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Flache Kulierwirkmaschine Auf flachen Kulierwirkmaschinen müssen die
Decknadeln der Deckerschiene sich sehr genau gegenüber den Wirknadeln einstellen,
mit denen sie-zusammenarbeiten sollen, um Maschen abzunehmen und zu übertragen und
dadurch die Breite des Gewirkes zu ändern.
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Die Lage der Wirknadelbarzen ist durch Längswellen bestimmt, die auf
dem Maschinengestell durch eine Anzahl von Anschlagringen der Länge nach festgestellt
sind, und demzufolge hängt die lineare Ausdehnung bzw. Zusammenziehung dieser Wellen
unter der Einwirkung der Raumtemperatur mit derjenigen des Gestelles zusammen.
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Anderseits wird in vielen Maschinen die Längsbewegung einer jeden
Deckerschiene an einem ihrer Enden erzeugt, und zwar durch eine verschiebbare Mutter,
die durch die Deckspindel angetrieben wird, -die sich gegen einen festen Anschlag
am entsprechenden Ende des Maschinengestelles stützt.
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Da die Masse des Maschinengestelles viel größer ist als die Masse
der Deckerschienen, so nehmen bekanntlich letztere bei Änderung der Temperatur viel
schneller als das Gestell ihre entgültige Länge an. Es ergibt sich daraus für die
an den am weitesten von der Deckspindel abliegenden Enden der Deckerschienen . festsitzenden
Deckernadeln gegenüber den Wirknadeln, deren Lage vom Maschinengestell abhängt,
eine Verstellung, durch welche die Deckvorgänge erschwert oder gänzlich verhindert
werden, solange sich das Maschinengestell selbst nicht der Temperaturänderung angepaßt
hat. Diese Verstellung, die annähernd gleich ist dem Unterschied zwischen der Ausdehnung
bzw. Zusammenziehung des Maschinengestelles und der Deckerschienen, ist um so größer,
je größer die Temperaturänderung ist und je rascher sie stattfindet.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man u. a. vorgeschlagen, die
Deckerschienen in eine gewisse Anzahl Stücke zu unterteilen, welche durch Deckspindeln
nebst Deckmuttern, betätigt werden, die über die ganze Länge der Maschine verteilt
sind. Jedoch befinden sich diese Vorrichtungen dann an einer Stelle der Maschine,
wo noch zahlreiche andere, in Bewegung befindliche Teile untergebracht werden müssen,
und wenn diese Vorrichtungen auch noch auf der Deck maschine angebracht sind, haben
sie den Nachteil, diese zu erschweren.
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Es ist auch vorgeschlagen worden, die Deckerschienen zu teilen und
diese Teile von beiden Enden der Maschine aus zu bewegen, also die vorteilhafte
seitliche Anordnung der Deckspindeln nebst Deckmuttern beizubehalten. Auch bei jener
Vorrichtung erzielt man wie bei der erfindungsgemäßen Anordnung eine So°foige Verringerung
der Verstellung der Deckernadeln gegenüber den Wirknadeln. Dieses Ergebnis kann
jedoch nur dann erzielt werden, wenn die Maschine mit einer doppelten Anzahl Deckspindeln
versehen ist.
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Diese Nachteile sollen durch den Gegenstand der Erfindung beseitigt
werden, indem in selbsttätiger Weise die Verstellungen der Deckerschienen ausgeglichen
werden, die sich
aus den Ausdehnungen der Maschinenteile bei Temperaturänderungen
ergeben, und zwar wird durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung die größte Versetzung
der äußersten Decknadeln um die Hälfte verkleinert, ohne daß hierzu die Anzahl der
Deckspindeln nebst Deckmuttern verdoppelt werden muß.
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Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß jede der auf die Deckerschienen
wirkenden Deckspindeln an dem einen verschiebbaren Ende einer Ausgleichswelle, deren
Dehnungskoeffizient demjenigen der Deckerschienen praktisch gleich -ist, angebracht
ist, wobei das andere Ende dieser Welle unverschiebbar an dem Maschinengestell in
einerQuerebenebefestigt ist,welche annähernd durch die Längsmitte der Deckerschienen
bzw. bei Anwendung von geteilten Deckerschienen durch die Längsmitte der Deckerschienenteile
hindurchgeht, so daß sich die Deckspindeln bei Temperaturänderungen in ihrer Längsrichtung
in dem Maschinengestell verschieben können.
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Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind auf der
Zeichnung jeweils in Anwendung für Deckerschienen aus einem und aus zwei Teilen
dargestellt.
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Die Fig. i und 2 zeigen jeweils eine Ansicht der beiden beispielsweisen
Ausführungen.
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Bei der ersten Ausführung ist die Maschine (links in Fig. i) mit einer
Deckmutter i versehen, die durch die Decks-pinde12 der Länge nach in an sich bekannter
Weise verschoben wird und dabei die obere Deckerschiene 3 nach rechts verschiebt,
z. B. zum Zwecke des Minderns oder Weiterns. Auf der rechten Seite dieser Figur
ist eine Deckmutter 4 vorgesehen, die durch die Deckspindel 5 betätigt wird und
die untere Deckerschiene 6, wie bekannt, bewegt.
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Die Deckmuttern i, 4 werden durch Stangen Ja bzw. 4a geführt, auf
denen sie gleiten. Die Deckspindeln#2 und 5 laufen in Lagern 2a und 5a, in denen
sie gemäß der Erfindung lose gleiten können, und ihre Enden 7 und 8 sind jeweils
mit Rohren 9 und io fest verbunden.
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Diese Rohre ruhen in Lagern 9a und ioa, in denen sie ihrerseits lose
gleiten können. Die Enden 9b und Job dieser Rohre greifen jeweils in eine entsprechende
Bohrung eines etwa in der @Maschinenlängsmitte befindlichen Lagers i i ein und sind
dort durch zwei Ringe 12, 13 bzw. 14, 15 der Länge nach festgestellt. Man sieht,
daß durch diese Rohre die eigentlichen Befestigungspunkte der Deckspindeln nach
der Mitte der Maschine verlegt sind.
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Anderseits sind der Werkstoff, der Querschnitt, der äußere Umfang
und die innere und äußere Gestalt der Rohre 9, io derart gewählt, daß ihre spezifische
Ausdehnung annähernd gleich ist derjenigen der Deckerschienen. . -Infolge dieser
Anordnung wird der Decker 16, der sich etwa in der Mitte der Schiene 3 befindet,
in bezug auf das Ende 9b des Rohres 9 keine merkliche Verschiebung gegenüber den
Wirknadeln. bei Temperaturänderungen erleiden. Das gleiche trifft zu für den mittleren
Decker 17 der Schiene 6 in bezug auf das Ende Job des Rohres io, wenn die Temperatur
sich verändert.
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Die bei Temperaturänderungen auftretende Verstellung zwischen den
Decknadeln der den beiden Enden der Maschine jeweils am nächsten liegenden Decker
18 und i9 und den entsprechenden Wirknadeln wird somit annähhernd gleich der Hälfte
des Unterschiedes der Ausdehnung bzw. Zusammenziehung des Maschinengestelles mit
Bezug auf die Deckerschienen sein.
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Die größte Verstellung zwischen den Decknadeln und den Wirknadeln
ist somit um etwa 5o0/0 vermindert, ohne jedoch die alte praktische Anordnung der
Deckspindeln an der Seite der Maschine aufzugeben bzw. mehr Deckspindeln als gewöhnlich
vorsehen zu müssen.
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Auf Maschinen sehr großer Feinheit und auf solchen mit vielen Nadelfonturen
wird man Deckerschienen aus zwei Hälften 3a, 3b bzw. 6a, 6b (Fig. 2) benutzen, die
unter sich durch Körper 28, 29 verbunden sind, welche die unabhängige Ausdehnung
der Hälften der Deckerschienen zulassen.
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Jedes Ende der Maschine trägt dabei in an sich bekannter Weise.zwei
Deckmuttern 30, 31 bzw. 32, 33, die sich jeweils auf einer Deckspindel 2o bzw. 21
mit rechts- und linksgän= gigem Gewinde befinden, wodurch die Deckmuttern 30, 31
z. B. in einander entgegengesetzter Richtung bewegt werden. Diese Deckmuttern 30,
31 bzw. 32, 33 verschieben jeweils@die Deckerschienen 6a, 3q bzw. 3b, 6b.
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In diesem Falle sind die nach der Maschinenmitte zu liegenden Enden
der Deckspindeln 2o, 21 erfindungsgemäß wie im ersten Ausführungsbeispiel jeweils
auf - Rohren 22, 23 befestigt, und die Ringe 3q., 35 bzw. 36, 37, die diese Rohre
der Länge nach feststellen, sind mit dem Maschinengestell in einem Abstand von dem
jeweiligen Ende der Maschine fest verbunden, welcher etwa einem Viertel der Länge
der Maschine gleich ist.
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Die Decker a4 und 25, die sich etwa gegenüber dem festen Ende 22b
des Rohres 22 befinden, werden somit keine merkliche Verschiebung bei Temperaturänderungen
erleiden. Das gleiche trifft gegenüber dem Maschinengestell
für
die Decker 26 und 27 gegenüber dem Ende 23b des- Rohres 23 zu. Die größte Verstellung
zwischen den Decknadeln und den Wirknadeln wird unter diesen Bedingungen an jedem
Ende eines jeden Deckerschienenteiles 3a, 3b bzw. 6a, 6b stattfinden und wird den
Wert des halben Unterschiedes zwischen der Ausdehnung bzw. Zusammenziehung der Viertellänge
der Maschine und derjenigen der Hälfte eines jeden Deckerschienenteiles haben. Man
erzielt somit -auch in diesem Falle eine Verminderung von etwa 5o °,1o der Verstellung.