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Reklame- und Anschlagsäule Die Erfindung betrifft eine aus zusammensetzbaren
Teilen gebildete Reklame- und Anschlagsäule zum Anbringen von Bekannt-, machungen
und Reklame aller Art, deren kennzeichnende Merkmale darin bestehen, daß die senkrechten
Wände und sonstigen verschiedenförmigen Teile mit je einem von einer Schmalseite
bis etwa zur Mitte ihrer Gesamtlänge oder Höhe reichenden, geradlinig
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laufenden Einschnitt versehen sind, dessen lichte Weite der jeweiligen
Stärke-der Wände entspricht, so daß die Teile mühelos und schnell, winklig zueinander
gerichtet, Einschnitt gegen Einschnitt, ohne irgendwelche, Bindemittel nach Bedarf
beliebig ineinanderfügbar oder auswechselbar sind, ferner darin, daß die ineinandergesteckten
Hauptwände mit einer ein- oder mehrteiligen, gleicherweise mittels Einschnitte anzubringenden
auswechselbaren Bedachung versehen sind und, in den kreuzförmigen Schlitzen eines
Fußstückes verankert, mit beliebig feststellbaren oder auswechselbaren zwei- oder
mehrteiligen Klappwänden besetzt sind, so daß die Nutzflächen der neuen variablen
Säule noch beliebig größer oder kleiner gestaltet werden können.
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Es ist bekannt, Hausgegenstände aus zusammensetzbaren Teilen im wesentlichen
dadurch zu bilden, daß deren formlich bestimmt festgelegte, voneinander abhängige
Einzelteile mittels der an sich allgemein bekannten, z. B. in der Holzbearbeitung
üblichen elementaren Einschnittart als absolut sekundärer Bestandteil fest oder
lösbar derart verbunden werden, daß der im voraus festgelegte Gegenstand in bekannter
Wirkung bzw. so entsteht, wie es derselbe vorschreibt und bedingt.
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Demgegenüber wird die in ihrer Konstruktion auf ganz neuem eigenartigem
Einschnitt-und Zusammensteckverfahren aufgebaute Reklame- und Anschlagsäule dadurch
gebildet, daß deren in ganz neuen bestimmten oder verschiedenartig bestimmten Formen
festgelegte, voneinander unabhängige auswechselbare Einzelteile mittels bestimmt
festgelegter Einschnitte fest oder lösbar beliebig zusammengefügt werden, wobei
diese Merkmale in der erfindungsgemäßen Zusammenwirkung grundlegende neue funktionelle
Eigenschaften annehmen, die in der zwangsläufig mit oder an dem jeweiligen Stoff
sich vollziehenden Kombination für sich und den Erfindungsgegenstand selbst wie
für die Einzelteile form- und artbestimmend sind.
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Es bestehen, insbesondere gegenüber den bekannten runden und plumpen
Plakatsäulen, die vielfachen Vorteile der Erfindung darin, daß die Säule z. B. bei
gleicher Höhe und gleicher Platzbeanspruchung weit größere Nutzflächen z. B. für
Reklamezwecke, Plakate usw. bietet, dabei .aber wesentlich weniger Material zu ihrer
Herstellung erfordert als die allgemein bekannten klotzigen Walzensäulen.
Infolgedessen
ist dieselbe im Bau billiger und einfacher, zugleich aber wirkt sie außerordentlich
gefällig, viel schöner und überraschend neuartiger als jene. Ihre Konstruktion bietet
ferner die Möglichkeit, daß z. B. Plakate oder andere Dinge im Großformat voll und
ganz zur Wirkung kommen, wodurch der besonders bei runden Säulen bedingte Übelstand,
da.ß von Großflächenreklame .meist nur drei Viertel gesehen werden können oder von
der Gesamtfläche noch weniger, beseitigt wird.
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Eine weitere ganz hervorragende Eigenschaft ist dadurch gegeben, daß
die Säule variabel ist, und zwar sowohl in der Höhe als auch in der Breite bzw.
Horizontalausladung und daß sie dadurch in vielfachen, für ver-<chiedene Zwecke
verwendbaren Typen ausgeführt werden kann. Sie kann mit gegegebenenfalls begehbaren
Bedachungen, mit besonderen Klappwänden und auch mit Verzierungen und Beleuchtungen
in den verschiedensten Varianten ausgestattet werden. In verkehrstechnischer und
verkehrswirtschaftlicher sowie in propagandistischer Hinsicht sind diese besonderen
Charaktereigenschaften des Variierens und des bisher unerreicht gebliebenen Gestaltens
verschiedener Typen von außerordentlicher Bedeutung. Es ist z. B. nicht mehr notwendig,
für verkehrsreiche und verkehrsarme Orte oder Plätze, für Ausstellungen usw. entgegen
den tatsächlichen Bedürfnissen immer ein und dieselbe Säulenform zu verwenden, sondern
in jedem einzelnen Falle kann eine dem jeweiligen Bedarf, den örtlichen oder sonstigen
Anforderungen weitgehendst entsprechende und passende Type gewählt werden. Die Anzahl
der Typen ist unbeschränkt, und es ist .auch für die durch die neue Konstruktion
bedingte charakteristische Grundform der Säule, die von oben gesehen kreuzförmig
in Erscheinung tritt, ganz ohne Einfluß, wenn z. B. die in der Mitte der Wandflächen
angebrachten Einschnitte etwas weiter nach rechts oder links angeordnet werden;
damit ließen sich naturgemäß große und kleine Plakate vorteilhaft placieren.
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Die neue eigenartige Säule, deren Höhe, Stärke, Material und Form
der Einzelteile sehr verschieden sein kann, gestattet ein bequemes rasches Aufstellen
an öffentlichen Plätzen, Bahnhofshallen, Kino-, Hotelpassagen und Wartesälen, in
Konzert-, zoologischen und ähnlichen Gärten, auf Schiffen, in Warenhäusern, auf
Ausstellungen, Messen u. dgl.
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Eine nach der Erfindung gebaute und mit Bedachung versehene Säule
bietet ferner nicht nur für die daran angebrachten Plakate u. dgl. Schutz gegen
Regen, sondern sie ist auch geeignet, z. B. an freien Plätzen bei plötzlich eintretendem
Unwetter vorübergehenden und in der Nähe befindlichen Passanten einen Notschutz
zu gewähren.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar veranschaulicht Abb. i zwei mit den neuen eigenartigen Einschnitten
e versehene Wände w nebeneinandergestellt, welche in Abb. z erfindungsgemäß - Einschnitt
e gegen Einschnitte - ineinandergefügt in Perspektive erscheinen.
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Abb.3 zeigt diese zusammengesteckten Wände w in eine Sockelplatte
p (von z. B. runder Form) eingelassen, und zwar können die Wände w an ihren Unterkanten
abgesetzt sein, um gegen das Eindringen von Wasser in die Rastnuten einen Schutz
zu bieten. Andererseits können aber auch zur Abdichtung der Plattenschlitze Kehlleisten
vorgesehen werden.
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Abb.4 stellt die neue Anschlagsäule mit über die Wand w hinausragender
Wand w' und mit Bedachung d versehen dar. Das Dach d kann erfindungsgemäß wieder
- Einschnitt gegen Einschnitt - in die Wand w' eingeschoben sein.
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Abb.5 zeigt die Anschlagsäule mit einer von oben in die Wand w eingeschobenen
weiteren Anschlagwand w" und in letzterer sitzenden Scheibe s von irgendwelcher,
z. B. runder Gestalt. Die obere Wandw' kann mit der unteren w irgendwie verbunden,
z. B. verzapft, sein. In den Abb. 6 bis 8 ist ein aus vier Teilen a bestehendes
Dach für die neue Anschlagsäule in drei verschiedenen Ansichten dargestellt. Abb.
6 ist eine Ansicht von unten, Abb.7 eine Seitenansicht des Säulenoberteils, Abb.
8 sind zwei Dachviertel a in Aufsicht. Die Dachviertel a können auf verschiedene
Arten miteinander und mit den Wänden w verbunden werden und noch einen besonderen
Belag b als Schutz gegen Unwetter erhalten, z. B. Zinkblech, welches an den Außenkanten
um die Dachränder herumgreift. Die Abb.9 bis ii zeigen ein als Ganzes gefertigtes
.Dach k von z. B. kreisrunder Form ebenfalls in drei Ansichten, und zwar Abb. 9
eine Ansicht gegen die untere Dachfläche (waagerechter Schnitt durch die Wände w),
Abb. io eine Seitenansicht des Daches bzw. Säulenoberteils und Abb. i i das Dach
k in Aufsicht. Die Wände w können in Nuten u, die an der unteren Dachfläche
vorgesehen sind, geführt und gehalten sein und sich infolgedessen nicht verziehen.
Die Verbindung des runden Daches k mit den Wänden w kann auf verschiedene
Weise. erfolgen, z. B. durch Muffen
in, die in entsprechende Einschnitte
e' von außen hereingesteckt und durch einen übergreifenden Blechbelag b' gesichert
werden können.
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Abb. 12 stellt ein Ausführungsbeispiel für die untere Befestigung
der Wände w dar, bestehend aus einem mit unterem Flansch da
versehenen Fußstück
f, welches kreuzförmig geschlitzt ist und mit seinem Flansch h im Pflaster z. B.
durch Beton in an sich bekannter Weise festgemacht werden kann. In die Kreuzschlitze
kommen die Wände w zu sitzen, die mit dem Fußstück/ z. B. mittels Bolzen oder Schrauben
fest oder lösbar verbunden werden können.
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Abb. 13 stellt ein anderes Ausführungsbeispiel eines Fußstückes f'
dar, dessen Verbindung mit den Wänden w und Befestigung im Erdboden, wie bei Abb.
12 beschrieben, erfolgen kann. In Abb. 1q. sind einige beispielsweise Ausführungsformen
von Fundamentplatten in Draufsicht dargestellt.
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Die Wände w der Anschlagsäule können z. B. auch als zwei- oder mehrteilige
Klappwände ausgebildet werden, deren Einzelteile mittels Scharniere miteinander
verbunden sein können, wie dies beispielsweise in Abb. 2 dargestellt ist. Durch
Scharniere r sind an den Hauptwänden w Klappwände i angelenkt, die z. B. durch Riegel
g festgestellt werden können. Hierdurch kann die Nutzfläche der Plakatsäule nach
Bedarf vergrößert oder verkleinert werden. Dabei braucht die Anzahl der Klappwände
i nicht beschränkt zu sein, d. h. es können mehrere Klappwände i durch Scharniere
r aneinandergehängt werden. An Stelle der Scharniere r können an den oberen und
unteren Schmalseiten auch Zapfen bzw. Zapfenbänder o. ähnl. angewendet werden, wie
man solche in an sich bekannter Weise bei Schranktüren anbringt. Auch in bezug auf
Ausstattung, Verzierung und Beleuchtung sind für die neue Plakat- oder Anschlagsäule
die verschiedensten Varianten möglich.
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Sinngemäß kann die Plakatsäule in verschiedenen Größen (Stärken und
Höhen) und deren Einzelteile, wie Wände, Dach, Fußstück, in verschiedenen Materialien
ausgeführt werden, ohne hierdurch den Schutzbereich der Erfindung irgendwie zu beeinträchtigen.