DE564885C - Verfahren zur Herstellung hochwertiger Dielektrika - Google Patents
Verfahren zur Herstellung hochwertiger DielektrikaInfo
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Description
Bekanntlich verwendet man auf verschiedenen Gebieten der physikalischen Technik
Dielektrika, welche besondere elektrische oder optische Eigenschaften besitzen. Insbesondere
sind es die piezo- und pyroelektrischen Körper, die mannigfache Anwendung finden, so z. B.
in der Hochfrequenztechnik zur Schwingungserzeugung, Schwingungsanzeige, ferner in der Elektrooptik zur Lichtsteuerung, zur
elektrischen Anzeige von Erschütterungen, Drucken oder aber zur Hervorbringung elektrischer
Wirkungen durch Zuführung von Wärmeenergie usw. Ob ein Dielektrikum für diese angegebenen und ähnlichen Verwenig
dungszwecke geeignet ist, hängt im wesentlichen von seiner Struktur ab, und zwar spielt
die Orientierung der elektrischen Momente der einzelnen Molekülkomplexe eine ausschlaggebende
Rolle.
ao Es sei hier am Beispiel des Quarzes kurz erläutert, welche Bedeutung den elektrischen
Momenten zukommt.
Durch die Struktur jeder Einheitszelle des Quarzes gehen bestimmte elektrische Achsen,
d. h. die Atome sind so angeordnet, daß längs einer solchen elektrischen Achse auf der einen
Seite ein positives, auf der anderen Seite ein negatives Atom sich befindet. Durch Verschiebung
der Atome in dieser Achse, so, daß sie sich alle längs der Achse in gleicher Weise
ausrichten, wird das elektrische Moment des Kristalls erregt, das dann wieder eine Wirkung
nach außen hervorrufen kann.
Versuche haben ergeben, daß, wenn man fein unterteilten Quarz der Wirkung eines
elektrischen Feldes aussetzt, so, daß die einzelnen Teilchen unter der Wirkung dieses
elektrischen Feldes in einem bestimmten Sinn orientiert werden, und wenn dann diese einzelnen
Körper auf irgendeine Weise zusammengehalten werden, z. B. durch Beimengungen
einer entsprechenden Bindemasse, wie Paraffin o. dgl., ein dielektrischer Körper entsteht,
der in bezug auf seine piezoelektrischen Wirkungen den normalen Quarzkörper wesentlich
übertrifft.
In ähnlicher Art haben auch die meisten Dielektrika elektrische Momente. Das Molekül
stellt sich unter Einwirkung eines elektrischen Feldes so, daß das positive Atom
sich dem negativen Pol des Feldes und das negative Atom dem positiven Pol des Feldes
zuwendet.
Die Erfindung besteht also darin, daß hochwertige dielektrische Körper, in fein unterteilte
Form, z. B. Pulverform, gebracht, der Einwirkung eines elektrischen Feldes ausgesetzt
werden, das die Elemente in bezug auf ihre elektrischen Momente ausrichtet und durch Druck, Erhitzung oder Verwendung
einer Bindemasse, wie Paraffin, zu einem festen Isolierstoff vereinigt werden. Dieses
Verfahren kann zweckmäßig gleichzeitig unter starker Erhitzung erfolgen oder aber
auch unter Verwendung von hohen Drucken. Es kann bei verschiedenen Substanzen durch ·
Druck oder Erhitzung bezweckt werden, daß die Einzelteilchen sich untereinander verbinden,
so daß sie ohne Anwendung einer besonderen Substanz als einheitlicher Körper zusammenhalten.
Es ist aber auch, wie bereits gesagt, möglich, durch Beimengungen eines Bindemittels die einzelnen unter dem Einfluß
des elektrischen Feldes ausgerichteten Einzelteilchen zusammenzuhalten. Für Verwendung
ίο als piezoelektrische Oszillatoren ist es zweckmäßig,
derartige Dielektrika in dünnen Schichten herzustellen, d. h. in der Weise, daß man die fein verteilte, pulverförmige
Masse gleich bei der Herstellung in Form dünner Lamellen o. dgl. preßt. Man erhält
dann bei der Herstellung gleich für piezoelektrische Elemente diejenige Form, die man
sonst durch Schneiden aus den natürlichen oder künstlichen Kristallen erst gewinnt.
Solche Schichten können dann bei den verschiedenen Apparaten mit Elektroden versehen,
in Mehrzahl parallel oder in Reihe geschaltet werden, um dadurch die piezoelektrische
Wirkung zu erhöhen. Bekanntlich werden zur Erzielung einer starken Piezowirkung solche mit Elektroden versehenen
Schichten übereinander angeordnet und von demselben Druck beeinflußt. Dielektrische
Schichten, die nach dem oben angegebenen Verfahren hergestellt sind, ergeben auch eine
starke pyroelektrische Wirkung, wobei bei Verwendung von mehreren Schichten gleichzeitig
alle Schichten gemeinsam erwärmt bzw. abgekühlt werden können.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung hochwertiger Dielektrika in Schichtdicken größer
als 1Z10 mm, dadurch gekennzeichnet,
daß hochwertige dielektrische Körper, in fein unterteilte Form, z. B. Pulverform,
gebracht, der Einwirkung eines elektrischen Feldes ausgesetzt werden, das die Elemente in bezug auf ihre elektrischen
Momente ausrichtet, und durch Druck, Erhitzung oder Verwendung einer Bindemasse,
wie Paraffin, zu einem festen Isolierstoff vereinigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtung dielektrischen
Momente durch das elektrische Feld unter gleichzeitiger Anwendung sehr hoher Drucke (etwa bis
50 Atm.) stattfindet.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtung der
elektrischen Momente bei gleichzeitiger starker Erhitzung, z. B. über ioo°, erfolgt.
4. Dielektrikum, dadurch gekennzeichnet, daß es aus durch Druck, Erhitzung
oder eine Bindemasse vereinigten Einzelkörpern, Molekülhaufen, Strukturelementen
hochwertiger dielektrischer Körper besteht, die unter Einwirkung eines elektrischen
Feldes in gleichem Sinne ausgerichtet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DET34407D DE564885C (de) | 1927-12-21 | 1927-12-21 | Verfahren zur Herstellung hochwertiger Dielektrika |
GB37035/28A GB302726A (en) | 1927-12-21 | 1928-12-14 | Improvements in or relating to processes for the manufacture of piezo-electric pyro-electric and the like dielectrics |
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Publications (1)
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Country Status (2)
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DE (1) | DE564885C (de) |
GB (1) | GB302726A (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE759477C (de) * | 1937-10-07 | 1954-03-08 | Siemens & Halske A G | Anwendung des an sich bekannten Verfahrens der Ausrichtung von pulverfoermigen Teilchen durch ein elektrisches Feld auf die Herstellung von bandfoermigen Kondensatordielektriken |
DE907086C (de) * | 1937-10-06 | 1954-03-22 | Siemens Ag | Kondensatordielektrikum, das mit die Dielektrizitaetskonstante erhoehenden Stoffen in feiner Verteilung versetzt ist |
DE1048293B (de) * | 1954-12-21 | 1959-01-08 | Pickering Associates Inc | Elektroakustischer Wandler, insbesondere als Lautsprecher oder Mikrophon, nach dem Kondensatorprinzip |
FR2437068A1 (fr) * | 1978-09-21 | 1980-04-18 | Tokyo Shibaura Electric Co | Procede pour produire une matiere composite piezo-electrique |
FR2501916A1 (fr) * | 1981-03-13 | 1982-09-17 | Commissariat Energie Atomique | Materiau composite piezoelectrique et son procede de fabrication |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2538554A (en) * | 1947-08-22 | 1951-01-16 | Zenith Radio Corp | Process of producing piezoelectric transducers |
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1927
- 1927-12-21 DE DET34407D patent/DE564885C/de not_active Expired
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1928
- 1928-12-14 GB GB37035/28A patent/GB302726A/en not_active Expired
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE907086C (de) * | 1937-10-06 | 1954-03-22 | Siemens Ag | Kondensatordielektrikum, das mit die Dielektrizitaetskonstante erhoehenden Stoffen in feiner Verteilung versetzt ist |
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FR2501916A1 (fr) * | 1981-03-13 | 1982-09-17 | Commissariat Energie Atomique | Materiau composite piezoelectrique et son procede de fabrication |
EP0061374A1 (de) * | 1981-03-13 | 1982-09-29 | Commissariat à l'Energie Atomique | Verfahren zur Herstellung eines piezoelektrischen Verbundmaterials |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB302726A (en) | 1930-03-14 |
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