DE5246A - Ventilationsofen mit Gasheizung - Google Patents
Ventilationsofen mit GasheizungInfo
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Description
1878.
Klasse 36.
W. & F. LÖNHOLDT in FRANKFURT a. M. Ventilationsofen mit Gasheizung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. October 1878 ab.
Der vorliegende Ofen, welcher in den verschiedensten Modificationen seines Princips ausgeführt
werden kann, bezweckt die Heizung und Ventilation von Räumen in möglichst rationeller Weise, durch Einführung frischer,
warmer Luft an den kalten Wänden, bei gleichzeitiger Abführung der gebrauchten Luft. Zur
Abführung der letzteren kann der durch die Gasfeuerung entbehrlich gewordene Kamin benutzt
werden. In vielen Fällen kann dessen Zugkraft noch durch die hineingeleiteten abgehenden
Verbrennungsgase vermehrt werden.
Diese Art Oefen bieten den Vortheil, dafs sie vermöge ihrer Disposition und Form sehr
leicht der Architektur eines jeden Raumes angepafst werden können. Sie sind in jeder
Fensternische vor der Brüstung, an der Wand, in Form einer Lisene oder eines Schrankes,
eines -Consols getragen, und in ähnlicher Weise anzubringen. Die Ventilation kann, wenn ein
Wechsel der Luft nicht gewünscht wird, zeitweise unterbrochen und nur die im Zimmer
befindliche' Luft in Circulation gesetzt werden. Dies geschieht durch einfaches Ziehen von
Schiebern oder Drehen einer Klappe, wenn es sich darum handelt, das Zimmer rasch zu erwärmen.
Für die gewöhnlichen Zwecke der Heizung eines Zimmers wird ein Argandbrenner (oder
mehrere) angewendet, dessen Verbrennungsgase ein in mehrfachen Windungen auf- und abgeführtes
dünnwandiges Kupferrohr durchstreichen.
Die Windungen dieses Rohres sind zwischen zwei parallel zu einander stehenden, mit verticalen
Wellen oder ^v^^/v- formigen Aufbiegungen
versehenen Metallwänden auf- und abgeführt. Diese Wände werden von der strahlenden
Wärme der Röhren erhitzt.
Die unten an dem Ofen einströmende Luft wird daher sowohl an den Röhren, als auch
an den wellenförmigen Metallwänden erhitzt, welche letztere die von der strahlenden Wärme
empfangene Hitze wieder an die Luft abgeben, die oben am Ofen erwärmt ausströmt. Das
Ganze ist in einem Zinkkasten eingeschlossen, dessen Wände nicht übermäfsig heifs werden,
weil, wie oben erwähnt, zwischen ihnen und den wellenförmigen Innenwänden Luft durchstreicht.
Die dem Ofen entströmende warme Luft steigt an der Wand oder an dem Fenster, wo
der Ofen aufgestellt ist, in die Höhe, und verbreitet sich erst oben im Zimmer, von wo sie
herabsinkt, ohne dafs ein Luftzug fühlbar wird.
Es ist Sorge getragen, dafs der Luft in dem Mafse, als sie sich erwärmt, Feuchtigkeit genug
zugeführt wird, um damit gesättigt zu erscheinen. Da die frische Luft mit der gröfsten
Leichtigkeit, bei Anbringung des Apparates am Fenster oder einer Aufsenwand, unmittelbar
aus dem Freien entnommen werden kann, so kann nur ganz reine, gesunde Luft' ins Zimmer
dringen.
In beiliegender Zeichnung ist der Apparat in verschiedenen Modificationen dargestellt.
Fig. ι bis S zeigen ihn in der einfachsten
Ausführung in zwei verticalen Längenschnitten, einer Seiten- und einer Vorderansicht und im
Grundrifs.
Der Ofen ist hier an einer Wand aufgestellt. M ist diese Wand, welche einen nach aufsen
führenden Kanal A besitzt. An der äufseren Seite ist in diesen Kanal ein nach oben gebogenes
Rohr C eingesetzt. In Fällen, wo dasselbe heftigen Windstöfsen ausgesetzt ist, ist
dasselbe mit einem drehbaren Hut gekrönt, wie die Figur zeigt. Dieser Hut dreht sich vermöge
der Fahne / nach der Windrichtung. Die frische Luft tritt bei m ein. Vor dem Kanal A,
im Innern des Zimmers, ist der Ofen angebracht. Die frische Luft strömt bei f aus dem Kanal A
durch einen Schieber in das Gehäuse B ein. Diesen Schieber/ kann man schliefsen, dagegen
einen unten am Kasten angebrachten Schieber d öffnen, wenn man wünscht, dafs nur die
im Zimmer befindliche Luft durch den Apparat circulire.
Im Innern des Kastens B befindet sich ein Argandbrenner a. (Die Erfinder beschränken
sich nicht auf diese Art von Brennern, sondern werden eventuell auch Bunsen'sche oder andere
anwenden, ziehen jedoch die Argandbrenner wegen ihrer Geruchlosigkeit und Hitzeentwickelung
vor.) Der Argandbrenner ist mit einem Glimmer- oder Marienglascylinder versehen.
Dieser letztere mündet in die dünnwandige Kupferröhre b b, die im Kasten auf-
und abgeführt ist und wiederum durch die Wand ins Freie tritt, wo sie aufwärts gebogen und
mit einem geeigneten Hut gegen Regen und Wind versehen ist.
Claims (1)
- An den beiden breiten Wänden des Kastens B sind wellenförmige oder 's-^r^r^·^- - förmig gebogene Metallwände ecm. die Höhe geführt. Diese Wände werden demnach von der strahlenden Wärme der Kupferröhren erhitzt und geben die Wärme an die auf beiden Seiten vorbeistreichende Luft ab.Um eine recht vollständige Mischung der zwischen den Röhren b und Wänden c c hinaufströmenden Luft zu erzielen, sind in verschiedenen Höhen an den Röhren querstehende Bleche i angebracht. An diesen bricht und wendet sich die Luft, und es wird somit eine innige Mischung erzielt.Die erwärmte Luft strömt durch ein Gitter e am oberen Ende des Apparates in das Zimmer aus. Auf dem oberen Bogen der Röhre b steht ein Wasserbehälter k, dessen Inhalt langsam ■verdunstet und sich mit der wärmeren Luft mischt.Die Regulirung der Wärme ist sehr leicht durch den Gashahn, ebenso leicht die der Ventilation durch Anwendung von Schiebern, wie / und d, zu bewerkstelligen.Diese Einrichtung gestattet, den Apparat entweder als Ventilations - Heizungsapparat oder als blofsen Circulations - Heizapparat zu be- -. nutzen. Man braucht nur die Luft im ersten Fall bei f, im anderen Fall bei d einströmen zu lassen. Im ersten Fall wird man den in jedem Zimmer vorhandenen, durch den Apparat entbehrlich gemachten Rauchschornstein zum Abzug der verdorbenen Luft benutzen können. Der Argandbrenner ist an der Seite des Apparates angebracht, wo er durch eine Thür angezündet werden kann. Es ist unmöglich, dafs sich Verbrennungsproducte mit der Zimmerluft mischen.Die Aufsenwand des Apparates kann_wegen der doppelten Wandung (den_jA^«#C~ - fb^rmigen Wänden und der AufeeWand) nur mäISigv heifs werden, weshalb seiner Anbringung in jeder Fensternische nichts im Wege steht.Fig. 6 bis 9 stellen einen Apparat mit mehreren Röhrenwindungen dar. Er wird dadurch . etwas breiter und eignet sich in dieser Gestalt zur Aufstellung in einer Zimmerecke. Derselbe ist ohne weitere Beschreibung verständlich. Die Luft strömt direct durch das Gitter /' von aufsen in den Apparat ein, oder wenn der Schieber / geschlossen ist, durch die an der Unterseite des Kastens befindliche geöffnete Thür d.Fig. ίο, Ii und 12 stellen einen Apparat dar, wie er sich zur Aufstellung in einer Fensternische eignet. Er bekommt in diesem Falle etwa die Tiefe der Nische und die Höhe der Fensterbrüstung. Was ihm von Höhe abgeht, wird ihm in der Breite zugesetzt, da man beliebig viele Röhrenwindungen neben einander legen kann. Die Luft strömt oben durch ein Gitter aus, steigt an dem Fenster in die Höhe und verbreitet sich im Zimmer. Fig. 11 Querschnitt, Fig. io Grundrifs und Fig. 12 Vorderansicht und Schnitt.In Fig. 11 ist eine andere Anbringung des Ventilationsschiebers gezeigt. In diesem Falle wird statt zweier Schieber, wie f und d in Fig. i, eine nach zwei Seiten umlegbare Klappe η angewendet. Nach vorn gelegt, gestattet sie nur das Eindringen frischer Luft von aufsen, nach hinten gelegt, nur das Eindringen der Zimmerluft.Die Einrichtung der Klappen, Thüren und Schieber ist überhaupt je nach dem Zweck, der zu erreichen ist, eine verschiedenartige. Stets aber entspricht sie dem Zweck, bald Luft aus dem Zimmer, bald Luft aus dem Freien in den Apparat eintreten zu lassen.Weitere Modifkationen des Apparates sind noch durch die Fig. 13 bis 21 dargestellt. Dieselben sind von den oben erwähnten insofern unterschieden, als der Argandbrenner nicht an der Seite des Apparates, sondern in der Mitte desselben angebracht ist.Es wird dadurch eine gleichmäfsigere Wärmeabgabe der die Wärme ausstrahlenden Kupferröhren an die faltenförmig gebogenen Wandungen erzielt. Ferner kann dem Ofen eine schönere Form gegeben werden, da die zur Anzündung des Argandbrenners dienende Thür nicht an die Seitenfläche, sondern in die Mitte des Ofens kommt.Auch geht in diesem Falle der Marienglascylinder nicht abschliefsend in das Kupferrohr des Brenners hinein, sondern letzteres besitzt an seinem Ende einen trichterförmig erweiterten Einsatz, welcher sich hutförmig über dem Cylinder befindet. Da der Durchmesser des Hutes gröfser als der des Marienglascylinders ist, so wird eine ringförmige Oeffnung frei gelassen, durch welche die rasch aufsteigenden Verbrennungsgase des Brenners Luft ansaugen können. Es wird dadurch der Zug bedeutend erhöht und Rufsablagerungen im Innern der Kupferröhren verhindert, denn "bei Windstöfsen von aufsen auf den Jlut der gebogenen Kupferröhren kann es vorkommen, dafs die Flamme des Brenners gestört wird und alsdann Rufs ablagert.Die durch die Fig. 13 bis 14 dargestellte Construction eignet sich, in der Ecke eines Zimmers aufgestellt zu werden, dagegen ist der in Fig. 18 bis 21 dargestellte Ofen bestimmt, in die Fensternische vor der Brüstung aufgestellt zu werden.Bei beiden ist die übrige Anordnung derjenigen der. Fig. 1 bis 12 ähnlich und bedarf einer weiteren Erklärung nicht.■ Patent-Anspruch:Die oben beschriebene und durch die Zeichnung dargestellte Construction von Gasofen in der dargestellten Zusammenstellung der Bestandtheile.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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