Verfahren zum Trockenspinnen von Kunstseide Es sind verschiedene Vorrichtungen
in Anwendung, welche die Herstellung von Fäden nach dem Trockenspinnverfahren zum
Gegenstande haben. Die in der Regel in flüchtigen Lösungs- und Quellungsmitteln
aufgelösten Grundsubstanzen, wie Celluloseester und Celluloseäther oder Kupferoxydammoniakcellulose,
werden hierbei in eine Gasatmosphäre eintreten gelassen, wobei entweder durch einfache
Verdunstung eines Teils oder der gesamten Lösungsmittel eine Verfestigung des Fadens
eintritt oder durch chemische Reaktion die Lösungs- und Quellungsmittel mehr oder
minder entfernt werden. Die Ausführung des Trockenspinnverfahrens mit vorzugsweiser
Verdampfung der Lösungsmittel geschieht durch Führung des Fadens von unten nach
oben oder von oben nach unten. Im letzten Falle wird in der Regel nach dem Gegenstromprinzip
verfahren, indem die Verdunstung bewirkende erwärmte Gasatmosphäre, meistenteils
Luft, dem Faden entgegen von unten nach oben geführt wird. Allerdings sind auch
Verfahren bekannt, wonach dieses Gegenstromprinzip zum Teil mit einem Gleichstromprinzip
gekoppelt wird, indem ein Teil der im Gegenstrom geführten und mit Lösungsmitteldämpfen
nunmehr angereicherten Gasatmosphäre von oben nach unten mit dem Faden bewegt wird.Methods of Dry Spinning Rayon There are various devices
in application, which is used for the production of threads by the dry spinning process
Have objects. Usually in volatile solvents and swelling agents
dissolved basic substances, such as cellulose esters and cellulose ethers or copper oxide ammonia cellulose,
are allowed to enter a gas atmosphere, either by simple
Evaporation of some or all of the solvent solidifies the thread
occurs or by chemical reaction the solvents and swelling agents more or
less removed. The execution of the dry spinning process with preferably
Evaporation of the solvent takes place by guiding the thread from below
top or top to bottom. In the latter case, the countercurrent principle is usually used
proceed by the evaporation causing heated gas atmosphere, mostly
Air, against which the thread is guided from bottom to top. However, too
Process known, according to which this countercurrent principle is partly with a direct current principle
is coupled by some of the countercurrent and with solvent vapors
now enriched gas atmosphere is moved from top to bottom with the thread.
Gemäß der Erfindung wird die erwärmte Gasatmosphäre, wie Luft, Rauchgas,
Wassergas u. dgl., in besonderer Weise so zugeführt, daß sie praktisch senkrecht
auf die Fadenrichtung bewegt wird. Die Spinnzelle besitzt an zwei oder mehr übereinanderliegenden
Stellen einander waagerecht gegenüberliegende Eintritts- und Austrittsöffnungen
für den Gasstrom, so daß der Gasstrom an diesen Stellen in senkrechter Richtung
zur Fadenlaufrichtung an den Fäden vorbeigeführt wird. Einmal wird hierdurch der
Vorteil erzielt, die Ausbildung ruhender Schichten, welche die Wärmeübertragung
ungünstig beeinflussen, zu vermeiden. Dann aber ergibt sich durch diese Anordnung
die Möglichkeit, verschiedene Gasströme im Hinblick auf die parallele Gasführung
übereinanderzulagern und den Spinnprozeß dadurch günstig zu beeinflussen.According to the invention, the heated gas atmosphere, such as air, flue gas,
Water gas and the like, supplied in a special way so that they are practically perpendicular
is moved to the thread direction. The spinning cell has two or more superimposed
Provide horizontally opposite inlet and outlet openings
for the gas flow, so that the gas flow at these points in a vertical direction
is guided past the threads to the thread running direction. Once this becomes the
Advantage achieved, the formation of static layers, which the heat transfer
unfavorable influence, avoid. But then it results from this arrangement
the possibility of different gas flows with regard to the parallel gas flow
superimposed and thereby to influence the spinning process favorably.
Eine Ausführungsart des Verfahrens ist durch beigeschlossene Zeichnung
in Abb. = und 2 wiedergegeben.One embodiment of the process is shown by the accompanying drawing
in Fig. = and 2 reproduced.
Die Spinnmasse wird bei E eingeführt und durch Spinndüsen geformt.
Die Fäden erfahren in an sich bekannter Weise einen Zug, sei es dadurch, daß sie
auf Spulen aufgespult oder in Spinntöpfe eingesponnen werden.The spinning mass is introduced at E and shaped through spinnerets.
The threads experience a pull in a manner known per se, be it through the fact that they
wound onto bobbins or spun into spinning pots.
In der Zeichnung ist beispielsweise wiedergegeben die Einführung von
vier verschiedenen Gasströmen, welche bei A 1, A 2, A 3 und A 4 durch
jalousieähnliche Vorrichtungen oder Drahtnetze eingeführt werden und über einen
betreffenden Querschnitt der Spinnvorrichtungen C1, C2, C3 und C4 verteilt werden.
Die Absaugung erfolgt durch B1, B2, B3 und B4 derart, daß wiederum bei Dl, D2, D3
und D4 durch Jalousien oder Drahtnetze gewissermaßen Absaugekammern geschaffen werden.
Durch diese Einrichtung ist man in der Lage, den Gasströmen
infolge
deren Übereinanderlagerung ganz bestimmte, gewollte Eigenschaften zu verleihen.
So können beispielsweise bei Al mit dem Lösungsmitteldampf mehr oder minder gesättigte
Gase eingeblasen werden. Hierdurch wird es ermöglicht, daß eine Verdunstung der
Lösungs-und Quellungsmittel aus dem Faden praktisch nicht erfolgt und eine Ausziehung
desselben zu feinen Gebilden dadurch ermöglicht werden kann, da die Ausbildung einer
starren Oberflächenschicht verhindert wird. Bei A 2 kann man erwärmte, lösungsmittelfreie
oder lösungsmittelarme Luft einführen, wobei bereits eine teilweise Verdunstung
der Lösungsmittel und Schrumpfung des Fadens herbeigeführt werden kann. Bei A 3
werden beispielsweise recht warme und lösungsmittelfreie Gase zugeführt, welche
die verbliebenen Lösungsmittelanteile vollständig entfernen oder einen bestimmten,
gewollten Anteil an Lösungs- oder Quellungsmittel im Faden belassen. Bei A 4 kann
nun eine Kühlung und Befeuchtung des Fadens durchgeführt werden, wodurch ihm unangenehme
elektrische Eigenschaften weggenommen werden.In the drawing, for example, the introduction of four different gas flows is shown, which are introduced at A 1, A 2, A 3 and A 4 through blind-like devices or wire nets and are distributed over a relevant cross section of the spinning devices C1, C2, C3 and C4. The suction takes place through B1, B2, B3 and B4 in such a way that in turn suction chambers are created, so to speak, by blinds or wire nets at D1, D2, D3 and D4. This device enables the gas streams to be given specific, desired properties as a result of their superimposition. In the case of Al, for example, more or less saturated gases can be blown in with the solvent vapor. This makes it possible that there is practically no evaporation of the solvents and swelling agents from the thread and that the same can be drawn out into fine structures, since the formation of a rigid surface layer is prevented. At A 2, heated, solvent-free or low-solvent air can be introduced, and partial evaporation of the solvents and shrinkage of the thread can already be brought about. At A 3, for example, very warm and solvent-free gases are supplied, which completely remove the remaining solvent components or leave a certain desired proportion of solvent or swelling agent in the thread. At A 4, the thread can now be cooled and moistened, thereby removing unpleasant electrical properties from it.