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Die Erfindung bezieht sich allgemein
auf Zusammensetzungen und Verfahren für die Behandlung von Schlaflosigkeit
und ähnlichen
Zuständen.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf sedativ-hypnotische
Zusammensetzungen mit gesteuerter Freisetzung und mit besonders
kurzen Halbwertszeiten sowie auf Verfahren zur Verwendung dieser
Zusammensetzungen, um einen raschen Schlafbeginn und eine Schlafaufrechterhaltung
zu fördern.
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Viele physiologische Funktionen sind
durch tägliche
Rhythmen gekennzeichnet, wobei die Konzentrationen von zirkulierenden
Hormonen, Katecholaminen und anderen Verbindungen während des
Tages und/oder während
der Nacht schwanken. Bestimmte medizinische Störungen, wie die Schlaflosigkeit,
sind mit Abweichungen von diesen Rhythmen verbunden. Innerhalb eines
24-stündigen
Zeitraums kann der Zeitpunkt der Verabreichung von Arzneimitteln
für die
Verhinderung und Behandlung von solchen Störungen ein kritischer Faktor
hinsichtlich der Wirksamkeit der Therapie sein.
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Der Ausdruck "Schlaflosigkeit" bezieht sich auf die Wahrnehmung von
nicht-adäquatem oder
nicht-ruhigem Schlaf durch einen Patienten. Die Schlaflosigkeit
ist eine häufige
Beschwerde und wurde bei 32% der erwachsenen Bevölkerung in dem Gebiet von Los
Angeles (Bixter et al., Amer. Journal of Psychiatry 136: 1257–1262, 1979)
und bei 13% der Bevölkerung
in San Marino, Italien, beobachtet (Lugaresi et al., Psychiatric Annals
17: 446–453,
1987). Volle 45% der betrachteten, erwachsenen Bevölkerung
von Alachua Country, Florida, berichteten über Schwierigkeiten beim Einschlafen
oder bei der Aufrechterhaltung des Schlafzustandes (Karacan et al.,
Social Science and Medicine 10: 239–244, 1976). Es wurde gezeigt,
dass die Häufigkeit
der Schlaflosigkeit mit dem Alter und dem Geschlecht der betroffenen
Personen verbunden ist, wobei die Schlaflosigkeit bei älteren Menschen
und bei Frauen höher
ist.
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Frühe Behandlungen der Schlaflosigkeit
verwendeten im allgemeinen Beruhigungsmittel für das zentrale Nervensystem
(CNS), wie Barbiturate. Diese Verbindungen wirken typischerweise
sehr lange (im Bereich von 8–50
Stunden) aufgrund ihrer langen Grenzhalbwertszeiten. Sie enthalten
ferner ein gut bekanntes Spektrum an Nebenwirkungen, wie Lethargie,
Verwirrung, Depression und Nachwirkungseffekte am nächsten Tag. Ferner
ist eine chronische Verwendung mit einem hohen Suchtpotential verbunden,
was eine körperliche
und psychologische Abhängigkeit
beinhalten kann.
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Während
den 80'er Jahren
des letzten Jahrhunderts führte
die pharmazeutische Behandlung der Schlaflosigkeit weg von den Barbituraten
und anderen CNS-Beruhigungsmitteln
und hin zu der Benzodiazepin-Klasse von sedativ-hypnotischen Mitteln.
Diese Klasse an Verbindungen bewirkt einen Beruhigungseffekt, der
zu einem schlafähnlichen
Zustand beim Menschen und bei Tieren führt, wobei eine größere Sicherheitsspanne
als bei früheren
Schlafmitteln vorliegt. Es wird angenommen, dass die therapeutischen
Effekte der Benzodiazepine vermittelt werden durch Bindung an einen
spezifischen Rezeptor von Benzodiazepin-GABA-Komplexen im Gehirn.
Als Ergebnis dieser Bindung wird die synaptische Übertragung
bei den Neuronen verändert,
die diesen Benzodiazepin-GABA-Komplex enthalten. Die klinische Nützlichkeit
von verschiedenen Benzodiazepin-Schlafmitteln bezieht sich weitgehend
auf ihre pharmakokinetischen Unterschiede hinsichtlich ihrer Bindung
und insbesondere hinsichtlich der Halbwertszeiten der Ausgangsverbindung
und ihrer aktiven Metaboliten. Viele Benzodiazepine besitzen jedoch
Nebenwirkungen, welche ihre Nützlichkeit
bei bestimmten Patientenpopulationen begrenzen. Diese Probleme umfassen
die Synergie mit anderen CNS-Beruhigungsmitteln (insbesondere Alkohol),
die Entwicklung einer Toleranz nach wiederholter Anwendung, ein
Zurückkehren der
Schlaflosigkeit nach Abbruch der Dosierung, Nachwirkungseffekte
am nächsten
Tag und Schädigung
der psychomotorischen Leistung und des Gedächtnisses. Die Schläfrigkeit
am nächsten
Tag und die Gedächtnisbeeinträchtigung,
was eine Amnesie hinsichtlich von Ereignissen beinhalten kann, die
vor oder nach der Arzneimittelverabreichung aufgetreten sind, stellen
besondere Bedenken bei älteren
Patienten dar, deren kognitiven Funktionen bereits durch den Alterungsprozess
beeinträchtigt
sein können.
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Neuere Behandlungen der Schlaflosigkeit
beinhalten die Verwendung von Nicht-Benzodiazepinverbindungen, welche ein
verbessertes Nebenwirkungsprofil im Vergleich zu der Benzodiazepin-Klasse
der sedativen Schlafmittel zeigen. Das erste von diesen Mitteln,
das von der "United
States Food and Drug Administration" (FDA) für die Vermarktung in den Vereinigten
Staaten zugelassen wurde, war das Ambien (Zolpidem), das auf einer
Imidazopyridin-Hauptkette basiert (siehe die US-Patente mit den
Nrn. 4,382,938 und 4,460,592). Zusätzlich zu dem Ambien wurde
kürzlich
von der FDA eine andere Verbindung zugelassen, die als Sonata (Zaleplon)
bekannt ist, was eine Verbindung auf Pyrazolopyrimidin-Basis ist
(siehe US-Patent Nr. 4,626,538). Andere Nicht-Benzodiazepin-Verbindungen
und/oder Methoden für
deren Herstellung oder Verwendung sind auch berichtet worden (siehe
z. B. 4,794,185; 4,808,594; 4,847,256; 5,714,607; 4,654,347; 5,538,977; 5,891,891).
Es sind Versuche veröffentlicht
worden, Dosierungsformen mit gesteuerter Freisetzung, insbesondere
im Zusammenhang mit Zolpidem und Salzen davon (siehe WO 00/33835
und
EP 1 005 863 A1 ),
bereitzustellen.
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Es gibt somit auf diesem Gebiet ein
Bedürfnis
für sedativ-hypnotische
Zusammensetzungen, die als nächtliche
Einzeldosisformulierungen den Schlaf induzieren und aufrechterhalten,
ohne dass die mit den länger
wirkenden Schlafmitteln verbundenen Nebenwirkungen auftreten. Die
vorliegende Erfindung erfüllt
dieses Bedürfnis
und stellt weitere, verwandte Vorteile bereit.
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Die vorliegende Erfindung stellt
kurz gefasst Zusammensetzungen und Verfahren zur Förderung
von Schlaf bereit. Gemäß einem
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Formulierungen mit
gesteuerter Freisetzung bereit, welche (a) eine sedativ-hypnotische Verbindung
oder ein Vorläufer
davon, der metabolisiert wird, um in vivo eine sedativ-hypnotische
Verbindung zu erzeugen, und (b) wenigstens ein Freisetzungsverzögerungsmittel
umfasst, so dass nach Verabreichung der Formulierung an einen Patienten,
dieser Patient ein "gepulstes" Plasmaprofil der
sedativ-hypnotischen Verbindung hat. Ein "gepulstes" Plasmaprofil bedeutet, so wie der Begriff
hier verwendet wird, dass nach Verabreichung der sedativ-hypnotischen
Formulierung der Patient in der folgenden Reihenfolge:
- (i) eine Zeit bis zu einer ersten maximalen Plasmakonzentration
(Tmax1) der sedativ-hypnotischen Verbindung
im Bereich von 0,1 bis 2 Stunden nach der Verabreichung;
- (ii) eine Zeit bis zu einer minimalen Plasmakonzentration (Tmin)
der sedativ-hypnotischen Verbindung im Bereich von 2 bis 4 Stunden,
wobei die Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung
bei Tmin niedriger als 80% der Plasmakonzentration bei Tmax1 ist, vorausgesetzt, dass bei einer bevorzugten Ausführungsform
die Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung bei
Tmin nicht unter eine effektive Minimalkonzentration zur Aufrechterhaltung
des Schlafes fällt;
- (iii) eine Zeit bis zu einer zweiten maximalen Plasmakonzentration
(Tmax2) der sedativ-hypnotischen Verbindung
im Bereich von 3 bis 5 Stunden nach der Verabreichung, wobei die
Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung bei Tmax2 von 80% bis 150% der Plasmakonzentration
bei Tmax1 ist;
- (iv) eine Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung
6 Stunden nach Verabreichung von wenigstens 20% der Plasmakonzentration
bei Tmax2; und
- (v) eine Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung
8 Stunden nach Verabreichung von nicht mehr als 20% und vorzugsweise
nicht mehr als 15% der Plasmakonzentration bei Tmax2,
hat.
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Die sedativ-hypnotischen Verbindungen
nach der Erfindung haben besonders kurze Plasmahalbwertszeiten,
das heißt,
weniger als 2 Stunden, und mehr bevorzugt im Bereich von etwa 1
Stunde. Eine repräsentative,
sedativ-hypnotische Verbindung ist N-methyl-N-(3-{3-[2-thienylcarbonyl]-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-7-yl}-phenyl)acetamid
(hier auch bezeichnet als "NBI-34060"). Repräsentative
Freisetzungsverzögerungsmittel
umfassen in nicht limitierender Weise Hydroxypropylmethylcellulose,
Ethylcellulose, Poly(ethylacrylatmethylmethacrylat), Methacrylsäure-Copolymer
(Typ A, Typ B, Typ C), Hydroxypropylcellulose, Carbomer, Polyethylenglycol,
Polyvinylpyrrolidon, Gelatine, Maisstärke, Stearylalkohol, Carnubawachs,
weißes
Wachs, Glycerylmonostearat, Glyceryldistearat, Guargummi, Xanthangummi
und Chitosan.
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Gemäß weiteren Aspekten stellt
die vorliegende Erfindung ferner Verfahren zur Förderung des Schlafes bei einem
Säugetier,
einschließlich
des Menschen (zusammenfassend im folgenden als "Patient" bezeichnet) bereit, wobei insbesondere
im Zusammenhang mit der Behandlung der chronischen Schlaflosigkeit
diese Verfahren die Verabreichung einer Formulierung mit gesteuerter
Freisetzung, wie oben beschrieben, an einem Patienten umfassen.
Solche Formulierungen können
beispielsweise oral verabreicht werden oder durch jede andere Route,
welche das hier beschriebene Plasmaprofil bereitstellt. Es wurde
gefunden, dass mit diesen Verfahren die Nachwirkungseffekte am nächsten Tag
minimiert sind.
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Diese und weitere Aspekte der vorliegenden
Erfindung werden anhand der folgenden, detaillierten Beschreibung
und den beigelegten Zeichnungen deutlich werden.
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Die 1 ist
eine graphische Darstellung, welche das Plasmaniveau über die
Zeit nach einer Verabreichung einer Formulierung gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, wobei ein "gepulstes" Plasmaprofil gemäß der Erfindung
erzeugt wird.
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Die 2A und 3A zeigen vorausgesagte Plasmakonzentrationen
mit einer sedativ-hypnotischen Verbindung mit einer Halbwertszeit
von 1,3 Stunden (NBI-34060), während
die 2B und 3B die korrespondierenden
berechneten Löslichkeitskurven
davon darstellen.
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Die 4A und 5A zeigen die vorausgesagten
Plasmakonzentrationen, die mit einer sedativ-hypnotischen Verbindung
erzielt wurden, die außerhalb
des Umfangs von dieser Erfindung liegt und die eine Halbwertszeit
von 2,3 Stunden hat, wobei die 4B und 5B die entsprechenden berechneten
Löslichkeitskurven davon
darstellen.
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Die 6 zeigt
eine repräsentative
Synthese von NBI-34060 im großtechnischen
Maßstab.
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Wie oben erwähnt, bezieht sich die vorliegende
Erfindung allgemein auf eine sedativ-hypnotische Formulierung mit
gesteuerter Freisetzung, die durch eine gepulste Freisetzung der
aktiven Verbindungen) über einen
Zeitraum von bis zu 8 Stunden gekennzeichnet ist. Die hier bereitgestellten
Formulierungen sind insbesondere nützlich für die Verabreichung von Verbindungen,
die während
des Schlafes aktiv sind. Wie dies im Detail weiter unten diskutiert
werden wird, sind diese Formulierungen vorzugsweise oral aktiv,
wobei sie aber auch durch andere geeignete Routen verabreicht werden
können.
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Die hier bereitgestellten, sedativ-hypnotischen
Formulierungen umfassen im allgemeinen wenigstens eine sedativ-hypnotische
Verbindung mit einer besonders kurzen Halbwertszeit von weniger
als 2 Stunden und wenigstens ein Freisetzungsverzögerungsmittel,
welches die Rate der Freisetzung der Verbindung nach Verabreichung
an einen Patienten kontrolliert. Im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung wurde gefunden, dass kurz wirkende, sedativ-hypnotische
Verbindungen besonders nützlich
für die
Förderung
eines schnellen Schlafbeginnes und/oder einer Schlafaufrechterhaltung
durch die Verwendung von Formulierungen sind, die ein "gepulstes" Freisetzungsprofil,
wie hier beschrieben, erzeugen. Solche Formulierungen können beispielsweise
als nächtliche
Einzeldosisformulierungen verwendet werden, die den Schlaf über einen
Zeitraum von 7–8
Stunden fördern
und die nicht zu signifikanten Nachwirkungen am nächsten Tag
führen
(auch bezeichnet als "Nachwirkungs"-Effekt).
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Wie oben erwähnt, sind die kurz wirkenden,
sedativ-hypnotischen Verbindungen insbesondere geeignet für die Verwendung
der hier beschriebenen Formulierungen mit gesteuerter Freisetzung.
Im allgemeinen ist eine kurz wirkende, sedativ-hypnotische Verbindung
eine Verbindung, die einen nachweisbaren, sedativen Effekt bei jedem
Standardtest zeigt, wobei die durchschnittliche Plasmahalbwertszeit
der Verbindung weniger als 2 Stunden beträgt und typischerweise im Bereich
von 0,25 bis 1,5 Stunden liegt. Vorzugsweise liegt die Halbwertszeit
nach einer Ausführungsform
im Bereich von etwa 1,3 Stunden. Solche Verbindungen zeigen im allgemeinen
eine Beziehung zwischen der Schlafwirkung und den Plasmakonzentrationen.
Es wird deutlich werden, dass eine Formulierung eine aktive, sedativ-hypnotische
Verbindung oder einen Vorläufer
davon, der metabolisiert wird, um eine aktive sedativ-hypnotische
Verbindung in vivo zu erzeugen, umfassen kann. Beide Typen der Formulierung
sind in spezifischer Weise von der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Die mittlere Plasmahalbwertszeit
einer sedativ-hypnotischen Verbindung kann durch gut bekannte Techniken
bestimmt werden. Die terminale Halbwertszeit kann unter Verwendung
von pharmakokinetischen Standardberechnungen bestimmt werden, wie
solche, die von Rolland und Tozer veröffentlicht wurden ("Clinical Pharmacokinetics
Concepts and Applications",
3. Auflage, Kapitel 3, 1995). Ferner ist eine Software, welche diese
Berechnung durchführt,
kommerziell verfügbar,
wobei dieses Produkt unter dem Handelsnamen "WinNinIinTM" (Prof. Ver. 1.5)
vertrieben wird. Diese Software berechnet die terminale Plasmahalbwertszeit
(t ½)
aus der folgenden Beziehung:"t ½ = In(2)/λ", wobei "In(2)" der natürliche Logarithmus
von 2 und "λ" die erste Ordnungsratenkonstante
ist, die mit dem terminalen (log-linearen) Anteil der Plasmakonzentration
der Testverbindung : Zielprofil assoziiert ist. Dieses wird durch
die lineare Regressionsanalyse der Zeit gegen die log-Konzentration
der Testverbindung bestimmt.
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Der sedativ-hypnotische Effekt einer
Verbindung kann vollständig
festgelegt werden, indem zum Beispiel Standardtests verwendet werden,
welche die Wirkungen eines Arzneimittels auf die motorische Aktivität, die Muskelrelaxation
und die Bewegungskoordination überwachen
(siehe z. B. Beer et al., CNS Drug Reviews 3: 20–224, 1997; Sanger et al.,
Eur. J. Pharmacol 313: 35–42,
1996, und die dort erwähnten
Referenzen). Im allgemeinen sollte eine sedativ-hypnotische Verbindung
eine statistisch signifikante, sedative Wirkung in wenigstens einem,
vorzugsweise in allen der folgenden Tests haben:
- (a)
Tests zur Bestimmung einer Reduktion in der Bewegungsaktivität, wie beschrieben
von Sanger et al., European J. Pharmacol. 313: 35–42, 1996
und Beer et al., CNS Drug Reviews 3: 207–224, 1997;
- (b) Tests zur Bestimmung eines Anstiegs der Gesamtschlafzeit,
bestimmt durch elektro-enzephalographische (EEG) Maßnahmen,
wie beschrieben von Beer et al., CNS Drug Reviews 3: 207–224, 1997;
und
- (c) Tests zur Bestimmung einer Reduktion in der Bewegungskoordination,
wie definiert durch eine reduzierte Latenz zum Verbleib auf einem
drehenden Stab und/oder eine Reduktion in der Aufmerksamkeit oder
der Wachsamkeit (beide Tests sind beschrieben von Sanger et al.,
European J. Pharmacol. 313: 35–42,
1996 und Beer et al., CNS Drug Reviews 3: 207–224, 1997).
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Eine bevorzugte, kurz wirkende, sedativ-hypnotische
Verbindung gemäß der Erfindung
ist N-methyl-N-(3-{3-[2-thienylcarbonyl]-pyrazolo-[1,5-a]-pyrimidin-7-yl}-phenyl)acetamid (NBI-34060).
Die Molekülformel
von NBI-34060 ist C
20H
16N
4O
2S und das Molekulargewicht
beträgt
376,44 Daltons. NBI-34060 hat eine Halbwertszeit von etwa 1,3 Stunden.
Die Strukturformel ist unten dargestellt:
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NBI-34060 ist ein gebrochen-weiß bis gelbes,
nicht frei fließendes
Pulver mit geringer statischer Aufladung. Die Verbindung ist fettlöslich (log
D Verteilungskoeffizient = 1,73) und ist löslich in Wasser mit etwa 20–30 μg/ml mit
einem sich ergebenden pH von etwa 8,0. NBI-34060 kann durch chemische
Synthesetechniken hergestellt werden, die für Fachleute auf diesem Gebiet
bekannt sind.
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NBI-34060 kann beispielsweise durch
die Syntheseverfahren hergestellt werden, die offenbart sind in den
US-Patenten mit den Nummern 4,521,422 und 4,900,836. Diese Patente,
insbesondere das US-Patent Nr. 4,521,422, offenbaren eine Gattung,
die bestimmte Aryl und Heteroaryl[7-(aryl und heteroaryl)-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-3-yl]methanone umfasst.
Diese Verbindungen können
im allgemeinen klassifiziert werden als "substituierte Pyrazolopyrimidine" mit dem folgenden
Genus I:
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Insbesondere offenbart das US-Patent
Nr. 4,521,422, das Verbindungen vom Genus I hergestellt werden können durch
Reaktion eines in geeigneter Weise substituierten Pyrazols (a) mit
einem in geeigneter Weise substituierten 3-Dimethylamino-2-propen-1-on (b), wie
dies durch das folgende Reaktionsschema dargestellt ist:
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Die obige Reaktion wird NBI-34060
ergeben, wenn R2, R5 und
R6 Wasserstoff sind, R3 Thienyl
ist und R7 2-(N(Me)COCH3)-Phenyl
ist. Eine weitere, auf die Synthese von NBI-34060 gemäß der obigen
Technik gerichtete Offenbarung ist im Beispiel 32 gezeigt.
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Eine andere repräsentative, sedativ-hypnotische
Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung ist Zaleplon (Wyeth-Ayerst), die auch als "Sonata" bekannt ist, was
eine sedativ-hypnotische Verbindung darstellt, die vor kurzem durch
die FDA als sedatives Schlafmittel zugelassen wurde (siehe das US-Patent
Nr. 4,626,538). Sonata hat eine Halbwertszeit von etwa 1 Stunde,
wenn die Verbindung oral in Tablettenform verabreicht wird. Sonata
besitzt etwa 1/20 der Bindungsspezifität von NBI-34060 an dem GABA-Komplex.
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Wie im folgenden im Detail diskutiert
werden wird, ist NBI-34060 ein potent sedatives, angstlösendes und
entkrampfendes Mittel und besitzt ein verbessertes Profil hinsichtlich
den Nebenwirkungen im Vergleich zu den Benzodiazepinmitteln. NBI-34060
zeigt eine reduzierte Toleranz gegenüber einer Beruhigung, ein geringeres
Potenzial für
Missbrauch und eine reduzierte Tendenz zur Verstärkung der schädlichen
Wirkungen von Ethanol. Ferner scheint NBI-34060 zusätzlich die
Nachwirkungseffekte am nächsten
Tag substantiell zu verringern und hat eine bemerkenswert reduziertes
Amnesiepotential im Vergleich zu den gegenwärtig vermarkteten, sedativ-hypnotischen
Mitteln.
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Jedes bekannte Freisetzungsverzögerungsmittel
kann bei den hier beschriebenen Formulierungen verwendet werden.
Das kritische Merkmal eines Freisetzungsverzögerungsmittels ist die Fähigkeit
zur Erzeugung eines Freisetzungsprofils der sedativ-hypnotischen
Verbindung, welches eine "gepulste" Plasmakonzentration
der Verbindung bereitstellt. Wie oben erwähnt ergibt solch ein Freisetzungsprofil
in aufeinanderfolgender Reihe die im folgenden dargestellten Charakteristika
nach einer Verabreichung an einen Patienten:
- (i)
eine Zeit bis zu einer ersten maximalen Plasmakonzentration (Tmax1) der sedativ-hypnotischen Verbindung im
Bereich von 0,1 bis 2 Stunden nach Verabreichung;
- (ii) eine Zeit bis zu einer minimalen Plasmakonzentration (Tmin)
der sedativ-hypnotischen Verbindung im Bereich von 2 bis 4 Stunden,
wobei die Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung bei Tmin
niedriger als 80% der Plasmakonzentration bei Tmax1 ist,
vorausgesetzt, dass bei einer bevorzugten Ausführungsform die Plasmakonzentration
der sedativ-hypnotischen Verbindung bei Tmin nicht unter eine effektive
Minimalkonzentration zur Aufrechterhaltung des Schlafes fällt;
- (iii) eine Zeit bis zu einer zweiten maximalen Plasmakonzentration
(Tmax2) der sedativ-hypnotischen Verbindung
im Bereich von 3 bis 5 Stunden nach Verabreichung, wobei die Plasmakonzentration
der sedativ-hypnotischen Verbindung bei Tmax2 von
80% bis 150% der Plasmakonzentration bei Tmax1 ist;
- (iv) eine Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung
nach 6 Stunden im Anschluss an die Verabreichung von wenigstens
20% der Plasmakonzentration bei Tmax2; und
- (v) eine Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung
nach 8 Stunden im Anschluss an die Verabreichung von nicht mehr
als 20% der Plasmakonzentration bei Tmax2.
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Der Ausdruck "Tmax" bezieht
sich auf die "Zeit
bis zu einer maximalen Plasmakonzentration" und stellt den Zeitraum dar, der zwischen
Verabreichung der Formulierung und einer maximalen Plasmakonzentration der
sedativ-hypnotischen Verbindung verstreicht (das heißt, ein
Peak in einer graphischen Darstellung der Plasmakonzentration gegen
die Zeit). Die Formulierungen nach der Erfindung zeigen zwei Tmax-Werte: "Tmax1" ist die "Zeit bis zu einer
ersten maximalen Plasmakonzentration", während "Tmax2" die "Zeit bis zu einer
zweiten maximalen Plasmakonzentration" ist. Zwischen Tmax1 und Tmax2 fällt
oder sinkt die Plasmakonzentration auf einen Wert, der niedriger
als der von Tmax1 ist, wobei dies hier bezeichnet
wird als "Zeit bis zu
einer minimalen Plasmakonzentration" oder "Tmin".
Von Tmin bis Tmax2 steigt die Plasmakonzentration
von der abgefallenen Konzentration auf die von Tmax2.
Dieser Anstieg der Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen
Verbindung wird als besonders vorteilhaft in Zusammenhang der Behandlung
der Schlaflosigkeit angesehen.
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Der Schlaf wird von zwei biologischen
Prozessen kontrolliert, dem homöostatischen
und dem circadianen Rhythmus. Die homöostatische Steuerung zeigt
sich selbst als ein gesteigerter Antrieb für Schlaf. Dieser Schlafantrieb
akkumuliert während
des Zeitraums der Schlaflosigkeit (typischerweise am Tag) und löst sich während des
Schlafens auf. Der circadiane Rhythmus von Schlafen-Wachheit zeigt
eine biphasische Kurve mit dem größten Antrieb für Schlaf
zwischen Mitternacht und SAM am Morgen sowie zwischen 2 Uhr und
4 Uhr nachmittags. Es wird angenommen, dass die circadianen Haupteinflüsse den
Pulsschlag am Abend und am Morgen steuern. Es ist diese Wechselwirkung
zwischen diesen Prozessen, die zu dem 24 Stunden Schlafrhythmus
führt.
Bei Menschen mit einem gewöhnlichen
Schlafzeitraum von 11 Uhr abends bis 7 Uhr morgens ist das Einschlafen
am Abend hauptsächlich
eine Funktion der homöostatischen
Steuerung. Nach etwa 4 Stunden Schlaf (etwa 3 Uhr morgens) fällt die
homöostatische
Steuerung signifikant ab und die Schlaflosigkeit beginnt in den
Schlafzeitraum einzudringen. Diese Neigung zu gesteigerter Wachsamkeit
wird ferner durch den Anstieg des circadianen Aufmerksamkeitspulses
um etwa 5 Uhr morgens gesteigert.
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Bei der pharmakologischen Behandlung
der Schlaflosigkeit wurden zwei Probleme erkannt. Das erste Problem
besteht in der anfänglichen
Schwierigkeit einzuschlafen, während
das zweite Problem das Aufwachen in der Mitte der Nacht ist. Die
Formulierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung berücksichtigen
diese beiden Problemfälle
durch die Verwendung einer besonders kurz wirkenden, sedativ-hypnotischen Verbindung,
die beim Einschlafen einen einzelnen Puls sowie einen zweiten Puls
zum Zeitpunkt des Abfalls der homöostatischen Prozesse und Anstieg
des circadianen Pulses besitzt. Der Anstieg in der Plasmakonzentration von
dem Tiefpunkt oder dem Tmin-Wert zu dem Wert von Tmax2 wurde
als besonders nützlich
erkannt bei der Verhinderung des nachfolgenden Erwachens des Patienten.
Wie bei dem anfänglichen
Plasmakonzentrationsrhythmus vom Zeitpunkt der Verabreichung bis
zu Tmax1, was dazu führt, dass der Patient einschläft, wurde auch
der Rhythmus von der Konzentration von Tmin bis Tmax2 als
besonders vorteilhaft für
die Schlafaufrechterhaltung erkannt. Es wird angenommen, dass dieser
Anstieg in der Plasmakonzentration vorteilhafter ist als eine reine
Aufrechterhaltung einer konstanten Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen
Verbindung. Durch den Abfall der Plasmakonzentration zwischen Tmax1 und Tmax2 unterliegt
der Patient einer niedrigeren Gesamtdosierung, was zu einem Abfall
von nachfolgenden Effekten führt,
wie der nicht-erwünschte Nachwirkungseffekt.
Ferner reduziert eine niedrigere Plasmakonzentration bei Tmin bestimmte
Ereignisse, wie nächtliche
Stürze
und/oder Amnesie und zwar insbesondere bei älteren Patienten.
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Hinsichtlich der praktischen Anwendung
der vorliegenden Erfindung beträgt
die Plasmakonzentration des sedativen Schlafmittels bei Tmax1 allgemein mehr als 5 ng/ml und liegt normalerweise
in dem Bereich von 5 ng/ml bis 20 ng/ml, typischerweise in dem Bereich
von 7,5 ng/ml bis 15 ng/ml, wobei ein Bereich von 10 ng/ml bis 13
ng/ml bevorzugt ist (wie hier offenbart, beziehen sich die Konzentrationswerte,
die als "ng/ml" ausgedrückt sind,
auf NBI-34060). Diese Plasmakonzentration wird als 100%-Wert bei
Tmax1 für
Vergleichszwecke zu Plasmakonzentrationen der nachfolgenden Zeiten
nach der Verabreichung bezeichnet. Wenn die Plasmakonzentration
zum Beispiel bei Tmax1 10 ng/ml beträgt, bedeutet
eine Plasmakonzentration bei Tmax1 von 80%
eine Plasmakonzentration von 8 ng/ml, da 10 ng/ml × 0,8 =
8 ng/ml ist. Tmax1 erstreckt sich im allgemeinen
auf einen Zeitraum von 0,1 bis 2 Stunden nach der Verabreichung
der sedativ-hypnotischen Verbindung, typischerweise von 0,25 bis
1 Stunde und gemäß einer
Ausführungsform
auf einen Größenbereich
von etwa 30 Minuten und bei einer anderen Ausführungsform auf einen Bereich
von etwa 1 Stunde. Es ist allgemein wünschenswert, den Zeitraum bis
Tmax1 so kurz wie praktisch möglich zu
halten, so dass der Patient nach Verabreichung des sedativen Schlafmittels
schnell einschläft.
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Bei der Ausübung der vorliegenden Erfindung
tritt ein "Tiefpunkt" der Plasmakonzentration
der sedativ-hypnotischen Verbindung bei Tmin auf, das heißt, nach
Tmax1 und vor Tmax2.
Dieser Tiefpunkt führt
zu einer Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung, die im allgemeinen
weniger als 80%, vorzugsweise weniger als 70% und typischerweise
weniger als 60% der Plasmakonzentration bei Tmax1 beträgt. Bei anderen
Ausführungsformen
beträgt
die Konzentration bei Tmin weniger als 50% oder weniger als 40%
der Plasmakonzentration bei Tmax1. Unter
der Annahme einer Plasmakonzentration bei Tmax1 von
10 ng/ml bedeutet der Ausdruck "weniger
als 80% der Plasmakonzentration bei Tmax1", dass die Plasmakonzentration
der sedativ-hypnotischen
Verbindung weniger als 8 ng/ml bei Tmin beträgt. Ähnliche Berechnungen können für die anderen,
oben angegebenen Werte durchgeführt
werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform führt die Plasmakonzentration
bei Tmin nicht zu einer Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen
Verbindung zu weniger als einer Nominalkonzentration, die für die Aufrechterhaltung
des Schlafes notwendig ist. Typischerweise liegt diese niedrigere
Konzentration oberhalb von 3 ng/ml, typischerweise oberhalb von
4 ng/ml und vorzugsweise oberhalb von 5 ng/ml. Tmin erstreckt sich
allgemein von 2 bis 4 Stunden nach Verabreichung der sedativ-hypnotischen Verbindung
und typischerweise von etwa 2,5 bis 3,5 Stunden, wobei in einer
Ausführungsform
der Bereich bei etwa 3 Stunden liegt.
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Tmax2 tritt
nach Tmin auf, wobei der Anstieg in der Plasmakonzentration von
Tmin zu Tmax2 der Anstieg der sedativ-hypnotischen
Verbindung darstellt, wie oben diskutiert, dem der Patient unterliegt.
Die Plasmakonzentration bei Tmax2 liegt
im allgemeinen in dem Bereich von 80% bis 150% der Plasmakonzentration bei
Tmax1, typischerweise in dem Bereich von
90% bis 140%, vorzugsweise in dem Bereich von 100% bis 130%, wobei
in einer Ausführungsform
der Bereich bei etwa 100% der Plasmakonzentration von Tmax1 liegt. Unter der Annahme einer Plasmakonzentration
bei Tmax1 von 10 ng/ml bedeutet der Ausdruck "80% bis 150% der
Plasmakonzentration bei Tmax1" eine Plasmakonzentration,
die sich von 8 ng/ml bis 15 ng/ml erstreckt. Tmax2 erstreckt
sich im allgemeinen auf den Zeitraum von 3 Stunden bis 5 Stunden
nach Verabreichung der sedativ-hypnotischen Verbindung, typischerweise
auf den Zeitraum von 3,5 bis 4,5 Stunden und in einer Ausführungsform
auf den Bereich von etwa 4 Stunden.
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Sechs Stunden nach der Verabreichung
der sedativ-hypnotischen Verbindung liegt die Plasmakonzentration
auf einem Niveau, das oberhalb des Betrages ist, der für eine Aufrechterhaltung
des Schlafes notwendig ist. Wie oben im Zusammenhang bei der Plasmakonzentration
von Tmin angemerkt, liegen solche Konzentrationsniveaus oberhalb
von 3 ng/ml, typischerweise oberhalb von 4 ng/ml und vorzugsweise
oberhalb von 5 ng/ml. Hinsichtlich des Anteils bei Tmax2 beträgt die Plasmakonzentration
bei 6 Stunden wenigstens etwa 20% von der bei Tmax2,
typischerweise wenigstens etwa 30% und bei einer Ausführungsform
etwa 40%. Die maximale Plasmakonzentration, die bei 6 Stunden nach
der Verabreichung erzielt werden kann, ist wenigstens zum Teil von
der gewünschten
Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung bei 8 Stunden
(wie unten diskutiert) abhängig.
-
Acht Stunden nach der Verabreichung
liegt die Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung auf einem Niveau,
das für
die Aufrechterhaltung des Schlafes nicht ausreichend ist. Das Niveau
beträgt im
allgemeinen weniger als 2 ng/ml. Als eine Funktion von Tmax2 ist die Plasmakonzentration bei 8 Stunden weniger
als 20% der Konzentration bei Tmax2 und
vorzugsweise weniger als 15%. Solch ein niedriges Niveau der sedativ-hypnotischen
Verbindung 8 Stunden nach der Verabreichung reduziert die Nachwirkungseffekte. Es
sei jedoch angemerkt, dass zur Erzielung von solch niedrigen Plasmaniveaus
8 Stunden nach der Verabreichung, wobei das oben diskutierte, gepulste
Plasmaprofil noch aufrechterhalten ist, das sedativ-hypnotische Mittel
eine besonders kurze Halbwertszeit haben muss, wie dies oben diskutiert
wurde.
-
Geeignete Freisetzungsverzögerungsmittel
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Acryl- oder andere Polymere, Alkylcellulosen, Schellack, Zein,
gehärtetes,
pflanzliches Öl,
gehärtetes
Kastoröl
und Mischungen von den zuvor erwähnten
Substanzen. Es gibt zahlreiche Polymere als Freisetzungsverzögerungsmittel, die
-
kommerziell verfügbar sind. Es sind beispielsweise
verfügbar
wässrige
Dispersionen von Ethylcellulose (z. B. AquacoatTM,
verfügbar
von FMC Corp. (Philadelphia, PA) oder SureleaseTM,
verfügbar
von Coloron, Inc, (West Point, PA) und Acrylharzlacke (z. B. EudragitTM Dispersionen (Rohm Pharma)). Andere bioabbaubare,
biokompatible Polymere, wie Ethylenvinylacetat, Polyanhydride, Polyglycolsäure, Polyorthoester, Polymilchsäure und
andere, die den Fachleuten gut bekannt sind, können auch verwendet werden.
Bevorzugte Freisetzungsverzögerungsmittel
umfassen Hydroxypropylmethylcellulose, Ethylcellulose, Poly(ethylacrylatmethylmethacrylat),
Methacrylsäure-Copolymer
(Typ A, Typ B, Typ C), Hydroxypropylcellulose, Carbomer, Polyethylenglycol,
Polyvinylpyrrolidon, Gelatine, Maisstärke, Stearylalkohol, Carnubawachs,
weißes
Wachs, Glycerylmonostearat, Glyceryldistearat, Guargummi, Xanthangummi
und Chitosan.
-
Ein oder mehrere Freisetzungsverzögerungsmittel
können
mit der hypnotischen Verbindung kombiniert werden und/oder die hypnotische
Verbindung (z. B. in Kombination mit einem Bindemittel und pelletiert) kann
mit einem Material beschichtet werden, das in einem pharmazeutisch
akzeptablen Lösungsmittel,
wie Wasser, Methanol oder Ethanol, ein oder mehrere Freisetzungsverzögerungsmittel
enthält.
Solch eine Beschichtung kann durch Standardtechniken erreicht werden,
wie das Sprühen
unter Verwendung jeder bekannten Sprühausrüstung, mit anschließendem Aushärten. Verfahren
zur Verwendung von Freisetzungsverzögerungsmitteln zur Erzielung
eines gewünschten
Freisetzungsprofils sind im Stand der Technik gut bekannt und sind
oft beschrieben in Patenten und wissenschaftlicher Literatur (siehe
z. B. US-Patente Nrn. 5,672,360; 5,698,220 und 5,788,987 und
EP 908,177 A1 ).
Für Fachleute
auf dem Gebiet ist es naheliegend, dass die physikalischen Eigenschaften
der Beschichtung durch die Verwendung von einer oder mehreren anderen
Komponenten verbessert werden kann, wie Weichmacher, Verdünnungsmittel,
Schmiermittel, Bindemittel, Granulierungshilfsstoffe, Geschmacksmittel,
Gleitmittel und Farbstoffe, die gemäß Standardpraktiken ausgewählt und verwendet
werden können
(siehe Handbook of Pharmaceutical Excipients (Hrsg., A Wade. And
P. J. Weiler, 2. Ausgabe, American Pharmaceutical Association, The
Pharmaceutical Press, London, 1994); Pharmaceutical Dosage Forms:
Tablets, Lieberman, Lachman und Schwartz, Hrsg., 2. Ausgabe (Marcel
Dekker, Inc.); Remington's
Pharmaceutical Sciences, Arthur Osol, Hrsg., Seiten 1553–1593 (1980)).
-
Die Formulierungen können jede
geeignete Form besitzen, wie Lösungen,
Kapseln, Tabletten, Pellets, Pflaster, Aerosole und Pulver. Solche
Formulierungen können
durch alle bekannten Mittel verabreicht werden, einschließlich der
buccalen, sublingualen, Transmembran-, muccusalen, transdermalen,
intranasalen, Inhalations- und rektalen Verabreichung. Die Formulierung
wird vorzugsweise an eine orale Form adaptiert. Es ist selbstverständlich,
dass andere Formulierungskomponenten in Abhängigkeit von der Art der Verabreichung wünschenswert
sind. Formulierungen, die für
eine parenterale, intradermale, subkutane oder topische Anwendung
verwendet werden, können
zum Beispiel enthalten ein steriles Verdünnungsmittel (wie Wasser),
eine Kochsalzlösung,
Fettöl,
Polyethylenglycol, Glycerin, Propylenglycol oder ein anderes synthetisches
Lösungsmittel;
antimikrobielle Mittel (wie Benzylalkohol und Methylparabene); Antioxidationsmittel
(wie Ascorbinsäure und
Natriumbisulfit) und Komplexbildner (wie Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA));
Puffer (wie Acetat, Citrate und Phosphate). Bei einer intravenösen Verabreichung
umfassen geeignete Trägerstoffe
physiologische Kochsalzlösung
oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS) und Lösungen,
die verdickende, trockene Lösungsvermittler
enthalten, wie Glycose, Polyethylenglycol, Polypropylenglycol und
Mischungen davon. Ferner können
in der Zusammensetzung andere, pharmazeutisch aktive Wirkstoffe
und/oder geeignete Träger,
wie Salze, Puffer und Stabilisatoren enthalten sein, wobei dies
aber nicht notwendig ist.
-
Um eine Formulierung mit einem Freisetzungsprofil,
wie hier bereitgestellt, herzustellen, kann jedes Verfahren verwendet
werden, welches eine gesteuerte Freisetzung der aktiven Komponenten
mit der gewünschten
Kinetik bereitstellt. Eine oder mehrere arzneimittelreiche Regionen
können
innerhalb einer Polymermatrix eingelagert werden, um eine oder mehrere
Abgaben der sedativen Freisetzung bereitzustellen. Zusätzliche
aktive Komponenten können
in die Matrix eingelagert werden, um die Plasmakonzentrationen aufrechtzuerhalten.
Verfahren für
die Erzeugung von wirkstoffreichen Regionen und für die Einlagerung
eines Arzneimittels in eine Matrix sind gut bekannt und umfassen
Verfahren, die das dreidimensionale Kopieren verwenden, wie dies
in der WO 98/36739 beschrieben ist.
-
Eine gesteuerte Freisetzung kann
zum Beispiel durch die Verwendung von Ionenaustauscher-Mikrokugeln
erzielt werden. Solche Mikrokugeln können überladen werden, was zu einem
Anfangspuls der aktiven Komponente führt, wobei sich eine nachfolgende
Freisetzung der aktiven Komponente, die an das Ionenaustauschermaterial
gebunden ist, fortsetzt. Es ist offensichtlich, dass eine aktive
Komponente für
die Verwendung innerhalb von solchen Formulierungen in einer Salzform
vorliegen sollte und dass das Ionenaustauschermaterial solch ein
Material sein sollte, dass, wenn es ionisiert ist, eine geeignete
Ladung für
die Interaktion mit der aktiven Komponente enthält (das heißt, eine negative Ladung für die Verwendung
mit einer positiv geladenen, aktiven Komponente beziehungsweise
eine positive Ladung für
die Verwendung mit einer negativ geladenen, aktiven Komponente).
Fachleute auf dem Gebiet werden in der Lage sein, ein geeignetes
Ionenaustauschermaterial auszuwählen.
Ionenaustauscher-Mikrokugeln können
durch gut bekannte Verfahren hergestellt werden, wie die Sprühtrocknung,
Koacervation und Emulgierung. Die Zubereitung von solchen Formulierungen
ist beispielsweise beschrieben in Davis et al., Microsphere and Drug
Therapy (Elsevier, 1984); Kwon et al., J. Colloid Interface Sci.
143: 501, 1991; Cremers et al., J. Controlled Rel. 11: 167, 1990;
Codde et al., Anti-cancer Res. 10: 1715–1718, 1990 und WO 94/27576.
-
Eine Formulierung mit dem hier bereitgestellten
Freisetzungsprofil enthält
vorzugsweise mehrere verschiedene Einheiten in einer einzelnen Mehrfach-Dosierungsform. Jede
Einheit zeigt in typischer Weise ein unterschiedliches Freisetzungsprofil.
Zum Beispiel kann eine Formulierung zwei oder drei Einheiten enthalten. Die
erste Einheit kann eine Sofortfreisetzungseinheit ("IR") sein, welche die
aktive Komponente sofort nach der Verabreichung freisetzt, um die
Plasmakonzentration bei Tmax1 zu erzeugen.
Eine optionale Komponente kann eine verzögerte Freisetzungseinheit sein,
welche eine verlängerte
Freisetzung der aktiven Komponente bereitstellt, um sicherzustellen,
dass die Plasmakonzentration der sedativ-hypnotischen Verbindung
nicht unterhalb der minimalen, effektiven Konzentration fällt, um
dem Schlaf bei Tmin aufrechtzuerhalten. Die zweite kann eine verzögerte Freisetzungseinheit
sein, wobei die aktive Komponente freigesetzt wird, wenigstens zum Teil
in einem Ausbruch, der ähnlich
zur ersten IR-Einheit ist, wobei dies aber an einen bestimmten Zeitpunkt nach
der Verabreichung erfolgt, um die Plasmakonzentration bei Tmax2 zu erzeugen. Die Verwendung von zusätzlich verzögerten/gesteuerten
Freisetzungseinheiten kann auch erfolgen, sofern das Plasmaprofil
nach der Erfindung erzielt wird. Die einzelnen Einheiten können Pulver-,
Körnchen-
und/oder Pellet-Formulierungen sein und werden vorzugsweise als
Pellets formuliert. Die Dosierungsform mit mehrfachen Einheiten
kann zum Beispiel eine komprimierte Tablette oder eine Hartgelatinekapsel
darstellen.
-
Eine erste Einheit, die für die sofortige
Freisetzungsdosierung formuliert ist, kann ein oberflächenaktives
Mittel umfassen, wie Natriumlaurylsulfat, Natriummonoglycerat, Sorbitanmonooleat,
Polyoxyethylensorbitanmonooleat, Glycerylmonostearat, Glycerylmonooleat,
Glycerylmonobutyrat, jedes der oberflächenaktiven Polymere der Pluronic-Linie,
oder jedes andere geeignete Material mit oberflächenaktiven Eigenschaften oder jede
Kombination davon. Das oberflächenaktive
Mittel ist vorzugsweise Natriumlaurylsulfat. Die Konzentration des
oberflächenaktiven
Mittels bei dieser Einheit kann sich von etwa 0,05 bis etwa 10,0%
(Gewicht/Gewicht) erstrecken. Eine erste Einheit in Pelletform kann
durch jedes geeignete Verfahren hergestellt werden, welches eine
angemessen runde Einheit erzeugt. Dieses Verfahren kann beispielsweise
eine einfache Granulierung sein, wobei sich ein Sieben; Extrusion
und Marumerization; Rotogranulierung; oder jedes andere Agglumerisationsverfahren
anschließt,
welches zu einem Pellet mit geeigneter Größe und Robustheit führt. Diese
sofortige Freisetzungseinheit kann alternativ als Granulat oder
Pulver formuliert sein, obwohl die bevorzugte Form das Pellet aufgrund
von Misch- und Endmischungsüberlegungen
ist.
-
Materialien, die mit dem Wirkstoff
und dem Tensid für
ein erstes Pellet beigemischt werden, sollten ausreichende Bindungseigenschaften
besitzen, um eine Agglomerisation zu ermöglichen. Solche Materialien können sein,
sind aber nicht beschränkt
auf, mikrokristalline Cellulose, wie Avicel), Maisstärke, vorgelierte Stärke (wie
Stärke
1500 oder National 1551), Kartoffelstärke, Natrium-carboxymethylierte
Stärke,
Natrium-carboxymethylierte
Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Ethylcellulose sowie jeder andere Celluloseether.
Ferner sind auch Bindemittel nützlich,
wie Gummi (z. B. Guargummi), natürliche
Bindemittel und Derivate davon, wie Alginate, Chitosan, Gelatine
und Gelatinederivate. Synthetische Polymere, wie Polyvinylpyrrolidon
(PVP), Acrylsäure-Derivate
(Eudragit, Carbopol, etc.) und Polyethylenglycol (PEG) sind auch
als Bindemittel und Matrixbilder für den Zweck der vorliegenden
Erfindung nützlich.
Es kann nützlich
sein, dass diese Materialien in dem Bereich von etwa 1,0 bis etwa
60,0% (Gewicht/Gewicht) entweder insgesamt oder individuell in Kombination
miteinander vorliegen. Solche Materialien sollten vorzugsweise in
dem Bereich von etwa 30 bis etwa 50% (Gewicht/Gewicht) vorhanden
sein. Es mag auch wünschenswert
sein, ein Abbaumittel in diese Pellets einzulagern, um die Lösung des
aktiven Wirkstoffes zu erleichtern. Für diesen Zweck kann hier jedes
geeignete Tabletten-Abbaumittel verwendet werden, wie vernetzte
Natrium-Carboxymethylcellulose (Ac-Di-Sol); vernetzte Natrium-Carboxymethylstärke (Explotab,
Primojel), vernetztes PVP (Plasdone XL) oder jedes andere Material,
das tablettenabbauende Eigenschaften besitzt.
-
Die optionale Einheit hat, wenn sie
vorhanden ist, ein verzögertes
oder verlängertes
Freisetzungsprofil. Diese Einheit sollte alle die oben erwähnten Inhaltsstoffe
aufweisen, aber in unterschiedlichen Anteilen in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Freisetzungsprofil. Das Verfahren für die Herstellung von solchen
Einheiten kann so sein, wie dies oben für das Zwischen-Freisetzungspellet
beschrieben wurde. Zusätzlich
kann diese Einheit eine Steuerungsbeschichtung haben, die auf der
Oberfläche
des Pellets aufgetragen wird, so dass die Freisetzung des Wirkstoffes
aus dem Pellet weiter gesteuert wird und so über einen Zeitraum freigesetzt
wird, dass die Plasmakonzentration des Wirkstoffs nicht unterhalb
der minimalen, effektiven Konzentration fällt, um den Schlaf bei Tmin
aufrechtzuerhalten. Die für
diesen Zweck verwendeten Materialien können sein, sind aber nicht
beschränkt
auf, Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Methylcellulose, Nitrocellulose, Carboxymethylcellulose
sowie jeder andere Celluloseether sowie Copolymere von der Acrylsäure und
der Methacrylsäure
(Eudragit), wobei auch jedes andere Acrylsäurederivat (Carbopol, etc.)
verwendet werden kann. Ferner kann ein enterisches Beschichtungsmaterial
verwendet werden und zwar entweder einzeln oder in Kombination mit
einer oder mehreren der obigen, nicht-pH-empfindlichen Beschichtungen. Enterische
Beschichtungsmaterialien umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat und die Phthalatester von all
den Celluloseethern sowie die Phthalatester der Acrylsäurederivate
(Eudragit) und Celluloseacetatphthalat. Diese Beschichtungsmaterialien
können
bei der Beschichtung der Oberflächen
in dem Bereich von etwa 1,0% (Gewicht/Gewicht) bis etwa 25% (Gewicht/Gewicht)
verwendet werden. Diese Beschichtungsmaterialien werden vorzugsweise
von etwa 2,0 bis etwa 12,0% (Gewicht/Gewicht) angewandt.
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Eine zweite Einheit in der Formulierung
mit gesteuerter Freisetzung kann qualitativ ähnlich zu der ersten Einheit
sein und kann durch ein oben beschriebenes Herstellungsverfahren
hergestellt werden. Solch eine Einheit kann jedoch eine interne
Komponente (z. B. ein enterisches oder pH-empfindliches Material)
enthalten, welches bei dem pH-Wert des unteren Darm-Kanal-Traktes
zerfällt.
Dieses Material kann eine Substanz umfassen, wobei sie aber nicht
darauf beschränkt
ist, wie Celluloseacetatphthalat, Hydroxypropylmethylcellulosephthalat,
jede zusätzliche
Celluloseetherphthalate, jedes Acrylsäurederivat-Phthalat (Eudragit)
sowie jedes enterische Beschichtungsmaterial, wie Schellack, Zein
oder andere. Die Konzentration von diesen Materialien in der Einheit
sollte etwa 1,0 bis etwa 15,0% (Gewicht/Gewicht) betragen, wobei
Konzentrationen der Materialien von etwa 2,0 bis etwa 10,0 (Gewicht/Gewicht)
bevorzugt sind. Geeignete Beschichtungsmaterialien können ähnlich denen
sein, die bei der Beschichtung für
die optionale Einheit verwendet werden, wobei sie aber eine deutliche
pH-Empfindlichkeit haben können.
Insbesondere ist es wünschenswert,
diese Einheit mit jedem beliebigen von den oben beschriebenen pH-empfindlichen oder
enterischen Beschichtungsmaterialien zu beschichten und zwar einzeln
oder in Kombination mit den oben erwähnten, anderen Beschichtungsmaterialien. Die
Beschichtungsmenge von dieser Einheit sollte im Bereich von etwa
1,0 bis etwa 15,0% (Gewicht/Gewicht) liegen, wobei eine Konzentration
der Materialien von etwa 2,0 bis etwa 12,0% (Gewicht/Gewicht) bevorzugt
ist.
-
Jede der obigen Einheiten, die alle
vorzugsweise Pellets sind, sollten alle ihr eigenes Löslichkeitsprofil haben
und mit der Formulierung verbunden sein, für die sie hergestellt sind.
In Abhängigkeit
von der Formulierung, die gemäß der Erfindung
gewählt
ist, können
die exakten Anteile von jedem der Pellets eingestellt werden. Im
allgemeinen erstreckt sich die Menge der ersten Einheit in der Formulierung
von etwa 30% bis etwa 70%. Die Menge der optionalen Einheit in der
Dosierungsform erstreckt sich vorzugsweise von etwa 0% bis etwa
20%. Die Menge der zweiten Einheit erstreckt sich vorzugsweise von
etwa 30% bis etwa 70%. Das Freisetzungsprofil der Formulierungen
kann zum Beispiel durch Veränderung
der Dicke der Beschichtung, der Veränderung des verwendeten, besonderen
Freisetzungsverzögerungsmittels,
der Veränderung
der relativen Menge der Beschichtungskomponenten, einschließlich der
zusätzlichen
Inhaltsstoffe, oder durch Modifikation des Verfahrens der Herstellung
eingestellt werden. Die Variation dieser Parameter für die Einstellung
des Freisetzungsprofils ist im Stand der Technik gut bekannt.
-
Um die Plasmakonzentration-Zeitprofile
zu bewerten, kann die Plasmakonzentration, Tmax und Tmin unter Verwendung
von gut bekannten Techniken bestimmt werden. Blutproben können von
einem Patienten über
den Zeitraum des Dosierungsintervalls genommen werden. Die Proben
werden dann getestet, um die Plasmamenge der hypnotischen Verbindung
zu bestimmen. Jeder geeignete Test kann zur Bestimmung der Plasmamengen
verwendet werden, wie ELISA, RIA oder die Chromatographie (z. B.
Gas-Flüssig-Chromatographie
oder die Hochdruckflüssigkeitschromatographie),
die mit einem geeigneten Nachweissystem verbunden werden, wie UV,
Fluoreszenz, Massenspektrometrie oder ein elektrochemisches System.
-
Wie oben erwähnt, kann eine Formulierung
die aktive, sedativ-hypnotische Verbindung umfassen oder sie kann
einen Vorläufer
davon umfassen. In jedem Fall sind die bestimmten Plasmamengen jene
der aktiven, sedativ-hypnotischen Verbindung. Für Formulierungen, welche eine
aktive Verbindung umfassen, sind die Tests so gestaltet, dass die
in der Formulierung enthaltene sedativ-hypnotische Verbindung nachgewiesen wird.
Für Formulierungen,
die einen Vorläufer
enthalten, der metabolisiert wird, um die aktive Verbindung zu erzeugen,
wird der aktive Metabolit bestimmt. Aktive Metabolite können durch
gut bekannte Techniken identifiziert werden.
-
Um die sedative Aktivität zu bewerten,
kann jeder der bekannten Standardtests verwendet werden. Die sedative
Aktivität
kann zum Beispiel bestimmt werden unter Verwendung von Tests, wie
EEG-Bestimmungen, subjektiver Bericht, visuelle Analogskalen, kritische
Flimmerverschmelzung, Salford-Tracking, Schwankungstests, Schlafeffizienz,
Zeitpunkt bis zum Schlafbeginn, Zeit bis zum Erwachen, Zahl der
Erwachungsvorgänge
und/oder Schlafstruktur.
-
Für
NBI-34060 ist ein bevorzugtes Verfahren für die Bestimmung der Plasmamengen
das HPLC-Verfahren. Dieses Verfahren erlaubt auch die Bestimmung
des primären,
inaktiven Metabolites N-[3-[3-(2-Thienylcarbonyl)-pyrazolo-[1,5-a]- pyrimidin-7-yl)phenylacetamid,
und ist ausreichend sensitiv, um NBI-34060 in Proben nachzuweisen,
die von Patienten erzielt werden, die mit geringen Dosen für bis zu
4–6 Halbwertszeiten behandelt
wurden. Eine Plasmaprobe (z. B. 100 μl) wird verdünnt (z. B. 1 : 4) und mit einem
internen Standard kombiniert. Die Mischung wird gut geschüttelt und
zentrifugiert, um einen klaren Überstand
zu erzielen. Die Proben werden dann bis zur Trockenheit verdampft
und mit einem geeigneten Puffer für die HPLC (z. B. Phosphatpuffer,
pH 6,8) wieder hergestellt. Die Proben (z. B. 50 μl) können dann
unter geeigneten Bedingungen injiziert werden. Die folgenden Chromatographiebedingungen
können
zum Beispiel unter Verwendung einer Hewlett Packard Zorbax, C8,
4,6 × 150
mm Säule
verwendet werden:
Methodentyp: isokratisch
Mobile Phase:
40% ACN; 60% Phosphatpuffer
Fließrate der mobilen Phase: 1,0
ml/Min.
Nachweis: Fluoreszenznachweis
Anregungswellenlänge: 345
mm
Emissionswellenlänge:
460 mm
-
Unter diesen Bedingungen betragen
die ungefähren
Retentionszeiten 4,8 Minuten für
den Metaboliten und 5,8 Minuten für NBI-34060.
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Die 1 zeigt
ein repräsentatives
Freisetzungsprofil für
die hier beschriebenen Formulierungen. Bei der 1 tritt Tmax1 etwa
1 Stunde nach der Verabreichung auf, Tmin erscheint bei etwa 2 Stunden
nach der Verabreichung und Tmax2 tritt etwa
3 Stunden nach der Verabreichung auf. Weitere repräsentative
Freisetzungsprofile sind in den unten beschriebenen Beispielen dargestellt.
-
Eine hypnotische Formulierung wird
allgemein formuliert und verabreicht, um einen therapeutisch nützlichen
Effekt zu bewirken, wobei nicht-gewünschte Nebenwirkungen minimiert
werden. Die Zahl und das Maß der
akzeptablen Nebenwirkungen hängen
von dem Zustand ab, für
den die Zusammensetzung verabreicht wird. Die Konzentration der
aktiven Komponente in der Zusammensetzung wird von deren Absorptions-, Inaktivierungs-
und Ausscheidungsraten, dem Dosierungsplan und der verabreichten
Menge sowie von anderen Faktoren abhängen, die vollständig von
den entsprechenden Fachleuten bestimmt werden können.
-
Die sedativ-hypnotischen Formulierungen,
die hier bereitgestellt werden, können für die Therapie von Zuständen, wie
Schlaflosigkeit, Angst und Konvulsionen, verwendet werden. Patienten,
die an solchen Zuständen
leiden, können
unter Verwendung von klinischen Standardkriterien vollständig diagnostiziert
werden. Es ist für
Fachleute offensichtlich, dass Formulierungen, die andere aktive
Komponenten mit ähnlichen Freisetzungsprofilen
umfassen, auch verwendet werden können, um einen Zustand zu behandeln,
bei dem ein Freisetzungsprofil wünschenswert
ist. Solche Zustände
sind typischerweise jene, bei denen eine verzögerte, nächtliche Freisetzung eines
Wirkstoffes gewünscht
wird. Formulierungen, wie die hier bereitgestellten, können einem
Patienten allein oder in Kombination mit anderen Therapien verabreicht
werden, um solche Zustände
zu behandeln oder zu verhindern.
-
Geeignete Dosierungen und eine geeignete
Dauer und Frequenz der Verabreichung wird von Faktoren beeinflusst,
wie die Natur der verwendeten, hypnotischen Verbindung, Typ und
Ernsthaftigkeit des Zustandes des Patienten sowie von dem Verfahren
der Verabreichung. Im allgemeinen stellt eine geeignete Dosierung
und Behandlungsart die Formulierung in einer Menge bereit, die ausreichend
ist, um einen therapeutischen und/oder prophylaktischen Vorteil
zu erzielen (das heißt,
eine Menge, welche die Symptome verbessert oder eine Progression
des Zustandes behandelt, verzögert
oder verhindert). Die genaue Dosierung und die Zeitdauer der Behandlung
kann unter Verwendung von bekannten Testprotokollen oder durch Testung
der Zusammensetzung in Modellsystemen, die im Stand der Technik
bekannt sind, und durch Extrapolation davon, bestimmt werden. Bekannte
Testprotokolle umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, EEG-Messungen, subjektiver
Bericht, visuelle Analogskalen, kritische Flimmerverschmelzung,
Salford Tracking, Schwankungstests, Schlafeffizienz, Zeitdauer bis
zum Schlafbeginn, Zeit bis zum Erwachen, Zahl der Erwachungsvorgänge und Schlafstruktur.
Die Dosierungen können
auch variieren mit der Ernsthaftigkeit des zu lindernden Zustandes. Im
allgemeinen wird die Verwendung einer Minimaldosierung, die ausreichend
ist, um eine effektive Therapie bereitzustellen, bevorzugt. Patienten
können
hinsichtlich der therapeutischen Wirksamkeit unter Verwendung von
Tests überwacht
werden (dies können
analytische oder Verhaltens-/psychometrische Tests sein), welche geeignet
sind für
den zu behandelnden oder zu verhindernden Zustand. Solche Tests
sind für
den Fachmann auf dem Gebiet ersichtlich und für jeden einzelnen Patienten
können
spezifische Dosierungsregeln gemäß dem einzelnen
Bedürfnis
zeitlich eingestellt werden. Für
NBI-34060 ist eine geeignete klinische Dosierung im allgemeinen
1–100
mg, vorzugsweise 5–60
mg und mehr bevorzugt 25–50
mg, wobei die Gesamtdosis abhängig
von der verwendeten Formulierung sowie von dem zu erzielenden, klinischen
Ergebnis ist.
-
Die folgenden Beispiele werden nur
zum Zweck der Erläuterung
gegeben und stellen keine Beschränkung
dar.
-
Beispiele 1–29
-
Zubereitung einer Formulierung
mit gesteuerter Freisetzung
-
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
von repräsentativen
Formulierungen mit gesteuerter Freisetzung und mit NBI-34060. A.
Erste Einheit (Pellet A: Komponente mit sofortiger Freisetzung)
B.
Optionale Einheit (Pellet B: Komponente mit verzögerter Freisetzung
C.
Zweite Einheit (Pellet C: IR-Komponente mit verzögerter Freisetzung)
-
Jede Einheit kann als Pellet durch
Kombination der Wirkstoffsubstanz und der anderen Pellet-bildenden
Trägerstoffen
formuliert werden. Alle Komponenten werden zubereitet, gewogen,
gesiebt und zu einem Mischgerät
mit geeigneter Größe gegeben.
Die Inhaltsstoffe werden gemischt und Wasser oder andere geeignete
Lösungsmittel
werden zugegeben, bis eine einheitliche, nasse Masse gebildet ist.
Die feuchte Masse wird durch ein durchlöchertes Sieb unter Verwendung
einer geeigneten Extrusionsausrichtung extrudiert. Das Extrudat
wird ferner auf einem Spheronizer verarbeitet, wobei das Extrudat
in einheitliche Kugelpellets überführt wird.
Die Pellets werden hordengetrocknet in einem geeigneten Ofen oder
alternativ unter Verwendung einer geeigneten Wirbelschichttrockner-Ausrüstung.
-
Für
beschichtete Einheiten werden die Beschichtungsträgerstoffe
zubereitet, gewogen und in einen Behälter mit geeigneter Größe überführt. Die
Mischung wird dann gerührt,
bis eine einheitliche Dispersion gebildet ist. Unter Verwendung
einer geeigneten Wirbelschichtbeschichtungs-Ausrüstung werden die Pellets in dem
Wirbelschichtapparat angeordnet. Die Pellets werden mit der Beschichtungssuspension
beschichtet und gleichzeitig getrocknet.
-
Um eine Enddosierungsform herzustellen,
werden die verschiedenen Einheiten (ein oder mehrere Pellets von
1–3 der
obigen Kategorien) in korrekten Anteilen in Hartgelatinekapseln
unter Verwendung einer geeigneten Kapselfüll-Ausrüstung gefüllt. Bei einer dieser Dosierungsformen
wird das Pellet von Beispiel 1 mit dem Pellet von Beispiel 13 in
einem 1 : 1 Verhältnis
kombiniert. Pellets der Beispiele 1 und 13 werden in einem geeigneten
Trockenmischer gemischt. Weitere Inhaltsstoffe werden zugegeben,
wie MCC und Magnesiumstearat, um die Tablettenkompression und die
Schmierung zu erleichtern. Die Mischung wird vermischt und die Mischung
wird dann auf einer geeigneten Tablettenpresse komprimiert.
-
Beispiel 30
-
Repräsentative IR-Formulierung mit
IR/Verzögerungsfreisetzung
-
Dieses Beispiel zeigt eine bevorzugte,
sedativ-hypnotische Formulierung gemäß der vorliegenden Erfindung
in Tablettenform unter Verwendung einer dualen IR-Formulierung, das
heißt,
20 mg IR und 20 mg IR mit einer 2-stündigen Verzögerung.
-
-
-
Beispiel 31
-
Repräsentative Plasmaprofile der
IR-Formulierung mit IR/Verzögerungsfreisetzung
-
Dieses Beispiel zeigt simulierte
Plasmaprofile der repräsentativen,
sedativ-hypnotischen
Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einer Halbwertszeit von 1,3 Stunden im Vergleich mit
einer sedativ-hypnotischen Verbindung mit einer Halbwertszeit von
2,3 Stunden. Bei diesem Experiment wurde eine kommerziell erhältliche
Plasmadarstellungssoftware (GastroPlusTM)
(Simulations Plus Inc., CA) verwendet, um die Wirkungen der verschiedenen
gesteuerten Freisetzungsprofile und die pharmakokinetischen Parameter
zu simulieren auf Basis von in vivo Plasmakonzentrationen von NBI-34060,
die in zwölf
gesunden, männlichen
Probanden bestimmt wurden. Die Einstellung der Halbwertszeit von
1,3 bis 2,3 Stunden wurde durchgeführt durch Veränderung
der Clearance (CL) in einem pharmakokinetischen Modell mit einem
Kompartiment, wobei das Verteilungsvolumen (Vd) bei 159,25 L gehalten
wurde (oder 2,275 L/kg unter der Annahme von 70 kg Gewicht des Probanden).
Dies setzt voraus, dass sich der niedrigere CL-Wirkstoff zu den
gleichen Geweben wie der höhere
CL-Wirkstoff verteilen wird, so dass alle Veränderungen der Halbwertszeit
auf Unterschiede im Metabolismus und/oder renale Clearance begründen und
nicht auf die Volumina. Zwei orale Plasmakonzentration-Zeit-Reihen
wurden geschaffen (NBI-Target-Hi.opd
und NBI-Target-Lo.opd) mit Plasmakonzentration-Zeitpunkten, die
als Ziele dienten (in den 2, 3, 4 und 5 als
Quadrate dargestellt). Die Anforderungen für Tmax2 für das hohe
Ziel wurden auf 100% Tmax1 festgesetzt.
- (A) für
die NBI-Target-Hi.opd Reihe:
- (a) 13 ng/ml bei Tmax1 = 0,5 Stunden
- (b) 8 ng/ml bei 2 und 3 Stunden
- (c) 13 ng/ml bei Tmax2 = 4,0 Stunden
- (d) 5,2 ng/ml bei 6 Stunden
- (e) 3 ng/ml bei 8 Stunden
- (B) für
die NBI-Target-Lo.opd Reihe:
- (a) 12 ng/ml bei Tmax1 = 1 Stunde
- (b) 6 ng/ml bei 2 und 3 Stunden
- (c) 10,4 ng/ml bei Tmax2 = 4 Stunden
- (f) 5 ng/ml bei 6 Stunden
- (g) 2 ng/ml bei 8 Stunden
-
Die 2A und 3A zeigen die Plasmakonzentrationen,
die mit der sedativ-hypnotischen
Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung erzielt wurden, welche eine Halbwertszeit von 1,3 Stunden
hat, wobei die 2A das "Hochziel"-Profil (50 mg Dosierung)
und die 3A das Niedrigziel-Profil
(45 mg Dosierung) zeigt. Die 2B und 3B zeigen die entsprechend
berechneten Löslichkeitskurven
für die
Formulierungen der 2A beziehungsweise 3A. In ähnlicher Weise zeigen die 4A und 5A die Plasmakonzentration, die mit einer
sedativ-hypnotischen Verbindung außerhalb des Umfanges von dieser
Erfindung erzielt wurden, wobei diese Verbindung eine Halbwertszeit
von 2,3 Stunden hatte. Die 4A zeigt
das "Hochziel"-Profil (41 mg Dosierung) und die 5A das Niedrigziel-Profil
(35 mg Dosierung). Die 4B und 5B zeigen die entsprechend berechneten
Löslichkeitskurven
für die
Formulierungen der 4A beziehungsweise 5A. Hier sollte erwähnt werden,
dass das gepulste Plasmakonzentrationsprofil gemäß der vorliegenden Erfindung
nicht mit einer sedativ-hypnotischen Verbindung erzielt werden konnte,
die eine Halbwertszeit von 2,3 Stunden hatte. Es ist bemerkenswert,
dass die Plasmakonzentrationen, obwohl sie ausreichend hoch 6 Stunden
nach der Verabreichung waren, nicht auf ein ausreichend niedriges
Niveau 8 Stunden nach der Verabreichung fielen, obwohl deutlich
weniger Substanz in der t ½ =
2,3 Stunden-Formulierungen verwendet wurde.
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Beispiel 32
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Herstellung von NBI-34060
durch Synthese im großtechnischen
Maßstab
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Wie oben erwähnt, kann NBI-34060 gemäß bekannten
Techniken hergestellt werden, wie solche Techniken, die offenbart
sind in dem US-Patent Nr. 4,521,422. In diesem Patent reagiert ein
in geeigneter Weise substituiertes Pyrazol (a) mit einem in geeigneter
Weise substituierten 3-Dimethylamino-2-propen-1-on (b), wie dies
durch das folgende Reaktionsschema dargestellt ist:
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Der Genus I ist wie oben beschrieben
und ergibt NBI-34060, wenn R2, R5 und R6 Wasserstoff
sind, R3 Thienyl ist und R7 2-(N(Me)COCH3)-phenyl ist.
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Dieses Beispiel zeigt detaillierter
die Synthese von NBI-34060 im großtechnischen Maßstab durch
die in der
6 gezeigte
konvergente Synthese und wie unten zusammengefasst. Schritt
1
?-Dimethylamino-1-(2-thienyl)-2-propen-1-on
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Eine Mischung von 2-Acetylthiophen
(4,0 kg; Aldrich), Dimethylformamiddimethylacetal (7,0 kg; Lancaster)
und Toluol (16 L; Mallinckrodt) wird unter refluxierenden Bedingungen
erhitzt. Das gebildete Methanol wird durch Destillation entfernt.
Nach Erhitzen über
Nacht kann eine Dünnschichtchromatographie
verwendet werden, um zu bestimmen, ob die Reaktion vollendet ist.
Falls nicht, kann die Reaktion zur Vollendung geführt werden,
indem weitere 1,5 kg Dimethylformamiddimethylacetal unter kontinuierlicher
Destillation von Methanol hinzugegeben wird. Die Reaktionsmischung
wird auf Raumtemperatur abgekühlt
und der Feststoff wird durch Filtration gesammelt. Der Filterkuchen
wird mit Hexan (6 L) gewaschen und getrocknet, wobei 5,171 kg Produkt
(90% Ausbeute) erzielt werden. Dieses Material ist geeignet für die nächste Reaktion
anhand der Dünnschichtchromatographie-Analyse
[Hex/EtOAc (1 : 1); Ausgangsmaterial Rf =
0,65; Produkt Rf = 0,12].
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Schritt
2
5-(2-Thienyl)isoxazol
Ein 50 L Kolben wird mit ?-Dimethylamino-1-(2-thienyl)-2-propen-1-on
(5,171 kg), Hydroxylaminhydrochlorid (2,0 kg; Aldrich) und Methanol
(20 L; Barton) beladen. Die Mischung wird unter refluxierenden Bedingungen für 3 Stunden
unter Stickstoff erhitzt, wobei dann eine Dünnschichtchromatographie-Analyse
durchgeführt werden
kann, um festzustellen, ob die Reaktion vollendet ist. Die Reaktionsmischung
wird abgekühlt
und das Methanol wird durch einen Rotationsverdampfer entfernt.
Der Rest wird aufgeteilt zwischen Wasser (10 L) und Dichlormethan
(10 L; Spectrum). Die organische Schicht wird isoliert und über Natriumsulfat
getrocknet. Das Natriumsulfat wird durch Filtration entfernt und
die Lösung
wird unter reduziertem Druck konzentriert, wodurch ein Produkt als
dunkelgelbes Öl
erzielt wird (4,313 kg, 98% Ausbeute). Das Material erscheint als
ein einzelner Fleck auf TLC [Hex/EtOAc (1 : 1); Ausgangsmaterial
R
f = 0,12; Produkt R
f =
0,63]. Schritt
3
?-[(Dimethylamino)methylen]-?-oxo-2-thiophenpropannitril
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Eine Mischung von 5-(2-Thienyl)isoxazol
(4,3 kg) und Dimethylformamiddimethylacetal (6,1 kg; Lancaster)
in Toluol (12 L; Barton) wird unter refluxierenden Bedingungen erhitzt.
Gebildetes Methanol wird durch Destillation entfernt. Es bildet
sich ein Feststoff aus der Reaktionsmischung. Die Reaktionsmischung
wird abgekühlt
und mit Methyl-t-butylether (8 L; Van Waters) verdünnt. Der
Niederschlag wird durch Filtration gesammelt und mit Methyl-t-butylether
(4 L) gesammelt. Der Feststoff wird mit Aceton (10 L; Batron) und
mit Hexan (10 L; Mallinckrodt) angeschlemmt, dann filtriert und
mit Hexan gewaschen (4 L). Nach Trocknung im Vakuum werden 5,124
kg von ?-[(Dimethylamino)methylen]-?-oxo-2-thiophenpropannitril
(87% Ausbeute) erzielt. Schritt
4
(3-Amino-1H-pyroazol-4-yl)-2-thienylmethanon
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Zu einer Reaktionsmischung von Aminoguanidinnitrat
(3,0 kg; Lancaster) und ?-[(Dimethylamino)methylen]-?-oxo-2-thiophenpropannitril
(3618 g) in Ethanol (20 L; Mallinckrodt) wird eine wässrige Lösung von
10 N Natriumhydroxid (2367 ml; Van Waters) zugegeben. Die Reaktionsmischung
wird unter refluxierenden Bedingungen für 6 Stunden erhitzt und dann
werden die Lösungsmittel
auf einem Rotationsverdampfer entfernt. Wasser (25 L) wird dem Rest
hinzugefügt
und es bildet sich ein Niederschlag. Das Material wird durch Filtration gesammelt
und getrocknet, wobei 1,324 kg des gewünschten Materials erzielt werden.
Der pH der wässrigen Mutterflüssigkeit
wird auf 7,6 mit konzentrierter Salzsäure eingestellt (Mallinckrodt).
Eine zweite Menge des Materials wird niedergeschlagen. Dieses Material
(2,155 kg) hat eine niedrigere Reinheit als die erste Menge des
Produktes. Die zwei Mengen des Produktes werden kombiniert und mit
20 L von Ethylacetat/Hexan (1 : 1) angeschlämmt. Der Feststoff wird gesammelt
und mit 4 L Hexan gewaschen. Das Material wird mit 15 L Dichlormethan
angeschlämmt,
filtriert und dann ein zweites Mal mit 12 L Dichlormethan gewaschen.
Das Material wird filtriert und im Vakuum bei 40°C getrocknet, wodurch 2,4 kg
von (3-Amino-1H-pyroazol-4-yl)-2-thienylmethanon
(70% Ausbeute) erzielt werden. Das Produkt zeigt eine mit HPLC bestimmte
Reinheit von mehr als 98% (Bereich). Schritt
5
N-[3-[3-(Dimethylamino)-1-oxo-2-propenyl]phenyl]acetamid
![Figure 00320001](https://patentimages.storage.googleapis.com/bc/66/fa/b6ac5a10d9be50/00320001.png)
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Eine Mischung von 3-Acetamidoacetophenon
(3 kg; Lancaster), Dimethylformamiddimethylacetal (7 L; Lancaster)
und Toluol (12 L; Mallinckrodt) wird unter refluxierenden Bedingungen
erhitzt und Methanol wird gesammelt, wenn es sich bildet. Die Mischung
wird über
Nacht erhitzt und über
diesen Zeitraum bildet sich ein Niederschlag. Die Reaktion wird
mittels TLC-Analyse überwacht
(EtOAc: Ausgangsmaterial R
f = 0,46; Produkt R
f = 0,10), um sicherzustellen, dass die Reaktion
bis zur Vollendung geführt
wird. Die Reaktionsmischung wird abgekühlt und der Feststoff wird
durch Filtration gesammelt. Der Kuchen wird mit Hexan (4 L) gewaschen
und dann getrocknet, wodurch 3,77 kg (95% Ausbeute) eines hellgelben
Pulvers erzielt werden.
Schritt
6
N-[3-[3-(Dimethylamino)-1-oxo-2-propenyl]phenyl]-N-methylacetamid
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N-[3-[3-(Dimethylamino)-1-oxo-2-propenyl]phenyl]acetamid
(3,77 kg) wird in Dimethylformamid (20 L; Van Waters) suspendiert
und die Mischung wird in einem Eisbad gekühlt. Natriumhydrid (808 g,
60% Dispersion; Aldrich) wird zu der Suspension unter einer Stickstoffatmosphäre zugesetzt.
Die Temperatur der Reaktionsmischung wird auf unterhalb von 10°C während der
Zugabe des Hydrids gehalten. Nach Vollendung der Zugabe wird die
Mischung für
1 Stunde gerührt
und dann wird langsam Methyliodid (2,46 kg) zugesetzt, wobei die
Temperatur unterhalb von 10°C
gehalten wird. Die Reaktionsmischung wird über Nacht gerührt und
kühlt dann
auf Raumtemperatur ab. Eine HPLC-Analyse der Reaktionsmischung zeigte
97,7% Produkt und cirka 2,3% des Ausgangsmaterials. Die Zugabe von
Methyliodid (53 g; Aldrich) und fortwährendes Rühren (5 Stunden) veränderte dieses
Verhältnis
nicht. Die Reaktionsmischung wurde durch Zugabe von 1 L Wasser gelöscht. Die
Mischung wurde mit Hexan (2 × 4
L) pulverisiert, das dann verworfen wurde. Das meiste DMF wurde
unter reduziertem Druck entfernt. Der Rest wurde mit Wasser (6 L)
verdünnt
und das Produkt wurde mit Methylenchlorid (20 L; Barton) extrahiert.
Die Lösung
wurde über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel wurde verdampft,
wodurch ein Feststoff erzielt wurde. Das Material wurde mit Hexan
(15 L) und Ethylacetat (15 L) pulverisiert. Der Schlamm wurde auf
Raumtemperatur abgekühlt,
filtriert und mit Hexan (0,5 L) gewaschen. Dieses Material enthielt
nur cirka 91% Produkt, was durch HPLC bestimmt wurde (Bereichs-%). Das
Material wurde mit Säulenchromatographie
gereinigt. Das Material wurde in Methylenchlorid gelöst und durch
ein Silikatkissen (cirka 18 kg) gegeben. Die Polarität des Elutionsmittels
wurde graduell erhöht
durch Zugabe von Ethylacetat (Barton). Eventuell wurde die Säule mit
Ethylacetat gespült.
Auf diese Weise wurden 2,4 kg von N-[3-[3-(Dimethylamino)-1-oxo-2-propenyl]phenyl]-N-methylacetamid
mit einer Reinheit von 98,05% erzielt, was mit HPLC (Bereichs-%)
bestimmt wurde.
Schritt
7
N-Methyl-N-[3-[3-(2-thienylcarbonyl)-pyrazolo[1,5-a]pyrimidin-7-yl]phenyl]acetamid
![Figure 00340001](https://patentimages.storage.googleapis.com/2e/36/6a/ac7f9f0865d4d9/00340001.png)
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Ein 50 L Kolben wurde beladen mit
1,936 kg von (3-Amino-1H-pyrazol-4-yl)-2-thienylmethanon, 2,450 kg von N-[3-[3-(Dimethylamino)-1-oxo-2-propenyl]phenyl]-N-methylacetamid und
33,3 kg Essigsäure
(Van Waters). Die Reaktionsmischung wurde unter refluxierenden Bedingungen
für 6 Stunden
erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde bis auf einen Rest unter reduziertem
Druck verdampft, wobei die Temperatur bei etwa 45°C gehalten
wurde. Der Rest wurde in Methylenchlorid (8 L; Spectrum) gelöst und dann
durch Zugabe von 32 L Methyl-t-butylether gefällt. Der Feststoff wurde mit
Filtration isoliert und der Kuchen wurde mit einer geringen Menge
(3,6 L) von Methyl-t-butylether (Van Waters) gewaschen. Der Feststoff
wurde in einer Mischung von Hexan (20 L) und Ethylacetat (20 L)
suspendiert und unter refluxierenden Bedingungen für 5 Minuten
erhitzt. Die Mischung kühlte
auf Raumtemperatur ab und der Feststoff wurde durch Filtration isoliert.
Der Kuchen wurde mit einer geringen Menge (6 L) von Hexan/Ethylacetat
(1 : 1) gewaschen. Das Material wurde in heißem Methylenchlorid (17 L)
gelöst
und dann wurde das Produkt unter Zugabe von Hexan (17 L) gefällt. Die
Mischung kühlte
auf Raumtemperatur ab und der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt.
Der Feststoff kann ferner durch Kristallisation aus einem der bekannten
Lösungsmittel
und/oder durch Waschtechniken gereinigt werden.