DE554933C - Verfahren und Ofen zum Schmelzen von Roh- und Brucheisen mit oder ohne Zusatz von Stahl- und Schmiedeeisen - Google Patents

Verfahren und Ofen zum Schmelzen von Roh- und Brucheisen mit oder ohne Zusatz von Stahl- und Schmiedeeisen

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DE554933C
DE554933C DEJ32606D DEJ0032606D DE554933C DE 554933 C DE554933 C DE 554933C DE J32606 D DEJ32606 D DE J32606D DE J0032606 D DEJ0032606 D DE J0032606D DE 554933 C DE554933 C DE 554933C
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combustion
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JOHANNES JEHNIGEN
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B11/00Making pig-iron other than in blast furnaces
    • C21B11/02Making pig-iron other than in blast furnaces in low shaft furnaces or shaft furnaces

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Vertical, Hearth, Or Arc Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren und Ofen zum Schmelzen von Roh- und Brucheisen mit oder ohne Zusatz von Stahl- und Schmiedeeisen Die bisherigen Schacht- bzw. Kuppelöfen «-erden entweder ausschließlich mit festem Brennstoff (Koks-) oder zusätzlich mit flüssigem bzw. gasförmigem Brennstoff betrieben.
  • Aber auch bei diesen zusätzlichen Feuerungsarten konnte man den Koks als Satzkoks nicht entbehren. Mit der Verwendung von Koks sind indessen mancherlei Nachteile verbunden, die man bei dem Zusatz von flüssigem oder staubförmigem Brennstoff zwar vermindern, aber nicht beseitigen kann. Diese Nachteile bestehen, abgesehen von der häufig stark schwankenden Koksbeschaffenheit, erstens in der Bildung unliebsamer Schlackenmengen, die unter Umständen den Ofengang ungünstig beeinflussen, zweitens in dem Übergang von Schwefel und anderen Stoffen aus dem Koks an die Schmelze, außerdem kostet das Heranschaffen und Aufgeben des Kolzses Arbeitskraft und Zeit. Ferner tritt, abgesehen von besonderen Schmelzverfahren, durch das Vorhandensein von Koks eine höhere Aufkohlung der Schmelze ein, als erwünscht ist.
  • Alle diese Nachteile können vermieden werden durch die Verwendung von Gas als alleinigem Brennstoff, .wie es an und für sich bereits an anderer Stelle vorgeschlagen ist.
  • Jedoch ist mit dieser Maßnahme allein das Problem noch keineswegs gelöst, wie.die bisher bekannt gewordenen Ausführungen mit Gasfeuerung beweisen. Denn, wenn, wie es dort beispielsweise der Fall ist, die Verbrennung des Gases im Innern des Ofens selbst vorgenommen wird, so besteht die Gefahr, daß einerseits das Gas unerwünschte oder sogar schädliche Wirkungen auf das Schmelzgut ausübt, bevor es vollständig verbrennt, also indifferent geworden ist, andererseits wird die Verbrennung des Gases selbst durch zu frühzeitigen Wärmeentzug und sonstige die Verbrennung störende Wirkungen behindert, der Wärmeverbrauch größer, die Wärme und insbesondere die Temperaturentwicklung geringer.
  • Durch Verlegung des Verbrennungsvorganges in einem besonderen Raum, wie es auch schon vorgeschlagen ist, könnten die vorstehenden Nachteile zwar vermieden werden, allein es ist dafür der Wärmetransport mit erheblichen Verlusten verbunden und außerdem hat der besondere Verbrennungsraum noch seine Eigenverluste.
  • Alle diese Schwierigkeiten werden durch vorliegende Erfindung überwunden, indem die Verbrennung nicht auf normalem Wege, d. h. mit Flammenentwicklung, sondern auf flammenlosem Wege vollzogen wird.
  • Hierdurch wird erreicht, daß, obwohl die Brenner im Ofenkörper selbst, also in nächster Nähe des Gutes eingebaut sein können, die Verbrennung so -rasch und gründlich vor sich geht, daß die Verbrennungsprodukte beim Eintritt-in-den Ofen, also bei Inberührungtreten mit dem Gut, schon vollständig chemisch indifferent gegenüber jenem geworden sind und alle schädlichen Einwirkungen vermieden werden.
  • Außerdem wird durch die konzentrierte Wärmeentwicklung in den flammenlosen Brennern die Erreichung höchster Verbrennungstemperaturen ermöglicht, so daß die Wärmeübertragung zum erheblichen Teile durch Strahlung auf dem kürzesten Wege unter Verringerung der wärmeabführenden Wandungsflächen auf ein Minimum vor sich gehen kann.
  • Die chemischen Vorgänge im Ofen lassen sich bei einer derartigen Beheizung unvergleichlich besser beherrschen als vorher.
  • Unabhängig von dem Schmelzvorgang kann mittels geringer Mengen: von Koks oder anderen kohlenstoffabgehenden Stoffen der Kohlenstoffgehalt in der Schmelze geregelt werden, wobei jedoch der Schmelzvorgang selbst, wie bemerkt, ausschließlich mittels Gaswärme erfolgt.
  • Es besteht nicht nur die Möglichkeit, in einem solchen gasbeheizten Schacht- bzw. Kupolofen Roh- und Brucheisen mit oder ohne Zusatz von Stahl- oder Schmiedeeisen zu schmelzen, sondern auch Abfälle, und Stahl-und Schmiedeeisen allein sowie Metall. je nach dem gewünschten Grad der Aufkohlung ist in dem neuartigen Ofen die Möglichkeit gegeben, nicht nur Grauguß und für Temperguß bestimmten Weißguß, sondern auch Stahlguß zu erzeugen. Die erforderlichen Zuschläge an Silizium, Mangan usw. in den gebräuchlichen Formen und Legierungen können entweder unmittelbar in dem Ofen oder in dem als Sammel- bzw. Mischraum vorgesehenen Vorherd zugegeben werden.
  • Die Bauart und Betriebsweise des neuartigen Ofens ist beispielsweise folgende: Der Ofen besteht aus dem Schacht A und dem Herd B, in welchem sich das geschmolzene Gut sammelt. Am unteren Ende des Schachtes sind Düsen D angebracht, welche zur Zuführung von Gas und Luft dienen. Das Gas zur Beheizung dieser Düsen wird unter Druck zugeführt und kann zur Ausnutzung der strahlenden Wärme des Schachtes sowie der Ofenwandungen vorgewärmt werden.
  • Zur Erzielung einer möglichst intensiven Verbrennung kann dem unter Druck zugeführten Gas schon vorher ein Teil der Verbrennungsluft zugemischt werden, nachdem dieselbe zweckmäßig ebenso wie das Gas unter- Ausnutzung der Abgaswärme durch ein Regenerativ- oder Rekuperativsystem vorgewärmt worden ist. Es wird sich empfehlen, die Gleichmäßigkeit der Temperaturentwicklung und damit den Schmelzeffekt durch angebaute Vorkammern zu begünstigen. Das Gemisch von Gas und Luft wird hierbei nach dem bekannten Prinzip so gehalten, daß es nicht explosiv ist. Diesem Gemisch wird dann die restliche Verbrennungsluft unmittelbar vor oder in der Düse zugemischt, und man erzielt durch entsprechende, an sich bekannte Ausbildung der Brenner bzw. Düsen eine flammlose Verbrennung, die bereits beim Eintritt der Verbrennungsgase in dem Schacht beendet ist, so daß die Bildung von Stichflammen vermieden und der Ofen zum großen Teil durch Strahlung beheizt wird.
  • Der Rekuperator für die Luft bzw. das Gas wird zweckmäßig unter dem Ofenschacht angeordnet, wie dies auf der Abbildung dargestellt ist, doch kann natürlich auch eine seitliche oder obere Anordnung desselben bzw. eines Teiles der Wärmeaustauschvorrichtung gewählt werden.
  • Der Sammelherd B für das geschmolzene Gut kann ebenfalls durch besondere Düsen E beheizt werden, um die Temperatur in demselben nach Belieben einstellen zu können. In diesem Falle können die Abgase des Herdes ganz oder teilweise dem Schacht zugeführt werden. Der Schacht selbst wird, ähnlich wie beim Hochofen, nach oben hin gasdicht abgeschlossen. Hierzu dient ein Gichtv erschluß bekannter Konstruktion. Die Abgase werden unterhalb der Verschlußglocke in einem Ringkanal gesammelt und durch einen oder mehrere Kanäle in den Ofenwandungen dem Wärmeaustauscher zugeführt.
  • Die Vorteile des flammlos. beheizten Küpolofens sind zusammengefaßt folgende: Die Verbrennung des Gases ist vollständig, die Wärmeausnutzung die denkbar beste, Gasverbrauch und Wirtschaftlichkeit also unerreicht günstig. Die Temperaturen in dem flammenlos beheizten Ofen können auf iSoo° bis aooo° gesteigert und dadurch die Leistung des Ofens gegenüber dem bisher üblichen Kupolofen ganz erheblich gesteigert werden.
  • Durch die flammlose Verbrennung wird erreicht, daß die Verbrennung vor Eintritt des Gases in dem Ofen restlos vollzogen ist und infolgedessen die Verbrennungsgase indifferent sind und keinerlei schädliche Wirkungen auf das Schmelzgut ausüben können.
  • Die Schwefelaufnahme des Eisens wird bei flammloser Verbrennung noch geringer als bei Gasbeheizung, weil die Verbrennung noch vollkommener ist.
  • Die Abgabe von Kohlenstoff aus dem Koks wird verhindert, dagegen kann der gewünschte Kohlenstoffgehalt durch eine besondere Zugabe eines kohlenstoffabgebenden Zusatzstoffes geregelt werden.
  • Auch kann die Kohlenstoffabgabe durch eine auf der Ofensohle ruhende kohlenstoffabgebende Unterlage nach Wunsch geregelt werden.
  • Durch das Fehlen des Kokses mit seinen Verunreinigungen und seiner ungleichmäßigen Beschaffenheit bietet der flammlos beheizte Ofen den Vorteil, je nach Wunsch alle Vorgänge der Reduktion oder Oxydation im Schacht oder Vorherd mit erheblicher größerer Genauigkeit durchführen zu können. Durch die Möglichkeit der Anwendung geringsten Luftüberschusses wird auch der Abbrand im Ofen auf das geringste Maß beschränkt, desgleichen die Wärmeverluste in den Abgasen.
  • Die Anwendungsmöglichkeit erstreckt sich auf die im gewöhnlichen Kupolofen verwendeten Gattierungen, also z. B. Roheisen, Brucheisen, Stahl- und Schmiedeeisenabfällen mit den marktübliclienZuschlägen, wie Ferro-Silizium, Ferro-Mangan usw., jedoch können in dem Ofen auch Schmiedeeisen und Stahlabfälle aufgefrischt werden. Ebenso können Stahl- und Schmiedeeisenabfälle zur Erzeugung von Stahlguß durch bestimmte Zugaben in dem Schacht oder Vorherd geschmolzen werden.
  • Für die Herstellung von Temperguß bietet der neue Ofen die Möglichkeit, eine bisher unerreicht niedrig gekohlte Schmelze herzustellen, wodurch die Temperzeit entsprechend dem niedrigen Kohlenstoffgehalt wesentlich verkürzt wird.

Claims (3)

  1. PATENT AN SPRÜCHE: i. Verfahren zum Schmelzen von Roh-und Brucheisen mit oder ohne Zusatz von Stahl- und Schmiedeeisen in einem Schacht- bzw. Kuppelofen mittels gasförmiger Brennstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Schmelzen erforderliche Wärme auf dem Wege der flammlosen Verbrennung des Brennstoffes freigemacht und auf die Weise auf das Schmelzgut übertragen wird, daß sie teilweise zunächst auf das Brenner- und Wandungsmaterial und von dort vorwiegend durch Strahlung an das Schmelzgut übergeht, während der andere Teil nach vollständiger und wirtschaftlicher Verbrennung von den Verbrennungsprodukten an das Schmelzgut abgegeben wird.
  2. 2. Mit gasförmigen Brennstoffen beheizter Schachtschmelzofen (Kuppelofen) zum Schmelzen von Roh- und Brucheisen, mit oder ohne Zusatz von Stahl-oder Schmiedeeisen, dadurch gekennzeichnet, daß derselbe mit an sich bekannten Gasbrennern ausgerüstet ist, welche geeignet sind, eine flammlose Verbrennung herbeizuführen und die Wärmeübertragung auf das Schmelzgut durch Strahlung zu erhöhen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Regelung des Kohlenstoffgehaltes der Schmelze erforderliche Zusatz von Kohlenstoff unabhängig von der Brennstoffzuführung erfolgt.
DEJ32606D 1927-11-06 1927-11-06 Verfahren und Ofen zum Schmelzen von Roh- und Brucheisen mit oder ohne Zusatz von Stahl- und Schmiedeeisen Expired DE554933C (de)

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