DE589917C - Verfahren zur Einsatzhaertung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einsatzhärtung.

Das Einsetzen zu härtender Teile wird, sofern es sich um ungleiche Teile handelt, in der Weise ausgeführt, daß man zwecks günstiger Raumausnutzung kleinere Teile zwischen die Teile mit großem Stückgewicht in das Einsatzhärtemittel einbettet. Kleine Massenteile werden lagenweise eingebettet.

Im ersten Fall werden zunächst die Teile mit kleinem Stückgewicht schneller durchwärmt und daher auch in der gleichen Einsatzzeit stärker aufgekohlt als die großen Stücke. Außerdem fällt das Einsatzhärtemittel zusammen, und so geraten die Teile während der Einsatzzeit durcheinander und werden zum Teil auch freigelegt. Man kann also nach diesem Verfahren keine gleichmäßige Aufkohlung und Härtung erreichen.

Handelt es sich um lange und sperrige Stücke, so kommt als weiterer Nachteil hinzu, daß die Teile außerdem durchhängen, so daß trotz des Nachrichtens vor dem Abhärten nach diesem ein erheblicher Ausschuß entsteht.

Auch ein bekanntes Gemisch von gallertartigen Fleisch- u. dgl. Abfällen, vermengt mit feinem Fluß- oder Quarzsand, kann diesen Mangel nicht beseitigen, weil dieses Mittel dem Härtegut im Ofen während der Vergasung des Pulvers keinen genügenden Halt gibt, selbst zusammenrutscht, Klumpen bildet und an den heißen Gegenständen festbackt.

Man hat daher schon vorgeschlagen, das Härtemittel in Form einer teigigen Paste unmittelbar auf den zu härtenden Gegenstand aufzutragen. Da die durch die Paste sich bildende Rinde indessen schon vor Ablauf der Einsatzzeit rissig wird und zum Teil abfällt, war das Ergebnis ebenfalls eine ungleiche Aufkohlung. Auch die sogenannten Härtebinden haben keine zufriedenstellende Lösung ergeben, zumal diese nicht überall anzuwenden sind und bei hohen Temperaturen mit dem Härtemittel verbrennen.

Erfindungsgemäß sollen dem Einsatzhärtemittel daher skelettbildende feuerfeste Stoffe, z. B. Späne aus feuerbeständigem Metall, vermischt mit Asbestfasern und Wasserglas .0. dgl., als Bindemittel zugesetzt werden, die das Zusammenfallen des Einsatzhärtemittels im Härteofen verhindern.

Dieses Härtemittel bildet während des Glühprozesses ein zusammenhängendes Skelett, durch welches die Gegenstände gestützt werden, ohne daß die Vergasung und der Gaszutritt zum Härtegut beeinträchtigt wird.

Man braucht die zu härtenden Stücke nicht in das Härtemittel einzubetten, es genügt, die zu härtenden Stellen mit dem Einsatzhärtemittel fest zu umgeben oder zu bedecken. Man braucht sich dabei nicht darauf zu beschränken, die. zu härtenden Stellen zu behandeln, sondern man kann auch in an sich bekannter Weise mengenmäßig das Einsatzhärtemittel vorher bestimmen bzw. je nach

Bedarf stark oder schwach wirkende Einsatzhärtemittel verwenden.

Auf diese Weise ist es möglich, nebeneinanderliegende Stellen oder Stellen an Stücken von verschiedenem Gewicht beliebig tief aufzukohlen. Voraussetzung ist dabei, daß die einzelnen verschieden zu behandelnden Härtestellen, wie an sich ebenfalls bekannt ist, gegeneinander durch ein feuerfestes Isoliermittel abgeschlossen werden. Bei Masseneinsatzhärtung kleiner Teile folgt auf eine Lage in das Einsatzhärtemittel eingebetteter Teile eine Schicht feuerfestes Isoliermittel, um das Entweichen der Härtegase in die oberen Lagen zu verhindern.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Einsatzhärtung dadurch gekennzeichnet, daß dem Einsatzhärtemittel skelettbildende feuerfeste Stoffe, z. B. Späne aus feuerbeständigem Metall, vermischt mit Asbestfasern und Wasserglas o. dgl., zugesetzt werden, die das Zusammenfallen des Einsatzhärtemittels im Härteofen verhindern.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den verschieden zu härtenden Stellen gleichzeitig verschieden stark wirkende Einsatzhärtemittel angewandt werden.