DE527765C

DE527765C - Balance rudder with two-part rudder body

Info

Publication number: DE527765C
Application number: DED57771D
Authority: DE
Original assignee: Deutsche Werft AG
Current assignee: Deutsche Werft AG
Priority date: 1929-02-24
Filing date: 1929-02-24
Publication date: 1931-06-20

Description

Den Kursabweichungen von Einschraubenschiffen, die aus dem vom Propellerstrom auf den Schiffskörper ausgeübten Drehmoment herrühren, wird bekanntlich dadurch begegnet, daß man das Profil des Ruderkörpers ähnlich dem Profil von Flugzeugtragflächen unsymmetrisch ausbildet. Durch diese Formgebung des Ruderkörpers wird eine auf den Ruderkörper wirkende Kraft hervorgerufen, die ein Drehmoment auf den Schiffskörper ausübt, das dem Drehmoment aus dem Schraubenstrom entgegengesetzt gerichtet ist.The course deviations of single-screw vessels, resulting from the torque exerted on the hull by the propeller current, is known to be countered by making the profile of the rudder body asymmetrical, similar to the profile of aircraft wings trains. This shaping of the rudder body is one on the rudder body caused acting force that exerts a torque on the hull that the Torque from the screw current is directed in the opposite direction.

Zweischraubenschiffe sind, wenn keine äußeren Einflüsse auf sie einwirken, an sich kursbeständig. Kursabweichungen werden hier hauptsächlich durch den Wind verursacht, was sich insbesondere bei Fahrgastschiffen bemerkbar macht, weil die Aufbauten dem Wind eine große Angriffsfläche bieten. Zweischrauben-If there are no external influences on them, twin-screw ships are inherently stable in their course. Course deviations are mainly caused by the wind, which is particularly noticeable on passenger ships because the superstructures offer the wind a large area to attack. Two-screw

ao fahrgastschiffe sind daher je nach Lage der Aufbauten luv- oder leegierig.Ao passenger ships are therefore eager to wind or leech, depending on the position of the superstructure.

Die vorliegende Erfindung richtet sich darauf, die Luv- oder Leegierigkeit von Fahrgastschiffen zu beseitigen. Der bekannte Vorschlag, den Ruderkörper ähnlich wie die Profile von Flugzeugtragflächen auszubilden und dadurch ein Drehmoment auf den Schiffskörper auszuüben, ist hierfür nicht geeignet. Die Kursabweichungen von Fahrgastschiffen sind zwarThe present invention is directed to the windward or leewardness of passenger ships to eliminate. The well-known proposal to make the rudder body similar to the profiles of To design aircraft wings and thereby exert a torque on the hull, is not suitable for this. The course deviations of passenger ships are indeed

bei der Überquerung des Ozeans, beispielsweise in der Europa-New York-Fahrt oder bei Reisen im Passat, fast für die ganze Dauer der Ozeanfahrt nach der gleichen Seite gerichtet. Sie treten jedoch für die Hin- und Rückreise nach verschiedenen Seiten auf.when crossing the ocean, for example on the Europe-New York trip or when traveling in the trade winds, directed in the same direction for almost the entire duration of the ocean voyage. she however, occur on different sides for the outward and return journey.

Aus zweiteiligen Profilrudern mit feststehendem Kopf (sogenannten Oertz-Rudern) kann man durch geringes Ruderlegen ebenfalls ein tragflächenähnliches Profil bilden. Diese Ruder sind jedoch hinsichtlich der Antriebskraft zum Ruderlegen gegenüber einteiligen Balanceprofilrudern unwirtschaftlich, weil sie infolge der beiden hintereinanderliegenden und voneinander unabhängigen Einzelprofile einen wesentlich höheren Aufwand für jedes Ruderlegen erfordern.Two-part profile oars with a fixed head (so-called Oertz oars) can a wing-like profile can also be formed by turning the rudder a little. These oars are, however, compared to one-piece balance profile oars with regard to the driving force for oar laying uneconomical because they are due to the two consecutive and from each other independent individual profiles a significantly higher effort for each rowing require.

Gemäß der Erfindung wird die auf den Ruderkörper wirkende Kraft zum Hervorrufen des den Kursabweichungen entgegenwirkenden Drehmoments dadurch erzeugt, daß bei dem ebenfalls zweiteilig ausgebildeten Ruderkörper der vordere Teil um die Ruderachse schwenkbar ist und durch Schwenken desselben ein unsymmetrisches, den Flugzeugtragflächen ähnliches Profil entsteht.According to the invention, the force acting on the rudder body is to be evoked of the torque counteracting the course deviations generated by the fact that in the The rudder body also has a two-part design, the front part pivotable about the rudder axis is and by pivoting the same an asymmetrical, similar to the aircraft wings Profile is created.

Hat ein Schiff auf seiner Reise mit Winden zu rechnen, die Kursabweichungen nach der Backbordseite hervorrufen würden, so wird der vordere Ruderteil um einige Grad nach der Steuerbordseite verstellt. Der Ruderkörper hat dann die Form eines gekrümmten Flugzeugtragflächenprofils. Das vorbeistreichende Wasser ruft eine Kraft hervor, die ein Drehmoment auf das Schiff ausübt, das Kursabweichungen nach Steuerbord, also denjenigen die durch den Wind hervorgerufen werden, ent-If a ship has to reckon with winds on its voyage, the course deviations after the Would cause the port side, the front part of the rudder moves a few degrees after the Adjusted starboard side. The rudder body then has the shape of a curved aircraft wing profile. The passing water creates a force that exerts a torque on the ship that causes course deviations to starboard, i.e. those caused by the wind,

gegenwirkt. Beim Steuern des Schiffes sind der vordere und hintere Teil des Ruderkörpers miteinander verblockt, so daß das Ruder wie ein einteiliges Balanceruder mit unsymmetrisehen Profilen wirkt.counteracts. When steering the ship, the front and rear are the rudder body interlocked so that the rudder looks like a one-piece balance rudder with asymmetric Profiles works.

In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Hinter dem Schiffskörper α eines Zweischraubenschiffes ist ein zweiteiliger Ruderkörper mit dem vorderen Teil b ίο und dem hinteren Teil c angeordnet. Der hintere Teil c umschließt den Rudersteven d und ist um diesen drehbar. Der vordere Ruderteil b kann um den Rudersteven d geschwenkt werden. Bei mittschiffs liegenden Ruderteilen b und c hat der Ruderkörper die Form eines symmetrischen wasserschnittigen Balanceruders. In the drawing, the invention is shown by way of example. A two-part rudder body with the front part b and the rear part c is arranged behind the hull α of a twin-screw ship. The rear part c encloses the rudder stem d and can be rotated about it. The front part of the rudder b can be pivoted around the rudder post d. With rudder parts b and c located amidships, the rudder body has the shape of a symmetrical water-cut balancing rudder.

Soll einer nach Backbord gerichteten Kursabweichung des Schiffes entgegengewirkt werden, so wird der vordere Ruderteil b um den der Kursabweichung entsprechenden Winkel a nach Steuerbord geschwenkt. Das Gesamtprofil des Ruderkörpers hat jetzt die Form eines unsymmetrischen Flugzeugtragflächenpro-Öls, bei dem e die Druckseite und f die Saugseite ist. Der bei Vorwärtsfahrt vorbeistreichende Wasserstrom ruft eine in Pfeilrichtung4 wirkende Kraft hervor, und das durch diese auf den Schiffskörper ausgeübte Drehmoment wirkt der nach Backbord gerichteten Kursabweichung entgegen.If a course deviation of the ship directed to port is to be counteracted, the front part of the rudder b is pivoted to starboard by the angle a corresponding to the course deviation. The overall profile of the rudder body is now in the form of an asymmetrical aircraft wing pro-oil, where e is the pressure side and f is the suction side. The water flow passing by when driving forward causes a force acting in the direction of arrow4, and the torque exerted by this on the hull counteracts the course deviation directed to port.

Für das Steuern des Schiffes werden dieFor steering the ship, the

Teile b und c des Ruderkörpers miteinander fest verbunden, so daß das Ruder wie ein einteiliges unsymmetrisches Balanceruder wirkt.Parts b and c of the rudder body are firmly connected to one another, so that the rudder acts like a one-piece asymmetrical balance rudder.

Die Verbindung der beiden Ruderteile erfolgt zweckmäßig am Ruderquadranten, in dem die durch eine Ausbohrung im Ruderschaft oder als Rohr über den Ruderschaft geführte Spindel zum Bewegen des vorderen Teils b durch bekannte Mittel, beispielsweise Bolzen, leicht lösbar mit dem Ruderschaft gekuppelt wird. Hierdurch ist es möglich, den Winkel a, um den der Teil b ausgeschwenkt ist, während der Fahrt zu verändern.The connection of the two rudder parts is expedient at the rudder quadrant, in which the spindle guided through a bore in the rudder stock or as a tube over the rudder stock for moving the front part b is easily detachably coupled to the rudder stock by known means such as bolts. This makes it possible to change the angle a by which part b is pivoted out while driving.

Das Ruder kann auch für Einschraubenschiffe angewandt werden, insbesondere für Fahrgastschiffe, bei denen auf einem Teil der Reise die Abweichungen durch den Winddruck sich zu den Abweichungen aus dem Propellerstrom addieren bzw. während eines anderen Teils der Reise den Abweichungen aus dem Propellerstrom entgegenwirken, so daß für den erstgenannten Teil der Reise ein stärkeres Ausschwenken des vorderen Teils b und für den letztgenannten Teil etwa ein symmetrisches Ruderprofil zweckmäßig ist.The rudder can also be used for single-screw vessels, in particular for passenger ships, in which the deviations due to the wind pressure add up to the deviations from the propeller flow on part of the voyage or counteract the deviations from the propeller flow during another part of the voyage, so that for the first-mentioned part of the journey a stronger pivoting of the front part b and for the last-mentioned part a symmetrical rudder profile is appropriate.

Claims

Claim:

Balancing rudder with two-part rudder body, in particular for twin-screw ships, characterized in that the front part (b) of the rudder body can be pivoted around the rudder post and is fixed to the rear rudder part (c), which surrounds the rudder post, in each pivoted position by means known per se is to be connected so that the rudder body acts like a one-piece balancing rudder with a curved profile similar to the wing of aircraft when the rudder is laid.

1 sheet of drawings