschromatographischen Analyse beim Extrakt zeigten, dass 1,1,3,3-Tetramethylguanidin in 98,3 Mol-% Ausbeute bezogen auf Dimethylcyanamid gebildet wurde.
  • Beispiel 5
  • Auf dieselbe Weise wie in Beispiel 1 wurde Dimethylcyanamid in 98,7 Mol-% Ausbeute bezogen auf Cyanogenchlorid erhalten. Aus der Reaktionsproduktlösung, enthaltend 0,328 Mol Dimethylcyanamid, wurde Methylenchlorid unter reduziertem Druck abdestilliert, um seine Konzentration auf 0,3 Gew.-% der Gesamtflüssigkeit zu senken.
  • Nach Zugabe von 6,0 g 50 gewichtsprozentiger wässriger Lösung, enthaltend 0,332 Mol Dimethylarnin, wurde die resultierende Lösung während 5 Stunden unter Rühren mit einem Magnetrührer in einen Glasreaktor mit Rückflusskühler auf 95°C erhitzt. Nach Ende der Reaktion wurde die Reaktionsproduktlösung mit 75,2 g 40 gewichtsprozentigem wässrigem Natriumhydroxid versetzt und mit 100 g Toluol extrahiert. Die Ergebnisse der gaschromatographischen Analyse beim Extrakt zeigten, dass 1,1,3,3-Tetramethylguanidin in 96,7 Mol-% Ausbeute bezogen auf Dimethylcyanamid erhalten wurde.
  • Wie im Detail beschrieben, werden erfindungsgemäß Dimethylcyanamid und sein Derivat 1,1,3,3-Tetramethylguanidin in hohen Ausbeuten auf sichere und einfache Weise hergestellt.

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung von Dimethylcyanamid, umfassend einen Schritt des Mischens einer Lösung von Cyanogenchlorid in einem organischen Lösungsmittel, welches mit Wasser nicht mischbar ist, und einer wässrigen Lösung von Dimethylamin, wodurch die Reaktion von Cyanogenchlorid mit Dimethylamin ermöglicht wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das organische Lösungsmittel, welches mit Wasser nicht mischbar ist, mindestens ein Lösungsmittel ist, das ausgewählt wird aus der aus Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Benzol und Cyclohexan bestehenden Gruppe.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das organische Lösungsmittel, welches mit Wasser nicht mischbar ist, Methylenchlorid ist,
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Reaktion bei 50°C oder weniger durchgeführt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei 2 bis 2,2 Mol Dimethylamin pro Mol Cyanogenchlorid verwendet wird.
  6. Verfahren zur Herstellung von 1,1,3,3-Tetramethylguanidin, umfassend: einen ersten Schritt der Herstellung einer Dimethylcyanamid-Lösung nach einem der Ansprüche 1 bis 5; einen zweiten Schritt der Entfernung des organischen Lösungsmittels aus der Dimethylcyanamid-Lösung durch Destillation; und einen dritten Schritt der Zugabe von Dimethylamin und Erwärmen der resultierenden Lösung.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das organische Lösungsmittel entfernt wird, bis seine Konzentration 1 Gew.-% oder weniger beträgt.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei 0,05 bis 1,5 Mol Dimethylamin pro Mol Dimethylcyanamid im dritten Schritt zugegeben wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Erwärmung im dritten Schritt bei 60 bis 100°C während 3 bis 10 Stunden durchgeführt wird.
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