DE588652C - Verfahren zur Durchfuehrung von endothermen Reaktionen - Google Patents

Verfahren zur Durchfuehrung von endothermen Reaktionen

Info

Publication number
DE588652C
DE588652C DE1930588652D DE588652DD DE588652C DE 588652 C DE588652 C DE 588652C DE 1930588652 D DE1930588652 D DE 1930588652D DE 588652D D DE588652D D DE 588652DD DE 588652 C DE588652 C DE 588652C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
electrode
furnace
reaction
goods
feed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930588652D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BUFFALO ELECTRIC FURNACE CORP
Original Assignee
BUFFALO ELECTRIC FURNACE CORP
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by BUFFALO ELECTRIC FURNACE CORP filed Critical BUFFALO ELECTRIC FURNACE CORP
Application granted granted Critical
Publication of DE588652C publication Critical patent/DE588652C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/12Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in electric furnaces
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/08Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B4/00Electrothermal treatment of ores or metallurgical products for obtaining metals or alloys
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27DDETAILS OR ACCESSORIES OF FURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS, IN SO FAR AS THEY ARE OF KINDS OCCURRING IN MORE THAN ONE KIND OF FURNACE
    • F27D11/00Arrangement of elements for electric heating in or on furnaces
    • F27D11/08Heating by electric discharge, e.g. arc discharge

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Durchführung von endothermen Reaktionen Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Durchführung von endotllermen Reaktionen beliebiger Art, insbesondere zur Reduktion von Eisenerzen, bei denen das zu behandelnde Gut durch rohrförmige Körper einer Heizzone zugeführt wird. Die Erfindung bezieht sich sowohl auf endotherme Verfahren im engeren Sinn wie auch auf elektrothermische Verfahren.
  • Die elektrothermischen Verfahren werden im allgemeinen angewendet, wenn es, sich um U.eaktionen handelt, die bei hohen Temperaturen über i4oo° C ausgeführt werden, und wenn es sich darum handelt, sehr reine Produkte zu erzielen. Diese Verfahren sind in der Regel mit dem Nachteil behaftet, daß die Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Energie eine. ungünstige ist, die Wärme des Lichtbogens wird nicht mit hinreichender Schnelligkeit dem zu behandelnden Gut übermittelt, sie strahlt vielmehr von dem Werkstoff ab statt zu demselben hin.
  • Die vorliegende Erfindung gestattet nun eine bessere Ausnutzung der elektrischen oder der Wärmeenergie in z. B. mit heißen Gasen beheizten öfen, und zwar im besonderen zur Behandlung von solchen Stoffen, die bei den üblicheil Verfahren nicht als Rohstoffe behandelt werden können. Als solche Stoffe, die seither der Behandlung nicht ohne weiteres zugänglich waren und die sich für das Verfahren gemäß der Erfindung besondets eignen, kommen Erze oder Zuschlagstoffe in fein verteiltem Zustand in Frage, die bisher beispielsweise brikettiert werden mußten, oder Abfallstoffe in fein verteiltem Zustand, die wertvolle Bestandteile enthalten und die bei unter anderen Verhältnissen durchgeführten Reaktionen von dem Bade oder den heißen Gasen weggeblasen oder auch verbrannt werden, bevor sie zur Reaktion gelangen.
  • Der Erfindung gemäß erfolgt die Beförderung des Gutes, das z. B. aus Erz, Kohle und einem Flußmittel bestehen kann, in einer waagerechten oder geneigten Hohlelektrode oder in einem von der Austrittsstelle des Gutes aus nach der Eintrittsstelle hin abnehmend von außen beheizten, z. B. aus Graphit bestehenden Rohr sb langsam, daß die Reaktion im wesentlichen innerhalb der Elektrode oder des: Rohres vor sich geht.
  • An sich ist es bekannt, in Lichtbogenöfen das Reaktionsgut durch Elektroden zttzuführen. Bei den bekannten, Einrichtungen, die zur Herstellung von Aluminiumnitrit dienen, werden Aluminiumolyd und Kohle in Pulverform mittels Stickstoffes in den Lichtbogen eingeblasen. Diese pulverartigen, festen Stoffe schweben infolge des hohen Gasdruckes ausreichende Zeit im Gas und gelangen zunächst unverändert in den Lichtbogen. Während des Durchgangs durch den Lichtbogen findet die Anlagerung des Sticlcstoffes an das Aluminium statt. Bei der vorliegenden Erfindung dagegen handelt es sich nicht darum, die Stoffe innerhalb der Elektroden nur vorzuwärmen, sondern die fein zerteilten Ausgangsstoffe werden in inniger Mischung in der Hohlelektrode stetig und so langsam geführt, daß die Reaktion bereits in der Elektrode eingeleitet wird und zu einem wesentlichen Teil innerhalb der Elektrode stattfindet. Das Reaktionsgut gelangt also bereits im geschmolzenen oder gasförmigen Zustand aus den Elektroden in den Lichtbogen.
  • Statt durch eine Hohlelektrode kann das reaktionsfähige, aus festen, fein -zerteilten Stoffen bestehende Gemisch, z. B. Eisenerz, Kohle und Flußmittel der heißen Reaktionszone in geschlossener Masse unter Förderdruck durch ein hohles, waagerechtes.oder schwach nach oben oder nach unten geneigtes Rohr zugeführt werden, das von der Austrittsstelle des Gutes nach der Eintrittsstelle hin abnehmend beheizt ist, derart, daß die Reaktion bereits innerhalb des Rohres einsetzt. Hierbei kann in weiterer Ausbildung der Erfindung das in den Herd austretende Gut zur Vollendung der Reaktion weiter erhitzt, die Schmelze aus Metall und Schlacke, in die die Beschickung fällt, gegebenenfalls in Gegenwart reduzierender Gase umgerührt und Metall und Schlacke schließlich getrennt abgezogen werden.
  • An sich ist es bekannt, den Reaktionszonen im Ofen das Beschickungsgut durch Rohre zuzuführen, jedoch handelt es sich dabei entweder um Fälle, in denen die Rohre lediglich zum Einführen der Beschickung dienen, wobei allenfalls eine V orwärmung des Gutes in den Rohren stattfindet, oder aber die Rohre sind insofern Reaktionsraum, als die heißen Gase durch die Rohre hindurchgeleitet werden und so die Reaktion herbeiführen. Bei der vorliegenden Erfindung dagegen handelt es sich um die Durchführung solcher endothermer Verfahren, bei denen die Wärme der Beschickung von außen durch Erhitzen der Rohre zugeführt wird. Durch diese von außen den Rohren, und zwar von der Austrittsstelle des Reaktiönsgutes nach der Eintrittsstelle abnehmend zugeführten Wärme wird die Reaktion innerhalb der Rohre eingeleitet und findet innerhalb der Rohre zu einem wesentlichen Teile bereits statt, so daß das Reaktionsgut in geschmolzenem oder gasförmigem Zustand aus den Rohren in den Herd des Ofens gelangt, wo das Verfahren beendet wird.
  • Die Erfindung bezweckt somit, den Aufenthalt des Gutes im Lichtbogen oder der Reaktionszone des Ofens abzukürzen, ihn da-. gegen in der Elektrode oder dem Rohr zu verlängern, so daß es in einem derartig vorbereiteten Zustand in den Lichtbogen oder den Schmelzraum des Ofens gelangt, daß seine Endbehandlung schnell und vollständig vor sich geht.
  • Es ist somit durch das Verfahren gemäß der Erfindung möglich, Stoffe, die seither der Behandlung nicht oder nur schwer zugä nglich waren, zu behandeln. So l:ünnen beispielsweise jene unter Umständen hohen Prozentsätze an wertvollen Stoffen, die in hlul;-staub aus Hochöfen, in Aluniiniuinklein o. dgl. vorhanden sind, geschmolzen und wiedergewonnen werden.
  • Das neue Verfahren unterscheidet sieh auch grundsätzlich von jenen Verfahren, bei denen die Beschickung dem Ofen, der entweder elektrisch oder mittels brennbarer Gase geheizt wird, durch eine senkrecht aiigeordtiete Sturzrinne. zugeführt wird, durch welche die Beschickung infolge ihrer Schwere sich hinabbewegen kann. Dieses Verfahren ist beispielsweise bei der gewöhnlichen Beschickung des Hochofens üblich, wobei eine Beschikkung von Erz, Flußmittel und Kohle mittels eines Trichters in den oberen Teil des Ofens befördert wird. Gemäß voxliegender Erfindung sollen Vorrichtungen, wie eine Sturzrinne, welche unter Zuhilfenahme der Schwere der Beschickungen arbeiten, vermieden werden, weil sie nicht die Behandlung vieler Stoffe, die in Verbindung mit den anderen oben angegebenen Gesichtspunkten der Erfindung erwähnt worden sind, in gewünschtem Maße gestatten und weil sie auch keine geeignete Überwachung ermöglichen. Reaktionen zwischen Teilchen fester Stoffe gehen bekannterweise langsam vor sich. Dies rührt daher, daß zwei Stoffe nur dann reagieren, lvenn sie miteinander in Berührung kommen. Bringt man die reaktionsfähigen festen Stoffe in einen Zustand feinster Verteilung und mischt man sie, so daß sie praktisch eine homogene Masse bilden, so ist ihre Berührungsfläche erheblich erhöht, und auf diese Weise können die verschiedenen Reaktionen schneller und wirksamer verlaufen. Wenn man aber mit solchen vermischten reaktionsfähigen Beschickungen arbeitet, so muß berücksichtigt werden, daß Vorkehrungen erforderlich sind, um den Reaktionsgrad zu überwachen. Andernfalls wird die Reaktion an gewissen Stellen zu schnell vor sich gehen, Während sie an anderen Stellen überhaupt nicht stattfindet. Gemäß der Erfindung wird dieseln Umstand dadurch Rechnung getragen, claß Vorkehrungen getroffen sind, mittels deren die reaktionsfähige Beschickung allmählich unter Überwachung durch die Reaktionszone hindurchbewegt wird.
  • Was im obigen ausgeführt worden ist, -wird leichter zu verstehen sein, wenn man verschiedene erläuternde Anwendungen der Erfindung auf besondere Verfahren betrachtet. 7:s soll deshalb zunächst ein einfacher Ofen beschrieben werden, in welchem die Reaktionen durchgeführt werden können, und es ist hierbei zu bemerken, daß die Art der veranschaulichter- Vorrichtung zahlreichen Ab- änderungen in Verbindung mit verschiedenen hlaßnahenen zum Behandeln der verschiedenen Stolte unterworfen ist.
  • Die Zeichnung veranschaulicht einen iiri wesentlichen viereckigen Ofen im Querschnitt, und zwar als Beispiel einen elektrischen Ofen.
  • io bezeichnet das Gehäuse aus Metallplatten. Innerhalb des Gehäuses sind Lagen von wärmebeständigem Stoff, z. B. eine Lage Magnesit i i und ein Futter aus feuerfesten Ziegeln (Schamotte) 12, angeordnet. Der Ofen ist mit axial gerichteten Öffnungen 13 und i4. zur Einführung von Elektroden 15 und i 6 versehen. Eine Öffnung 17 ist in der Decke des Ofens und zweckmäßig gerade oberhalb der Enden der Elektroden angebracht, damit die Gase, welche sich innerhalb des Ofens entwickeln, entfernt werden können. An Stelle ,von Elektroden kann auch ein anderes, z. B. aus Graphit bestellendes Zuführungsrohr angeordnet sein, ferner kann im unteren peil des Ofens eine übliche Heizung oder eine Vorrichtung zur Zuführung von Heizgasen vorgesehen sein, ferner Öffnungen, durch die die Stoffe, die sich im Ofen bilden, das flüssige Metall und gegebenenfalls auch die Schlacke, gemeinsam oder getrennt entfernt -werden können, wie dies im allgemeinen bekannt ist.
  • Die Elektrode 15 besteht aus Graphit, und sie kann, wie veranschaulicht, massiv sein. Diese Elektrode ist auf einem Tragkonsol 18 gelagert,- das an der Seitenwand des Ofens befestigt ist. Sie ist in einem verschiebbaren Bock i9 gehalten, der zür Längsverschiebung der. Elektrode in üblicher Weise mittels eines Handrades 21, einer Schraube und einer Mutter 22 betätigt werden kann. Zur Befestigung der Elektrode 15 im Bock i9 kann ein Klemmbügel 23 dienen. An dieser Klammer kann ein Draht 24 befestigt werden, durch welchen der elektrische Strom zugeführt wird. Der Raum zwischen der Elektrode 1,5 und der Öffnung 13 kann mit feuerfestem Ton (Schamotte) ausgefüllt werden.
  • Die Elektrode bzw. das Rohr 16 sind mit einer Längsbohrung 26 versehen und besitzen an ihrem äußeren Ende einen mit Gewinde versehenen Ansatz 27, in welchen eine mit Innengewinde versehene Schraube in Eingriff treten kann, die am Ende eines waagerecht angeordneten Gehäuses angebracht ist. Das Gehäuse 28 ist in einem Bock 29 gelagert, der ähnlich gebaut ist wie der Bock i9. Der Bock 29 wird von einer Konsole 3o getragen, die an der Seitenwand des Ofens befestigt ist.
  • Das Gehäuse 28 ist mit einer erweiterten Bohrung 31 versehen, in der eine an die Innenwandung der Bohrung sich dicht anschmiegende Förderschnecke 32 angeordnet ist; zum Antrieb dienen die Welle 33 und das Antriebsrad 3q.. Die Welle 33 weist eine Längsbohrung 35 auf, die durch seitlich eingebohrte Düsen 36 mit verschiedenen Stellen auf der Außenseite der Schnecke in Verbindung steht. Das äußere Ende der Bohrung 35 steht mit einer biegsamen, Leitung 37 in Verbindung, durch welche regelbare Mengen von Gasen in die Bohrung 26 des Rohres 16 eingeführt werden können. Ein Trichter 38 im oberen Teil des Gehäuses 28 dient dazu, die festen, zerkleinerten Stoffe der Schnecke 32 und somit dem Ofen zuzuführen.
  • Im Betriebe des Ofens wird zwischen den Elektroden 15 und 16 ein Lichtbogen gebildet, indem man die bewegliche Elektrode 15 mit der Elektrode 16 in Berührung bringt und die beiden Elektroden alsdann um die erforderliche Entfernung voneinander trennt. Dies wird bewirkt durch Bedienung des Handrades 2i, das dann von Zeit zu Zeit betätigt wird, um die Elektrode 15 in den Ofen nachzuschieben und so die Stärke des Lichtbogens zu regeln. Die Elektroden nutzen sich während des Betriebs bekanntlich ab, so daß also eine derartige Einstellvorrichtung wünschenswert ist. Beide Elektroden können nachsteilbar angeordnet werden, auch können beide Längsbohrungen aufweisen, jedoch hat die verarischaulichte Ausführungsforen den Vorteil der Einfachheit und der hinreichenden Anpassungsfähigkeit an die jeweils vorkommenden Arbeiten.
  • Durch den Trichter wird eine Beschickung fester Stoffe, z. B. fein verteiltes und gemischtes Eisenoxyd (Hämatit), Kalk und Koks, zugeführt und durch Drehung der Schnecke 32 allmählich in die Bohrung 26 der Elektrode oder des Rohres 16 gebracht und durch diese in die heiße Reaktionszone des Ofens befördert. Von der heißen Reaktionszone aus, der die Wärme durch den Lichtbogen oder in sonst beliebiger bekannter Weise zugeführt werden kann, wird die Elektrode oder das Rohr nach der Eintrittsstelle des Gutes hin abnehmend beheizt. Durch geeignete Wahl der Temperaturen, der Größenverhältnisse der Elektrode oder des Zuführungsrohres, durch Regelung der Geschwindigkeit der Schnecke, der Größe der Teilchen der Beschickung und der Beförderungsgeschwindigkeit durch den Trichter wird die Erhitzung des Gutes in der Elektrode oder im Rohre erzielt und derart eingestellt, daß die Reaktion in der Elektrode oder im Rohre einsetzt und zu einem wesentlichen Teil innerhalb des Rohres stattfindet.
  • Die Beschickung tritt im -geschmolzenen oder gasförmigen Zustand aus der Elektrode oder dem Rohr aus und fällt durch die heiße Reaktionszone hindurch in den Sumpf des Ofens. Dort kann das Gut umgerührt, das reduzierte Metall, z. B. Eisen, von der Schlacke getrennt werden, und schließlich können Metall und Schlacke getrennt abgezogen werden.
  • Die Gaszuführungsvorrichtung 37 kann für eine Anzahl von Zwecken vorteilhaft verwendet werden. In manchen Fällen kann ein solches Gas eingeführt werden; welches an der Reaktion teilnimmt oder sie fördert, während in anderen Fällen das zugeführte Gas rein mechanischen Zwecken dienen kann, z. B. der Unterstützung der Fortbewegung des Gutes. Die Zuführung von Generatorgas oder von C O zu einer Beschickung von Eisenerz, Flußmittel und Kohle, wie oben vorgeschlagen, kann als Beispiel für beide Wirkungsweisen angesehen werden. Die Reduktion des Eisenerzes zu Metall ist begleitet von der Bildung von Kohlenoxyd und Kohlendioxyd. Diese Gase entweichen durch die Öffnung 17 und können dann gesammelt und weiter benutzt werden. Ein kleinerer Teil dieser Gase kann in das Gasrohr 37 hineingepumpt werden und durch die Düsen 35 und 36 der Welle 33 in die Beschickung entweichen. Der Druck der Gase in der Schnecke 32 und um die Schnecke herum wird so hoch gewählt, daß die Beschickung nicht durch den Trichter 38 zurückgeblasen wird.
  • Die Beschickung fällt, nachdem sie die öffnung 26 durchlaufen hat, in den Herd des Ofens. Pulverförmige Stoffe gelangen also nicht unmittelbar in den Lichtbogen oder die Reaktionszone des Ofens, sondern sie sind infolge der allmählich zunehmenden. Temperatur, welcher sie in der Elektrode oder dem Zuführungsrohr unterworfen werden, beim Austritt entweder flüssig oder gasförmig. Es besteht praktisch keine untere Grenze für die Größe der Teilchen des Beschickungsgutes; solche Stoffe, wie z. B. Flugstaub, können unmittelbar ohne vorhergehendes Brikettieren behandelt werden.
  • Als Baustoff für die Elektrode oder das Rohr ist Graphit geeignet, der bekanntlich feuerbeständig und verhältnismäßig widerstandsfähig gegen Reaktionen ist, die innerhalb des Rohres auftreten können. Die Elektroden oder die Rohre können in beliebiger Zahl verwendet werden. Es ist auch nicht erforderlich, daß nur eine Hohlelektrode als Zuführungsleitung dient, es kann auch eine beliebige Anzahl von Elektroden so ausgeführt sein, daß sie als Zuleitung für die Beschickung dienen.
  • Die Lage der Elektroden hängt von der Zufuhr der Beschickung bzw. deren Regelung ab: Die waagerechte Lage der Elektrode oder des Rohres ist die günstigste, da bei ihr die Bewegung der Beschickung nicht durch ihre Schwere erfolgt, die Bewegungen also vollständig von den Antriebsiüitteln beherrscht werden können. Die Vorteile von Rohren, die entweder aufwärts oder ai>w;#irts geneigt werden, sind in der Regel geringer als ihre Nachteile. Man kann aber unter Umständen für besondere Verhältnisse auch eine solche Neigung der Rohre vorsehen.
  • Der Druck innerhalb des Ofens kann dadurch reguliert werden, daß man in der Leitung 17 einen Dämpfer anordnet. Bei eirein Druck, der geringer ist als der atmosphärische Druck, wird ein leichtes Lecken von Luft in den Ofen hinein stattfinden, doch können alle brennbaren Gase wiedergewonnen werden. Überdrucke im Ofen veranlassen ein Lecken nach außen und schützen somi' die Reaktionsprodukte gegen Berührung mit Sauerstoff oder Stickstoff. Die Gefahr einer Vergiftung der Arbeiter muß aber hierbei be- rücksichtigt werden.
  • Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele erläutert werden: Die typische Reaktion: Metalloxyd hohle -[- Wärme, ist bereits in Verbindung mit der Herstellung von Roheisen erwähnt worden. Wird Roheisen nach vorliegender Erfindung hergestellt, so ist es in hohem Maße frei von Schwefel und ähnlichen Verunreinigungen, es hat einen geringen Kohlenstoffgehalt und einen ausgezeichneten Bruch. Bei der Trennung des Metalls von der Schlacke hat sich keine Schwierigkeit ergeben. Während wirtschaftliche Gründe gegen die ausgedehnte Verwendung der Erfindung zur Behandlung von unbehandeltem Eisenoxyd (Hämatit), welches im Hochofen reduziert werden kann, sprechen können, ist die Erfindung dagegen anwendbar bei der Verarbeitung von Gichtstaub oder sonstigen Erzfeinen, welche als Abfallprodukte beim Hochofenbetrieb erhalten werden. Diese Stoffe, welche reich an Eisen sind, sind so fein, daß sie nach den üblichen metallurgischen Verfahren nicht in ausreichendem Maße behandelt werden können. Gemäß der Erfindung kann Metall aus Flugstaub wiedergewonnen werden, ohne daß irgendwelche Verluste an Rohstoff durch Wegblasen des Pulvers aus der Reaktionszone eingetreten wären.
  • Die Erfindung ist auch wertvoll zur Herstellung von Eisenlegierungen, so kann z. B. Ferromangan nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt werden.
  • Bei der Herstellung von Ferromangan haben sich beispielsweise folgende Bedingungen als zweckmäßig erwiesen: Arbeitet man mit vierzölligen Graphitelektroden, welche Offnungeri von i1/4 Zoll haben, so ergibt sich, daß beim Ziehen des Lichtbogens anfangs ein starker Strom zwischen rooo und 2ooo Ampere fließt. Es wurde eine Beschickung verwendet, die aus dem gewöhnlichen Mengenverhältnis von Eisen und Graubraunstein bestand, zusammen mit etwas mehr als dein theoretischen Betrage an Kohle und einem normalen Flußmittel. Während sich das Beschickungsgut durch den Lichtbogen hindurchbewegt, verringert sich der Stromverbrauch erheblich. Der Überschuß an Kohle, der verwendet wird, um eilt unzulässiges Zerfressen der Graphitelektroden zu verhindern, beeinträchtigt: keineswegs nachteilig die Reinheit des Enderzeugnisses. Ein auf diese Weise hergestelltes Ferroinangan zeigte bei der Analyse nur 0,37 °/" Kohle. Andere übliche Verunreinigungen waren ebenfalls außergewöhnlich gering.
  • Trotz des Bestrebens von Silicicun, finit Graphit bei hoher Temperatur zu reagieren, kann nach der Erfindung Ferrosilicium ohne Schwierigkeit hergestellt werden. Die Beschickung kann aus reinem Sand, Schrott, Kohle und Flußinittel bestehen. Das Erzeugnis besitzt dieselben physikalischen und chemischen Vorteile, die oben aufgezählt worden sind. Hinsichtlich des Zerfressens der Elektrode haben sich keine . Schwierigkeiten ergeben. Im Gegenteil wurde beobachtet, daß die Bohrung am Schlusse des Verfahrens ganz glatt war.
  • Die verschiedenen zweiwertigen und dreiwertigen Eisenlegierungen können alle in der gleichen Weise gewonnen werden, weitere Beispiele erübrigen sich daher.
  • Bei der Herstellung von Calciumcarbid aus Kalk und Kohle wird zweckmäßig mit einer Elektrode gearbeitet, die eine weite Bohrung besitzt. Es können achtzöllige Elektroden mit einer fünfzölligen Bohrung verwendet werden. Die Elektrode nimmt zunächst an der Reaktion teil, und es entsteht hierbei eine geringfügige Abnutzung. Die Oberfläche der Elektrode wird jedoch nicht so aufgerauht, daß der ununterbrochene Durchtritt der Beschickungsmasse verhindert würde. Die Verwendung eines Gases zum Hindurchführen der Masse wird ebenso wie die Verwendung fein gemahlenen Stoffes zweckmäßig sein.
  • Die Carbide der schweren. Metalle, welche als Handelsprodukte wegen ihrer Härte wertvoll sind, können in ähnlicher Weise hergestellt werden. Werden Wolframcarbide für nachfolgende Verwendung bei Werkzeugstählen hergestellt, so wird eine Beschickung von Wolframspänen, Ferrowolfram oder Rutil und Kohle in geringem Überschuß, um die Elektrode zu schützen, benutzt. Bisher konnte dieses Erzeugnis nur mit äußerster Schwierigkeit hergestellt werden, infolge der außerordentlich hohen Temperatur, die für die Reaktion erforderlich ist. Außerdem wurde das Wolframcarbid in Form kleiner Teilchen erhalten, die durch ein Metall von niedrigerem Schmelzpunkt, z. B. Kobalt, zusammengebunden wurden. Bei der Herstellung von Wolframcarbid gemäß der Erfindung wird ein Lichtbogen von möglichst hoher Temperatur und eine fein gemahlene Beschickungsmasse verwendet, die zweckmäßig langsam durch die Elektrode oder das Zuführungsrohr hindurchbewegt wird. Alle diese Vorkehrungen sind getroffen, um ein fließendes 17.rzcugnis zu erhalten, in welchem das Wolframcarbid sich als eine zusammenhängende Masse bildet, die als flüssiger oder halbflüssiger und plastischer Stoff auf den Herd des Ofeiis fällt. Dort bildet es große Massen odei-Klumpen von Wolframcarbid, welche lierausgenominen und ohne Benutzung einer Matrize in der Technik Verwendunh finden k<innen. Dieses besondere Erzeugnis wird erwähnt als Beispiel der Vorteile, die sich daraus ergeben, daß man die höchste Temperatur des Lichtbogens verwendet, anstatt lediglich von der Ausstrahlung des Lichtbogens abhängig zu sein. Bei dem obenerwähnten Verfahren ist natürlich die Verwendung eines Zusatzstoffes, der in das endgültige Erzeugnis eintritt, nicht ausgeschlossen.
  • Auch siliciurnhaltige Schleifmaterialien, wie Borsiliciumverbindungeri, können gleichfalls hergestellt werden. Siliciumcarbid wird ain besten mit einem Lichtbogen von verhältnismäßig geringer Stärke erzeugt, um eine Dissoziation des Endproduktes in Silicium und Kohle zu verhindern.
  • Durch geeignete Einstellung einer Beschikkung aus Kieselerde und Kohle kann, wie gezeigt wurde, Siliciumcarbid hergestellt werden, oder es kann auch bei Verwendung hoher Temperaturen Silicium in einer Dampfphase frei gemacht werden, wobei die Dämpfe mittels eines geeigneten Kondensators, welcher mit dem Austrittskanal 17 verbunden ist, aufgefangen werden können. Arbeitet man mit Siliciumprodukten, so zeigt sich, daß bei den Anfangsreaktionen zwischen der Graphitelektrode und Kieselerde eine Schutzschicht entsteht, die weitere Verluste an Elektrodenmaterial verhindert. Andere dampfförmige Erzeugnisse, z. B. Zinkstaub, kann man in ähnlicher Weise erhalten.
  • Aus obigen Beispielen ist zu ersehen, daß die Erfindung auf verschiedene andere besondere Verwendungsarten anwendbar ist, einschließlich der Reduktion komplexer nickelhaltiger und anderer schwer schmelzbarer Erze, der Herstellung und Aufarbeitung von Metall oder der Herstellung verschiedener Legierungen, Carbide und Siliciumverbindungen, der Aufarbeitung von Feinstoffen u. dgl.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Durchführung von endothermen Reaktionen, insbesondere zur Reduktion von Eisenerzen, bei denen das zu behandelnde Gut durch rohrförmige Körper einer Heizzone zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Beförderung des Gutes, das z. B. aus Erz, Kohle und' einem Flußmittel besteht, in einer waagerechten oder geneigten Hohlelektrode oder einem z. B. aus Graphit bestehenden Rohr so langsam erfolgt, daB die Reaktion im wesentlichen innerhalb der Elektrode oder des Rohres vor sich geht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde Gut gegen die Einwirkung der bei der vollständigen Reduktion außerhalb der Elektrode oder des Rohres im Ofen entstehenden Gase geschützt wird, vorzugsweise dadurch, daß entweder die Ofengase entfernt oder durch das Zuführungsrohr ein reduzierendes Gas geleitet oder daß im Ofenraum eine Kohlenoxvdatinosphäre aufrechterhalten wird.
DE1930588652D 1929-06-27 1930-05-24 Verfahren zur Durchfuehrung von endothermen Reaktionen Expired DE588652C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US355700XA 1929-06-27 1929-06-27

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE588652C true DE588652C (de) 1933-11-21

Family

ID=21883502

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930588652D Expired DE588652C (de) 1929-06-27 1930-05-24 Verfahren zur Durchfuehrung von endothermen Reaktionen

Country Status (5)

Country Link
AU (1) AU2719530B (de)
CA (1) CA321200A (de)
DE (1) DE588652C (de)
FR (1) FR697108A (de)
GB (1) GB355700A (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4115348C2 (de) * 1991-05-10 2000-08-10 Deutz Ag Verfahren zur Hochtemperaturbehandlung von feinkörnigen Feststoffen in einem Schmelzzyklon
DE102013222159A1 (de) * 2013-10-31 2015-04-30 Siemens Aktiengesellschaft Verfahren zum Betreiben eines Lichtbogenofens sowie Lichtbogenofen
DE102013222158A1 (de) * 2013-10-31 2015-05-13 Siemens Aktiengesellschaft Verfahren zum Betreiben eines Lichtbogenofens sowie Lichtbogenofen

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2996360A (en) * 1958-11-21 1961-08-15 Union Carbide Corp Calcium carbide production

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4115348C2 (de) * 1991-05-10 2000-08-10 Deutz Ag Verfahren zur Hochtemperaturbehandlung von feinkörnigen Feststoffen in einem Schmelzzyklon
DE102013222159A1 (de) * 2013-10-31 2015-04-30 Siemens Aktiengesellschaft Verfahren zum Betreiben eines Lichtbogenofens sowie Lichtbogenofen
DE102013222158A1 (de) * 2013-10-31 2015-05-13 Siemens Aktiengesellschaft Verfahren zum Betreiben eines Lichtbogenofens sowie Lichtbogenofen

Also Published As

Publication number Publication date
AU2719530B (en) 1931-09-17
CA321200A (en) 1932-04-05
GB355700A (en) 1931-08-19
FR697108A (fr) 1931-01-12

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69908176T2 (de) Erzeugung von eisen in einem drehherdofen und verbesserter ofen
DE2723857A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur stahlherstellung
DE3427631A1 (de) Verfahren zur wiedergewinnung von zink und blei aus eisen- und stahlstaub
DE2710970C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Roh- bzw. Blasenkupfer aus sulfidischem Kupferrohmaterial
EP0118412A2 (de) Verfahren zur Durchführung von Schmelz-, schmelzmetallurgischen und/oder reduktionsmetallurgischen Prozessen in einem Plasmaschmelzofen sowie Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE3220609A1 (de) Verfahren zur erzeugung von rohkupfer aus einem kupfer-erzmaterial
DE3306910A1 (de) Verfahren zur herstellung von ferrosilizium
DE588652C (de) Verfahren zur Durchfuehrung von endothermen Reaktionen
DE60014379T2 (de) Verfahren zur reduzierung des gehaltes von nicht-eisen metallen in schlacken während der herstellung von nicht-eisen metallen in flammschmelzöfen
DE1433325A1 (de) Verfahren zur Reduktion von nickelhaltigem,lateritischem Erz
DE829302C (de) Verfahren zur Herstellung von Metallschwamm
CH657152A5 (de) Verfahren zur herstellung von aluminium-silizium-legierungen.
EP0118655A2 (de) Verfahren zur Durchführung von metallurgischen oder chemischen Prozessen und Niederschachtofen
AT400448B (de) Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von mischungen aus leichtmetall
CH655383A5 (de) Verfahren zum elektrischen schmelzen von nichtmetallischem material.
DE3920522A1 (de) Aggregat zur gewinnung von metallischem blei aus sulfidischen bleikonzentraten
DE1583259C3 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Erzeugung von Stahl
DE2754988C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Ferrochrom in einem Hochofen
DE1266775B (de) Verfahren zur Reduktion von Eisenerz
DE2303902A1 (de) Verfahren zur verarbeitung von zinnund wismuthaltigen materialien
DE958382C (de) Verfahren zur Gewinnung von Zirkondioxyd durch Reaktion von SiO-reichen Zirkonerzen mit Koks
DE904051C (de) Verfahren zur Erzeugung von Eisen oder Eisenlegierungen oder aehnlichen schwer schmelzbaren Metallen
DE945413C (de) Elektrothermisches Verfahren zur Gewinnung von Werkblei aus Bleierzen oder anderen bleihaltigen Stoffen
DE2119965A1 (de) Kontinuierliches verfahren zur aufarbeitung von kupferkonzentraten
DE1608705B1 (de) Verfahren zur Segregation von Kupfer,Silber und Nickel aus oxydischen Erzen