DE59218C - Vorrichtung zum Bleichen pflanzlicher Faserstoffe - Google Patents
Vorrichtung zum Bleichen pflanzlicher FaserstoffeInfo
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- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE BB: Papierfabrikation.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. April 1890 ab.
Das den Gegenstand dieser Erfindung bildende Verfahren zum Bleichen vegetabilischer
Faserstoffe wird mit Hülfe der Elektrolyse durchgeführt und ist auf die Beobachtung begründet,
dafs die an den Faserstoffen haftenden färbenden Substanzen viel leichter und schneller in wasserlösliche Verbindungen überführt
werden, wenn man das zu bleichende Fasermaterial abwechselnd mit Chlor und Alkalien
behandelt.
Bevor nämlich das Chlor die färbenden Stoffe in wasserlösliche Verbindungen umwandelt,
veranlafst dasselbe die Bildung eines Zwischenproductes, welches zwar nicht im
Wasser, wohl aber in Alkalien löslich ist. Werden nun die nach kurzer Einwirkung von
Chlor auf die färbenden Stoffe gebildeten Mengen des besagten Zwischenproductes durch
eine Alkalilösung weggewaschen, um hierauf neuerdings Chlor einwirken zu lassen, so wird
nicht nur an Chlor gespart, sondern das Bleichen auch in kürzerer Zeit durchgeführt.
Der Minderbedarf an Chlor und die Abkürzung des Verfahrens im Vergleich mit dem gegenwärtig üblichen Verfahren ist um so ausgesprochener,
als bei letzterem Chlorwasserstoff gebildet wird, so dafs durch die Einwirkung von Chlor nicht nur wasserlösliche, sondern
säurelösliche Verbindungen gebildet werden müssen.
Der Erfindung gemäfs wird nun ein Chlor-.metall
auf elektrolytischem Wege zersetzt und das Anion und Kathion werden abwechselnd durch zwei getrennte Mengen zu bleichender
Faserstoffe geleitet. Beide Ionen werden dann wieder vereinigt und in den Zersetzungsapparat
zurückhefördert.
Was die Einrichtung der zur Durchführung des Verfahrens zu verwendenden Apparate betrifft,
so können dieselben die Form von Bleichholländern erhalten. Eine andere mit Vortheil
zu verwendende Form ist auch die von Kufen mit dreifachen Wänden, wobei die zu bleichenden
Faserstoffe im innersten Raum durch eine Flügelschraube emporgetrieben werden, so dafs
sie, über den Rand der innersten niedrigsten Wand tretend, in den nächsten Ringraum gelangen
, um aus diesem durch Oeffnungen am Untertheil der innersten Wand wieder in den
innersten Raum zu treten. Die betreffende Ione tritt- durch den Siebboden des innersten
Raumes ein und fliefst durch den fein gelochten Obertheil der Mittelwand in den äufseren Ringraurri, um von dort in einen Behälter
zu fliefsen, wo sie sich mit der anderen Ione vereinigt. Das durch die Vereinigung
beider Ionen wiedergewonnene Elektrolyt wird wieder in den Zersetzungsapparat gepumpt. Es
ist selbstverständlich, dafs man in diesen Kufen die Faserstoffe auch in umgekehrter Richtung
führen kann, so dafs sie im Ringraum aufsteigen und sich im innersten Raum beständig
abwärts bewegen.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist in Fig. 1 der senkrechte Schnitt durch einen Apparat
mit dreiwandigen Kufen dargestellt, und die Fig. 2, 3 und 4 zeigen einen elektrolytischen
Zersetzungsapparat, wie er bei diesen Bleich-
vorrichtungen angewendet wird, in senkrechtem Längenschnitt, waagrechtem Schnitt und senkrechtem
Querschnitt.
Bei der in Fig. ι dargestellten Vorrichtung
sind die zu bleichenden Faserstoffe in den Innenraum der zwei Rufen mit dreifachen Wänden
mn ο eingebracht und werden durch die in der Mitte des Bodens vorhandene Flügelschraube ρ
zum beständigen Aufsteigen in dem Mittelraum veranlafst, um dann im Ringraum zwischen
m und η wieder niederzusinken und durch die Oeffnungen m1 im unteren Theil
der Wand m wieder in den Innenraum zu treten. Wie schon eingangs gesagt, kann man
die zu bleichenden Faserstoffe auch im entgegengesetzten Sinne fortführen, so dafs sie
aus dem Innenraum beständig durch die Oeffnungen Wi1 austreten, um dann im Ringraum
zwischen m und η aufzusteigen und über den oberen Rand von m wieder herabzusinken.
Durch den mit Filtrirsteinen besetzten Siebboden des einen Kufenmittelraumes tritt das
Anion und durch den gleichbeschaffenen Boden des anderen Kufenmittelraumes das Kathion
in das zu bleichende Material, um hierauf durch den gelochten Obertheil nl der Mittelwand
η in den Ringraüm zwischen η und ο abzufliefsen. Beide Ionen fliefsen dann in
ein Sammelbecken q, aus welchem das wiedergewonnene Elektrolyt von Neuem in den
elektrolytischen Zersetzungsapparat j gepumpt wird. .
Beide Kufen besitzen Deckel ol mit Wasserverschlufs
nebst Ableitungsrohr o2 für die entstehenden Gase.
Die verschliefsbaren Oeffnungen o3 gestatten
die Beobachtung des Verfahrens, sowie die Entnahme von Proben, und die Dampfrohre r ermöglichen
die Erwärmung der Masse auf die entsprechende Temperatur.
Statt zwei Kufen können auch zwei Gruppen von Kufen in Anwendung kommen, welche
nach Art der Diffuseure einer Diffusionsbatterie mit einander verbunden werden können, in
welchem Falle ohne Unterbrechungen gearbeitet wird.
Der elektrolytische Zersetzungsapparat j besitzt aus Platin, Kohle oder Zink hergestellte
Elektroden, zu welchen die aus dem Sammelbehälter q aufsteigende Flüssigkeit durch einen
Siebboden gelangt. Zwischen den Obertheilen der Anoden und Kathoden sind unvollständige
Querwände angeordnet, und die nach unten offenen Zellen, welche durch diese letzteren
gebildet werden, stehen abwechselnd mit dem einen und dem anderen von zwei aufsen am
Zersetzungsapparat j hinlaufenden Rohren in Verbindung, so dafs durch das eine das Anion
und durch das andere das Kathion je einer der beiden Kufen zugeleitet werden.
Im Zersetzungsapparat wird, um die zu bleichenden Faserstoffe abwechselnd der Einwirkung
von Chlor und Alkali auszusetzen, die Richtung des elektrischen Stromes von Zeit zu
Zeit umgekehrt.
Der in den Fig. 2, 3 und 4 dargestellte elektrolytische Zersetzungsapparat ist gekennzeichnet
durch einen Trog α mit den Zwischenwänden b, durch welche die Kammern cc1... cn
gebildet werden, in denen die Elektroden d.. .d"
eingehängt sind.
Alle geraden Kammern cc11 cIin . . . stehen
mit dem Rohr e und alle ungeraden Kammern c1 clu cv. . . stehen mit dem Rohr f in
Verbindung. Die Elektroden haben zur Verminderung des inneren Widerstandes einen
spateiförmigen Querschnitt. Der Boden des Troges α trägt einen durchlöcherten falschen
Boden g, so dafs die durch Rohr h eintretende Lösung des Elektrolyts in gleichförmigem
Strom über die Elektroden d aufwärts strömt und durch Rohr e und/, in seine
Bestandtheile gespalten, ausfliefst.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Zum Bleichen vegetabilischer Faserstoffe durch elektrolytische Zersetzung eines Chlormetalles und abwechselnde Einwirkung der daraus abgespaltenen Ionen: Die dreiwandigen Kufen mn0, in deren von der niedersten, mit unteren Querschnitten m1 versehenen Wand m gebildeten und mit Rührwerk ρ versehenen Innenraum die eine Ione durch einen Siebboden gelangt, während in die zwischen den höheren, oben gelochten Mittelwänden η ■ und den höchsten Aufsenwänden 0 befindlichen Zwischenräume Saugrohre einer Pumpe führen, deren Druckrohr in den Zersetzungsapparat j mündet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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- DE DENDAT59218D patent/DE59218C/de active Active
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