DE545787C - Sicherheitsschaltvorrichtung fuer elektrische Anlagen - Google Patents
Sicherheitsschaltvorrichtung fuer elektrische AnlagenInfo
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- DE545787C DE545787C DE1930545787D DE545787DD DE545787C DE 545787 C DE545787 C DE 545787C DE 1930545787 D DE1930545787 D DE 1930545787D DE 545787D D DE545787D D DE 545787DD DE 545787 C DE545787 C DE 545787C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H11/00—Emergency protective circuit arrangements for preventing the switching-on in case an undesired electric working condition might result
- H02H11/005—Emergency protective circuit arrangements for preventing the switching-on in case an undesired electric working condition might result in case of too low isolation resistance, too high load, short-circuit; earth fault
Description
In elektrischen Anlagen, insbesondere bei Motorenbetrieb, ist die selbsttätige Abschaltung
der Stromverbraucher vom Netz bei in diesem oder in den Stromverbrauchern selbst
eintretenden Störungen unerläßlich, um die Gesamtanlage vor Beschädigung größeren
Umfanges zu. schützen. Die bisher bekannten Schutzvorrichtungen werden den zu stellenden
Anforderungen nur teilweise gerecht, da sie die Inbetriebnahme der Anlage bei vorhandenem
Erdschluß geringeren Umfanges gestatten und nur auf grobe Isolationsfehler ansprechen oder einen vorhandenen Erdschluß
nur bei vollbelastetem Stromverbraucher anzeigen. Eine Sicherung gegen eine unbefugte
Stiomentnahme durch Vertauschen von Phase und Nulleiter bei Zählerbetrieb oder durch
Abzapfung bei Pauschalbetrieb bieten die bisher bekannten Schutzschalter überhaupt nicht.
ao Die beschriebene und schematisch dargestellte Erfindung hat eine selbsttätig wirkende
Sicherheitsschaltung und Schaltvorrichtung zum Gegenstand, die die genannten Nachteile vollkommen beseitigt. Die Erfindung
beruht im wesentlichen darauf, daß zur Betätigung der Abschaltvorrichtung die bei irgendeiner gegenüber dem Normalzustand
auftretenden Veränderung der Phasenbelastung, sei es durch Phasen-, durch Erd-Schluß
oder auch durch Überlastung des Stromverbrauchers, auf ein System von Elektromagneten
und in deren Kraftfeldern sich bewegende Anker wirkt und die Ausschaltvorrichtung
betätigt. Weiter ist in die Sicherheitsschaltvorrichtung nach der Erfindung eine Abtastvorrichtung zur Prüfung
der Anlage vor der Einschaltung der Stromverbraucher eingebaut. In der Zeichnung ist
die Erfindung als Sicherheitsschaltvorrichtung für einen Dreiphasenmotor dargestellt.
Die Abbildung zeigt schematisch die Sicherheitsschaltung mit dem Phasenvorprüfer a,
den Elektromagnetsystemen b, c, d, den von diesen betätigten Ankern e, f, g, Ji1 dem Auslöseelektromagneten
i und dem Hebelschalter 11. Die drei Eingangsphasen vom Netz
sind mit U1 V1 W1 die Motoranschlüsse mit
X1 Y1 Z bezeichnet. Der Vorgang beim Einschalten
des Motors ist folgender: Mit der Einschaltbewegung werden die Phasenkontakte 1-1', 2-2' und 3-3' der Reihe nach durch
die Wicklung des Elektromagneten a des Vorprüfers überbrückt. Ist nun beispielsweise
in der Phase W-Z (Kontakt 1-1') ein Erdschluß vorhanden, so kommt zwischen der
an dem Anker des Vorprüfers liegenden Phase V und der zu prüfenden Phase W-Z
ein Erdschlußstrom zustande, der von V über den Kontakt 4 des Vorprüfers, über die Auslösespule
i zur Erde und über die durch schadhafte Isolation geerdete Phase zurückfließt.
Der Stromkreis zwischen Phase V1 Vorprüfer a, Auslösung i, Phase Z ist über
Erde geschlossen, der Vorprüfer und damit auch die Auslösung sprechen an, der Hebelschalter
η fällt, wenn er eingerückt wird, wieder heraus und bleibt erst dann in Betriebsstellung,
wenn der Erdschluß behoben
ist. Dia gleiche Prüfung erfolgt im weiteren Verlauf des Einrückens des Hebelschalters η
für die andern Phasen. Ist die Isolation der für die Vorprüfung als Hilfsphase verwendete
Phase V selbst so schadhaft, daß der Vorprüfer nicht anspricht, so erfolgt die Betätigung
der Auslösevorrichtung durch den über das Elektromagnetsystem b-c beziehungsweise
c-d fließenden Differentialstrom, wie später beschrieben wird. Sind alle Phasen in Ordnung, so bleibt auch der
Hebelschalter η beim Einschalten sofort in Betriebsstellung. Da die Kontaktmesser eines
Hebelschalters praktisch nie genau gleichzeitig in Eingriff kommen, besteht die Möglichkeit,
daß durch die dabei augenblicklich auftretende ungleiche Phasenbelastung die Auslösung i anspricht, obwohl die Anlage in
Ordnung ist. Um dies zu vermeiden, ist eine zwangsläufige Arretierung der Drehanker für
die Dauer der Einschaltbewegung des Schalthebels vorgesehen. Zu diesem Zwecke kann
eine Arretiergabel k so mit dem Hebelschalter η verbunden sein, daß die Kontaktarme I
der Drehanker e, f erst dann freigegeben werden,
wenn alle Kontaktmesser des Hebelschalters in Eingriff sind, was mit einfachen und bekannten Mitteln erreicht werden kann.
Das eine Wicklungsende der Auslösespule i ist an Erde gelegt oder, wenn das Netz nicht
geerdet ist, mit dem Nulleiter der Anlage verbunden. Tritt nun während des Betriebes
eine Stromstörung, sei es auf der Netzseite oder auf der Motorseite, auf, die eine ungleiche
Belastung der Phasen zur Folge hat, so wird die Abschaltung durch das Elektromagnetsystem
b-c-d vermittelt. Hat beispielsweise die Wicklung der Phase U-X Erdschluß, dann wird das Feld der Elektromagnetspule
b geschwächt, und der Anker e wird in das stärkere Feld der Spule c gedreht.
Dadurch wird der Kontakt 5 mit der Phase V geschlossen, der Strom fließt von der
Phase V über den Anker e, über die Auslösespule i zur Erde und zum geerdeten Netz zurück.
Der auf den Hebelschalter wirkende Anker m des Auslöseelektromagneten i wird
angezogen und wirft den Hebelschalter heraus. Ist der Erdschluß in der Phase W-Z1
so bewirkt der Anker / des Elektromagnetsystems c-d die Auslösung auf gleiche Weise.
Bei Kurzschluß zwischen zwei Phasen wird der Auslösestrom ebenfalls durch die Anker e
oder / eingeschaltet, je nachdem die Belastung in dem System c-d oder im System b-c
ansteigt. Ganz allgemein findet Abschaltung statt, wenn eine ungleichmäßige Erregung der
Elektromagnetsysteme b-c-d eintritt. Um den Stromverbraucher, in vorliegendem Falle der
Motor, auch vor einer gleichmäßigen Überlastung zu schützen, sind die Fallanker g
und h angebracht. Dieser Teil der Sicherheitsvorrichtung wirkt als Maximalausschalter.
Sobald eine unzulässige Belastung eintritt, werden entweder der Fallanker g oder
der Fallanker h oder auch beide gleichzeitig angezogen, der Netzstrom fließt über die Auslösespule
i und bewirkt die Abschaltung des Motors. Die Wicklungsgrößen der einzelnen
Elektromagnetspulen müssen der Leistung des Stromverbrauchers, den die Vorrichtung
schützen soll, angepaßt sein. Zur feineren Einregulierung können die Elektromagnetsysteme
b-c-d verschiebbar angeordnet sein, so daß der Luftspalt zwischen Anker und
Magnet veränderlich ist. Für Lichtanlagen mit Kraftanschluß für Heiz- und Kochapparate
kann die Sicherheitsschaltung unter Verwendung von zwei oder vier Elektromagnetsystemen
sinngemäß angewendet werden.
WTie ersichtlich, bietet die Sicherheitsschaltvorrichtung
nach der Erfindung vollkommenen Schutz für alle überhaupt möglichen
Störungsfälle, ganz gleich ob die Störung im Netz oder in der zu schützenden Anlage
liegt. Da die Empfindlichkeit des elektromagnetischen Drehankersystems auf jede Abweichung
von den normalen Phasenverhältnissen anspricht, kann die Sicherheitsvorrichtung
auch zur Verhinderung unbefugter Stromentnahme verwendet werden. Beispielsweise würde die in eine Lichtleitung eingebaute
Sicherheitsschaltvorrichtung den Strom sofort abschalten, wenn, vielleicht unter Verwendung verstärkter Sicherungen,
aus der Leitung Kraftstrom entnommen werden sollte. Ebenso würde die Abschaltung
erfolgen, wenn in einem Zähler Phase und Nulleiter verwechselt wurden. Die Sicherheitsschaltvorrichtung
nach der Erfindung bietet daher neben vollkommener Betriebssicherheit auch erhebliche wirtschaftliche
Vorteile. Die konstruktive Anordnung der einzelnen Schaltteile und die mechanische
Betätigung des Vorprüfers und der Arretierung durch den Schalthebel kann auf jede
zweckmäßig erscheinende Art und mit bekannten Mitteln erfolgen. Wesentlich ist nur,
daß vor dem Einrücken der Schalthebelkontakte der Strom jeder Phase zwangsläufig
über die Wicklung des Vorprüfers α geleitet wird, dessen Anker bei etwa in einer Phase
vorhandenem Isolationsfehler einen Stromkreis schließt, der durch eine Auslösespule i
die Einschaltung der Anlage verhindert, und daß bei im Betrieb befindlicher Anlage die
einzelnen Phasenströme über ein Elektromagnetsystem b-c-d geführt werden, dessen
Anker g, h bei Überlastung und dessen Anker e, f bei auftretender Ungleichheit der
Magnetfelder den Stromkreis zur Abschaltung des Stromverbrauchers durch eine Aus-
lösespule i schließen. Auch die Form der Anker ist nicht wesentlich; sie können als
Drehanker oder als Blattanker ausgebildet sein.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Sicherheitsschaltvorrichtung für elektrische Anlagen, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einschalten des Stromverbrauchers der Strom jeder Phase (X, Y1Z) für sich über die Wicklung eines Phasenvorprüfers (a) geleitet wird, dessen Anker (4) bei in einer Phase vorhandenem Isolationsfehler einen Stromkreis schließt, der durch einen auf den Hebelschalter (n) wirkenden Auslöseelektromagneten (/) die Einschaltung der Anlage verhindert, und daß bei im Betrieb befindlicher Anlage die einzelnen Phasenströme über Elektromagnete (b-c-d) geführt werden, deren vor den seitlichen freien Polen angebrachte Anker (g, Ii) bei gleichmäßiger Überlastung der Phasen und deren in den Kraftfeldern von je zwei sich gegenüberstehenden Elektromagneten schwingende Anker ie, f) bei nicht gleichmäßiger Belastung der Phasen den Auslöseelektromagneten (i) einschalten und die Abschaltung der Anlage bewirken.
- 2. Sicherheitsschaltvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung eines gemeinsamen Elektromagneten (c) in Dreiphasenanlagen, der mit den in den beiden äußeren Phasen liegenden Elektromagneten (h, d) zwei zweischenklige Systeme bildet, so daß der mittlere Elektromagnet (c) zwei Anker (e,f) beeinflußt.Hierzu 1 Blatt ZeichnungenBerlin, gedruckt in des seichsdruckeuei
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE545787T | 1930-02-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE545787C true DE545787C (de) | 1932-03-05 |
Family
ID=6560919
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930545787D Expired DE545787C (de) | 1930-02-18 | 1930-02-18 | Sicherheitsschaltvorrichtung fuer elektrische Anlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE545787C (de) |
-
1930
- 1930-02-18 DE DE1930545787D patent/DE545787C/de not_active Expired
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