DE544204C - Mit einem Druckregler arbeitende Sicherheitsvorrichtung zur Verhuetung des Durchgehens von durch Servomotor geregelten Kraftmaschinen beim Ausbleiben des OEldrucks - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 15. FEBRUAR 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

544204 KLASSE 60 GRUPPE

A. Borsig G.m.b.H. in Berlin-Tegel*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. März 1929 ab

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung mit Druckregler, um beim Ausbleiben des Öldrucks das Durchgehen solcher Maschinen zu verhüten, die durch einen Servomotor geregelt werden.

Bei der Regelung durch Servomotoren kommt es öfter vor, daß der Öldruck infolge Versagens der ölpumpe oder beim Bruch oder Undichtwerden der Leitungen ausbleibt.

In derartigen Fällen kann die Steuerung der Maschine nicht in die Nullfällungslage gebracht werden, da der Preßdruck zum Antriebe des Servomotors und zur Verstellung der Maschinensteuerung fehlt. Es ist zwar eine Einrichtung bekannt, bei der ein Druckregler den Steuerschieber eines mit Flüssigkeit betriebenen Servomotors verstellt und diesen veranlaßt, die Maschine auf Nullfüllung zu bringen; diese Einrichtung versagt jedoch, wenn der Druck der zum Betrieb des Servomotors verwendeten Flüssigkeit ausbleibt; ein Durchgehen der Maschine kann dann nicht verhindert werden.

Um diesen Mangel zu beseitigen, werden

as erfindungsgemäß durch einen Druckregler beide Zylinderseiten des Servomotorzylinders beim Schwinden des Öldrucks miteinander in Verbindung gesetzt, und es wird der Servomotorkolben und damit die Maschinensteuerung durch eine äußere Kraft in die Nullfüllungslage zurückgeführt. Hierbei kann der Druckregler in der Druckölleitung der Steuerung des Servomotorzylinders vorgeschaltet oder in eine die beiden Kolbenseiten des Servomotors verbindende Leitung, unabhängig von dessen Steuerung, eingeschaltet werden. In beiden Fällen steht der Druckregler unter dem Einfluß des Druckes in der Druckölzuleitung für den Servomotor. Eine gute Lösung der Erfindungsaufgabe für Maschinen mit Flüssigkeitsdruckregelung wird mit Hilfe zweier Druckregler erreicht, von denen der eine von dem Drucköl für den Servomotor und der zweite von dem Drucköl der Flüssigkeitsdruckregelung abhängig gemacht ist.

Infolge der angegebenen Druckregleranordnung wird erzielt, daß beim Ausbleiben des Öldrucks zur Betätigung des Servomotors ein Druckausgleich auf dessen beide Kolbenseiten hergestellt wird und die Maschinensteuerung dann durch eine äußere Kraft in die Nullfüllungslage übergeführt werden kann.

In den Abb. 1, 2 und 3 ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar im Längsschnitt.

Es zeigt Abb. ι eine Ausführungsform, bei der der Druckregler in der Druckleitung der Steuerung des Servomotorzylinders vorgeschaltet ist,

*J Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Arthur Salingre in Berlin,

Abb. 2 eine Ausführungsform, bei der der Druckregler in eine die beiden Zylinderseiten des Servomotors verbindende Leitung unabhängig von dessen Steuerung eingeschaltet ist und

Abb. 3 eine Ausführungsform mit zwei Druckreglern, welche in die Verbindungsleitung der beiden Servomotorzylinderseiten eingeschaltet sind und wobei der eine" Druckregler unter dem Einfluß des Drucköls für den Servomotor, der andere unter dem Einfluß des Druckes einer Flüssigkeitsdruckregelung steht.

In diesen Abbildungen bezeichnet ι die Druckölzuleitung, 2 einen Regelschieber des Servomotors, 3 einen Druckregler, 4 den Druckreglerschieber, 5 die Druckreglerfeder, 6 einen Kanal zur Verbindung des Druckreglers mit der Steuerung des Servomotors, 7 einen vom Druckregler zur Abölleitung 8 führenden Kanal, 9 einen Rückstellschieber des Servomotors, 10 und 11 eine Rückstellvorrichtung, 12 den Servomotorzylinder, 13 den Servomotorkolben, 14, 15 eine Verbindungsleitung für beide Servomotorzylinderseiten 16 und 17, 18 einen Schieberringraum, 19 einen Druckreglerschieber mit Stufenkolben 20, 21 eine feine Bohrung, 22, 23 einen Druckregler mit zwei Schiebern 34, 35, 24 eine Düse der Regulierpiumpe 25, 26, 27, 29 und 30 Ringkanäle im Druckreglergehäuse, 28, 31 Bohrungen zur Verbindung beider Reglerzylinder, 32 eine Druckölleitung, 38 eine von der Regulierpumpe kommende Leitung.

Bei der in Abb. 1 veranschaulichten Ausführungsform, bei' der der Druckregler in der Druckleitung 1 der Steuerung 2, 9 des Servomotorzylinders 12 vorgeschaltet ist, zeigt die rechte Druckreglerhälfte die betriebsmäßige Stellung und die linke Druckreglerhälfte die Stellung des Druckreglerschiebers 4 beim Ausbleiben des Öldrucks in der Zuleitung 1. Ist Öldruck vorhanden, dann wird der Schieber 4 niedergedrückt und gibt den Kanal 6 frei, der zur Servomotorsteuerung führt j der Ringkanal 7, der in die Abölleitung 8 einmündet, ist geschlossen. Der Servomotor kann in dieser Stellung des Schiebers 4 betriebsmäßig arbeiten. Bleibt der Öldruck aus, dann drückt die Feder 5 den Schieber 4 in die obere Lage, in der die Verbindung des Kanals 6 mit dem Kanal 7 bzw. mit der Abölleitung 8 hergestellt wird. Bei der Entlastung der Maschine verschiebt nun der Regulator den Regelschieber 2 nach rechts, und das Drucköl der linken Servomotorzylinderseite 17 kann in den Ablauf 8 treten; dem Öl auf der Servomotorzylinderseite 16 dagegen ist die Gelegenheit gegeben, über den Schieberringraum 18 durch die Kanäle 6, 7, 8 ebenfalls in den Ablauf 8 zu treten. Es wird also eine Verbindung beider Servomotorkolbenseiten hergestellt. Da der Servomotorkolben 13 jetzt nicht unter Öldruck steht, zieht die Feder 10 den Kolben mittels des Gestänges 11 nach links, also auf die Nullfüllungslage zu. Gleichzeitig wird jedoch durch das Rückstellgestänge auch der Rückstellschieber 9 nach rechts verschoben, bis Schieber 2 beide Kolbenseiten des Servomotors sperrt. Bei weiterer Be- oder Entlastung wiederholt sich das Spiel, und zwar so lange, bis der Servbmotorkolben 13 in die linke Endlage gelangt ist und die Steuerung der Maschine auf Nullfüllung steht.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 ist der Druckregler 3 in die Verbindungsleitung 14, 15 beider Servomotor zylinder sei ten 16, 17 eingeschaltet. Der Stufenkolben 20 des Druckreglers 3 wird betriebsmäßig durch den öldruck der Zuleitung 32 in seiner oberen Lage gehalten, in welcher die Verbindungsleitung 14, 15, wie in Abb. 2 dargestellt ist, unterbrochen wird. Bleibt der Öldruck aus, dann sinkt der Schieber »19, 20 infolge seines eigenen Gewichtes oder infolge Federbelastung in die untere Lage, indem das öl unter dem Kolben 20 durch die Leckbohrung 21 entweicht. Nun stellt der Schieber 19 eine Verbindung beider Kolbenseiten her, und die Rückstellvorrichtung 10, 11 bringt die Maschinensteuerung, unabhängig von der Stellung des Rückstellschiebers 9 und des Regelschiebers 2, sofort in die Nullfüllungslage.

Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 zeigt die Anwendung des Ernndungsgedankens auf Maschinen, die durch Flüssigkeitsregler mit einer Düse 24 geregelt werden, die eine besondere ölpumpe 25 besitzen. Die Maschinensteuerung muß sowohl beim Ausbleiben des Öldrucks für den Flüssigkeitsdruckregler als auch für den Servomotorkolben 13 in die Nullfüllungslage gebracht werden, damit ein Durchgehen der Maschine verhindert wird. Der Druckregler 22, 23 hat Schieber 34, 35, die im betriebsmäßigen Zustande die Verbindungsleitung 14, 15 beider Servomotorzylinderseiten 16, 17 absperren. Der Stufenkolben 20 des linken Schiebers 34 steht unter dem Druck des Flüssigkeitsdruckreglers, der KoI-ben 20 des Schiebers 34 unter dem Druck des Öles für den Servomotor. Bleibt der durch die Pumpe 25 erzeugte Öldruck aus oder ist das Zuleitungsrohr 38 undicht, dann sinkt der linke Schieber 34, indem das öl unter dem Kolben 20 durch die Bohrung 21 entweicht, und stellt über die Kanäle 26, 27, 28 und 29 eine Verbindung zwischen beiden Servomotorkolbenseiten 16, 17 her, so daß nun die Maschinensteuerung durch die Rückstellvorrichtung 11, 12, unabhängig von der Servomotorsteuerung und dem.Druck in der ZuIei-

tung ι, in die Nullfüllungslage übergeführt werden kann.

Bleibt der Öldruck in der Zuleitung ι bzw. 32 aus, dann sinkt der Schieber 35 beim Austreten des Öles unterhalb des Kolbens 20 durch die Bohrung 21 und verbindet die Leitung 15 über die Kanäle 29, 30, 31 und 26 mit der Leitung 14, so daß auf diese Weise ebenfalls eine Verbindung beider Servomotorzylinderseiten 16, 17 herbeigeführt wird. Die Maschinensteuerung kann nun durch Einwirkung der äußeren Kraft 10 ohne Rücksicht auf die Servomotorsteuerung 2, 9 oder den Druck des Flüssigkeitsreglers 24, 25 in die Nullfüllungslage übergeführt werden.

Das gleiche ist der Fall, wenn sowohl der Druck der Flüssigkeitsdruckregelung als auch der für den Servomotor ausbleibt, indem beide Schieber 34, 35 herabsinken und alle Verbindungskanäle freigeben.

Der von der Flüssigkeitsregelung abhängige Druckregler 22 kann natürlich auch, wie es beim Ausführungsbeispiel gemäß Abb. 1 gezeigt ist, der Servomotorsteuerung vorgeschaltet werden; auch ist eine Anordnung, bei welcher der eine D ruckregier dem anderen vorgeschaltet ist, oder eine Vereinigung beider Druckregler gemäß Abb. 3 ohne weiteres ausführbar.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Mit einem Druckregler arbeitende

   Sicherheitsvorrichtung zur Verhütung des Durchgehens von durch Servomotor geregelten Kraftmaschinen beim Ausbleiben des Öldrucks, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Druckregler (3, 22, 23) beim Schwinden des Öldrucks in der Zuführungsleitung (1, 32, 33) beide Servomotorzylinderseiten (16, 17) miteinander in Verbindung gesetzt werden und der Servomotorkolben (13) und damit die Maschinensteuerung durch eine äußere Kraft (10) in die Nullfüllungslage zurückgeführt wird.
2. 2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckregler (3) in der Druckölleitung (1) für den Servomotor (12, 13) der Steuerung (2, 9) des Servomotors vorgeschaltet wird und die beiden Servomotorzylinderseiten (16, 17) bei Verschiebung des Regelschiebers (2) mittelbar in Verbindung steht.
3. 3. Sicherheitsvorrichtung nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckregler (3) in eine die beiden Servomotorzylinderseiten (16, 17) verbindende Leitung (14, 15) eingeschaltet ist und die Zylinderräume (16, 17) beim Ausbleiben des Öldrucks unmittelbar verbindet.
4. 4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch r, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Kraftmaschinen mit Flüssigkeitsdruckregler (24,25) außer dem vom Öldruck für den Servomotor abhängigen Druckregler (23) noch ein weiterer, vom Druck der Flüssigkeitsdruckregelung abhängiger Druckregler (22) angeordnet ist, der die Zylinderräume (16, 17) beim Ausbleiben des Öldrucks mittel- oder unmittelbar verbindet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen