DE5352A - Neuerungen an Steuerschrauben für Schraubendainpfer - Google Patents

Neuerungen an Steuerschrauben für Schraubendainpfer

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DE5352A
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Original Assignee
L. SOMZEE in Brüssel

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Description

1878.
Klasse 65.
LEON SOMZEE in BRÜSSEL. Neuerungen an Steuerschrauben für Schraubendampfer.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1878 ab.
Die Neuerungen beziehen sich auf eine nach Art eines Steuerruders verstellbare Schiffsschraube zum Treiben und gleichzeitigen Umsteuern von Schiffen nebst den dazu nöthigen Vorrichtungen.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung vergegenwärtigt einen durch die Mitte der Schraubentriebwelle gehenden Längenschnitt der Vorrichtung mit auswechsel- und verstellbarer Schiffsschraube ;
Fig. 2 ist ein Grundrifs derselben.
A, Fig. i, ist das Zimmerwerk des Schiffes, B der Kiel, C die Hintersteven, D das Steuerruder.
Die ganze Betriebsvorrichtung GHILM kann über den Wasserspiegel gehoben werden, um entweder eine Reparatur an der Schraube oder deren Ersatz durch eine gewöhnliche Schiffsschraube mit Rahmen oder durch eine vom Erfinder construirte Schraube vornehmen zu können. Der Raum, in welchem die Schraube gehoben wird, hat 2u diesem Zwecke die Form eines Schachtes erhalten, welcher von einer von den Balken E getragenen abnehmbaren Decke vom übrigen Schiffsräume luftdicht abgeschlossen ist. Der Ring F dient zur Befestigung für die zum Heben der Schraube bestimmte Kette.
Der mit G HI bezeichnete Theil kann auf dem Vorsprunge des Hintersteven wie zwischen Führungen auf- und abgleiten und wird, sobald er herabgelassen worden, einerseits durch das 'Querstück G und Winkelstück / und andererseits durch die Führungen K in seiner richtigen Lage gehalten und verhindert, sich um die Axe P Q zu drehen. L pafst in einen Ausschnitt, während G in einem in das Zimmerwerk des Schiffes eingelassenen und befestigten Lagerstücke ruht. Die Scharniere s s s dienen dazu, die Schraube M mit ihrem Rahmen L in ihrer richtigen Lage zur Axe P Q zu halten. Der Rahmen L kann sich demnach mit der von ihm getragenen Schiffsschraube M um die Axe P Q drehen. Die Grenzen dieser Winkelbewegung, welche keine 180 ° erreichen kann, werden durch das Hook'sche Gelenk bestimmt, welches die Schraube M mit der Triebwelle N verbindet. Man kann demselben die Form eines Kugelgelenks nach Fig. 3, oder auch die eines Gelenks mit concentrischem Ringe nach Fig. 4 geben.
Um die Verunreinigung dieses Gelenkes zu vermeiden, ist dasselbe von zwei concentrischen Halbkugeln O und 0\ Fig. 1 und 2, umgeben, von denen die eine über die andere greift, und zwar derart, dafs die horizontale Winkelbewegung ohne Beeinflussung der rotirenden Bewegung der Schraube stattfinden kann. Die beiden Halbkugeln O O' können mit schraubenförmigen Flügeln versehen werden, welche sowohl die zum Umsteuern als auch die zum geradlinigen Gange des Schiffes dienende Triebkraft der Hauptwelle wirksamer machen würden.
H ist eine bewegliche Muffe, durch welche die Axe P gehalten wird. Dieselbe ist so angebracht, dafs die Axe P vom Rahmen G HIL losgenommen werden kann, was immer geschehen mufs, wenn die Betriebsvorrichtung in die Höhe gezogen werden soll. S ist eine Kupplung der Triebwelle. TUV sind Lager, von denen das mit U bezeichnete fortgelassen werden kann; in diesem Falle müfsten jedoch T und V einander genähert und der Zapfen T auf einer gröfseren Länge unterstützt werden.
Das Hook'sche Gelenk kann durch eine Winkelrädergruppe, welche zwischen Triebwelle und Schraubenaxe innerhalb oder aufserhalb des Schiffes anzubringen wäre, ersetzt werden. Eines dieser Räder würde am Ende der Triebwelle und ein anderes am Ende der Schraubenaxe zu befestigen sein und die Uebertragung der Bewegung des ersteren auf letzteres durch ein horizontales Zwischenrad zu erfolgen haben, durch dessen Axe die gleichzeitige Umsteuerung oder horizontale Winkelbewegü"ng"9el"'Schfä*ub"e zu bewirken wäre. Eine derartige Vorrichtung ist aus den Fig. 5 und 6 zu ersehen. Die in denselben angeführten Buchstaben bezeichnen dieselben Theile, wie in Fig. 1.
Die horizontale Winkelbewegung der Schiffsschraube nach Art eines Steuerruders kann durch einen Hebel oder ein Getriebe erfolgen, welches durch eine der verschiedenen zum Bewegen des Steuerruders gegenwärtig im Gebrauche befindlichen Einrichtungen auf die Axe P wirkt. Fig. 7 zeigt eine Vorrichtung dieser Art für kleine Schiffe. Bei grofsen
ScliiiFen erfolgt die horizontale Winkelbewegung durch einen besonderen selbstthätigen Mechanismus, welcher in den Fig. 8 und 9 in Auf- und Grundrifs dargestellt ist. Bei dieser Vorrichtung wird die zum Umsteuern nöthige Kraft sowohl beim Vorwärts- als auch beim Rückwärtsgange des Schiffes direct von der Triebwelle erhalten, und derartig auf die Axe P übertragen, dafs die Abweichung der Schraubenaxe von der Axlinie des Schiffes die bestimmte Grenze nicht überschreiten und ein einziger Mann mit Hülfe eines Umsteuerungshebels jede Bewegung beherrschen kann. Der Steuermann wird jederzeit von der genauen Winkelabweichung der Schraubenaxe von der Axlinie des Fahrzeuges benachrichtigt.
Die Fig. 10, ii, 12 und '13 zeigen die Anwendung der Vorrichtung bei einem Torpedoschiff. Fig. 10 stellt einen durch den Kiel und die Schraubenaxe gehenden Längenschnitt dar; Fig. 11 ist eine Vorderansicht des Hintersteven e e; Fig. 12 ist ein horizontaler Schnitt durch das Gelenk und Fig. 13 eine Oberansicht des Gestelles α α, das im Hintersteven e e befestigt ist und einen um seine eben daselbst befestigte Axe sich drehenden Bügel b trägt. ■c c1 sind die beiden Theile der Triebwelle, welche durch ein Cardani'sches Gelenk mit offenen Augen mit einander verbunden sind. Die Welle cl wird in einer langen Büchse aus Phosphorbronce geführt.
Der mit c bezeichnete und die Schraube h tragende Theil wird von dem Bügel b unterstützt. Dieser Bügel ist mit der Axe P durch die Muffe d verbunden. Der Druck der Schiffsschraube wird direct auf das Gestell α übertragen und haben die beiden Gelenktheile zu diesem Zwecke zwei hinreichend stark ausgebildete Kragen, welche den Druck auf eine gröfsere Fläche vertheilen.
Dieselbe Vorrichtung mit verstärktem mit dem Kiele des Schiffes verbolztem Gestelle zeigen die Fig. 14 und 15.
Fig. 14 ist ein Verticalschnitt, Fig. 15 ein Horizontalschnitt durch die Schraubenwelle. α cc ist das verstärkte Gestell, β β der die Schiffsschraube tragende Bügel; c c1 sind wie im vorhergehenden Falle die Theile der Schraubenwelle.
Eine Zusammenstellung, in welcher das in Fig. 3 dargestellte Gelenk und das soeben besprochene mit dem Kiel verbolzte, verstärkte Gestell zur Anwendung kommen, zeigen die Fig. 16 und 17 im Längenschnitt und Grundrifs und bezeichnen die darin angeführten Buchstaben dieselben Theile wie oben.
Eine andere Vorrichtung ist in den Fig. 18, 19 und 20 dargestellt. Fig. 18 ist ein Längenschnitt durch die Schraubenwelle, Fig. 19 eine Endansicht und Fig. 20 ein Grundrifs. Der im Hintersteven des Schiffes gut befestigte Träger 5 5 der Schraube hat die Form eines Gehäuses. Der das Wellenende c tragende bewegliche Theil r r pafst in dieses Gehäuse und wird durch den starken Zapfen ν in eine zur Axe P, welche in das obere Ende des Theiles rr hineinpafst, unveränderlichen Lage gehalten. Um eine starke Abnutzung der in Berührung kommenden Flächen des Gehäuses und des beweglichen Theiles zu vermeiden, wird eine mit Auskehlungen versehene und in den letztgenannten Theil passende Antifrictionsscheibe q zwischengeschoben. Die Theile c c' der Triebwelle bewegen sich in mit Pockholz ausgelegten Phosphorbroncelagern.
Eine Vorrichtung mit zwei Schiffsschrauben, deren Axen einen Winkel mit der Axlinie des Schiffes bilden können, ist in Fig. 21 im Längenschnitt dargestellt. Die zur Winkelbewegung der Schraube erforderliche Kraft wird mit Hülfe einer Vorrichtung, welche einige Aehnlichkeit mit dem in Fig. 8 und 9 gezeigten und oben beschriebenen Apparat hat, von der Triebwelle A selbst erhalten. Die Anordnung desselben ist bei N zu ersehen. U ist ein Zahnrad, welches von einer auf der Triebwelle A festgekeilten Schraube bewegt wird. Von der dieses Rad U tragenden Axe werden mittelst der konischen Triebräder r 0 p die die Zahnradbogen S in Bewegung setzenden Wellen a a getrieben. Mit Hülfe einer Ausrückmuffe wird die Richtung der Bewegung besagter Wellen a a verändert. Die Ein- und Ausrückung erfolgt durch den Maschinisten mittelst des Rades R. Ein einziger Mann kann mit dem Rade R und dem Umsteuerungshebel L der Maschine M alle gewünschten Bewegungen des Schiffes einleiten. Die Triebwelle A wird von einer Doppelcylinder - Dampfmaschine bewegt, welche von zwei Dampfkesseln gespeist wird, von denen je einer auf jeder Seite der Maschine, der Länge des Schiffes nach, aufgestellt ist. Die Gröfse der Winkelbewegung der Schraube wird nur durch die Berührung derselben mit den Seiten der Steven beschränkt..
In vielen Fällen kann man einen Ueberzug von Kautschuk, oder Leinwand und Kautschuk, Leder oder jedem anderen wasserdichten und biegsamen Stoffe anwenden, welcher einerseits an einem am Schiffskörper befindlichen Kragen und andererseits an einem Ringe aus Bronce, durch welchen die Schraubenaxe mit Spielraum geht, befestigt ist. Das Gelenk der Triebwelle würde sich auf diese Weise vom Wasser abgeschlossen finden, und vom Innern des Schiffes aus immer sehr leicht zugänglich sein. Der im geschmeidigen Ueberzuge befindliche Axtheil wäre mit einer Garnitur zu versehen, welche den Ueberzug vor Reibung gegen die Axe schützen würde; der bewegliche Ring wäre aufserdem zwischen horizontalen Führungen in seiner Lage zu halten. Die oben besprochene Vorrichtung mit drei Rädern oder diejenige mit Cardani'schem oder jedem anderen Gelenk kann durch diese letzte Anordnung auch im Innern des Schiffes angebracht werden, ohne aufser der Anbringung eines mit dem die Schraube tragenden Rahmen beweglich ver-
bundenen Stutzens eine besondere Einrichtung zu erfordern, um die Abweichung der Schraubenaxe von der Triebwelle zu ermöglichen.
Die Winkelbewegung der Schraube der Witehead'schen Torpedos könnte, nachdem dieselben losgelassen worden, auf elektrischem Wege durch Leitungsdrähte erfolgen, welche vom Torpedo mitzuziehen wären und deren Enden sich in den Händen der an Bord des Schiffes Operirenden zu befinden hätten. Auf diese Weise könnte das Torpedo nicht nur nach einem vorher bestimmten Punkte gerichtet, sondern seine Richtung sogar während des Laufes selbst regulirt und verändert werden.
Der Hauptvortheil der Erfindung soll darin bestehen, das Steuern der Schiffe zum Zwecke des Ausweichens etc. sehr schnell und sicher bewirken zu können.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Die besonderen Schraubenvorrichtungen, welche die praktische Articulation der Schiffsschraubentriebwelle verwirklichen, wie beschrieben und in den Fig. 3 bis incl. 9 illustrirt.
2. Das Cardani'sehe Gelenk, wie beschrieben und gezeichnet (Fig. 16 bis incl. 20).
Hierzu I Blatt Zeichnungen.

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