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Die Erfindung betrifft einen Apparat
zur Rektifikation von Flüssigkeitsgemischen
und/oder zum Waschen von Gasen.
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Apparate zur Rektifikation von Flüssigkeitsgemischen
und Apparate zum Waschen von Gasen funktionieren in Prinzip auf
dieselbe Weise, nämlich die
zerstäubte
Flüssigkeit
und die Gasphase zu einem Fliessen in Gegenstrom zu bringen und
dadurch in gegenseitige Berührung
zu kommen. Der Grund, weshalb Rektifikations-Apparate und Apparate
zum Waschen von Gas normalerweise unterschiedlich gebaut worden
sind, ist, dass die Reaktion zwischen den Gas- und den Flüssigkeitsphasen
in den zwei Arten von Apparaten verschieden ist. Bei Rektifikation werden
Hitze und Substanz, wenn der Wärmeübertragungs-Koeffizient
hoch ist, zwischen Flüssigkeit und
Dampf übertragen.
Für Gemische
mit hoher Viskosität
ist mittlerweile eine grosse Zerstäubungsgeschwindigkeit notwendig.
Bei Gaswaschen wird die Waschflüssigkeit
in zerstäubtem
Zustand und das zu reinigende Gas zu einem Gegenströmen bei
grosser Geschwindigkeit gebracht. Es hat sich jedoch gezeigt, dass
die vom Gas mitgeführten
Feststoffteilchen vermeiden können,
wenn die Geschwindigkeit der flüssigen
Tropfen verhältnismässig klein
ist, mit Flüssigkeit
in Berührung
zu kommen und vom Gas beseitigt zu werden. Bei Gaswaschen werden
zum Zerstäuben
von rückgeführter Flüssigkeit
normalerweise Zentrifugalpumpen benutzt. Da die Anwendung einer
Mehrzahl von Waschstufen ziemlich kompliziert ist, wird normalerweise
eine einzige Stufe benutzt, wonach das vom Gaswaschturm ausgeschiedene
Gas nur mit einer verhältnismässig schmutzigen
Flüssigkeit
in Berührung
kommt, die nicht optimal ausgenutzt worden ist.
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WO 97/18023 betrifft einen Apparat
mit einem rotierbaren Wärmeübertragungskörper zum Verdampfen
von Flüssigkeiten
oder Trocknen von pumpfähigen
Produkten. Der Apparat umfasst einen Schaber zum fortwährenden
Abkratzen von Feststoff-Ablagerungen von der Verdampfungsoberfläche des
Rotationswärmeübertragungskörpers. Es
hat sich gezeigt, dass, wenn zur Behandlung eines Flüssigkeitsgemisches
mit unterschiedlichen Siedepunkten ein solcher Rotations-Wärmeübertragungskörper und
zum Schleudern von Tropfen auf die Verdampfungsoberfläche des
Wärmeübertragungskörpers eine
rotierende Zerstäubungsvorrichtung
benutzt wird, auch auf den erzeugten Dampf eine rotierende Bewegung
ausgeübt
wird. Demzufolge kann zwischen den zwei Phasen nicht eine exakte
Gegenströmungsbewegung
erzielt werden, welches für
eine effektive Reinigung oder Waschen notwendig ist.
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WO 91/01784 beschreibt einen Apparat
für Rektifikation
und Waschen von Gas. Durch die gasförmige Phase wird wiederholt
Flüssigkeit
gegen eine innere periphere Wärmeübertragungsfläche geschleudert.
Sprühen
oder Zerstäuben
der Flüssigkeit mittels
eines Rotors verursacht einen Druckfall, wobei die flüssigen Tropfen
den Rotor verlassen, und eine entsprechende Drucksteigerung, in
welcher die Tropfen gestoppt werden. Der somit erzeugte Druckunterschied
kann teilweise durch querverlaufende Gasströmungen an den Endwänden der
Reaktionskammer und durch eine resultierende Axialströmung innerhalb
des Apparates ausgeglichen werden, was die Effektivität des Apparates
beeinträchtigt.
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Die Pumpleistung, die durch die vom
Zerstäubungsrotor
radial nach aussen geschleuderten flüssi gen Tropfen verursacht wird,
ist volumetrisch viel grösser
als das Volumen des durch den Apparat strömenden Gases. Das nachteilige
Resultat ist, dass die radial nach aussen neben einem Auslass für Remanenz
geschleuderten Flüssigkeitstropfen
mit Dampf mit einem verhältnismässig grossen
Gehalt des flüchtigen
Bestandteils in Berührung
kommen, und aufgrund des Gleichgewichts zwischen den zwei Phasen
die Remanenz einen grösseren
Gehalt des flüchtigen
Komponenten aufweist als notwendig ist. Es stimmt, dass der verflüchtigte
Dampf, der durch einen Dampfauslass am anderen Ende des Apparates
neben dem Einlass des zu behandelnden Rohproduktes ausgeströmt ist,
einen grösseren
Gehalt des flüchtigen
Bestandteils aufweist. Bei Mischen dieses Dampfes mit rückgeführtem Dampf
ist die Konzentration des flüchtigen
Bestandteils des Destillats mittlerweile reduziert.
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Die Berechnung der Dimensionen eines
Apparats beruht normalerweise auf einer Dampfströmungsgeschwindigkeit von etwa
1 m/Sek. Wenn beispielsweise das spezifische Gewicht der Dampfphase
1 kg/m3 ist, ist ein Druckunterschied von
nur 0,05 kg/m2 und 0,82 kg/m2 (gleich
mit 0,82 mm Wassersäule)
zum Erhalt einer Dampfströmungsgeschwindigkeit
von etwa 1 m/Sek. bzw. 4 m/Sek. erforderlich. Somit kann eine sehr
geringe Druckerhöhung
eine bedeutende Dampfrückführung verursachen,
wodurch die Effektivität
reduziert wird. Deshalb würde eine
mehr effektive Steuerung der Dampfströmung durch den Apparat vorteilhaft
sein.
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Dieses Problem wird durch die vorliegende Erfindung
gelöst.
So betrifft die Erfindung Apparat zur Rektifikation von Flüssigkeitsgemischen
und/oder zum Waschen von Gasen, welcher Apparat umfasst
eine
längliche
Reaktionskammer (1), die sich in einer im wesentlichen
waagerechten Richtung erstreckt und mit Hilfe einer Mehrzahl von
Leitplatten (7–9; 20, 21),
von denen sich jede über
einen Grossteil des Querschnitts der Reaktionskammer erstreckt,
in untereinander verbundene Abschnitte oder Stufen eingeteilt ist,
Mittel
(14) für
die Versorgung von Flüssigkeit
in die Reaktionskammer an deren erstem Ende,
Mittel (12)
zum Ableiten von Flüssigkeit
aus der Reaktionskammer an deren entgegengesetztem zweiten Ende,
ein
am Boden der Reaktionskammer angeordnetes Flüssigkeitszerstäubungsmittel
(2a), das sich zumindest einen Grossteil der Länge der
Kammer entlang erstreckt, zum wiederholten Schleudern der zugeführten Flüssigkeit
quer zur Längsachse
der Reaktionskammer, Mittel (10) zum Zuführen von
Gas in die Reaktionskammer an erwähntem zweiten Ende, und
Mittel
(11) zum Ableiten von Gas aus der Reaktionskammer an erwähntem ersten
Ende zum Erzielen einer im wesentlichen Gegenstromsbewegung von Flüssigkeit
und Gas durch die Reaktionskammer,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Flüssigkeitszerstäubungsmittel
(2a) einen Rotor (2) umfasst, der flüssigkeitsaufsammelnde
Taschen oder Kammern (22) mit einer U-förmigen Querschnittsöffnung in
der Rotationsrichtung definiert und zum Schleudern der Flüssigkeit
vorgesehen ist, um rotierende teppichartige Tropfenmuster zu bilden,
die sich von der Aussenkante (16) jeder Tasche gegen die
Innenwand der Reaktionskammer erstrecken.
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Die in dem erfindungsgemässen Apparat
angeord neten Leitplatten wirken der aufgrund des kleinen radialen
Druckunterschieds entstandenen unerwünschten axialen Rückführung der
Gasphase, welche durch die radial nach aussen gegen die Innenwand
der Reaktionskammmer geschleuderte Flüssigkeit entstanden ist, wie
vorstehend erläutert,
entgegen. So erzielt man mit den Leitplatten eine stufenweise gesteuerte
axiale Strömung
der Gasphase.
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Die Reaktionskammer ist vorzugsweise durch
eine periphere Wand, wie etwa eine horizontal verlaufende zylinderförmige Wand,
und durch ein Paar gegenüberliegender
Endwände
abgegrenzt. Vorzugsweise umfasst zumindest eine der Endwände einen
auslösbaren
Endteil, der eine im Oberteil der Endwand vorgesehene Öffnung deckt,
welche Öffnung
Dimensionen aufweist, die zum Einsetzen von Leitplatten durch diese Öffnung in
die Kammer ausreichend sind. Die Öffnung in der Endwand kann nicht
nur als eine übliche
Einstiegsöffnung
benutzt werden, sondern dient auch zum Einsetzen von Leitplatten
in die Reaktionskammer und zum Entfernen von Leitplatten aus der
Kammer, weshalb der Apparat zum Ausführen einer gewünschten
Aufgabe optimal geeignet ist.
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Der auslösbare Endwandteil, der erwähnte Öffnung deckt,
kann auf jede passende Weise auf die zugehörige Endwand befestigt werden.
In der bevorzugten Ausführungsform
weist der abnehmbare Endwandteil mittlerweile die Form eines Deckels
mit einem Flansch auf, der mittels Schrauben oder Bolzen an die
Endwand befestigt ist. Die Leitplatten können in jeder passenden Weise,
beispielsweise durch Schweissen, innerhalb der Reaktionskammer befestigt
sein. Um Änderungen
in der Anordnung von Leitplatten zu erleichtern, kann die innere
periphere Wand der Reaktionskammer Mittel zum auslösbaren Befestigen
der Leitplatten in jeder der in axialen Abstand vorausbestimmten
Stellungen umfassen. Solche lösbare
Befestigungsmittel können
z. B. ringförmige
Flansche sein, die an die periphere Kammerwand befestigt sind und
von dieser radial nach innen verlaufen. So kann eine grosse Anzahl
solcher vorausbestimmter Stellungen vorgesehen sein, obwohl normalerweise
nur eine kleine Anzahl davon benutzt wird.
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Die Flüssigkeitsauftragungsmittel
oder die -Vorrichtung können
einen Rotor umfassen, der flüssigkeitsaufsammelnde
Taschen oder Kammern mit einer Öffnung
in der Rotationsrichtung darstellt. Eine derartige Tasche kann einen
U-förmigen
Querschnitt aufweisen, und die Breite der Öffnung, die Tiefe der Tasche
und die Neigung der Seitenflächen
der U-Form können
dann zum Erzielen der gewünschten Leistung
gewählt
werden.
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Der Rotor kann am Boden der Reaktionskammer
angeordnet sein, wo Flüssigkeit,
die für Rückführung aufgesammelt
werden soll, gegen die periphere Wand der Reaktionskammer geschleudert wird.
Der untere Teil des Rotors kann in die Flüssigkeit eintauchen. Dies kann
mittlerweile zu unerwünschten
Vibrationen der Flüssigkeit
führen.
In der bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Flüssigkeitsauftragungsmittel
eine Flüssigkeitsaufnahmekammer
zur Aufnahme nach unten entlang der inneren peripheren Wand der
Reaktionskammer strömender
Flüssigkeit,
welche Aufnahmekammer über eine
einstellbare, längsverlaufende Öffnung oder
einen Spalt mit dem Flüssigkeitskanal
in Verbindung steht. Auf diese Weise kann der Strom rückge führter Flüssigkeit
zum Rotor gesteuert und stabilisiert werden. Die Flüssigkeitsaufnahmekammer
kann beispielsweise zwischen der peripheren Innenwand der Reaktionskammer
und einem um eine Längsachse schwenkbaren
Klappen- oder Plattenelement angeordnet sein, zum Einstellen eines
zwischen der Unterkante des Klappenelements und dem angrenzenden
Teil der Innenwand der Reaktionskammer abgegrenzten Raums. Dies
ermöglicht
auf sehr einfache Weise die erwünschte
Steuerung der Flüssigkeitszufuhr.
Das Klappen- oder Plattenelement und der angrenzende Teil der peripheren
Wand können
einen nach oben offenen Flüssigkeitsaufsammelkanal
abgrenzen, der den erwünschten
axialen Transport von Flüssigkeit
durch die Reaktionskammer sichert.
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Die Leitplatten können in jeder passenden Weise
geformt und angeordnet sein, um den aufgrund des Druckunterschieds
der vom Rotor ausgeschleuderten Flüssigkeit entstandenen erwünschten axialen
Gasstrom, wie vorstehend erläutert,
zu verhindern. So können
aufeinanderfolgende Leitplatten ausgebildet und angeordnet sein,
um von den Gasversorgungsmitteln zu den Gasableitungsmitteln strömendes Gas
zu zwingen einer gewundenen Bahn zu folgen und in entgegengesetzten,
querverlaufenden Richtungen zu strömen. Beispielsweise können aufeinanderfolgende
Leitplatten von gegenüberliegenden
Seiten der Kammer in axialem Abstand verlaufen und einander überlappen.
Alternativ können
die Leitplatten ringförmige
Platten umfassen, die jede eine zentrale Öffnung definieren, und Zwischenplatten,
die jeweils zwischen einem Paar ringförmiger Leitplatten angeordnet
sind und die zentralen Öffnungen
decken.
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Zumindest einige der Leitplatten
können Rohre
für Wärme- oder
Kühlflüssigkeit
definieren oder solche Rohre umfassen, wobei diese als Wärme- oder
Kühlpaneele
funktionieren.
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Zur Beseitigung ausgefällter Feststoffe
oder auf andere Weise gebildeter Feststoffe kann der Apparat ferner
Förderanlagen
zum Entfernen solcher ausgeschiedener Feststoffe vom Bodenteil der
Reaktionskammer umfassen. Solche Förderanlagen können beispielsweise
ein Schneckenförderer
mit einem zylinderförmigen
Gehäuse
sein, das mit dem unteren Teil der Reaktionskammer in Verbindung
steht.
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Die Erfindung wird nachstehend unter
Hinweis auf die Zeichnungen näher
beschrieben, in welchen Zeichnungen
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1 ein
Querschnitt einer Ausführungsform
des erfindungsgemässen
Apparats ist,
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2a ein
waagrechter Längsschnitt
des in 1 gezeigten Apparats
ist,
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2b ein
Teilschnitt entsprechend 2a, aber
in einer modifizierten Ausführungsform
der Erfindung, ist,
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3 ein
senkrechter Teilschnitt der in 1 und 2a gezeigten Ausführungsform
ist,
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4 ein
Querschnitt einer Ausführungsform
mit einem Rohr für
ein auf einer Leitplatte angeordnetes Kühl- oder Wärmemedium ist,
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4a und 4b Details des Apparats zeigen, und
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5 ein
senkrechter Längsschnitt
des in 4 gezeigten Apparats
ist.
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Die in den Zeichnungen gezeigten
Ausführungsformen
des erfindungsgemässen
Apparats umfassen ein vorzugsweise zylinderförmiges Gehäuse 1 mit einer im wesentlichen
waagrechten, längsverlaufenden
Achse. Im Gehäuse
ist eine Flüssigkeitsauftragungsvorrichtung
oder Zerstäubungsvorrichtung 2a angeordnet,
die einen am Boden des Gehäuses
in Gehäuseendwänden 3 drehbar
gelagerten Rotor 2 umfasst. Der untere Teil der Endwände 3 ist
als integraler Teil des Gehäuses
ausgebildet, während die
Endwände
des oberen Teils des Gehäuses
die Form von Deckeln 4 aufweisen, die auf Flansche 6 gebolzt
oder andere Weise auslösbar
befestigt sind. Die Enddeckel 4 sind mit einem Dampfeinlass 10 und einem
Dampfauslass 11 versehen. Der Dampfeinlass 10 kann
an einen (nicht gezeigten) Verdampferteil und der am gegenüberliegenden
Ende befindliche Dampfauslass kann an einen (nicht gezeigten) Kondensator
oder gegebenenfalls an die Saugseite einer Hauptpumpe angeschlossen
sein. Das Gehäuse 1 ist mittels
in axialem Abstand angeordneter Leitplatten 7, 8 oder 9 in
Abschnitte oder Kammern eingeteilt. Die durch die Abdeckungen 4 gedeckten
Endöffnungen
weisen Dimensionen auf, die Einsetzen der Leitplatten durch die Öffnungen
in das Gehäuse 1 ermöglichen.
Das bedeutet, dass der Apparat ohne Leitplatten getestet werden
kann, und dass die Leitplatten später montiert werden können. Die
von den Schutzdeckeln gedeckten Öffnungen 4 können auch als übliche Einstiegsöffnungen
dienen.
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Wie in 3 gezeigt,
ist am Boden des Gehäuses 1 an
dem mit dem Dampfauslass versehenen Ende ein Einlass 14 für das zu
behandelnde Rohflüssigkeitsprodukt
vorgesehen. Am Boden des Behälters
an dessen gegenüberliegenden
Ende ist ein Auslass 12 für Remanenz vorgesehen. Bei
Benutzung von Rückfluss
kann der Rückfluss
durch den Einlass 14 zugeführt werden, und das zu behandelnde
Rohprodukt kann dann durch einen zwischen dem Einlass 14 und
dem Auslass 12 vorgesehenen Einlauf 13 zugeführt werden.
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In der in 1, 2a und 3 gezeigten Ausführungsform
umfassen die Leitplatten in axialem Abstand angeordnete Plattenpaare 7 und 8,
die sich von gegenüberliegenden
Seiten der peripheren Wand 5 des Gehäuses erstrecken und eine dazwischenliegende
zentrale Öffnung
abgrenzen. Zwischen aufeinanderfolgenden Leitplattenpaaren 7 und 8 ist
eine senkrechte, im wesentlichen rechteckige Leitplatte 9 angeordnet,
die quer hinter den durch die Platten 7 und 8 abgegrenzten
zentralen Öffnungen
verläuft und
diese deckt. Zwischen der peripheren Gehäusewand 5 und den
gegenüberliegenden
Seiten jeder Leitplatte 9 sind Öffnungen vorgesehen. Die Fläche der
zwischen jedem Plattenpaar 7 und 8 vorgesehenen Öffnung ist
im wesentlichen dieselbe wie die kombinierten Flächen der Öffnungen auf entgegengesetzten
Seiten jeder Leitplatte 9 und der Querschnittsfläche zwischen
aufeinanderfolgenden, in axialem Abstand angeordneten Leitplatten.
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Die aus dem Zerstäubungsrotor 2 geschleuderten
Flüssigkeitstropfen
bilden teppichartige Muster 15. Die ausgeschleuderten Tropfen
erzielen eine Geschwindigkeit und Richtung entsprechend der Summe
des Vektors, der die periphere Geschwindigkeit des Rotors ausmacht
und des Vektors, der die Geschwindigkeit bestimmt, bei welcher die
Flüssigkeit über die
Aussenkante 16 einer Rotortasche 22 strömt. Von
dieser Position wird die Flüssigkeit
in erwähnter
Richtung gegen die periphere Gehäusewand 5 fortsetzen.
Auf dieser Basis kann berechnet werden, wie lange es dauert bis
ein Tropfen die Innenfläche
der peripheren Wand erreicht, und um wieviel sich die Winkelposition
des Rotors in dieser Zeitspanne geändert hat. Durch solche Berechnungen können die
inneren und äusseren
Enden der teppichartigen Muster 15 festgestellt werden.
Dazwischenliegende Punkte des Musters können auf dieselbe Weise berechnet
werden, aber zusätzliche Faktoren
beeinflussen die Form des Musters. Deshalb liegen die in 1 gezeigten Tropfenmuster 15 stroboskopischem
Licht ausgesetzten Beobachtungen zugrunde. Es ist danach möglich die
Entwicklung des Prozesses innerhalb der Reaktionskammer und die
variierenden Volumen zwischen den drehenden teppichartigen Mustern 15 von
Tropfen deutlich zu untersuchen, und der Bedarf eines gesteuerten
axialen Dampfstroms ist offensichtlich.
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Der Innendurchmesser des peripheren
Gehäuses
ist vorzugsweise derart gewählt,
dass die Strömungsgeschwindigkeit
der Gas- oder Dampfphase in einer Richtung nach innen oder nach
aussen zwischen den Leitplatten ungefähr 1 m/Sek. ist. Wenn beispielsweise
der Durchmesser der Gehäusewand
etwa 1,25 m ist, benötigt
ein Teilchen 0,5 : 1 m/Sek. = 0,5 Sek., um sich von der Mitte nach
aussen in eine waagrechte Ebene zu bewegen, und in diesem Zeitraum
kommt die Dampf- oder Gasphase bei Passieren eines teppichartigen
Musters 15 von Flüssigkeitstropfen
mehrere Male mit Flüssigkeit
in Berührung.
Wenn z. B. der Zerstäubungsrotor
2 bei 9,5 Drehungen/Sek. rotiert und der Rotor mit 8 Taschen versehen
ist, wird die Gasphase oder der Dampf bei Passieren quer durch eine
zwischen einem Paar von Leitplatten definierte Passage (entsprechend
einem Säulenboden) 38 mal
mit einem teppichartigen Tropfenmuster in Berührung kommen. Wie aus 2 ersichtlich ist, machen
die teppichartigen Muster 15 von flüssigen Tropfen zwischen einem
Paar von Leitplatten 7 und 8 Gas- oder Dampfvolumen
aus, die zunächst
erhöht
und anschliessend reduziert sind. Deshalb werden die Flüssigkeitstropfen
gezwungen in das Gas- oder Dampfvolumen einzudringen, wodurch ein
nahezu vollkommenes Gleichgewicht zwischen Flüssigkeit und Dampf erzielt
wird. Somit repräsentiert
der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Paaren von Leitplatten 7 und 8 zwei
Säulenböden mit
grosser Effektivität.
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In der in 2a gezeigten Ausführung beginnt das tropfenbildende
Muster 15 in der Passage 17. In dieser Passage
strömt
der Dampf oder das Gas von der Mitte nach aussen zu der peripheren Gehäusewand 5 und
wendet dann, um auf der anderen Seite der rechteckigen Leitplatte 9 zurück zur Mitte
zu strömen.
So strömt
das Gas oder der Dampf zunächst
in Gegenstrom zu der vom Rotor 2 ausgeschleuderten Flüssigkeit
und anschliessend bei Zurückfliessen
zu der Mitte in Gleichstrom. Deshalb wirken die Muster 15 von
Tropfen, wenn das Gas oder Dampf nach aussen strömt, dem Gasstrom entgegen,
während
die Muster oder Tropfen den zur Mitte des Apparates fliessenden
Gas- oder Dampfstrom fördern.
Weil das teppichartige Muster 15 mit einer viel grösseren Geschwindigkeit
als die Strömungsgeschwindigkeit
des Gases oder Dampfes strömt,
können
Ablagerungen entlang des Gases bei Gleichstrom für einen wesentlichen Teil des
Druckverlustes bei Gegenstrom kompensieren, und der resultierende
Druckverlust für
jedes Paar zugehöriger "Säulenböden" ist deshalb gering, und das System
ist für
Betrieb in Verbindung mit einer Wärmepumpe geeignet.
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Mit der obenstehend beschriebenen
Anordnung von Leitplatten 7–9 ist der Dampf in
entgegengesetzt ge- richtete Strömungen 17 und 18 geteilt, wodurch
man eine optimale Nutzung des Gesamtvolumens des Gehäuses 1 erzielt.
Alternativ können
die Leitplatten 20 und 21 wie in 2b gezeigt angeordnet sein, wobei man
einen einzigen, ungeteilten Strom von Dampf oder Gas erhält, der
wechselnd ein Gegenstrom oder Gleichstrom mit den teppichartigen Mustern 15 von
Flüssigkeitstropfen
ist. In jeder einzelnen querverlaufenden Passage zwischen den Leitplatten 20 und 21,
die einen Säulenboden
darstellt, wird im Vergleich zu der obenstehend beschriebenen Ausführungsform
die doppelte Anzahl von Berührungen
zwischen Flüssigkeit
und Dampf erzielt. Der Apparat wird aber dann grösser sein. Die Leitplatten 20 und 21 sind
abwechselnd auf gegenüberliegenden
Seiten der peripheren Gehäusewand 5 befestigt.
Die Leitplatten 20 und 21 können den Umriss eines Kreisabschnittes
haben, so dass zwischen einer senkrechten geradlinigen Kante jeder
Leitplatte und einem angrenzenden Teil der peripheren Gehäusewand 5 eine
axiale Passage zustande kommt. Die Fläche dieser axialen Passage
ist vorzugsweise im wesentlichen dieselbe wie die Querschnittsfläche der Passage
zwischen angrenzenden Leitplatten 20 und 21.
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Die Leitplatten können an enge Ringe oder ringförmige Flansche 37,
welche auf die Innenfläche der
peripheren Gehäusewand
geschweisst sind, auslösbar
befestigt sein. Meistens ist es erwünscht das Befestigen der Leitplatten
mit einem verhältnismässig kleinen
axialen Abstand vorzunehmen. Dies erzielt man mit einer Befestigungsanordnung
wie der in 4a und 4b gezeigten. Die auf die
periphere Gehäusewand 5 geschweissten
ringförmigen
Flansche 37 weisen einen verhältnismässig schmalen Radius und. eine
verhältnismässig kleine
Dicke auf, und die äussere
Dimension der Leitplatten 7–9 entspricht – mit einem
passenden Spielraum – dem
Innendurchmesser der geschweissten ringförmigen Flansche 37.
Die Leitplatten können
mittels eines separaten Ringes 38 mit darin ausgebildeten
gewundenen Löchern,
und lösbaren
Befestigungselementen 39 mit Schrauben oder Bolzen zum
Festklemmen einer Leitplatte und eines feststehenden ringförmigen Flansches 37 zwischen
dem separaten Ring 38 und einem gegenüber angeordneten mit Schrauben
oder Bol-zen verbundenem
Auflageelement auslösbar
befestigt sein.
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Wie in 4 illustriert,
umfasst die Flüssigkeitsauftragungsvorrichtung 2a einen
aus einem zentralen ringförmigen
Körper
bestehenden Rotor 2 und längsverlaufende Flüssigkeitsschleudervorrichtungen,
welche die offenen, U-förmigen
Taschen, die auf die Aussenfläche
des ringförmigen
Körpers
geschweisst sind, ausmachen. Der Rotor 2 ist derart plaziert,
dass ein Teil der Flüssigkeitsschleudervorrichtung
in die am Boden des Gehäuses
oder der Reaktionskammer angesammelte Flüssigkeit eintaucht. Die maximale
Tiefe 24, bis auf welche die Vorderkante 16 jeder
Flüssigkeitsschleudervorrichtung
in die Flüssigkeit
eintaucht, bestimmt die in jeder der U-förmigen Taschen erhaltene Menge
von Flüssigkeit
und auch die zum Schleudern der Flüssigkeit vom Rotor erforderliche
Kraft. Eine solche Kraft wird auch zur Steuerung der Flüssigkeitsmenge
innerhalb des Apparates benutzt.
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Die ausgeschleuderte Flüssigkeit
kommt mit der Gasphase in Berührung
und erreicht danach die Innen fläche
der peripheren Gehäusewand 5,
und der zuerst ausgeschleuderte Teil wird dann nach unten in einen
oben offenen Kanal 25 strömen, welcher dazu dient den
querverlaufenden Flüssigkeitsstrom
zum Zerstäubungsrotor
zu stabilisieren und den axialen Flüssigkeitsstrom durch den Apparat
zu ermöglichen. Der
Kanal 25 ist zwischen einem Klappen- oder Plattenelement 26,
das sich über
die ganze Länge
des Gehäuses
erstreckt, und dem angrenzenden Teil der inneren Gehäusewand 5 angeordnet.
Die untere Kante 27 des Klappenelements ist in der Nähe des Gehäusebodens
angeordnet, um einen einstellbaren Zwischenraum oder Spalt 28 zwischen
der unteren Kante 27 und dem angrenzenden Teil der peripheren Wand 5 abzugrenzen.
Die obere Kante 29 des Klappenelements 26 ist über Laschen 32,
die sich von der peripheren Gehäusewand 5 nach
innen erstrecken, drehbar montiert. Die Dimensionen und die Position des
Klappenelements 26 sind derart, dass die Grösse des
Kanalquerschnitts für
ein axiales Strömen
der Flüssigkeit
durch das Gehäuse
ausreichend ist, was ein notwendiges Senken des Flüssigkeitsniveaus
mit sich führt.
Das Flüssigkeitsniveau
wird auch abhängig
von der Einstellung der Breite des Spalts 28 variieren.
Die Breite des Spalts 28 kann mittels einer in 4 gezeigten Einstellvorrichtung 30 justiert
werden. Das Justieren kann mittlerweile auch in jeder anderen passenden
Weise vorgenommen werden.
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Das Strömen von Flüssigkeit aus den Taschen 22 beginnt,
sobald die Flüssigkeit
die Vorderkante 16 der Flüssigkeitsschleudervorrichtung
erreicht hat. Wenn die Taschen 22 ganz gefüllt sind, wird
das Ausschleudern von Flüssigkeit
sofort starten, und der erste Teil wird das schräge Klappenelement 26 errei chen.
Aufgrund ihrer Trägheit
wird die Flüssigkeit
fortsetzen über
die obere Kante 29 des Klappenelements und nach unten in
den Kanal 25 zu strömen.
Es wird bevorzugt, dass die Rotortaschen 22 nur soweit
gefüllt
werden, dass die aus den Taschen zuerst ausgeschleuderte Flüssigkeit
das Klappen- oder Plattenelement 26 nahezu reinigt. Die
Breite des Spalts 28 kann derart justiert werden, dass
die Taschen 22 nicht zuviel gefüllt werden.
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Die Menge der Flüssigkeit, die zerstäubt wird,
variiert beträchtlich,
abhängig
davon, in welchem Ausmass der Rotor 2 in die Flüssigkeit
eingetaucht ist. So führt
eine Änderung
des Flüssigkeitsniveaus
von nur einigen Millimetern zu einer wesentlichen Änderung
der Menge von Flüssigkeit,
die zerstäubt
wird. Deshalb ist der Unterschied im Flüssigkeitsniveau, der entlang
der Länge
des Gehäuses
toleriert werden kann, nicht ausreichend, um das gewünschte axiale
Strömen
von Flüssigkeit
durch den Apparat zu sichern. Dieses Problem ist durch das Vorhandensein
von Kanal 25 gelöst,
in welchem ein abnehmendes Flüssigkeitsniveau
entlang der Länge des
Kanals nicht Anlass zu Problemen gibt.
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Aufgrund der effektiven Berührung zwischen der
Flüssigkeit
und den gasförmigen
Bestandteilen ist ein Apparat der beschriebenen Art auch zur Verwendung
als Gaswaschturm geeignet. Bei Benutzen eines Mehrstufen-Apparats kann die
erforderliche Menge von Flüssigkeits-Waschungen
erheblich reduziert werden. Ausserdem kommt das Gas, das die letzte
Stufe verlässt,
mit einer frischen Waschflüssigkeit
in Berührung.
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Wird der Apparat als ein Gaswaschturm
benutzt, kann es oft ein Vorteil sein auch das durch den Appa rat
strömende
Gas zu kühlen.
Um ein solches Kühlen
zu ermöglichen,
müssen
die vorhandenen Leitplatten Passagen für eine Kühlflüssigkeit darstellen, oder die
Kühlflüssigkeit
muss durch eine auf den Leitplatten montierte Rohrleitung 33 geführt werden. Leitplatten
mit darin ausgebildeten Passagen können passend benutzt werden,
wenn der Unterschied zwischen dem Druck der Kühlflüssigkeit und dem Druck innerhalb
des Gaswaschturms mässig
ist. Wenn für die
gewünschte
Temperatur mittlerweile ein Kühlsystem
mit einer mechanischen Wärmepumpe
notwendig ist, kann die erforderliche Festigkeit der Wärmeübertragungsfläche leicht
durch ein Rohrleitungssystem 33 erzielt werden. Diese Anordnung
ist nur schematisch gezeigt, da der Bedarf an Kühlen/Erhitzen, abhängig von
dem zu lösenden
Problem, bedeutend variieren kann. Beispielsweise kann eine Wärmezufuhr
erwünscht
sein, wenn in Verbindung mit Rektifikation eine Wärmepumpe
benutzt wird, worin die als Energieaufwand der Wärmepumpe zugeführte Energie
nicht ausreicht um für
Wärmeverlust
zur Umgebung oder Wärmeverlust
aufgrund fehlender Kondensationswärme bei Entnahme eines extra
Bruchteils zu kompensieren. In solchen Fällen kann die Rohrleitungsanordnung 33 als
ein Verdampfer dienen und in Verbindung mit der ersten Stufe angeordnet
sein, weil der entwickelte Dampf zur Reinigung beitragen muss. Im
Falle von Gaswaschen ist vorzugsweise ein Bedarf an Kühlung vorhanden,
und es kann dann vorteilhaft sein die Kühlrohre über eine Mehrzahl der Leitplatten
zu verteilen.
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Bei sowohl Waschen eines Gasstroms,
der Feststoffteilchen enthält,
als bei Behandlung eines Gemischs von Gas und Dampf, worin die Dampfbestandteile durch
Kühlen
kondensiert und bei der niedrigen Temperatur als Feststoffe ausgefällt werden können, können bei
axialem Transport der Feststoffe Probleme entstehen. Das Vorhandensein
eines Schneckenförderers 34 am
Boden des Gehäuses 1 kann
dieses Problem lösen.
Der Schneckenförderer 34 ist
in einem rohrförmigen
Gehäuse 35 angeordnet und
steht mit dem unteren Teil des Gaswaschturmgehäuses entlang dessen gesamter
Länge in
Verbindung. So können
sich ausgefällte
oder abgelagerte Teilchen oder Salze in das Schneckengehäuse 35 bewegen
und über
die langsam rotierende Schneckenschraube 34 zu einem Auslass 36 für Feststoffe transportiert
werden. Die Anordnung arbeitet mehr effektiv, wenn das Gemisch von
Waschflüssigkeit
und Feststoffteilchen bei so niedriger Temperatur wie möglich beseitigt
wird. Die maximale Wärmeübertragung
wird beim Einlass 10 für
das heisse Gas stattfinden. Ferner ist wichtig, dass das Waschen
mit so reiner Waschflüssigkeit
wie möglich
beim Auslass 11 für
das gereinigte Gas vorgenommen wird. Deshalb ist die beste Plazierung
des Auslasses 36 für
Flüssigkeit
und Feststoffteilchen ungefähr
in der Mitte des Apparates oder Gehäuses. Da geringerer Niederschlag
auch in der letzteren Hälfte
des Gehäuses vorkommen
kann, muss die Steigung der Schneckenschraube 34 entgegengesetzt
gerichtet sein. In 5 wird
die Waschflüssigkeit
bei 40 zum Apparat geleitet.