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Verfahren und Einrichtung zum Vergasen von Brennstoffen Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Vergasen von Brennstoffen unter Führung des Vergasungsmittels
über die Oberfläche des in langer Schicht ausgebreiteten Brennstoffs und auf eine
diesem Verfahren dienende Vorrichtung.
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Das Verfahren besteht darin, daß man die von dem Vergasungsstrom bestrichene
Brennstoffoberfläche der Wärme rückstrahlenden Wirkung eines ihr parallel verlaufenden
Ofengewölbes aussetzt. Hierbei bilden sich verschieden stark erhitzte Brennstoffschichten.
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Zweckmäßig läßt man den Brennstoff während der Vergasung langsam vorrücken
und leitet das -\"ergasungsmittel in entgegengesetzter Richtung zur Bewegung des
Brennstoffs über diesen hinweg.
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Die aus dem Brennstoff während seiner Erwärmung entstehenden flüssigen
oder gasförmigen Destillationsprodukte kann man an der Unterseite der Brennstoffschicht
abziehen und zusammen mit dem Vergasungsmittel über die glühende Oberschicht des
Brennstoffs hinwegleiten.
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Das neue Verfahren eignet sich in hervorragendem Maße für die Verbrennung
von Kohlengrus.
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Es sind Verfahren zum Vergasen von Brennstoff bekannt, bei welchen
dafür Sorge getragen ist, daß das Vergasungsmittel möglichst vollständig in den
Brennstoff eindringt und durch ihn hindurchtritt. Hierbei ist aber eine Bildung
von verschieden stark erhitzten Brennstoffschichten. die sich infolgedessen in verschiedenem
Zustande befinden, nicht möglich. Man hat nach den bekannten Verfahren den Brennstoff
in einzelnen Haufen aufgeschichtet, die voneinander getrennt sind. Hierdurch ist
aber das Ergebnis gemäß der Erfindung, wonach die in langer waagerechter oder schräger
Schicht liegende Brennstoffmasse sich in einzelne Zonen bei der Erhitzung scheidet,
nicht zu erreichen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin,
daß die nach den Verfahren arbeitenden Ofen hinsichtlich der Weiterbeförderung des
Brennstoffs und der Entfernung ,der Schlacke für ihre Bedienung eines erheblichen
Handbetriebes bedürfen, weil hier der Brennstoff den Ofen von oben nach unten passiert,
indem er von einem Erhitzungsrost auf den anderen fällt. Demgegenüber erfolgt nach
dem Verfahren der Erfindung die Bedienung der ganzen Anlage selbsttätig, und zwar
sowohl hinsichtlich der ununterbrochenen Zuführung des Brennstoffs als auch hinsichtlich
der Entfernung der Aschenbestandteile, die teils durch die Feuerungsgase selbst
mitgenommen, teils durch Stößer selbsttätig fortgeschafft werden.
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Die Zeichnungen stellen mehrere Ausführungsformen von Vorrichtungen
dar, die dem neuen Verfahren dienen sollen.
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Abb. r zeigt in abgebrochenem, senkrechtem Schnitt eine Ausführungsform
der Vorrichtung, Abb. 1a dieselbe im Grundriß.
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Abb. 2 ist ein ähnlicher Schnitt durch eine zweite Ausführungsform.
Abb.
3 ist ein ähnlicher Schnitt durch eine dritte Ausführungsform.
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Abb.4 ist ein senkrechter Schnitt durch die Vorrichtung nach Abb.
2.
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Abb.5 ist ein senkrechter Schnitt durch eine vierte Ausführungsform.
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Abb. 6 ist ein Ouerschnitt durch die Ausführungsform nach Abb. 5.
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Abb.7 ist ein senkrechter Schnitt durch eine fünfte Ausführungsform.
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Abb. 8 ist ein OOuerschnitt durch die Ausführungsform nach Abb. 7.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, gelangt der Brennstoff 20 durch eine Leitung
17 und eine öffnung 18 in Herd ig hindurch zu einer Ablenkungsplatte 21 im Ofen.
Innerhalb des Ofens ist ein kegelstumpfförmiger umlaufender Teil 22 angebracht,
dessen unteres Ende einen Zuführungstrog 23 bildet, in den die Ablenkungsplatte
21 sich hineinerstreckt. Diese Platte 21 ist mit einer oder mehreren Öffnungen 24
versehen, durch welche der Brennstoff 2o in den Trog 23 gelangen kann. Der Drehteil
22 ruht mittels Schienen 25 auf Rollen 26 auf, die in Lagern 27 auf der Grundplatte
io ruhen. Der Trog 23 ist auf seiner einen unteren Fläche mit einer Mehrzahl von
Zähnen 28 versehen, die in ein konisches Zahnrad 29 eingreifen, welches auf einer
Welle 30 sitzt, die durch einen nicht veranschaulichten Motor in Umdrehung
versetzt werden kann.
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Das äußere Ende 31' einer Lufteinlaßleitung 31 kann mit dem Auslaßende
eines nicht veranschaulichten Gebläses verbunden werden. Diese Leitung 31 erstreckt
sich in den Ofen hinein, und hier ist ihr inneres Ende aufwärts gebogen, um sich
in die Basis 33 eines Auslaßrohres 34 zu erstrecken, dessen oberes Ende 35 ausgeweitet
ist. Eine Dampfdüse 36, welche durch ein Ventil 37 reguliert werden kann, erstreckt
sich durch eine Öffnung 38 in das aufwärts gebogene Ende 32 der Leitung 31 hinein.
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Das Ende 35 des Rohres 34 erstreckt sich zu einem Punkte etwas oberhalb
des offenen oberen Endes des Drehteiles 22.
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Der Drehteil 22 ist auf seiner Außenfläche mit schraubenförmig verlaufenden
Rippen 45 versehen, und eine Anzahl von Öffnungen 46 ist unmittelbar unterhalb einer
jeden Rippe vorgesehen.
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Ist der Ofen in Betrieb und erzeugt Gas, so wird in dem Ofen ein Wall
von Brennstoff aufgebaut. Dieser Wall setzt sich zusammen aus einer äußeren weißglühenden
Schicht 47, deren Oberfläche im wesentlichen parallel zur Innenfläche des Ofengewölbes
12 verläuft, einer Schicht 49 aus plastischem Brennstoff unmittelbar unterhalb der
Schicht 47, einer Schicht 5o aus nassem Brennstoff und einer Schicht 51 aus trockenem
Brennstoff, der mit dem Drehteil 22 in Berührung steht. Während im obigen die Grenzen
zwischen den einzelnen Schichten als ganz bestimmt angegeben worden sind, ist natürlich
zu bemerken, daß dies lediglich zum Zwecke einer klaren Veranschaulichung geschehen
ist und daß solche Grenzen keineswegs ganz bestimmt sind. Die vier Zonen werden
durch kritische Temperaturen bestimmt, indem die Zone oder Schicht 47 eine Temperatur
besitzt, die zwischen 3500° und 3000° F variiert, während die Schicht 49 zwischen
goo° und 4oo° F variiert, die Schicht 5o eine Temperatur von annähernd 2r2° F und
die Schicht 5i eine Temperatur von etwa 6o° bis 8o° F besitzt.
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Die Schraubenflügel 45 sitzen auf dem umlaufenden Teil 22 in Gestalt
einer Spirale, deren Ende in den Brennstoff im Trog 23 eintaucht. Da das Ende des
Schraubenflügels durch den Brennstoff hindurchgepreßt wird, bildet die Wandung 21
mit dem Ende des Schraubenflügels eine Tasche, und der Brennstoff ist gezwungen,
der Spirale entlang aufwärts zu wandern. Wenn der frische Brennstoff das Niveau
des Herdes 18 erreicht, ist der Brennstoffwall, der von dem früher zugeführten Brennstoff
gebildet wird, bestrebt, den frischen Brennstoff durch seine Trägheit zurückzuhalten.
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Hieraus ergibt sich, daß der Brennstoffwall bestrebt ist, sich zu
verdichten, und die äußeren Schichten desselben werden durch den darunter befindlichen
frischen Brennstoff noch weiter nach außen gepreßt. Der Brennstoff sucht also der
ganzen Länge der Spirale 45 entlang aufwärts zu wandern, doch wird er ununterbrochen
verzehrt, wenn er nach außen zu der weißglühenden Schicht 47 hingepreßt wird.
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Die Verbrennungsluft tritt auf drei Wegen ein, nämlich durch die Leitung
31, 34 in den Raum oberhalb des Brennstoffs, durch ein Rohr 52, 53 in den Raum innerhalb
des Drehteiles 22 und von dort infolge einer Ejektorwirkung zwischen das offene
Rohrende 39 des Drehteiles 22 und die Kante des ausgeweiteten Endes 35 des Rohres
34 und außerdem infolge einer Ejektorwirkung durch die Öffnung 40 und an der Kante
des Deflektors 42 vorbei. Diese drei Komponenten des Luftstromes sind durch Pfeile
55, 54 und 56 veranschaulicht.
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Das nicht veranschaulichte Gebläse bewirkt einen abwärts gerichteten
Zug über die gesamte Oberfläche der weißglühenden Schicht 47 des Brennstoffwalles
und somit durch die Kanäle 13 zu dem Abzugsrohr 14. Die Luft wird in. Mengen zugeführt,
die unzureichend sind, um eine vollständige Oxydierung des Brennstoffes zu bewirken.
Als eine Folge
hiervon ist d'as Gas, welches in das Rohr 14 gelangt,
in weitestem Maße CO. Die keibungswirkung, welche der Luftstrom auf die Oberfläche
der Schicht 47 ausübt, entfernt die Teilchen von Flugasche, die nach der Verbrennung
zurückbleibt, und diese Teilchen werden von dem Gasstrom mitgenommen und verlassen
somit den Ofen. Diese Abfegewirkung des Luftstromes sichert die Entfernung aller
Asche aus dem Ofen und scheidet somit die Möglichkeit der Bildung von Klinkern im
Ofen aus.
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Wenn die Welle 30 umläuft, um den Drehteil 22 anzutreiben,
wird der Brennstoff 2o aus dem Troge 23 durch die schraubenförmigen Rippen 4.5 aufgenommen
und zwischen dem Drehteil 22 und der Ablenkplatte 21 nach oben zur Spitze des Drehteiles
22 hin befördert. Während der frische Brennstoff aufwärts befördert wird, tritt
er gleichzeitig radial zur Außenfläche des Brennstoffwalles hin. Wird er in die
Zone So hineingepreßt, so wird das dort befindliche Wasser durch die Wärme der weißglühenden
Schicht 47 ausgetrieben und benetzt den frischen Brennstoff. Wenn der frische Brennstoff
aus der Zone So in die Zone 49 gepreßt wird, wird er auf eine immer höhere Temperatur
gebracht, bis er schließlich klebrig und dann plastisch wird. Wenn der Brennstoff
über die plastische Temperatur hinaus erhitzt wird, wird er in eine höchstreaktive
Masse verwandelt, und in diesem Zustande erreicht er endlich die weißglühende Temperatur
und gelangt in die Region, wo er mit dem Vergasungsstrom in Berührung treten kann.
Weiterhin wird, wenn der Brennstoff von dem Drehteil 22 aus auswärts gepreßt wird,
der Umfang des Walles erhöht. Dies verursacht natürlicherweise das Auftreten voll
Lücken in der Brennstoffoberfläche, wodurch die Fläche, mit welcher der Vergasungsstrom
in Berührung treten kann, ganz erheblich erhöht wird.
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Ein sehr wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß infolge
des neuen Verfahrens der Vergasung die Möglichkeit gegeben ist, dem Brennstoff viele
wertvolle Destillate zu entziehen. In Verbindung hiermit ist zu bemerken, daß, während
alle bisher bekannten Vergasungsvorrichtungen das Vergasungsmittel durch das Brennstoffbett,
den kalten Brennstoff und den heißen Brennstoff, hindurchpressen und mit dem weißglühen:den
Brennstoff in Berührung bringen, gemäß der Erfindung kein Vergasungsmittel durch
den Brennstoffwall hindurchgepreßt wird. Vielmehr streicht das gesamte Vergasungsmittel
der Oberfläche der weißglühenden Brennstoffschicht entlang. Es würde auch unmöglich
sein, irgendwelches Gas von der Oberfläche des Drehteiles 2-2 her durch .den Brennstoffwall
hindurchzuziehen, da sich ergeben hat, daß die plastische Kohle in der Schicht 49
einen mehr oder weniger flüssigen Wall bildet, der für Gase und Dämpfe vollkommen
undurchdringlich ist. Durch Ausnutzung dieser Eigenschaft der Schicht 4.9 ist man
in den Stand gesetzt, die leichten Destillate des Brennstoffs wieder zu gewinnen.
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Im obigen sind die Öffnungen .I6 im Drehteil 22 erwähnt worden. Eine
ringförmige Kammer 57 ist innerhalb des Drehteiles vorgesehen und steht beständig
mit dieser Üffnung 46 in Verbindung. Das untere Ende der Kammer 57 steht mit dem
Innern eines ringförmigen Behälters 58 in Verbindung, der mit einer offenen Kante
59 versehen ist, in welche zweckmäßig Rohre 6o eingesetzt werden können, um die
flüssigen Destillate dem Behälter zu entnehmen. 'Zweckmäßig wird das Innere des
Behälters 58 auf einer Temperatur von etwa 212° F erhalten, so daß alle Destillate,
die bei einer solchen Temperatur flüssig sind, durch die Rohre 6o entnommen werden
können. Ein Ende einer Leitung 61 steht mit dem oberen Teil des Behälters 58 in
Verbindung, und ihr anderes Ende steht mit dem Innern des Rohres 34 in Verbindung.
Die Leitung 61 erfüllt also zwei Funktionen, d. h. sie reduziert den Druck innerhalb
des Behälters 58, infolgedessen die Destillate des Brennstoffs durch .die Öffnung
46 hindurch in den Behälter hineingezogen werden, und sie gewährt einen Durchlaß,
durch welchen die Destillate, die bei der Temperatur des Behälters dampfförmig oder
gasförmig sind, in das Rohr 34 hineingezogen und mit dem Luftstrom in Berührung
mit der weißglühenden Schicht ;47 und somit in das Abzugsrohr 1d. gebracht werden
können. Die Leitung 61 wird zweckmäßig mit einer Reinigungsöffnung versehen, die
durch einen angelenkten Deckel 62 verschlossen ist. Zweckmäßig wird in Verbindung
mit dem Behälter 58 ein Kratzer 63 vorgesehen, um die flüssigen Destillate, die
sich in dem Behälter angesammelt haben, zu reinigen.
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Vorteilhaft wird die ganze Anlage innerhalb einer allmählich abfallenden
Schutzmauer 6.4 aus Lehm untergebracht.
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In Abb. 2 und 4. ist ein Ofen veranschaulicht, der durch die punktierte
Linie 70 angedeutet ist und eine Esse 71 einschließt. In den Aschkasten oder
die Verbrennungskammer dieses Ofens wird ein Einsatz 72 eingesetzt, der eine Kammer
74 umfaßt, die mit einer Bodenwandung 75 versehen ist. Eine Mehrzahl von Rippen
erstrecken sich in der Längsrichtung über diese Wandung 75 und teilen dieselbe in
eine Mehrzahl von Nuten 77 ein. In jeder dieser Nuten 77 ist verschiebbar
ein
Stößer 78 angeordnet, der auf seiner Oberfläche mit sägeförmigen Auszackungen 79
versehen ist. Jeder dieser Stößer erstreckt sich rückwärts durch einen Kanal 8o
in der hinteren Wandung der Kammer und endigt in einem aufwärts gebogenen Ende 81,
welches mit einem Schlitz 82 versehen ist. Ein Kurbelarm 83, der auf einer nicht
veranschaulichten Welle sitzt, erstreckt sich durch jeden der Schlitze 82, und,
durch die Drehung der Welle wird auf diese Weise die Hinundherbewegung des Stößers
78 veranlaßt.
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Ein Trichter 84 ist mit dem Einsatz 72 aus einem Stück hergestellt
oder wird von demselben getragen und steht durch einen Schieber 85 regulierbare
Öffnungen mit dem Innern der Kammer 74 in Verbindung. Wie aus der Zeichnung. ohne
weiteres zu ersehen ist, wird das aus dem Trichter kommende Material auf den oberen
gezahnten Flächen der Stößer 78 abgelegt. Werden dann die Stößer hin und her bewegt,
so. bewirken die Verzahnungen 79, daß das vom Trichter 84 zugeführte Material nach
vorn in und durch die Kammer 74 bewegt wird.
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Eine aufwärts gebogene Wand 86 ist in der Kammer 74 vorgesehen und
teilt diese Kammer in einen Hauptteil und eine Sandkammer 87 für einen noch zu erläuternden
Zweck ein. Jeder der Stößer 78 trägt an seinem vorderen Ende einen gebogenen Hilfsstößer
88, der in seiner Gestalt der Wandung 86 entspricht. Jeder Stößer 88 ist mit Verzahnungen
89 versehen und bei 9o an das vordere Ende des zugehörigen Stößers 78 angelenkt.
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Innerhalb des Kastens 72 ist ein Teil 9i angebracht, der, wenn er
auch nicht direkt gewölbeartig ausgeführt ist, der Funktion des üblichen Gewölbes
einer Verbrennungskammer dient und demgemäß nachstehend als Gewölbe bezeichnet werden
soll. Das Gewölbe 9i ist mit Längsrippen 92 versehen und befindet sich in sehr kurzer
Entfernung oberhalb der Oberfläche des Brennstoffwalles.
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Ein Kanal 93 ist zwischen dem Gewölbe 9i und einer sich horizontal
erstreckenden Wandung 94 .des Kastens 72 gebildet und steht mit der Atmosphäre durch
eine Öffnung 95 zwischen der Wandung 94 und einer Wandung 96 eines Zuges in Verbindung,
der mit der Esse 71 verbunden ist. An der der Wandung 96 entgegengesetzten Seite
ist der Zug außen mit einem wärmebeständigen Stoff 97 verkleidet.
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Während die allgemeine Wirkungsweise jeder der in den Abb. 2 bis 8
veranschaulichten Ausführungsformen gemeinsam beschrieben werden soll, möge an dieser
Stelle bemerkt werden, daß durch die hin und her gehende Bewegung der Stößer 78
der Brennstoff von dem Trichter 84 weg in und durch die Kammer 74 befördert wird.
Sobald, der Brennstoff in die Kammer eintritt, stößt er auf einen Strom heißen Gases
und expandiert, wobei er einen höchst reaktiven Zustand annimmt. Während der Brennstoff
in starkem Maße vom. Boden des Walles aus aufwärts bewegt wird und während irgendwelches
unverbrennliches Material, wie feine Steinstücke und Sand, welches die Außenfläche
des Brennstoffwalles erreicht, durch die Esse hindurch im Gasstrom als Flugasche
mitgenommen wird, veranlaßt das Umrühren des Brennstoffbettes durch die Stößer ein
Absetzen eines gewissen Betrages dieses unverbrennlichen Materials. Dieses Material
wird langsam durch die Stößer 78 vorgeschoben und durch ,die Stößer 88 auf den Wall
86 gebracht und über die Kante desselben hinweg in die Kammer 87 gebracht, wo es
einen Stapel 98 bilden kann.
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Die in Abb.3 veranschaulichte Vorrichtung isst der Vorrichtung gemäß
Abb. 2 sehr ähnlich. Es ist hier ein Ofen ioo veranschaulicht, der mit einer Esse
ioi versehen ist und in seinem Innern eine Verbrennungseinheit io2 umfaßt. Diese
Einheit umfaßt einen Kasten, der eine Kammer 104 bildet, welche einen Boden 105
besitzt, der mit sich in der Längsrichtung aufwärts erstreckenden Rippen io6 versehen
ist, welche- den Boden der Kammer in Nuten einteilen, in welchen Stößer io8 sich
hin und her bewegen können. Diese Stößer io8 sind auf ihrer Oberfläche mit sägeförmigen
Verzahnungen iog versehen und erstrecken sich rückwärts durch Öffnungen i i o, um
in aufwärts gebogenen Enden i i i zu-endigen, die mit Schlitzen 11:2 zur Aufnahme
von Kurbelarmen 113 versehen sind. Ein Trichter 114 kann Brennstoff durch eine durch
einen Schieber 115 regulierbare Öffnung in die Kammer io4 befördern.
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Zu bemerken ist, daß diese Ausführungsform keine Wandung aufweist,
die der Wandung 86 in Abb.2 entspricht. Die Stößer io8 sind deshalb mit nach vorn
und abwärts abgeschrägten Enden 116 versehen, um irgendwelches abgesetzte unverbrennbare
Material in eine Sandkammer 117 zu pressen, wo dasselbe bei 118 aufgestapelt
werden kann.
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Das Gewölbe i i9 der Vorrichtung ist in einem Winkel zur Horizontalen
angeordnet und bildet mit der Wandung i2o des Kastens io2 einen Kanal 121, der mit
der Atmosphäre durch eine Öffnung i22 in Verbindung steht, die zwischen der Wandung
i2o und. der Wandung 123 eines mit der Esse ioi in Verbindung stehenden Zuges
gebildet ist.
Die dem Zuge entgegengesetzt be'findliche Wandung
ist außen mit wärmebeständigem Stoff 124 bekleidet.
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Die Arbeitsweise ist im wesentlichen dieselbe wie bei der Ausführungsform
gemäß Abb.2, ausgenommen hinsichtlich des Ablagerns des unverbrennlichen Materials.
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Die Vorrichtung gemäß Abb. 5 ist etwas einfacher als die Vorrichtungen
gemäß Abb. 2 bis ,4. Sie umfaßt eine Kammer, die mit einer Bodenwandung 13o und
einer Deckenwandung 131 versehen ist und mit einer Esse 13-2 in Verbindung steht.
Ein Ende 133 der Kammer ist zur Atmosphäre hin offen.
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Ein oder mehrere Stößer 134, die aus einfachen Metallstreifen bestehen,
sind hin und her beweglich auf der Ebene oder Fläche der Wandung 13o angeordnet
und erstrecken sich rückwärts durch Öffnungen 135 in der hinteren Wandung 136 des
Gehäuses und endigen in aufwärts gebogenen Teilen 137. Die Wandung 136 und eine
Wandung 138 der Esse 132 bilden die entgegengesetzten Seiten eines Trichters 139,
der durch eine 'Öffnung 140 in der Wandung 138 mit der Verbrennungskammer in Verbindung
steht. Diese Kammer ist so bemessen, daß ein verhältnismäßig schmaler Kanal 141
für die Luft zwischen der oberen Wandung 131 und der Oberfläche des Brennstoffes
in .der Kammer gebildet wird.
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Die in Abb. 7 und 8 dargestellte Vorrichtung zur Ausführung des neuen
Verfahrens umfaßt einen beweglichen Boden 153, auf welchem das Brennstoffbett fortbewegt
wird, Er schließt nach unten den auf dem Gestell 149 gelagerten Verbrennungsschacht
150, dem Gewölbe 151 und der Rückwand 152 ab. Die endlose, umlaufende Bodenplatte
153 läuft über Kettenräder 154 und wird von dem Trichter 155 mit Brennstoff durch
eine Öffnung 157 an einem Punkte nahe der Esse 158 beschickt.
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Die Einrichtung weist weiterhin einen Luftv orwär mkanal 161, 162
auf, der durch die Decke 151 und die Wände 159 und 16o gebildet wird. Die durch
den Kanal 161, 162 zuströmende Vergasungsluft tritt bei 148 in die Vergasungskammer
und bewegt sich in der Längsrichtung der Kammer zwischen dem Gewölbe 151 und der
Oberfläche des Brennstoffwalles, und zwar insbesondere in den Räumen, die zwischen
den Rippen 163 vorgesehen sind, welche sich in der Längsrichtung des Gewölbes 151
erstrecken.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtungen gemäß Abb. 2 bis 8 ist folgende.
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Ist unter Vermittlung der Stößer oder der sich bewegenden Plattform
eine Brennstoffschicht aufgehäuft worden, so wird das dem Lufteinlaß zunächstliegende
Ende des Walles angezündet. Die Stößer bzw. die Plattform werden dann in Bewegung
gesetzt, und der Brennstoff 164 gelangt aus den Trichtern abwärts in die Verbrennungskammer.
Die Luft, welche in die Kammer eintritt und unter dem Einfluß des Zuges in den verschiedenen
Essen sich quer über die Oberfläche der Wandungen auf den Essen bewegt, nimmt die
heißen Gase mit, die durch die Verbrennung des Brennstoffs an dem Lufteinlaßende
der Wandungen erzeugt worden sind. Etwa an dem Punkte 165 kommen diese heißen Gase
mit dem die Trichter verlassenden Brennstoff 164 in Berührung. Hiernach beginnt
der frische Brennstoff zu blähen, wobei er höchst reaktiv wird. Der Beginn dieser
Blähung ist durch die Stelle 166 angedeutet. Wenn der Brennstoff sich über diese
Stelle hinaus bewegt, wird er durch die Strahlungswärme der Gewölbe beeinflußt,
die kurz nach Beginn der Arbeitsweise der verschiedenen Vorrichtungen ro,tglühend
wird. Die Kohle wird dann noch weiter entschwelt und entgast.
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Aus Abb. 2, 3 und 5 bis 8 ist ersichtlich, daß der Brennstoff in den
Verbrennungskammern in drei Schichten geteilt worden ist. Die oberste Schicht ist
der weißglühende Brennstoff, der in seiner Form höchst reaktiv ist. Die mittlere
Schicht 167 ist Kohle in plastischem Zustande, und die unterste Schicht 168 ist
Kohle in einem mehr oder weniger frischen Zustande, die im wesentlichen .durch die
Wärme nicht beeinflußt ist. Die verschiedenen Vorrichtungen suchen den Brennstoff
sowohl nach oben als nach vorn zu pressen, so daß die Kohle 168, bevor sie das vordere
Ende der Verbrennungskamriier erreicht, durch das plastische Stadium hindurchgeht
und in das reaktive und schließlich in das weißglühende Stadium gelangt.
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Die Region der heftigsten Verbrennung befindet sich nahe dem vorderen
Ende der Verbrennungskammer zwischen den Punkten 169 und 170. In dieser Region ist
die in. die Verbrennungskammern eingeführte Luft am reichsten an Sauerstoff. Der
meiste Sauerstoff der Luft wird in dieser Region extrahiert, und die Gase, -welche
zwischen dem Punkte 169 und dem Punkt 165 hindurchfegen, sind höchst träge Gase
der Luft und des durch die Verbrennung erzeugten CO.. Wenn diese Gase mit dem höchst
reaktiven aufgepufften Brennstoff in der Region 166 in Berührung kommen, findet
eine umgekehrte oder endotherinische Reaktion zwischen dem Kohlenstoffdioxyd des
Gasstromes und dein Kohlenstoff der Kohle statt- Es ist zu bemerken, daß die Kohle
an diesen Stellen poröser und leichter ist als gewöhnlicher
Koks.
Es wurde nämlich gefunden, daß der Brennstoff an diesem Punkte ein Gewicht von etwa
fünf Pfund pro Kubikfuß bat. Folglich findet diese endothermische Reaktion mit großer
Leichtigkeit statt. Der größere Teil des C02 im Gasstrom wird auf diese Weise zu
CO reduziert und in dieser Form der Esse entnommen. Dieses höchst brennbare Gas
kann direkt am Orte seiner Erzeugung verwendet werden, oder es kann für späteren
Gebrauch aufgespeichert werden.