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Vorrichtung an Schlauchpressen Die Erfindung bezieht sich auf eine
Vorrichtung an bekannten Schlauchpressen o. dgl. zur Herstellung von Formkörpern.
aus plastischen Massen, wie Radschläuchen o. d-1., die über einen Dorn gedrückt
oder gespritzt werden.
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Man hat schon für Gummi und Nietall solche Spritzverfahren angewandt
und hatte dabei auch Vorkehrungen getrof!"en, um durch Druckunterschiede an verschiedenen
Austrittsseiten, etwa durch Exzenterstcllung des Dornes und damit verbundener Verengung
einer Ouerschnittseite, vorbestimmte Krüminungen in den Schlauch zu legen, wobei
ungleichmäßige Wandstärke und. Dichte der Gummischicht eintrat.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, den Durchflußquerschnitt
im Druckraum vor dem Austrittsquerschnitt dcrart zu verändern, daß die Durchflußgeschwindigkeit
an gewünschten Punkten beeinflußt werden kann. Man erreicht dadurch, daß man verschiedene
Geschwindigkeiten zwischen zwei an dem Umfang der Dornöffnung entgegengesetzten
Punkten erzeugen kann oder daß vorhandene Geschwindigkeiten an diesen Punkten verlangsamt
oder beschleunigt werden oder daß schließlich vorhandene Unterschiede der Geschwindigkeit
aufgehoben werden und eine gleichmäßige Austrittsgeschwindigkeit an allen Punkten
eintritt.
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Durch diese Regelung ist es möglich, nicht nur jede gewünschte Krümmung
eines Gegenstandes, sondern auch gerade Schläuche mit ungleichmäßiger Wandstärke
erzeugen zu können.
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Die Herstellung gerader Schläuche mit ungleichmäßigem Querschnitt
war bisher nicht möglich, wie auch mit einer Vorrichtung nicht alle Variationen
vom geraden, gleichmäßigen bis zum gekrümmten, ungleichmäßigen Schlauch hergestellt
werden konnten. Wenn auch im besonderen Ringschläuche o. dl. in Frage kommen, so
beschränkt sich die' Erfindung nicht nur hierauf, sondern jeder andere Formkörper,
wie Heizschläuche oder ähnliche Behälter, Formschläuche iür Luftreifen, kann damit
hergestellt werden.
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Zur Herstellung solcher Formkörper unter Verwendung unterschiedlicher
Geschwindigkeit der plastischen Masse bei gleichmäßigem Querschnitt benutzt man
einen an sich bekannten Dorn mit konzentrischer Öffnung und behindert an einer Seite
den Fluß der plastischen Masse im Druckraum, ' also zwischen Preßschnecke und einem
Teil des Austrittsquerschnittes; man erhält so einen Ringschlauch mit gleichmäßigem
Querschnitt. Zur
Erzeugung von ungleichen Querschnitten verwendet
man an sich bekannte, exzentrisch liegende Dorne, wobei je nach unterschiedlicher
Durchflußgeschwindigkeit gerade oder gekrümmte Körper erzielt werden.
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Zur Regelung der Durchflußgeschwindigkeit der plastischen Masse versieht
man entweder den Dorn oder die Druckkammer oder beide mit einer einseitig konvexen
oder konkaven Wölbung und erreicht hierdurch eine Verengung oder Erweiterung des
Druckraumes an einer gewünschten Stelle, wodurch dann die Durchflußgeschwindigkeit
sich ändert.
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Die verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten sind in den Zeichnungen
beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt im Querschnitt eine Dornanordnung zur Erzeugung eines
ringförmigen Schlauches gleichmäßiger Form.
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Abb. 2 zeigt im Querschnitt eine Dornform zur Erzeugung eines Ringschlauches
mit verhältnismäßig dicker Innenschicht.
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Abb. 3 bis ; zeigen verschiedene Dorneinrichtungen und Druckraumwandungen
zur Herstellung verschiedener Ringschlauchquerschnitte.
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Abb. 8 zeigt einen Druckraum zur Herstellung massiver Ringe.
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In der Abb. i ist ein Dorn zur Herstellung eines Ringschlauches mit
gleichmäßiger Wandstärke dargestellt. Das Mittel zur Erzeugung des erforderlichen
ungleichmäßigen Flusses der Masse ist eine konvexe Ausbuchtung i in dem Dorn 2,
so daß der Durchlaß 3 zwischen diesem Dorn und der Druckrauniwand 4 verengt wird.
Der Dorn 5 ist konzentrisch eingesetzt, weshalb ein Schlauch gleichmäßiger Stärke
erzeugt wird, der sich in Ringform legt, da die Masse an der freien Seite 5a schneller
als an der öffnung 5b austritt.
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Die geformte Masse kann mit Hilfe einer bekannten Ablegepfanne abgenommen
werden. Die Abb.2 zeigt einen Dorn zur Herstel-@ung eines Ringschlauches mit einer
verhältnismäßig dicken Innenschicht. Das Mittel zur Erzeugung des ungleichmäßigen
Flusses ist ähnlich dem der Abb. i. Die Verengung ist aber beträchtlich größer.
Der Dorn 9 liegt hier in üblicher Weise exzentrisch, und die konvexe Ausbuchtung
io ist so bemessen, daß das natürliche Bestreben eines größeren Flusses durch die
weitere Öffnung 9a eingekehrt und der Fluß schließlich geringer als der auf der
Seite 9b wird. Der Erfolg ist dann ein Ringschlauch mit einer dicken Innenschicht.
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Die durchgedrückte Masse wird vorzugsweise auf den Abnahmeträgern
belassen, um abzukühlen oder sich zu festigen, weshalb diese Träger im ganzen abnehmbar
sind, um sie gesondert von der Schlauchpresse aufstapeln zu können. Die Abnahmeplatten
werden dabei in bekannter Weise übereinandergestapelt, während die Trommeln horizontal
auf einer Achse nebeneinander aufgereiht werden.
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Es wurde schon erwähnt, daß sich die Erfindung auch auf das gerade
Durchdrücken von Schläuchen mit ungleichmäßiger Dicke bezieht, die man ohne äußere
Beanspruchung angefaltet in gerader Länge durchzudrücken wünscht. In einem solchen
Fall ist ein Dorn wie in Abb.2 angeordnet, bei dem nur die konvexe Ausbuchtung io
geringer ist, während hierbei die Abnahmeeinrichtung ein gewöhnliches Förderband
mit gerader Förderrichtung und einer der Durchdrückgeschwindigkeit entsprechenden
Bewegung ist.
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Es ist weiter ersichtlich, daß die Erfindung sich nicht auf eine einzelne
Ausbildung des Dornes beschränkt, um die gewünschte Ungleichmäßigkeit des Flusses
zu erhalten. Man kann z. B., anstatt den Dorn konvex auszubilden, diese konvexe
Ausbuchtung in die Druckraumwandung 16 (Abb. 3) legen, oder anstatt einer Auswölbung,
von der bisher gesprochen wurde, kann man auch Prallflächen benutzen, oder anstatt
den Durchlaß an dem Schlauchpressenmundstück zu beengen, kann man diesen umgekehrt
erweitern, indem man beispielsweise im Dorn, wie bei 17 in Abb. .I, eine
konkave Wölbung oder wechselweise in der Druckraumwand, wie bei 1.8 in Abb. 5. anordnet.
Es ist deshalb selbstverständlich, daß man jede Art solcher konvexer oder konkaver
Wölbungen verwenden kann. Man kann auch anstatt einer örtlichen Verengung oder umgekehrt
einer Erweiterung des Durchlasses einen relativen Längenunterschied verschiedener
Teile zum gleichen Zweck einrichten, so z. B. kann, wie in Abb. 6, dieser Durchlaß
gebogen sein, wobei der Teil i9 dem Fluß der Masse einen größeren Widerstand entgegensetzt
als der Teil 20. Den gleichen Zweck kann man erreichen; wenn man, wie in Abb.7,
die Achse der Pi-eßschnecke 21 gegenüber der Dornachse versetzt.
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Aus dein Vorhergesagten geht hervor, daß jede Art Exzentrizität der
Öffnung irgendeine gewünschte Form des Schlauchquerschnittes herstellen kann, im
besonderen an der Innenfläche eines Luftschlauches.
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Es lassen sich mit dieser Vorrichtung auch feste Körper, wie etwa
massive oder halbmassive Reifen, pressen. In diesem Falle wird, wie in Abb.8, an
der inneren Wandung der Düsenkammer eine konvexe Wölbung 22 angeordnet ohne Anwendung
eines Dornes.
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Die Erzeugung eines aufblähbaren Ring-
Schlauches,
der in seiner gespritzten Form bestellen bleibt, etwa eines Schlauches gleichmäßiger
Wandstärke, der beim Aufblasen im wesentlichen gleichmäßige Form behält, ist ein
Erfolg, der das besondere Kennzeichen der Erfindung bildet.
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Bei der bisherigen Herstellung von gleichmäßigen Schläuchen wurde
die Außenseite des Schlauches gespannt oder verdreht, und diese Verdrehung ist so
groß, daß zur Herstellung einer entsprechenden, in Spannung befindlichen Außenseite
es erforderlich ist, den Schlauch in einem beträchtlich stärkeren Maße herzustellen
als es für den gewöhnlichen Ouerschnitt erforderlich wäre. Dies bedeutet Materialverlust,
und das Originalmaß, um dem Schlauch die ideale Dicke der Außenseite zu geben, ist
außergewöhnlich groß; es war daher ein Mittelweg erforderlich. Es konnte daher bei
dem bisherigen Verfahren die Dicke der äußeren Schicht in keiner Weise wunschgemäß
hergestellt werden, so daß infolgedessen die Lebensdauer eines solchen Schlauches
nur auf verhältnismäßig geringen Gebrauch beschränkt war. Des weiteren trat leicht
eine schädliche Wirkung auf die Reifen ein.
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Nach der Erfindung hergestellte Schläuche `-erziehen sich nicht wesentlich
nach dem Aufblasen, und es ist ersichtlich, daß ein solcher Schlauch genau den gewünschten
Wandquerschnitt hat, so daß ein wirtschaftlicher Materialverbrauch vorhanden ist
und, was viel wichtiger ist, eine Außenschicht von idealem Gleichmaß geschaffen
wird. Solche Vorteile stehen im Gegensatz zu den bisher erzeugten Luftschläuchen.
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Wo z. B. ein Ringschlauch mit einer dicken Innenschicht gespritzt
wird, kann auch die Außenschicht eine genau gewünschte Dicke haben.
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Es ist erforderlich, <laß Luftschläuche mit einer Innenschicht
bestimmter Form dicht in die innere Form der Klemmen öder der Wulstringe passen
müssen, die die Formflächen für die umlaufenden Kanten eines Luftreifens bilden.
Diese Innenschicht, im besonderen an Luftschläuchen größeren Ausmaßes, hat man gewöhnlich
getrennt an Luftschläuchen angebracht, und es ist verständlich, daß auf andere Weise
die Ringform eines geradlinig ausgedrückten Schlauches überhaupt unmöglich war.
Diese Anordnung erfordert null eine Mehrzahl von Arbeitsgängen, und weiter, entsprechend
der Tatsache, daß die Innenschicht von Luftschläuchen bei der jetzigen Ausführung
sich zu falten sucht, war es besonders schwierig, ein gutes Anlegen der Innenschicht
des Schlauches zu erreichen, was wiederum frühzeitigen Verschleiß beim Gebrauch
zur Folge hatte. Der Erfindung entsprechend ist es aber möglich, diese Innenschicht
in einem mit dem Schlauchkörper über den Dorn dttrchzudrüh ken, wobei eine beträchtliche
Ersparnis dadurch erzielt wird, daß die Arbeitsgänge zur Herstellung einer separaten
Schicht und Anbringung derselben an dem Schlauch wegfallen.
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Ferner bestand bei der Herstellung der bisher verwendeten Schläuche
der Übelstand, daß diese im entleerten Zustand oder teilweise aufgeblasen sich knickten
und deshalb nicht gut und glatt in die Formen eingelegt werden konnten, in denen
sie vulkanisiert und auf ihre endgültige Form gebracht werden. Es -war deshalb erforderlich,
daß, bevor die Luftschläuche in die Form gebracht wurden, diese abseits der Form
in Klemmringe gefaßt wurden, die aus einem Paar Ringen zum Formen der Innenschicht
bestehen und die in die Formen hineinpassen, so daß sie deren Formfläche vervollständigen.
Der rohe, nach der Erfindung hergestellte Luftschlauch ist spannungslos ringförmig
gebildet und legt sich natürlich gut und glatt in die Forrn, wobei der ganze Arbeitsgang
der Befestigung in den Klemmringen fortfällt, was oft zeitraubend und mühevoll ist.
plan kann daher diese Kleininringe als nicht zur Forin gehörige Teile überhaupt
weglassen.