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Anordnung zur doppelten spektralen Zerlegung in Spektralapparaten
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur doppelten spektralen Zerlegung in Spektralapparaten,
mittels deren aus einem Strahlenbündel Strahlen bestimmter Wellenlänge ausgesondert
und gereinigt, d. h. von Strahlen abweichender Wellenlänge befreit werden. Die zur
Zeit üblichen Einrichtungen dieser Art bestehen aus zwei hintereinanderliegenden
Spektralapparaten, und zwar werden die aus dem Spektrum des ersten Spektralapparates
ausgesonderten Strahlen in der gleichen Richtung dem zweiten Spektralapparat zugeführt,
in dem die Reinigung stattfindet. Eine derartige Anordnung nimmt infolge der Hintereinanderanordnung
der Systeme viel Raum in Anspruch und erfordert umständliche Handgriffe bei der
Wellenlängeneinstellung. Will man mittels einer solchen Einrichtung Strahlen verschiedener
Wellenlänge benutzen, so muß man entsprechend der verschiedenen Richtung der aus
dem ersten System austretenden Lichtstrahlen verschiedener Wellenlänge das zweite
System in einem weiten Bogen verschieben. Diese Anordnung führt zu baulichen Schwierigkeiten
auch insofern, als die im Interesse der Kostenersparnis üblicherweise mit einfacher
chromatischer Quarzoptik ausgerüsteten OOuarz-Monochromatoren neben der Prismendrehung
noch eine Linseneinstellung erfordern, die mit der Prismendrehung, zumal in doppelter
Ausführung und für registrierende Spektrendurchmusterung, umständlich zu kuppeln
ist. Die Erfindung betrifft eine Anordnung, die weniger Raum in: Anspruch nimmt
und bei der eine derartige Verschiebung nicht erforderlich ist. Dies wird dadurch
erreicht, daß die beiden Systeme derart nebeneinandergelegt werden, daß ihre Spektren
zusammenfallen bzw. durch Spiegelung zur Übereinand'erlagerung gebracht werden können,
und daß die aus dem ersten System kommenden Lichtstrahlen durch eine aussondernde
und umlenkende, z. B. spiegelnde Einrichtung durch das zweite System geleitet werden.
Die aussondernde und umlenkende Einrichtung kann durch das ganze-- Spektrum geführt
werden, um Strahlen jeder Wellenlänge auszusondern oder das Spektrum für photographische
Aufnahmen freizulegen. Ferner können mehrere aussondernde Einrichtungen angeordnet
werden, z. B: um Strahlen mehrerer getrennter Wellenlängenbezirke auszusondern und
miteinander zu vereinigen.
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Die Zeichnungen veranschaulichen einige Ausführungsbeispiele bei Benutzung
von Prismen als zerstreuende Apparatur und Linsen als abbildende Mittel. Die Erfindung
ist aber auf alle Arten von Spektralgeräten anwendbar; insbesondere auf solche mit
Spiegelabbildung oder spektraler Zerlegung durch Beugung, Interferenz oder Polarisationswirkungen.
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Abb. z ist ein Aufriß einer Anordnung, bei der den beiden Systemen
das zerstreuende Mittel gemeinsam ist und die Strahlen durch den Spiegel in einer
zu den Kanten des
Prismas parallelen, also senkrechten Ebene reflektiert
werden.
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Abb. 2 ist ein Grundriß von Abb. i.
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Abb. .2a, ist eine Einzeldarstellung zu Abb. i und 2.
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Abb.3 ist ein Aufriß einer Anordnung, bei der die reflektierende Einrichtung
aus zwei Spiegeln besteht, vermöge deren der Strahlengang in den beiden Systemen
sich kreuzt.
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Abb. q. ist ein Grundriß von Abb-. 3.
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Abb. 5 ist ein Grundriß einer Anordnung, welche der von Abb. 2 ähnlich
ist. Die Lichtstrahlen werden jedoch hier durch zwei oder mehrere spiegelnde Flächen
umgelenkt.
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Abb. 6 ist ein Aufriß einer der Anordnung nach Alyb.3 .ähnlichen Anordnung,
bei der zw,"eif,geerixite wSpektralapparate übereinander angeordnet sind.
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Abb. 6 a zeigt eine Abänderung der Anordnung nach Abb.6 und 7, bei
der statt eines der reflektierenden Prismen ein Dachkantenprisma angeordnet ist.
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Abb. 7 ist ein Grundriß von Abb. 6.
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Abb. 8 ist ein Grundriß einer Anordnung; bei der die Prismen der beiden
Systeme derart nebeneinander angeordnet sind, daß ihre Kanten parallel liegen und
die Spitze eines Prismas auf der Seite der Grundfläche des anderen Prismas liegt.
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Abb. g ist ein Aufriß einer Anordnung, bei der das Prisma oder die
Prismen der beiden Systeme als Halbprismen mit spiegelnder Fläche, beispielsweise
nach Littrow oder Fery, ausgebildet sind und die aussondernde und spiegelnde Einrichtung
auf der gleichen Seite des Prismas wie die Kollimatorspalte angeordnet ist.
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Abb. io zeigt ein Prisma mit drei spiegelnden Flächen, durch das die
Seitenvertauschung der Strahlen (Farbenvertauschung) vermieden und dadurch, z. B.
für Anordnungen nach Abb.8, lediglich verdoppelte Reinigung erzielt wird.
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Abb. i i - ist ein Grundriß eines Teiles von Abb:6 und 7 zur Darstellung
der Führung für die aussondernde Einrichtung durch das Spektrum hindurch.
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Abb. I2 'ist ein, senkrechter Schnitt nach der Linie 12-i2 von Abb.
i i.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i und 2 finden zwei symmetrisch
nebeneinanderliegende Spektroskope oder Spektrographen I und II Verwendung. Das
Spektroskop I besteht aus einem Diaphragma mit Kollimatorspalt i und Linse 2, einem
zerstreuenden Prisma 3 und einer-Linse q.. Das zweite Spektroskop besteht aus einer
Linse 5, einem zerstreuenden Prisma 3', einer Linse 6 und einem Spalt 7, durch den
die ausgesonderten und gereinigten Strahlen dem Meßinstrument o. dgl. zugeführt
werden". Die Prismen 3 und 3' können aus Glas oder beliebigem anderen optischen
Material bestehen. In der Zeichnung ist angenommen, daß Quarzprismen angeordnet
sind. Die Linsen 2, q., 5 und 6 können achromatische Linsenkombinationen sein. Sie
können aber auch einfache Linsen, beispielsweise aus Glas, Quarz, Flußspat, sein.
In dem Figurenbeispiel sind einfache Quarzlinsen angenommen.
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Die durch den Koll'imatorspalt i eintretenden Strahlen werden durch
das Prisma 3 zerstreut. Es entsteht so ein Spektrum im wesentlichen auf der Linie
8-io-g (Abb. 2). Die roten Strahlen r bilden den Spalt r an der Stelle g ab, die
grünen Strahlen g an der Stelle io und die violetten Strahlen v an der Stelle B.
Durch die Brechung der Strahlen mittels der nichtachromatischen Linsen 2 und q.
liegt das Bild des Spalts, das durch die violetten Strahlen v erzeugt wird, der
Linse q. näher als das Bild, das durch die roten Strahlen y erzeugt ist. Abb. 2
zeigt das Spektrum 8-io-g geradlinig. Tatsächlich ist es im allgemeinen leicht gekrümmt.
Um Strahlen der gleichen Wellenlänge aus dem Spektrum auszusondern, findet ein mit
Spalt i i versehenes Diaphragma Verwendung, hinter dem ein Spiegel i2 liegt. Der
Spalt i i ist zweckmäßig in seiner Breite veränderlich. Das Diaphragma und der Spiegel
können in Richtung des Spektrums 8-io-g beliebig verschoben werden, um die gewünschten
Strahlen auszusondern. Der Spiegel i2 ist so angeordnet, daß die durch den Spalt
i i hindurch auf den Spiegel 12 treffenden Strahlen unter einem solchen Winkel zurückgeworfen
werden, daß die zurückgeworfenen Strahlen durch die Linsen 5 und 6 und das Prisma
3' hindurchtreten. Wenn die Strahlen im rückwärtigen Verlauf durch das Prisma 3'
hindurchtreten, wird das falsche Licht, welches im Spektrum 8-io-g infolge diffuser
Zerstreuung oder infolge von Reflexen den ausgesonderten Spektralbereich überlagert
hat und vom Spiegel 12 ebenfalls zurückgeworfen wird, im Prisma 3' von den richtigen
Strahlen abgesondert, so daß ein reines Strahlenbündel durch den Endspalt 7 hindurch
in das Meßinstrument gelangt.
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Die beiden Prismen 3, 3' sind als ein einziges Prisma ausgeführt.
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Ordnet man im Spektrum 8-io-g eine lichtempfindliche Platte an, so
kann man spektrographische Aufnahmen machen.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Abb.3 und q. finden zwei übereinanderstehende
spiegelnde Flächen 18 und ig Verwendung, um die von dem ersten Spektrographen kommenden
Strahlen dem zweiten Spektrographen zuzuführen. Zwischen beiden Spiegeln befindet
sich
ein Diaphragma mit Spalt 2o. Nimmt man an, daß der Spiegel 18 fehlt, so wird das
durch den Kollimatorspalt 15, die Linsen 16 und 17 und das Prisma 14 tretende
Strahlenbündel ein streifenförmiges Spektrum 2r-22-23 bilden. Dieses Spektrum ist
in der Richtung vom Punkte 23 nach dem Prisma 14 hin geneigt. Die von dem Spalt
15 ausgehenden grünen Strahlen werden beispielsweise im Punkte 22 vereinigt. Der
Spiegel 18 liegt vor dem Spektrum 2r-22-23, und er kann derart parallel verschoben
werden, daß die Strahlen nach unten hin durch den Spalt 2o hindurch reflektiert
werden und der Brennpunkt 22 im Spalt 2o liegt. Durch diesen Spalt wird ein schmales
Strahlenbündel ausgesondert, welches auf den Spiegel zg trifft und derart zurückgeworfen
wird, daß es wieder durch die Linsen 17, 16 und das Prisma 14 sowie durch den Spalt
2.4 tritt. Die Spiegel 18 und r9 und der Spalt 2o können gemeinsam so verschoben
werden, daß ein beliebiger Teil des Spektrums 2i-22-23 durch den Spalt 20 hindurch
auf den Spiegel r9 geworfen wird.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Abb.3 und 4 werden die Lichtstrahlen
in einer zur Kante des Prismas parallelen Ebene zurückgeworfen. In dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. 5 erfolgt die Spiegelung in einer zur Kante des Prismas senkrechten Ebene.
Hierdurch wird neben doppelter Reinigung verdoppelte Dispersion erzielt. Die Einrichtung
enthält einen Kollimatorspalt 25, zwei Linsen 26 und 27, ein Prisma 28, spiegelnde
Flächen 29 und 3o, ein mit--Spalt versehenes Diaphragma 31 und einen Endspalt 32,
in dem der Spalt 25 abgebildet wird. Durch die durch den Spalt 25 tretenden Strahlen
wird ein Spektrum 33-34-35 gebildet, und die von diesem durch den Spiege13o ausgesonderten
Teile werden durch den Spalt des Diaphragmas 31 geworfen. Die Spiegel 29
und 30 und das Diaphragma 31 können derart verschoben werden, daß der gewünschte
Teil des Spektrums reflektiert wird.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Abb.6 und 7 sind zwei voneinander
unabhängige Spektroskope oder Spektrographen übereinand'erstehend angeordnet. Die
Strahlenumlenkung erfolgt ähnlich wie bei den Abb. 3 und 4 in einer Ebene parallel
zu den brechenden Prismenkanten. Das erste Spektroskop wird durch einen Kollimatorspalt
40, Linsen 44 42 und ein Prisma 43 gebildet, das zweite Spektroskop durch die Linsen
45 und 46, ein Prisma 47 und den Endspalt 44. Die spiegelnde Umlenkungsvorrichtung
zur Aussonderung eines Spektralbezirks besteht aus zwei Spiegeln 48 und 49 und einem
mit Spalt versehenen Diaphragma 5o. Das von dem Spektroskop 4ö-43 erzeugte Spektrum
ist demjenigen nach Abb. 3 und 4 ähnlich, und es wird so reflektiert, daß die reflektierten
Strahlen des Spektrums sich im Spalt des Diaphragmas 44 vereinigen.
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Die Strahlen sind in den Abbildungen eingezeichnet, und das Aussondern
der gewünschten Strahlen ergibt sich aus dem Vorhergehenden ohne weitere Erläuterung.
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Während in dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 6 und 7 die Kanten der
Prismen 43 und 47 in einer Flucht liegen, sind in dem im Grundriß dargestellten
Ausführungsbeispiel nach Abb. 8 die Prismen zweier Spektroskope mit ihren Kanten
so parallel nebeneinander angeordnet, daß das Prisma des zweiten Spektroskops seine
brechende Kante der Basis des Prismas des anderen Spektroskops zukehrt. Die Strahlenumlenkung
erfolgt hier ähnlich der Ab#b. 5 senkrecht zur brechenden Prismenkante. Das erste
Spektroskop I enthält einen Kollimatorspalt 55, Linsen 56 und 57 und ein Prisma
. 58, während das zweite Spektroskop II einen Spalt 59, Linsen 6o und 61 und ein
Prisma 62 enthält. Nimmt man zunächst an, daß das reflektierende System fehlt, so
bildet sich das Spektrum des Spektroskops I nach der Linie 63-64-65, und wenn man
den Spalt 59 des zweiten Spektroskops II als Kollimatorspalt benutzt, so entsteht
das Spektrum dieses Spektroskops in der Linie 66-67-68. Mittels der Spiegel 70 und
71 bringt man die Spektren in dem Spalt eines Diaphraginas 72 zur Übereinanderlagerung.
Das reflektierende System, das aus den Spiegeln 70 und 71 und dem
Diaphragma 72 besteht, kann durch das Spektrum hindurch verschoben werden.
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Das Ausführungsbeispiel nach Ab'b. 9 zeigt im Aufriß eine Anordnung
ähnlich Abb. 6 mit Strahlenumlenkung parallel der brechenden Kante, bei der jedoch
zwecks Erzielung gedrängteren Aufbaus statt Vollprismen zwei übereinanderstehende
verspiegelte Halbprismen nach Fdry benutzt sind. Das von dem Kollimatorspalt 76
ausgehende Strahlenbündel wird durch die hintere-verspiegelte sphärisch geschliffene
Fläche des unteren Fery-Prismas 77 unter spektraler Zerlegung in die Nähe des Kollimatorspalts
zurückgeworfen. Das dort sich ausbildende Spektrum wird von einem Spiegel 78 aufgefangen
und auf einen aussondernden Spalt 79 reflektiert. Die vom Spalt 79 durchgelassenen
Spekträlbereiche werden durch einen Spiegel 81 auf das obere Fery-Prisma 8o gelenkt,
dessen rückseitige sphärische Spiegelfläche sie nach Reinigung von falscher Strahlung
im Endspalt 82 vereinigt. Durch die Hintereinanderschaltung der beiden Fery-Prismen
wird deren Astigmatismus hinsichtlich der Spaltabbildung weitgehend
kompensiert.
Statt der beiden Fery-Prismen kann auch ein gemeinsames Fery-Prismä benutzt werden.
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Wird in den Ausführungsbeispielen nach Abb. 3 und 4 bzw. Abb. 6 und
7 eine der spiegelnden Flächen, beispielsweise in Abb. 6 die Fläche 48, in der aus
Abb. 6a ersichtlichen Weise durch ein Dachkantenprisma 48' ersetzt, so bewirkt die
dadurch eintretende seitliche Vertauschung der Spektralbezirke, daß neben der doppelten
Reinigung doppelte Zerlegung eintritt. Auch bei der Anordnung nach Abb. i und 2
läßt sich verdoppelte Zerlegung erzielen, wenn man den einfachen Spiegelspalt 12,
11 durch einen Spalt i i' mit seitenvertauschendem Mehrfachspiegel 12', z. B. gemäß
Abb. 2 a, ersetzt.
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In ähnlicher Weise kann man bei Anordnungen, welche, wie die Ausführungen
nach Abb. 8 oder Abb. 5 an sich doppelte Zerlegung ergeben, zu einer Anordnung übergehen,
die lediglich doppelte Reinigung bewirkt. Bei der Anordnung nach Abb, 8 kann dies
z. B. dadurch geschehen, daß man eine der Spiegelflächen 7o, 71 durch ein seitenvertauschendes
Spiegelsystem, z. B. ein Pentagonprisma, ersetzt. Bei Ausführungen nach Abb. 5 kann
man diese Umänderung dadurch erzielen, daß man die Strahlenumlenkung statt durch
die beiden Spiegelflächen 29, 3o durch eine ungerade Zahl von Spiegelungen, z. B.
drei Spiegelflächen gemäß Abb. 1o, bewirkt.
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Allen Arten von umlenkenden Zwischenspaltsystemen kann man mit Vorteil
außer der zurücklenkenden Wirkung zugleich eine brechende Wirkung, evtl. veränderlicher
Größe, erteilen, beispielsweise durch Krümmung, Durchbiegung der spiegelnden Flächen,
dioptrische Zwischenteile, insbesondere zwecks Regelung der Öffnung des reflektierenden
Strahlenbüschels.
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Bei den beschriebenen Anordnungen liegen Kollimatorspalt i und Okularspalt
7 (Abb. i' und 2) im allgemeinen nahe aneinander, und man wird das eintretende und
austretende Lichtbüschel diesen Spalten in üblicher Weise durch Prismen von den
entsprechenden Seiten her zuführen.
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Eine andere Möglichkeit, größere Spaltabstände zu erzielen, besteht
darin, durch Wahl verschiedener Brennweiten das Okularspaltbild 7 in Abh. i in einer
Ebene vor oder hinter dem Kollimatorspaltbild i entstehen zu lassen.
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Ferner kann man das Zwischenspektrum durch entsprechende Brennweitenwahl
stark vergrößert oder verkleinert ausbilden. Eine Vergrößerung kann sich beispielsweise
mit Rücksicht auf leichtere Spaltführung längs des gekrümmten Spektrums oder zwecks
erleichterter Spaltausgrenzung empfehlen. Vielfach kann es zweckmäßig sein, mit
der Verschiebung des aussondernden Spalts und des Spiegelsystems eine Drehung desselben
sowie eine Bewegung der Fernrohrlinsen oder eine automatische Minimumeinstellung
des Prismas zu kuppeln, beispielsweise indem man das Spalt-Spiegel-System und die
Fernrohrlinsen auf einem teleskopartigen Schwenkarm montiert.
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Eine andere Konstruktionsmöglichkeit zur Führung des aussondernden
Systems ist in den Abb. i i und 12 dargestellt. Die Abb. i r zeigt im Grundriß den
rechten Teil einer Anordnung nach Abb. 6, von dem der linke Teil der Spektralapparatur
mit den Prismen 43, 47, den Linsen 41, 45 und 42, 46 und den Spalten 40, 44 auf
einem Tisch 18o angeordnet ist. Der rechte Teil des Tisches 18o enthält an der Stelle,
an der das Spektrum gebildet wird, einen Ausschnitt 182. Auf dem Tisch ist ein Schlitten
183 innerhalb der durch volle und gebrochene Linien gezeichneten Grenzen verschiebbar,
auf dem das aussondernde System, nämlich das Diaphragma 5o und die Spiegel 48, 49,
angeordnet sind, und zwar sind diese Teile auf gegenüberliegenden Seiten des Schlittens
auf Böckchen 184 gelagert. Der Spalt 5o und die Spiegel 48 und 49 müssen in der
Längsrichtung des Ausschnitts 182 durch das Spektrum hindurchgeführt werden. Hierbei
muß das System um einen gewissen Winkel gedreht werden, um die aus dem ersten Prisma
austretenden Strahlen durch den Spalt und das zweite Prisma hindurch richtig zu
reflektieren. Um den Schlitten 183 -dementsprechend zu verschieben .und zu drehen,
sind auf dem Tisch 18o zwei Führungen 185 und 186 angeordnet, in denen der Schlitten
183 durch Kugeln oder Rollen 187 und 188 geführt ist, die in Aussparungen 189 des
Schlittens 183 laufen. Die dritte A#bstützungsstelle des Schlittens wird durch eine
Kugel 191 bewirkt, die auf dem Tisch 18o geführt ist. Die Führungen 185 und 186
sind bogenförmig und derart schräg zueinander ausgeführt, daß der Schlitten 183
und der Spalt 5o der Krümmung des Spektrums folgen und bei ihrer Längsverschiebung
in der richtigen Weise gedreht werden. Die Führungen 185 und 186 können etwa. von
Nuten gebildet werden. .
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Man kann die beiden Führungskurven unter Umständen auch als einheitliche
Kurve gestalten, ferner in Benutzung der bekannten Eigenschaften der Kegelschnitte
mit entsprechend gelegten geradlinigen Führungen auskommen. Auch kann man Spektralkrümmungen
dadurch mit geradlinigen Führungen wiedergeben, daß man für die mittleren Wellenlängen
den Abstand der beiden Monochromatoren
durch Hubbewegungen o. dgl.
vergrößert.
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Das in Abb. i i und 1a veranschaulichte Ausführungsbeispiel läßt sich
ähnlich bei allen optischen Konstruktionen verwerten, bei denen Spalten oder Linsen
zugleich mit der Bewegung eine Drehung zu erteilen ist, insbesondere auch bei solchen
Doppelmonochromatoren, bei denen durch Achromasie oder durch katoptrische Mittel
das Spektrum senkrecht zur Okularachse ausgebildet oder außerdem geebnet ist.
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Für die normalen Arbeiten als Monochromator mit doppelter Zerlegung
wird man zur Fernhaltung des vom Kollimatorspalt kommenden, an den ersten Reflexionsflächen
rückwärts gegen den Spalt 7 (Abb. i) zerstreuten falschen Lichts zweckmäßig eine
entfernbare Scheidewand 75-75 einfügen.
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Um- die spektrale Auflösung über das Spektrum hin gleichmäßiger zu
gestalten, kann man, statt Kollimatorspalt oder Endspalt zu verändern, auch die
Zwischenspaltbreite während der Spektrendurchmusterung verändern. Man kann sich
hierzu beispielsweise eines scharnierartigen Gestänges bedienen oder das Spiegelsystem
drehen.
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Ein anderer Ausgleich der spektralen Intensitätsverschiedenheiten
läßt sich mit besonders einfachen Mitteln dadurch gewinnen, daß man dem zu verschiebenden
Zwischenspalt eine die Spalthöhe begrenzende festliegende Schlitzblende vorlagen,
welche sich längs des Spektrums erstreckt, deren Weite aber entsprechend verschieden
abgeglichen ist. Das gleiche kann man natürlich auch durch Verschieben einer derartigen
Blende vor den anderen Spalten oder durch Benutzung eines Filters mit wechselnder
selektiver Absorption, welches gleichzeitig Streustrahlung und Reflexstrahlung anderer
Wellenlängengebiete abfängt, erzielen. Für Strahlungsmessungen mittels thermischer
Meßgeräte wird man meistens auf die hier weniger wichtige doppelte Zerlegung verzichten
und eine diesbezügliche Thermosäule oder einen Bolometerstreifen, beiseite schiebbar
angeordnet, direkt durch das erste Spektrum führen können, eventuell sogar gleichzeitig
durch den langwelligen Teil, während das kurzwellige Spektrum vom Ultraviolett her
registrierend mit einer Photozelle aufgezeichnet wird. Andererseits besteht auch
die Möglichkeit, durch verschiedene Teile des Zwischenspektrums mehrere ausgrenzende
Spaltspiegel gleichzeitig hindurchzuführen und mittels der dadurch entstehenden
mehrfachen Okularspalte verschiedene Empfangsgeräte zu gleicher Zeit registrieren
zu lassen.
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Bei Benutzung der Spektralapparatur zu registrierenden Spektrendurchmusterungen
kann man dieselbe in vorteilhafter Weise mit der Aufzeichnung einer Wellenlängenskala
dadurch kombinieren, daß man in dem gleichen Verhältnis, wie die Spektrometerspaltbewegung
erfolgt, die Bewegung der Registrierplatte geschehen läßt und dabei vor der Schicht
der Registrier-Aufnahmeplatte mit ihr bewegt eine klare Glasplatte mit geschwärzter
Wellenlängenskala anordnet, die dann ahne weiteres helle Wellenlängenmarkierungslinien
liefert. In der Regel wird man zwecks Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Wellenlängenskala
ein wechselndes Geschwindigkeitsverhältnis für beide Bewegungen einzurichten haben.
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Die Herstellung der erforderlichen, sich bewegenden Wellenlängenskala
kann hier durch strichweise Belichtung einer Registrierplatte bei Einstellung entsprechender
Wellenlängen in der Apparatur selbst für beliebige Verschubverhältnisse geschehen.
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Die vorliegende Spektralanordnung eignet sich außer zur vergleichenden
Registrierung spektraler Emissions- und Absorptionskurven auch zur automatischen
und vergleichenden Ermittlung spektraler Reflexionskoeffizienten, ferner zur spektralen
Untersuchung lichtelektrischer Wirkungen.