DE534986C - Schaufelschloss - Google Patents

Description

Um Laufschaufeln von Dampf- oder Gasturbinen mit Formschluß in eine Nut im Schaufelträger einzusetzen, ist es 'erforderlich, eine Einführungsstelle für die Schaufeln, 'eine Emführungsnut, zu schaffen.· Ist der Schaufelträger voll beschaufelt, so muß die Einführungsnut geschlossen werden, um 'ein Herausfallen der Schaufeln während des Laufes der Turbine zu verhindern. Das Schlußstück ist auch bei eingedrehten Schaufeln erforderlich, bei denen eine besondere Einführungsnut in Fortfall kommen kann. Das Schlußstück bedeutet 'eine Lücke in der Beschaufelung, also eine Unstetigkeitsstelle. Es besteht die Möglichkeit, daß gerade eine Unstetigkeit Anlaß zu unerwünschten Schwingungserscheinungen bietet. Es entsteht also die Aufgabe, die Lücke in der Beschaufelung beim Schlußstück nicht entstehen zu lassen.

Es sind Schaufelschlösser bekannt, bei denen in die Einführungsnut eine Schlußschaufel eingesetzt und in dieser z. B. durch Beilagen gehalten wird. Da bei der bekannten Ausbildung tragende Fasern entweder der Schlußschaufel selbst oder der benachbarten . Schaufel zerschnitten werden, so tritt hierdurch eine wesentliche Minderung der Festigkeitseigenschaften ein, die, vor allem im Niederdruckteil, die Anwendung derartiger Schaufelschlösser unmöglich macht. Bei anderen Vorschlägen fehlt diese Zerschneidung der tragenden Fasern, aber die Schlußschaufel selbst besitzt nur einen Fuß halber Breite. Auch diese Ausführungsform genügt den heute an Schaufehl hoher Beanspruchung zu stellenden Anforderungen nicht. Die Fasern dieser Schaufeln sind bis an die Grenze ihrer Tragfähigkeit beansprucht. Eine Verminderung des tragenden Querschnittes ist daher nicht mehr möglich. Will man also die Lücke in der Beschaufelung vermeiden, so muß ein neuer Weg eingeschlagen werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß, der Erfindung die Schlußschaufel in der Weise ausgebildet, daß der durch Verminderung der Schaufelstärken in der Umfangsrichtung entstehende Ausfall an tragendem Querschnitt durch eine Verbreiterung des Fußes der Schlußschaufel in axialer Richtung ausgeglichen ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt, und zwar in Abb. ι in einem Radialschnitt, in Abb. 2 in einer Aufsicht auf die Einführungsnut und die an diese anschließende Schaufelnut, in Abb'. 3 in einer Aufsicht auf die Beschaufelung mit dem Schlußstück. Abb. 4 zeigt die Schlußschaufel für sich in einer Aufsicht, Abb. s die Keilbeilage und das Nutschlußstück, Abb. 6 die Füllbeilage.

Die normale Schaufelnut (Abb. 2) mit den Begrenzungsflächen 1 und 2 geht in die durch

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Gustav Köhler in Mülheim, Ruhr,

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gebrochene Flächen begrenzte Einführungsnut 3 über, deren Flächen 4 und 5 sich eng dem Schaufelprofil anschmiegen (Abb. 3). Sie ist unterschnitten, wie 'es die gestrichelten Linien 6, 6' und 7 andeuten. Zur Ausfüllung dieser Nut sind vorgesehen: die Schlußschaufel 8, das Keilstück 9, die Füllbeüage 10 und das Nutscnlußstück 11.

Die Füllbeilage weist einen Ansatz 12 auf, das Nutschlußstück einen Ansatz 13. Gleichzeitig sind die Laufschaufeln 14 (bei 15), Füllbeilage 10 (bei 16) und Keilbeilage 9 (bei 17) unterschnitten.
Die Einbringung des Schaufelschlosses geht in folgender Weise vor sich: Nachdem die letzte Schaufel 14 eingesetzt ist, wird in die Einführungsnut zunächst die Schlußschaufel 8 eingesetzt und so weit eingeschoben, daß- sie an den Flächen 4 und 5 zur Anlage kommt. Hierbei werden ihre seitlichen Ansätze .18 und .19 von den Unterschneidungen der Nut 6, 6' und 7 gehalten. Hierauf werden das Füllstück 12 und das Nutschlußstück 11 eingesetzt, und zwar greift das Füllstück 10 mit einem Ansatz 12 in die Ausnehmung 15 der Schaufel 14 ein, -während der Ansatz 13 des Nutschlußstückes in die Aussparung 16 der Füllbeüage 10 zu liegen kommt. Schließlich wird noch das Keilstück 9 eingeschlagen und das Füllstück 10 darüber geschlagen, wie es in der Abbl. 1 bei 20 angedeutet ist.

Hierdurch wird ein sicherer Schluß der Beschaufelung herbeigeführt, ohne daß die Festigkeitseigenschaften der Nachbarschaufeljn ungünstig beeinflußt werden oder eine Lücke in der Beschaufelung besteht. Von besonderem Vorteil ist bei dieser Ausbildung deiS Schaufelscnlosses, daß keine der Schaufehl in der tragenden Faser eingeschnitten zu werden braucht, so daß also an den Festigkeitseigenschaften der Schaufehl sich nichts ändert.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Schaufelschloß für mit Formschluß in eine Schaufemut eingesetzte, axial beaufschlagte Beschaufelung von Dampf- oder Gasturbinen mit einer in die Einführungsnut eingesetzten Schlußschaufel, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Verminderung der Stärke der Schlußschaufel in der Umfangsrichtung entstehende Ausfall an tragendem Querschnitt durch eine Verbreiterung des Fußes der Schlußschaufel in axialer Richtung ausgeglichen ist.

2. Schaufelschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen Schlußschaufel und einer benachbarten Schaufel in an sich bekannter Weise durch ein Keilstüek und ein dieses haltende Füllstück ausgefüllt ist und der von der Schlußschaufel, dem Keilstüek und dem Füllstück nicht ausgefüllte Teil der Nut durch ein besonderes Nutschlußstück verschlossen ist, das mit einem Ansatz unter das Keilstüek oder Füllstück oder unter beide greift. 70 -

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen