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Futterkocher mit Ummauerung und selbsttätig kippbarem Kessel Es sind
kippbare Futterkocher bekannt, meistens mit Eisenummantelung, mit in der Kippseite
im Oberteil aufklappbarer Tür, um Platz zu erhalten für das Kippen des Kessels.
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Solche Ofen lassen sich in dieser Form jedoch nur aus Eisen anfertigen,
weil jedes andere Material, insbesondere Beton und Steinmassen, für die Haltbarkeit
geschlossene Ofenmantelringe bedingen. Ofen aus Eisen kühlen sich zu schnell ab,
heizen den Aufstellungraum zu stark mit und rosten in kürzester Zeit infolge der
unvermeidlichen Feuchtigkeit, welche in solchen Räumen, wie Stallungen, Metzgerküchen
usw., vorherrscht. Auch haben diese bisher bekannten Ofen den Nachteil, daß der
Kessel, wenn gefüllt, im Anfang bei noch waagerechter Lage des Kochgutes meistens
schwer zu kippen ist; ebenfalls ist ein starkes Aufschlagen des Kessels mit Erreichen
der Endstellung nach dem Rückwärtskippen kaum zu vermeiden. Die Ofenmäntel fassen
meistens ineinander, sind nicht genügend dehnbar und platzen leicht.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Futterkocher mit kippbarem Kessel,
dessen Ofenteil in allen Materialien, insbesondere in Beton und Formsteinmassen,
gebaut werden kann ohne schwächende Aussparungen in den Mantelteilen, dabei beweglich
in den Einzelteilen. Das Kippen des Kessels und das Hochheben des Oberteils erfolgt
durch Ausgleichwirkung der Eigengewichte beider Teile mit Hilfe von Hebelarmen,
wodurch diese Bewegungen denkbar leicht durchzuführen sind. Auf der Zeichnung ist
der Ofen bildlich dargestellt.
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Fig_ i zeigt einen senkrechten Schnitt durch den Ofen, ausgezogen
in der Normal- bzw. Kochstellung.
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Fig. 2 zeigt den Ofen, ausgezogen in der Kippendstellung des Kessels
bei gesenktem Oberteil (Ansicht).
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Fig. 3 zeigt die Draufsicht auf den Ofen in der Normal- bzw. Kochstellung.
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Fig. 4 zeigt eine Vorderansicht des Ofens bei gesenktem Oberteil und
restgekipptem Kessel nach Fig. 2.
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Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf das Unterteil mit angebrachten Seitenschildern
und Lage der Drahtseile.
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Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf das Oberteil mit radial eingeschnittenem
Eisenblech-Dichtungsring.
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Auf der Zeichnung stellt i ein auf dem Boden frei stehendes Unterteil
des Mauerwerks dar, während 2 das. heb- und senkbare Oberteil darstellt, welches
mittels Drahtseile an Segmenten 3 aufgehängt ist. Diese Segmente haben verlängerte
Hebelarme 4 mit Schlitzführung für die Aufnahme der Kippstange 5 und sind gelagert
in Zapfen der an den Seitenschildern io angegossenen Konsole 6. Der Kippkessel 8
hat zwei Kippzapfen 9, welche sich in den entsprechenden Lagern der seitlich an
dem Unterteil angebrachten Gußschilder io stützen bzw. drehen können, und hat ferner
angeschweißte Flacheisenstücke ii, unter welchen die Kipp-
Stange
5 sich anlehnt. Zur Sicherung der normalen Ofenlage dienen Keilbolzen, welche in
übereinstimmende Löcher der Segmente und Löcher i2 der Konsole 6 einzustecken sind.
Die Last des sich senkenden Oberteils wird durch die Hebelarme q. ausgenützt, um
den Kessel zu kippen.
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Der Abgasstutzen am Oberteil dichtet durch seine Schräge in der Normalstellung
die anschließende Rauchleitung zum Kamin 13, welche fest an einen Stutzen des Auslegers
7 der Konsole 6 angebracht ist. Unterhalb des Oberteils 2 wird ein Eisenblechring
1,¢ angebracht, welcher in der Hochstellung des Oberteils gegen einen Randkonus
15 des Unterteils sich federnd anspannt, wobei der Blechring radial ringsherum eingeschnitten
ist (vgl. 17 der Fig.6). Durch das Senken des Oberteils 2 wird durch sein Gewicht
diese Spannung wieder aufgehoben und der Blechring flach gedrückt. Die Konsole 6
greifen in Öffnungen 16 des Oberteils 2 bei der Hochstellung ein. Die punktierte
Schrägstellung des Kessels in Fig. i zeigt die Endstellung in der Kippbewegung um
den Mittelzapfen und Anfangsstellung der Kippbewegung um den Vorderzapfen. Die strichpunktierte
Schrägstellung des Kessels in Fig. 2 zeigt eine Kipp Lage um den Vorderzapfen, und
zwar diejenige, bei welcher die Kippstange 5 durch Bodenauflage des Oberteils in
Endstellung sich befindet und den Kessel hält. Von Hand kann dann der Kessel restgekippt
werden, da ja auch das Kochgut zum Teil entleert ist bzw. sich nach vorn verschoben
hat.
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Die Kippneigung des Kessels kann durch maßliche Anordnung der Hebellängen,
dem Grade der Abwickelung der Segmente, durch tieferen Angriffspunkt der Kippstange
zu Beginn der Kippbewegung am Kessel beliebig erreicht werden, ohne daß die Kippstange
über die senkrechte Mitte des Segmentdrehpunktes zu schwenken braucht. Es ist jedoch
ratsam, das Restkippen von Hand zu erledigen, um einerseits den Kessel nicht nach
vorne überschlagen zu lassen, andererseits das Überlaufen des auf der Erde stehenden
und zu füllenden Futtertransportbehälters zu vermeiden.
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Wird die Kippstange 5 nach auswärts gezogen, so dient dieselbe nicht
mehr als Kippstange für den Kessel, da die Flacheisenstücke ii von dieser nicht
mehr berührf werden.
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Die Kippstange 5 ist deswegen nach auswärts verschiebbar eingerichtet,
damit das Oberteil e allein abgelassen werden kann, um selbst während des Betriebes
des Ofens Reparaturen an den beweglichen Teilen, wie Drahtseile, Hebel usw., vornehmen
zu können, wobei der Kessel mit Inhalt im Mittelzapfen ruhend verbleibt. In Fällen,
wobei der ganze Inhalt des Kessels an die Futtertröge transportiert werden soll,
muß die Kippstange .ebenfalls nach außen gezogen werden, um nach Herablassen des
Oberteils den Kessel direkt nach vorn abtragen zu können. Beim Auswechseln der Seitenschilder
io und bei Reparaturen an der Feuerung selbst sowie beim Reinigen des Ofens ist
die gleiche Maßnahme erforderlich und angebracht.
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Die Drahtseile liegen, außerhalb des Ofens zu beiden Seiten der Feuerung
gegenüber geschützt durch die Seitenschilder io. Eine Ausstrahlung der Feuerung
kann nie auf diese einwirken, da oberhalb der Feuerung der Kippkessel lagert und
die Seitenschilder seitlich die Hitze abhalten. Ferner wird das Feuer bei abgewickeltem
Drahtseil, also offenem Ofen, sofort nachlassen. Die Drahtseile bleiben vollständig
kalt und können in dünnen Dimensionen gehalten werden.
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Die Handhabung der Kipp- bzw. Rückkippvorrichtung ist denkbar einfach.
Beim Herausziehen der Keilbolzen aus den Löchern 12 stützt man mit der Hand den
Hebel q. und läßt allmählich das Ofenoberteil nach unten gehen. Die Drahtseile der
Segmente 3 wickeln sich ab, die Hebel q. drehen sich, .da mit den Segmenten fest
verbunden, um die gleichen Drehpunkte und beschreiben hochgehend mit tragender Kippstange
5 einen Kreisbogen. Da nun die Kippstange unterhalb der am Kessel befindlichen Flacheisenstücke
ii liegt, wird der Kessel nach vorn gekippt, und zwar so lange, bis die Kippstange
die Höchststellung erreicht hat, begrenzt durch die Bodenauflage des gesenkten Oberteils
2. Durch Vertausch der Drehzapfen g, zuerst Mittel-, dann Vorderzapfen, tritt ein
Bremsen in der Senkbewegung des Oberteils 2 von selbst ein.
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Das Rückkippen geschieht umgekehrt, indem man den Kessel wieder auf
die Kippstange legt. Da der Kessel noch in den Vorderzapfen ruht, liegt das Hauptgewicht
des entleerten Kessels nach hinten und drückt mit auf die Kippstange. Jetzt greift
man wieder an das Ende des Hebels 4. und drückt diesen nach unten bis in waagerechte
Stellung; das Oberteil ist gehoben und der Kessel in waagerechte Lage gebracht.
Obere Randfläche des Oberteils 2 und Randfläche des Kessels pressen sich zusammen.
Die Hebellängeq. ist dem Gewicht des Oberteils 2 anzupassen. Der Keilbolzen wird
wieder in die Löcher 12 eingebracht.