DE478925C - Drosselspule zum Schutz von Hochspannungswicklungen gegen Wanderwellen - Google Patents

Drosselspule zum Schutz von Hochspannungswicklungen gegen Wanderwellen

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DE478925C
DE478925C DET30160D DET0030160D DE478925C DE 478925 C DE478925 C DE 478925C DE T30160 D DET30160 D DE T30160D DE T0030160 D DET0030160 D DE T0030160D DE 478925 C DE478925 C DE 478925C
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    • HELECTRICITY
    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H9/00Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
    • H02H9/005Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection avoiding undesired transient conditions
    • H02H9/007Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection avoiding undesired transient conditions avoiding or damping oscillations, e.g. fenoresonance or travelling waves

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  • Coils Of Transformers For General Uses (AREA)

Description

  • Drosselspule zum Schutz von Hochspannungswicklungen gegen Wanderwellen Die Erfindung betrifft Drosselspulen, die in elektrischen Anlagen als Schutz gegen die zerstörende Wirkung von Wanderwellen Anwendung finden. Diese Drosselspulen erhalten in der bisher bekannten Ausführung, wenn man ihnen große Selbstinduktion zur Erzielung hoher Schutzwirkung geben will, eng gewickelte Windungen, die mittels Papier oder eines anderen Dielektrikums von hoher Durchschlagfestigkeit gegeneinander isoliert sind.
  • Neuere Versuche (vgl. T r a-g e , Messungen über den Durchgang von Wanderwellen, Archiv für Elektrotechnik, 1925, Band XV, Heft 4, S.345 bis 376) haben jedoch gezeigt, daß diese eng gewickelten Spulen den Nachteil haben, daß beim Auftreffen einer Wanderwelle ein Teil derselben, anstatt den Windungen der Spule zu folgen, vielmehr quer durch die hintereinandergeschalteten Windungskapazitäten zum Spulenende und von dort in das zu schützende Betriebsmittel vordringt (Ladestoß), so daß dieses stark gefährdet ist.
  • Es wird also, wenn z. B. eine Rechteckwelle a, aus einer Freileitung kommend, auf die Schutzdrosselspule i prallt, aus dem Spulenende nicht eine sanft ansteigende Wellenfront nach Abb. i, Kurve b, treten, wie es der Fall wäre, wenn die Selbstinduktion der Drosselspule konzentriert und ohne Gegenwart von Windungskapazität wirken könnte. Vielmehr wird der Ladestoß quer durch die Windungskapäzitäten sich derart bemerkbar machen, daß der Kurve b ein je nach den Kapazitätsverhältnissen der Spule mehr oder minder 5teiler Wellenkopf etwa nach Kurve c (Abb. i) aufgesetzt wird (vgl. a. a. O.), dessen Vorausberechnung mit einer für die Praxis genügenden Genauigkeit möglich ist.
  • Um diese gefährliche Eigenschaft der zu eng gewickelten Schutzdrosselspulen zu beseitigen und ihre große Selbstinduktion für die Schutzwirkung nutzbar machen zu können, muß man den Ladestoß herabdrücken oder zum Verschwinden bringen.
  • Da die Erdkapazität der Spulen den durch die Windungskapazitäten gehenden Ladestoß schwächt, indem sie ihm Strom nach Erde entzieht, so kann eine Näherung von geerdeten Leitern an die Spule oder das Einschieben eines Dielektrikums von hoher Dielektrizitätskonstante zwischen Spule und Erde Aussicht auf eine gewisse Herabsetzung des Ladestoßes bieten. Man könnte also z. B. die Spule in einen geerdeten, mit Öl gefüllten Kessel stecken oder aufk eine Platte aus kIartpapier von genügender Durchschlagsfestigkeit legen, deren andere Seite geerdet ist. Jedoch ist auf diesem Wege im allgemeinen kein großer Erfolg zu erzielen.
  • Ein besseres Mittel ist das, die Eigenkapazität der Spule (resultierende Kapazität der hintereinandergeschalteten Windungskapazitäten) durch Vergrößerung des Windungsabstandes, Verwendung von Windungsisolierung mit kleiner Dielektrizitätskonstante usw. so weit herabzusetzen, daß der Ladestoß ganz oder zum größten Teil verschwindet.
  • Um dieses Ziel jedoch ohne erhebliche Schwächung der wünschenswerten Größe der Selbstinduktion zu erreichen, wird erfindungsgemäß der weitaus größte Teil der Windungen nach wie vor eng gewickelt (Hauptwindungen), während der kleinere Teil (Zusatzwindungen) mit sehr geringer Windungskapazität ausgeführt wird. Infolge der Hintereinanderschaltung der großen Eigenkapazität der Hauptwindungen mit der kleinen der Zusatzwindungen entsteht die erstrebte Schwächung der Eigenkapazität der Gesamtspule und damit des Ladestoßes.
  • Die kleine Wiridungskapazität der Zusatzwindungen kann man auf verschiedene Weise erreichen, z. B. durch Vergrößerung des -Windungsabstandes gegenüber dem der Hauptwindungen, Verwendung von Windungsisolierung mit kleiner Dielektrizitätskonstante, Abänderung der Form oder auch der Größe des Leiterquerschnitts, - Verkleinerung des Windungsdurchmessers" usw.
  • Die Zusatzwindungen müssen mit den Hauptwindungen jedoch kapazitiv gekopp-elt sein. Es genügt also nicht, eine Spule mit kleiner Windungskapazität hinter die Hauptspule zu schalten, wie in Abb.2 dargestellt. Denn in einem solchen Falle würde beim Auftreffen der Rechteckwelle a auf die, Hauptspule i in der Verbindungsleitung 2 zwischen Hauptspule i und Zusatzspule 3 der von .der Hauptspule durchgelassene steile Wellenkopf c erscheinen. Dieser trifft dann auf die Zusatzspule 3, deren kleine Eigenkapazität ihn nicht durchläßt, sondern zwingt, den Windungen der Zusatzspule entlangzuziehen. Dadurch unterliegt der Wellenkopf c der Einwirkung der Induktivität der Zusatzspule 3, die aber so klein ist, daß sie ihn nur sehr wenig schwächt, wie das Kurve d im Vergleich zu c andeuten soll. Von Reflexionserscheinungen ist hierbei abgesehen, die unter Umständen die Wirkung noch verschlechtern können.
  • In Abb. 2 ist auch der in der Praxis häufigste Fall dargestellt, daß das zu schützende Betriebsmittel q. nicht direkt an die Schutzdrosselspule anschließt, sondern mit derselben durch eine Verbindungsleitung 5 verbunden: ist, deren Wellenwiderstand Z man dann für die Berechnung der aus der Spule tretenden Welle benutzt.
  • Dieser Fall ist auch in Abb.3 gezeichnet, jedoch ist hier -keine Zusatzspule verwendet, sondern die Schutzdrosselspule i ist durch Zusatzwindungen 6 vergrößert. Die Eigenkapazität von 6 ist so klein, daß die Gesamteigenkapazität von i und 6 zusammen derart erniedrigt ist, daß der Ladestoß c (Abb. i und 2) vollständig abgefangen wurde. In der Verbindungsleitung 5 erscheint also nur noch die dem Zuge der Windungen gefolgte und unter der Einwirkung der Selbstinduktion von i und 6 abgeflachte Welle e, die nur noch einen kleinen Spannungssprung an ihrem Anfang enthält, der in Abb. i der Kurve f entspricht.
  • Dieser Spannungssprung entsteht (a. a. O.) beim Eintreffen der den Windungen gefolgten Hauptwelle am Spulenende. Er ist um so kleiner, je größer die Selbstinduktion der Gesamtspule i und 6 ist. Die Induktivität der Zusatzwindungen 6 wirkt dabei an sich günstig als Vermehrung der Induktivität der Hauptwindungen i. Doch ist sie im allgemeinen so klein, daß sie praktisch keine Rolle spielt. Entscheidend ist nur die kleine Eigenkapazität.
  • Zwischen den Wellenfronten c und f in Abb. i sind, je nach Größe der Eigenkapazität, viele Formen des Anstieges möglich, wie die Kurven :b und g andeuten.. b wäre sehr günstig, ist aber kaum zu erreichen. Auch Kurven, die sich der Form b nähern, sind im allgemeinen schwer zu er-_zielen; Kurven ähnlich g sind zu vermeiden, da Oscillationen die Isolierung des zu schützenden Betriebsmittels wiederholt beanspruchen. Man wird sich deshalb meistens mit .einem Anstieg, ähnlich f, wenn möglich noch etwas sanfter, begnügen, besonders da die Induktivitäten der üblichen, eng gewickelten Schutzdrosselspulen so groß sind, daß der Anstieg f verhältnismäßig klein wird.
  • Im allgemeinen ist es falsch, die Zusatzwindungen 6 so anzuordnen, daß sie zuerst von der Wanderwelle durchlaufen werden und nicht die Hauptwindungen i. Denn in diesem Falle würde die kleine Eigenkapazität der Zusatzwindungen 6 schon unwirksam werden, sobald die eindringende Welle sie durchlaufen hat. Man hat dann weiter nichts erreicht, als daß der Ladestoß c, abgesehen von einer ganz unwesentlichen Erniedrigung, zeitlich verzögert ist. Wenn jedoch zufälligerweise die Eigenkapazität der Hauptwindungen schon in der Nähe des richtigen Wertes liegt, so daß nur noch eine kleine Einschaltschwingung dem sanften Verlauf der austretenden Welle vorangeht, kann es richtig sein, die Zusatzwindungen zuerst von der Welle durchlaufen zu -lassen, um die Einschaltschwingung zu beseitigen.
  • Falls jedoch die Schutzdrosselspule dazu bestimmt ist, zwei Betriebsteile voneinander zu trennen, so daß der Übertritt von Wanderwellen sowohl von der einen wie von der anderen Seite erschwert werden soll, so müssen an jeder Seite der Spule Zusatzwindungen angebracht werden. Bei zylinderförmig gewickelten Spulen wird man die Zusatzwindungen 6 meist in der Richtung der Spulenachse nach Art der Abb.3 anfügen. Bei spiralförmig gewickelten Spulen kann man sie sowohl nach Abb. 4 im Innenraum der Spule anbringen als auch am äußeren. Umfange.
  • Bei der Verbesserung der Schutzwirkung von Spulen, die nach den alten Grundsätzen bereits mit zu enger Wicklung hergestellt sind; kann man durch Anbringung von Zusatzwindungen die Schutzwirkung bedeutend erhöhen und so das in ihnen angelegte Kapital retten.
  • Bei zylinderförmig gewickelten Spulen ist der nachträgliche Einbau von Zusatzwindungen im allgemeinen einfach, da man nach Abb.3 eine Vergrößerung der Spule in Richtung der Zylinderachse vornehmen kann.
  • Bei Spiralspulen ist sehr oft im Innern der Spulen Platz für die Zusatzwindungen (Abb. q.). Zuweilen werden es auch die räumlichen Verhältnisse erlauben, die Zusatzwindungen am äußeren Umfange in der Spülenebene um die Hauptspule herumzuwickeln. Ist das jedoch nicht möglich und auch der Innenraum der Spule bereits durch Isolatoren, Haltevorrichtungen usw. besetzt, so kann man z. B. eine Anordnung nach Abb. 5 verwenden. Darin ist 7 ein Isolator, 8 die Vorrichtung, die den Isolator mit der Spule i verbindet. 9 ist ein gut leitender, aufgeschnittener Ring, der auf seinem ganzen Umfange mit der innersten Spulenwindung gut leitend verbunden ist und über dessen oberem, etwa rechtwinklig abgebogenem Teile die Zusatzwindungen 6 aufgebaut sind. Die erste Zusatzwindung ist mit dem Ring 9 leitend verbunden. In ähnlicher Weise kann man auch die Zusatzwindungen am äußeren Durchmesser der Spule anbringen. Natürlich sind auch noch andere Möglichkeiten für die Unterbringung der Zusatzwindungen vorhanden, die hier nicht aufgezählt werden sollen.
  • Bisweilen sind manche Spulen, z. B. manche Spiralspulen, mit ungleichmäßiger Wicklung bereits geliefert worden. Dies geschah jedoch nicht zum Zwecke der Abflachung von Wanderwellen, sondern um die Spulen mechanisch zu halten oder gegeneinander abstützen zu können. Zu diesem Zwecke unterbricht man z. B. nach Abb. 6 bei einer sonst mit Papierisolierung bewickelten - Spiralspule die gleichmäßige, enge Wicklung i dadurch, daß man etwa in der Mitte der Wicklungsbreite eine Windung i o mit Luftisolierung einschiebt. Die radiale Breite der Luftisolierung wird so stark gewählt, daß man isolierte Bolzen i i hindurchstecken kann, die z. B. in Verbindung mit Isolatoren gebracht werden oder die direkt aus Isoliermaterial bestehen. Diese eingefügte Luftschicht i o mit ihrer kleinen Windungskapazität kann bei manchen Ausführungen für den Schutz gegen Wanderwellen unerwünscht wirken. So zeigt in Abb. 7 der Sprung an der Stelle h in- der austretenden Welle die schlechte Wirkung einer solchen lediglich aus mechanischen Gründen eingefügten Luftschicht.
  • Um die Kopplung der Hauptwindungen i einer solchen Spule zu verbessern, wird erfindungsgemäß die erwähnte Luftschicht i o mit Isoliermitteln höherer DieIektrizitätskonstante, wie Compoundmasse, Faserstoffe u. dgl., ganz oder teilweise ausgefüllt. .Man kann aber auch die Windungskapazität der betreffenden Windung dadurch erhöhen, daß man die Dicke des Leiters an dieser Stelle durch leitende Beilagen verstärkt und so den Windungsabstand verkleinert. Die Beilage muß möglichst an der ganzen Auflagefläche innigen Kontakt mit dem Hauptleiter haben. Diese Maßnahmen können natürlich in. Verbindung mit Zusatzwindungen ergriffen werden.
  • Bei Verwendung der Spulen ist auf die zu- und abgehenden Wellenwiderstände zu achten, sowie darauf, daß die Wellenstirnen im allgemeinen um so steiler werden, je höher der Wellenwiderstand der abgehenden Leiter ist. Als abgehender Wellenwiderstand ist meistens, weil es gewöhnlich nicht möglich ist, die Spule unmittelbar vor das zu schützende Betriebsmittel zu schalten, der Wellenwiderstand der Verbindungsleitung zwischen Schutzdrosselspule und zu schützendem Betriebsmittel in die Rechnung einzuführen. Man macht den in die Verbindungsleitung eintretenden Wellenkopf auf die beschriebene Weise dann möglichst flach.
  • Es ist aber auch möglich, die Schutzdrosselspule z. B. in den Transformatorkessel zu verlegen und sie so unmittelbar vor die zu schützende Wicklung zu schalten.- Dann kann man den Wellenwiderstand des Transformators in die Rechnung einführen, falls nicht doch noch eine Verbindungsleitung vorhanden ist. Zuweilen kann es auch vorteilhaft sein, die erste Spule des Transformators gleichzeitig als Schutzdrosselspule gemäß der Erfindung auszubilden und auf eine besondere Schutzdrosselspule zu verzichten. Die Anordnung von Schutzdrosselspulen innerhalb von Transformatorenkesseln ist an sich bekannt, neu ist jedoch die Verwendung der aus Haupt- und Zusatzwindungen bestehenden Spulen innerhalb der Kessel.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Drosselspule zum Schutze von Hochspannungswicklungen gegen Wanderwellen, dadurch gekennzeichnet, daß der größte Teil der Windungen (Hauptwindungen) in enger kapazitiver Kopplung und der kleinere, im allgemeinen an dem der eindringenden Welle abgewendeten Ende liegende Teil der Windungen (Zusatzwindungen) in loser kapazitiver Kopplung steht.
  2. 2. Drosselspule nach Anspruch i, - dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzwindungen einen größeren Windungsabstand - haben als die Hauptwindungen.
  3. 3. Drosselspule nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Dielektrikum zwischen den Zusatzwindungen eine kleinere Dielektrizitätskonstante hat als dasjenige zwischen den Hauptwindungen. q..
  4. Drosselspule nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die lose kapazitive Kopplung der Zusatzwindungen durch von dem Querschnitt der Hauptwindungen abweichende Wahl des Leiterquerschnitts der Zusatzwindungen bewirkt ist.
  5. 5. Drosselspule nach den Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Spiralspule die Zusatzwindungen innerhalb der innersten Hauptwindung angebracht sind.
  6. 6. Drosselspule nach den Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Spiralspule die Zusatzwindungen über der innersten oder der äußersten Hauptwindung außerhalb der Ebene der Hauptwindungen angebracht sind.
  7. 7. Verfahren zum Herstellen von Drosselspulen nach den Ansprüchen i bis 6 aus Spulen mit allgemein enger, kapazitiver Kopplung, die durch Zusatzwindungen ergänzt werden sollen, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Hauptwindungen vorhandenen Luftschichten ganz oder teilweise durch Isoliermittel -von höherer Dielektrizitätskonstante ausgefüllt werden. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftschichten dadurch verkleinert werden, daß der Leiter an diesen Stellen durch Beilage von leitendem Material verstärkt wird.
  9. 9. Drosselspule nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus den Anfangswindungen oder der Anfangsspule einesTransformators gebildet ist.
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