-
Steilkartei Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung einer Steilkartei
nach Patent 535 146, bei der das Gehäuse für die Karten oder Blätter außer mit einem
zu öffnenden Deckel noch mit einem zu öffnenden Boden versehen ist, wodurch je nach
der Lage des Karteigehäuses sowohl die oberen wie auch die unteren Ränder der Karten
oder Blätter für Registrierzwecke o. dgl. zu benutzen sind.
-
Das Wesen der Zusatzerfindung liegt darin, daß das Karteigehäuse außer
mit dem zu öffnenden Deckel und dem zu öffnenden Boden noch mit einer oder zwei
für sich unabhängig von den übrigen Seitenwänden zu öffnenden Seitenwänden versehen
ist.
-
Durch eine derartige Ausbildung der Kartei wird erreicht, daß bei
entsprechender Lage des Karteigehäuses gegenüber dem Benutzer auch die Seitenränder
der Karten oder Blätter für Registrierzwecke benutzbar werden.
-
Eine Steilkartei entsprechend der Zusatzerfindung ist vorteilhafterweise
weiterhin derart ausgebildet, daß das Karteigehäuse um seine durch die Vorderwand
und die Rückwand des Gehäuses hindurchgehende mittlere Längsachse in einem festen
Gestell o. dgl. schwenkbar gelagert ist und in vier um je einen Drehungswinkel von
go' verschiedenen Drehlagen in dem Gestell feststellbar ist. Eine entsprechend der
Zusatzerfindung ausgebildete Steilkartei besitzt trotz ihres einfachen Aufbaues
die Möglichkeit, die Karten nach sehr vielen verschiedenen Gesichtspunkten zu ordnen,
indem alle vier Kartenränder für Registrierungszwecke benutzbar sind.
-
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Steilkartei
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen Fig. z die Kartei in einem Gestell
von beliebiger Ausbildung drehbar gelagert in perspektivischer Ansicht, und zwar
in geöffnetem Zustande, Fig. 2 die abgenommene Seitenwand, Fig. 3 eine Seitenansicht
auf die Kartei bei fortgenommen gedachter Seitenwand, Fig. 4 eine Aufsicht auf die
Kartei, Fig. 5 eine Einzelheit und Fig. 6 eine Karte zur Verwendung in der dargestellten
Kartei in größerem Maßstabe.
-
Das Gehäuse der dargestellten Kartei setzt sich aus der Vorderwand
1 und der Rückwand 2 und den vier Seitenwänden 3, 4, 5, 6 zusammen, von welchen
Seitenwänden jeweils eine Seitenwand den Deckel und die gegenüberliegende Seitenwand
den Boden des Karteigehäuses bildet.
-
Sämtliche vier Seitenwände 3 bis 6 sind bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
lösbar
mit der Vorderwand i und der Rückwand 2 verbunden, oder es
könnten auch je zwei aneinanderstoßende Seitenwände, also z. B. die Seitenwände
3 und .I und die Seitenwände 5 und 6, durch ein Scharnier miteinander verbunden
sein, so daß jeweils eine der Seitenwände 3 bis 6 aufklappbar ist.
-
Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist das Karteigehäuse um
seine mittlere Längsachse in einem Gestell 7 von beliebiger Ausbildung mittels zweier
Zapfen S und g an der Vorderwand und Rückwand drehbar gelagert. Das Gestell 7 kann
als Ständer oder z. B. als Trog pult oder in anderer Weise ausgebildet und auch
zur Aufnahme von mehreren Einzelkarteien nebeneinander eingerichtet sein.
-
In der Vorderwand des Gestells 7 ist ein entgegen einer Feder io an
einem Handgriff ii zurückziehbarer Stift 12 verschiebbar angeordnet, der unter der
Wirkung der Feder io jeweils in eins der vier Löcher 13 eingreift, die in einem
Kreise um die Mittelachse in der Vorderwand i oder in einem auf der Vorderwand befestigten
Beschlag 14 vorgesehen sind. Der Drehwinkel zwischen je zwei Löchern 13 beträgt
go'. Greift der Bolzen 12 in das Loch 13 ein, wie dies in Fig. i gezeichnet ist,
so liegt die Seitenwand 3 des Karteigehäuses oben.
-
Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind an dem hinteren Ende
jeder Seitenwand 3, 4., 5, 6 zwei Haken 15 an der Unterfläche befestigt, während
in der Mitte ihrer vorderen Querkante jede Seitenwand einen Schließhaken 16 besitzt.
Die Rückwand 2 ist an ihren vier Rändern mit je zwei Schlitzen 17 versehen, und
die vier Ecken der Rückwand 2 können, wie dies insbesondere Fig. 5 zeigt, mit winkelförmigen
Beschlägen IS ausgerüstet sein, die die Schlitze 17 ebenfalls enthalten.
-
An den vier Kanten der Vorderwand 3, und zwar in der Mitte jeder Kante,
sind Schnappschlösser i9 von bekannter Ausbildung angeordnet.
-
Bei geschlossenem Karteigehäuse sind die Haken 15, 15 sämtlicher vier
Seitenwände 3 bis .6 durch die entsprechenden Schlitze 17, 17 in der Rückwand hindurchgesteckt,
und die Schließhaken 16 an den vorderen Enden der Seitenhände greifen in die Schnappschlösser
ig ein, so daß das Karteigehäuse, das sich aus den sechs voneinander lösbaren Teilen
zusammensetzt, ein starres Ganzes bildet. Die Haken i5,15 sichern hierbei den Anzug
der Rückwand 2 gegen die Seiten-,@,ände, und zur Sicherung der Verbindung der Seitenwände
mit der Rückwand 2 stehen aus den Stirnkanten der Rückwand 2 noch Zapfen 2o heraus,
die in entsprechende Löcher der gegen die Rückwand 2 gegengelegten Seitenwände 3
bis 6 greifen.
-
Im Innern des Karteigehäuses kann ein Stehklotz oder eine Stellplatte
21 beliebiger Ausbildung vorgesehen sein, die sich mit Vorsprüngen in Längsnuten
3' bis 6' der Seitenwände 3 bis 6 führt.
-
Die in die Kartei einzusetzenden Karten 22 besitzen die aus Fig.6
ersichtliche Gestalt, d. h. sie weisen an ihren vier Längsrändern in bekannter Weise
mittlere Ausschnitte von einer so großen Tiefe z3 auf, daß die auf die Längsränder
aufgesetzten Reiter 24 nicht über die äußeren Kanten 25 der Eckteile 26 der Karten
22 hinwegragen. Die vier vorspringenden Eckteile 26 der Karte 22 dienen zur Führung
der Karten in den vier Ecken des Karteigehäuses.' Andererseits ermöglicht die beschriebene
Ausbildung der Karten 22, daß die Karten nach jeder beliebigen Seite hin aus dem
Karteigehäuse herausgenommen werden können, ohne daß die Reiter 24 dies stören.
-
Die Benutzung der Kartei geschieht derart, daß nach Zurückziehung
des Stiftes 12 jeweils die gewünschte Seitenwand 3 bis 6 der Kartei nach oben gedreht
wird, worauf man den Stift 12 wieder in das ihm alsdann gegenüberliegende Loch einschnappen
läßt. Durch Zurückziehen des Schnappbolzens 27 des alsdann obenliegender_ Schnappschlosses`ig
wird die Verbindung der obenliegenden Seitenwand, also z. B. bei einer Lage der
Teile nach Fig. i der Seitenwand 3, mit den übrigen Wänden des Karteigehäuses gelöst,
und die betreffende Seitenwand kann mit ihren Haken 15, 15 aus den Schlitzen 17
in der Rückwand 2 des Karteigehäuses herausgezogen und abgestellt werden. Das Innere
der Kartei ist dann von der Seitenwand 3 aus zugänglich, und die Karten 22 können
wie bei einer gewöhnlichen Kartei nach oben herausgenommen und von oben wieder eingesetzt
werden.
-
Sollen die Karten in einer anderen Drehlage bearbeitet werden, so
wird die Wand 3 wieder eingesetzt, und das Karteigehäuse wird in der oben beschriebenen
Weise in die nunmehr gewünschte Drehlage gedreht.
-
Wenn die Seitenwände 3 und 4. durch ein Scharnier zusammenhängen,
so läßt sich bei d--2r in Fig. i gezeichneten Stellung der Teile die Wand 3 genau
so wie ein Deckel aufklappen, ohne daß hierdurch der Zusammenhalt der übrigen Teile
des Karteigehäuses beeinträchtigt wird.
-
Es ist selbstverständlich, daß weder die Vorderwand i noch die Rückwand
2 oder die vier Seitenwände 3 bis 6 Vollwände zu sein brauchen, sondern auch aus
irgendeinem Rahmenwerk bestehen können.