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Oberflächenkondensator zum unmittelbaren Anbau an die Turbine Ein
Oberflächenkondensator muß bei geringstem Raumbedarf und niedrigsten Herstellungskosten
eine größtmögliche Kondensationsleistung ergeben. Das wird in dein Maß erreicht,
wie es gelingt, einen ständigen guten Wärmeübergang zwischen den wärmeaustauschenden
Mitteln zu erzielen und die diese Mittel trennenden Wände oder Kanäle baulich gedrängt
anzuordnen. In dieser Hinsicht haben sich ganz allgemein Wärineaustauscher als vorteilhaft
erwiesen, bei denen zur Steigerung des Wärmeaustausches eng beieinanderliegende
gekrümmte Lamellen Verwendung finden.
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Bei einem solchen Wärmeaustauscher bekannter Art durchqueren die eng
beieinanderliegenden gekrümmten Lamellen einen Raum, der von schmalen, ebenfalls
gekrümmten Kammern begrenzt und von einem hohlen Mantel umschlossen ist, wobei der
die Lamellen enthaltende Raum von dem einen, die diesen Raum begrenzenden schmalen
Kammern und der diesen Raum umgebende Hohlmantel von dem anderen Mittel durchströmt
wird. Bei dieser Anordnung wirken die Lamellen nur so weit am Wärmeaustausch mit,
als sie an den Stellen, mit denen sie an dem äußeren Hohlmantel in Verbindung stehen,
die beispielsweise aufgenommene Wärme weitergeben. Die Wirkung dieser Lamellen als
Mittel zur Übertragung der Wärme von dem durch den Raum hindurchströmenden Mittel
an das den Hohlmantel durchströmende Mittel ist daher begrenzt. Eine Verbesserung
des Wärmeüberganges bringen solche bereits als Kondensatoren verwendete Wärmeaustauscher,
bei denen jeweils zwei Lamellenbleche zu einer Kammer derart zusammengefaßt sind,
daß das eine Wärmeaustauschmittel durch diese Kammer hindurchströmt und das andere
die Kammer umspült.
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Eine weitere Steigerung des Wärmeaustausches läßt sich erfindungsgemäß
bei Oberflächenkondensatoren zum unmittelbaren Anbau an eine Turbine dadurch erzielen,
daß die aus schmalen, lamellenartigen Kammern bestehenden Kühlflächen durch gewölbte
Bleche gebildet werden, die durch Zwischenschaltung von Abstandshaltern li:reisringförmig
aneinandergereiht sind.
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Der besondere Vorteil liegt darin, daß der Dampf aus der Turbine ohne
Richtungsänderung unmittelbar in die gewölbten Lamellenkammern strömt und der Raumbedarf
im Vergleich zu bekannten Rohrkondensatoren zum unmittelbaren Anbau an die Turbine
wesentlich verringert wird.
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Wie ein Oberflächenkondensator gemäß der Erfindung im einzelnen aufgebaut
ist, geht beispielsweise aus den Abbildungen hervor.
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In den Abbildungen ist die neue Bauart dargestellt, und zwar in der
Abb. t ein Zusammenbau des Kondensators mit der Turbine, in der Abb. z eine Einzeldarstellung
des Aufbaues, in der A.bb. 3 ein besonderer Maschinenteil als Träger des Kondensators.
Der Kondensator ist, wie aus der Abb. 2 entnommen
werden kann,
aus einzelnen evolventenförmig gebogenen Blechen i aufgebaut, die zwischen sich
schmale, lamellenartige Kammern bilden. In diesen gekrümmten Kammern strömt das
Kühlwasser, und zwar ist angenommen, daß die Strömungsrichtung von außen nach innen
gerichtet sei. Der Dampf strömt in der Richtung senkrecht zur Bildebene zwischen
den einzelnen Wasserkammern, so daß also Kreuzstrom vorhanden ist. Die Zwischenräume
zwischen den Teilen a und b hat man sich vollkommen mit derartigen lamellenartigen
Kammern ausgefüllt zu denken. Dieser Kondensator ist (Abb. i) unmittelbar an die
Turbine angebaut, so daß er von dem aus den letzten Stufen 2 austretenden Dampf
ohne Richtungsänderung durchströmt wird. Das Kühlwasser wird durch einen Ringkanal
3 zugeführt und fließt durch den Kanal q. ab. Das Kondensat jeder einzelnen Kammer
läuft auf der Fläche 5 dem Dampf entgegen, tritt also unmittelbar in den Abdampfraum
ein und wird durch den Ringkanal 6 abgeleitet. Da es bis zur Ableitung Wärme aufnimmt,
gelangt es ohne Unterkühlung zur Kondensatpumpe, so daß Wärmeverluste weitgehend
vermieden werden.
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Der Kondensator ist entsprechend der Abb. i nach innen eingezogen,
so daß das Lager in ihn hineinragt. Um nun eine einfache Zugänglichkeit sowohl zum
Lager als auch zum Kondensator selbst zu schaffen, ist dieser (Abb. 2, 3) nach einer
Horizontalebene geteilt, so daß das Kondensatoroberteil ohne weiteres abgehoben
werden kann. An der Teilfuge 7 sind die Kammern durch Einlagstücke 8 zur Spaltüberbrückung
abgedichtet.
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Die einzelnen Kammern des Kondensators sind zu Lamellenblöcken zusammengefaßt,
die ihrerseits an einem Tragkörper befestigt werden. Dieser Tragkörper ist in der
Abb. 3 in einer Ansicht dargestellt. Er bildet einen Stern, dessen Rippen a', b'
den Teilen a, b der Abb. 2 entsprechen. Die mit a und b bezeichneten Kammern weisen
eine Bodenleiste 29 auf, die mit Hilfe von Stiftschrauben io gegen die entsprechenden
Rippen ä , b' des Sternes verschraubt werden. Der Stern g dient dabei gleichzeitig
als Stützkörper. Er ist mit Wangen i i auf entsprechenden Fundamentwagen 12, und
13 abgestützt und stützt seinerseits das Lager 1q. der Turbine.
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Aus jedem Kondensator muß bekanntlich zur Aufrechterhaltung des Vakuums
die Luft abgesaugt werden. Die Luftabsaugung ist folgendermaßen ausgebildet: Der
eigentliche Kondensator ist durch eine Deckplatte 15 abgeschlossen. In den Gehäusedeckel
16 ist ein Ringkanal 17 eingegossen. Dieser steht durch auf den Umfang verteilte
Öffnungen i8 mit dem Kondensator in Verbindung. ig und 2o sind Flanschringflächen,
mit denen die Kondensatorpakete am Stern g befestigt sind.
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Die Herstellung des Kondensators kann wesentlich vereinfacht werden,
wenn man zunächst den ganzen Kühlraum mit entsprechend gebogenen Blechen anfüllt
und hierauf das Blechbündel nach einer Horizontalebene zerschneidet. Man braucht
dann nur die Stoßflächen abzuschleifen und aufeinanderzupassen, um einen dampf-
und flüssigkeitsdichten Abschluß der einzelnen Kammern gegeneinander zu erzielen.
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Die Abb. i gibt ein anschauliches Bild, auf wie kleinem Raum sich
bei der neuen Ausgestaltung des Kondensators die gesamte Kondensationsanlage unterbringen
läßt.