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Presse zum Entfernen von Flüssigkeiten aus fein verteilten Massen,
insbesondere aus Torf Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zum Entfernen von
Flüssigkeiten, insbesondere von Wasser, aus fein verteilten. festen Massen, beispielsweise
Torf. Die Entwässerung solcher Massen, insbesondere des Torfs, mit Hilfe von Pressen
hat sich mit den bekannten Einrichtungen. bis jetzt nicht so vollkommen durchführen
lassen, wie es an sich auf Grund der Untersuchungen, die in den letzten Jahren angestellt
worden sind, möglich wäre. Der Grund hierfür liegt darin, daß bei den bekannten
Einrichtungen das Sieb von dem Preßgut verstopft wird. Die Folge davon ist, daß
das Wasser bei den bekannten Einrichtungen nur aus den äußeren Schichten des zu
entwässernden Gutes in genügendem Maße entfernt ist, während die inneren Preßgutschichten
ihren hohen Wassergehalt annähernd beibehalten. Um deshalb bei den bekannten Einrichtungen
einigermaßen brauchbare Resultate zu erzielen, ist es notwendig, das Sieb einer
dauernden Reinigung zu unterwerfen, wodurch naturgemäß die Leistungsfähigkeit der
bekannten Einrichtungen wesentlich herabgesetzt wird und die Kosten des Auspreßvorganges
bedeutend gesteigert werden.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die mit den bekannten Einrichtungen
verbundenen Nachteile, welche im wesentlichen durch die Verstopfung des Siebes herbeigeführt
werden, dadurch vermieden, daß das Sieb aus einer Vielzahl beweglich angeordneter
Teile (Stahlscheiben oder Stahlleisten) besteht, wobei die Größe der Sieböffnungen
sich dem jeweiligen Drucke des Preßgutes anpassen kann. Diese Teile (Stahlscheiben
oder Stahlleisten) liegen an den die Sieböffnungen bildenden Enden aneinander. Weil
jedoch die Oberfläche dieser geschliffenen Stahlteile in der Tat eine rauhe Fläche
aufweist, welche niit kleinen Aushöhlungen zwischen kleinen Vorsprüngen versehen
ist, entsteht trotz des Aneinanderliegens der Enden oder Kanten der Scheiben oder
Leisten eine minimale, aber bei dem hohen Preßdruck genügende Sieböffnung zwischen
denselben. Die Größe dieser minimalen Sieböffnungen wird von dem Druck des in die
Presse eingeführten Preßgutes geregelt. Der Druck des Preßgutes beträgt bis 3oo
Atm. Bei einem so hohen Druck werden die Vorsprünge an der Oberfläche der Stahlflächen
oder Stahlleisten komprimiert, wodurch die Sieböffnungen vermindert werden. Bei
einem geringeren Druck des Preßgutes weisen die Sieböffnungen dagegen einen entsprechend
größeren Querschnitt auf. Dabei ist der Querschnitt der Öffnungen aber stets ein
solcher, daß ein Eintritt des Preßgutes in die Öffnungen nach Möglichkeit vermieden
wird.
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Erfindungsgemäß wird das Sieb aus einzelnen
Leisten
oder Scheiben gebildet, die in einem Winkel gegen den Radius des Preßraumes angeordnet
und in-geeigneten Haltegliedern beweglich gelagert sind. Die eine Leiste oder die
eine Scheibe schiebt sich hierbei über die andere hinaus, wodurch infolge des Druckes
des Preßgutes auf den überschiebenden Teil die Leisten oder Scheiben mehr oder weniger,
je nach der Größe des Druckes, gegeneinander gedrückt werden, und hierdurch die
Größe der Sieböffnungen, wie oben erwähnt, geregelt wird. Für den Fall, daß trotz
der Einstellbarkeit der Sieböffnungen dennoch einmal eine Verstopfung der'Sieböffnungen
eintritt, stehen letztere mit Druckleitungen, die Druckwasser oder Druckluft führen,
in Verbindung, so daß jederzeit ein Ausblasen bzw. Ausspülen der Sieböffnungen erfolgen
kann. . -In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt durch eine gemäß der Erfindung eingerichtete
Entwässerungspresse; .
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Abb.2 zeigt einen Querschnitt durch die Entwässerungspresse mit abgeänderter
Siebform; Abb.3 stellt im vergrößerten Maßstabe herausgezeichnet einen Teil des
Querschnittes der Abb. 2 mit zwei verschiedenen Ausführungsformen des Siebes dar.
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Abb. 4 und 5 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform der Entwässerungspresse
im Längs- und Querschnitt, während die Abb.6 bis 8 eine dritte Ausführung der erfindungsgemäß
eingerichteten Entwässerungspresse darstellen, und zwar zeigt Abb. 6 einen Längsschnitt
und Abb. 7 einen Querschnitt durch die Presse, während Abb. 8 einen Teil der Abb.
6 im vergrößerten Maßstabe herausgezeichnet darstellt.
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Die auszupressende Masse wird bei der Einrichtung gemäß der Abb. x
an dem einen Ende der Presse bei z eingeführt und mittels einer Rühr- oder Preßvorrichtung.z
spiralförmig durch den Preßraum 3 hindurchbewegt, wobei die Masse während ihrer
Bewegung gegen das Sieborgan, welches die Wandung des Preßraumes bildet, gedrückt
wird. Nach dem Durchwandern des Preßraumes 3 gelangt das Preßgut in die Austrittsöffnung
4, deren Querschnitt durch ein Steuerorgan 5 geregelt werden kann. Das Sieb, welches
die Wandung des Preßraumes 3 bildet, kann entweder aus tellerrandförmigen Ringscheiben
6 (s. Abb. i) bestehen, wobei die Oberfläche der Ringscheiben 6 gegen die Längsachse
der Presse geneigt ist. Die Ringscheiben 6 werden zwischen Stäben 7, 8, die sich
in axialer Richtung durch die Presse hindurchziehen, gehalten. Zwischen den Scheiben
6 sind Zwischenräume io vorgesehen, deren Breite jedoch veränderlich ist, da die
Ringscheiben 6 nur lose zwischen den Stäben 7, 8 gehalten werden.
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Eine andere Ausführungsform des Siebes besteht in der Anordnung von
Leisten 6', welche in Längsrichtung der Presse verlaufen und zwischen Halteringen
7', 8' beweglich gelagert sind. Die Längsleisten 6' sind mit Bezug auf den Pressequerschnitt
nicht radial angeordnet, sondern sind gegenüber den Radien geneigt. Zwischen den
einzelnen Längsleisten 6' sind Zwischenräume io vorgesehen. Die Längsleisten 6'
können entweder, wie im oberen Teil der Abb. 3 dargestellt ist, in Einkerbungen
der Ringe 7', 8' gelagert sein, sie können sich aber auch mit ihren Stirnflächen
lediglich gegen die glatte Oberfläche der Ringe 7', 8' abstützen und untereinander
mit Hilfe von Ringen 9 zusammengehalten werden.
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Die Scheiben 6 und ebenfalls auch die Längsleisten 6' werden zweckmäßig
derart zueinander angeordnet, daß die Zwischenräume io zwischen den Scheiben 6 bzw.
den Längsleisten 6' sich nach außen hin verbreitern. Die Zwischenräume io münden
außen in einem ringförmigen Raum i i, wobei zwischen den Halteorganen 8 bzw. 8'
und der Außenwandung der Presse 13 Stege i2 angeordnet werden können.
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In dem Raum ii münden Leitungen 15, 17,
die an Druckleitungen
14, 16 angeschlossen sind und von letzteren Druckflüssigkeit oder Druckluft erhalten.
Diese Druckflüssigkeit oder Druckluft dient dazu, für den Fall, daß doch einmal
eine Verstopfung des Siebes eintreten sollte, Druckluft oder Druckflüssigkeit von
hinten in die Spalten io zu pressen und dadurch die letzteren von dem in sie eingedrungenen
Preßgut zu befreien. Eine solche Verstopfung kann eintreten, wenn die Stäbe 6' bzw.
Scheiben 6, die das Sieb bilden, im Laufe des Betriebes stark abgenutzt worden sind,
so daß bei hohen Drücken keine genügende Veränderung der Spalten mehr eintreten
kann. Wenn die Reinigung der Spalten während des Betriebes stattfinden soll, muß
der Druck der Spülluft bzw. des Spülwassers höher sein als der Druck des Preßgutes
im Raum 3.
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Die Neigung der Oberflächen der Ringscheiben 6 bzw. der Längsleisten
6' ist derart gewählt, daß der Druck des Preßgutes bestrebt ist, die Größe der Spalten
zwischen den Scheiben bzw. Leisten zu verringern, während umgekehrt der Druck der
Spülluft bzw. Spülflüssigkeit, welche durch die Rohre 14, 15, 16, 17 zugeführt wird,
bestrebt ist, die Spaltbreite zu vergrößern.
Eine zweite Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes ist in den Abb. q. bis 5 schematisch dargestellt. Diese
Ausführungsform unterscheidet sich von der vorstehend beschriebenen vor allem dadurch,
daß das Sieborgan nicht stillsteht, sondern selbst eine Drehbewegung ausführt. Die
Siebe bilden bei der Ausführungsform gemäß Abb. q. und 5 den Mantel zweier rotierender
Hohlzylinder 18, ig, zwischen denen das Preßgut parallel zur - Rotationsachse der
Hohlzylinder 18, 1g hindurchgepreßt wird. Der Durchtrittsquerschnitt des
zwischen den Zylinderwandungen befindlichen Raumes wird durch einen Steuerkörper
21 geregelt. Die Siebe, welche den Mantel der Hohlzylinder 18, ig bilden, sind in
derselben Weise ausgebildet wie die Siebe, die in den Abb. i bis 3 dargestellt sind.
Sie können also entweder aus Längsleisten 22 oder aus Ringscheiben bestehen, wobei
sich zwischen den Scheiben bzw. Leisten Zwischenräume 23 von veränderlichem Querschnitt
befinden.
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Die aus dem Preßgut ausgepreßte Flüssigkeit wird aus dem Innern der
Siebzylinder durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Vorrichtung abgeleitet.
Im Innern der Zylinder können Druckleitungen 24 angeordnet werden, aus denen zum
Zwecke der Reinigung Druckflüssigkeit oder Druckluft gegen diejenigen Spalten gerichtet
wird, welche bei der Drehung der Zylinder aus dem Bereich des Preßraumes ausgetreten
sind.
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Eine dritte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist schließlich
in den Abb. 6 bis 8 veranschaulicht. Bei dieser Ausführungsform stützen sich die
Hinterkanten der Ringscheiben 6 (Abb. 6, 8) bzw. der Längsleisten 6' (Abb. 7) unmittelbar
gegen die zylinderförmige Wandung 25 der Presse. Das Preßgut wird durch das Innere
der Presse mit Hilfe einer Förderschnecke 26 vom Einlaß i bis zum Auslaß q. hindurchbewegt.
Das Spülmittel zum Reinigen der einstellbaren Spalten 2g zwischen den Scheiben bzw.
Leisten wird durch Rohre 27, 28 direkt in die Spalten zwischen den Scheiben 6 bzw.
Leisten 6' eingeführt. Zweckmäßig jedoch wird nicht jeder Spalt 29 durch eine besondere
Rohrleitung 28 mit der Hauptrohrleitung 27 verbunden, sondern es werden in den Scheiben
bzw. Leisten Löcher 30 vorgesehen, durch die das Spülmittel von einer Spalte
in die andere gelangt.
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Bei allen beschriebenen Ausführungsbeispielen stellt die Bewegung,
welche das Preßgut gegenüber der Sieboberfläche macht, eine Spirale dar, so daß
die Bewegung des Preßgutes gegenüber den Kanten der Siebspalten stets schräg verläuft.
Es sei darauf hingewiesen, daß diese Bewegung zwar besonders zweckmäßig ist, jedoch
nicht unbedingt zur Durchführung des Erfindungsgedankens notwendig ist.