PATENTSCHRIFT
Klasse 44.
F. W. BETAC in BERLIN. Kapselschlors zur sicheren Befestigung der Taschenuhren.
Patentirt im Deutschen Reiche vom i. September 1878 ab.
Vorliegende Erfindung bezweckt eine sichere und doch von dem Träger leicht zu lösende
Befestigung der Taschenuhren an den Kleidungsstücken, welche zur Aufnahme der Uhren
bestimmt sind.
Das Kapselschlofs besteht aus den beiden Hälften α und b, welche durch Nieten an ihren
Rändern verbunden sind. Die Hälfte b bildet die Rückseite des Schlosses und wird dieses
mit der Scheibe α auf der inneren Seite des Kleidungsstückes befestigt (Fig. 6), so dafs die
zur Aufnahme des Bolzens A dienende Oeffnung nach aufsen oder nach dem Innern der
Uhrtasche zeigt.
Der Bolzen A, der in Fig. 7 besonders gezeichnet ist, besteht aus den beiden durch den
Ring c zusammengehaltenen Hälften d und /, welche zusammen einen Cylinder bilden und
mit einer ringförmigen Nuth g versehen sind. Der Bolzen umfafst, wie die Fig. 2 und 3 zeigen,
den Knopf B der Uhr und bleibt mit demselben immer in Verbindung.
Das Innere des Kapselschlosses enthält den Schieber D von der in Fig. 8 veranschaulichten
Form; derselbe wird durch die beiden Lappen h geführt und ist oben bei / rechtwinklig umgebogen.
Durch die Spiralfeder i wird er in der Lage Fig. 1 erhalten, in welcher er mit seinem
Ausschnitt k in die Nuth g des Bolzens A fafst, wenn dieser, wie Fig. 2 zeigt, in das Schlofs
eingeführt ist. Die Uhr ist auf diese Weise sicher mit dem Schlofs verbunden und kann
man dieselbe nicht ohne weiteres aus der Tasche entfernen. Um dies zu ermöglichen, ist es
nothwendig, den Schieber D zu heben. Dies erfolgt durch die Stange o, welche mit dem
Rand / des Schiebers D vernietet ist und durch eine Qeffhung der Kapsel reicht. Aufserhalb
derselben ist die Stange ο mit einem Ring m versehen, in welchen ein Band η eingenäht ist.
Durch Ziehen an diesem Bande wird man demnach den Schieber D heben und darauf die
Uhr mit dem Bolzen B aus der Tasche nehmen können.
Um den Schieber in der hoch gezogenen Lage zu erhalten, ist eine Sperrfeder p angebracht,
welche sich gegen den Rand / des Schiebers D legt (Fig. 4 und 5). Diese Feder
wird zurückgedrückt, wenn man den Bolzen A in das Schlofs einführt, worauf sich der Schieber/)
unter dem Einflufs der Feder i wieder in die Nuth g legt (Fig. 2). Die Feder / endigt oben
gabelförmig, um eine Berührung mit der Spiralfeder i zu vermeiden. Die Stange 0 ist in dem
Lappen r des auf der Kapselhälfte α aufgenieteten
Bleches s geführt, welches Blech auch zur Befestigung der Sperrfeder p dient.
Dieses Schlofs kann sowohl für Herren- als auch für Damenuhren benutzt werden, jedoch
versieht Erfinder den Bügel der Damenuhren, wie Fig. 9 und 10 zeigt, noch mit einer Agraffe F
in Schmetterlings- oder anderer Form. Dieselbe soll verhindern, dafs der Bügel der Uhr
herunterklappt. Die Agraffe umfafst mit dem Blech t den Bolzen A, während der Lappen u
in den Bügel fafst (Fig. io).' Das'Ganze wird
durch irgend eine Verzierung (Schmetterling, Blume etc.) ν verdeckt.
Der Bolzen A mufs so lang sein oder so weit von dem Schlofs abstehen, dafs der Halter
für den Uhrenbügel zwischen dem Kleiderstoff und der Uhr Platz hat. Die Agraffe kann
von beliebiger Form und aus beliebigem Material sein, in gleicher Weise kann der Bolzen A aus
Gold, Silber etc. angefertigt sein.
Patent-Ansρruch:
Das vorbeschriebene Sicherheitskapselschlofs zum Befestigen der Uhren in der Tasche.