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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Mischen von zumindest zwei flüssigen Komponenten unterschiedlicher
Viskosität
eines Mehrkomponentenmaterials, wie eines Gewebeklebstoffes, bei
dessen Applikation, wobei die Komponenten aus gesonderten Behältern ausgepresst,
gemischt und mit Hilfe eines Applikationsteiles, z. B. einer Kanüle, aufgebracht
werden.
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Weiters bezieht sich die Erfindung
auch auf eine Vorrichtung zum Mischen von zumindest zwei flüssigen Komponenten
unterschiedlicher Viskosität eines
Mehrkomponentenmaterials, wie eines Gewebeklebstoffes, bei dessen
Applikation, wobei die Vorrichtung gesonderte, in Abstand voneinander
vorgesehene Komponenten-Einlässe,
einen Mischbereich und einen Auslass aufweist.
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HINTERGRUND
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Aus der AT 379 311 B ist eine Vorrichtung
zur Applikation eines Gewebeklebstoffes bekannt, bei der die beiden
Komponenten des Gewebeklebstoffes, nämlich Thrombin einerseits und
Fibrinogen andererseits (bzw. genau genommen Lösungen hievon), mittels einer
Doppelspritze zu einer als einstückiger
Sammelkopf oder Verbindungskopf ausgebildeten Vorrichtung gelangen,
wo die beiden Komponenten über
getrennte Kanäle
einer Mischkanüle oder
einem Mischkatheter, zusammen mit einem zum Mischen verwendeten
Gas, zugeführt
werden. In der Mischkanüle
bzw. im Mischkatheter werden somit die beiden Komponenten im Bedarfsfall
gemischt; das Gas wird dabei stetig zugeführt, um die einzelnen Förderkanäle dann,
wenn die Gewebeklebstoff-Komponenten nicht zugeführt werden, freizuhalten.
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Eine hinsichtlich des Mischens der
Komponenten unter Verwendung eines Gases ähnliche Vorrichtung zur Applikation
eines Mehrkomponenten-Gewebeklebstoffes ist weiters bekannt, wobei diese
Vorrichtung zur Sprüh-Applikation
des Gewebeklebstoffes vorgesehen ist. Dabei werden die Komponenten
unmittelbar vor der Stirnseite des mit den verschiedenen Kanälen ausgebildeten
Verbindungskörpers
mit Hilfe eines medizinischen Gases zerstäubt gemischt.
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Im Gegensatz zu diesen bekannten
Vorrichtungen wird immer häufiger
eine Mischung der Komponenten ohne Zuhilfenahme eines medizinischen Gases
gewünscht.
Dabei ist ein gutes Durchmischen der Komponenten, ohne dass eine
frühzeitige "Clot-Bildung" unter Blockieren
von Durchlässen
erfolgt, sehr problematisch. Aus der
US 5 116 315 A ist eine Doppelspritze mit
einem Verbindungskopf bekannt, der mit seinen Einlässen mit
den Abgabeenden der Spritzen verbunden wird, und der an seiner von
den Spritzen abgewandten vorderen Stirnseite einen konischen Sprühaufsatz
hat, der mit dem Verbindungskörper
verrastet wird, und in dem ein flacher, scheibenförmiger Mischraum
gebildet ist, in den die Förderkanäle für die Gewebeklebstoff-Komponenten
am Außenumfang
einmünden,
und von dem mittig ein axialer Auslass wegführt. Ruf diesen Aufsatz kann
beispielsweise eine Kanüle
aufgesetzt werden. Die Ausgestaltung dieser Vorrichtung kann eine
Clot-Bildung innerhalb derselben ermöglichen, was zu einer Verstopfung
führen
würde.
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Es ist nun Ziel der Erfindung, diese
Probleme zu eliminieren und ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung
der eingangs angeführten
Art vorzusehen, mit dem bzw. mit der eine zuverlässige Mischung der Komponenten
eines Mehrkomponentenmaterials erreicht wird, ohne dass es zu einer
vorzeitigen Verfestigung kommt, wobei auch die Notwendigkeit der
Zuführung
eines medizinischen Gases erübrigt
werden kann.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Das Konzept der vorliegenden Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die niedriger-viskose Thrombin-Komponente
direkt in den Strahl bzw. Strom der wenigstens einen anderen, eine
höhere Viskosität aufweisenden
Fibrinogen-Komponente in einem zumindest annähernd rechten Winkel zur Strömungsrichtung
der Fibrinogen-Komponente eingepresst wird.
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In entsprechender Weise ist die Vorrichtung der
vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass dem Einlass
für die
niedriger-viskose Thrombin-Komponente ein Leitteil zum Umleiten
und Einpressen der niedriger-viskosen Thrombin-Komponente in einem
zumindest annähernd
rechten Winkel zur Strömungsrichtung
der Fibrinogen-Komponente direkt in einen vom Einlass zum Auslass
führenden Strömungsdurchlass
für die
höher-viskose
Fibrinogen-Komponente
nachgeordnet ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird somit die niedriger-viskose
Thrombin-Komponente aktiv in die andere, höher-viskose Fibrinogen-Komponente
eingepresst, beispielsweise indem ein Strahl der niedriger-viskosen
Komponente direkt in den Strahl oder Strom der höher-viskosen Komponente eingespritzt
wird. Dies sichert eine gute Durchmischung der beiden Komponenten,
wobei die höher-viskose
Komponente die niedriger-viskose Komponente – die in einem zumindest ungefähr rechten Winkel
zur Strömungsrichtung
der hoch-viskosen Komponente eingepresst wird – mitgerissen wird. Da danach
der Komponentenstrahl oder -strom unmittelbar dem Auslass bzw. der
Applikator-Spitze zugeführt
werden kann, wobei tote Räume
problemlos vermieden werden können,
wird auch eine unerwünschte
Clot-Bildung vermieden. Vor dem Einpressen der niedriger-viskosen
Thrombin-Komponente in den Strahl bzw. Strom der höher-viskosen
Fibrinogen-Komponente kann die niedriger-viskose Komponente bewusst
verzögert
werden, so dass beide Komponenten praktisch gleichzeitig im Mischbereich ankommen,
dies trotz der höheren
Strömungsgeschwindigkeit
der niedriger-viskosen Komponente aufgrund der niedrigeren Viskosität. Diese
Verzögerung
könnte
an sich durch ein verzögertes
Zuführen der
Komponente zum Einlass, z. B. durch ein verzögertes Auspressen aus einem
Spritzenkörper,
verglichen mit der anderen, höher-viskosen
Komponente, erreicht werden. In apparativer Hinsicht zeichnet sich aber
eine hinsichtlich der Verzögerung
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dadurch aus, dass der Leitteil zugleich eine Verzögerungsstrecke
für die
niedriger-viskose Komponente definiert. Der Leitteil führt dabei die
niedriger-viskose Komponente auf einem längeren Weg, der Verzögerungsstrecke,
bis zum Strömungsdurchlass
für die
hoch-viskose Komponente, d. h. es liegt eine ungleiche Ausbildung
der Strömungswege
für die
verschiedenen Komponenten des Mehrkomponentenmaterials vor.
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In Zusammenhang mit der Verzögerung der niedriger-viskosen
Komponente kann es auch günstig
sein, wenn der Einlass für
die niedriger-viskose Komponente einen kleineren Durchlassquerschnitt aufweist
als der Einlass für
die höher-viskose
Komponente. Wenn nämlich
aus den üblicherweise
verwendeten Spritzenkörpern
bei gleichzeitiger Betätigung
der Spritzenkolben gleiche Kolbenwege gegeben sind und entsprechende
Komponentenmengen ausgepresst werden, so kann durch die Verengung des
Eintrittskanals für
die niedriger-viskose Komponente, also den kleineren Durchlass-querschnitt,
eine höhere
Geschwindigkeit und damit Energie der niedriger-viskosen Komponente
erreicht werden, so dass diese nichtsdestoweniger trotz längerer Strömungszeit
zufolge der Verzögerung
am bzw. im Leitteil mit einer genügend hohen Energie in den Strahl
oder Strom der hoch-viskosen Komponente eintreten wird, um eine
gute Durchmischung sicherzustellen.
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Bevorzugt wird die niedriger-viskose
Komponente wie erwähnt
durch Umleiten bzw. Umlenken verzögert, um so die durch die höhere Viskosität gegebene
niedrigere Strömungsgeschwindigkeit
der anderen Komponente auszugleichen. Vorzugsweise kann dabei der
Strahl der niedriger-viskosen Komponente zwecks Verzögerung an
einer Leitfläche
oder Prallfläche
umgelenkt werden. Dabei trifft der Strahl der niedriger-viskosen
Komponente auf der Leit- oder Prallfläche auf und wird von dieser
zum bevorzugt im wesentlichen geradlinig verlaufenden Strahl oder
Strom der höherviskosen
Komponente umgelenkt.
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Andererseits ist es aber auch möglich, die Verzögerung dadurch
zu erzielen, dass der Strahl der niedriger-viskosen Komponente in
ein benachbart dem Strahl oder Strom der höher-viskosen Komponente angeordnetes
Blindrohr mit wenigstens einer seitlichen Düsenöffnung im Abstand von dem vorderen,
geschlossenen Stirnende und durch die wenigstens eine seitliche
Düsenöffnung in
den Strahl bzw. Strom der höher-viskosen
Komponente gepresst wird. Die niedriger-viskose Komponente tritt
dabei in das Blindrohr ein, strömt
dort bis zum abgeschlossenen vorderen Stirnende und tritt erst danach
durch die wenigstens eine seitliche Düsenöffnung aus, um so in den Strahl
bzw. Strom der höher-viskosen
Komponente zu gelangen. Durch die Länge des Blindabschnittes des
Rohres, d. h. des Abstandes der Düsenöffnung (en) vom vorderen, geschlossenen Stirnende,
kann die Verzögerung
zeitmäßig festgelegt
werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Leitteil eine winkelig angeordnete, gegebenenfalls
gekrümmt
ausgebildete Leitfläche zum
Umlenken des Strahls der niedriger-viskosen Komponente zum Strömungsdurchlass
für die
höher-viskose
Komponente definiert. Andererseits kann in apparativer Hinsicht
mit Vorteil vorgesehen werden, dass benachbart dem Strömungsdurchlass
für die
höher-viskose
Komponente als Leitteil ein Blindrohr vorgesehen ist, das im Abstand
von seiner vorderen, abgeschlossenen Stirnseite zumindest eine in den
Strömungsdurchlass
für die
höher-viskose
Komponente mündende
Düsenöffnung aufweist,
und das mit dem Einlass für
die niedriger-viskose Komponente in Ver bindung steht. Der Strömungsdurchlass
für die
höher-viskose
Komponente kann dabei auch durch eine Kanüle oder einen Kanülenhalter,
durch einen Schlauch oder aber durch einen Kanal in einem Verbindungskopf
gebildet sein.
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Die Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann in vorteilhafter Weise einen einstückigen Sammel-
oder Verbindungskopf mit einem Anschlussteil für eine Kanüle oder einen Katheter, insbesondere
einen Doppel-Lumen-Katheter, aufweisen, wobei im Bereich des Anschlussteiles
der Leitteil vorgesehen ist. Von besonderem Vorteil für eine einfache
Herstellung ist es hierbei, wenn die Leitfläche an der vorderen Stirnfläche des
Verbindungskopfes angeformt ist und sich zum Mischbereich hin öffnet, welcher
außen
durch einen aufgesteckten Kanülenhalter
begrenzt ist. Die Einlässe
der Vorrichtung sind weiters für
eine Komplettierung der Applikationsanordnung bevorzugt mit Abgabeteilen
von Spritzenkörpern
verbunden; die Spritzenkörper
enthalten dabei die verschiedenen Komponenten des Mehrkomponentenmaterials.
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Die Erfindung wird nachstehend an
Hand von in der Zeichnung veranschaulichten vorteilhaften Ausführungsbeispielen,
auf die sie jedoch nicht beschränkt
sein soll, noch weiter erläutert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
in einer auseinandergezogenen Darstellung eine Vorrichtung zum Mischen
der Komponenten eines Gewebeklebstoffes, die einen einstückigen Verbindungskopf
und einen auf diesen aufsetzbaren Kanülenhalter mit einer Kanüle umfasst, wobei
diese beiden Teile im Schnitt dargestellt sind; überdies sind in 1 auch mit strichpunktierten
Linien die Enden von Spritzenkörpern
gezeigt sind, in denen die Gewebeklebstoff-Komponenten enthalten sind;
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2 zeigt
eine Draufsicht auf den Verbindungskopf gemäß der Linie II in 1;
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3 zeigt
eine Seitenansicht des frontseitigen Stirnbereichs des Verbindungskopfes
gemäß der Linie
III in 1, zur Veranschaulichung
des kegelig-dachförmigen
Leitteils an der Stirnseite des Verbindungskopfes;
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4 zeigt
den Bereich des Verbindungskopfes mit dem Leitteil und dem aufgesetzten
Kanülenhalter
im Schnitt, zur Veranschaulichung der Wirkungsweise der vorliegenden
Vorrichtung;
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5 zeigt
im Schnitt eine weitere Mischvorrichtung mit einem Verbindungskopf
und einem Kanülenhalter;
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6 zeigt
in vergleichbarer Schnittdarstellung noch eine andere, derzeit besonders
bevorzugte Mischvorrichtung, hier mit einem aufgesetzten Katheter; 7 zeigt einen Querschnitt
durch eine vierte Ausführungsform
der vorliegenden Mischvorrichtung, gemäß der Linie VII-VII in 8; und
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8 zeigt
einen Axialschnitt durch den wesentlichen Teil dieser Mischvorrichtung
gemäß 7, nach der Linie VIII-VIII
in 7.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die Mischvorrichtung gemäß 1 enthält als wesentlichen Bestandteil
einen einstückig
aus Kunststoff gespritzten Verbindungskopf 1, der einen Anschlussteil 2 aufweist,
mit Einsteckkonussen 3, die auf Luer-Konusse 4 eines
ersten Spritzenkörpers 5 bzw.
zweiten Spritzenkörpers 6 aufgesetzt
sind bzw. werden. Der Verbindungskopf 1 ist mit einem ersten Kanal 7 und
zweiten Kanal 8 in Form von von den Einsteckkonussen 3 weg
führenden
Kanälen
für die verschiedenen
miteinander zu mischenden Komponenten versehen, welche im ersten
Spritzenkörper 5 und
im zweiten Spritzenkörper 6 enthalten
sind; insbesondere handelt es sich hierbei um Gewebeklebstoff-Komponenten,
nämlich
um eine Fibrinogen-Komponente, die relativ hoch-viskos und im Spritzenkörper 6 enthalten
ist und von dort zum zweiten Kanal 8 gelangt, und um eine
relativ niedrig-viskose Thrombinkomponente, die im ersten Spritzenkörper 5 enthalten
ist und über
den ersten Kanal 7 durch den Verbindungskopf 1 gedrückt wird.
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Der erste und der zweite Kanal 7 bzw. 8 setzen
sich durch den Verbindungskopf 1 bis zu dessen Verbindungsteil 9 fort,
welcher außen
leicht konisch ausgeführt
ist und als Aufsteckkonus für
den Innenkonus 10 eines Kanülenhalters 11 fungiert.
Der Kanülenhalter 11 trägt eine
in 1 nur teilweise dargestellte
Kanüle 12 in
an sich herkömmlicher
Weise. Der Kanülenhalter 11 kann
ebenso wie der Verbindungskopf 1 in einem Stück aus einem
herkömmlicher
Weise in der Medizin verwendeten Kunststoff bestehen, wie z. B.
aus einem Polyolefin (Polyethylen, Polypropylen), Polyurethan, PVC
oder ABS (Acrylnitrilbutadienstyrol). Diese Teile 1, 11 können bevorzugt
durch Spritzgießen
hergestellt werden.
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An der Stirnseite des Verbindungskopfes 1 ist
im Anschluss an die Stirnfläche 13,
wo der erste und der zweite Kanal 7, 8 ausmünden, ein
Leitteil 14 angeformt, der die Form eines abge schnittenen
Kegels hat, wobei seine Innenseite eine Leitfläche 15 für den aus
dem ersten Kanal 7 austretenden Thrombin-Komponenten-Strahl
bildet. Der Ausschnitt des kegelförmigen Leitteils 14,
der die Form eines Viertelkreis-Sektors hat, ist insbesondere aus 2 in Draufsicht bei 16 ersichtlich,
vgl. auch 1 und 3.
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In 4 ist
der für
die Mischung der beiden Komponenten wesentliche Bereich der vorliegenden Vorrichtung
im Betriebsfall dargestellt. Durch den zweiten Kanal 8 wird
die Fibrinogen-Komponente
gedrückt,
und durch den ersten Kanal 7 wird die Thrombin-Komponente
gepresst, dies in herkömmlicher Weise
durch Einwärtsbewegen
von in 1 nicht gezeigten Spritzenkolben
in den ersten und den zweiten Spritzenkörper 5, 6.
In 4 ist der Strahl
der Thrombin-Komponente, im Allgemeinen der niedriger-viskosen Komponente,
bei 17 dargestellt, und der Strahl oder Strom der Fi-brinogen-Komponente
ist bei 18 veranschaulicht. In einem Mischbereich 19 werden diese
beiden Komponenten vermischt, und zwar dadurch, dass die vergleichsweise
niedriger-viskose Komponente 17 an der Leitfläche 15 des
Leitteils 14 umgelenkt und aktiv in den Strahl oder Strom 18 der höher-viskosen
Komponente mit einer gewissen Energie eingeführt oder eingepresst wird.
Durch die Ablenkung oder Umleitung des Strahls 17 an der
Leitfläche 15 wird
eine Verzögerungsstrecke
erhalten, so dass die niedriger-viskose Komponente auch etwas verzögert wird,
wodurch die im Vergleich zur höher-viskosen
Komponente 18 höhere
Strömungsgeschwindigkeit
der niedriger-viskosen Komponente ausgeglichen wird; demgemäß können bei
Beginn des Mischvorgangs beide Komponenten 17, 18 praktisch
gleichzeitig im Mischbereich 19 eintreffen. Vom Mischbereich 19 weg
verläuft
dann ein Strom 20 der miteinander gemischten Komponenten
durch das Innere des Kanülenhalters 11 zur
Kanüle 12 hin,
wie aus 4 ersichtlich
ist.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 4 definiert somit der Kanülenhalter 11 mit
seiner Innenwand einen Strömungsdurchlass 21 für den Mischbereich 19,
welcher auf der anderen Seite benachbart dem Leitteil 14 vorgesehen
ist. Selbstverständlich
wäre es
bei einer anderen Ausführungsform
auch möglich,
den Mischbereich 19 zur Gänze innerhalb des Verbindungskopfes 1 unterzubringen, etwa
indem an der dem Leitteil 14 gegenüberliegenden Seite des Verbindungskopfes
eine Wand vorgesehen wird, wie in 1 mit
strichlierten Linien bei 22 angedeutet ist, wobei dann die zwischen
dem Leitteil 14 und dieser Wand 22 verbleibende
obere Öffnung einen
anderen Auslass 23 definiert. Bei der Ausführungsform
gemäß 4 bildet de facto die Kanüle 12 den
Auslass.
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In der Ausführungsform gemäß 5 begrenzt wiederum ein Kanülenhalter 11 den
Mischbereich 19 bzw, einen anderen Strömungsdurchlass 24 für die höher-viskose
Komponente, s. Pfeil 18, in die die niedriger-viskose Komponente
eingepresst wird. Es ist wieder ein Verbindungskopf 1' vorgesehen, welcher
mit einem ersten und einem zweiten Kanal 7, 8 für die beiden
Komponenten versehen ist. An den ersten Kanal 7 für die niedriger-viskose
Komponente (Thrombin) schließt
ein Rohr 25 an, das am vorderen Stirnende 26 abgeschlossen
ist, so dass als Leitteil für
die niedriger-viskose Komponente ein Blindrohr-Abschnitt 27 gegeben
ist. Dieser Blindrohr-Abschnitt 27 bildet einen Stauteil,
der sich von Düsenöffnungen 28 im
Rohr 25 weg zum abgeschlossenen vorderen Stirnende 26 erstreckt;
durch die Düsenöffnungen 28 wird
die niedriger-viskose Komponente ausgepresst, nachdem der Blindrohr-Abschnitt 27 gefüllt wurde,
vgl. auch die in Querrichtung verlaufenden Pfeile in 5. Auf diese Weise wird wiederum die niedriger-viskose
Komponente mit einer Verzögerung,
bedingt durch das Füllen
des Blindrohr-Abschnittes 27, in den durch den Pfeil 18 angedeuteten Strom
der höher-viskosen
Komponente im Strömungsdurchlass 21 innerhalb
des Kanülenhalters 11 aktiv
eingepresst. Im übrigen
entspricht die Ausführungsform
der Mischvorrichtung gemäß 5, vor allem was den Anschlussteil 2 des
Verbindungskopfes 1' zur
Verbindung mit dem ersten und dem zweiten Spritzenkörper 5, 6 sowie
das Applizieren der gemischten Komponenten durch die Kanüle 12 betrifft, der
Ausführungsform
gemäß 1 bis 4.
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Die Vorrichtung gemäß 6 ist ähnlich jener gemäß 5, was das Vorsehen eines
Blindrohr-Abschnitts 27 anlangt, unterscheidet sich jedoch von
jener gemäß 5 dadurch, dass anstatt
eines Kunststoff-Verbindungskopfes eine erste und eine zweite Leitung 7', 8', die ineinander
geführt
sind, für die
beiden Komponenten vorliegen, wobei die erste Leitung 7' in den Blindrohr-Abschnitt 27 übergeht
und im Bereich davor Düsenöffnungen 28 vorgesehen sind.
Die beiden Leitungen 7', 8' sind auf die
Luer-Konusse von Spritzenkörpern 5, 6 aufgesteckt,
und auf die für
die hoch-viskose Komponente vorgesehene zweite Leitung 8' ist z. B. ein
Katheterrohr 29 aufgesteckt. Dieses Katheterrohr 29 bildet
den Strömungsdurchlass
für die
hoch-viskose Komponente im Anschluss an die zweite Leitung 8', und es definiert
zusammen mit letzterer auch den Mischbereich 19, wo die
niedriger-viskose Komponente durch die Düsenöffnungen 28 nach einer
Zeitverzögerung,
bedingt durch das Füllen
des Blindrohr-Abschnittes 27, in den Strom 18 der
höher-viskosen
Komponente eingepresst wird.
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Auch bei der Ausführungsform gemäß den 7 und 8 liegt ein Blindrohr-Abschnitt 27' zur Verzögerung der
niedriger-viskosen Komponente (s. Pfeil 17) gegenüber der
höher-viskosen
Komponente 18 vor. Im einzelnen ist bei dieser Ausführungsform ein
rohrförmiger
Teil 30, z. B. aus Kunststoff, vorgesehen, der beispielsweise
eine Verlängerung
eines Verbindungskopfes 1 oder 1' gemäß 1 bis 4 oder 5 bilden kann, und der in
seinem Inneren durch eine Trennwand 31 bis zum Abschluss 32 des
Blindrohr-Abschnitts 27' unterteilt
ist, um so gesonderte Strömungsdurchlässe für die beiden
Komponenten mit unterschiedlicher Viskosität zu bilden, s. die Pfeile 17 und 18.
In der Trennwand 31 sind im Abstand vor dem geschlossenen
Ende 32 wiederum Düsenöffnungen 28 vorgesehen,
durch die die niedriger-viskose Komponente 17 nach Verzögerung,
z. B. nach Füllen
des Blindrohr-Abschnittes 27',
ausgepresst und in den Strom 18 der höher-viskosen Flüssigkeit
aktiv eingepresst wird; der Mischbereich hiefür ist wiederum mit 19 angedeutet.
Danach strömt
das Komponenten-Gemisch bei 20 im rohrförmigen Teil 30 weiter,
beispielsweise zu einer nicht näher
dargestellten Kanüle
oder zu einem ebenfalls nicht näher
dargestellten Katheter.
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Es sind noch weitere Modifikationen
zum Einpressen der niedriger-viskosen Komponente mit Verzögerung in
den Strahl der höher-viskosen
Komponente denkbar, wie insbesondere, dass dieses Einpressen direkt
im Inneren eines Sammelkopfes erfolgt; dabei ist auch denkbar, dass
der Sammelkopf an seiner Stirnseite eine Sprüh-Applikation des Gemisches
vorsieht (anstatt der Applikation über eine Kanüle oder
einen Katheter). Ferner ist es auch denkbar, den Mischraum 19 direkt
innerhalb einer Kanüle
vorzusehen, etwa indem in der Ausführungsform gemäß 6 die zweite Leitung 8' zu einer Kanüle verlängert ist.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
wird das Einpressen der niedriger-viskosen Komponente in die höher-viskose
Komponente im Applikationsteil selbst bewirkt, d. h. z. B. in einer
Kanüle
oder Nadel, insbesondere in einem solchen austauschbaren Teil. Das
heißt,
dass innerhalb des Applikationsteils selbst ein Mittel zum Einpressen,
z. B. ein Umlenkmittel, vorgesehen sein kann. Nach einer einzigen
Verwendung der Vorrichtung kann der jeweilige Applikationsteil einfach
ausgetauscht und durch einen neuen Teil ersetzt werden.
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Bei einer weiteren Ausführungsform
weist die Vorrichtung mindestens einen weiteren Kanal auf. Letzterer
kann beispielsweise zum Zuführen
eines Gases, z. B. Luft oder CO2, oder zum
Reinigen der Vorrichtung bzw. des Applikatorteils verwendet werden.
Die Vorrichtung kann auch zwei weitere Kanäle aufweisen, wobei ein Kanal
zum Zuführen
eines Gases und der zweite Kanal zum Reinigen der Vorrichtung dient.
Durch Zuführen
eines Gases werden insbesondere die zu mischenden Komponenten beispielsweise
direkt auf die zu behandelnde Wundfläche gesprüht.
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Für
besondere Ausführungsformen
der Vorrichtung, wie z. B. jene eines Katheters, können auch Druckregulierungsmittel
für die
Gaszuführung
vorgesehen sein. Die Reinigung der Vorrichtung von Verunreinigungen
oder gebildeten Ablagerungen wie, z. B. Gerinnselbildungen, die
sich durch das Mischen von Thrombin und Fibrinogen bilden, können beispielsweise
durch einfaches Absaugen mittels eines Vakuums im zusätzlichen
Kanal bewirkt werden. Die Reinigung kann auch mit anderen, aus dem
Stand der Technik bekannten Methoden bewirkt werden.