DE49710C - Verfahren zur Befestigung von Putz an Zimmerdecken - Google Patents

Verfahren zur Befestigung von Putz an Zimmerdecken

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DE49710C
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Germany
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plaster
gravel
ceilings
lime
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DENDAT49710D
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W. doehring, Regierungsbaumeister und Branddirektor in Berlin N., Linienstr. 144 pt. Vom 13. F'ebruar 1889 ab
Publication of DE49710C publication Critical patent/DE49710C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E04BUILDING
    • E04FFINISHING WORK ON BUILDINGS, e.g. STAIRS, FLOORS
    • E04F13/00Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings
    • E04F13/02Coverings or linings, e.g. for walls or ceilings of plastic materials hardening after applying, e.g. plaster

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Architecture (AREA)
  • Civil Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Building Environments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 37: Hochbauwesen.
Die nachfolgend beschriebene Neuerung an Decken und Wandputz bezweckt Herstellung eines feuersicheren und schalldämpfenden Ueberzuges der üblichen Wandverschalung, und zwar besteht die Neuerung darin, dafs die Verschalung zuerst mit einem leicht abbindenden Ueberzug, im wesentlichen aus Mörtel mit Wasserglas bestehend, versehen wird, und dafs vor dem erfolgten Abbinden eine Schicht groben Kieses oder sonstiger grobstückiger Materialien aufgetragen wird, welche infolge ihrer frei vorstehenden Körper (Kiesstücke) geeignet ist, die eigentliche Putzschicht sicher zu halten. Diese Putzschicht besteht im wesentlichen aus einem porösen Material, welches durch Imprä'gnirung feuersicher gemacht wird, so dafs aus der · Verbindung dieser drei Schichten ein feuerfester, schalldämpfender Ueberzug entsteht, der bei höchster Hitze nicht abplatzt.
Zur näheren Erläuterung bei der Herstellung der Putzschicht diene Folgendes:
Die unter den Balken oder auf Fachwerk befestigten Schalbretter, Holzleisten, Stäbe, Berohrung u. s. w. werden zunächst mit einer ersten Grundputzschicht versehen. Dieselbe wird gebildet aus mineralischen Salzen oder Oxyden, welche mit Kieselsäure Silicate zu bilden fähig sind und welche in einer dicken Lösung von Wasserglas mit Kieselsäure angerührt werden. Das fein geriebene Mineral wird mit Kieselsäure zuerst gemengt, dann der Wasserglaslösung zugesetzt und durch gehöriges Verarbeiten mit der letzteren in einen homogenen, breiartigen Mörtel verwandelt. Dieser Mörtel wird auf die Schalung, Lattung u. s. w.
entweder vor oder nach ihrer Befestigung an den Balken in einer Stärke von einigen Millimetern aufgetragen. Die Stärke der Auftragung richtet sich nach der Grobkörnigkeit des nunmehr aufzustreuenden oder aufzuwerfenden Kieses.
Auf diese so gebildete erste Grundputzschicht wird sodann, bevor dieselbe abbindet, eine zweite Putzschicht aufgetragen bezw. aufgeworfen, die aus grobkörnigem Kies besteht. Diese Kiesschicht wird in der ersten Grundputzschicht festgehalten bezw. während des gasartigen Abbindens der ersteren mit eingebunden.
Je nach dem erforderten Feuerschutz kann man die erste und zweite Putzschicht auch wiederholen bezw. öfter auftragen. Sind die ersten beiden Grundputzschichten angebracht, dann folgt die dritte Putzschicht. Diese wird gebildet aus einem Mörtel, dessen wesentlichste Theile schwefelsaurer Kalk, Cellulose und schwefelsaure Doppelsalze der Thonerde und des Kalis sind, und zwar besteht die von mir benutzte Mischung aus:
a) ca. 20 pCt. schwefelsaurem Kalk,
b)' ca. 60 pCt. Cellulose,
c) ca. 10 pCt. Doppelsalzen von schwefelsaurem Kali und schwefelsaurer Thonerde (wobei das Kalium durch Cäsium, Natrium, Lithium, Rubidium oder Ammonium ersetzt werden kann),
d) ca. 10 pCt. kohlensaurem Kalk, wobei das Mischungsverhältnifs je nach Qualität dieser einzelnen Gemengetheile entsprechende Abänderung erleidet.
Der Schwerpunkt liegt bei der Anwendung dieses Putzmörtelgemisches in der Anwendung einer grofsen Menge von Cellulose in Gemeinschaft mit den unter c) genannten Doppelsalzen und in Verbindung mit einer relativ geringen Menge schwefelsauren und kohlensauren Kalks.
Auf diese dritte Putzschicht, welche je nach der erforderten schlechten Wärmeleitungsfähigkeit und Elasticität geringere oder stärkere Dicke, sowie verminderten oder vermehrten Zusatz von Cellulose erhält, kann man sodann noch eine vierte und letzte Putzschicht auftragen, welche entweder aus einem gewöhnlichen dünnen Mörtelgemisch aus möglichst reiner Kieselsäure mit Lehm oder Kalk oder Gyps oder Chamotte oder Asbest gebildet, abgerieben und abgefilzt werden, oder welche aus dem im Anspruch ι. unter a) gekennzeichneten Material bestehen kann, doch ist diese Ueberdeckung nicht absolut nothwendig.
Der Zweck vorbeschriebener Neuerung ist der, einen sehr leichten, porösen, die Wärme nicht leitenden Decken- und Wandputz so herzustellen, dafs derselbe jedes Durchdringen von Feuer von einer Etage zur anderen oder durch Wände hindurch verhindert, dafs derselbe nie durch und durch glühend und rissig werden kann, dafs derselbe in bisher unerreichter Weise den Schall dämpft und dafs er überall auf Holz, Eisen, Stein, Glas und Mauerwerk oder auch auf Berührung anzuwenden ist.
Der Zweck der ersten Grundputzschicht ist ein doppelter; erstens soll er eine feuerschützende Verbindung zwischen der Schalung und der zweiten Putzschicht herstellen, und zweitens soll er die Kieslage mit einbinden.
Die Kieslage oder zweite Putzschicht hat den Zweck, die dritte sehr poröse Putzschicht zwischen den einzelnen Kiesstücken haftbar zu machen und dieselbe in jeder beliebigen Stärke auch bei grofser Erschütterung festzuhalten.
Die dritte, in mehreren Centimetern aufzutragende Putzschicht hat den Zweck, einen schalldampfenden und durch Feuer nicht zerstörbaren, sehr leichten und porösen Ueberzug zu bilden. Der relativ grofse Zusatz von schwefelsaurem Kali und von schwefelsaurer Thonerde benimmt der Cellulose jede Entzündbarkeit. Der grofse Zusatz von Cellulose macht den Ueberzug ferner nicht nur porös und leicht, sondern dient auch als Wärme-Isolirmittel. Die grofse Porosität und Elasticität dieser Putzlage hat ferner auch den besonderen Zweck, etwaige Bewegungen der Schalung auf den Deckenputz gänzlich einflufslos zu machen und Risse zu verhindern, sowie auch dem Putz bei dauernder Feuereinwirkung Zusammenhang zu verleihen.
Die vierte und letzte Putzschicht soll nur einen für den Abputz und für die Malerei geeigneten Ueberzug bilden.
Die Schalung für Decken und Wände wird am zweckdienlichsten aus ganz flachen dreikantigen Leisten gebildet, weil bei dieser Anordnung das Werfen der Schalung verhindert ist.
Die Leisten werden durch directe Annagelung an den Balken befestigt oder auch auf zuvor nach Art und für Zwecke der Berührung hergestellte Drahtzüge gelegt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Das Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten und schalldämpfenden Decken- und Wandputzes, darin bestehend, dafs zuerst eine aus kohlensaurem Kalk, Wasserglas und Kieselsäure bestehende Schicht auf den zu schützenden Theil aufgetragen und dieser vor Abbindung dieser Masse mit einer groben Kiesschicht bedeckt wird, für welche die abbindende erste Schicht als Befestigung dient und welche selbst wieder für die Befestigung einer dritten porösen Schicht wirkt, die aus imprägnirter Cellulose und Gyps besteht.
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