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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von offenzelligen
steifen Polyurethanschäumen
mit verbesserten Flammverzögerungseigenschaften,
basierend auf dem Einschluss von Aufblätterungsgraphit in den Schäumen.
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Es
gibt zahlreiche Versuche in der Technik die Flammverzögerungseigenschaften
von Polymerschäumen
zu verbessern.
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U.S.
Patent 5,721,281 betrifft offenzellige poröse Flammverzögerungskunststoffe
und Naturprodukte. Die offenzelligen porösen Kunststoffprodukte werden
flammverzögernd
gemacht durch Beschichten der Zellwand mit einem Flammverzögerungsgemisch
aus Verbindungen, enthaltend Phosphor und/oder Bor, Karbonisierungshilfsmittel,
Hilfsmittel, Füllstoffe
und/oder halogenierte Verbindungen.
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Ein üblicher
Zugang zu für
steifen Polyurethanschäumen
ist die Aufnahme von halogenierten oder Phosphor enthaltenden Verbindungen
in der Zusammensetzung. Ein anderer Zugang ist die Verwendung von Melamin
als ein Flammverzögerungsmittel,
entweder alleine oder im Kombination mit anderen Flammverzögerungsmitteln.
Andere Zugänge
umfassen Veränderungen
der Molekularstruktur des Polymers, z.B. Polyisocyanuratbildung,
oder höhere
Konzentrationen aromatischer Einheiten. Derartige Zugänge erfordern
im Allgemeinen relativ große
Mengen des speziellen Flammverzögerungsmittels.
Zum Beispiel offenbart das U.S. Patent 4,221,875 die Verwendung
von 20 bis 100 Teilen Melaminpulver pro 100 Teilen der Polyhydroxylverbindungen.
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Ein
anderes Flammverzögerungsmittel,
von welchem berichtet worden ist, dass es Schäumen Flammverzögerungseigenschaften
verleiht, insbesondere im Bereich der flexiblen Schäume, ist
expandierbarer (aufblätternder)
Graphit, siehe z.B. die U.S. Patente 4,698,369 und 5,023,280.
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Trotz
der Fülle
offenbarter Verfahren zum Erhalten von Flammverzögerungsschäumen besteht weiterhin ein
Bedarf zum Verbessern der Feuerverzögerungseigenschaften von Schäumen. Demgemäß ist es
ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen
zur Herstellung eines offenzelligen steifen Flammverzögerungsschaumes,
welches in der Lage ist, den B2-Test (deutsche Norm DIN-4102 Teil
1, Mai 1998, Baustoffklasse B2) zu bestehen. Ein anderer Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung derartiger Schäume, die
Aufblätterungsgraphit
als das einzige Flammverzögerungsmittel
verwenden. Ein noch weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung von Schäumen,
welche den B2-Brandtest
bestehen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines offenzelligen
steifen Flammverzögerungsschaumes,
der frei von der Verwendung halogenierter Chlorfluorkohlenstoffe
oder flüchtiger
organischer Verbindungen als Treibmittel ist. Derartige Schäume sind
besonders geeignet in Anwendungen, in welchen es gewünscht ist,
einen Schaum mit geringer Dichte zu verwenden, der thermische Isoliereigenschaften
aufweist und Formstabilität
bereitstellen kann.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
offenzelligen steifen Polyurethanschaums, worin die Zellen 300 μm oder weniger
aufweisen, durch Umsetzen eines organischen Polyisocyanats mit einem
Polyol in der Gegenwart eines Treibmittels, worin das Treibmittel
im Wesentlichen aus Wasser besteht, worin eine Wassermenge im Bereich
von 4 bis 10 Teilen bezüglich
des Gewichts pro 100 Teilen bezüglich
des Gewichts von Polyol zugegeben wird, von 0,2 bis 5 Teilen bezüglich des
Gewichts eines flüssigen
oder festen oberflächenaktiven
Organosilikons pro 100 Teilen bezüglich des Gewichts von Polyol,
eines Zellöffnungsmittels,
eines Urethankatalysators und einer wirksamen Menge eines Aufblätterungsgraphits,
wobei der Aufblätterungsgraphit
in einer Menge von 2 bis 40 Prozent bezüglich des Gewichts, bezogen
auf den Schaum, vorliegt.
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Die
vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen eines offenzelligen
steifen Polyurethanschaums durch Umsetzen eines organischen Polyisocyanats
mit einem Polyol in der Gegenwart eines Treibmittels, eines Zellöffnungsmittels
und Aufblätterungsgraphit.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch ein Polyurethanschaum mit einer Dichte
von 10 bis 45 kg/m3 und einer thermischen
Leitfähigkeit
von 28 bis 35 mw/mk, worin der Schaum mehr als 50% offene Zellen
enthält und
2% oder mehr bezüglich
des Gewichts Aufblätterungsgraphit
enthält.
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Die
vorliegende Erfindung liefert weiterhin ein Verfahren zum Herstellen
derartiger Schäume,
worin das Treibmittel im Wesentlichen Wasser ist.
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Die
durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellten Schäume können den
B2-Test bestehen ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Flammverzögerungsmittel,
wie etwa halogenierte Verbindungen oder Phosphatester. Die Schäume werden
daher ohne die Notwendigkeit eines flüchtigen Flammverzögerungsmittels
hergestellt. Aufgrund der feinen Zellstruktur haben die Schäume eine
geringe thermische Leitfähigkeit,
wobei ihre Druckfestigkeit aufrechterhalten bleibt. Schäume mit
einer thermischen Leitfähigkeit
und hoher Druckfestigkeit sind ideal geeignet für Isolierbaustoffanwendungen.
Die Zugabe anderer Flammverzögerungsmittel
zu den Schäumen
verbessert die Flammverzögerungseigenschaften
des Schaumes weiter.
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Es
wurde unerwarteterweise gefunden, dass offenzellige Schäume mit
Aufblätterungsgraphit
als das einzige Feuerverzögerungsmittel
hergestellt werden können,
worin die Schäume
verbesserte Flammverzögerungseigenschaften
aufweisen und weiterhin eine hohe Druckfestigkeit ohne Altern der
thermischen Leitfähigkeit
im Vergleich mit geschlossenzelligen Standardschäumen aufweisen. Das unerwartete
Ergebnis wird erhalten, wenn das Schaumgemisch Zellöffnungsmittel
enthält,
sodass die Zellgröße 300 μm oder weniger
ist. Die Verwendung von Aufblätterungsgraphit
als das einzige Feuerverzögerungsmittel
erlaubt auch die Herstellung von Flammverzögerungsschäumen, die frei sind von oder
verringerte Mengen flüchtiger
Verbindungen aufweisen.
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Polyisocyanate,
die zum Herstellen von Polyurethan zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, umfassen aliphatische und cycloaliphatische
und vorzugsweise aromatische Polyisocyanate oder Kombinationen davon,
die vorteilhafterweise im Mittel von 2 bis 3,5 und vorzugsweise
von 2 bis 3,2 Isocyanatgruppen pro Molekül aufweisen. Ein rohes Polyisocyanat
kann ebenfalls in der Praxis dieser Erfindung verwendet werden,
wie etwa rohes Toluoldiisocyanat, das durch die Phosgenierung eines
Gemischs von Toluoldiamin erhalten wird oder das rohe Diphenylmethandiisocyanat,
das durch die Phosgenierung von rohem Methylendiphenylamin erhalten
wird. Die bevorzugten Polyisocyanate sind aromatische Polyisocyanate,
wie etwa diejenigen, die im U.S. Patent 3,215,652 offenbart sind.
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Besonders
bevorzugte Polyisocyanate zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
sind Polymethylenpolyphenylenpolyisocyanate (MDI). Wie hier verwendet,
bedeutet MDI Polyisocyanate, ausgewählt aus Diphenylmethandiisocyanatisomeren,
Polyphenylpolymethylenpolyisocyanaten und Derivaten davon, die mindestens
zwei Isocyanatgruppen aufweisen. Zusätzlich zu den Isocyanatgruppen
können
solche Verbindungen auch Carbodiimidgruppen, Uretonimingruppen,
Isocyanuratgruppen, Urethangruppen, Allophanatgruppen, Harnstoffgruppen
oder Biuretgruppen enthalten. MDI ist erhältlich durch Kondensieren von
Anilin mit Formaldeyhd, gefolgt durch Phosgenierung, wobei das Verfahren
das sogenannte rohe MDI ergibt. Durch Fraktionieren des rohen MDIs
kann polymeres und reines MDI erhalten werden. Das rohe, polymere
oder reine MDI kann mit Polyolen oder Polyaminen umgesetzt werden,
um modifiziertes MDI zu ergeben. Das MDI weist vorteilhafterweise
im Mittel von 2 bis 3,5 und vorzugsweise von 2,0 bis 3,2 Isocyanatgruppen
pro Molekül
auf. Besonders bevorzugt sind Methylen-verbrückte Polyphenylpolyisocyanate
und Gemische davon mit rohem Diphenylmethandiisocyanat, aufgrund
ihrer Fähigkeit
zum Quervernetzen des Polyurethans.
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Die
Gesamtmenge Polyisocyanurat, die verwendet wird, um den Polyurthanschaum
herzustellen, sollte ausreichend sein, um einen Isocyanatreaktionsindex
von typischerweise von 60 bis 300 zu ergeben. Vorzugsweise ist der
Index größer als
70. Bevorzugter ist der Index größer als
80. Vorzugsweise ist der Index nicht größer als 250. Bevorzugter ist
der Index nicht größer als
220. Ein Isocyanatreaktionsindex von 100 entspricht einer Isocyanatgruppe
pro Isocyanat-reaktivem Wasserstoffatom, das in dem Wasser und der
Polyolzusammensetzung vorliegt.
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Polyole,
die bei der Herstellung von zellulären Schäumen auf Polyisocyanatbasis
geeignet sind, umfassen diejenigen Materialien mit 2 oder mehr Gruppen,
enthaltend ein aktives Wasserstoffatom, das eine Reaktion mit einem
Isocyanat eingehen kann. Bevorzugt unter derartigen Verbindungen
sind Materialien mit mindestens zwei Hydroxyl-, primären oder
sekundären
Amin-, Carbonsäure-
oder Thiolgruppen pro Molekül.
Verbindungen mit mindestens zwei Hydroxylgruppen pro Molekül sind besonders
bevorzugt aufgrund ihrer wünschenswerten
Reaktivität
mit Polyisocyanaten.
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Im
Allgemeinen umfassen typische Polyole, die zum Herstellen von Polyurethan
geeignet sind, diejenigen mit einem mittleren Molekulargewicht von
100 bis 10.000. Derartige Polyole haben vorteilhafterweise auch
eine Funktionalität
von mindestens 2, vorzugsweise 3 und bis zu 6, vorzugsweise bis
zu 8 aktive Wasserstoffatome pro Molekül. Zur Herstellung eines steifen
Schaumes ist es bevorzugt, dass das Polyol oder ein Polyolgemisch
ein mittleres Molekulargewicht von 100 bis 2.000 und eine mittlere
Funktionalität
von 2 oder größer, im
Allgemeinen im Bereich von 2 bis 8, aufweisen. Bevorzugter sind
Polyole oder Polyolgemische, die ein mittleres Molekulargewicht
von 150 bis 1.100 aufweisen.
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Repräsentative
Polyole umfassen Polyetherpolyole, Polyesterpolyole, Polyhydroxy-terminierte Acetalharze,
Hydroxyl-terminierte Amine und Polyamine. Beispiele dieser und anderer
geeigneter Isocyanat-reaktiver Materialien sind vollständiger im
U.S. Patent 4,394,491 beschrieben. Bevorzugt sind Polyole, die hergestellt
werden durch Zugeben eines Alkylenoxids, wie etwa Ethylenoxid, Propylenoxid,
Butylenoxid oder einer Kombination davon, zu einem Initiator von
2 bis 6, vorzugsweise 3 bis 4 aktiven Wasserstoffatomen.
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Aufgrund
der Feuerverzögerungseigenschaften,
die mit aromatisch initiierten Polyolen verbunden sind, ist es vorteilhaft,
ein aromatisch initiiertes Polyetherpolyol als das Polyol oder ein
Teil eines Polyolgemischs zu verwenden. Ergänzend zu den oben beschriebenen
Polyolen können
Amin-initiierte Polyole verwendet werden. Vorteilhafterweise ist
das aromatisch initiierte Polyetherpolyol ein Alkylenoxidaddukt
eines Phenol/Formaldehydharzes, das häufig als ein "novolac" Polyol bezeichnet
wird, wie etwa in den U.S. Patenten 3,470,118 und 4,046,721 beschrieben,
oder ein Alkylenoxidaddukt von Phenol/Formaldehyd/Alkanolaminharz, häufig als "Mannich"-Polyol bezeichnet,
wie etwa in den U.S. Patenten 4,883,826; 4,939,182 und 5,120,815 beschrieben.
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Das
Feuerverzögerungsmaterial,
das in den Schäumen
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist aufblätternder
(expandierbarer) Graphit. Aufblätternder
Graphit bzw. Aufblätterungsgraphit
ist Graphit, der ein oder mehr Aufblätterungsmittel enthält, sodass
eine beachtliche Expansion bzw. Aufdehnung beim Aussetzen unter
Hitze auftritt. Aufblätterungsgraphit
wird hergestellt durch in der Technik bekannte Verfahren. Im Allgemeinen
wird Graphit zuerst mit Oxidationsmitteln, wie etwa Nitraten, Chromaten,
Peroxiden oder durch Elektrolyse modifiziert, um die Kristallschicht
zu öffnen
und dann werden Nitrate oder Sulfate innerhalb des Graphits interkaliert
bzw. eingelagert.
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Die
Menge des Aufblätterungsgraphits,
die in den Schäumen
verwendet wird, um die gewünschten physikalischen
Eigenschaften zu ergeben, ist 40% oder weniger bezüglich des
Gewichts des fertigen Schaums. Bevorzugter sind 30% oder weniger
bezüglich
des Gewichts Graphit in dem fertigen Schaum. Am bevorzugtesten sind
Schäume,
die 20% oder weniger bezüglich
des Gewichts Graphit enthalten. Um den B2-Test zu bestehen, enthalten
die Schäume
im Allgemeinen 2% oder mehr bezüglich
des Gewichts Graphit. Bevorzugter sind Schäume, die 3% oder mehr bezüglich des
Gewichts Graphit enthalten. Am bevorzugtesten sind Schäume, die
3 bis 10% bezüglich
des Gewichts Graphit in dem Schaum enthalten.
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Gemäß dieser
Erfindung werden die Wände
der einzelnen Zellen in den Schäumen
während
dem Schäumungsprozess
gebrochen. Der Bruch in den Zellwänden wird durch die Aufnahme
eines festen oder flüssigen
Zellöffnungsmittels
erreicht. Derartige Zellöffnungsmittel
sind in der Technik bekannt und sind im Allgemeinen oberflächenaktive
Substanzen, wie etwa oberflächenaktive
Mittel, Fettsäurepolyole
oder Castoröle und
Modifikationen davon und Materialien, die eine kritische freie Oberflächenenergie
von weniger als 23 mJ/m2 aufweisen, wie
im U.S. Patent 5,312,846 beschrieben. Eine Kombination dieser Zellöffnungsmittel
kann ebenfalls verwendet werden.
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Beispiele
oberflächenaktiver
Substanzen umfassen Verbindungen, die die Homogenisierung der Ausgangsmaterialien
unterstützen
und sind optional auch geeignet die Zellstruktur zu steuern. Beispiele
umfassen Emulgiermittel, wie etwa die Natriumsalze von Fettsäuren, als
auch Salze von Fettsäuren
mit Aminen, z.B. Diethanolaminoleat, Diethanolaminstearat, Diethanolaminricinoleat,
Salze von Sulfonsäuren,
z.B. Alkali- oder Amnnoniumsalze von Dodecylbenzolsulfonsäure oder
Dinaphthylmethandisulfonsäure
und Ricinoleinsäure; Schaumstabilisierungsmittel,
wie etwa Siloxanoxalkylenpolymere oder -copolymere und andere Organosiloxane,
oxethylierte Alkylphenole, oxethylierte Fettalkohole, Paraffinöle, Castoröl und Ricinoleinsäureester,
Türkisch
Rotöl und
Erdnussöl;
als auch Zellsteuerungsmittel, wie etwa Paraffine, Fettalkohole
und Dimethylpolysiloxane. Darüber
hinaus sind die oligomeren Acrylate mit Polyoxyalkylen- und Fluoralkanseitgengruppen
auch geeignet zum Verbessern der Emulgierwirkung, der Zellstruktur
und/oder zur Stabilisierung des Schaums. Diese oberflächenaktiven
Substanzen werden im Allgemeinen in einer Menge von 0,01 bis 6 Teilen
bezüglich
des Gewichts basierend auf 100 Teilen bezüglich des Gewichts des Polyols
verwendet.
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Derartige
Materialien sind kommerziell verfügbar, z.B. TEGOSTAB B8466,
TEGOSTAB B8919, TEGOSTAB 8450 und ORTEGOL 501 von der Th. Goldschmidt
AG und das oberflächenaktive
Mittel 6164 von OSI Specialities-Witco.
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Beispiele
von festen Materialien, die im U.S. Patent 5,312,846 beschrieben
sind, umfassen fluorierte Polymere, wie etwa Poly(hexafluorpropylen),
Poly(1,1-dihydroperfluoroctylmethacrylat)
und Poly(tetrafluorethylen). Derartige Materialien sind von ICI
unter der Marke FLUOROGLIDE erhältlich,
einschließlich
FL1710 und FL1200 und von Dupont unter der Marke TEFLON, einschließlich TEFLON
MP 1100, TEFLON MP 1200, TEFLON MP 1300 und TEFLON MP 1500. Ebenfalls
offenbart sind geeignete flüssige
Mittel, wie etwa fluorierte organische Verbindungen, die von 3M
unter der Marke FLUORINERT vertrieben werden, einschließlich Subtanzen,
die als FC-104, FC-75, FC-40, FC-43, FC-70, FC-5312 und FC 170 bezeichnet
werden und Substanzen, die von Rhone-Poulenc unter der Marke FLUTEC
vertrieben werden, einschließlich
Substanzen, die als PP3, PP6, PP7, PP10, PP11, PP24 und PP25 bezeichnet
werden.
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Das
Treibmittel besteht im Wesentlichen aus Wasser als das im Wesentlichen
einzige Treibmittel. Das Wasser reagiert mit Isocyanat in dem Reaktionsgemisch,
um Kohlendioxidgas zu bilden, wobei die Schaumformulierung aufgetrieben
wird. Die zugegebene Wassermenge ist im Bereich von 4 bis 10 Teilen
bezüglich des
Gewichts pro 100 Teilen bezüglich
des Gewichts des Polyols. Vorzugsweise wird Wasser im Bereich von 4
bis 8 Teilen und bevorzugter von 5 bis 7 Teilen pro 100 Teilen Polyol
zugegeben.
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Zusätzlich zu
den oben genannten kritischen Komponenten ist es häufig wünschenswert,
bestimmte andere Bestandteile beim Herstellen zellulärer Polymere
zu verwenden. Unter diesen zusätzlichen
Bestandteilen sind Katalysatoren, oberflächenaktive Mittel, Konservierungsmittel,
Färbemittel,
Antioxidationsmittel, Verstärkungsmittel,
Quervernetzungsmittel, Kettenverlängerungsmittel, Stabilisierungsmittel
und Füllstoffe. Beim
Herstellen von Polyurethanschaum ist es im Allgemeinen stark bevorzugt,
eine kleinere Menge eines oberflächenaktiven
Mittels zu verwenden, um das Schäumungsreaktionsgemisch
zu stabilisieren bis es aushärtet.
Derartige oberflächenaktive
Mittel umfassen ein flüssiges
oder festes Organosilikonoberflächenaktives Mittel.
Andere weniger bevorzugte oberflächenaktive
Mittel umfassen Polyethylenglykolether langkettiger Alkohole, tertiäre Amin-
oder Alkanolaminsalze langkettiger Alkylsäuresulfatester, Alkylsulfonsäureester
und Alkylarylsulfonsäuren.
Derartige oberflächenaktive
Mittel werden in Mengen verwendet, die ausreichend sind, um das
Schäumungsreaktionsgemisch
gegen ein Zusammenfallen zu stabilisieren und zur Bildung großer ungleichmäßiger Zellen.
Typischerweise sind 0,2 bis 5 Teile des oberflächenaktiven Mittels pro 100
Teilen bezüglich
des Gewichts Polyol ausreichend für diesen Zweck.
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Ein
oder mehr Katalysatoren für
die Reaktion des Polyols (und Wasser, falls vorliegend) mit dem
Polyisocyanat werden verwendet. Jeder geeignete Urethankatalysator
kann verwendet werden, einschließlich tertiäre Aminverbindungen und organometallische
Verbindungen. Beispielhafte tertiäre Aminverbindungen umfassend
Triethylendiamin, N-Methylmorpholin, N,N-Dimethylcyclohexylamin, Pentamethyldiethylentriamin, Tetramethylethylendiamin,
1-Methyl-4-dimethylaminoethylpiperazin, 3-Methoxy-N-dimethylpropylamin, N-Ethylmorpholin, Diethylethanolamin,
N-Cocomorpholin, N,N-Dimethyl-N',N'-dimethylisopropylpropylendiamin, N,N-Diethyl-3-diethylaminopropylamin
und Dimethylbenzylamin. Beispielhafte organometallische Katalysatoren
umfassen Organoquecksilber-, Organoblei-, Organoeisen- und Organozinnkatalysatoren,
wobei Organozinnkatalysatoren unter diesen bevorzugt sind. Geeignete
Zinnkatalysatoren umfassen Zinndichlorid, Zinnsalze von Carbonsäuren, wie
etwa Dibutylzinndi-2-ethylhexanoat, als auch andere organometallische
Verbindungen, wie etwa diejenigen, die in dem U.S. Patent 2,846,408
offenbart sind. Ein Katalysator für die Trimerisierung von Polyisocyanaten,
die zu einem Polyisocyanurat führt,
wie etwa Alkalimetallalkoxid, kann ebenfalls optional hier verwendet
werden. Derartige Katalysatoren werden in einer Menge verwendet,
die messbar die Geschwindigkeit der Polyurethan- oder Polyisocyanuratbildung
erhöht.
Typische Mengen sind 0,001 bis 5 Teile Katalysator pro 100 Teile
bezüglich
des Gewichts des Polyols. Bevorzugte Katalysatoren sind diejenigen, die
ein oder mehrere reaktive Wasserstoffatome enthalten.
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Alternativ
können
andere Flammverzögerungsbestandteile,
die an sich bekannt sind, zusätzlich
zu dem Graphit verwendet werden. Beispiele derartiger Bestandteile
umfassen Halogen- oder/und Phosphor-enthaltende Verbindungen, Antimonoxide,
Bor-enthaltende Verbindungen oder hydratisierte Aluminiumoxide.
Im Allgemeinen wird das zusätzliche
Flammverzögerungsmittel,
falls es vorliegt, in einer Menge von 5 bis 20 Gew.-% des fertigen
Schaumes zugegeben werden. Die Zugabe eines zusätzlichen Flammverzögerungsmittels
wird die Graphitmenge, welche zugegeben werden muss, um den B2-Flammtest
zu bestehen, beeinflussen.
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Die
Schäume
der vorliegenden Erfindung haben im Allgemeinen eine Dichte von
10 bis 45 kg/m3. Vorzugsweise haben die
Schäume
eine Dichte von 15 bis 35 kg/m3.
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Beim
Herstellen eines Polyurethanschaums werden das Polyol bzw. die Polyole,
Polyisocyanat, Perforierungsmittel und andere Komponenten, einschließlich Aufblätterungsgraphit
in Kontakt gebracht, gründlich gemischt
und man lässt
sie expandieren bzw. ausdehnen und zu einem zellulären Polymer
aushärten.
Es ist häufig
günstig,
jedoch nicht notwendig, bestimmte der Rohmaterialien vor dem Umsetzen
des Polyisocyanats und der aktiven Wasserstoff enthaltenden Komponenten
vorzumischen. Zum Beispiel ist es häufig geeignet, das bzw. die
Polyole, Treibmittel, oberflächenaktive
Mittel, Katalysatoren, Perforierungsmittel, Aufblätterungsgraphit
und andere Komponenten, ausgenommen die Polyisocyanate, zu mischen
und dann dieses Gemisch mit dem Polyisocyanat in Kontakt zu bringen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Aufblätterungsgraphit
homogen in der Polyolkomponente verteilt. Alternativ können alle
Komponenten einzeln in die Mischzone zugeführt werden, worin das Polyisocyanat
und das bzw. die Polyole in Kontakt gebracht werden. In einem derartigen
Verfahren kann die Dispersion aus Aufblätterunsgraphit in Polyol als
ein Konzentrat in dem Polyol durch eine separate Leitung in die
Mischzone zugegeben werden. Es ist ebenfalls möglich alles oder einen Teil
des bzw. der Polyole in der Abwesenheit von Wasser mit dem Polyisocyanat
vorab reagieren zu lassen, um ein Präpolymer zu bilden.
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Die
Schäume,
die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung erzeugt werden,
können
verwendet werden, wo immer es gewünscht ist einen isolierenden
Schaum zu verwenden. Die Schäume
sind besonders als thermische Isolierungsmaterialien anwendbar.
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Die
folgenden Beispiele sind angegeben, um die Erfindung zu veranschaulichen
und sollten in keiner Weise begrenzend interpretiert werden. Wenn
es nicht anders angegeben ist, sind alle Teile und Prozentanteile bezüglich des
Gewichts angegeben.
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BEISPIELE
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Eine
Beschreibung der Rohmaterialien, die in den Beispielen verwendet
wurden, ist wie folgt.
Polyol
A | ist
ein 90:10 Gemisch eines Zucker-initiierten Propylenoxidpolyetherpolyols
mit einem Molekulargewicht von 614 und einer Hydroxylzahl von 410
und einem Monopropylenglykol-initiierten Propylenoxidpolyol mit einem
Molekulargewicht von 1011. |
Polyol
B | ist
ein aromatisch-initiiertes Propylenoxidpolyetherpolyol mit einer
Hydroxylzahl von 196 und einem Molekulargewicht von 945. |
IXOL
B251 | ist
ein halogeniertes Polyetherpolyol, das von Solvay erhältlich ist. |
Saytex
RB 70 | ist
ein Dietherdiol von Tetrabromphthaltanhydrid, das von Albe Marle
erhältlich
ist. |
RA
640 | ist
ein Ethylendiamin-initiiertes Propylenoxidpolyol mit einem Molekulargewicht
von 350 und einer Hydroxylzahl von 640, das von The Dow Chemical
Company erhältlich
ist. |
RN
482 | ist
ein Sorbitol-initiiertes Propylenoxidpolyol mit einem Molekulargewicht
von 700 und einer Hydroxylzahl von 480, das von The Dow Chemical
Company erhältlich ist. |
B 8466 | ist
ein oberflächenaktives
Mittel auf Silikonbasis, das von der Th. Goldschmidt Chemical Corporation
erhältlich
ist. |
TEFLON
MP1100 | ist
ein Poly(tetrafluorethylen), das von E. I. DuPont DeNemours and
Company erhältlich
ist. |
DMMP | ist
ein flammverzögerndes
Dimethylmethylphosphonat, das von Albright & Wilson Ltd. erhältlich ist. |
TCPP | ist
das Flammverzögerungsadditiv
Tris(1-chlor-2-propyl)phosphat,
das von Albright & Wilson
Ltd. erhältlich ist. |
TEP | ist
das Flammverzögerungsmittel
Triethylphosphat, das von der Bayer AG erhältlich ist. |
Graphit | Aufblätterungsgraphit,
der in den Beispielen verwendet wurde, war S15-PU120, erhalten von
Ajay Metachem, Indien. |
Desmorapid
DB | ist
ein Dimethylbenzaminkatalysator, der von der Bayer AG erhältlich ist. |
POLYCAT
5 | ist
ein Pentamethyldiethylentriaminkatalysator, der von Air Products
and Chemicals, Inc. erhältlich
ist. |
M229 | ist
ein polymeres MDI, das von The Dow Chemical Company erhältlich ist. |
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Ein
Basispolymergemisch wurde hergestellt durch Mischen der folgenden
in Gewichtsteilen angegebenen Komponenten:
13 Polyol A; 24,4
Polyol B, 9,75 RA 649; 4,14 RN482; 6,5 Glycerin, 1,58 B8466; und
1,86 MP1100 C.
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In
einen Becher wurde das Basispolyol gegeben und dann wurden zusätzliche
Flammverzögerungsmittel
zugegeben. Wasser und Katalyator wurden dann zu dem obigen Gemisch
gegeben und vorsichtig gemischt. Isocyanat wurde zugegeben und das
Gemisch wurde für
10 Sekunden bei 3000 UPM gerührt
und dann in eine 50 × 35 × 15 cm
Kastenform gegossen. Die Charakteristik des mit variierenden Komponenten
erzeugten Schaums ist in Tabelle I angegeben. Um den B2-Flammtest
gemäß Messung
durch die Deutsche Norm DIN-4102 Teil 1, Mai 1998, Baustoffklasse
B2 zu bestehen, muss die Flamme weniger als 15 cm sein.
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Die
Ergebnisse zeigen (Beispiel 6), dass die Zugabe von Graphit als
das einzige Feuerverzögerungsmittel
in einer Menge von 8% bezüglich
des Gewichts des Schaumes so wirkungsvoll beim Verringern der Flamme,
die während
dem B2-Test erzeugt wurde, war wie ein Referenzschaum der Standardfeuerverzögerungsmittel
enthielt. Die Verwendung von Graphit mit zusätzlichen Flammverzögerungsmitteln
war ebenfalls wirkungsvoll beim Verringern der Flamme gemäß Messung
durch den B2-Test.
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Es
ist innerhalb des Fachwissens in der Technik, diese Erfindung in
zahlreichen Modifikationen und Variationen im Hinblick auf die obigen
Lehren durchzuführen.
Es versteht sich daher, dass die verschiedenen Ausführungsformen
dieser Erfindung, die hier beschrieben sind, veränderbar sind ohne von dem Bereich
dieser Erfindung, wie in den anhängigen
Ansprüchen
definiert, abzuweichen.