DE539010C - Elektrostatisch abgeschirmter Leiter - Google Patents

Description

Für elektrostatische Meßzwecke bei Verstärker- und ähnlichen Anlagen ist es oft erforderlich, Leitungen vor einer kapazitiven Beeinflussung zu schützen. Man tut das meist, indem man die Leitungen mit einem geerdeten Metallrohr, einer Drahtschraube, einem Netz, einer aufgespritzten Metallschicht oder einer Umwicklung mit einer Metallfolie umgibt. Diese Verfahren sand nicht absolut zuverlässig, sobald gleichzeitig eine besonders hohe Beweglichkeit des Verbindungsleiters, z. B. bei Meßanordnungen, erforderlich ist. Die Verwendung von abschirmenden Metallschläuchen u. dgl. ist in diesem Falle unzweckmäßig, weil bei Knickungen und Erschütterungen kleine Veränderungen des Abstandes des Leiters von dem abschirmenden Metall eintreten, die die Kapazität des Leiters in unerwünschter Weise beeinflussen. Bei Verwendung von aufgespritztem Metall kommt es leicht zur Bildung von Rissen, wodurch ebenfalls die Konstanz der Kapazität des Leiters bei Einwirkung von äußeren elektrischen Feldern leidet. Bei Verwendung von Metallfolie wie

as auch von aufgespritztem Metall macht sichoft störend bemerkbar, daß der Ohmsche Widerstand der Abschirmungsschicht nicht beliebig weit herabgesetzt werden kann. Die Erfindung stellt ein biegsames Kabel dar, bei welchem die beschriebenen Nachteile der früheren Anordnung dadurch vermieden sind, daß zur Abschirmung flüssiges Metall verwendet wird.

Bei dem statisch abgeschirmten Leiter nach der Erfindung ist das abschirmende feste Metall durch ein flüssiges (Quecksilber) ersetzt (Quecksilberkabel). Im Innern des Kabels liegt der Leiter L, der eine dünne Isolierung I trägt (z. B. ein Kupferdraht mit dünner, umsponnener Gummiisolierung, Klingel- 4» draht oder Litze). Dieser isolierte Leiter liegt im Innern eines biegsamen Rohres R, z. B. eines Gummischlauches. Der Zwischenraum zwischen dem isolierten Leiter und der Wand dieses Rohres ist mit Quecksilber Q ausgefüllt. Durch Stützen St, die so beschaffen sein müssen, daß sie das Quecksilber durchtreten lassen, wird verhindert, daß sich der Leiter der Wand des Rohres anlegt und so die abschirmende Wirkung des Quecksilbers stellenweise verlorengeht. Die Eigenart des Quecksilberkabels, auch beim Biegen keine Änderung der Kapazität zu zeigen, erklärt sich daraus, daß sich das Quecksilber der Isolierung des Leiters stets unmittelbar anlegt und so stets in genau der gleichen Entfernung zum Leiter gehalten wird. Da die Schichtdicke des Quecksilbers infolge seines geringen Widerstandes innerhalb gewisser Grenzen für die Abschirmung belanglös ist, so spielen die Verschiebungen des Quecksilbers, die beim Bewegen des Kabels auftreten, keine Rolle. Das Quecksilber kann mit der Erde leitend verbunden werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Elektrostatisch abgeschirmter Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß der isolierte Leiter zur Abschirmung von einem flüssigen Metall, z. B. Quecksilber, umflossen wird.

   Schnitt A-B